Verdacht bestätigt, Spitzel an Lüneburger Castor-Aktion beteiligt
Der Verdacht von AtomkraftgegnerInnen hat sich bestätigt: An der Castor-Blockadeaktion vor Lüneburg am 13.11.2002, bei der ein ICE aufgehalten wurde, hat ein Spitzel teilgenommen. Durch Recherchen wurde der ca. 35 Jahre alte Mann nun als BGS-Beamter enttarnt.
Schon direkt nach der Aktion, noch im Polizeikessel, war die Verwirrung groß, als eine Aktivistin hörte, was ein BGS-Beamter zu seinem Kollegen sagte: „Ich wusste gar nicht, dass bei der Aktion ein Zivi dabei war!“ Ebenso erstaunlich war die Tatsache, dass der angebliche Atomkraftgegner im Polizeikessel keinen Personalausweis vorzeigen konnte und nach dem gemeinsamen Eintreffen aller AktivistInnen in der Gefangenensammelstelle plötzlich spurlos verschwunden war.
Nun lassen sich alle Beobachtungen zu einem vollständigen Bild zusammenfügen: Der BGS-Beamte in Zivil gesellte sich schon in den Tagen vor dem Castor-Transport zu den AtomkraftgegnerInnen, die sich im Infopark im Lüneburger Clamartpark aufhielten. Dort knüpfte er Kontakte und lernte AtomkraftgegnerInnen kennen. Zusammen mit ihnen wartete er auf die Ankunft des Castors in Lüneburg und begab sich gemeinsam mit ihnen zur Blockadestelle im Lüneburger Stadtteil Goseburg. Er war mit den DemonstrantInnen auf dem Gleis , wurde mit ihnen eingekesselt und anschließend in die Gefangenensammelstelle gebracht. Dort verlor sich seine Spur, bis die Recherchen von AtomkraftgegnerInnen Licht in die zweifelhafte Angelegenheit brachten:
Der Spitzel hatte den AktivistInnen seinen richtigen Nachnamen, den zweiten Vornamen und seine alte Anschrift genannt. Die neue Anschrift konnte ermittelt werden. Ein Besuch bei den Eltern brachte die Erkenntnis, dass der Mann, der sich als Landwirt ausgab, in Wirklichkeit beim BGS arbeitet.
Mit Hilfe von Fotos, die während der Blockadeaktion aufgenommen wurden, konnten Nachbarn bestätigen, dass der angebliche Aktivist, der auf den Fotos im Polizeikessel gut zu erkennen ist, in Wirklichkeit BGS-Beamter ist.
Es gibt keinen Zweifel mehr: An der Lüneburger Blockadeaktion war ein Spitzel beteiligt.
Diese Erkenntnis wirft die Frage auf, welche Rolle Polizei, BGS und Staatsschutz bei der Aktion gespielt haben, denn durch den Spitzel war bekannt, wann und wo sie stattfinden sollte. Als die AktivistInnen an der Blockadestelle ankamen, war bereits Polizei vor Ort, Hubschrauber kreisten über der Schiene. Offensichtlich wurde eine Blockade genau an der Stelle erwartet.
Die Aktion wurde nicht verhindert. Was in der Situation nicht klar war: Die Aktion wurde bewusst genutzt, um die Anti-Atom-Bewegung zu kriminalisieren. Nach der Aktion wurden durch die Polizei falsche und irreführende Informationen gezielt verbreitet. Die AtomkraftgegnerInnen wurden auf eine sehr emotionale Weise diffamiert. Dies bestärkt den Eindruck, dass der Verlauf der Blockade von der Polizei, dem BGS und der Bezirksregierung wohlüberlegt und gezielt gelenkt wurde. Das bewusste Ziel war und ist die Kriminalisierung der Anti-Atom-Bewegung.
Durch die gewonnenen Erkenntnisse wird die Blockade in ein völlig neues Licht gerückt. Die Diskussion um die Aktion war von Anfang an eine rein politische. Die vorgetäuschte Lebensgefahr während der Aktion war nur ein Mittel zum Zweck.
Die Angelegenheit ist brisant. Mit Sicherheit wird sie uns noch lange beschäftigen. Neu ist uns beispielsweise auch, dass der BGS Spitzel einsetzt. Nicht die Protestformen, sondern das Verhalten von Bezirksregierung, Polizei und BGS überschreitet alle Grenzen des Fassbaren!
Nun lassen sich alle Beobachtungen zu einem vollständigen Bild zusammenfügen: Der BGS-Beamte in Zivil gesellte sich schon in den Tagen vor dem Castor-Transport zu den AtomkraftgegnerInnen, die sich im Infopark im Lüneburger Clamartpark aufhielten. Dort knüpfte er Kontakte und lernte AtomkraftgegnerInnen kennen. Zusammen mit ihnen wartete er auf die Ankunft des Castors in Lüneburg und begab sich gemeinsam mit ihnen zur Blockadestelle im Lüneburger Stadtteil Goseburg. Er war mit den DemonstrantInnen auf dem Gleis , wurde mit ihnen eingekesselt und anschließend in die Gefangenensammelstelle gebracht. Dort verlor sich seine Spur, bis die Recherchen von AtomkraftgegnerInnen Licht in die zweifelhafte Angelegenheit brachten:
Der Spitzel hatte den AktivistInnen seinen richtigen Nachnamen, den zweiten Vornamen und seine alte Anschrift genannt. Die neue Anschrift konnte ermittelt werden. Ein Besuch bei den Eltern brachte die Erkenntnis, dass der Mann, der sich als Landwirt ausgab, in Wirklichkeit beim BGS arbeitet.
Mit Hilfe von Fotos, die während der Blockadeaktion aufgenommen wurden, konnten Nachbarn bestätigen, dass der angebliche Aktivist, der auf den Fotos im Polizeikessel gut zu erkennen ist, in Wirklichkeit BGS-Beamter ist.
Es gibt keinen Zweifel mehr: An der Lüneburger Blockadeaktion war ein Spitzel beteiligt.
Diese Erkenntnis wirft die Frage auf, welche Rolle Polizei, BGS und Staatsschutz bei der Aktion gespielt haben, denn durch den Spitzel war bekannt, wann und wo sie stattfinden sollte. Als die AktivistInnen an der Blockadestelle ankamen, war bereits Polizei vor Ort, Hubschrauber kreisten über der Schiene. Offensichtlich wurde eine Blockade genau an der Stelle erwartet.
Die Aktion wurde nicht verhindert. Was in der Situation nicht klar war: Die Aktion wurde bewusst genutzt, um die Anti-Atom-Bewegung zu kriminalisieren. Nach der Aktion wurden durch die Polizei falsche und irreführende Informationen gezielt verbreitet. Die AtomkraftgegnerInnen wurden auf eine sehr emotionale Weise diffamiert. Dies bestärkt den Eindruck, dass der Verlauf der Blockade von der Polizei, dem BGS und der Bezirksregierung wohlüberlegt und gezielt gelenkt wurde. Das bewusste Ziel war und ist die Kriminalisierung der Anti-Atom-Bewegung.
Durch die gewonnenen Erkenntnisse wird die Blockade in ein völlig neues Licht gerückt. Die Diskussion um die Aktion war von Anfang an eine rein politische. Die vorgetäuschte Lebensgefahr während der Aktion war nur ein Mittel zum Zweck.
Die Angelegenheit ist brisant. Mit Sicherheit wird sie uns noch lange beschäftigen. Neu ist uns beispielsweise auch, dass der BGS Spitzel einsetzt. Nicht die Protestformen, sondern das Verhalten von Bezirksregierung, Polizei und BGS überschreitet alle Grenzen des Fassbaren!
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Ergänzungen
fotos
Vorsicht.. nich den bullen beweise in die hände spielen
spitzel neu?
während unsere personalien im polizeiwagen aufgenommen wurden, standen wir (nicht gefesselt) mit drei beamten vor dem einsatzwagen und diskuttierten. es tauchten 2 weitere menschen auf, die nicht uniformiert waren. sie begrüssten ihre kollegen, und wollten auch uns die hand schütteln. das taten wir natürlich nicht, und die uniformierten erklärten die situation ihren zivilen kollegen schnell: "...ne,ne, die sind von der anderen seite...". daraufhin waren die zivilbullen natürlich extrem peinlich berührt...
es war ziemlich deutlich, dass der bgs und die polizei gezielt versucht, den protest zu unterwandern. ob als informant oder agent provokateur war in diesem fall jedoch nicht herauszufinden.
wenns in beamter war
Spitzel bei den SpitzeljägerInnen, die 2.
Damit will ich die Betroffenen der Spitzelei nicht für ihre Bespitzelung kritisieren, denn sichere Spitzelabwehr ist nicht moeglich und auch durchaus denkbar, dass andere Gruppen ebenso Spitzel im Schlepptau haben/hatten. Aber zum Nachdenken kann es auch anregen, dass auch bei denen immer wieder welche dabeisind, die die Freiheit von Spitzeln als Diskurs instrumentalisieren gegen an. Und dann noch in dem Text kackfrech zu behaupten, dass der Einsatz von Spitzeln „die Grenzen des Fassbaren“ ueberschreitet, waehrend sie selbst mit Spitzelverdacht Leute kicken, ist eher unfassbar als die Präsenz von Spitzeln. Ich würde lieber darüber diskutieren, ob es den Spitzeln nicht sehr leicht gemacht wird, weil die Bewegung wegen ihrer informellen bis manchmal auch formellen Hierarchien (Hausrecht ...) einfach viel besser beobachtbar ist. Überraschungen gibt es ja kaum, alles gut kontrolliert von den Eliten – und dann auch von Spitzeln, weil wenn es Kontrolle und Überblicksmentalität über alles gibt, dann können das auch die „Falschen“ nutzen. Immer. Deshalb bleibt meines Erachtens der Abbau von Zentralität, Kontrolle, Eliten usw. eines der verschiedenen wichtigen Ziele der Auseinandersetzung mit Repression.
Bullen, VS und Gerichte angreifen statt sich fürchten! ( http://www.projektwerkstatt.de/antirepression).
P.S. und das Foto veröffentlichen. Informationen für alle zugänglich machen statt in Eliten behalten! Im Zweifel nur das eine Gesicht rausschneiden, wenn es sonst verwertbar für die anderen wäre.
Ja hoppetrottel Fangen wir damit an!
Alle Anschriften?
Alle Kontonummern?
Alle Passwörter?
Alle Offenen Ports?
Alle Net Kontakte?
Alle Offiziellen und Inoffiziellen Mailisten?
Alle.................................?
Alle.............................?
Alle........................?
Vielleicht hast du ja noch Interesse an .................?
und ...............?
@ hoppetrottel Du willst was!
Von mir bekommst du es jedenfalls nicht!
@hoppetrottel Du nicht verstehen?
@ hoppetrottel Nur der Gewichtige Name
Zu offen!
Die Vorschläge der Projektwerkstatt öffnen Spitzeln Tor und Tür in unsere Strukturen.
Eure Selbstzerfleischung ist zu kotzen!!!
!!!!?
das ist einerseits ein versuch von machtausübung über h.,
andererseits abwertend gegen leute, die wenig deutsch können / grammatikalische "fehler" machen.
(wobei die frage ist, wer definiert, was "deutsch" ist)
@ k@i
Spitzelprobleme
Dass Spitzel und Zivis bei so ziemlich jeder linken oder regierungskritischen Aktion eingeschleust werden ist ja nix neues.
Es gibt vermutlich kaum eine linke Demo, kaum eine Anti-Castor Demo, an der nicht ein Spitzel oder Zivi sein Unwesen treibt.
Bildet minimale Kleingruppen, die nur lose unabhängig zusammenhängen, dann seid ihr weniger Angreifbar durch versuchte Polizeirepressionsmechanismen.
Haben sie kenntnis von einer Kleingruppe wissen sie nichts über andere. Wenn aber ein Parteiregister sichergestellt wird landen viele in den Archiven der Obrigkeit.
Und vor allem lasst euch nicht kriminalisieren, denn das ist das eigentlich Ziel der Repressionen.
Kriminalisierung ist die einzige wirkliche Waffe, die sie haben.
Bevor ihr euch in zivilem Ungehorsam übt fragt lieber mal nach "wem nutzts?", "welches Risiko?" usw.
Und im Zweifel: Seid mutig und stellt euch offen gegen schwachsinnige illegale Aktionen. Auch wenn 90% mitmachen.
Denkt einfach selbst und lasst euch nicht mitreißen.
Sachbeschädigung mag zwar vielen als ideale Darstellung zivilen Ungehorsams erscheinen, aber gerade durch solche Aktionen wird die Bewegung kriminalisiert, und genau durch solche Aktionen erhält die Polizei für sie sehr wertvolle Infos über die Struktur und die Mitglieder der Bewegung.
RaK
Völliger Schwachsinn!
In Berlin wurden schon Spezial-Prügelbullen als Under-Cover-Agenten eingesetzt, schon wahr. Von einem BGS-Beamten kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen - das dürfte eine Ultra-Ausnahme sein. Auch die Äußerung "wußte gar nicht..." ist merkwürdig, in der Regel sind die Hundertschaften schon informiert, wenn sich Zivile in der Demo befinden. Allerdings ist es auch so, daß sich in der Menge der Demonstranten gewisse "Profis" befinden, die jede Spitzelvisage schon ausgekundschaftet haben und kennen und es immer schwieriger wird, ausgebildete Leute einzusetzen.
Ich schließ' also aus dem Vorfall mit dem "Zivi" nichts außer einem Rätsel. Zumal ich auf einem Sonntagsspaziergang einmal einen Bereitschaftspolizisten in Zivil kennengelernt habe, der aus purer Neugier einmal die Situation von der anderen Seite besehen wollte. Die weiteren Ereignisse führten dazu, daß er seinen Dienst quittierte. Der hat halt eingesehen, daß bei dem verstärkten Rechtsempfinden, das da in seiner Brust pocht, Polizist nicht unbedingt der passende Beruf ist.
Der ICE-Vorfall sollte übrigens mal dick und fett ins Argumentebuch der Gewaltfreien Gruppen geschrieben werden. Wenn irgendwo Propaganda gegen einen Protest laufen soll, dann geschieht dies auch - ganz gleich, was da für ein Geschreibsel dazu aufgesetzt wird. Das Regulanz hierzu ist die Gefährlichkeit einer Bewegung für die etablierte Politik und nicht die politische oder strategische Ausrichtung.
@ Rambazamba
@ Rambazamba
@Heidewerkstatt
@dabeigewesener
der skandal schlecht hin...
BGS-Zivis schon 1995 in Dannenberg
Ich erinnere mal an 1995.
Nach der Kundgebung am Markt gingen viele leute hinter der Esso-tanke in richtung Bahn.
Da wurden dann zwei Leute festgenommen, die angeblich Stahlkugeln geschossen haben sollen.
Bei diesen Leuten handelte es sich um BGS-Beamte in Zivil.
Auch bei Protesten in Buchholz/Nordheide (WAA-Transport) waren Ende der 90er Jahre BGS-Beamte in Zivil bekannt geworden.
Das ist also nich's soo neu.
Spannende finde ich die Frage, ob der ICE zum vorgesehenen Aktions-Zeitpunkt nicht schon durch Lüneburg durchgefahren wäre, wenn er wirklich fahrplanmäßig gefahren wäre.
Gruss
@Heidewerkstatt
Wißt Ihr irgend etwas zum Hintergrund des Typen, z.B. ob er vielleicht an eine andere Dienststelle (Polizei oder VS) ausgeliehen wurde?
Ansonsten fände ich es spannend, wenn Leute schon erfahrungen mit BGS-Spitzeln gemacht hätten! Bitte veröffentlichen!
Bestätigt
blabla