attac und Nazis in München gemeinsam gegen US-Imperialismus?

Christian Lupatsch 22.11.2002 17:14 Themen: Antifa
Bericht über die Antikriegskundgebung von attac München am Donnestag 22.11. , auf der auch rund 20 Neonazis mit ihrem Transparent teilnahmen und von den Veranstaltern dort geduldet wurden.
Im Gleichschritt mit deutschen Imperialisten und Faschisten
gegen IRAK-Krieg?

Am 21.11.02 fand in München um 17.00 Uhr auf dem
Geschwister-Scholl-Platz eine Protestkundgebung unter der Losung "Nein
zu Bushs Krieg gegen Irak" und mit dem Appell an Rot-Grün "Keine
finanzielle & logistische Unterstützung für den Krieg" statt.
Auf dem Boden des Geschwister-Scholl-Platzes gelang es nun Neonazis des
"Nationalen Widerstands" mit einem Transparent gegen den
US-Imperialismus sich in diese Kundgebung einzuschleichen und bis zum
Ende daran teilzunehmen.
Veranstalter der Kundgebung waren attac-Regionalgruppe München,
attac-Hochschulgruppe München, Humanistische Partei München, Linksruck,
Palästinensischer Studentenverein München und Studierende gegen Krieg.
Entschlossener Widerstand gegen die Nazis ging leider fast nur von
MitgliederInnnen und AnhängerInnen von AnaRKomM, GAM und ITO aus. Diese
Gruppen waren eigentlich nur in Beobachterstärke gekommen, um Ihre
Kritik an der Friedensbewegung auf dieser Kundgebung mittels Flugblätter
und Broschüren einzubringen. Im gemeinsamen Positionspapier "Keinen
Krieg gegen den Irak! Keinen Schulterschluß mit dem deutschen
Imperialismus!" sollte die Friedensbewegung u.a. davor gewarnt werden,
den deutschen Imperialismus zu unterschätzen".
AnaRKomM kritisierte den Aufruf zur Kundgebung am 7.11.02 mit folgenden
Worten:

"Liebe Freundinnen und Freunde,
auch wenn wir selbst Veranstaltungen und Aktionen gegen den drohenden
IRAK-Krieg planen, z.B. eine Veranstaltung am 18.11.02, können wir
leider Eure Protestkundgebung am 21.11.02 nicht unterstützen.

Die wichtigsten Gründe sind:

- Mit der Aufführung des Lafontaine-Zitates, der ein souveränes
Deutschland fordert, suggiert ihr quasi, daß Deutschland nicht souverän
ist. Ganz im Gegenteil ist Deutschland inzwischen neben den USA einer
der gefährlichsten Imperialisten, und gerade weil es Deutschland gut
versteht, nicht immer auf rein militärische Mittel zu setzen.
- Wir stellen uns nicht nur gegen den US-Imperialismus, sondern auch
gegen den eigenen Imperialismus, der gerade jetzt vor allem auf EU-Ebene
auch auf militärischen Gebiet ungeheuer nachrüstet.
- Daß die USA bei einer Verweigerung der Unterstützung des geplanten
Krieges das Recht verlören, ihre Militärbasen in Deutschland zu nutzen,
stimmt nicht, durch klare Verträge können die USA darüber verfügen. Wenn
schon, dann müßten diese Verträge gekündigt werden.
- Wer nur den US-Imperialismus angreift und wie oben beschrieben mit
Forderungen wie deutsche Souveränität und Begriffen wie deutscher
Luftraum um sich wirft, unterstützt nicht nur den eigenen Imperialismus,
sondern steht in einer Reihe mit reaktionären und faschistischen
Forderungen, sogar einer anitiamerikanischen Grundhaltung könnte
Vorschub geleistet werden. Dies wollen wir Euch nicht unterstellen, aber
wir würden uns freuen, wenn ein Überdenken Eurer Positionen möglich ist.

Anarchisten/Rätekommunisten München (AnaRKomM)"

Diese Einschätzung hat sich nun sogar in der Weise bewahrheitet, daß gut
ein Dutzend Nazis die Gelegenheit nicht verstreichen ließen zu
versuchen, sich in die Bewegung gegen den Irak-Krieg einzuklinken.
Einen schlechten Aufruf zu schreiben, ist aber nur das eine. Das andere
ist, daß die VeranstalterInnen mit der Situation völlig hilflos
umgingen. Statt immer wieder aufkommende Rufe wie "Nazis raus" zu
unterstützen, wurde die Kundgebung per Lautsprecher weitergeführt. Die
Polizei konnte so die Leute, die gegen die Nazis vorgehen wollten, mit
dem Argument bedrohen, hier würde eine Kundgebung gestört. Die Rufe der
Nazis "USA-Internationale Völkermordzentrale" wurden von der Polizei im
Gegensatz zu antifaschistischen Parolen als zur Kungebung gehörend
betrachtet. Es wurde zwar vom Podium aus mehrmals gesagt, daß Nazis
unerwünscht seien. Da die Versuche gegen die Nazis vorzugehen durch die
Art und Weise der weiteren Durchführung der Kundgebung aber faktisch
sabotiert wurden, waren dies bestenfalls halbherzige Aussagen. Eine
Rednerin rief sogar dazu auf, die Nazis unbehelligt zu lassen.
Da von den etwa 200 TeilnehmerInnen der Veranstaltung nur wenige bereit
waren, sich den Nazis entgegenzustellen, gelang es lediglich, das
Transparent der Nazis mit zwei schwarz-roten Fahnen und einigen Tafeln
zu verdecken.
Die Nazis hatten sich offenbar sehr gut auf diese Aktion vorbereitet,
ließen sie sich doch keineswegs provozieren.
Niederschmetternd für AntifaschistInnen ist es, auf einer scheinbar
linken Kundgebung fast nichts gegen die gleichen Neonazis unternehmen zu
können, die derzeit wöchentlich in der Münchner Innenstadt gegen die
Wehrmachts-Ausstellung hetzten. Dort wird sogar das identische
Transparent verwendet. Allerdings mit dem Unterschied, daß die Nazis
hinter Absperrgittern stehen müssen, am 21.11.02 war es aber möglich,
daß sie unter "uns" standen. Prekär ist, daß die Nazis durch
geschickte Taktik ihren Spielraum auf der Straße Stück für Stück
erweitern. Am 30.11.02 gibt es ja erneut einen überregionalen
Nazi-Aufmarsch in München, die Polizei hat schon hartes Vorgehen
angekündigt. Wenn die entschlossenen AntifaschistInnen innerhalb der
Linken in die Isolation geraten, dann könnte ein hartes Vorgehen der
Polizei politisch durchsetzbar sein.

Auf dem Geschwister-Scholl-Platz war es den Faschisten möglich zu
behaupten, daß sie
- gegen jeden Krieg gegen "freie Völker" seien
- friedlich demonstrieren würden
- keine Linken oder AusländerInnen zusammenschlagen würden
- daß die Wehrmachtsausstellung zu Unrecht deutsche Soldaten als
Kriegsverbrecher darstellen würde
- daß der US-Imperialismus der Hauptfeind sei

Dies ist natürlich alles angreifbar. Nach Auffassung der Faschisten ist
sicherlich z.B. ein Krieg gegen die USA berechtigt, weil es sich um kein
"freies Volk" handelt. Auch JüdInnen entsprechen wahrscheinlich nicht
der Definition eines "freien Volkes". Bei den Nazis handelte es sich um
die Gruppe, die vor knapp 2 Jahren einen Griechen angegriffen hatten,
nur dem Eingreifen türkischer Passanten war es zu danken, daß er
überlebte. Die Wehrmachtsausstellung ist öffentlich und belegt eindeutig
die Beteiligung der Wehrmacht an einer Vielzahl von Verbrechen. Die
Interessen des deutschen Imperialismus sind leicht nachzuvollziehen,
bezüglich des Iraks gibt es nur den Sonderfall, daß dort
deutsche/europäische Interessen mit US-Interessen kollidieren, deshalb
sind sich die Imperialisten über das Vorgehen nicht einig.

Eine Verstrickung von Friedensbewegung und Faschisten ist an sich aber
nichts neues.
Auch Anfang der 80-er Jahre waren Faschisten und Reaktionäre in der
Friedensbewegung aktiv, erinnert sei nur an das reaktionäre
Mechtersheimer-Friedensinstitut. Da auch damals antiamerikanische und
antisowjetische Parolen Widerhall fanden, gelang es Reaktionären,
deutschen Imperialisten und Faschisten die Friedensbewegung als Vehikel
zu vereinnahmen, die Folgen des 2. Weltkrieges für Deutschland zu
beseitigen. Mit Forderungen wie "für ein neutrales Deutschland" u.ä.
gelang es, den Grundstein für den Wiederaufbau des deutschen
Imperialismus zu legen. Heute hat der deutsche Imperialismus z.B. mit
der Zerschlagung Yugoslawiens trotz eines verlorenen Krieges eines der
Ziele des Hitler-Faschismus durchgesetzt. Berechtigte Kritik des
"sowjetischen" und amerikanischen Imperialismus hätten niemals auf
antisowjetische und antiamerikanische Formeln reduziert werden dürfen,
diese Fehler werden jetzt 20 Jahre in Bezug auf den US-Imperialismus
wieder gemacht.
Der Grat, auf dem wir gehen ist schmal, sehr schmal z.B. bei der
Palästina-Frage, wo auch keinesfalls die Kritik des israelischen Staates
mit antijüdischen Ressentiments vermischt werden darf. Daß es möglich
ist, die Nazis zu verteiben, zeigte eine
Palästina-Solidaritätskundgebung im April dieses Jahres auf dem
Marienplatz, eine gleichstarke Nazi-Truppe wie am 21.11.02 wurde von den
TeilnehmerInnen zum Abzug gezwungen. Was auch dringend nötig war.

Auch wenn der Grat schmal ist, aber der Weg ist klar:
- Krieg dem Krieg ist eine Aufgabe der Friedensbewegung in jedem Land!


- Krieg dem Krieg heißt auch immer Krieg den Imperialisten und
Kriegstreibern im eigenen Land!
Wenn diese Haltung Eingang in die Friedensbewegung findet, dann löst
sich das Problem mit mitmarschierenden Faschisten bei
Anti-Kriegs-Aktionen von selbst.

Ansonsten muß für uns gelten:
- Kein Fußbreit den Faschisten!
- Auflösung der Nazi-Demos am 30.11.02!
- Kampf dem reaktionären und faschistischen Geschichtsrevisionismus!
- Keine imperialistische Intervention im Irak!
- Keine Sicherheitskonferenz im Februar in München!
- Unterstützt das Münchner Anti-Kriegs-Komitee (T.0171/2037437)!!

- (chl)
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Ergänzungen

ah, die anarkomm mal wieder!

lula 22.11.2002 - 17:36
Eine schöne Stellungnahme; hebt sich wohltuend von den allgegenwärtigen Pöbeleien ab! Bleibt am Ball, Leute; und spätestens am 7.2. gehts wieder gemeinsam raus auf die Straße, wenn im Bayerischen Hof mal wieder 'n paar Waffendeals vom 'Oberdemokraten' Teltschik unter Dach und Fach gebracht werden...

Zeit zum Nachdenken

Einer vom Anarchostammtisch 22.11.2002 - 17:48
Auch die antiimperialistische Politik der Anarkomm ist durchaus nazikompatibel. Das wird an euerem Flugblatt zum Israel Boykott ganz deutlich. Daß euch die Realität eingeholt hat geschieht euch recht und sollte zum Denken Anlass geben. Rein objektiv befindet ihr euch schon längst in einer Einheitsfront mit den Nazis. Es wäre dringend Zeit euere aus der Mottenkiste des vorherigen Jahrhunderts geborgten Konzepte zu überdenken.

(tao)

Infoseiten zur Kritik an Attac

Attac-Kritiker 22.11.2002 - 18:33
Wer richtig viele Zitate, Links usw. sucht, ist hier richtig. Eigentlich überflüssig, aber trotzdem der Hinweis: Nicht alle bei Attac sind so drauf. Viele glauben an das Gute in den Attac-Ideen, einige wenige, daß sich der Laden verbessern läßt usw.

Überall das selbe!

madmax 22.11.2002 - 19:10
Leider ist München kein Einzelfall, genausowenig wie die Anti-Castor-Proteste. Überall treiben sich mittlerweile Faschos rum. Ich weiß noch auf der letzten Anti-Globalisierungs-Demo in Köln wo ein bekannter Jungnazi sogar das Transparent der Red-Community hielt und wäremd der ganzen Demo Flugies von rechten "Friedensbewegten" verteilt wurden.

Aber leider fühlen sich nur wenige dazu veranlasst was zu unternehmen.

Man stelle sich vor sowas währe vor ein nicht mehr als 5 Jahren passiert. Da hätts geknallt...

kretinismus vom feinsten

antypoda 22.11.2002 - 19:23
jaja ihr...
israelboykott? ja warum nicht,hatten wir ja schließlich schon lange nicht mehr oder?
um genau zu sein seit 1936 damals hieß es nur noch
kauft nicht beim juden
schön daß wir so politisch motiviert sind daß sich nahezu jeder unter eine rote fahne stellen kann und es dennoch nicht im geringsten ist...
blalabla ihr seid auch nur "linke" !!

an den vorschreiber

22.11.2002 - 22:03
du solltest mal deinen mund halten: deine strömung, der du angehörst, arbeitet ganz offen mit staat, nazis und sekten zusammen. aber wahrscheinlich hasst du die linke so, weil sie eben dies nicht macht.

rinks & lechts

problem child 22.11.2002 - 22:44
die nazis sagen also, dass

1.) sie gegen jeden Krieg gegen "freie Völker" seien
2.) die Wehrmachtsausstellung zu Unrecht deutsche Soldaten als Kriegsverbrecher darstellen würde
3.) der US-Imperialismus der Hauptfeind sei

also punkt 1 und 3 ist doch auch beim grossteil der "linken" allgemeingut. desweiteren sind sie sich auch was die ablehnung der "globalisierung" und die verdammung israels angeht weitgehend einig. bliebe noch punkt 2. das wuerden wohl die wenigsten "linken" so unterschreiben. (obwohl mir da auch schon wieder zwei indy-disko-threads einfallen, in denen antifaaktionen gegen kriegerdenkmäler und wehrmachts/ss-friedhöfe verurteilt wurden - bin grad zu faul die entsprechenden links rauszusuchen).

die querfront steht also schon längst. die nazis kommen mittlerweile zu fast jeder grösseren linken demo (castor, anti-bush-demo, pali-soli-demos, "friedens"demos, anti-globalisierungsdemos, bambule, aktionen gegen mc-donalds, zusammenarbeit mit islamisten, usw. usf.). klar müssen die nazis rausgeworfen werden aber das allein greift viel zu kurz: die leutz hier sollten sich lieber mal 'nen kopp machen, WARUM die nasen denn überhaupt kommen!

weitaus schlimmer als die nazi-präsenz ist doch wohl die weitgehende inhaltliche übereinstimmung in diversen punkten.

die querfront in den köpfen bekämpfen!

Jetzt weiß ich...

Frank 22.11.2002 - 22:46
...warum ich von attac und ähnlichen Gruppen noch nie viel gehalten hab!

es gibt also nur eines

antideutsch 22.11.2002 - 22:47
die nazis sind aus strategischen gründen gegen krig und so weiter. also müssen wir als echte linke diese haltung invertieren: lang lebe die deutsche wehrmacht. krieg ist gut. wer gegen krieg ist, ist ein nazi!

Nazis auf der Attac Kundgebung

Schlumpf 22.11.2002 - 22:50
Das es den Faschos gelungen ist daran teilzunehmen,ist ein weiterer Beweis,daß das ehemalige Anti-Faschismus Netzwerk nicht mehr funktioniert.
Die Schäden,die das Verfahren damals gegen die Antifa Passau losgetreten wurde,kommen jetzt richtig zur Geltung.
Währen damals nicht viele nach Hamburg gegangen,würde das
sicher anderes ,,Heute" aussehen.
Wir kriegen eben nichts gebacken sondern hinken hinter her
früher wahren wir den Faschos immer einen Schritt vorraus.
Zur Zeit aber haben wir ernste Probleme überhaupt die geringsten Kleinigkeiten zu organisieren.
Die Jüngeren haben keinen Bock oder sehen keine Perspektive mehr.
In München sind wir der letzte Arsch der Republick.
In Berlin da kriegen wir wenigstenz noch was auf die Reihe.hier führen uns die Faschos regelrecht vor.Wenn sich nichts daran ändert,dann können wir einpacken.
Der Infoladen (Breisacherstraße) gleicht einer Aussegnungshalle am Nordfriedhof.
Bald ist Feierabend.Die Faschos lachen über uns wir sind bald nicht mehr ein ernst zunehmender Gegner für die!!
Wir müßen was endlich tun.
Uns laufen die Leute davon.Das Gestern das war die größte Ohrfeige seit langem,daß wir auf unserer eigenen Demo nicht mehr das Hausrecht haben und die Faschos die Leitung und Führung der Kundgebung überlassen haben.
Es dauert bald nicht mehr lange bis die Faschos mit unseren Antifa-Emblemen unsere Demos durchführen.
Dann sind wir überflüssig und wir können uns hier in Bayern einsargen lassen.

Also hebt eueren Arsch in die Höh und tut was wir haben nicht mehr fünf vor zwölf wir haben bereits 1 Minute danach!!
Euer Schlumpf

Querfront

Max Brym 22.11.2002 - 23:27
Die Querfront wird Realität.
Die Antifa in München ist desorganisiert. Leute von attac und Friedensbündnis sind überfordert und theorielos. Da drängt sich die herrschende Kultur des Nationalismus zwangsläufig auf. Wer in der BRD, in den USA den Hauptfeind sieht, bewegt sich in nationalistische Richtung. Niemand braucht sich über den Liberalismus gegenüber den Nazis zu wundern. Die einzigen die sich verwundert zeigen, sind die sog. " Rätekommunisten" die GAM und die ITO. Aber die Herrschaften sollten nicht überrascht sein, Sie selbst bereiten den Faschos mit ihrem schlecht getarnten Antisemitismus den Weg. Diese pseudolinken sprechen Israel das Existenzrecht ab. Sie tolerierten antisemitische Sprüche und "Möllemannlobhudeleihen" kürzlich bei den sog. Palästinatagen. Jetzt sind Sie verblüfft, daß Nazis auftauchen. Sie begreifen nicht, dass die Nazis sowohl die Naivität von attac. wie den sekundären Antisemitismus , als Sprungbrett benützen.

apropos freie völker...

ido 23.11.2002 - 00:12
wie kann es sein, dass wir "linken" auch nur ansatzweise mit rechten Ideen kompatibel sein könnten? Da gibt es echt eine Menge Ballast, wo sich eine Debatte lohnt... gute linke Politik macht sich am Inhalt fest, dann laufen die Leute auch nicht weg (andererseits - sollen sie doch weglaufen, wenn sie nicht links sind).
Thema "Freie Völker": was ist ein Volk? Warum auf faschistischen Begriffen wie "Volk" eine Argumentation aufbauen? In dem ich eine Idee wie "Volk" oder so aufgreife und damit argumentiere, bediene ich GENAU die rechten Kategorien, gegen die ich eigentlich kämpfen will. Um gegen den Irak-Krieg Stellung zu beziehen oder um gegen die israelische Besetzung zu protestieren, ist es nicht notwendig, von Völkern zu sprechen. Ganz im Gegenteil, wie man sieht, ist es sogar vollkommen kontraproduktiv.

zu Volk

Kurde 23.11.2002 - 02:28
Volk ist kein faschistischer Begriff!
Dafür braucht man nicht erst in alten Lexikas nachschauen.
Völker sind Realität und keine Erfindungen des Kapitalismus,wie viele Linke heute noch sagen.Völker unterscheiden sich durch unterschiedliche Kulturen Religionen, Ethnien,Lebensraum,usw
Gerade faschistische Staaten haben Freiheiten von Völkern oft bekämpft.Die Türkei z.B. hat die grundlegenen Selbstbestimmungsrechte der Kurden damit negiert,daß sie erklärte alle Menschen,die in der Türkei leben seien Türken,haben türkisch zu sprechen und die türkische Kultur zu leben.Ähnlich das Franco-Spanien.Franco hat den Krieg hauptsächlich geführt,weil er Angst vor einem sich androhenden Auseinanderbrechen Spaniens hatte.Schon damals forderten Basken und Katalanen weitgehende Autonomie.
Der Faschismus war in diesen Ländern nie völkisch orientiert und erst recht nicht rassistisch wie im NS.
Für die faschistischen Staaten war das Bekenntnis zum Staat und zum Machthaber das wichtigste.Bewußt wurde dabei,gerade im faschistischen Italien,eine Beziehung zum antiken Rom aufgebaut.
Man sollte in der Linken mal mehr über die Bedeutung von Begriffen dikutieren.Faschismus und NS ist nicht das gleiche.

Naja, Naja

musste mal gesagt werden... 23.11.2002 - 02:33
Volk wurde überall anders definiert. In Deutschland wird "Volk" spätestens seit letztem Jahrhundert durch Blut und Boden definiert (und nicht wie im Spanischen das "Pueblos"). Wenn Nazis heute von Volk reden, meinen sie damit auch Nation. Sicher gibt es sowas wie verschiedene Kulturen/Ethnien. Wer aber immer noch in Volks-Kategorien bewertet und einteilt, macht sich mit Nationalisten kompatibel. Eine bessere Welt kann es nur geben, wenn es egal ist, woher mein Nachbar kommt!

Nazipräsenz

Aurora 23.11.2002 - 03:42
Ich halte es für keinen Zufall das Nazi zu solchen Kundgebungen auftauchen, denn so sind weit sind deren Inhalte auch nicht von den Inhalten so mancher "linken" Position nicht entfernt, das könnte ich vielleicht linksfaschismus oder linker Antisemitismus nennen.Diese Phänomen ist nicht neu und kam auch in den achziger Jehren auf und wurde auch deutlich so benannt und heute ist es eigentlich genau das gleiche Phänomen.Da ist es doch mal ganz gut die Politszene mal längere Zeit zu beobachten und sich schließlich sich über die Leute zu ärgern. Außerdem habe ich manchmal den Eindruck das so manche auch immer die Parolen mitbrüllen sollen die vorgeschrien werden sonst wird man scheel oder böse angeblickt. Die eigene Meinung ist dann auch nicht immer gefragt oder eigene Positionen zu so manchen Fragen darf man auch nicht beziehen. Schließlich lebt die Bewegung ja vom üblichen Mitläufertum.Denn individuelle Gänge werden nicht immer geduldet. So manche Linksgruppierungen drillen ihre Mitglieder schon sehr stark. Außerdem halte ich manche Positionen sehr für anmaßend zum Beispiel schon im voraus Pläne aufzustellen wie Großpalästina aufgeteilt wird (dieser Plan wurde mir persönlich vorgelegt). Das erinnert mich doch sehr an Größenwahn und nicht zu vergessen die rechte Szene ist unterwandert von V-Leuten den Staatsdienern, vielleicht auch nicht so unbeabsichtigt als rechte Gruppe aufzutreten. Und schließlich wollen sie ja eine eventuelle größere linke Bewegung auch mal ganz schnell spalten, das ihnen vielleicht auch ganz gut gelungen ist. Alles im Ganzen erscheint mir viel linke Positionen als polemisch agressiv und wenig durchdacht und es kann auch von Deutschland auch wenig verändert werden, wenn die Leute hier sich nicht verändern.
Ruf jeden fall ist es doch sehr verdächtig wie die die rechten so gut von der Bullizei geschützt werden wenn da schon die Hälfte aus V-Leuten besteht, also den verdacht werde ich nicht los das es tatsächlich massiv vom Staat unterstützt wird.
Also da muß wohl etwas mehr Grips angeworfen werden bei den nächsten Aktionen, es gibt auch genügend Mißstände vor Ort.
Da ich auf autoritäre Strukturen wenig Lust habe und meine persönliche Freiheit liebe, sage ich es lebe die Freiheit der Gedanken, des Geistes der rede und der Liebe.

Es lebe die Liebe und das freie Herz !

Deutsche Studenten und ihre Sekten

ein Anarchist 23.11.2002 - 12:10
Anstatt sich zu überlegen, woran es wirklich liegen könnte und was getan werden kann, wird nach simplen Lösungen gesucht und die Schuld immer bei den bösen anderen Gruppen, mit denen man im Grabenkampf liegt, gesucht.
Daß die Ursachen Komlexer sind und es derer mehrre sind und daß es vielleicht an Denkstrukturen allgemein und nicht so sehr an den Inhalten selbst liegt,und daß es auch Stratgie der Nazis ist, muss wohl nicht extra erwähnt werden... Aber erzählt das mal denen, deren Lebensinn in Grabenämpfen liegt!
Das Leben des Brian lässt Grüßen.
Kommunismus war schon immer scheisse.

Richtigstellung

Togliatti 23.11.2002 - 15:07
glaubt bloß nicht, daß mir das Klugscheißen Spaß macht... aber ich kann den Unsinn auch nicht unwidersprochen lassen. Also: 1) "Volk" ein faschistischer Begriff? Wieviele Textstellen bei Marx/Engels, Bakunin, Kropotkin, Louise Michel, Rosa Luxemburg, Otto Rühle oder Errico Malatesta soll ich heraussuchen, in denen unbefangen und positiv dieses Wort gebraucht wird? Wenn die herrschende Definition des Begriffes eine rassistische ist, gilt es eben auch, diesen umzudefinieren, allein schon, damit unsere Klassiker weiter gelesen und verstanden werden können. Auch sprachlich darf den Faschisten das Feld nicht überlassen werden. 2) "Nation" ist eine Abstraktion, die im Gefolge der französischen Revolution von 1789 entstand und im Laufe von Jahrzehnten umgedeutet wurde, aber erst im Denken der antinationalen Exleninisten zu einem hundertprozentig "rechten" Schlagwort erklärt werden konnte.
"Lernt denken!" (Trotzki)

böse, böse Nazis...

smash nationalism&capitalism 23.11.2002 - 16:06
die bösen, bösen Nazis MISSBRAUCHEN einfach unsere völkischen Kategorien, dabei sind die doch so toll - können wir doch dadurch super-Zwangskollektive erstellen, denen sich das Individuum unterzuordnen hat (Küsschen an die völkischen "Anarchisten"). Zweitens können wir dadurch so schön die Völker separieren, am besten durch "Reinhaltung" der Kultur, wie das wahrscheinlich dem Menschen vorschwebt, der unter dem Pseudonym "Kurde" geschrieben hat. Ein Volk - eine Kultur. Dass Volk eine Konstruktion seien könnte, dass wir genausogut auch die Dorfgemeinschaft als Kulturgemeinschaft nehmen könnten oder uns eine "europäische Kultur" halluzinieren könnten, fällt Euch nicht auf. Und zu dem Menschen, der den Volksbegriff "retten" will, weil Marx & co ihn benutzen. Zum einen reicht es nicht, Marx auswendig zu lernen, mensch sollte ihn kritisch lesen - nicht alles was Marx schreibt ist automatisch richtig. Zum zweiten sagt das auch viel über Dein Verständnis von Marx aus. Der Begriff des Volkes ist für Marx kein theoretischer - im Gegensatz zu Lenin kommt die Marxsche Theorie sehr gut ohne einen überhöhten Volksbegriff aus. Aber Du kommst wahrscheinlich aus der leninistischen Antiimp-Ecke und musst das "Selbstbestimmungsrecht der Völker" retten - Selbstbestimmung für Menschen, nicht für Völker!!!

Hamburg

MeisterQuitte 24.11.2002 - 15:11
hier in Hamburg sind mir in der gegend Groß Borstel in letzter zeit öfters mal kleine undercover glatzen
begegnet die einen auf pseudo hiphopper oder St. Pauli zecke machen...
weis jemand was darüber?
Ihr müsst euch mal vorstellen Groß Borstel / Eppendorf... das ist mitten in HH, die liegen am rand von ein paar solzialproblematischen schulen mit hohem ausländer anteil, hier gibt es viele frustrierte deutsche jugendliche die mal von ein paar südländischen prolls auffn kopp bekommen haben ... das ist gefährlicher nährboden für rechte denkweisen, die können sie hier aber nie offen ausleben weil hier die kanacken in den schulen etc das sagen haben.
Ich denke das diese problematik sehr unterschätzt wird sowohl das mit den deutschen teenies die sich nach einer eigenen identität sehen und so in rechte connections geraten (was wird aus denen in 10 jahren mitten in der gesellschaft) und auf der anderen seite rechte ausländer gruppen die in sozialschwache gegenden abgeschoben und mangelnd integriert werden. Da müssen neue politische konzepte entstehen bevor es ganz zu spät ist...

Viele Behauptungen... Beweise?

Ruhrpott-Prolet 24.11.2002 - 22:12
An Madmax: Kannst du deine Behauptungen über die "Anti-Globalisierungsdemo in Köln" (was soll für 'ne Demo gewesen sein?) und red community irgendwie beweisen, oder ist es dass übliche indymedia-Kommentar-Scheiss, wo jeder irgendwelche Lügen verbreiten kann, da es ja anonym ist... So war der angebliche Bericht von der antideutschen Demo in Essen auch ein Fake, wie es nachträglich feststellen lies...

Provokationen und Lügen stoppen! Indymedia nicht für Intrigen missbrauchen!

comboy 25.11.2002 - 23:15
da bin ich seit ewigen zeiten mal wieder bei indymedia, bin positiv überrascht, dass die meisten hier doch recht okaye sachen schreiben, aber gerade das letzte psoting zeigt mir doch, dass es richtig ist, wieterhin meine nerven zu schonen, statt mich mit kritikresistenten paranoikerinnen herumzuärgern.
p.s.: dass die pkk (oder wie auch immer dieser trachtenverein jetzt heißt) kein problem mit dem begriff "volk" hat, war ja nun schon länger klar.

Richtigstellung

Max Steininger 26.11.2002 - 16:32
Ich muss hier mal was richtigstellen.
1. attac hat niemals und wird niemals mit Neonazis zusammenarbeiten. Eine Zusammenarbeit mit Rechtsradikalen ist von vornherein ausgeschlossen und allgeimeiner Konsens jedes Attacies.
2. Die Neonazis haben in der Geschichte immer mit sozialen und linken Themen Stimmenfang betrieben, um diese Stimmung dann nach rechts zu kanalisieren. Sie versuchen, von sozialer Misere zu profitieren, wo immer SIE es wollen, nicht wo wir wollen, dass sie es machen (leider!! sonst hätten wir sie schon längst auf den Mond geflogen und müssten uns nicht ständig aufs neue mit ihnen rumschlagen).
3. Kurz vor Beginn der Kundgebung kamen etwa ein Dutzend organisierte Neonazis gegen den Willen der Veranstalter auf die Kundgebung. Die Polizei unternahm trotz mehreren Aufforderungen seitens der Veranstalter nichts, sondern drohte mit dem Abbruch der Kundgebung, sollten man die Nazis nicht als Teilnehmer akzeptieren. Zusätzlich drohte die Polizei Kundgebungsteilnehmern explizit gegen den Willen der Veranstalter, als sie Versuchten, die Nazis an den Rand zu drängen.
4. Dennoch waren es etwa 30-40 Kundgebungsteilnehmer (darunter nicht nur die oben genannten Organisationen, die zusammen eh nur 4 Leute waren), die die Nazis erst an den Rand der Kundgebung drängten und dann während des ganzen Verlaufs der Kundgebung Schilder, Fahnen und Transparente vor das Transparent der Nazis hielten, um deutlich zu machen, dass sie nicht als Kundgebungsteilnehmer anzusehen sind. JEDER Redner auf dem Podium distanzierte sich offen von Nazis und machte deutlich, dass Leute, die die Wehrmacht glorifizieren und den Holocaust leugnen niemals gegen den Krieg sein werden. Die Nazis verliessen den Platz trotz mehrerer Aufforderungen von Seiten des Podiums nicht und liessen sich auch durch "Nazis raus" und anderes nicht einschüchtern.
5. Die Attac-Unigruppe hat beschlossen, sich ein überdimensionales Transparent ("Bitte nicht füttern", "Nazis raus" oder ähnliches) zu basteln, mit dem diese Gruppe Neonazis in Zukunft eingezäunt und isoliert werden kann, soweit sie ihre rechte Hetze in der Öffentlichkeit oder auf Veranstaltungen vertreten will.

Kein Krieg gegen den Irak

Gruß und bitte in Zukunft an Fakten halten.
Max

Attac-Unigruppe München und Versammlungsleiter am 21.11.

P.S. Die humanistische Partei mag irgendwelche spirituellen und wie auch immer religiösen Züge haben (die ich persönlich nicht teile), aber sie waren dennoch mit die ersten, die dafür sorgten, dass das Nazitransparent verdeckt wurde und die Nazis von der Kundgebung isoliert wurden.

Danke für die Erklärung

M 26.11.2002 - 16:43
In den Hetzschriften der Dogmaten las sich das anders. Hab ähnliches schon in Berlin gesehen. Meist hat die Polizei auch hier versucht die Nazis mit Gewalt in der Demo zu halten. Wahrscheinlich gehts auch darum, später links=rechts in den Medien zu propagieren.

nazis raus aus ner demo

wefffsi 26.11.2002 - 18:18
son scheiß nazis in der demo und nur weil die bullen ned wollen, sie drin lasse, also wirklich, da gibts entweder auf die fresse oder auch nicht, aber auf alle fälle lässt man sich nicht auf so komische bullenspielchen ein.

servus

Mal ne Frage

Fee 26.11.2002 - 22:09
Wieso ist es eigentlich nicht möglich, dass wir als Halb-Linke, Dreiviertel-Linke und Ganz-Linke nicht einfach zusammenhalten und uns an unseren gemeinsamen Zielen orientieren? Wieso müssen wir uns untereinander immer weiter aufspalten und anfeinden und somit in unserer Wirkung immer schwächer werden?

Es wurde ja nun schon erläutert, dass die Demo in München keineswegs die einzige ist, die von Nazis gestört wurde. Was um Himmels Willen bewegt euch zu glauben, die Nazis wollten tatsächlich einheitlich mit uns Linken zusammen demonstrieren? So ein Unfug, sie sind schlicht und einfach gekommen, um die Demo zu stören. Was hätten wir eurer Meinung nach tun sollen? Eine Prügelei anfangen?! Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben, die Kundgebung trotzdem weiterzuführen und eben nicht die Nazis zur Hauptsache werden zu lassen.

Ich hätte mir gewünscht, unter dem gemeinsamen Nenner "Nein zum Krieg" mehr Leute - vor allem von der linken Seite - zu versammeln, doch leider scheiterte das an diesem oder jenem falschen Satz im Aufruf, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Wie soll man einen Aufruf schreiben, damit sich alle (bis auf die Nazis) angesprochen fühlen?

Hier tauchten nun schon öfter bedauernde Nachrufe zur zerfallenden Linken auf und woher es wohl kommt, dass wir immer schwächer werden und die Nazis immer mehr in unsere Aktionen eindringen. Schon mal dran gedacht, dass es vielleicht auch daran liegen könnte, dass wir uns untereinander zu sehr spalten und zerstreiten?
Ich finde das mehr als dämlich.

Liebe Grüße
Fee
ehemalige Aktivistin im Infoladen und Café Marat (Mittwochscafé), inzwischen Attac-Mitglied und Mitorganisatorin bei besagter Demo hier in München

@ Fee: Grabenkämpfer ignorieren

Jemand, der beim ESF war 27.11.2002 - 00:58
Es sind nun mal Leute in der Linken, die nicht die Welt verändern wollen. Sie kommen mit sich selbst nicht klar und sichen sich starre und primitive Ideologien. Diese Leute sind einzig damit beschäftigt gegen Andere zu kämpfen und sind um Hegemonie in der Linken bemüht. Die Kampagnen gegen andere linke Gruppen sind teilweise deren einzige Beschäftigung. Letztlich sind sie dafür verantwortlich, daß die radikale Linke so isoliert in der Gesellschaft ist, da schnell der Eindruck entsteht, daß die gesamte radikale Linke so intolerant wäre. Dem ist nicht so. Wir müssen einfach lernen, diese Angriffe (wenn sie ungerechtfertigt und pauschal sind) zu ignorieren, während wir gegenseitige Kritik mehr aktzeptieren müssen. Anderswo klappts und auch hier wird es klappen, wenn wir nur wollen. Die Leute die in Florenz waren haben die positive Athmo geschnuppert, die dort vorherrschte und wissen was ich meine.

Zu einigen Anmerkungen zu o.g. zum 21.11.02

Christian Luppatsch 27.11.2002 - 16:16
Ich gehe hier nur auf einige ernstgemeinte Anmerkungen oder Richtigstellungen ein.
Im o.g. Artikel soll natürlich nicht eine kontinuierliche Zusammenarbeit der aufgeführten Organisationen mit Neonazis unterstellt werden. Wenn es jetzt Überlegungen gibt, sich von den Nazis anzugrenzen, dann liegt dies durchaus in der Intention dieses Beitrages. Besonders wichtig fände ich auch eine inhaltliche Abgrenzung, und die kann nur sein:
Eine klare Haltung gegen den deutschen und europäischen Imperialismus, was nicht nur für RevolutionärInnen, sondern auch für ehrliche PazifistInnen möglich sein müßte.
Leider konnte ich am 21.11. wirklich nicht mehr wie 10 Menschen erkennen, die bereit waren, gegen die Nazis vorzugehen. Es muß auch gesagt werden, daß ein Teil der Leute, die um die Nazis standen, sogar eher abwiegelten. Die Nazis konnten offensichtlich ettliche Menschen mit ihren irrsinnigen Behauptungen verunsichern.
Mir wäre es auch lieber, alle Linke hätten sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Im neugegründeten Münchner Anti-Kriegs-Komitee haben wir vereinbart, daß jede vertretene politische Strömung jederzeit andere Strömungen kritisieren darf. Kritik sollte jederzeit möglich sein, auch wenn sie sicher zumeist aus dem eigenen politischen Blickwinkel erfolgt. Wenn trotzdem eine solidarische und offene Zusammenarbeit möglich ist, dann ist das ein Fortschritt. In diesem Sinne ....