Antisemitische Ausfälle in Kopenhagen

gipfelstürmer halle 18.12.2002 22:05 Themen: Globalisierung
Vom 12. bis 14.12.02 fuhren wir als hallesche autonome Gruppe zu den Protesten gegen den EU-Gipfel nach Kopenhagen. Da auch innerhalb der globalisierungskritischen Bewegung immer wieder sehr undifferenziert USA- und Israelfeindliche Positionen vertreten werden, und dabei auch mit antisemitischen Klischees gearbeitet wird, führten wir ein Transparent mit uns, auf welchem stand: ?Basta de capitalismo y antisemitismo! - Revolten statt Reformen! - Against racism, sexism, antizionism and patriarchy!?
Schon in der Debatte im Vorfeld des Gipfels positionierte sich die dänische Linke beim Nahostkonflikt (uneingeschränkt) auf der Seite des palästinensischen Widerstands. So gab es zu Beginn des Gipfels am 12.12. eine Demonstration unter dem Motto: ?Boykot Israel!?

Dass es mit unserem Transparent nicht einfach werden würde, war uns also bewusst. Wir entrollten es erstmals am 13.12. zur Aktion des Zivilen Ungehorsams. Sofort kamen mehrere Personen auf uns zu und versuchten es uns zu entreißen. Der Grund der Aufregung war vordergründig unsere Positionierung gegen Antizionismus, womit uns unterstellt wurde, wir würden ein ?faschistisches? Regime unterstützen und wären demzufolge selbst Nazis. Die Demoleitung (Globale Rodder) untersagte uns, mit unserem Transparent an Aktionen teilzunehmen, da man pro-israelische Aussagen nicht dulden könne. Nach einem weiteren Handgemenge, bei dem wir von niemandem der zahlreich Umherstehenden Unterstützung erhielten, packten wir unser Transpi wieder ein.

Für die internationale Demonstration am nächsten Tag überklebten wir das Wort ?antizionism? mit der Aufschrift ?censored by Globale Rodder?. Diesmal waren die Globale-Rodder-Aktivisten noch weit aggressiver als am Vortag. Selbst bekleidet u.a. mit ?Burn, Israel, Burn?-T-Shirts, verlangten sie von uns, dass wir das beanstandete Wort ?antizionism? aus dem Transparent herausschneiden. Auch war ihnen eine Positionierung gegen ?Antisemitismus? zu pro-israelisch und war demzufolge auf der Demonstration ebenfalls unerwünscht. Obwohl wir diesmal Unterstützung von andern Linken (allerdings nur aus der BRD) erhielten, heizte sich die Situation immer mehr auf und drohte zu eskalieren, so dass wir das Transparent schließlich doch wieder einpacken mussten.

Eine undifferenzierte Anti-Israel Haltung kann man allerdings nicht nur der dänischen Linken vorwerfen. So beschwerte sich eine Berliner Attac-Aktivistin darüber, als Deutsche im Ausland immer diskriminiert zu werden. Schuld wären ihrer Meinung nach die Juden, welche auch heute noch aus ihrer Opferrolle Profit zu schlagen versuchen. So passt wohl auch auf nicht wenige sogenannte Linke Adornos Feststellung, dass die Deutschen den Juden Auschwitz wohl niemals verzeihen werden.

Uns geht es weder mit unserem Transparent noch mit unserer Positionierung darum, Kritik an der Politik Israels gegenüber der palästinensischen Bevölkerung nicht zuzulassen. Ebenso ist uns als radikale Linke klar, dass kein Staatsgebilde es wirklich wert ist, auf ewig erhalten zu bleiben. Jedoch aus der speziell deutschen Geschichte heraus bekräftigen wir nochmals die Notwendigkeit der Existenz eines jüdische Staates als Zufluchtsort, zumindest solange Juden auf der ganzen Welt noch immer durch den allgegenwärtigen Antisemitismus bedroht werden. Dies ist jedoch leider überhaupt noch nicht abzusehen.

Gegen jeden Antisemitismus!
Am längsten lebe Israel!

Gipfelstürmer Halle
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Ergänzungen

/na super

/# 19.12.2002 - 00:35
Zionismus: Bewegung zur Gründung und Sicherung eines
jüdischen Staates in Palästina (Israel).
Es ist völlig egal welcher! Staaten sind Konstrukte
zur Unterwerfung von Lebewesen und werden aufgrund Dessen
abeschafft!

Grüße

19.12.2002 - 00:36
Wenn diese Leute nicht einmal mit "against Antisemitism" leben können, dann ist da wirklich jede Solidarität fehl am Platze. Da würden ja sogar noch die plumpsten und blödsten AttcaerInnen zustimmen (so hoffe ich). Und "Burn, Israel, Burn" ist so dermaßen unter aller Sau, da kann man doch nur ne Schlägerei anfangen, oder?

19.12.2002 - 00:46
Schade, dass man euch nicht auf die Schnauze gehauen hat! Schon mal im Duden nachgeschlagen was Zionismus heißt? Wer so klar Partei für eine Nation ergreift (die Aldi-Parole am Ende spricht ja schon Bände), hat auf linken Veranstaltungen nichts zu suchen!

Was soll das?

Mr. Burns 19.12.2002 - 00:59
Kann man eigentlich noch gegen die Politik Israels und der USA protestieren und gleichzeitig gegen Antisemitimus sein? Oder passt das nicht mehr in die neue (?) Weltordnung?

19.12.2002 - 01:03
"Obwohl wir diesmal Unterstützung von andern Linken (allerdings nur aus der BRD) erhielten"

Hehe, die Deutschen halten eben zusammen.

@0:46

19.12.2002 - 01:19
o:46 ist sehr schlau. Er liest im Duden und schaut, was da unter "Zionismus" steht. Und das passt gar nicht in sein WeltBILD. Deshalb ist er gegen Zionismus. Das es sich dabei um ein komplexes Thema handelt und es "einen" Zionismus gar nicht gibt, steht nicht im Duden. Also ist es auch nicht richtig. Und das Juden immer wieder - auch heute - Haß und Repression ausgesetzt sind, interessiert ihn nur nebenbei. Die Stimmung im attac/Linksruck-Block ist ja so toll, wenn es heißt "Intifada bis zum Sieg".

Übrigens gibt es interessante Bücher zum Thema Zionismus, z.B. Brenner: "Geschichte des Zionismus". Ist sogar sehr knapp gehalten, allerdings nicht so knapp wie der Duden oder die Bild-Zeitung.

@gipfelstürmer halle: Danke für den Mut! Gute Aktion! Vielleicht ist es schon so weit, daß man zu solchen Aktionen Flugis verteilen muß. Schade eigentlich.

Antisemiten angreifen!

Scheiss Deutsche!

19.12.2002 - 01:52
In anderen Ländern greift die Demoleitung wenigstens mal durch, gegen diese "anti"deutschtümelden Gestalten. Wäre sehr erdreut, wenn ich mir hier in Deutschland nich auf beinahe fast schon jeder zweiten Demo Israel-Fahnen angucken müsste, bzw. mir immer überlegen müsste, wie ich mich distanziere.

Antisemitismus bekämpfen!
"Anti"deutsche geht weiter studieren!
Für den Kommunismus (aber nicht mit euch)!

ein Jahr Halle

19.12.2002 - 02:13
macht jeden alle ... am längsten lebe der Supenkasper!

Wir sind alle Palästinenser...

T. Selec 19.12.2002 - 02:28
Es ist klar und obligatorisch, dass wenn Menschen keine Lust haben, im allgemeinen Demo-Mainstream des diffusen Nebels aus Attac, Linksruck, MLPD, Antiimps, DKP, und wie auch all´ diese Vereine mit der vereinfachten Weltsicht heißen, kommentarlos mitzutanzen, dann müssen sie eben antideutsch sein.

Was ist "links"? Wenn Menschen damit ein Problem haben, dass eine "Bewegung" sich mal wieder -aus was für Psychosen auch immer- sich als Partner für Demos und Kampagnen mal wieder das Reaktionärste aus südlicher Sonne herauspickt (Hamas, Hizbollah, Djihad, usw...), dann ist es notwendig, gegen diesen "linken" Mainstream gegenanzuschwimmen.

Bush ist mächtig und böse, und an allem Schuld, und darüberhinaus mag man sich nicht gerne mit den Realitäten unter und den Kämpfen gegen islamische Herrschaft auseinandersetzen.


Find ich nicht, T.Selec

Argentinazo 19.12.2002 - 02:32
Antideutsch und Antiimp sind 2 Seiten ein und derselben Medaillie: Eine Minderheits- und eine Mehrheitsfraktion ein und derselben Ideologie-Ebene. Mir sind dann Libertäre ohne "DIE Wahrheit" und aggressives Dominieren anderer oder Gruppenzwang und Flügelkämpfen wesentlich lieber.
Und was da in Kopenhagen teilweise lief ist echt nicht zu entschuldigen. Einige Gruppen dort hatten finsterste 70er-Jahre-ML-Rethorik drauf, was Nahost angeht!
(By the way: gibts hierzulande nicht genug, daß Ihr irgendwelche Nahost-Sachen immer hierherprojizieren müsst? Oder sind Euch hiesige Themen zu groß?)

Scheiß Intellektuelle !

Woody Allen 19.12.2002 - 02:36
Zwei New Yorker Intellektuelle beim Small talk während einer Party. Sagt der eine zum anderen. "Du, ich habe einen Essay geschrieben, gegen Antisemitismus" - So ? Wie schön ! Ich bevorzuge Baseballschläger"

Find ich nicht, Argentinazo ;-)

T. Selec 19.12.2002 - 02:53
Es geht nicht um großartige Ideologien (geschweige denn um studentische Mensa-Konflikte).

Wenn eine Bewegung Sinn machen soll, und wenn man in sie Vertrauen und Hoffnung investieren soll, und wenn sie sich zur Weltpolitik äußert, dann kann es nicht sein, wenn ein starker Mainstream in ihr einen politischen Schulterschluß mit denjenigen Kräften in Nahost pflegt, gegen die Frauen, Jugendliche und Arbeiter verzweifelt kämpfen, die ihr Leben unter islamischem Terror nicht mehr ertragen können.
Diese Leute spucken den Menschen dort damit ins Gesicht, und schwafeln dabei von "internationaler Solidarität".

Wenn der dominierende Mainstream in seiner Abneigung gegen die Politik Sharons aus ihrer schwarz-weiß-nur-Bush-ist-böse-Denke heraus, die national-islamischen Henker verniedlicht, dann stimmt da was in sich nicht, und das ist relevant jenseits von "außen-" oder "innen-"politisch.

begrabt mein hirn an der näxten flussbiege

nohopeone 19.12.2002 - 03:06
zum kotzen,wer gegen antisemitismus position bezieht ist bei den sog.globalisierungsgegner also nazi.
eigentlich wot ich ja auch dahin,jetzt bin ich froh bei einer so offensichtlich pro-antisemitischen manifstation nicht bei gewesen zu sein,zum kotzen nochmal mir wird ganz schlecht
und wenn hier es offensichtlich noch applaus dafür gibt versteh ich die linke(bzw die,die sich dafür halten)nich mehr.
was an einem transpi gegen antisemitismus gleich pro-israelisch ist hät ich ja gern ma erklärt,mal abgesehen davon dass auch dass aktuell bitter nötig ist/wäre.
scheint so als wenn die böhse,böhse bahamas doch recht hat mit ihrer einschätzung zum thema anti-glob=internationale der antisemiten(wenn es nichtmal möglich ist ein transpi gegen antisemitismus auf so einer demo zu tragen)
kotzenkotzenkotzen

kapitalismus(produziert antisemitismus)tötet

differenzieren z.b.

krass 19.12.2002 - 03:18
ich verstehe echt nicht wieso bei dieser ewigen nah-ost debatte diese absurden extrem positionen dominieren.

stimmt, hamas, djihad z.b. sind tatsaechlich ziemlich krasse kollegen, in ihrer auslegung des islams, aber hej vorsicht, deshalb sollte dioh auch nicht gelich von islamistischem terror gesprochen werden oder?

ein wenig ernsthafte beschaeftigung mit der geschichte des islams wuerde schell deutlich machen, dass islam eben nicht gleich selbstordattentate oder ausrottug anderer glaubensgemeischaften und wortwoertliche auslgegug der scharia ist ....

tatsaechlich hat eine radikalisierung von bestimmten religiose gruppe stattgefunden, und das ist auch wirklich (aus meiner sicht) ueberaus verurteilenswert,

im falle palaetinas sollte allerdings auch der kontext nicht vernachlaessigt werden, aus dem diesen relisioesen fanatischen gruppen starke auswind erfahren haben.

naemlich die tatsache eines festgefahrenen friedensprozesses, absolute hoffnungslñosigkeit auf einen eigenen autonomen staat,

und es ist ja bekannt, dass in extremsituatione religioese gruppen leichtes spiel haben.


und im uebrigen, es ist auch durchaus nicht sehr "links" oder emazipatorisch, sich mit den ultrarechten-siedlerorgaisationen oder mit international verurteilten kriegsverbrechern wie scharon zu solidarisieren.

was ist eigentlich mit der israelishcen friedensbewegung, bze der isrealischen linken, die ihre regierug kritisiert, die sind wohlmoeglich auch alle antisemitisch , oder ?!

und ueberhaupt, das ja nur die deutschen in der lage sind , antisemitismus in fast allen kontexten und lebenssituationen zu erkennen, sind wohlmoelich alle anderen staatsangehoerigen als die deutschen antisemiten.

ich muss schon sagen, ich halte diese gaze alberne debnatte fuer eie innerdeutsche intelektuellen Hirnwichersei, entschuldigt den vulgaeren ausdruck, und wenns nicht so tragisch ware, wie das die deutsche linke laehmt und spaltet, dann wuerde ich ja darueber lachen.

naja, ich hoffe , dass das bald ein ende hat.


nie wieder rassismus, nie wieder ausschwitz, nie wieder kapitalismus

19.12.2002 - 03:27
Es nervt ohne Ende wie die "antideutschen" (der Name ist Programm) mal wieder Geschichtsunterricht betreiben. Gegen Antisemitismus zu sein, heißt noch lange nicht den Staat Israel in seiner historischen und heutigen politischen Ausrichtung zu unterstüzten! Und das auch dann nicht wenn wir die Konsequenzen aus dem deutschen Nationalsozialismus ziehen. Auch wenn es ein historisch begründetes Existenrecht gibt! Unsere Solidarität gilt den Menschen die für ein fortschrittliches und solidarisches Israel kämpfen und nicht Herrn Sharon&Co!

Wer allerdings nur in Volkszugehörigkeit denkt (deutsch/jüdisch) und absichtlich oder unabsichtlich permanent ignoriert, daß es weder das "deutsche Volk" noch das "jüdische Volk" gibt oder gab wird auch in 1001 Jahr nicht verstehen was die Konsequenz aus dem Verbrechen des deutschen Nationalsozialismus und an den von ihm ideologisch konstruierten "Juden" ist! In Eurem Denken reproduziert ihr permanent jene nationalsozialistische Ideologie die Ihr zu bekämpfen vorgebt. Das ist mehr als Ekelhaft, vor allem weil ihr damit auch noch vorgebt so wahrlich die reine Wahrheit zu verkünden. Es ist Fakt das die Mehrheit auf mehr als erschreckende Weise den Nationalsozialismus mitgetragen und unterstütz hat, als Täter! Dennoch gab es selbst wenn die Kräfte an die Wand gedrückt zur Minderheit wurden anitfaschistisch denkende und aktiv handelnde Menschen von denen wir auch eine Menge erfahren können. Siege ebenso wie Niederlagen. So zum Beispiel ne Menge über die ideologische Konstruktion eines/des "Volkes" in der nationalsozialistischen Ideologie. Zum anderen war auch innerhalb der jüdischen Gesellschaft Politik kein Fremdwort und gab es diverse Strömungen und Ausrichtungen, auch im Bezug auf die Staatsgründung Israels oder scharfe KritikerInnen der Ideologie von Theodor Herzl z.B. usw. Sogar der staatsgründende Begleitgedanke "Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land" wurde (und wird) heftigts umstritten und kritisiert.

Von SozialdemokratenInnen, SozialistInnen, KommunistInnen, AnarchistenInnen usw. jegwelcher Herkunft und unterschiedlichen Glaubens sprecht ihr nicht. Warum laßt ihr den politischen Faktor der jede Volkskonstruktion sprengt außen vor? Ihr macht es Euch nicht nur einfach mit Eurer Geschichtsbetrachtung, sie ist sogar nicht mal mehr als das was ein stinknormales "deutsches Geschichtsbuch" für den Schulunterricht bietet. Ein bisschen mehr Genauigkeit und Achtsamkeit vor erneutem "Volksgedussel" von Links als DAS erwarte ich aber schon von einer Linken die sich auch noch radikal nennt.

Die Konsequenz aus dem Holocoust ist, gegen jede(!) Form einer neuen völkischen Konstruktion, gegen Rassismus und Antisemitismus ebenso zu kämpfen wie gegen den immer wiederkehrenden Haß gegen Lesben, Schwule, Sinti und Roma, "Behinderte" oder Obdachlose. Egal ob von Rechts oder von "antideutschen". Denn das meinte "Deutschland halts maul!" und meint es heute noch!

schockiert

schockinchen 19.12.2002 - 03:32
super-korrektes transpi und eigentlich super-korrekt, dass ihr auf dieser demo mit dem transpi auftreten wolltet.
leider werdet ihr und andere sich das beim nächsten mal nochmal überlegen und überlassen somit diesen antiglob- deppInnen ihrem antizionismus und ihrem intifada-geschrei...
ich bin geschockt, dass selbst solch ein allgemeingültiges transpi schon gemüter erregt...

@krass

T. Selec 19.12.2002 - 03:38
Du sprichst von Geschichte. Sprechen wir mal von der Gegenwart. Nenne mir eine Region auf dieser Erde, wo islamische Gruppen/Parteien/Staaten etwas zu sagen haben, und wo Mädchen und Frauen selber über ihr Aussehen, ihre Meinung, über ihre Sexualität, über ihr Leben frei entscheiden können, wo auf Schwulsein nicht Folter oder Todesstrafe droht, wo sich Räte frei organisieren können, usw...

19.12.2002 - 03:52
Nenn Du mir eine.

@Argentinazo

B-L 19.12.2002 - 04:18
"Mir sind dann Libertäre ohne "DIE Wahrheit" und aggressives Dominieren anderer oder Gruppenzwang und Flügelkämpfen wesentlich lieber."

Immer wieder gleiche Witz auf Indymedia. Schon der Ausspruch, "es gibt nicht DIE Wahrhheit", hat Wahrheitsanspruch und ist aber so obendrein bekloppt oder bewusst daran interessiert, dass, zu verschleiern, dass es (die oder eine einzige) Wahrheit gibt. Da entlarvt die zwanghaften Abgrenzung der "Libertären" vom den Liberalen sich nämlich selbst als unterschiedslos.

Wenn Du meinst, dass es Möglichkeiten geben MUSS, sich durch Kritik und Austausch von Gedanken an die Wahrheit zu nähern, dann gebe ich Dir recht.

DIE sind auch unter uns

bubblegumMusic 19.12.2002 - 06:12
Die gewissen anonymen Führerpersönlichkeiten, die aggressiv und brutal werden, wenn jemand eine andere Meinung hat als sie selbst, sind auch unter uns. Ich rede sowohl von den Anti- als auch von den Pro-Israel Führerpersönlichkeiten, Tatsache ist, dass es Führerpersönlichkeiten sind.

Diese sowohl Anti- als auch Pro-Israel-Führerpersönlichkeiten würden, wenn sie nicht zufällig in der linken oder anarchistischen Bewegung gelandet wären, genauso gut irgendwo bei den Rechten, bei religiösen Gruppen, in Unternehmen, Gewerkschaften oder sonstwo ihre starken Egos ausleben.

Solange wir uns nicht von solchen Typen befreien, und solange diese Typen die linken und anarchistischen Massen (sowohl anti- als auch pro-israelischer Coleur) wie willige Schafe rumkommandieren, kann aus unserer Bewegung nix werden. Ihr Trick ist nämlich, dass man sich immer zwischen von ihnen aufgestellten Alternativen entscheiden soll, also z.B. Anti-Israel oder Pro-Israel.

Was sie nicht zulassen, sind Alternativen, die nicht ihrem Führerschema entsprechen, z.B. lassen sie nicht die Alternative zu

Gegen israelische und palästinensische Arschlöcher
für coole Leute aus Israel und Palästina

Denn solche Alternativen würden dazu führen, dass es dann auch heißen würde

Gegen pro-israelische und pro-palästinensische Arschlöcher.

DAS würde nämlich ihre Macht in unserer Bewegung angreifen.

no other way...

Gulp 19.12.2002 - 06:48
Was hat der kampf gegen antisemitismus mit "antideutsch" zu tun? das transpi ist, auch für jemanden der antideutsche net mag(ich), "100%" korrekt!! Wer antisemitismus nicht bekämpfen will, ist kein "linker", bei solcher dummheit ballt sich die faust in der tasche und dringt danach heraus zu sausen...

streitpunkt antizionismus

nachdenken macht frei 19.12.2002 - 08:44
+++das transpi ist, auch für jemanden der antideutsche net mag(ich), "100%" korrekt!!+++

über den punkt "gegen antizionismus" kann mensch sich durchaus streiten. das thema zionismus ist so breit gefächert, dass ich zionismus von der liberalen sorte für unterstützenswert halte, während ich den abgrenzenden und aggressiv expansorischen für zumindest kritikwürdig, wenn nicht für bekämpfenswert erachte. deswegen halte ich solche extremen "für" bzw. "gegen" positionen hier für unangebracht.

zu dem thema gibts einen interessanten artikel im "anti atom aktuell" #136. is aber leider noch nicht online :( .

@ gulp Bohr dir n Loch ins Knie!

pulp 19.12.2002 - 08:46
Und giß dir Warme Milch hinein.

f

f 19.12.2002 - 09:35
was den antizionismus angeht, bin ich mir nicht sicher - für euren einsatz gegen antisemitismus aber danke!

@ gulp Ist Leider Gestern abhanden gekommen?

Pulp 19.12.2002 - 09:58
Der Unterschied zwischen Links sein, und sich Links wähnen!

Die Einen Linken sind Gegen den Ausbeuter Kapitaismus!

Und die Anderen wollen bloß darüber reden!

Und Bill Gates ist Der Führende Kapitalist der Daten Branche!

Wer das Übel nicht erforscht, untersucht

Hulk 19.12.2002 - 10:08
definiert und benennt!

Hat auch Keinerlei Interessen, an dem Übel irgendetwas zu ändern!

Was zu beweisen war

19.12.2002 - 10:20
Wunderbarer Beitrag und wunderbare Kommentare. "Antiglob ist antisemitisch" brüllen die einen und das war ja schon immer zu beweisen. Dass in Kopenhagen selbst die Freunde des palästinensischen Nation-Building offensichtlich gar nichts gegen "Basta de capitalismo y antisemitismo" hatten, sondern sich am "Antizionismus" in der Unterzeile störten, schert Schreiber und einen Teil der Kommentatoren wenig. Dabei hatte die Palifeudel-Fraktion ja ausnahmsweise mal Recht: "Against racism, sexism, antizionism and patriarchy!" ist eine selten dämliche Parole, setzt sie doch in einem Zusammenhang den Kampf gegen Herrschafts- und Unterdrückungverhältnisse (Ausbeutung interessiert scheinbar nicht weiter) mit dem genauen Gegenteil gleich - sprich der KRITIK eines bestimmten befreiungsnationalistischen Konzeptes und einer damit legitimierten Praxis der gesellschaftlichen Ungleichbehandlung gleich. Für die Macher des Transparentes ist das nicht weiter von Belang, denn die sind sich sowieso einig, dass es zwischen Antisemitismus und jedweder Kritik am Zionismus keinen Unterschied gibt. Das ist schließlich eine notwendige Voraussetzung ihrer Ideologiebildung, weswegen sie dieses Dogma, also die unbewiesene und unbeweisbare Behauptung, bei jeder Gelegenheit hochhalten, wie die Anhänger des Katholizismus die Monstranz. Eine Glaubensfrage eben. Aber schließlich ist es ja auch viel schrecklich-schöner, die "antisemitischen Ausfälle in Kopenhagen" zu skandalisisiern, als bei den Tatsachen zu bleiben und von der "antizionistischen" zu sprechen.


kommt ma klar

peterpan 19.12.2002 - 10:22
...mensch leute kriegt ihr noch was mit...auf der einen seiten beschwert ihr euch über die kopenhagener, dass sie euch gleich in das bild einer nazi pressen, auf der anderen seite ist anscheinend jeder der eine kritische position zu israel hat, und nicht gleich eine israelische flagge hißt selbst zum nazi, einigt euch mal langsam ich habs nämlich langsam dicke wie die linke sich immer wieder spalten und in andere bewegungen drücken läßt. klärt eindeutig den begriff zionismus, über die bekämpfung des antisemtismus brauchen war nicht diskutieren damit dürfte keiner probleme haben.

mal abschließend ist zionismus wirklich nur ein zufluchtsland für die juden dieser welt oder st ers inzwischen nicht schon längst mehr....mal abgesehen von begrifflichkeiten.......

Generalstreik für Israel !!!

Ein Autonomer 19.12.2002 - 11:35
Ich habe in der Vergangenheit oft den Fehler gemacht, die Arbeiterklasse nicht als revolutionäres Subjekt zu betrachten. Damit ist jetzt Schluß.

Alle Räder stehen still, wenn ein starker Staat es will !!

Generalstreik für Israel (ausgenommen der USA) !!


Endlich mal wieder eine Perspektive.

Antideutsche Kameraden: HEREIN IN DIE BETRIEBE !!!!!!!

links sein und gegen Rassismus auftreten

Karl 19.12.2002 - 11:48
Zunächst mal: Der EU-Gipfel in Kopenhagen war ein Anlass, um gegen die rücksichtlose Macht- und Profitpolitik des europäischen Machtblocks auf Kosten der Menschen und der Umwelt zu demonstrieren.

Links sein, heisst, die menschlichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen, zum Beispiel in Form der sozialen Frage.

Aber einigen Anarchisten und Antideutschen scheint es nicht um den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit zu gehen. Nein, es geht ihnen um (wirkliche/vermeintliche) Gegensätze zwischen Staaten und Völkern, zwischen Mann und Frau, zwischen Karstadt- und Aldi-Kunden wie auch immer.

Das ist fein. Und gelegentlich wird dann auch die eine oder andere Staatspropaganda 1:1 übernommen und als echter Kommunismus verkauft. (Etwa am Beispiel Israel.)

Wir sollten als Linke Partei gegen die kapitalistischen Spaltungen ergreifen, gegen Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und deren Verwandlung in eine handelbare Ware, gegen die Ausbeutung und Vernichtung der Natur und unseres Planeten, gegen jede Knechtung und auch gegen Imperialismus und Kriegsverbrechen - egal von wem sie ausgehen.

Wenn die Leute von Bahamas & Co. das nicht wollen, weil sie erst mal völkische und geschlechtliche Konflikte lösen wollen, dann hat das mit einem Ignorieren von Marx zu tun und mit der Hinwendung zu bürgerlichen und herrschaftlichen Gegensatzpaaren, mit denen man sich ein einfaches Weltbild stricken kann.

Damit verkleistert man die Frage: Wer hat eigentlich die Macht, wessen Interessen regieren die Welt?

Es sind - in allen Ländern und quer durch die beiden Geschlechter - immer jene Klassen, die über die Produktions- und Destruktionsmittel verfügen. Und alles andere findet in diesem Rahmen statt!





Alice 19.12.2002 - 11:52
Die Erkentnis, dass Nationen und Völker nix Naturgegebenes sind, gehört glücklicherweise inzwischen (wenn man mal von der Antiimpfraktion absieht) zum Grundbestand linksradikaler Positionen. Leider ist, wie auch in dieser Diskussion zu ersehen, der daraus folgende Schluß allzu häufig der, dass jeder Text, der sich analytisch auf Mitglieder eines bestimmten Staatsgebildes als Kollektiv bezieht, sofort des Nationalismus oder Rassismus gescholten wird. Es gibt aber eine Differenz zwischen Genese und Geltung, will sagen, obwohl Nation keine Naturkategorie ist, ist sie für die Analyse von Gesellschaft nicht zu vernachlässigen, denn als Ideologie entfaltet sie trotzdem eine Wirkungsmacht, die sich nicht durch ein "Gibt's doch gar nicht!" wegdekretieren läßt.
Noch kein Antisemit oder Rassist hat sich von der historischen Darstellung der Konstitutionsprozesse von Nationen oder Ethnien von irgendetwas abhalten lassen; gerade eine dauerhafte Praxis von Marginalisierung und Verfolgung hat die Juden (ungewollt) zu einer Form des Kollektivs werden lassen - ein Prozeß, auf den das nationale Projekt Zionismus, die Antwort war.

Was heisst "links"

linker 19.12.2002 - 12:04
Hier auf Indy ( schrecklich aber wahr ) gilt es oft als ganz besonders "links" wenn man aus historischer solidarität mögl. keine Kritik an Israel übt. tut man es doch ist ist man gleich Antisemit. Das ist sehr traug, denn was ist "links"?
Links bedeutet bedeutet im Grunde nur sich auf die Seite der schwächeren zu stellen! Der daraus resultierenbden weltanschauungen sind also Result nicht Ursache.
Nun ist es im Falle Israel so das die palästinensische Zivilbevölkerung nun mal das schwächste Glied in dem Land ist. Daran gibt es nichts zu deuteln. Wer also den anspruch "links" auf sich erhebt, sollte prüfen auf wessen Seite er sich sich stellt! Antisemitismus? Nein! Entschieden Nein!!! Aber Prozionismus? Wer das tut den empfehle ich doch wirklich mal in den Duden zu schauen was Zionismus heisst! ( Wobei ich jetzt nicht das existenzrecht des Staates Israel in frage stellen möchte !!!)

gegen...

mittelwegler 19.12.2002 - 12:12
"in gefahr und höchster not
bringt der mittelweg den tod"
so oder so ähnlich war doch mal eine parole der radikalen linken.
fraglich bleibt, ob hier klar ist, was "mittelweg" genau heißt und andererseits definiert sich "radikale" anscheinend oft genug darin, eine position ohne abstriche und kompromisse zu vertreten. das ist dann cool?
das dilemma dieser grundsätzlichen herangehensweise zeigt sich bei dieser diskussion besonders ausgeprägt. "gut und böse"-schemata werden aufgemacht und menschen in bestimmte ecken gestellt oder sie gehen gleich dahin.
insofern ist es schon krass, wenn leute mit "bomb israel"-parolen daherkommen [oder so ähnlich]. andererseits ist pro-zionismus natürlich auch eher provokativ und nach meinem wissen nicht das, was repräsentativ für alle menschen in israel ist. also irgendwie nicht das gleiche. und es scheint mir doch auch so, daß zionismus, jüdisch-sein und israelische staatsangehörigkeit zu besitzen auch nicht das gleiche ist....
aber wer kennt sich da schon aus? is ja alles viel zu kompliziert![?]

bomb wrong ideas![?]
bomb nothing![?]
bomb everything![?]

Ich will es jedenfalls nicht!

Hulk 19.12.2002 - 12:18
Ich will jedenfalls nicht Existenz Recht Israels in Frage stellen!

Aber ich will auch nicht das Existenz Recht Palästinas, und das Recht auf ein Friedliches Freies Leben der Palästinenser in Frage stellen!

Und ich lasse mir auch nicht das Recht nehmen, den an zu klagen der es tut!

gegen antideutsche

freeeddddd 19.12.2002 - 13:01
Wie bringe ich den Meister an? Am besten (da ich ihn schon nicht gelesen habe) indem ich attac nehme
>>So beschwerte sich eine Berliner Attac-Aktivistin darüber, als Deutsche im Ausland immer diskriminiert zu werden. Schuld wären ihrer Meinung nach die Juden, welche auch heute noch aus ihrer Opferrolle Profit zu schlagen versuchen. So passt wohl auch auf nicht wenige sogenannte Linke Adornos Feststellung, dass die Deutschen den Juden Auschwitz wohl niemals verzeihen werden.>

Ach wie schon war es doch noch zu Weiland Adornos Zeiten.

Und noch schöner scheint es in Dänemark zu sein. Da wird der Antideutschen (zwar nicht das Maul) aber doch das Transparenttragen vermiest.

Dänische Verhältnisse auch in Deutschland!

19.12.2002 - 13:30
Wenn mal irgendwann mit der Gehirnwäsche und der Propaganda der westlichen Staatengemeinschaft Schluss ist und die Verbrechen Israels an den Palestinensern in aller Deutlichkeit ans Licht kommen, dann hat wahrscheinlich wieder einmal keiner davon etwas gewusst, oder?

Ich mag es nicht glauben...

19.12.2002 - 13:49
...was hier abgeht!

Auf dem Transpa stand groß "against antisemitism" und weiter unten noch was über Antizionismus. Was aber zensiert wurde war das "Antisemitism". Da stand nix mit pro-Israel, auch ein David-Stern war nicht drauf. Den Leuten in Dänemark hat es einfach nicht gepasst, dass jemand gegen Antisemitismus ist. Und hier jetzt das gleiche Bild. Da wird über angebliche ANtideutsche abgeschimpft, dabei sind doch wohl alle einig, dass man gegen Antisemitismus sein sollte. Oder etwa nicht?

Hier nehmen viele die angeblich bösen ANtideutschen zum Vorwand, ihre Vorliebe für Antisemitismus und Judenhass loszulassen. Das ist total zum Kotzen! Die Linke ist wirklich nur noch ein Haufen Scheisse!

Du brauchst auch nicht zu glauben...

...sondern könntest es mit lesen versuchen! 19.12.2002 - 14:30
Erstes Foto:
¡BASTA DE CAPITALISMO Y ANTISEMITISMO!
Revolten statt Reformen! – Against racism, sexism, antizionism and patriarchy!

Zweites Foto:
¡BASTA DE CAPITALISMO Y ANTISEMITISMO!
[censored by Globale Rodder] and patriarchy!

Aus dem Text:
(...)Der Grund der Aufregung war vordergründig unsere Positionierung gegen Antizionismus(...)verlangten sie von uns, dass wir das beanstandete Wort „antizionism“ aus dem Transparent herausschneiden.

Niemand hat also gefordert, dass die Forderung nach einem Ende des Antisemitismus aus dem Transparent entfernt wird. Vielmehr ging es um die Gleichsetzung von Rassismus, Sexismus, Patriarchat mit Antizionismus.

Was aber will mensch von Leuten erwarten, die scheinbar nicht mal in der Lage sind, sich zwei Fotos anzuschauen und dreissig Zeilen Text zu lesen bzw. das Gelesene intelektuell zu verarbeiten...


SEHR GUT !!

palestina libera palestina rossa 19.12.2002 - 15:43

Wenn das in Deutschland? ,ihr seid kein linker ,Ihr machen in Deutscheland das ,immer ,oder haben ihr vergessen was waren in der demos gegen bush ,die machos "anti"deutschen gegen kinder Araber .
Außen aus unser demos ,wenn eure durch Israel und EEUU imperialismus wollen marschiren ,gehen zusammen mit CDU ........ .

War doch irgendwie zu erwarten...

i-like-no-job 19.12.2002 - 16:26
Der Kindergarten möge schweigen!

Wer es nicht begreift, das eine antiisraelsiche Position antisemitisch ist, der möge doch erst noch einmal zum spielen mit Förmchen und dem Backen von Kuchen aus Sand zurückkehren und diesen dann in einer antikapitalistischen Weise(Hahahahaha) an seine Freunde und Freundinnen verkaufen, für vielleicht 50 cent oder so und sich darauf freuen, hiermit der Revolution ein weiteres Stück näher gekommen zu sein.

Solidarische Grüße nach Halle!
Lang lebe Israel

ja wirklich mutig war das ...

k.A. 19.12.2002 - 16:29
wenn man in Halle schon sonst nichts gebacken kriegt gegen echte Nazis wie am 17.11.2002:

Oberbürgermeisterin spricht vor 200 Nazis in Halle/S.
 http://www.de.indymedia.org/2002/11/34628.shtml

Dann lieber mal nach Kopenhagen fahren, um anderen Linken dort vorzuschreiben versuchen, was sie von Israel zu halten haben, bravo!

Am [anti]deutschen Wesen....

...soll die Welt genesen 19.12.2002 - 16:33
Der antideutsche Klammeraffe bringt viele Worte endlich auf den Punkt:

"Antizionisten=Antisemiten verpisst euch!"

Also, antizionistische Linke raus aus Israel, so einfach kann die Welt sein.

Lieber klotz

geh halt kotzen, Imperialismusapologet! 19.12.2002 - 16:40
Lies mal auf der Startseite:
"Indymedia... versteht sich als Teil des weltweiten Widerstands gegen die kapitalistische Globalisierung."

Wenn Du also ein Problem mit der antoglob"bewegung", wie Du das nennst, hast, empfehle ich Dir, zur Nerven- und Magenberuhigung, Dich hier fernzuhalten. Guck lieber fern, da kommen so muehsamme Woerter wie Zionismus gar nicht vor.

thema augeweitet

urmel 19.12.2002 - 17:18
während sich hier noch über den nationalistichen/rassistischen charakter des antisemitimus unterhalten wird,ist der antisemitismus schon weitergezogen. der neusprech lautet etwa so: es gebe eine judäo-amerikanische weltverschwörung gegen die volksgruppe XY (hier ist eine beliebige nation einsetzbar). diese denklinie knüpft unmittelbar an die naziideologie der 20iger jahre an,und wird von einigen links-islamistischen bündnissen übernommen.
mahler,voigt und co freuen sich darüber ein loch in den bauch, und keine-r will das bemerkt haben.

Was sind links-islamistische bündnisse?

k.A. 19.12.2002 - 17:30
Nenne doch bitte mal ein paar Beispiele dafür, ich bin gespannt darauf.

Was sind links-islamistische bündnisse?

urmel 19.12.2002 - 17:39
gemeint sind bündnisse von linken und islamisten,zb in der palästinasoli antiimpsgruppen jeglicher couleur mit hamas/hizbollah/plo/etc.... .
die namen der orgas,die solche bündnisse stellen,sind von stadt zu stadt verschieden,die recherche vor ort lohnt sich.

@urmel: Fakten, Fakten, Fakten!

k.A. 19.12.2002 - 18:05
Und nicht irgendein zusammengereimtes Gewäsch will ich von Dir hören. Oder gibt es da gar keine?

Kleine Umfrage an alle

Umfrager 19.12.2002 - 19:24
Wie lange sitzt ihr so täglich am Computer?
Wie lange besucht Ihr schon Indy täglich, um diese Sinnlosdebatten zu führen?
Habt Ihr bis jetzt etwas damit erreicht.

Wem es peinlich ist zu antwortrn, kanns ja anonym tun - interessiert mich halt mal.

...............

clandestino 19.12.2002 - 20:35
Sinnlos ist eine Debatte um Antisemitismus bestimmt nicht, die ist sogar bitter notwendig. Sinnlos machen sie die, die sich gegenseitig die passenden Stich- und Reizwörter gegenseitig in die virtuellen Fressen hauen. Der Versuchung erliegt man schell, aber das ist wirklich sinnlos, haste Recht. Innerhalb solcher "Debatten" ist der Lerneffekt gleich null.

gegen alle fasismus

palestina libera palestina rossa 19.12.2002 - 20:39

-@gipfelstürmer
Das war kein antisemit angreif damit antizionist für eure das gleisen aber nich für die andere leute .
-@Krass
In Palästina sind auch andere religionen wie catolica ,maronita ........ für mich das Palästina probleme ist kein religioser probleme nur einen imperialist probleme.
-@umel
Ja ? und die Italianisch bündnisse in der 30 jahre die fasisten mit zionisten oder jetz bei zionisten mit forza italia oder in der USA die Großen waffenkonzerne zusammen mit extremchistian.

@ k.A.

urmel 19.12.2002 - 20:41
...... "you cant´t always get what you want".........
wer sich so offensichtlich dumm stellt,muss die rollenden steine über sich ergehen lassen!

Seit wann sind Hamas Hisbolla und PLO Links?

Renate 19.12.2002 - 20:46
Ich habe die Drei immer für Mittel Streng Islamische Freiheits Bewegungen gehalten.

Immerhin sollen die Drei nach Israelischen Angaben nicht für die Freiheit der Palästinensischen Malocher, sondern Mehr für die Freiheit ihrer Religiösen Überzeugung bomben, und ihre Body Bomber Religiös Indoktrinierte Überzeugungstäter sein.

ALLES GELOGEN!!!

EIN AKTIVIST AUS NORDDEUTSCHLAND 19.12.2002 - 20:58
Liebe Leute,
weder hat jemand von Globale Rödder(GL) euch in Kopenhagen kritisiert, weil ihr gegen Antisemitismus aufgetreten seid, noch hat einE GL-AktivistIn ein "Burn, Israel, Burn" T-Shirt getragen! Alles Lüge!!!
Wieso wundert ihr euch eigentlich, wenn ihr aus einem Demoblock rausfliegt, der von Leuten organisiert wird, die ihr wegen Zensur öffentlich an den Pranger stellt?
Und die Parole gegen Antizionismus ist doch wohl mehr als fragwürdig, da es Zionismus-Definitionen wie Sand am Meer gibt und so Fehlinterpretationen Tür und Tor geöffnet wird!

@urmel: ist das alles, was Du zu bieten hast?

k.A. 19.12.2002 - 20:59
das ist aber dürtig: gehen die Argumente aus, muß die Polemik her, oder wie?

sind Linke immer auf seiten der Schwächeren?

Karl 19.12.2002 - 21:14
Wie ein Kommentator namens "Linker" definieren wollte, würden sich Linke dadurch auszeichnen, dass sie immer auf seiten der Schwächeren seien un der brachte das Beispiel der Palästinenser, welche ja keinen so starken Staat besitzen wir die Israelis (genau genommen gar keinen).

Nun, das ist eine falsche, ja sogar widersinnige Definition von Links-Sein. Denn ob nun die Faschisten und Reaktionäre schwach sind (- "Wehret den Anfängen!" -) oder stark (- "Nieder mit den Reaktionären! Nieder mit den Faschisten aller Länder!" -) das ändert nichts an ihren politischen Inhalten.

Der Klassenkampf will das Kräfteverhältnis der politischen Konzepte ändern. Wenn Linke die Macht erobern (- ob durch Wahlen oder durch Revolution -), dann sind die Schwächeren die entmachteten Ausbeutungsklassen. Aber diese wären zu unterdrücken, nicht zu stützen!

Alles andere wäre Idiotie!

Wie oben schon gesagt: Links-Sein heisst, die menschlichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Politik zu stellen und jede Politik und Institution zu bekämpfen, die das nicht tut, egal ob auf deutschem, amerikanischem oder israelischem Boden!

---------------

Das verstehen die kleinbürgerlichen Linken bzw. linken Bürgerkinder Marke Bahamas und Antideutsche nicht.

Sie führen in Kopenhagen anlässlich der EU-Gewaltpolitik des Kapitals ein Transpi mit, auf das sie schrieben:

"?Basta de capitalismo y antisemitismo! - Revolten statt Reformen! - Against racism, sexism, antizionism and patriarchy!?"

Der erste Satz richtet sich zwar gegen den Kapitalismus, ist aber für Israel, denn raffendes Kapital ist nicht das Ganze Kapital und Israel ist ein Staat, den man vor jeder Kritik ausnehmen müsse. Nun ja, das kennt man hier auf Indymedia mittlerweile.

Ich sage dazu, dass jeder und jedes sich aller Kritik stellen müsse und dass es keine Tabus geben dürfe, wenn man nicht mit zweierlei Mass messen möchte.

"Revolten statt Reformen" aber keine Revolutionen! heisst es dann. Denn jede Revolution frisst ihre Kinder und dann gibt's ja wieder Mächtige und Ohnmächtige. Also lieber keine Macht für niemand. (Siehe oben!) Um die Frage, wer denn zu welchem Zweck über die Produktionsmittel verfügen soll, drücken sich diese "Kommunisten" eifrig herum.

"Against racism, sexism, antizionism and patriarchy!" steht in der letzten Zeile.

Wen die antagonistischen Kapitalwidersprüche nicht interessieren, der sucht sich eben andere Widersprüche, die doch ein jeder kennt:
die zwischen Rassen, zwischen Deutschen und Juden, zwischen Mann und Frau, Mutter, Butter und Kind und überhaupt: In der Parzelle und im Wohnzimmer gibt's viel Streit um den Abwasch und das TV-Programm. (Gähn!)

Die Antideutschen merken nicht, dass sie mit ihren völkischen und kleinbürgerlich-feministischen Kategorien das Geschäft der Rechten machen.

Die bürgerliche Verfügungsgewalt über Fabriken und Waffen in allen Nationen und quer durch die Geschlechter gerät zu einem Beliebigkeitswiderspruch neben anderen ...-

@ karl

clandestino 19.12.2002 - 21:39
Linke sollten nicht pauschal immer auf Seiten der "Schwachen" stehen. De facto tun das aber viele, die sich als "links" bezeichnen. Ich denke, so war die Aussage des "Linken" auch gemeint.
Den Begriff "Bürgerkinder" als Beleidigung oder Herabsetzung zu benutzen ist übrigens auch ziemlich kindisch, denn eben das sind nicht gerade wenige Linke und dass das alles die Schlechtesten sind, lässt sich nicht erhärten.

@ gipfelstürmer halle

palestina libera palestina rossa 20.12.2002 - 00:59

1-Und auch in november waren in Italy Indymedia und anderen Indymedien angerufen für nach Copenaghen fahren und für israel und gegen Palästina Demostriren .Klar, was warten ihr ?,erste provoziren und dann weinen .

2-Die anti?Deutschen sind wie Social Democraten seine sprech sind linke aber seine praxis sind recht ,klar seine arbeite sind dass .

@ clandestino

Karl 20.12.2002 - 01:51
Die Parteinahme für die "Schwachen" kann verschiedene Bedeutungen haben:
1. Unterstützung der "Schwachen" (z.B. Spenden für die Armen, einer Oma über die Strasse helfen - Caritas i.w.S.),
2. "ausgleichende Gerechtigkeit" (z.B. Vermögenssteuer - Sozialreformismus i.w.S.),
3. Schutz des "Schwachen" vor dem "Starken" (in verschiedenen Formen).

Aber all das ist noch nicht (radikal) links, wenn auch Linke eher mit dem FC St. Pauli sympathisieren als mit Bayern München und berechtigter Weise gegen jeden Sozialdarwinismus Stellung beziehen. Die 3 Punkte bewegen sich noch im bürgerlichen Links-Sein.

Du schreibst:
"Den Begriff "Bürgerkinder" als Beleidigung oder Herabsetzung zu benutzen ist übrigens auch ziemlich kindisch, denn eben das sind nicht gerade wenige Linke und dass das alles die Schlechtesten sind, lässt sich nicht erhärten."

Mit bürgerlichen Linken wie Cohn-Bendit oder Josef Fischer wird es höchstens zu einem alternativen Kapitalismus reichen.

Und was die Bahamas-Leute und die Antideutschen betrifft, so bringen sie es bestenfalls fertig, gegen Antikapitalisten zu hetzen, und sie rehabilitieren damit die alten und neuen Nazis in Deutschland, die sich darüber freuen, dass es nun "linke Antisemiten" zuhauf gibt, was ihnen nur bestätigt, dass Deutsche jeder politischen Richtung nun mal antisemitisch sind.

Die rechten lachen sich ins Fäustchen, denn sie kommen damit aus dem Schussfeld der antifaschistischen Bewegung. Ausserdem werden durch die linken Bürgerkinder von Bahamas und den Antideutschen, die Deiner Meinung nach "nicht die Schlechtesten" sind, die Begriffe Antikapitalismus, rechts-links, Rassismus vollends verwirrt.

Radikal links zu sein bedeutet meiner Ansicht nach, die gesellschaftliche Konstruktion von "Schwäche" und "Stärke" zu entlarven ...-

@ karl

clandestino 20.12.2002 - 08:35
Das "Parteinahme für die Schwachen" und gefühlsduselige Empörung nicht gleich "links" ist, sondern sogar meist reaktionär oder neutralisierend wirkt, da stimm ich mit dir überein. Jemand, der einzig und allein aus "Mitleid" mit den "Armen und Unterdrückten" etwas gegen diese Gesellschaft einzuwenden hat, ist dadurch noch nicht antikapitalistisch oder linksradikal.

Mit "nicht die Schlechtesten" meinte ich auch nicht zwangsläufig die Antideutschen, ich meinte eher allgemein, dass es sicher auch sehr viele Linke aus bürgerlichen Verhältnissen gibt, die es absolut ernst meinen. Ich glaube nicht, dass die bürgerliche Herkunft dich darauf festlegt, immer bürgerlich zu sein und zu denken. Das beste Mittel dagegen ist die stete und konsequente Selbstkritik, nicht ganz leicht natürlich, aber auch nicht unmöglich.

Man muss auch die Antideutschen nicht mögen, aber das es Antisemitismus auch unter Linken gibt, ist eine Tatsache... auf die man natürlich auch gänzlich ohne Antideutsche kommen kann oder sagen wir besser: hätte kommen können. Du bist doch hoffentlich nicht der Meinung, dass man diese dunklen Seiten zugunsten des "linken Allgemeinwohls" einfach ignorieren sollte?

Kritik an Israel darf auch durchaus geäussert werden, aber eine Gleichsetzung Israels mit Nazi-Deutschland, eine einseitige Stellungnahme zugunsten des "palästinensischen Volkes" oder das Bestreiten des Existenzrechtes von Israel ist keine Kritik oder progressiver "Tabubruch", sondern hundertprozentige Dummheit. Diese Leute denken nicht, sondern sie reden ohne Punkt und Komma, reissen ihre Klappe auf und denken nicht ein einziges Mal wirklich nach: Sie kotzen nur ihre hohle und konformistische gefühlsduselige Empörung in die Welt, die nicht mal einen Windhauch Emanzipation bewirkt. Es ist eine zum Himmel schreiende Tragödie, was sich in Nahost abspielt und vielen Linken hier fällt nix anderes ein, als sich auf die bestehenden gegnerischen Seiten zu schlagen und sich an dem zu beteiligen, was ohnehin geschieht.

"Zur Leidenschaft des Herzens muss die Vernunft des Kopfes treten" (frei nach Marx)

@ clandestino

Karl 20.12.2002 - 16:14
Hallo clandestino,

Auch ich bin nicht der Meinung, "dass die bürgerliche Herkunft dich darauf festlegt, immer bürgerlich zu sein und zu denken."
Durch eine kritische Selbstreflektion der eigenen Herkunft und eine Relativierung des Denkens der "Altvorderen" insbesondere der Eltern, (- was ohnehin eine angeborene Tendenz aller Jugendlichen ist -) kann man sich für neue Erfahrungen und Erkenntnisse öffnen.

Doch leider übernehmen die Menschen selbst bei oberflächlicher Rebellion unbewusst viele Kern-Ideologismen der ehemaligen Ernährer quasi mit der Muttermilch / mit dem Brot, das sie essen, während sie noch die Füsse unter den Tisch der Alten legen.

Du weißt ja sicherlich, wie aggressiv die Identifikation der Neonazis mit ihren Vorvätern ist (Beispiel: Wehrmachtsausstellung und deren Rufe "Unsere Grossväter waren keine Verbrecher!")

Zwar ist eine formal (!) bürgerliche Herkunft nicht unbedingt ausschaggebend, - zumal es hierbei unzählige Mikro-Differenzierungen gibt -, aber bestimmte rechte Denkkategorien und Ideologismen finden sich gerade bei den Antideutschen wieder. Deren völkische Kategorien sind eben durch ihre Herkunft zu erklären.

Aus a folgt b, aber aus b nicht unbedingt a.

Du schreibst:
"... aber das es Antisemitismus auch unter Linken gibt, ist eine Tatsache... auf die man natürlich auch gänzlich ohne Antideutsche kommen ... Du bist doch hoffentlich nicht der Meinung, dass man diese dunklen Seiten zugunsten des "linken Allgemeinwohls" einfach ignorieren sollte?"

Eben drum! Die Antideutschen sind Teil dieser dunklen Seite der Linken.

Auf den ersten Blick weisen sie auf Rassismus unter den Linken hin. Aber genau genommen haben sie ein ganz anderes Verständnis von Gesellschaftsanalyse und -kritik.

Sie werfen Dinge in einen Topf, die nicht in einen Topf gehören. Jemand hat hier mal kürzlich geschrieben, dass der hessische Regierungschef Koch in Bezug auf Antisemitismus und Faschismus ähnlich relativierend spricht wie die Bahamas.

Da ist was Wahres dran. Bevor man nicht versteht, was der Faschismus und der Antisemitismus in ihrem Wesen sind, sollte man lieber schweigen.

Dass es trotzdem unter Kommunisten oder unter bürgerlichen Reformisten (- das beste Beispiel ist der entlassene SPD-Fuzzi -) Rassismus und Antisemitismus gibt, ist leider wahr. Nur hat dies nichts mit Links-Sein zu tun. Es sind genau jene bürgerlichen trojanischen Pferde, die z.B. zur Selbstsabotage linker Bewegungen bis hin zu sozialen Revolutionen geführt haben und weiterhin führen.

Auch ich denke, dass ein Kritik an Israel nicht Tabu sein darf, weil es nicht darauf ankommt, wer etwas tut, sondern was jemand tut und warum.

Die Gleichsetzung Israels mit Nazi-Deutschland oder von Sharon mit Hitler ist genau so durchgeknallt wie die Gleichsetzung linker Israelkritiker, die aus der Perspektive der Humanität argumentieren, mit den faschistischen Un- und Übermenschen.

Wie wollen denn solche "wahren Kommunisten" wie die Antideutschen den Neofaschismus bewerten? Indem sie ihn gleich setzen mit Ungleichem? Und da sind wir schnell bei der unwissenschaftlichen und verheerenden bürgerlichen Totalitarismus-Doktrin.

"Zur Leidenschaft des Herzens muss die Vernunft des Kopfes treten" (frei nach Marx)

Deswegen ja!

Im wesentlichen, zu 70-80% stimme ich Deinen durchdachten Beiträgen aber zu!

Leider ist das hier kein Diskussionsforum.

 http://rolofs.net/taz/
 http://tazdiss.forumprovider.com/









pauschalisierend?

clandestino 20.12.2002 - 16:52
Also Antideutsche in die Nähe von Antisemiten zu stellen, ist schon etwas sehr kurios. Sicher ist eine Gleichstellung der palästinensischen Bevölkerung mit der von Nazi-Deutschland total überzogen und sogar relativierend und der eine oder andere durchgeknallte Philosemit, der seine Opfer mit seiner Liebe am liebsten totquetschen will und sein Hirn mit "bedingungsloser Solidarität" meint ausschalten zu müssen, ist auch darunter, inklusive einer Unmenge Mitläufer und Parolenschreier, wie das überall der Fall ist. Aber pauschalisieren lässt sich das kaum. Hier ist z.B. mal ein Link der angeblich "antideutschen" Seite von sinistra!, der Kritik an den Bahamas-Stellungnahmen zum Afghanistankrieg formuliert... ähnlich kritische Töne finden sich übrigens auch auf der "gegnerischen" Seite www.indymedia.de.vu

xxxx

team grün 20.12.2002 - 21:18
Ich muß schon sagen, so oft ich hier auch rumsurfe,die
lustigen Streitereien die ihr euch immer um den Nahost-
konflikt liefert sind schon kurios.
Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen das außer euch
selbst niemand davon Notiz nimmt?Am wenigsten der nahe Osten?

Na,wer faselt wirft keine Steine.

crimplene 20.12.2002 - 22:14
Ich habe hier in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, dass unter dem Pseudony "Karl" immer nur reaktionärer KLassenkampf-Dogmaten-Unfug kommt. Seine Hasstiraden gegen von ihm als "antideutsch" ausgemachte ist nun wirklich äußerst paranoid und infantil.

Übrigens war die Transpi-Aktion in Kopenhagen ganz sicher nicht von Leuten ausgegangen, die der BAHAMAS auch nur entfernt nahestehen. Im Gegenteil kam aus dieser Ecke eine harsche Kritik an den Hallensern. Ich zitiere mal (ohne Quellenangabe, weil ich nicht weiß, ob der Verfasser das hier sehen möchte :-)):

"Die oben erwähnte Erklärung der deutschen Gruppen, die nach Kopenhagen mobilisiert haben, in der sie begründen, warum sie nicht an der Boykott-Israel-Demo teilnehmen wollen - ist inhaltlich völlig schwammig. Das Hauptargument lautet: Wir als Deutsche können doch nicht ... Damit wird 1) das nationale Wir konserviert: wichtig ist nicht die Wahrheit oder Unwahrheit der eigenen Aussagen, sondern daß "wir" Deutsche sind 2) wird damit gesagt, daß der Haß auf Israel inhaltlich OK ist und nur dann nicht geäußert werden sollte, wenn er von Deutschen kommt. Hetzen Palästinenser, Dänen und Franzosen gegen Israel, ist es nicht so schlimm, schließlich kommen sie nicht aus Deutschland ... Warum dieselben Äußerungen dann bei Deutschen schlimm sein sollen, verstehe wer will. Desweiteren bezieht sich die Erklärung positiv auf "Globale Rödder", die, wie dem Link in einem der oberen Postings ja zu entnehmen ist, antizionistische Aktionen organisieren. Die scheinbare Kritik an der Anti-Israel-Veranstaltung wird dadurch völlig entwertet. Letztlich ist die Erklärung nichts als ein Lippenbekenntnis, das offenbar der panischen Angst geschuldet ist, man könnte in der BAHAMAS als Antizionist geoutet werden, weil man nach Kopenhagen gefahren ist. Lästert die BAHAMAS über einen, kann man sich beschweren und auf die Erklärung verweisen: man habe sich ja von der Israel-Boykott-Demo distanziert. Was einen natürlich nicht daran gehindert hat, nach Kopenhagen zu fahren, und erst recht nicht zu einer INHALTLICHEN Kritik an den dort vertretenen Positionen genötigt hat. Die Inhalte will man gar nicht kritisieren, weil man sie selber teilt. ALS DEUTSCHER will man sie nur deshalb nicht äußern, weil es den gesamten Antizionismus in Verruf bringen könnte. Schließlich ist die Erinnerung an die deutsche Judenverfolgung noch hier und dort präsent. ALS DEUTSCHER glaubt man auch, sich besonders vorsichtig ausdrücken zu müssen, denn da gibt es ja, wie jeder bekennende Deutsche weiß, die ominöse Auschwitzkeule, mit der Antideutsche auf der Lauer liegen. Das ganze Diskursfeld ist vermint, überall stehen Fettnäpfchen herum, und irgendwann ist man in eins reingetappt. Plumps!"

@ clandestino

ich 20.12.2002 - 23:31
so kurios ist das gar nicht: die verkürzten denkstrukturen sind dieselben. es ist ganz offensichtlich, daß die meisten dogamten (nicht nur die antideutschen) wie antisemiten in gut/bös-schematas denken und völlig unfähig zur reflektion sind. wie bei allem, was "vor-aufklärerisch" ist, wird in beispielen und nicht in abstrakteren zusammenhängen gedacht. selbst inhaltlich gibt es einige überschnidungen. in leipzig gar, kämpfen antideutsche nur noch gegen links und lassen rechts, rechts sein...

ahistorische Antideutsche @ clandestino

Karl 20.12.2002 - 23:33
zunächst mal danke clandestino für die Links. Sie sind wirklich aufschlussreich

Das, was der antideutsche "crimplene" da über mich schreibt, ist genau die reaktionäre Pöbelei, die ich meine:

"Ich habe hier in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, dass unter dem Pseudony "Karl" immer nur reaktionärer KLassenkampf-Dogmaten-Unfug kommt. Seine Hasstiraden gegen von ihm als "antideutsch" ausgemachte ist nun wirklich äußerst paranoid und infantil."

Ich rede in der Tat lieber von politischen Kategorien, also von Klassen, anstatt mit völkischen Schlagwörtern wie "die Deutschen", "die Juden", "die Moslems"/"die Araber" oder "die Amerikaner" Volksverhetzung zu betreiben.

Für die Antideutschen ist Klassenkampf reaktionär. Da haben wir's! Und - clandestino - wenn jemand undifferenziert ist, dann die ahistorisch daher redenden Leute von Bahamas u.a., wobei ich mir darüber im Klaren bin, dass es zwischen ihnen beträchtliche Qualitäts-Unterschiede und viele subjektiv ehrliche Linke und Antifas gibt.

Dennoch habe ich während einer über 1 1/2 - jährigen Teilnahme am nun geschlossenen taz-Forum die Erfahrung machen müssen, dass sich die Antideutschen gerne mit Reps und anderem Gesoxe verbündet haben, wenn es gegen Marxisten ging oder um Relativierungen faschistisher Verbrechen (ironischerweise inklusive Antisemitismus!).

Nun zurück zu Deinen Links:

In dem folgenden Zitat ist wesentliches der Kritik an den völkischen Antideutschkes zusammen gefasst.

"dennoch zeugt der unsaegliche bahamas-text, von einem zutiefst ahistorischen verstaendnis von ´westlich-buergerlicher´ kultur oder ´abendlaendischer zivilisation´. die rede davon, dass diese ´ zivilisation´ (bei aller kritik, bla, bla) im gegensatz zum islamismus immer noch voraussetzung fuer eine befreiung der menschen sei hat einen zentralen historischen aspekt schlicht vergessen: es war gerade diese zivilisation, die ihr jetzt meint gegen den ansturm der babaren verteidigen zu muessen, die das schlimmste verbrechen der menschheitsgeschichte hervorgebracht hat: AUSCHWITZ. die vernichtung von sechs millionen juden fand eben nicht in einem rückständigen, ´barbarischen´ land statt, sondern in deutschland, einer der höchstentwickelten industrienationen der welt, einem land, das (kant usw.) vielen als wiege der europäischen aufklärung galt und gilt. vor diesem hintergrund laesst sich der versuch die auseinandersetzung usa/europa versus ´islamische welt´ als verteidigung der zivilisation gegen die barbarei und abwehrschlacht gegen den antisemitismus umzudeuten nur als deutsche projektion verstehen: wenn die araber/muslime (bahamas: ´koran = mein kampf´) heute die neuen nazis vorstellen, so erscheinen die vernichtungslager von auschwitz, belzec und sobibor nicht mehr als zeugnisse einer singulären deutschen schuld. so kommen die anti-deutschen ironischerweise am ausgangspunkt ihrer politik gelautert wieder an. angetreten, den finger in die wunde der nie wirklich aufgearbeiteten deutschen schuld zu legen und die singularität des holocaust gegen relativiererInnen und schlussstrichtheoretikerInnen zu betonen, entlasten sie die deutschen nun mit dem bild des antizivilisatorischen muselmanns."

Aus:
 http://www.copyriot.com/sinistra/reading/bahamas.html

Ich habe auch etwas Interessantes anlässlich des Rauswurfes von Jürgen Elsässer aus KONKRET gefunden:

"Selbstverständlich ist es nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht jedes Menschen, politische Probleme zu analysieren und auf dieser Grundlage aktiv zu werden. Zumindest war es doch das, was uns der Weise aus Trier seinerzeit lehren wollte. Doch diese Standpunktlogik führt auch zu der absurden Folge, dass man nun sehr wohl Partei ergreifen muß, auch im innerisraelischen Meinungskampf und dort gerät man dann ganz schnell weg von der israelischen Linken, darunter auch die Kommunistische Partei Israels bzw. das Kommunistische Forum. Dafür gerät man auf die Seite Scharons und der militant-religiösen Parteien, die in jedem anderen Land als entweder fundamentalistisch-religiös oder extrem nationalistischen Parteien eingestuft würden. Und wer erinnert sich nicht an das perfide Auftreten der Scharping, Fischer, Beer und Konsorten anlässlich des Kosovo-Krieges, den sie mit der Parole "Nie wieder Auschwitz" legitimierten. So irritierend und fatal in den Konsequenzen das ist, man kann nicht leugnen, dass eine bestimmte Art von Pseudo-"Antifaschismus" heute als Waffe zur Durchsetzung imperialistischer Interessen verwandt wird, wo man früher wahlweise das Christentum, die Zivilisation oder sonst was herangezogen hatte. Das ist besonders deshalb fatal, weil es (scheinbar) den Faschisten, die sich schon immer über die "Auschwitz-Keule" mokierten, nachträglich recht gibt."

 http://www.kalaschnikow.net/de/txt/2002/kneffel95.html

Kalaschnikow-Text bitte löschen!

Anarcho 20.12.2002 - 23:50
Das ist ne Nationalrevolutionäre Zeitung, die noch mal unterhalb der Bahamas im Niveau ist!

@ Anarcho

Karl 21.12.2002 - 11:24
Bist Du denn nicht im Stande, zu meinem Kommentar und den von mir gelieferten Zitaten Stellung zu nehmen? Die Internetseite der Kalaschnikow kenne ich eigentlich nicht. Es ging mir oben nur um den Beitrag zum Rauswurf des J. Elsässer auf KONKRET.

Mit Begriffen wie "Nationalrevolutionär" oder "Nationalbolschewist" sollte man nicht einfach so um sich werfen, wenn man sich nicht als völlig uninformiert outen will. Denn die Nationalbolschewisten waren der Zweig der NSDAP, der sich krampfhaft einen pseudo-"proletarischen" Anstrich zu geben versucht hat. Es war die Röhm-/Strasser-Linie, welche heute im Osten übrigens wieder von den Neonazis aufgenommen wird, um Mitglieder zu werben und nicht als offene Hitler- und SS-Anhänger aufzutreten.

Aber was Du tust, habe ich ja gerade kritisiert. Es ist genau jene Relativierung, wie sie auch bei BAHAMAS ständig stattfindet.

Gegen jede Relativierung von Auschwitz ob von Fischer & Schröder, von der BAHAMAS oder von Neofaschisten selbst!

Gegen alle Varianten der bürgerlichen Totalitarismus-Doktrin!

Gegen völkische Kategorien und Volksverhetzung! Es gibt keine "Deutschen" und keine "Juden"! Es gibt nur Menschen, welche durch Klassenherrschaft gespalten sind und deren internationale Solidarität es zu unterstützen gilt!

also so nich, leute...

clandestino 21.12.2002 - 12:07
Also ich weiger mich, hier für irgendwelche gegnerischen Seiten im linken Grabenkämpfchen "Stellung zu beziehen". Anscheinend geht es doch den meisten auch nicht um eine Lösung oder den Lerneffekt einer Debatte, sondern um das Verteidigen der eigenen Meinung um jeden Preis, auch den der Vernunft. Ihr hättet mehr davon, wenn ihr euch einfach mal öffnet. Ich hab jedenfalls ne Menge dadurch gelernt. Wenn ich merke, dass meine Meinung wirklich scheisse ist und die Einsicht habe, dass ich tatsächlich falsch liege, habe ich auch (fast) keine Probleme, diese Meinung zu ändern. Das hat nichts mit Rückgratlosigkeit zu tun oder "Schwäche", ganz im Gegenteil; es ist ein Lernprozess.

Im übrigen:

"Wer irgendwann, aus einer emotionalen Aufwallung heraus (Mitleid mit anderen Menschen oder Tieren) mal beschlossen hat, links zu sein und dennoch keinerlei eigene Probleme mit dieser Gesellschaft und ihrem an jeder x-beliebigen Supermarktkasse erlebbaren Wahnsinn von Wert, Ware, Geld, Arbeit und Staat hat, der sucht sich Leute, die er, koste es was es wolle, beschützen kann."
von mausebär  http://www.indymedia.de/2002/11/35673.shtml

und auch:

"Für uns jedenfalls ist der eigene Arsch im kapitalistischen Alltag Grund genug, diesen in Bewegung zu setzen. Dabei sehen wir andere nicht als "arme MigrantInnen oder Arbeitslose", sondern als Menschen, die wie wir der Ausbeutung und ihrem Verwaltungsapparat ausgesetzt sind und deren Kämpfe wir unterstützen. Dabei können wir keine Abkürzungen nehmen und nur die herrschenden Institutionen oder einzelne ihrer Projekte attackieren. Der Kampf um Befreiung ist keine monatliche Demo gegen irgendwelche Bonzentreffen, sondern er findet spontan dort statt, wo wir dem Kapital ausgesetzt sind und/oder seine Macht produzieren: auf öden Ämterfluren, hinter schmierigen Imbisstheken, in Call Centern oder Stahlwerken. Nur in diesen Auseinandersetzungen können wir eine Macht sowohl gegen die Ausbeutung, als auch gegen die entwickeln, die uns vertreten und verwalten wollen. Nur in den Auseinandersetzungen, die wir selbst führen, verändern wir uns auch selbst und die Beziehungen zu anderen."
von kalinkas  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kolinko/deut/d_globa.htm

nur mal so allgemein...

Widerspruch

javier 21.12.2002 - 13:17
Es zeigt die gesamte Absurdität der Reaktionen auf die Aktion der Abweichler von Kopenhagen, daß die Mehrheit der Kommentare über eine Art "Hegemonie der Antideutschen" reden, die sie aber gleichzeitig mit der Lupe suchen müssen. "Die Antideutschen" müssen als Sündenböcke herhalten, weil sie die kritiklose Haltung mancher Linker zum Antisemitismus ansprechen.

Warum wird nicht eine Diskussion geführt, welche Formen von Antizionismus links sind und welche nicht? Ist politisch nach vorn denken denn so schwer?

Einige Hintergründe:

Der Mythos von den "Antideutschen"
 http://dki.antifa.net/antisemitismusstreit/sharonlinke.html

Proteste gegen Nationalrevolutionäre
 http://dki.antifa.net/antisemitismusstreit/querfrontkonferenz.html

Karriere eines Nationalrevolutionärs
 http://dki.antifa.net/antisemitismusstreit/joschaschmierer.html

Eine antipatriarchale Sicht auf den Nahostkonflikt:
 http://dki.antifa.net/antisemitismusstreit/fluechtlingsstatus.html

Kritik ist immer erlaubt

Jörn Psossienke 21.12.2002 - 13:35
Sicherlich hat der Beitrag recht, wenn er vor einer Unterwanderung der Globalisierungs kritischen Bewegung durch Antisemiten warnt. Viele machen auch den Fehler, die Selbstmorganschläge zu unkritsch als Befreiungskampf datrzustellen. Jedoch sehe auch in der Sidlungspolitik und in der Blockade der paläüstinensischen Gebiete eine Unrechtspolitik. Wer Sharon kritisiert kritisiert nicht automantisch die Religion die dieser Mann und die Mehrheit der Bevölkerung des Staates Israel hat. Eine solche Politik muss erlaubt sein. Gegen Religion- gegen Scharon - gegen Hamas!

Kritik? Kritik!

javier 21.12.2002 - 15:51
Nichts spricht gegen Kritik, wenn sie frei von Ressentiment ist. Das wirkliche Problem ist, daß es Leute gibt, die unter dem Vorwand "Man muß doch Israel kritisieren dürfen" die Kritik am Nahostkonflikt auf Israel einschränken wollen.

Hintergrundinfo zum Thema Siedlungen:

die gemmeinen ausländer!

antideutsch 21.12.2002 - 17:14
egal ob in dänemark, spanien oder itaieln - nirgendwo gehorchen die ausländer auf antideutsche befehle. das lässt nur einen schluss zu: die gesamte welt besteht aus judenhassern! nur das weisse haus, berlusconi und der achsel-springer-verlag steht noch zu uns!