Grüne kriminalisieren Roma

Antifa-KOK 28.11.2002 12:12 Themen: Antirassismus
Am Mittwochmorgen besetzten der 30 Roma, die seit Monaten auf verschiedenen Düsseldorfer Plätzen campieren, die Landesparteizentrale von Bündnis 90/ Die Grünen in Düsseldorf.
Gestern Nacht lösten die Grünen das Problem auf ihre Weise: mit Polizeigewalt.
Antifa-KOK
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28.11.2002

An die Presse mit der Bitte um Veröffentlichung

Grüne kriminalisieren Roma

Am Mittwochmorgen besetzten der 30 Roma, die seit Monaten auf verschiedenen Düsseldorfer Plätzen campieren, die
Landesparteizentrale von Bündnis 90/ Die Grünen in Düsseldorf. Mit dieser Besetzung wollten sie ihrer Forderung nach Abschiebestop und Bleiberecht Nachdruck verleihen. Nachdem inzwischen das Leben in den Zelten aufgrund der sinkenden Temperaturen unerträglich geworden ist und die politisch Verantwortlichen nach wie vor auf Aussitzen setzen, sahen die Roma sich zu diesem Schritt genötigt.

„Seit Monaten kämpfen wir nun für unser Bleiberecht, viele sind bereits in die Ungewissenheit abgeschoben worden. Wir fordern im
Hinblick auf die Innenministerkonferenz am 6. Dezember 2002 von Bündnis 90/Die Grünen, uns bei der Durchsetzung unserer Rechte
offensiv zu unterstützen und nicht länger zu vertrösten.“ So die Roma in ihrer Presseerklärung vom Mittwochmorgen.

Gestern Nacht lösten die Grünen das Problem auf ihre Weise: mit Polizeigewalt. Sie stellten Strafanzeige und nötigten die Roma unter Androhung erkennungsdienstlicher Behandlung, das Büro zu verlassen. Ein massives Polizeiaufgebot inclusive des Düsseldorfer Staatschutzes war herbeigerufen worden, um eine Räumung notfalls gewaltsam durchzusetzen. UnterstützerInnen, die sich vor dem Büro versammelt hatten, um den Roma ihre Solidarität zu bekunden, wurden von der Polizei von der Straße geprügelt.

Anna Names, Sprecherin des Koordinierungskreises antifaschistischer Gruppen aus Düsseldorf erklärt hierzu:

„Mit dieser Aktion haben sich die Grünen endgültig ins Aus manövriert. Auf ein politisches Problem mit Polizeigewalt zu
reagieren, zeigt einmal mehr, auf welcher Seite sie stehen. Nun ist offensichtlich, dass ihre vermeintlichen Bemühungen der letzten Monate nichts weiter als ein perverses Schauspiel waren. Solange die Roma von einem Platz zum anderen zogen und auf eine Einlösung der Versprechen hofften, inszenierten sich Bündnis 90/Die Grünen als deren UnterstützerInnen. Jetzt, wo die Roma sie beim Wort nehmen, rufen die Grünen nach der Polizei. Angesichts dessen, was die Roma nach ihrer Abschiebung in Jugoslawien erwartet, auf eine friedliche Besetzung mit einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs zu reagieren, macht deutlich, dass die Grünen jeglichen Bezug zur politischen Realität verloren haben.

Die Roma haben mit ihrer Besetzung der Grünen-Parteizentrale das Problem dort thematisiert, wo es hingehört: bei den Verantwortlichen.
Der Koordinierungskreis antifaschistischer Gruppen solidarisiert sich ausdrücklich mit dem Protest der Roma. Die Besetzung der Grünen-Zentrale war ein Schritt in die richtige Richtung. Wir werden uns an weiteren Aktionen beteiligen und rufen zur Unterstützung der Roma auf.“

Mit freundlichen Grüßen,
Anna Names, Sprecherin des Antifa-Kok
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Ergänzungen

Anti-Antiziganismus?

krümel mensch 28.11.2002 - 14:48
dies postete ich eben im Forum von Henryk M. Broder, da in indymedia schon wieder zensiert wurde:

In dem Forum und Netzwerk der Globalisierungsgegner, peoples global action äußerte ein selbsternannter "Antideutscher", dass Zigeuner früher auf Spielplätze geschissen und Wäsche geklaut hätten. Er fragte dann nach, ob dies Antiziganismus sei, wenn er das schreiben würde.

Ich antwortete ihm darauf hin folgendes:
Was ist so schlimm, wenn auf Spielplätzen ausgeschieden wird? Ich habe früher auch auf Spielplätzen pipi gemacht(zumeist in den Büschen). Warum auch nicht? Das ist doch ganz natürlich.

Es gibt viele deutsche Männer Eurer höherer Schichten ("grosse Tiere", wie Manager, Beamte, Lehrer, Politiker), die trinken unser Pippi und nennen das "Natursekt". Dafür zahlen sie viel Geld. Noch mehr gibt es für "Kaviar" (Kot). Auch die Spartaner haben ihn - aus Gesundheitsgründen -
gegessen.

Manche Eurer dementen Omis sind auch sehr grosszügig mit dem Kot verteilen. Die schmieren oftmals die ganze Wohnung oder ihr Zimmer im Altenheim damit voll und wir machen die dann für wenig Lohn als Reinigungskräfte sauber. In einem
Altenheim, wo ich arbeitete, machte eine alte Dame, die der Frau Riefenstahl sehr ähnlich sah, gar Kügelchen daraus und steckt sie mir mit den Worten "Hier - Kindchen, für Dich" in die Hand. Sie schaute mich dabei an, als wäre dies besonders wertvolle Schokolade.

Was ist also so schlimm daran, wenn Zigans/Roma Euch d.h. Euren Kindern auch etwas davon schenken?

Roma, Zigans, Zigeuner wurden in dieser, Eurer Zivilisation wie Tiere behandelt. Und dies hat sie "geformt". Sie wurden nicht nur vom Arbeitsmarkt incl. guten und sicheren Wohnverhältnissen ausgeschlossen, sondern immer wieder vertrieben, gejagt, mussten viele Pogrome über sich ergehen
lassen und sind zu Tausenden im deutschen Nationalsozialismus zusammen mit Juden und anderer
für "minderwertig" erklärter Menschen umgebracht worden.

Ihnen wurden aber nur wenige Orte zugestanden, wo sie zur Ruhe kommen, d.h. ohne Angst leben und arbeiten konnten: wie z.B. in Jugoslawien bzw. im Ostblock. Doch in der Krise werden sie wieder zu Sündenböcken gemacht bzw. sie gehören mit zu den Losern dieser Zivilisation, die es am härtesten
trifft. Und dieses "hart treffen" ist auch der Krieg 1999, in dem sie zum Kanonenfutter und "Kollateralschadenmaterial" gemacht wurden.

Ihr Deutschen könnt froh sein, dass sie bislang keine Rache an Euch wegen Eurer Verbrechen des NS (für die sie nie eine Wiedergutmachung erhielten) an ihnen, incl. dem Bombardement von 1999 (Jugoslawien-Krieg) genommen, sondern bislang nur nach Zuflucht gesucht haben.

Wenn Ihr sie jedoch weiter so drangsaliert und schmutzige Wäsche an ihnen wascht, wird sich das ändern. Denn nun sind sie wach geworden und begehren auf. Und dabei sollten wir sie mit besten Kräften unterstützen.
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Die gesamte Seite - mit einem anderen Beitrag, in dem Kritik am Berliner pdSSpd-Senat geäussert wurde - wurde jedoch gelöscht und durch eine Antifa-Erklärung ersetzt. Damit aber wird der Antiziganismus lediglich übertüncht und nicht entkräftet. Aus diesem Grunde stelle ich ihn in
dieses Forum und werde ihn mit der Seite vernetzen/verlinken.

Beschränkte Sicht

thorsten 28.11.2002 - 15:08
[Zitat]

Auf ein politisches Problem mit Polizeigewalt zu
reagieren, zeigt einmal mehr, auf welcher Seite sie stehen. Nun ist offensichtlich, dass ihre vermeintlichen Bemühungen der letzten Monate nichts weiter als ein perverses Schauspiel waren.

[Kommentar]

Legt mal Eure Antifa-Straßenkämpfer-Brille ab und die damit verbundene Sichtweise, dass die Grünen da drinnen ein monolithischer, böser, heuchlerischer Verein sind, der nur ein perverses Schauspiel abzieht. Bei den Grünen - mehr als bei der PDS, die jetzt mit ihrer Deckenspende fürs Camp protzt und mehr als in Antifa- und Antira-Zusammenhängen - gibt es einige Leute, die sich seit langem und intensiv und ernsthaft um ein Bleiberecht bemühen. Und DIESE sind es nicht gewesen, die gestern den BesetzerInnen das Polizeiaufgebot vor die Nase gesetzt haben. Im Gegensatz, die haben zum Schluss darum gekämpft, dass niemand mehr auf Anzeige, Personalienaufnahme etc. bestanden hat.

Diese Handvoll Leute nerven ziemlich als einzige auf parlamentarischer Ebene seit Jahren Ministerien Koalitionspartnern und Teile der eigenen Partei mit einem auch in der Linken meist völlig marginalen und unpopulären Thema. Diese mit DEN Grünen im allgemeinen, die, klar, einen Riesenhaufen Scheisse (Kosovokrieg ganz vorne in der List) mitmachen und auch schon mal selbst propagieren, in einen Sack zu stecken und draufzuhauen, hilft den Roma NIXXX, ist unsachlich und ungerecht. Und was hat sich die lokale linke Basis (Ausnahmen gibts) sich schon um das Thema gekümmert? Ist den meisten doch viel zu kompliziert oder langweilig oder sonstwas.

Solidarität mit dem Hungerstreik von Lütfi !

Europäerin 28.11.2002 - 15:30
Ein einzelner Mensch kämpft im Abschiebeknast Dresden (Hungerstreik) und braucht Unterstützung! Wir unterstützen damit auch gleichzeitig die menschlicher und demokratischer gesinnten Holländer/innen !

warme Worte aus Berlin

denen mensch nicht glauben muß 28.11.2002 - 16:26
In Berlin sind die Grünen in der Opposition, da lässt es sich offenbar leichter reden.

Ich vermute, dass die BesetzerInnen nur ihre maximal 80% Sozialhilfe bei Arbeits- und Ausbildungsverbot haben. Da ist klar, dass mensch zusätzlich zu Visum-, Pass- oder Aufenthaltsdelikten (Flucht ist in der Regel ohne Visum)auch mal schwarz fährt oder eher mal Sachen klaut.
Haben die "Grünen" aus D-dorf eigentlich eigentlich mal im entferntesten daran gedacht, dass eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch eine Straftat darstellt und deswegen einen zusätzlichen Abschiebungsgrund darstellt? Ich denke, wenn diese verschärfte Konsequenz einträte, müsste dies auch Auswirkungen auf diese Partei oder die Leute, die die Räumung verfügt haben. Unten ist eine Prsseerklärung der Berliner Grünen zur Unterstützungder BesetzerInnen des PDS-Hauses angefügt.

Ich verbleibe mit: - GRENZEN AUF - ROMA BLEIBEN - ALLET JUTE



PRESSEERKLÄRUNG
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Berliner Abgeordnetenhaus
Telefon: 030-2325 2450/51
www.gruene-fraktion-berlin.de

Datum: 18.11.2002

Volker Ratzmann, rechtspolitischer Sprecher, erklärt:

Bleiberechtsbeschluss umsetzen - sonst bleibt nur Besetzung

Die Protestaktion der rund 30 Roma, die heute die PDS-Zentrale in Berlin besetzt haben, ist vor dem
Hintergrund ihrer verzweifelten Lage nur allzu verständlich. Seit Anfang des Monats häufen sich die Meldungen, dass langjährig hier lebende Familien mit Abschiebung bedroht werden. Nach jahrelangem Aufenthalt und Integration in der Bundesrepublik erwartet sie in Jugoslawien - noch dazu im Winter - die völlige Perspektivlosigkeit.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen begrüßt zwar, dass Rot-Rot dem von uns eingebrachten Antrag für ein Bleiberecht langjährig hier lebender Roma zugestimmt hat und sich bei derInnenminister-Konferenz für eine entsprechende Lösung einsetzen will. Nach wie vor tut der rot-rote Senat aber nichts, den Beschluss umzusetzen! Statt Abschiebungen von Roma unverzüglich auszusetzen, haben sie seit dem Beschluss sogar zugenommen. Selbst Minderjährige und in Ausbildung Befindliche sind von Abschiebung bedroht. Völlig SPD/PDS-Senat nicht schon jetzt handelt. Selbst ein Gesprächsangebot der mit der Beratung von Roma befassten Wohlfahrtsverbände hat der Innensenator bisher abgelehnt.

Der Verweis der PDS auf die Bundesebene lenkt von der eigenen Verantwortung ab: Rechtlich gibt es für Rot-Rot keine Hindernisse, Abschiebungen von Roma aus Berlin zu stoppen. Wir werden uns weiterhin für einen Abschiebestopp einsetzen - besonders für diejenigen, die kurz vor Abschluss
einer Ausbildung stehen. Ein entsprechender Antrag von Bündis90/Die Grünen wird am Monatag im Innenausschuss verhandelt.

Es ist an dem rot-roten Senat, den Beschluss des Abgeordnetenhauses über ein Bleiberecht für langjährig hier lebende Roma umzusetzen. Das hilft gegen Besetzungen von Parteizentralen!

die pdSSpd steht in der Tradition des NS

krümel mensch 30.11.2002 - 01:33
Die PDS hat die Roma auch nur 3 Tage lang toleriert und direkt danach gingen die Abschiebungen weiter. Was aber will man auch von einer Partei verlangen, die mit einer Kriegspartei koaliert? Sie macht sich gerade zum Vorreiter einer Euthanasie aus Spargründen. Die Unterstützungsmittel für Schwer(st)behinderte Kinder wurden gestrichen.
Damit sind zeigen sie auf, dass sie behinderte Kinder für "lebensunwertes Leben" halten.
Das gleiche Motiv hatten die drei Jugendlichen in der Uckermark, die den lernbehinderten 17jährigen Jungen töteten. Die PDS ist also nicht besser, wie diese Nazi-Hools, nur das letztere mit diesen Eichmannschen Sparbürokraten und Schreibtischtätern noch vergleichsweise harmlos sind.

Ich weiss jetzt aber auch, warum dies hier (ich musste es nun noch einmal schreiben) von dieser Seite wegzensiert wurde: weil viele der Antifas eng mit der PDS zusammenarbeiten und von ihnen finanziell abhängig sind. Aus dieser Abhängigkeit heraus (man macht aus der Not eine Tugend) versuchen sie die PDS schön zu reden, bauen Illusionen auf und haben sie auch in Berlin massenhaft gewählt.

Darauf hat Georg Kreisler - der Musik- und Textarbeiter ohne Heimatland - sich schon vor Jahren einen Reim gemacht:

"Bibel und Fahne,
ganz Deutschland mit Sahne,
das eigene Nest das beschmutzt kein Germane

Wir Kälber wir wählen die eigenen Schlächter
wir Kälber gehorchen wieder einmal
Ich hör' schon das Hohngelächter
gleich nach der Bundestagswahl!"

Eine Bibel kann natürlich auch ein Partei-Buch sein...

Revisonismus pur

30.11.2002 - 01:53
Die NSDAP war also nicht so schlimm, sondern eher so wie die PDS heute? Links=Rechts?
Brauchst Dich nicht zu wundern, wenn so ein revisionistischer Mist gelöscht wird, zumal sowas wahrscheinlich schon strafbar ist.

@Revisionismus pur

krümel mensch 30.11.2002 - 03:48
Alle, die für Kapitalismus sind, stehen in der Tradition des NS und Faschismus. Das zumindest entnehme ich Adorno und Horkheimer. Adorno hat übrigens die Singularitätstheorie nicht vertreten. Insofern dient Deine "Revisionismuskritik" nur dem Erhalt des Kapitals und Du tust damit kund, dass Du auch in der Tradition des NS stehst.
Doch um das mit der pdSSpd etwas zu verdeutlichen:

zur LLL-Love- Parade, die jedes Jahr in Berlin zelebriert wird:

Dialog zwischen Rosa und Karl kurz vor der "Ehrung":

Rosa: "Karl, gleich rückt der Blumen-Pöbel unter der Leitung einer der schrecklichsten "sozialistischen" Parteien, die es in diesem Lande je gab, wieder an und wir können uns gar nicht dagegen wehren."

Karl: "Im Grunde werden wir Jahr für Jahr damit noch einmal niederträchtig gemeuchelt. Ich habe übrigens den Eindruck, daß die bei der Kranzniederlegung denken: "Gut, daß Ihr tot seid!"

Rosa: "Hätte SPD-Soldateska unter Noske nicht ihr schmutziges, blutrünstiges Handwerk an uns vollzogen, hätten uns das Stalinstenpack spätestens ab Thälmann aus dem Verkehr gezogen."

Karl: "Und die Arbeiterverräter und Konterrevolutionäre huldigen ihnen samt Ulbricht hier an diesem Grabmahl stets mit. Ich denke, daß viele aufrechte Gefühlskommunist/innen im Grunde wissen, daß wir hier niemals wirklich zur Ruhe kommen können und sie bringen uns die Blumen deshalb vielleicht zum Trost?"

Rosa: "Ja – vielleicht. Wir haben ja auch stets einen Unterschied zwischen der Arbeiterbasis der Sozialdemokratie und ihrer Führung gemacht. Doch bezüglich dieser grauenhaften PDS sollten wir noch genauer gucken. Einer ihrer Führer, Gregor Gysi äußerte: ‚Ihr dürft nicht vergessen, ein großer Teil unserer Wähler sind sogenannte Leistungsträger, sind Besserverdienende, sind Selbständige, sind Unternehmer, sind Beamte mit sicherem sozialen Status.‘ 59% der PDS sagen, daß es zuviele Ausländer in Deutschland gäbe, 55% sind für die Abschaffung des Asylrechtes und 19% können sich unter bestimmten Umständen vorstellen, eine rechtsextremistische Partei zu wählen."

Karl: "Das bedeutet aber, daß die PDS eine reaktionäre Mittelstandspartei ist. Ihre Basis und Wählerschaft mitsamt der Führung hat ein antikommunistisches, bonapartistisches Programm, aus der sich eine ‚Ossi-SS‘ speist."

Rosa: "Genau deshalb ist dieser Sozialkladderadatsch und ihr Gefasel von "sozialer Gerechtigkeit", mit der sie junge und alte Gefühlskommunisten einseift pure Heuchelei . Sie appelliert mit ihren Sozi-Phrasen des kleinbürgerlichen Sozialismus an schlummernde kleinbürgerliche Gefühle in der Arbeiterschaft und weckt sie. Sie wird vom Kapital gebraucht, um die Arbeiterschaft zu spalten und etwaige Unzufriedenheit niederzumachen, wie sie es 1994/95 in Thüringen/Bischofferode gemacht hat."

Karl: "Jetzt will sie verstärkt mit der SPD zusammenarbeiten. Heraus kommt dabei dann eine pdSSpd mit autoritärem, repressiven Staat und massiver innerer und äußerer Aufrüstung. Die imperialistischen Kriege der Zukunft werden dann als ‚Konfliktlösungskriege‘ zum Erhalt ‚des Menschenrechtes‘ dargestellt, wie schon der Krieg gegen Jugoslawien.
Hinter dem versteckt sich aber der Kampf um Welthegemonie zwischen Deutschland/Europa und den USA. Die US-Regierung wollten den Balkan nicht Deutschland/Europa überlassen und haben den Krieg deshalb unter ihrer Führung begonnen. Schon der Krieg gegen den IRAK 1991 war dem Wiedererstarken Deutschlands geschuldet. Die USA-Bourgeosie wollte mit und in diesem Krieg aufzeigen, daß sie Weltpolizist sind und bleiben und daß alle anderen Staaten hinter ihnen stehen."

Rosa: "Auf Basis der gegenwärtigen Akkumulationskrise mit Verschärfung der imperialistischen Gegensätze und völlig neuer Weichenstellung im Bereich der Produktivkräfte drängt die menschliche Vorgeschichte wieder auf den Kulminationspunkt: ‚Kommunismus oder Barbarei‘ zu. Wenn sie diesmal nicht zugunsten der kommunistischen Bewegung gelöst wird, sehe ich keine Chance mehr für die Menschheit, zu sich selbst zu kommen und eine Weltgesellschaft des konkreten Humanismus, des menschlichen Gemeinwesens zu begründen und unser Wirken war vertane Liebesmüh‘."

Karl: "Die objektiven Bedingungen sind sehr günstig dafür, aber schau Dir mal die subjektiven Voraussetzungen an: die internationale Arbeiterschaft wird auf Standorterhalt und Nationalismus eingeschworen, wird gespalten und gegeneinander gehetzt und ist sogar bereit, immer mehr Opfer für das Kapital zu bringen. Und die linke des Kapitals verteidigt die Demokratie gegen den Faschismus."

Rosa: "Die wenigen revolutionären Kräfte, die es noch gibt, agieren mehr gegeneinander, statt sich zusammenzuschließen und ihre Kräfte zu bündeln. Es gibt deshalb keine wirkliche Organisation für die Arbeiterschaft. Es wird höchste Zeit, daß sich das ändert. Und weißt Du Karl, was ich mir wünsche? Daß die Gefühlskommunist/innen, die uns und unser Wirken wirklich schätzen mehr in unserem Sinne handeln. Mich würde es mehr freuen, wenn sie, statt jedes Jahr um den 15. Januar herum zu unseren Gräbern zu pilgern statt dessen ein Flüchtlingskind in einem Asylheim besuchen, ihm etwas schönes schenken und eine Patenschaft für es übernehmen. Und dieses Kindchen hüten und pflegen und es und seine Eltern vor staatlicher Willkür und Abschiebung zu schützen. Und wenn sie dann noch versuchen würden, ihre Sprache zu lernen und zu sprechen, würde das unserem Verständnis des Internationalismus sehr nahe kommen. Dies sage ich, obwohl – wie Du weißt – meine Lieblingssprache marxistisch ist. Und noch besser wäre es natürlich ,wenn die Arbeiterschaft zum Geist des solidarischen Internationalismus zurückfindet und einen gewerkschaftsunabhängigen, autonomen Massenstreik gegen die Barbarisierung organisiert und durchführt. Dann werden auch wir hier zur Ruhe kommen und bräuchten nicht mehr auf solch abscheuliche Weise ‚geehrt‘ werden, sondern unser Anliegen wäre in den sozialen Kämpfen einer neuen kommunistischen Bewegung lebendig!"

und hier noch jemand, auf den sich die Antifa gern stützt:
"Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch zum Faschismus schweigen!" (Horkheimer)

Was Du schreibst ist Quatsch!

30.11.2002 - 11:44
Kapitalismus gab schon vor Hitler. Scheinst ja irgendwie ganz schön wirr zu sein. Reiner Faschismus übrigens ist gar kein Kapitalismus und dem Kommunismus fast ähnlicher: Verstaatlichung, Füherfixierungen, Der Staat und nicht der Markt lenkt. Schon hart, was für Frraks hier schreiben. Erst Nina und jetzt "krümel mensch". Würde mich mal interessieren, wie hoch in der Linken die Quote mit Verrückten ist. Kein Wunder, daß diese verschwunden ist.

PS: Adorno war übrigens auch nicht gegen Kapitalismus, also bitte erst informieren, dann zitieren.

@"Was Du scheibst ist Quatsch"

Sarah M. 01.12.2002 - 02:24
"Was Du schreibst ist Quatsch!" schrieb am 30.11.2002 11:44

"Kapitalismus gab schon vor Hitler."

"Kapitalismus" hat verschiedene Entwicklungsstufen und Erscheinungsformen.

"Scheinst ja irgendwie ganz schön wirr zu sein."

In anderen Foren und Threads wird solchen Menschen wie "krümel mensch" für ihre Klarheit der Gedanken und Ausdrucksform gedankt.

"Reiner Faschismus übrigens ist gar kein Kapitalismus und dem Kommunismus fast ähnlicher:"

Was ist "reiner Faschismus"? In Deutschland triumphierte die Barbarei des antisemitischen Nationalsozialismus. Faschismus gab es in Italien. War also der Faschismus in Italien "reiner" als der in Deutschland? Wieviel Reinheitsgebot ist d.E.n. erforderlich, um wirklich so rein zu sein, dass er dem Kommunismus ähnlich ist?

"Verstaatlichung, Füherfixierungen, Der Staat und nicht der Markt lenkt."

J.M. Keynes war demnach Kommunist? Du scheinst Dich mit der (Kritik der) politischen Ökonomie nicht auszukennen. Faschismus war die Konterrevolution gegen die kommunistische Arbeiterbewegung in Italien und hat(te) demnach andere Ziele: Erhalt des Kapitals, Rettung des Kapitals unter der Dominanz des Staates. Je mehr sich das Kapitals konzentriert, umso mehr wird auch ein starker Staat benötigt. Dies, weil einer der wichtigsten Sektoren im internationalen Konkurrenzkampf die Rüstungsmittelproduktion ist, die wiederum mit dem staatlichen Gewaltmonopol verschmolzen ist.

"PS: Adorno war übrigens auch nicht gegen Kapitalismus, also bitte erst informieren, dann zitieren."

Würdest Du dies bitte mal belegen? Ich finde das interessant. Dies, weil auch Lenin - obwohl deklarierter Kommunist - den Kapitalismus in Russland aufgebaut hat (siehe dazu seine NEP und Thesen zur Konzessionsvergabe). Aber sicherlich unterscheidet sich der Anti-Kapitalismus von Lenin und Adorno, nicht wahr?
Bitte beschreibe dies doch, damit ich von Dir hinzulernen kann.

Kommunismus ist die Bewegung hin zum Ziel einer klassenlosen Weltgesellschaft, die nicht mehr auf Nationalstaaten und Kapitalakkumulation, Selbstverwertung des Wertes und damit der Lohnarbeit beruht. Die assoziierten Produzent/innen produzieren für ihre direkten Bedürfnisse. Im Mittelpunkt des menschlichen Gemeinwesens steht der konkrete Mensch und nicht mehr die abstrakte Wirtschaft. Der Staat ist die Gesellschaft der assoziierten Selbstverwaltung zurückgenommen.

kleine Anmerkung zum Staat - an Sarah

correctura communista 01.12.2002 - 02:44
sicher wolltest du schreiben: "Der Staat ist in die Gesellschaft der assoziierten Selbstverwaltung zurückgenommen".

der staat des kapitals ist ideeller gesamtkapitalist und gleichzeitig organ der herrschenden. damit ist dieser staat den interessen der abstrakten wirtschaft und seiner agenten, der bourgeoisie verpflichtet.
im kommunismus dagegen bauen die arbeiter/innen eine selbstverwaltung - für ihre bedürfnisse - auf. dies bedeutet, dass sie eine neue infrastruktur nach sozialen, humanen und ökologischen kriterien aufbauen. die versorgung aller menschen mit gutem trinkwasser, energie, wohnungen, transportmöglichkeiten, medien/information etc. muss gewährleistet sein.
zuerst aber wird dieser staat die aufgabe haben, die konterrevolution abzuwehren und gefährliche menschen, die noch ihren egostischen interessen nachgehen (in der bürgerlichen gesellschaft werden sie "kriminelle genannt) einer therapie zuzuführen. dies insbesondere bei sadistischen und brutalen menschen sowie fanatischen und lebensfeindlichen terroristen und berufskillern die unser aller leben bedrohen.
in der kommunistischen weltrevolution haben aber alle menschen, jedes individuum die möglichkeit, ihr leben grundlegend zu verändern. ihre früheren (un-)taten, die durch die alte gesellschaft hervorgerufen wurden, werden ihnen vergeben. nur so haben wir die chance, zu menschen zu werden und das reich und die geschichte des unmenschen weit
hinter uns zu lassen.