Hamburg: Demo zum 1. Todestag von Achidi John

Puschel gegen Püschel 12.12.2002 22:32 Themen: Antirassismus
Am Donnerstag, den 12. Dezember 2002, fand in Hamburg eine Demonstration zum ersten Todestag von Achidi John statt. Achidi John wurde am 12. Dezember 2001 für tot erklärt, nachdem er infolge eines Brechmitteleinsatzes am 9. Dezember 2001 ins Koma fiel.
Auf dem Hansaplatz in St. Georg hatten sich bei Temperaturen um -5°C rund 200 Leute versammelt. Dort war Achidi John vor einem Jahr festgenommen worden. Nach einer Rede ging die Demo los.
Vor dem 'Drob Inn' fand die erste Zwischenkundgebung statt. Das 'Drob Inn' ist ein Druckraum in dem Junkies unter hygienischen Bedingungen ihre Drogen konsumieren können. Er soll verlagert werden, obwohl sich seit seinem Bestehen die Situation im Stadtteil für Anwohner und Junkies deutlich verbessert hat. "Was den Junkies hilft, hilft auch dem Stadtteil."
Die angemeldete Route durch die Innenstadt war mit den üblichen Argumenten (potentielle Gewalttäter, zu viel Aufwand für die Polizei für Sicherheit zu sorgen, etc.) verboten worden. Folglich mußte die Demo einen Bogen um die Innenstadt machen. Alle Straßen in Richtung Innenstadt waren von der Polizei gesichert. Jedoch weit weniger martialisch als bei den letzen Großdemos. Die Beamten zogen es auch vor in ihren beheizten Autos sitzen zu bleiben und keine Polizeiketten zu bilden.
Zwischen Hauptbahnhof und Spitalerstraße folgte ein außerplanmäßiger Halt (technische Probleme). Dies führte dazu, dass einige Passanten mehr über das Anliegen der Demo informiert wurden.
Weitere Zwischenkundgebungen folgten am Gänsemarkt (viele Passanten) und am Gorch-Fock-Wall (Staatsanwaltschaft). Die Demo endete auf dem Achidi-John-Platz im Schanzenviertel.

Nachtrag: In der Nacht zum Dienstag warfen unbekannte sechs gelbe Farbflaschen auf das Haus von Prof. Dr. Püschel, dem Leiter des Instituts für Rechtsmedizin in dem die Brechmittelvergabe stattfindet
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Genau Brechmittel für den Senat!

Doc 12.12.2002 - 22:56
Aber Oral!

Große Enttäuschung

Diddion 12.12.2002 - 23:10
Ich fands wahnsinnig enttäuschend nur 200 Leute zu sehen.
Bei jeder noch so spontanen Bambule Demo kommen die Leute in Strömen.
Ich fand die Demo heute sehr wichtig, wichtiger als zum tausendsten mal wegen eines Bauwagenplatzes auf die Strasse zu gehen.
Aber Bambule scheint wohl eher einen Trend ausgelöst zu haben als eine wirklich aktive inhaltliche Bewegung.
Wo waren denn die ganzen tollen Studis mit ihren "I love Bambule Buttons" oder Anti-Schill Stickern???
Klar morgen beim Pauli Spiel gehts dann wieder voll ab, da stört dann auch die Kälte nicht! Troz allem Danke an alle die da waren! Die Stimmung war wirklich gut!

diddion hat recht!!

sonador 12.12.2002 - 23:46
danke für die organisation der ganzen demo!! und kein
danke an die leute, die es lieber vorgezogen haben,
sich in ihrem warmen bürgerlichen wohnzimmer zu verkriechen!
wie gesagt, ich kann diddion nur zustimmen!!!!

brechtmittel sind folter, brechmittel sind mord,
stoppt den einsatz jetzt sofort!!!!

Es gibt noch ein Leben!

Lena 13.12.2002 - 00:49
Zwischen den Demos!
Jeden Tag auf der Strasse, willste die Leute verheizen?
Da kannst du dir an allen Zehn Fingern abzählen wann da keiner mehr kommt,
Irgendwie sind ja die Brechmittel, mit der Anti Schill Bambule auch abgedeckt.

lieber täglich 200...

Hans 13.12.2002 - 01:24
...als nur einmal die woche ne demo, hauptsache es geht weiter gegen kamikaze-schill (danke extra 3) und seinen senat !!!
bin morgen -nach kurzer auszeit heute- wieder dabei:
gegen brechmitteleinsätze + für die bambule
...
und st.pauli kann auch mal wieder gewinnen

Ein weiterer Bericht..

Holger Halfmann 13.12.2002 - 01:33

gelassen bleiben

antonio 13.12.2002 - 09:58
Hallo,

ich würde jetzt nicht meckern, dass relativ wenige gestern da waren. 200 Leute sind bei der Kälte und der Uhrzeit doch eigentlich 'normal' für HH. Auch wenn inhaltliche und strategische Debatten und Schwerpunktsetzungen immer wichtig sind, sollten wir uns doch freuen, dass in den letzten Wochen so viele unterschiedliche Menschen auf der Straße waren. Es war und ist ein breites Spektrum, das mal über die üblichen Verdächtigen hinausreicht, das aber eigene und unterschiedliche Beweggründe für den Protest hat. Da sind dann die Bambule- und Schill-muss-weg-Demos gerade angesagter, vielleicht weil sie breiter angelegt sind, vielleicht weil sie mehr ein auch kulturelles Lebensgefühl bei vielen ansprechen.
Also: Demonstrieren, organisieren, aber nicht versuchen krampfhaft zu kanalisieren!
Und bitte keine hohen Erwartungen hegen und dann enttäuscht sein!

...

ergänzung 13.12.2002 - 11:17
... und sind deswegen angesagter weil sieetwas tiefer gehen als "nur" den einen konsequenten auswuchs unmenschlicher politik zu thematisieren. ja nicht nur breiter angelegt sonder auch tiefer, grundlegender, klarer waren die demos der andern tage. der tod ist resultat der politik die nicht nur in hamburg gemacht wird. die politik muss thematisiert werden. es muss klar sein dass es einfach alles zusammengehört. das der tod kein zufall ist. dass keine sache ist die mal so damit getan ist, die abschaffung der brechmitteleinsätze zu fordern. in meinen augen war es gestern eine trauer um den verstorbenen, die berechtigt war. die auch 200 leute auf die strasse getragen haben. es war keine veranstaltung die auf die änderung der verhältniss hinzielte. zumindest nicht klar und deutlich sondern eine aspekt beklagt. die trauer und die wut verspüre auch ich. nicht nur aber auch deswegen werde ich demnächst wieder auf der stasse sein - nicht nur wegen brechmitteleinsätzen, nicht nur wegen bambule, nicht nur wegen obdachlosenvertreibungen, nicht nur wegen represion, sonder weil ich dem ganzen eckelhaften pack sagen will das sie mich mal können - dass sie sich verpissen sollen. damit wir eine politik und ein zusammenleben probieren können wo es keine brechmitteleinsätze gibt. die herren politiker werden nicht gebeten brechmitteleinsätze sein zu lasssen, sondern sie werden aufgefordert mit uns zu reden und mit uns zu reden, sich unsere forderungen anzuhören. ich hoffe wir können noch viel bewegen, die brechmitteleinsätze sind ein teil davon. sie werden uns wohl hören mussen, mit unseren forderungen und darauf eingehen das ist stand der dinge. die bambule kommt schill geht und die brechmitteleinsätze hören auch auf.

13.12.2002 - 11:29
Das Problem war auch die Uhrzeit Bambule Demos finden Abends oder am Wochende statt da kann man eher ich kann um 16:30 nicht da ich arbeiten muss irgendwie muss man ja das Geld zum Leben bekommen.

ergänzung zum drop in / konsumraum

voll drauf 13.12.2002 - 11:51
das das drop in verlagert werden soll, ist nicht wirklich negativ. insbesondere da die verlagerung in die unmittelbare nachbarschaft stattfinden soll (wüstenrothaus, neben ver.di) und auch einer langjährigen forderung nachkommt aus den kontainern (in denen das drop sich derzeit befindet) und die von der kapazität viel zu klein sind. meist findet dort ein 1:1 einlaß statt und viele müßen vor der tür bleiben, bei wind und wetter und zudem ständig von der polizeit schikaniert. (O-ton einer besucherin: die bullen treiben uns wie eine kuhherde im kreis um die einrichtung). das dramatische an der verlagerung ist, dass das bisher dezentrale konzept von saver-use räumen aufgegeben werden soll und andere einrichtungen wie fixstern (sternschanze), stay alive (st. pauli)einhergehend geschlossen werden sollen. bezüglich des fixsterns sind die verlautbarungen dahingehend im jahr 2003 geschlossen zu werden. im cafe3 (hohe luft) ist der safer use raum bereits vor kurzem dicht gemacht worden. die politisch verantwortlichen sprechen im konzept wüstenrothaus von zentralisierung und konzentrierung, dieser jargon ist historisch bekannt und wohl kann davon ausgegangen werden, daß dieser schritt auch zur noch besseren kontrolle dienen soll, gleichzeitig zur vertreibung von usern aus allen stattteilen, gen st.georg.


vgl:  http://www.lichter-der-grossstadt.de/
debatte

Ich kanns nicht mehr hören...

grrrr 13.12.2002 - 13:01
Die Argumentation in den Bambule Demos wäre der Widerstand gegen die Senatspolitik und damit Brechmittel ein Bestandteil ist Blödsinn.

Achidi John wurde umgebracht das ist allemal bedeutsamer als ein Stellplatz für ein paar Rollheimer. Deshalb hätte ich erwartet das mindestens 500 Leute, soviel wie bei der letzten Achidi Demo, kommen. Das dies nicht der Fall war mag an der Uhrzeit , dem Wetter, der Kälte und einer gewissen Erschöpfung gelegen haben das stimmt schon alles.

In Hamburg schaut im Moment alles auf die bundesweite Demo am 21. Dies ist dennoch kein Grund dafür, das lediglich 200 Menschen auf diese Demo gegangen sind. Diese Situation wirft einen negativen Schatten auf die Bewegung. Konsequenz muss sein, Themen wie die rassistische Drogenverbotspolitik noch mehr in den Vordergrund der Demo am 12. zu rücken.

Breiter

mensch 13.12.2002 - 13:48
Ich glaube es liegt ein entscheidener unterschied zwischen den Bambule demos, die in wirklichkeit demos gegen die auswüchse des Senats sind, als in der Achidi-Demo. Ich will damit keine wertung anstellen, klar ist Rassistische Folter eine krasse sache. Aber die Bambule Demos sind deshalb so groß, weil sich dort alle mit ihren individuellen Politikfeldern widerfinden und deshalb wird auch jeder versuch diese Dynamik der Bewegung einfach in einpunkt Bewegungen zu lenken, so wichtig sie auch sind, scheitern. Damit will ich nicht sagen mensch sollte keine Anti-Rassismus demos mehr machen, aber mensch sollte sich auch nicht beklagen warum nicht alle leute da sind. Überhaupt so eine alberne werterei zu treffen in der Form, unser Thema ist aber viel wichtiger. Bei der 1.Jahr Stresedemo waren auch nur vieleicht 20 Leute aus dem Bambule-Demo-Spektrum. Ist halt so und deshalb müssen wir die Themen zusammenführen, jedem die möglichkeit geben seine eigenen Schwerpunkte zu lassen und die Regierung Stürzen. (oder wie wollt ihr Rassismus wirklich verhindern)
Es lebe die Freiheit

Kann mir nicht vorstellen, dass

Michalichek 13.12.2002 - 14:24
Die Leute die die Zahl von 200 Demonstranten zu verteidigen versuchen nicht irgendwie ein mulmiges Gefühl kriegen wenn sie sich darüber im Klaren werden, dass die Demo gestern grade mal ein zehntel oder noch weniger der Demonstranten von einer normalen Bambule Demo betrug.
500 Ok, da hätte man wirklich das Wetter als Enschuldigung nehmen können....aber 200(und das zu den besten Zeiten)???
Wirklich Ätzend!!!

öhhmmm

physikausgekotzte 13.12.2002 - 14:29
Hei!

Find´s nicht gut, dass jetzt darüber diskutiert wird, welche Demos (achidi John oder Bambule) wichtiger sind.
Es ist doch beides wichtig und beides geht in einem Punkt wieder zusammen...und zwar, dass Schill eine Scheißpolitik betreibt.
Ich denke zudem, dass einige aus der Normalbevölkerung, die bei Bambule/Anti-SchillDemos mitlaufen, den Brechmittleleinsätzen nicht unbedingt abgeneigt sind.
Da muß Aufklärung betrieben werden!!!!

P.S. Am Hauptbahnhof im U-Bahnschacht der U2 Richtung Christuskirche hängt ein sehr interessantes Interview über den Einsatz der klassischen Musik am Bahnhof in einem der 3 Glasschaukästen und deren Ausweitung (z.B. Musikeinsatz u.a. auch geplant in S-Bahn Sternschanze, U-Bahn Schlump/Christuskirche)
Angucken und Infos an Bevölkerung raushauen.

Bis auf der nächsten Demo, haltet durch und lasst euch nicht zersplitten...und HABT WEITER SPASS AN DER SACHE!!!!!

worum geht es?

antonio 13.12.2002 - 15:04
da juckt es doch noch mal in meinen Fingern:

Es stellt sich die Frage, worum es uns derzeit in HH (und darüber hinaus grundsätzlich in radikal linker Politik)geht: Wollen wir viele Menschen erreichen und mobilisieren und ein einigermaßen ernstzunehmender Gegenmacht-Faktor sein? Oder müssen alle, die auf den Demos sind, alles komplett erfasst haben und 100%ig der autonomen/linksradikalen Weltsicht folgen und verzichten wir auf die, die vielleicht mal nur sporadisch und ohne die detaillierte und 'richtige' Analyse protestieren?
Bei der ersten Variante müssen wir in Kauf nehmen, dass nicht alles nach unseren Ansprüchen verläuft. Jedoch ermöglichen und intensivieren breitere Mobilisierungen wie derzeit doch erst Prozesse der Politisierung und Auseinandersetzung mit den sozialen Verhältnissen. Bei der zweiten Variante werden wir mit einem ähnlich kläglichen Häuflein wie so oft in den vergangenen Jahren demonstrieren und nichts verändern.
Also: Wie es schon betont wurde, keine Wertungen vornehmen, welche Demo wichtiger etc. ist. Die eigene Sicht der Dinge ein wenig zurück stellen!
Es ist schade und traurig, dass gestern so wenige demonstrierten, aber nicht ätzend, und die Leute, die gestern nicht da waren, sind keine Idioten.

Heraus auf die Straße heute Abend und am 21.12.!

seid lieb zu einander

hippie 13.12.2002 - 15:04
es gab auch kleine bambule demos oder aktionen, und im herzen sind wir doch die gleiche krankheit am heilen, die krankheit heisst hamburger senat, und die wiederum ist nur mit widerstand zu heilen. die symptome heissen, achidi john, bambule, drogenpolitik, einsparungen im sozialen bereich, moskauer gas u.v.m., lasst uns zusammen die krankheit auskurieren, und keine konkurenz anzetteln, kommt weiter auf die strasse, die die da sind, sind da. und das aus vollem herzen. vielleicht ist diese kleine hetze auch geplant!

von wegen schill

ricola 13.12.2002 - 17:07
bei aller liebe zu den aktionen und dem widerstand. meiner meinung nach ist es dieser sog. buergerblock, der eine scheisspolitik betreibt. schill ist nur ein besonders krasses und oeffentlichkeitsliebendes exponat dieser clique. finde es wird langsam zeit, zu betonen, dass es die politik dieses senats ist, die mich (und uns) ankotzt. inhaltlich stecken wir die locker in die tasche, nur duerfen wir uns nicht auf den scharfmachher (-richter war der mal ,o) konzentrieren.

so oder so ... wir sehen uns.

bambule kommt ...
... mit sicherheit!

@physikausgekotzte 13.12.2002 14:29

gg 13.12.2002 - 17:11
sag mal merkste nicht dasste kanz komisch aus der reihe tanzt?
wennste me brille brauchst kann dich das verstehen, kann sich ja nicht mehr jeder leisten. analpabeten habe ich auch verständniss, scheinst du aber auch nicht zu sein - du ja schreiben. also liess die kommentare noch mal langsam durch. hier will niemand ausser dir spalten anfangen die einen, sind wüten, dass es gestern so wenig waren, die anderen, wollen die beruhigen und ihnen sagen dass ihnen das auch nicht egal ist, obwohl sie jetzt gestern nicht da sind. ja es gibt dealer und es gibt einige ärsche unter ihnen. "dealer verpisst euch" gilt immer noch. aber nicht so. nicht indem sie umgebracht werden. sie bleiben immer noch menschen. und brechmitteleinsätze bleiben quälerei, und gehören abgeschaft. brechmitteöeinsatz ist bewusst in kauf genommene tötung. nichts sonst. das ist wie steine von der brücke auf die stasse werfen, weil autos umwelt verschmutzen. nein, viel direkter, viel schlimmer - einfach nur typisch für die brutalität und menschenfeindlichkeit, der grünen mänchen und ihrer auftraggeber. wir lassen, auch wenn du es npch so gerne hättest nicht spalten! es ist einfach so eindeutig wer hier unrecht begeht, dass es nicht schwer ist zu wissen, dass du da was machen musst!

wichtig wichtiger

fäustling 13.12.2002 - 18:01
Über die Frage ob 200 Leute wenig oder viel zu wenige sind, kann bestimmt lange debattiert werden, muss aber nicht. Erst recht nicht bei Nachmittags Demos unter der Woche, die bei -5° außerhalb vom Schanzenviertel stattfinden.

Die Form, wie hier "Inhalte" und "Wichtigkeiteiten" von einigen zugeschrieben werden, lässt dann aber doch schon fast tiefer blicken.

Die Bambule Demos bringen also angeblich einen gebündelten, tiefgehenden Widerstand auf die Straße, der auch 'wirklich' an den Verhältnissen rütteln will: "... die bambule kommt schill geht und die brechmitteleinsätze hören auch auf."
So, so ..
Ebenso sind sie "in wirklichkeit demos gegen die auswüchse des Senats", zu denen rassistische Folter und Mord(e) scheinbar nicht gehören. Immerhin werden sie noch als "krass" bezeichnet.
Warum die seit eben einem Jahr immer wieder stattfindenden Demos und Kundgebungen, ausgerechnet am Todes Tag von Achidi John versuchen "diese Dynamik der Bewegung einfach in einpunkt Bewegungen zu lenken", wird mir auch nicht klar.

Niemand muß zu Anti-Ra Demos gehen oder bestimmte politische Strategien für unterstützendswert halten. Wenn zur Zeit der "Fun Faktor" in Form von Fußball und Dosenbier auch eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung zu spielen scheint, geschenkt. Mehr Spaß ist ja auch nicht schlecht, und wer auf was auch immer kein' Bock hat, bleibt einfach zu Hause. Das ist dieses Jahr nicht anders als die letzten Jahre.

Die Bambule Demos aber wie oben beschrieben zu überhöhen und von anderen Geschichten abzugrenzen ist erbärmlich und ignorant.

Warum das jetzt ausgerechnet im Falle Achidi John passiert, möchte ich wahrscheinlich lieber nicht so genau wissen.

Die Diskussion kann ja wieder aufgenommen werden, wenn das erste weiße Todesopfer im Räumungskampf zu beklagen, und in den "Auswuchskatalog" des HHer Senats aufgenommen ist.



Trotzdem mehr Bauwagenplätze

@gg

nn 13.12.2002 - 18:34
"dealer verpisst euch" gilt eben nicht mehr!
Über so einen unreflektierten Scheiss ist/ sollte mensch langsam hinaus (sein)! Es gibt das Bedürfnis Drogen zu konsumieren und irgendwer wird sie verkaufen. Die Kriminalisierung macht das Elend und das meist Flüchtlinge Drogen verticken kommt dem Staat gerade Recht!
Legalisierung muß die Devise sein!

P.S.: Oder was ist mit Dir? Völlig drogenfrei?????????

nein

gg 13.12.2002 - 19:05
ich habe keinen bock auf dealer in meinen struckturen. nein ich habe keinen bock auf leute die den dreck verkaufen. nein ich habe keinen bock leute vom fenster wegzuhalten weil sie nicht mehr auf die reihe kriegen dass es gefährlich ist. ich habe keinen bock die leute in meiner nähe zu haben die meinen freunden das zeug verkaufen. ich habe keinen bock wieder jemanden zu sehen der sich anzündet weil er den entzug nicht packt. ich habe keinen bock darauf leute ins krankenhaus zu fahren weil sie zusammen brechen, zittern, aus der nase bluten. nein halt, das werde ich weiterhin halten. nur drogen werden bei mir nicht gedealt und fachgerecht entsorgt. keinen bock auf die scheisse. dass heisst nicht dass ich da draussen jagt auf dealer mache oder sonst einen kram, dass heisst auch nicht, dass ich solche jagten irgendwie unterstütze. ja, auch ich hab drogen genommen und wär froh, ich find dass überhaupt nicht toll. das heisst aber auch nicht dealer umbringen oder quälen oder sonst was. wär bei mir dealt, der wird drauf hingewissen dass das nicht, wenn ich was finde wird das fachgerecht entsorgt - wenn das nicht von einem süchtigen sondern einem dealer ist. dass zeug macht dich in den arsch, glaubs mir - ich weiss wovon ich spreche.

Es war zwar Schade, aber o.k.

rowue 13.12.2002 - 22:23
Hi Leute!

Ich weiß nicht, was Ihr wollt: 200 Leute bei der Kälte und der Uhrzeit finde ich zu diesen Zeiten ziemlich o.k. - auch wenn ich mich über mehr Leute (und einige Grad Celsius mehr) sehr gefreut hätte.

So fand ich es eine gute Demo, wo ich als einzigen Kritikpunkt (neben der Zeit, es hat uns in unserer Firma echt etwas Aufwand erfordert, klarzukriegen, daß ich da nicht noch in 'ner Besprechung feststecke) den Generator für den Lautsprecherwagen. Es gibt auch so 'nette kleine Kästen, die einem aus 12V Gleichspannung (Autobatterie) nette 230V Wechselspannung machen - braucht weniger Sprit, und 'ne LKW-Batterie hält auch ohne Motor einige Zeit.

Zum Thema selbst (und evtl. auch der geringen Anzahl der Leute) denke ich, ist es auch einigermassen schwierig zu vermitteln - ich stelle bei mir selbst fest, daß mir diese "nette" Szene in der Schanzenstraße oder andersowo eher nicht behagt, habe aber klar, daß Repressionen da der falsche Weg sind, und das wir (als Gesellschaft) die Folter/Tötung eines Menschen zur "Beweissicherung" keinesfalls anwenden/in Kauf nehmen dürfen.- Aber dies wird mensch aufgeschreckten Bürgern eher schwer vermitteln können.


rowue



liebe spalter

bonzo 14.12.2002 - 01:11
gut ihr seid gefrustet weil ihr da zu 200 in der kälte standet. kann ich nachvollziehen. aber ihr seid doch nur neidisch, weil ihr seid jahren keinen hinterm ofen mehr hervorlockt, obwohl ihr total pc seid. und dann kommen diese bauwagenhirnis ungewaschen und ziehen den hype ab, den ihr immer wolltet, aber keiner mochte euch außer die zwei anderen vom plenum. aber für die bambule lassen sie sich alle platthauen, nur weil sie die besseren djs haben. das ist gemein, aber laßt euch eins gesagt sein. erstens es ist saukalt, wir müssen die kältewelle abwarten, zweitens geht es nicht um bambule mehr sondern um schill muß weg, drittens begreift euch nicht als elite sondern als kosmischen teil der bewegung, jeden tag ne kleine demo, heute wegen bambule, morgen wegen brechmittel übermorgen weil das arbeitslosencafe "bla blubb" geschlossen wird usw. und irgendwann müssen schill oder van beust oder beide zurücktreten, und dann wird hier eine gigantische party abgehn das ist sicher. dann muß man natürlich immer noch weiter machen aber dann kann man sagen wir habens geschafft für unsere rechte aufzustehen und es hat etwas bewirkt das gibt gutes feeling.bin übrigens auch gegen brechmittel.

@gonzo

zongo 14.12.2002 - 02:50
son stuss hab ich lange nicht gehoert.