Hausbesetzer gehen kleben: Münchner Studenten protestieren erneut

dah 27.12.2002 13:31 Themen: Freiräume
Hausbesetzer gehen kleben:
Studenten protestieren erneut gegen Wohnungsnot

München: Vor zwei Wochen die erste Hausbesetzung seit langen in München (s. SZ, AZ, tz, MM und Bild v. 14.12.2002) , jetzt schon wieder eine Aktion: wohnungslose Studenten verkleben die meisten EC-Automaten der Münchner Banken mit einer sog. [en|courage]-Aktion, um auf die grassierende Wohnungsnot aufmerksam zu machen.

Bitte sehen Sie:  http://kriegste.de/encourage/pm022712.htm
oder ruft an : ++49 [0]179 - 612 96 31
Mit herzlichem Dank fuer die Aufmerksamkeit,

e-camper
[en|courage]
Pressemitteilung [Kurzmitteilung]:


München, 27.12.2002


Hausbesetzer gehen kleben:
Studenten protestieren erneut gegen Wohnungsnot

München: Vor zwei Wochen die erste Hausbesetzung seit langen in München (s. SZ, AZ, tz, MM und Bild v. 14.12.2002), jetzt schon wieder eine Aktion: wohnungslose Studenten verkleben die meisten EC-Automaten der Münchner Banken mit einer sog. [en|courage]-Aktion, um auf die grassierende Wohnungsnot aufmerksam zu machen.

Volltext:  http://kriegste.de/encourage/pm022712.htm
infotel : 0179 - 612 96 31
Mit herzlichem Dank fuer die Aufmerksamkeit,
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München, 28.12.2002

Sehr geehrte Damen und Herren
der Münchner Pressevertretungen,
seit heute morgen befindet sich an den meisten Münchner Banken und deren EC-Automaten zur Geschäftsöffnung das [en|courage]-Logo, versehen mit einem kurzen Aufruftext. Damit wendet sich nach der Hausbesetzergruppe "Robin Haus" (siehe SZ, AZ, BZ, und tz, alle vom 14.12.2002] nach den Weihnachtsfeiertagen erneut eine studentische Initiative gegen die grassierende Wohnungsnot in München.


Bei den Aufklebern im Eingangsbereich aller Banken in der Innenstadt, Schwabing und Teilen von Haidhausen handele es sich um den ersten Schritt zu einer weit angelegten Kampagne, die auch in direkten Aktionen wie der Wohnraumschaffung und -sicherung wie am 14.12.2002 beruht, um auf die häufig drohende Obdachlosigkeit der Müncherinnen und Münchner hinzuweisen. "Gerade das Weihnachtsfest haben viele Menschen auf den Straßen ohne Obdach und Familie verbracht. [en|courage] möchte diesen Menschen nicht nur durch eine einmalige Spende zu Weihnachtszeit helfen, sondern konkreten Wohnraum für sie schaffen und schliesslich auch dauerhaft sichern.", so ein Sprecher der Kampagne. Zumindest kurzfristig könne ein solcher Bankvorraum den Ansprüchen an Wärme, Trockenheit und Sicherheit genügen. Auch die cashgroup Banken würden diese Idee unterstützen.

In den [en|courage]-Aufklebern an allen Münchner Banken heisst es:


"Grenzen verlaufen überall: in der Innenstadt wie an der Staatsgrenze, im Sozialamt wie vor der Bank. Die besitzt auch nur den Vorteil, einen warmen und trockenen Vorraum zu bieten. Die Grenze ist überall, wo Menschen befürchten müssen, nach Papieren gefragt zu werden.

Zum Knacken dieser Grenze bedarf es einer handelsüblichen ec-Karte. Deshalb rufen wir dazu auf, Menschen campieren zu lassen, wann immer sie es brauchen. Wir rufen dazu auf, ihnen trockenen Unterschlupf und warme Übernachtungsmöglichkeit zu gewähren."

Achten Sie auf die [en|courage]-Anschläge an Ihrer Hausbank.
Besuchen Sie [en|courage]-im Internet: www.kriegste.de/encourage
Sprechen und diskutieren Sie mit [en|courage] persönlich über unsere gemeinsamen Ziele:
Infotel: 0179 - 612 96 31


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Ergänzungen

ja klar

ich 28.12.2002 - 00:17
ja klar: ich mein automaten zukleben ist natürlich der grundstock für eine hausbesetzung - alles klar! abgesehen davon: meint ihr wirklich das ihr das so durchbekommt? hausbesetzung findet auf jeden fall meine unterstützung. das mit den obdachlosen studenten kannste dir allerdings an den arsch schmieren! münchen hat ca 600 obdachlose, die auf der strasse sind! ca. 5000 obdachlose ohne geregeltes mietverhältnis(wohnheime o.ä.). politisch lacht dich jeder aus wenn du von obdachlosem studenten redest. mal rein faktisch! mietwucher, zweckentfremdung, auf die spitze getriebene isolation sind grund genug. auch zerstreuung(urban-planing) der leute über die stadt bei gleichzeitiger getho bildung in neuaubing und hasenbergl - ein bischen auch neuperlach, allerdings gab(gibt) es dort nur eine 10 jahre bindung sozialverträglich zu vermieten. die eigentumswohnungen sind mitlerweile grossenteils keine sozi wohnungen mehr. die struktur ändert sich dort gerade.

dann werden automaten zugeklebt, was ja auch als protest gesehen werden kann, aber wohl kaum gegen "wohnungsnot". die preise des mvg, sind dermassen überhöht, dass solche aktionen absolut verständlich sind. trotzdem: leute sagt was sache ist! konstruiert nicht irgendeinen blödfug. so stimmt das nicht und ihr macht das bischen an politischen boden was da wäre um eine besetzung durchzukriegen kaputt, weil ihr euch unglaubwürdig macht und mit euch alle anderen die auch etwas ändern wollen. sagt was euch wirklich stinkt und was ihr wollt aber denkt euch keine geschichten aus. automaten verkleben gegen wohnungsnot ist wohl das bescheuertste was ich seit langem gehört habe. abgesehen davon: was ist da schon dabei ein paar automaten lahmzulegen? das ist eigentlich nicht der rede wert. so etwas an die grosse glocke zu hängen, zeugt davon, wie wenig ihr auf die reihe bekommt. ist das alles, was ihr zu bieten habt? peinlich!

@ich: KLARSTELLUNG!

Häusler 28.12.2002 - 01:26
Um das hier mal klarzustellen:
"[en|courage]" ist NICHT identisch mit jener Gruppe "Rob-In-Haus", die am 14.12.02 das Haus Landsbergerstr. 162 mit dem Ziel besetzt hatte, Wohn- und Kulturraum für ALLE MÖGLICHEN darauf angewiesenen Leute zu Verfügung zu stellen. Die Gruppe "Rob-In-Haus" besteht auch bei weitem nicht nur aus StudentInnen und setzt sich auch nicht explizit für deren Belange ein.
"[en|courage]" dagegen ist ein Projekt, das von einem nunmehr EHEMALIGEN "Rob-In-Haus"-ler initiiert und betreut wird, der NICHT MEHR IM NAMEN VON "ROB-IN-HAUS" SCHREIBT und sich offenbar an StudentInnen richten will.
Deiner inhaltlichen/politischen Kritik stimme ich voll und ganz zu, ich bitte aber/gerade deshalb um Differenzierung zwischen "[en|courage]" und "Rob-In-Haus", auch wenn in obigem Text möglicherweise das Gegenteil impliziert wird.

Danke,

Rob-In-Haus (lebt!)