Hausbesetzung in München -Aktion gegen Wohnungsnot

Rob in Haus 14.12.2002 16:53 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Zur Aktion der Gruppe "Rob in House" in München am 14.12.02:
Ca. 10 Leute und gut 100 Unterstützer haben heute den Versuch unternommen, ein seit Jahren leerstehendes Gebäude der Bahn als Wohnraum und kulturelles Zentrum zu nutzen. 3 Stunden nach der Besetzung musten wir vor einer Übermacht Polizei kapitulieren. Das Ziel, eine öffentlich Wirksame Aktion gegen Wohnungsnot in München durchzuführen wurde jedoch erreicht. Die Aktion soll Startpunkt einer Reihe von Aktionen gegen Mietwucher, Segregation und der Vermarktung von Grundbedürfnissen sein. Wohnraum ist keine Ware, sondern ein soziales Gut!
Heute um 12 Uhr outete sich die Gruppe Rob in Haus. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Studenten, Auszubildenden und bereits arbeitenden Volks, die sich mit den ständig steigenden Mieten und der anhaltenden Wohnungsnot in München nicht länger abfinden wollen. Die meisten der Leute sind in München und Umgebung geboren, können sich aber die absolut überteuerten Mieten nicht mehr leisten. Auf dem Mietmarkt werden die wirtschaftlich schlechter bis mittelmäßig gestellten Menschen verdrängt: In Viertel mit schlechterer Wohnqualität oder gleich ganz in andere Städte. Die verschiedenen Regierungsebenen, Bund, Land und Kommunalverwaltungen sehen der Verschlechterung der Zustände tatenlos zu. Auch die Stadt München schöpft ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation nicht aus. So gibt es in München zwar zigtausend Quadratmeter leerstehender Büroflächen (weil hiermit langfristig größere Renditen erzielt werden, gleichzeitig werden Studenten, Asylbewerber und Obdachlose in menschenunwürdigen Behelfswohnungen untergebracht. Ausländische Partneruniversitäten sagen Austauschprogramme ab, weil die wirtschaftliche Boomregion München ihren Studenten keine Wohnungen vermitteln kann, dies ist eine Schande! Für wen boomt denn die Region, wenn nicht für die Masse der Menschen? Ein weiterer unhaltbarer Zustand ist die Tatsache, dass das untere Einkommensfünftel der Münchner Bevölkerung bis zu 60% ihres Einkommens für das Grundbedürfnis Wohnen ausgeben muß, ganz abgesehen von steigenden Obdachlosenzahlen. Die Verantwortlichen schieben sich gegenseitig die Schuld zu: Das Bundesbauministerium schafft es nicht Ballungsraumprogramme aufzulegen, sondern verrechnet ganz einfach leerstehende Wohnungen in Berlin mit fehlenden in München. Das Musterland Bayern kommt München, möglicherweise aus parteipolitischen Gründen, nicht wirksam zu Hilfe: Die CSU will Herrn Ude die Alleinschuld zuschieben. Die Stadt München leidet wie alle Kommunen unter Finanznot. Warum allerdings Bauland nicht schneller ausgewiesen und die Bauleitplanung nicht schneller abgewickelt wird, warum Investoren keine Quoten erfüllen müssen nach dem Motto, bei so und so viel Quadratmeter Gewerbefläche müssen auch so und so viel Wohnungen geschaffen werden, bleibt offen. Weiterhin besteht ein eklatantes Mißverhältnis zwischen der Ausweisung von Gewerbefläche und Wohnfläche. Auch die Regionalplanung schafft es nicht, boomende Gemeinden wie Ismaning und Unterföhring zur Ausweisung von Wohngebieten zu zwingen. Diese Orte, und davon gibt es um München viele, profitieren gerne von Gewerbesteuern. Wohngebiete weisen sie nicht aus, weil dann ja auch Kindergärten, Schulen, Altenheime etc. finanziert werden müssen.
Wir sind die Beteuerungen der Regierenden leid! Obwohl Baugrund, Kapital, arbeitssuchende und wohnungssuchende Menschen vorhanden sind, ist es nicht möglich im ausreichendem Maße Wohnraum zu schaffen, dies ist also eindeutig ein Systemfehler, der aber von den Verantwortlichen ignoriert wird. Wohnraum ist keine Wahre, sondern ein soziales Gut! Wir fordern eine massive Unterstützung aller Bauprojekte, die nicht auf Gewinn sondern für die Menschen ausgelegt sind, wie beispielsweise gewisse Formen des genossenschaftlichen Wohnungsbaus! Wir fordern die Nutzung leerstehender Häuser in München, denn es ist unfaßbar, während tausende Menschen Wohnraum suchen, lassen Bahn, verschiedene Brauerreien und sogar die Stadt dutzende Häuser verrotten. Auch kulturell verarmt München aufgrund des verfluchten Gewinnstrebens: Das alte Backstage wird abgerissen, ebenso das Feierwerk samt umliegendes Gebiet, ebenso das Domakgelände. An diese stellen kommen zum überwiegenden Teil -na, ratet mal- Bürogebäude.

Deswegen wurde heute der Versuch unternommen, ein leerstehendes Gebäude in der Landsbergerstraße, das sich im Besitz der Bahn befindet, zu besetzten. Um 12Uhr outeten sich die ca. 10 Besetzerinnen. Nach und nach sammlten sich gut hundert UnterstützerInnen vor dem Haus. Nach ca. 1h war auch die Polizei mit einer Hundertschaft samt Hunden vor Ort, und sperrte die Straße auf beiden Seiten unseres Hauses. Nach ca 3h wurde gedroht, nun gewaltsam zum Haus vorzudringen. Da wir nicht davon ausgingen, das Haus militant verteidingen zu können, ergaben sich die die Besetzerinnen und befinden sich momentan in der Ettstraße in Polizeigewahrsam. Die Aktion wird von uns dennoch als Erfolg gewertet, der Stadt wurde gezeigt, dass schön langsam der soziale Friede in Gefahr gerät, wenn sie nun nicht ernsthaft handelt. Dies war bestimmt nicht die letzte Aktion, wir fangen gerade an!!
Wir rufen die Münchner Bevölkerung auf, Druck auf die Verantwortlichen auch in Form von spektakulären Aktionen auszuüben!
Gestaltet eure Lebensumstände, mischt euch Aktiv von unten in die Politik ein! Pocht auf euer Grundrecht einer "angemessenen Wohnung"!! (Bayrische Verfassung)
Kämpft dagegen, dass ihr die hälfte eurer Arbeitszeit nur dafür arbeitet, dass ihr in einem kleinen Loch wohnen könnt!

Kein Geschäft mit den Grundbedürfnissen der Menschen!
Miethaie zu Fischstäbchen!
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Ergänzungen

toll - wie ich euch hasse!

spiesser 14.12.2002 - 17:32
ich kann meine wut kaum noch in worte fassen. wenn am vormittag 100 leute auf die strasse kommen - noch dazu wenn das ganze nicht so public ist, ist das ok.
WENN DIE LEUTE DANN ABER NACH HAUSE FAHREN, WENN DIE LEUTE DIE MAL ENDLICH WIEDER SICH TRAUEN ETWAS ZU MACHEN IST DAS DAS LETZTE!!!!
da hilft keine begründung von wegen "da kommt doch saowieso keiner." weil es IHR seid die nicht kommen. FUCK. es währen wohl noch einige zur ettstrasse gekommen, wärt ihr dort nicht schon verschwunden gewesen. und 'ne spontandemo über den kristkindlmark(so weit wären wir schon gekommen - auch mit 50 leuten!). wäre mehr als nur angebracht gewesen!
kriegt eure schere aus dem kopf dann geht auch was. aber immer sich selber einreden - das sowie so nichts geht.
das nennt sich selbsterfüllende prophezeihung! ich weiss von mindestens 10 leuten die noch zur ettstrasse sind und niemanden mehr angetroffen haben.
ich hoffe ihr bekommt es wenigstens auf die reihe am 21. 12 nach hamburg zu fahren. da gibt es keine ausrede von wegen, "da kommt sowieso keiner" - keine ausrede von wegen pennplätzen und auch nicht wegen hinkommen. wenn ihr herumfragt kommt ihr hin - ihr müsst nur euren scheiss arsch in bewegung setzen.
naja, vielleicht kapiert ihr das doch noch irgendwann!
an die leute die das heute durchgezogen haben: mein höchster respekt. ich schäme mich dafür, jetzt nicht bei euch in der ettstrasse zu sitzen. denn ich denke da sind jetzt die, die ihren allerwertesten in die gänge bekommen. lasst euch nicht entmutigen, es gibt noch ein paar die auf eurer seite sind!!

ettstrasse

spielt keine rolex 14.12.2002 - 17:51
hey spiesser, übertreib mal nicht, ich war auch noch an der ett, und da waren wir max. 50, es war klar das die hauslerInnen nach 3-6 std. rauskommen und wahrscheinlich "nur" hausfriedensbruch bekommen,
tut mir leid was maulst du hier denn so rum? scheiß auf die demo wir schaun halt dass es bald weitergeht,
das hat nichts mit motivation zu tun, sondern mit kälte, hunger und müdigkeit.
ich bitt dich, wir können ja immer noch mal wider ne fette demo zum thema machen, aber da die leute eh schon fast wieder frei sind, was hilft das denn?

schlaf dich mal aus.
bis zum näxten mal

Widerstand im Süden

black peter 14.12.2002 - 18:05
Endlich regt sich auch was im "verschlafenen" Süden . Das sollte aber nicht nur auf München beschränkt bleiben . In Karlsruhe gibt es am 31.12 eine Demo für die "Ex-Steffi" , nähere Infos unter www.silvesterdemo.de.vu

Selbstverwaltete Freiräume verteidigen !!
Kraft und Solidarität für die Leute in Hamburg , Aachen , Berlin , Bremen und natürlich München !1

Ex-Steffi bleibt !! Basta !!!

rolex

spiesser 14.12.2002 - 18:16
50 leute durch den christkindel markt macht einfach spass. das wäre ja wohl das mindeste gewesen!

glückwunsch

öscher printe 14.12.2002 - 18:59
schön dass auch mal im königreich von edmund die leut sich auf die wohnungssuche begeben. nur weiter so! ihr könnt das schaffen, und wenn ihr das näxte mal bullen vor der tür habt, versucht diese mal zu duschen, das hat in anderen städten auch schon die bullen vertrieben und immerhin 20 tage besetzung in der goethestr in aachen ermöglicht.

macht weiter so und soli-grüsse aus aachen

engel in gewahrsam

bambuletta 14.12.2002 - 19:28
ihr seid unglaublich beeindruckend grossartig toll
ICH MEINE MÜNCHEN da denkt man geht nix
solidarische grüsse

und uns hamse grad singend auf dem weihnachtsmarkt in gewahrsam genommen GNADENBRINGENDE WEIHNACHTSZEIT

denen die plätzchen uns die plätze und häuser und auch die bäckerei

ja dass ist schon cool

nur 14.12.2002 - 19:43
nur dort wo das haus steht, sind kaum anwohner(der grenschutz, zoll, babus,die tankstelle mal aussenvor. das war(allen respeckt) direkt neben dem hauptzollamt ;). auf der gegenüberliegenden strassenseite sind ein paar wohnungen(keine ahnung ob die leute so drauf sind sowas zu machen).

schau dir die bilder an:
 http://www.indymedia.de/2002/12/36858.shtml

von den leuten im haus war das, schon richtig so. geil dass sie was machen.... das wird noch ein heisser winter ;).
zudem kommt, dass es in münchen kaum leerstand gibt, der wohnraum ist da - aber viel zu teuer:

- 2Zi, 52 m², Miete 783,-, NK inkl., KT 3MM
- 1Zi, 31 m², Miete 375,-, NK 65,-, KT 3MM, Nh.Westbad: DG-App.
(Dachgeschoss!!!!!!)
- Trudering, 1Zi, 36 m², Miete 580,-, NK inkl., KT 3MM

- Au/Haidhausen, 1Zi, 26 m², Miete 462,-, NK inkl., KT 3MM,

- Sendling, 2Zi, 60 m², Miete 720.-, NK inkl., KT 3MM, Nh. Südbad:... zzgl. Hzg.,

das ist billig:
- Sendling, 3Zi, 90 m², Miete 1110.-, NK inkl., KT 3MM,

- 3Zi, 120 m², Miete 1090.-, NK 200.-, KT 3MM, +Stellpl. 35.-,NK inkl. Strom,

aus:
 http://kleinanzeigen.abendzeitung.de/antz-search/index.html?q%5Bstart%5D=10&rep=1

das ist wahllos herausgegriffen - das kann sich einfach ein normalsterblicher nicht mehr leisten. wenn du dann noch mit mehreren zusammen wohnen willst wirds noch schwieriger. wenn du ein bischen normal aussiehst wirds nochmal schwieriger ... ausserdem gehören die häuser sowieso uns!

@bambuletta

münchner 15.12.2002 - 01:38
münchen ist zwar eine verdammte scheiss spiesserstadt. (was auch an den lebenskosten hier liegt).
allerdings gibt es einige wagenplätze, es gibt auch eine nette ecken und ein paar wohnprojekte. allerdings fast alle irgendwie schon immer legal. der münchner infoladen befindet sich z.b. in einem solchen. es gibt viele linke politische gruppierungen - die sich, wie in den meisten städten, nicht aufraffen können was zusammen zu machen. häusergeschichten gab es schon lange nicht mehr - das letzte dessen ich mich entsinne war das T - haus das auch einige zeit existierte. ich glaube das hatten aber wenige wahrgenommen weil es damals sofort verhandlungen gab und auch für einige zeit eine "einigung". desweiteren werden in münchen regelmässig demonstrationen verboten, regelmässig kommen trotzdem um die tausend leute(mehr oder weniger), regelmässig maschiert massiv polizei auf, regelmässig weichen die leute der gewalt um sich zwei strassen weiter zu treffen. es gibt also schon einige fitte leute. es ist aber schwierig in einer stadt etwas zu machen wo die sauberkeit, die spiesser dominieren, weil die meisten normalen leute aus münchen wegziehen müssen weil es einfach zu teuer ist oder wegziehen wollen weil es ihnen in der stadt nicht gefällt. wo die stadtplanung auch wirkt, da gibt es einige ghetos, die gerade anfangen ein bischen politisch zu werden davor aber eher gangster waren und einfach nur beschäftigt sind, ihr leben auf die reihe zu kriegen. ansonsten einfach viele, viele "unpolitische" bürger, dennen alles egal ist, da kannste machen waste willst. dann gibt es da noch den mythos in münchen geht nichts, dem viele anhängen - obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten. weil es dann komisch ist, wenn du als münchner in eine andere stadt kommst wawes und räumpanzer vor der nase zu haben, und dann echt ein starkes gefühl kriegst wenn du trotzdem die stellung gehalten hast - oder davonlaufen konntest. in münchen siehst du die wawes normal nicht weisst aber sie sind da. du weisst du gehst jetzt besser, weil du siehst, dass sie den kessel zuziehen und weisst sie werden dann einfach alle mitnehmen ed behandeln. dann überlegste waste weitermachst heimgehen oder ob es sich noch lohnt weiterzumachen. oft gehste dann heim und denkst du hast wieder nichts erreicht - aber eigentlich ist das dann meistens doch 'ne menge was gegangen ist, wenns nur war dass die tagesschau wiedermal berichtet und wieder keiner wahrnimmt dass da wieder mal einige auf den strassen waren, wiedereinmal einige darauf geschissen haben, dass ihnen ein grundrecht verwehrt wurde, wiedermal die nazis nicht marschieren konnten oder auch wenn es um so nettichkeiten wie studiengebühren geht - münchen hatte da wohl auch so viele leute auf der strasse, wie es im letzten halbjahr ganz nrw geschafft hat. trotzdem die verdamte schere im kopf. trotzdem es geht nichts, trotzdem immer schön klein bleiben. wir sind einige und wir finden auch wieder zusammen. auch in münchen werden sie uns nicht mehr lange unter den teppich kehren könne. sie sollen sich nur warm anziehen. wie wär`s liebe bahn wollt ihr das haus nicht zur verfügung stellen - wir wüssten sicher was damit anzufangen. es gibt ja noch einige andere objekte.
so, das war eine kleine einführung in "wie lebe ich in der stadt der singles!" hey, aber hallo! es gibt kein ruhige hinterland! ein bischen aufraffen müssen sich die leute wieder. das klappt schon wieder. überlegt euch das mal vormittags 100 - 200 leute auf der strasse ohne mobilisierung ohne anderem grund als einfach wegen des hauses wegen. die meisten wussten bis heute morgen noch nichtmal wohin. da waren keine flugblätter, keine radiosendungen, kein indymedia artikel (au. da war nur der hinweiss, dass heute etwas laufen könnte(!). das war nur im "kleinen" kreis bekannt und scheint ach nicht zu den cops gelangt zu sein. und trotzdem 100-200 leute. das ist doch auch was, wenn ich mir so ansehe wie es in anderen städten aussieht ist das aller grund in münchen ein bischen selbstbewuster an die sache zu gehen. nicht weil münchen nicht scheisse wäre sondern genau, weil es hier einiges zu ändern gibt. in dem sinne!

@Münchner

roter hase 15.12.2002 - 02:52
...also ohne Deinen Lokalpatriotismus jetzt dämpfen zu wollen: Also wie Du auf das mit den Studiengebühren kommst, ist mir nicht ganz klar. An der TU München sollen Studiengebühren eingeführt werden und es rührt sich fast nichts (wird jetzt hoffentlich geändert - aber naja), jedenfalls nicht von linker Seite. Andererseits will ich Dir Recht geben. Man sollte nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen und denken es geht nichts- es rührt sich schon etwas...

...achja

roter hase 15.12.2002 - 02:54
das mit dem T-Haus würde mich interessieren. Wann war das und wie war das (kurz zusammengefasst)?

richtig

münchner 15.12.2002 - 05:02
das ist auch absolut kacke was die tu'ler da wieder treiben. die gebühren wurden aber schon vor ein paar jahren eingeführt!

 http://www.stuve.uni-muenchen.de/
 http://www.stuve.uni-muenchen.de/ak-sg/aktuell.htm

die bibel geschichte kenne ich selber, glaub mir da bin ich auch grad dran dass was zusammengeht. an der stelle müsste mobilisiert werden gerade auch che/bertelsmann massig, die vertretungen sind aber schon so überlastet. klar gerade die gsu macht einiges - keine frage.
an der stelle ist das problem dass das eben eine tu geschichte ist. die sind aus dem bündnis raus und tragen den scheiss mit. der vorschlag ist von denen mitentworfen. und die haben es auch nicht public gemacht(naja d.h. es ist ja dann doch aufgetaucht). kann ich nur sagen arschlöcher. was bibel angeht, kann ich nur hoffen das die tu'ler sich wieder besinnen(hallo techniker:neue vertretung?).
aber da ist auch wieder das münchen teil. wieder dieses "da kannste sowieso nichts ausrichten!" gerade auch zwecks gebühren - ist auch der witz.
die leute die 2000 auf der strasse waren, sind nicht innerhalb von 2 jahren verschwunden. die tu`ler waren auch schon immer tendenziel uninteressierter. du hast recht, die leute müssen wieder mehr in die offensive. ich weiss dass es locker möglich ist, wenn sie sehen welche kraft sie eigentlich haben und was sie da eigentlich dauernd auch auf die reihe kriegen wo es ihnen gar nicht bewusst ist. das ist auch ein lokalpatriotismus ich will münchen gar nicht hoch rühmen is eine scheiss spieserstadt. ich will mal nur dass sich die leute mal nicht immer so klein machen und sich einreden dass in münchen nix geht und das aus anderen städten immer wieder zu hören kriegen, die gar nicht sehen was eigentlich alles läuft. ich weiss dass hier mehr geht als die leute sich zutrauen - das ist schade.

das T-Haus

münchner 15.12.2002 - 05:52
das T-Haus war eine drogenpräventionseinrichtung finanziert von condrops/stadt. im keller gab es einen übungsraum für bands. im 1. stock eine küche, einen brennofen, eine(zwei?) werkstadt(wie war das noch?) eine leseecke, eine nähecke. im erdgeschoss war ein theke und da gabs immer tee(deswegen T-Haus). dann war da noch ein kleiner abgetrennter raum zum rauchen aber mit glass abgetrennt(ach ja im 1.stock war auch noch der billiardtisch). da kammen immer die unterschidlichsten leute rein. da war immer jemand der gitarre spielte. es war einfach gemütlich. drogen waren tabu, aber niemand machte dich blöd an weil du vielleicht drogen nimmst. drinnen war halt nicht. naje gut so ungefähr war das. dann kamen die herren naja wohl auch ein paar damen auf die idee das das ganze ja nicht nötig und meinten die gelder für sozialpädagogen zu streichen. nunja, das ganze war nur deswegen traurieg weil ein paar sozialpädagogen, die da arbeiteten sich etwas neues suchen mussten. eigentlich aber brauchen wir doch keine sozialpädagogen - wir können das selber(sogar wie sich raus stellte viel besser). so kam es - wie auch immer - dass ein schlüssel auftauchte - keine ahnung wo der herkam, er war halt da. als die sozpäds dann weg waren waren wir eben da. nie vorher hatten soviele leute angefangen aufzuräumen und zu tun und zu machen. im ganzen haus wurde aufgeräumt und jeden tag gab es gutes essen. das ging deswegen gut, weil condrops eben drogenprävention betreibt(auch wg's für nach dem entzug und son zeug). die mussten einerseits ihr gesicht wahren, glaubten andererseits nicht das es klappt und so verhandelten sie ... und verhandelten sie. die presse kam dann auch irgendwann, musste aber erstmal einsehen dass das haus wirklich lief, richtiggehend aufblühte(ja, ganz durchgekommen sind wir nie - aber was da alles ging, konnte ja noch nicht mal die presse von der hand weisen, auc). auch wenn es einige gab die sich mehr reinhängten - aber ich denke das ist wohl immer wieder so. so lief das ganze - was nicht war, ist das das ganze wirklich verteidigt wurde, als das ende nahte. da hat es wieder am mut gefehlt, das auch wirklich durchzuziehen. wer es anders herum will: es war eine rationale entscheidung herauszugehen, nachdem es klar war das wirklich geräumt würde. dennoch es war geil zu erleben, zu was leute fähig sind, wenn sie mal nicht mehr gegängelt werden. erzähl das jetzt eigentlich nur weil ich hoffe dass es auch kragt gibt, zu wissen, dass es sich durchaus lohnt was in angriff zu nehmen. sachen selber in die hand zu nehmen und sein leben selber zu gestalten! war ein rückgebäude in der häberlestrasse. es gab dann auch immer wieder aktionen von verschiedenen leuten - auch mal die eine oder andere besetzung aber alle nicht sehr lange. das T-Haus war geil. und die leute sollen sich bloss nicht einschüchtern lassen. ach ja die einrichtung wurde für wohltätige zwecke abgegeben(der brennofen etc.) - also nicht weggeworfen oder so! die T-Haus geschichte. frag mich bloss nicht wann das war!

achja, so aktionen wie heute gab es auch immer wieder, nur dass die leute das selten publik so gemacht haben. ich war auch selten so überzeugt davon, dass der richtige zeitpunkt gekommen ist, mal wieder was anzupacken!

an der stelle sei auch an den marc erinnert, der mitlerweile tod ist. er war einer, der wunderbar auflegen konnte, wunderbar mit die schwarzen fahne schwenken konnte(und die war grösser als er) und er war auch immer da, wenn er gebraucht wurde. ich vermisse ihn. ich wüsste einige, die ich gerne nennen würde, weil sie einfach immer da sind - die leben allerdings noch, deswegen bleiben die namen nicht genannt.

grüsse

grau! 15.12.2002 - 10:02
soli-darische grüsse aus m verträumten kohlenpott. in essen gibt es endlich auch gleich mehrere besetzungen: wie ich aus der quelle findiger journalisten hörte, ist noch nicht sicher ob es sich um die kruppsche villa hügel, den rwe-tower, das ohnehin schlecht genutzte georg melches stadtion oder um das unscheinbare haus direkt bei dir um die ecke oder gleich um alle objekte zusammen handelt. devise: nachgucken und besetzen ist der sicherste weg der nachrichtenfeststellung. viva löwenzahn, viva butterblume, viva wir alle, freiräume in der hauptstadt der bewegung und ALLE!

münchen, leere häuser & t-haus

spielt.... 15.12.2002 - 12:48
also erstmal zum t-haus, soweit ich weiß war das 95 oder 96 also vor gar nicht allzu langer zeit!!
dann noch zu leerstehenden häusern in münchen: es gibt massig, genug!
cu!
rolex

@rolex

münchner 15.12.2002 - 15:54
wenn du viele weisst, dann wärs vielleicht nicht schlecht, eine liste zusammenzustellen. nicht nur zusammenzustellen, sonder auch unter die menschen zu bringen. ich werde dich ansprechen!

liste in arbeit

yetzt 15.12.2002 - 19:47
... mehr gibts bald auf squat.net

und den infoladen münchen gibts vielleicht bald auch nimmer, weil er nicht so legal ist, wie alle denken (besonders akm).

infoladen

zapzarap 15.12.2002 - 21:28
der infoladen war noch nie soooo legal, wie alle noch nie gedacht haben!!!! es hat nur selten jemanden interessiert. sie haben da schon immer wieder probiert, jemanden einen strick draus zu drehen. von hausdurchsuchungen über hetzartikel, rädelsführerschaft reicht die palette der unterstellungen - nur niedergekriegt haben sie ihn nie. legal, illegal ... auf einmal wird das wichtig. nein ich will nicht weiter ins detail gehen und ich hoffe, das tut auch niemand anderer.
nach squat.net is der sowieso in freising ;). für mich ist der laden ohnehin nicht mehr von grosser bedeutung. was auch schade ist. ja, ihr habt recht, ich könnte mich dort auch einbringen... allerdings finde ich fitte leute auch abseits des ladens und kann mich dort auch einbringen!
es war nie von grosser relevanz, dass das ding nicht wirklich legal war. das hat auch einige vorteile. warum der laden vielleicht dichtmacht sind internas und bleiben solche. anna und arthur lassen grüssen.
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an die bullen:
nein, ihr braucht nicht nach einer handhabe gegen den laden zu suchen, das haben vor euch schon generationen von bullen, nazis und presse versucht. die arbeit könnt ihr euch sparen. nicht legal und doch nicht illegal - blöd für euch - erkundigt euch bei euren älteren kollegen bevor ihr die gleichen fehler wie die macht - obwohl das ja auch einen ganz erheblichen mobilisierungseffekt hätte!

und die erste resonanz

münchner 16.12.2002 - 01:32
die polizei kann nicht zählen(und sammstag nicht von freitag unterscheiden s.u. link):
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1577. Hausbesetzung friedlich beendet

Am Samstag, 14. Dezember 2002, stellte eine Polizeistreife gegen 12.00 Uhr fest, daß ein leerstehendes Abbruchhaus in der Landsberger Straße 162 offensichtlich besetzt wurde. Vor dem Anwesen hielten sich ca. 70 Personen, die dem linksorientierten Spektrum zuzuordnen sind, auf. Sie demonstrierten lautstark.

Als Motiv nannten die Demonstranten die akute Wohnungsnot in München. Sie prangerten an, daß viele Gebäude, wie auch das jetzt besetzte, sinnlos leer stehen würden. Am Gebäude hatten sie Transparente aufgehängt.

Zur Sicherheit der Demonstranten, die sich auf dem Gehsteig aufhielten, aber nah an die Fahrbahn der Landsberger Straße gerieten, wurde die Landsberger Straße zwischen der Barthstraße und der Friedenheimer Brücke für den Fahrverkehr in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Ein Verantwortlicher der Deutschen Bahn AG, die Eigentümer dieses Hauses ist, stellte Strafantrag wegen Hausfriedensbruch.

Nach Verhandlungen zwischen der Polizei und den Hausbesetzern erklärten sich diese bereit das Gebäude freiwillig zu verlassen. Die 10 Personen, die sich in dem Gebäude aufgehalten hatten, wurden gegen 14.45 Uhr vorläufig festgenommen. Hierbei konnten die Beamten des Polizeipräsidiums München auf die tatkräftige Unterstützung der Beamten des Bundesgrenzschutz zählen.

Im Polizeipräsidium München wurden die Personalien der Festgenommenen überprüft und sie wurden erkennungsdienstlich behandelt. Anschließend wurden sie wieder entlassen.
Gegen 15.15 Uhr wanderte der Rest der Demonstrationsteilnehmer ab. Um 15.30 Uhr wurde die Verkehrssperre der Landsberger Straße wieder aufgehoben.
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 http://www.polizei.bayern.de/ppmuc/aktuell/freitag.htm#1577

und dann haben wir noch die grosse deutsche tageszeitung die auch der polizei mehr trauen als ihren augen und werfen ein paar kleinigkeiten durcheinander,trotzdem super bericht! der erstaunlich richtig ist(respect to sz!):

 http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/getArticleSZ.php?artikel=artikel3300.php

naja sub@rt ist selbstverständlich:
 http://subart.info/i-net-houseinmuc.0.html

solidarität mit hamburg:
 http://subart.info/index.php?id=80&backPID=7&tt_news=96
(auch ein klein bischen zum domagk - gelände)





abenzeitung

auch münchner 17.12.2002 - 01:08
die az hat einen ziemlich guten bericht drin - leider nicht online. mit photos von cops, die bei dem herausreichen von gegenständen behilflich sind. die kommen auch auf mindestens hundert leute am vormittag. die wissen auch im gegensatz zu merkur und tz die vor lauter polizeibericht abschreiben nichtmal ihr eigenes archiv mehr kennen. das es das teehaus gab und das 96ff war. auch die orleanstrasse 65a scheint den unbedaften schreiberlingen von merkur und tz entgangen zu sein. die behaupten doch glatt, die letzte hausbesetzung wäre vor 25 jahren gewesen. die aktionen des kurdischen elternvereines wol auch(95). die besetzung des kz dachau durch roma haben sie auch schon vergessen .... hallo, wie wärs mit nachforschen antstatt sich einfach was auszudenken? naja die kollegen von der az haben anscheinen einfach die fitteren journalisten!