Schwerter zu Pflügscharen

Max 11.12.2002 10:46 Themen: Militarismus
Am 6. Oktober 2002 haben drei Nonnen eine US-Atomrakete im nördlichen Colorado entschärft. Alle drei wurden angeklagt mit Sabotage und bösewilliger Sachbeschädigung von Eigentum der Vereinigten Staaten, was mit bis zu 30 Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden kann.
Schwerter zu Pflügscharen

Am 6. Oktober 2002 haben drei Nonnen eine US-Atomrakete im nördlichen Colorado entschärft. Sie verkleideten sich mit weißen Arbeitsoveralls mit dem Schriftzug CWIT auf der Vorderseite (Citizens Weapons Inspection Team ? Volks-Waffeninspektorenteam) und in größerem Schriftzug auf der Rückseite. Die dominikanischen Ordensschwestern brachen die Deckel der unterirdische Raketenabschussrampe auf, beschädigten die schienen, auf denen die Raketen zur Abfeuerstellung gebracht werden, und schnitten Kabel, sowie den Umgrenzungszaun durch. Die Aktion fand zum ersten Jahrestag des US-Angriff auf Afghanistan statt und ist die 79. Schwerter zu Pflügscharen-Aktion seit 1980 in den USA, Europa und Australien. Die drei Nonnen, Carol Gilbert, Jackie Hudson und Ardeth Platte hatten eine schriftliche Erklärung der Aktion dabei, in der stand, daß sie nach Colorado gekommen waren, "... um das Gesicht der falschen Religion der nationalen Sicherheit zu enthüllen... Wir wollen, in Namen Gottes, die Dinge als das benennen, was sie sind, nämlich Lügen, Menschenrechtsverletzungen und Rassismus, die sich hinter der Rhetorik von Patriotismus, Sicherheit und moralischer Überlegenheit verstecken." Alle drei wurden angeklagt mit Sabotage und bösewilliger Sachbeschädigung von Eigentum der Vereinigten Staaten, was mit bis zu 30 Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden kann.
Schreibt ihnen:

Carol Gilbert, Jackie Hudson und Ardeth Platte
Clear Creek County Jail
Box 518
Georgetown
CO 80444
USA

Weitere Infos:

 disarmnow@erols.com
 http://baltimore.indymedia.org/newswire/display_printable/2065/index.php
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Ergänzungen

Feinde Amerikas!

Elvira 11.12.2002 - 11:07
Haben in Amiland nichts zu lachen!
Wer sich an der Haupt Einkommensquelle, der Rüstung vergreift, der muß brummen!

Verlogene Moral!

Inge 11.12.2002 - 11:14
Wer sich schön nach den Moral Vorgaben, im Sinne, und zum Wohle des Systems verheizt, bekommt wie Mutter Theresa ein Schönes Denkmal, und wird Seelig gesprochen!

Wer das System Friedlich von Grundauf Humanisieren will, kommt in den Knast, und wird Krininalisiert!

Wo bleibt der Aufschrei der Humanisten?

Wo bleibt das Denkmal der Drei Nonnen?

Entrüstet euch endlich!

Computer zu Rechenschieber

11.12.2002 - 12:16

@12:16

homo sapiens 11.12.2002 - 12:43
Dein Vergleich ist ziemlich abwegig.

Tut etwas!!

gloireaDieu 11.12.2002 - 21:03
?Diese Pflugscharaktion am Jahrestag der Bombardierung Afghanistans durch die USA ist ein leidenschaftlicher Schrei danach, an einer Nation etwas verändern zu können, die verrückt geworden ist ?eine Nation die das Diktieren (im Sinne von anderen etwas aufzwingen) der Diplomatie vorzieht- ein Imperium, das danach greift, Erde und Weltraum zu kontrollieren. Wir beten, dass wir als Bürger aufgerüttelt werden und eine vernünftige/ menschliche Annäherung an das Leben in der heutigen Welt fordern. Wir dürfen Terrorismus nicht mit Terrorismus bekämpfen.?
"This Plowshare action on the anniversary of the U.S. bombing of Afghanistan is a passionate cry to reign in a nation gone mad - a nation which prefers dictating to diplomacy - an empire reaching out to control earth and space. We pray that we as citizens will be awakened and demand a sane/human approach to life in today's world. We must not fight terrorism with terrorism."?

So wird eine der Schwestern auf dem angegebenen Link  http://baltimore.indymedia.org/newswire/display_printable/2065/index.php zitiert.

Zeigt das nicht, wie Ordensschwestern, denen die Öffentlichkeit so eine Aktion wohl mit am allerwenigsten zutraut, für andere ihren Kopf hinhalten? Wie sie für den Frieden ihr Leben riskieren? Ordensschwestern, die sich voll und ganz für ein Leben innerhalb der katholischen Kirche entschieden haben, die die Lehre der Kirche vertreten! Ich meine, das sollte doch zu denken geben. Sie kämpfen gegen den rücksichtslosen Imperialismus der USA, und lassen sich dabei von nichts aufhalten! Sie arbeiten für den Frieden, ohne auf sich Rücksicht zu nehmen ?DAS ist gelebtes Christentum, DAS ist es, wozu jeder einzelne Christ aufgerufen ist!
@ Inge: Auch Mutter Teresa und ihre Schwestern arbeiten für den Frieden, und sie unterstützen dabei kein System, keine Gesellschaftsordnung oder Ideologie, das einzige was sie unterstützen, sind die Menschen, die von sonst keinem unterstützt werden. Die, die es überall gibt, die, die einfach übersehen werden und die jeden Tag gedemütigt werden, wenn sie vergeblich versuchen, von unserem ?Sozialstaat? die Unterstützung zu bekommen, die ihnen zusteht. So gut wie niemand weiß, wie schwierig es ist, Sozialhilfe zu bekommen, und die, die es wissen, können sich nicht wehren. Frieden zu schaffen bedeutet nicht nur, gegen den Krieg zu arbeiten (indem man z.B. wie diese 3 Schwestern Waffen entschärft), sondern auch, den Menschen selbst Frieden zu geben, ihnen eine Heimat zu geben, wenn sie niemand sonst haben will. Es bedeutet nicht nur gegen etwas, gegen den Krieg, zu sein, bzw. zu arbeiten, sondern doch vordergründig- FÜR etwas, für den Frieden, zu arbeiten. Und das tut Mutter Teresas Orden jeden Tag ?in allen Formen. In einem System zu leben, es hinzunehmen ohne es anzugreifen, heißt nicht, es zu unterstützen. Mutter Teresas Art gegen den Krieg zu arbeiten, war es z.B., an Bush und Hussein Briefe gegen den Golfkrieg zu schreiben. Damit wollte sie ebenso wenig wie diese drei Schwestern Anerkennung finden; ihr gemeinsames einziges Ziel war der Friede. Auf welche Art man dafür arbeitet, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich ?hauptsache, man tut es überhaupt!

gloir a dieu???

atheistin 11.12.2002 - 21:16
Mutter Theresa und die 3 Nonnen haben/hatten gemeinsam, dass sie alle für Frieden sind.
Was sagt dieser Satz einem Menschen, der auch für Frieden ist, aber 1. Atheist, und 2. verstanden hat, dass der Wunsch nach Frieden, den ich und bestimmt sehr viele hegen, nicht gleichzusetzen ist mit etwas progressivem, fortschrittlichem.
Frage: Wozu sthet der Artikel hier? Was kann ich daraus ziehen?
Eigentlich nichts, außer die Erkenntnis, dass auch in den USA Andersdenkende nicht verschont bleiben. Aber das ist für mich keine notwendigerweise erstrebenswerte Erkenntnis.
Ebensowenig, wie der KOmmentar zu Mutter Theresa etc, und wie lobenswert solch eine Friedensbeterei ist.
Aber wo ist da die Kritik an dem gesamten Bestehenden (und nciht nur eine Kritik an Personen oder aktuellen "Mächten")?

@atheistin

Hank 12.12.2002 - 00:14
Aus dem Artikel kann ich die Erkentniss ziehen, dass es auch in Bevölkerungsgruppen, denen ich das eigentlich nicht zu gertaut hatte Menschen gibt, die nicht nur gegen Krieg sind, sondern auch etwas dagegen tun, und bereit sind, dabei ein erhebliches Risiko einzugehen.

Ausserdem ist der Artikel eine Nachricht, und damit gehört er natürlich hier her, oder ist Indymedia etwa keine Nachrichtenseite?

Non nobis non nobis

sed nomini tuo 12.12.2002 - 09:56
atheistin, bevor wir hier eine deutschen SozStudi Kriterien genuegende Kritik am Bestehenden auch nur ansatzweise formuliert haetten, unter strenger Vermeidung des Gutheiszens von voelkischen Kollektiven und nun gut Du weiszt worauf ich hinaus will, ist der Irak laengst plattgebombt und vermutlich auch schon die naexten fuenf Gegner im Krieg "gegen" den Terror...

Krieg IST Terror

@ atheistin

gloireaDieu 12.12.2002 - 17:46

Von dem Artikel kann ich sehr viel erfahren, nicht nur über die US- amerikanischen Verhältnisse (mehr dazu auch auf dem angegebenen Link), sondern auch darüber, was Ordensleute, die sonst in der Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, eigentlich drauf haben können! Der Artikel zeigt eine sehr mutige und bewundernswerte Möglichkeit, sich für seine Ideale einzusetzen und er zeigt, dass Ordensleute dies auch tatsächlich tun. Sie tun das zwar jeden Tag, aber erst durch so eine spektakuläre Aktion wird die Öffentlichkeit darauf aufmerksam. Um sich für seine Ideale einzusetzen bzw. für den Frieden zu arbeiten, braucht man natürlich weder Ordensfrau/mann noch Christ zu sein. Ich finde, der Artikel sollte für jeden persönlich ein Aufruf sein, wie diese drei Schwestern für den Frieden zu arbeiten, ohne auf seine Person Rücksicht zu nehmen. Was eben jeder auf seine Art tun kann/soll. Natürlich sieht das jeder anders, jeder muss selbst etwas damit anfangen können ?oder auch nicht. Wenn dir der Artikel nichts sagt, ist das zwar schade, aber deine Sache.
Zur fehlenden Kritik am ?Bestehenden?: Ich weiß nicht, was genau du mit dem Bestehenden meinst, ich persönlich kann aus dem Zitat jedenfalls eine Kritik der Schwestern konkret an den bestehenden Verhältnissen in den USA erkennen, deren praktisches Ergebnis im Artikel deutlich wird. Und ich selbst habe auch Kritik daran angedeutet ?rücksichtsloser Imperialismus?, das sollte genug sagen. Aber um wirklich für den Frieden zu arbeiten, muss man nicht mal ein System kritisieren, indem man ausdrückt, dass man nicht damit übereinstimmt. Kritik hat immer zwei Seiten, eine theoretische und eine praktische. Wenn man ungerechte Verhältnisse offiziell (also im Gespräch oder z.B. im Internet) nicht kritisiert, heißt das nicht dass man nichts dagegen tut, bzw. nicht dagegen ist. Den Kommentar zu Mutter Teresa habe ich gebracht, weil ich Inge und allen, die so wie sie denken, erklären wollte, wie ich das sehe. Ob ?Friedensbeterei? lobenswert ist, habe ich nie gesagt. Was ich sagen wollte, ist (u.a.), was ?Christsein? bedeutet, wenn es wirklich aktiv gelebt wird.