Hamburg: Demo zum 1. Todestag von Achidi John
Am Donnerstag, den 12. Dezember 2002, fand in Hamburg eine Demonstration zum ersten Todestag von Achidi John statt. Achidi John wurde am 12. Dezember 2001 für tot erklärt, nachdem er infolge eines Brechmitteleinsatzes am 9. Dezember 2001 ins Koma fiel.
Auf dem Hansaplatz in St. Georg hatten sich bei Temperaturen um -5°C rund 200 Leute versammelt. Dort war Achidi John vor einem Jahr festgenommen worden. Nach einer Rede ging die Demo los.
Vor dem 'Drob Inn' fand die erste Zwischenkundgebung statt. Das 'Drob Inn' ist ein Druckraum in dem Junkies unter hygienischen Bedingungen ihre Drogen konsumieren können. Er soll verlagert werden, obwohl sich seit seinem Bestehen die Situation im Stadtteil für Anwohner und Junkies deutlich verbessert hat. "Was den Junkies hilft, hilft auch dem Stadtteil."
Die angemeldete Route durch die Innenstadt war mit den üblichen Argumenten (potentielle Gewalttäter, zu viel Aufwand für die Polizei für Sicherheit zu sorgen, etc.) verboten worden. Folglich mußte die Demo einen Bogen um die Innenstadt machen. Alle Straßen in Richtung Innenstadt waren von der Polizei gesichert. Jedoch weit weniger martialisch als bei den letzen Großdemos. Die Beamten zogen es auch vor in ihren beheizten Autos sitzen zu bleiben und keine Polizeiketten zu bilden.
Zwischen Hauptbahnhof und Spitalerstraße folgte ein außerplanmäßiger Halt (technische Probleme). Dies führte dazu, dass einige Passanten mehr über das Anliegen der Demo informiert wurden.
Weitere Zwischenkundgebungen folgten am Gänsemarkt (viele Passanten) und am Gorch-Fock-Wall (Staatsanwaltschaft). Die Demo endete auf dem Achidi-John-Platz im Schanzenviertel.
Nachtrag: In der Nacht zum Dienstag warfen unbekannte sechs gelbe Farbflaschen auf das Haus von Prof. Dr. Püschel, dem Leiter des Instituts für Rechtsmedizin in dem die Brechmittelvergabe stattfindet
Vor dem 'Drob Inn' fand die erste Zwischenkundgebung statt. Das 'Drob Inn' ist ein Druckraum in dem Junkies unter hygienischen Bedingungen ihre Drogen konsumieren können. Er soll verlagert werden, obwohl sich seit seinem Bestehen die Situation im Stadtteil für Anwohner und Junkies deutlich verbessert hat. "Was den Junkies hilft, hilft auch dem Stadtteil."
Die angemeldete Route durch die Innenstadt war mit den üblichen Argumenten (potentielle Gewalttäter, zu viel Aufwand für die Polizei für Sicherheit zu sorgen, etc.) verboten worden. Folglich mußte die Demo einen Bogen um die Innenstadt machen. Alle Straßen in Richtung Innenstadt waren von der Polizei gesichert. Jedoch weit weniger martialisch als bei den letzen Großdemos. Die Beamten zogen es auch vor in ihren beheizten Autos sitzen zu bleiben und keine Polizeiketten zu bilden.
Zwischen Hauptbahnhof und Spitalerstraße folgte ein außerplanmäßiger Halt (technische Probleme). Dies führte dazu, dass einige Passanten mehr über das Anliegen der Demo informiert wurden.
Weitere Zwischenkundgebungen folgten am Gänsemarkt (viele Passanten) und am Gorch-Fock-Wall (Staatsanwaltschaft). Die Demo endete auf dem Achidi-John-Platz im Schanzenviertel.
Nachtrag: In der Nacht zum Dienstag warfen unbekannte sechs gelbe Farbflaschen auf das Haus von Prof. Dr. Püschel, dem Leiter des Instituts für Rechtsmedizin in dem die Brechmittelvergabe stattfindet
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Genau Brechmittel für den Senat!
Große Enttäuschung
Bei jeder noch so spontanen Bambule Demo kommen die Leute in Strömen.
Ich fand die Demo heute sehr wichtig, wichtiger als zum tausendsten mal wegen eines Bauwagenplatzes auf die Strasse zu gehen.
Aber Bambule scheint wohl eher einen Trend ausgelöst zu haben als eine wirklich aktive inhaltliche Bewegung.
Wo waren denn die ganzen tollen Studis mit ihren "I love Bambule Buttons" oder Anti-Schill Stickern???
Klar morgen beim Pauli Spiel gehts dann wieder voll ab, da stört dann auch die Kälte nicht! Troz allem Danke an alle die da waren! Die Stimmung war wirklich gut!
diddion hat recht!!
danke an die leute, die es lieber vorgezogen haben,
sich in ihrem warmen bürgerlichen wohnzimmer zu verkriechen!
wie gesagt, ich kann diddion nur zustimmen!!!!
brechtmittel sind folter, brechmittel sind mord,
stoppt den einsatz jetzt sofort!!!!
Es gibt noch ein Leben!
Jeden Tag auf der Strasse, willste die Leute verheizen?
Da kannst du dir an allen Zehn Fingern abzählen wann da keiner mehr kommt,
Irgendwie sind ja die Brechmittel, mit der Anti Schill Bambule auch abgedeckt.
lieber täglich 200...
bin morgen -nach kurzer auszeit heute- wieder dabei:
gegen brechmitteleinsätze + für die bambule
...
und st.pauli kann auch mal wieder gewinnen
Ein weiterer Bericht..
gelassen bleiben
ich würde jetzt nicht meckern, dass relativ wenige gestern da waren. 200 Leute sind bei der Kälte und der Uhrzeit doch eigentlich 'normal' für HH. Auch wenn inhaltliche und strategische Debatten und Schwerpunktsetzungen immer wichtig sind, sollten wir uns doch freuen, dass in den letzten Wochen so viele unterschiedliche Menschen auf der Straße waren. Es war und ist ein breites Spektrum, das mal über die üblichen Verdächtigen hinausreicht, das aber eigene und unterschiedliche Beweggründe für den Protest hat. Da sind dann die Bambule- und Schill-muss-weg-Demos gerade angesagter, vielleicht weil sie breiter angelegt sind, vielleicht weil sie mehr ein auch kulturelles Lebensgefühl bei vielen ansprechen.
Also: Demonstrieren, organisieren, aber nicht versuchen krampfhaft zu kanalisieren!
Und bitte keine hohen Erwartungen hegen und dann enttäuscht sein!
...
ergänzung zum drop in / konsumraum
vgl: http://www.lichter-der-grossstadt.de/
debatte
Ich kanns nicht mehr hören...
Achidi John wurde umgebracht das ist allemal bedeutsamer als ein Stellplatz für ein paar Rollheimer. Deshalb hätte ich erwartet das mindestens 500 Leute, soviel wie bei der letzten Achidi Demo, kommen. Das dies nicht der Fall war mag an der Uhrzeit , dem Wetter, der Kälte und einer gewissen Erschöpfung gelegen haben das stimmt schon alles.
In Hamburg schaut im Moment alles auf die bundesweite Demo am 21. Dies ist dennoch kein Grund dafür, das lediglich 200 Menschen auf diese Demo gegangen sind. Diese Situation wirft einen negativen Schatten auf die Bewegung. Konsequenz muss sein, Themen wie die rassistische Drogenverbotspolitik noch mehr in den Vordergrund der Demo am 12. zu rücken.
Breiter
Es lebe die Freiheit
Kann mir nicht vorstellen, dass
500 Ok, da hätte man wirklich das Wetter als Enschuldigung nehmen können....aber 200(und das zu den besten Zeiten)???
Wirklich Ätzend!!!
öhhmmm
Find´s nicht gut, dass jetzt darüber diskutiert wird, welche Demos (achidi John oder Bambule) wichtiger sind.
Es ist doch beides wichtig und beides geht in einem Punkt wieder zusammen...und zwar, dass Schill eine Scheißpolitik betreibt.
Ich denke zudem, dass einige aus der Normalbevölkerung, die bei Bambule/Anti-SchillDemos mitlaufen, den Brechmittleleinsätzen nicht unbedingt abgeneigt sind.
Da muß Aufklärung betrieben werden!!!!
P.S. Am Hauptbahnhof im U-Bahnschacht der U2 Richtung Christuskirche hängt ein sehr interessantes Interview über den Einsatz der klassischen Musik am Bahnhof in einem der 3 Glasschaukästen und deren Ausweitung (z.B. Musikeinsatz u.a. auch geplant in S-Bahn Sternschanze, U-Bahn Schlump/Christuskirche)
Angucken und Infos an Bevölkerung raushauen.
Bis auf der nächsten Demo, haltet durch und lasst euch nicht zersplitten...und HABT WEITER SPASS AN DER SACHE!!!!!
worum geht es?
Es stellt sich die Frage, worum es uns derzeit in HH (und darüber hinaus grundsätzlich in radikal linker Politik)geht: Wollen wir viele Menschen erreichen und mobilisieren und ein einigermaßen ernstzunehmender Gegenmacht-Faktor sein? Oder müssen alle, die auf den Demos sind, alles komplett erfasst haben und 100%ig der autonomen/linksradikalen Weltsicht folgen und verzichten wir auf die, die vielleicht mal nur sporadisch und ohne die detaillierte und 'richtige' Analyse protestieren?
Bei der ersten Variante müssen wir in Kauf nehmen, dass nicht alles nach unseren Ansprüchen verläuft. Jedoch ermöglichen und intensivieren breitere Mobilisierungen wie derzeit doch erst Prozesse der Politisierung und Auseinandersetzung mit den sozialen Verhältnissen. Bei der zweiten Variante werden wir mit einem ähnlich kläglichen Häuflein wie so oft in den vergangenen Jahren demonstrieren und nichts verändern.
Also: Wie es schon betont wurde, keine Wertungen vornehmen, welche Demo wichtiger etc. ist. Die eigene Sicht der Dinge ein wenig zurück stellen!
Es ist schade und traurig, dass gestern so wenige demonstrierten, aber nicht ätzend, und die Leute, die gestern nicht da waren, sind keine Idioten.
Heraus auf die Straße heute Abend und am 21.12.!
seid lieb zu einander
von wegen schill
so oder so ... wir sehen uns.
bambule kommt ...
... mit sicherheit!
@physikausgekotzte 13.12.2002 14:29
wennste me brille brauchst kann dich das verstehen, kann sich ja nicht mehr jeder leisten. analpabeten habe ich auch verständniss, scheinst du aber auch nicht zu sein - du ja schreiben. also liess die kommentare noch mal langsam durch. hier will niemand ausser dir spalten anfangen die einen, sind wüten, dass es gestern so wenig waren, die anderen, wollen die beruhigen und ihnen sagen dass ihnen das auch nicht egal ist, obwohl sie jetzt gestern nicht da sind. ja es gibt dealer und es gibt einige ärsche unter ihnen. "dealer verpisst euch" gilt immer noch. aber nicht so. nicht indem sie umgebracht werden. sie bleiben immer noch menschen. und brechmitteleinsätze bleiben quälerei, und gehören abgeschaft. brechmitteöeinsatz ist bewusst in kauf genommene tötung. nichts sonst. das ist wie steine von der brücke auf die stasse werfen, weil autos umwelt verschmutzen. nein, viel direkter, viel schlimmer - einfach nur typisch für die brutalität und menschenfeindlichkeit, der grünen mänchen und ihrer auftraggeber. wir lassen, auch wenn du es npch so gerne hättest nicht spalten! es ist einfach so eindeutig wer hier unrecht begeht, dass es nicht schwer ist zu wissen, dass du da was machen musst!
wichtig wichtiger
Die Form, wie hier "Inhalte" und "Wichtigkeiteiten" von einigen zugeschrieben werden, lässt dann aber doch schon fast tiefer blicken.
Die Bambule Demos bringen also angeblich einen gebündelten, tiefgehenden Widerstand auf die Straße, der auch 'wirklich' an den Verhältnissen rütteln will: "... die bambule kommt schill geht und die brechmitteleinsätze hören auch auf."
So, so ..
Ebenso sind sie "in wirklichkeit demos gegen die auswüchse des Senats", zu denen rassistische Folter und Mord(e) scheinbar nicht gehören. Immerhin werden sie noch als "krass" bezeichnet.
Warum die seit eben einem Jahr immer wieder stattfindenden Demos und Kundgebungen, ausgerechnet am Todes Tag von Achidi John versuchen "diese Dynamik der Bewegung einfach in einpunkt Bewegungen zu lenken", wird mir auch nicht klar.
Niemand muß zu Anti-Ra Demos gehen oder bestimmte politische Strategien für unterstützendswert halten. Wenn zur Zeit der "Fun Faktor" in Form von Fußball und Dosenbier auch eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung zu spielen scheint, geschenkt. Mehr Spaß ist ja auch nicht schlecht, und wer auf was auch immer kein' Bock hat, bleibt einfach zu Hause. Das ist dieses Jahr nicht anders als die letzten Jahre.
Die Bambule Demos aber wie oben beschrieben zu überhöhen und von anderen Geschichten abzugrenzen ist erbärmlich und ignorant.
Warum das jetzt ausgerechnet im Falle Achidi John passiert, möchte ich wahrscheinlich lieber nicht so genau wissen.
Die Diskussion kann ja wieder aufgenommen werden, wenn das erste weiße Todesopfer im Räumungskampf zu beklagen, und in den "Auswuchskatalog" des HHer Senats aufgenommen ist.
Trotzdem mehr Bauwagenplätze
@gg
Über so einen unreflektierten Scheiss ist/ sollte mensch langsam hinaus (sein)! Es gibt das Bedürfnis Drogen zu konsumieren und irgendwer wird sie verkaufen. Die Kriminalisierung macht das Elend und das meist Flüchtlinge Drogen verticken kommt dem Staat gerade Recht!
Legalisierung muß die Devise sein!
P.S.: Oder was ist mit Dir? Völlig drogenfrei?????????
nein
Es war zwar Schade, aber o.k.
Ich weiß nicht, was Ihr wollt: 200 Leute bei der Kälte und der Uhrzeit finde ich zu diesen Zeiten ziemlich o.k. - auch wenn ich mich über mehr Leute (und einige Grad Celsius mehr) sehr gefreut hätte.
So fand ich es eine gute Demo, wo ich als einzigen Kritikpunkt (neben der Zeit, es hat uns in unserer Firma echt etwas Aufwand erfordert, klarzukriegen, daß ich da nicht noch in 'ner Besprechung feststecke) den Generator für den Lautsprecherwagen. Es gibt auch so 'nette kleine Kästen, die einem aus 12V Gleichspannung (Autobatterie) nette 230V Wechselspannung machen - braucht weniger Sprit, und 'ne LKW-Batterie hält auch ohne Motor einige Zeit.
Zum Thema selbst (und evtl. auch der geringen Anzahl der Leute) denke ich, ist es auch einigermassen schwierig zu vermitteln - ich stelle bei mir selbst fest, daß mir diese "nette" Szene in der Schanzenstraße oder andersowo eher nicht behagt, habe aber klar, daß Repressionen da der falsche Weg sind, und das wir (als Gesellschaft) die Folter/Tötung eines Menschen zur "Beweissicherung" keinesfalls anwenden/in Kauf nehmen dürfen.- Aber dies wird mensch aufgeschreckten Bürgern eher schwer vermitteln können.
rowue
liebe spalter
@gonzo