attac und Nazis in München gemeinsam gegen US-Imperialismus?
Bericht über die Antikriegskundgebung von attac München am Donnestag 22.11. , auf der auch rund 20 Neonazis mit ihrem Transparent teilnahmen und von den Veranstaltern dort geduldet wurden.
Im Gleichschritt mit deutschen Imperialisten und Faschisten
gegen IRAK-Krieg?
Am 21.11.02 fand in München um 17.00 Uhr auf dem
Geschwister-Scholl-Platz eine Protestkundgebung unter der Losung "Nein
zu Bushs Krieg gegen Irak" und mit dem Appell an Rot-Grün "Keine
finanzielle & logistische Unterstützung für den Krieg" statt.
Auf dem Boden des Geschwister-Scholl-Platzes gelang es nun Neonazis des
"Nationalen Widerstands" mit einem Transparent gegen den
US-Imperialismus sich in diese Kundgebung einzuschleichen und bis zum
Ende daran teilzunehmen.
Veranstalter der Kundgebung waren attac-Regionalgruppe München,
attac-Hochschulgruppe München, Humanistische Partei München, Linksruck,
Palästinensischer Studentenverein München und Studierende gegen Krieg.
Entschlossener Widerstand gegen die Nazis ging leider fast nur von
MitgliederInnnen und AnhängerInnen von AnaRKomM, GAM und ITO aus. Diese
Gruppen waren eigentlich nur in Beobachterstärke gekommen, um Ihre
Kritik an der Friedensbewegung auf dieser Kundgebung mittels Flugblätter
und Broschüren einzubringen. Im gemeinsamen Positionspapier "Keinen
Krieg gegen den Irak! Keinen Schulterschluß mit dem deutschen
Imperialismus!" sollte die Friedensbewegung u.a. davor gewarnt werden,
den deutschen Imperialismus zu unterschätzen".
AnaRKomM kritisierte den Aufruf zur Kundgebung am 7.11.02 mit folgenden
Worten:
"Liebe Freundinnen und Freunde,
auch wenn wir selbst Veranstaltungen und Aktionen gegen den drohenden
IRAK-Krieg planen, z.B. eine Veranstaltung am 18.11.02, können wir
leider Eure Protestkundgebung am 21.11.02 nicht unterstützen.
Die wichtigsten Gründe sind:
- Mit der Aufführung des Lafontaine-Zitates, der ein souveränes
Deutschland fordert, suggiert ihr quasi, daß Deutschland nicht souverän
ist. Ganz im Gegenteil ist Deutschland inzwischen neben den USA einer
der gefährlichsten Imperialisten, und gerade weil es Deutschland gut
versteht, nicht immer auf rein militärische Mittel zu setzen.
- Wir stellen uns nicht nur gegen den US-Imperialismus, sondern auch
gegen den eigenen Imperialismus, der gerade jetzt vor allem auf EU-Ebene
auch auf militärischen Gebiet ungeheuer nachrüstet.
- Daß die USA bei einer Verweigerung der Unterstützung des geplanten
Krieges das Recht verlören, ihre Militärbasen in Deutschland zu nutzen,
stimmt nicht, durch klare Verträge können die USA darüber verfügen. Wenn
schon, dann müßten diese Verträge gekündigt werden.
- Wer nur den US-Imperialismus angreift und wie oben beschrieben mit
Forderungen wie deutsche Souveränität und Begriffen wie deutscher
Luftraum um sich wirft, unterstützt nicht nur den eigenen Imperialismus,
sondern steht in einer Reihe mit reaktionären und faschistischen
Forderungen, sogar einer anitiamerikanischen Grundhaltung könnte
Vorschub geleistet werden. Dies wollen wir Euch nicht unterstellen, aber
wir würden uns freuen, wenn ein Überdenken Eurer Positionen möglich ist.
Anarchisten/Rätekommunisten München (AnaRKomM)"
Diese Einschätzung hat sich nun sogar in der Weise bewahrheitet, daß gut
ein Dutzend Nazis die Gelegenheit nicht verstreichen ließen zu
versuchen, sich in die Bewegung gegen den Irak-Krieg einzuklinken.
Einen schlechten Aufruf zu schreiben, ist aber nur das eine. Das andere
ist, daß die VeranstalterInnen mit der Situation völlig hilflos
umgingen. Statt immer wieder aufkommende Rufe wie "Nazis raus" zu
unterstützen, wurde die Kundgebung per Lautsprecher weitergeführt. Die
Polizei konnte so die Leute, die gegen die Nazis vorgehen wollten, mit
dem Argument bedrohen, hier würde eine Kundgebung gestört. Die Rufe der
Nazis "USA-Internationale Völkermordzentrale" wurden von der Polizei im
Gegensatz zu antifaschistischen Parolen als zur Kungebung gehörend
betrachtet. Es wurde zwar vom Podium aus mehrmals gesagt, daß Nazis
unerwünscht seien. Da die Versuche gegen die Nazis vorzugehen durch die
Art und Weise der weiteren Durchführung der Kundgebung aber faktisch
sabotiert wurden, waren dies bestenfalls halbherzige Aussagen. Eine
Rednerin rief sogar dazu auf, die Nazis unbehelligt zu lassen.
Da von den etwa 200 TeilnehmerInnen der Veranstaltung nur wenige bereit
waren, sich den Nazis entgegenzustellen, gelang es lediglich, das
Transparent der Nazis mit zwei schwarz-roten Fahnen und einigen Tafeln
zu verdecken.
Die Nazis hatten sich offenbar sehr gut auf diese Aktion vorbereitet,
ließen sie sich doch keineswegs provozieren.
Niederschmetternd für AntifaschistInnen ist es, auf einer scheinbar
linken Kundgebung fast nichts gegen die gleichen Neonazis unternehmen zu
können, die derzeit wöchentlich in der Münchner Innenstadt gegen die
Wehrmachts-Ausstellung hetzten. Dort wird sogar das identische
Transparent verwendet. Allerdings mit dem Unterschied, daß die Nazis
hinter Absperrgittern stehen müssen, am 21.11.02 war es aber möglich,
daß sie unter "uns" standen. Prekär ist, daß die Nazis durch
geschickte Taktik ihren Spielraum auf der Straße Stück für Stück
erweitern. Am 30.11.02 gibt es ja erneut einen überregionalen
Nazi-Aufmarsch in München, die Polizei hat schon hartes Vorgehen
angekündigt. Wenn die entschlossenen AntifaschistInnen innerhalb der
Linken in die Isolation geraten, dann könnte ein hartes Vorgehen der
Polizei politisch durchsetzbar sein.
Auf dem Geschwister-Scholl-Platz war es den Faschisten möglich zu
behaupten, daß sie
- gegen jeden Krieg gegen "freie Völker" seien
- friedlich demonstrieren würden
- keine Linken oder AusländerInnen zusammenschlagen würden
- daß die Wehrmachtsausstellung zu Unrecht deutsche Soldaten als
Kriegsverbrecher darstellen würde
- daß der US-Imperialismus der Hauptfeind sei
Dies ist natürlich alles angreifbar. Nach Auffassung der Faschisten ist
sicherlich z.B. ein Krieg gegen die USA berechtigt, weil es sich um kein
"freies Volk" handelt. Auch JüdInnen entsprechen wahrscheinlich nicht
der Definition eines "freien Volkes". Bei den Nazis handelte es sich um
die Gruppe, die vor knapp 2 Jahren einen Griechen angegriffen hatten,
nur dem Eingreifen türkischer Passanten war es zu danken, daß er
überlebte. Die Wehrmachtsausstellung ist öffentlich und belegt eindeutig
die Beteiligung der Wehrmacht an einer Vielzahl von Verbrechen. Die
Interessen des deutschen Imperialismus sind leicht nachzuvollziehen,
bezüglich des Iraks gibt es nur den Sonderfall, daß dort
deutsche/europäische Interessen mit US-Interessen kollidieren, deshalb
sind sich die Imperialisten über das Vorgehen nicht einig.
Eine Verstrickung von Friedensbewegung und Faschisten ist an sich aber
nichts neues.
Auch Anfang der 80-er Jahre waren Faschisten und Reaktionäre in der
Friedensbewegung aktiv, erinnert sei nur an das reaktionäre
Mechtersheimer-Friedensinstitut. Da auch damals antiamerikanische und
antisowjetische Parolen Widerhall fanden, gelang es Reaktionären,
deutschen Imperialisten und Faschisten die Friedensbewegung als Vehikel
zu vereinnahmen, die Folgen des 2. Weltkrieges für Deutschland zu
beseitigen. Mit Forderungen wie "für ein neutrales Deutschland" u.ä.
gelang es, den Grundstein für den Wiederaufbau des deutschen
Imperialismus zu legen. Heute hat der deutsche Imperialismus z.B. mit
der Zerschlagung Yugoslawiens trotz eines verlorenen Krieges eines der
Ziele des Hitler-Faschismus durchgesetzt. Berechtigte Kritik des
"sowjetischen" und amerikanischen Imperialismus hätten niemals auf
antisowjetische und antiamerikanische Formeln reduziert werden dürfen,
diese Fehler werden jetzt 20 Jahre in Bezug auf den US-Imperialismus
wieder gemacht.
Der Grat, auf dem wir gehen ist schmal, sehr schmal z.B. bei der
Palästina-Frage, wo auch keinesfalls die Kritik des israelischen Staates
mit antijüdischen Ressentiments vermischt werden darf. Daß es möglich
ist, die Nazis zu verteiben, zeigte eine
Palästina-Solidaritätskundgebung im April dieses Jahres auf dem
Marienplatz, eine gleichstarke Nazi-Truppe wie am 21.11.02 wurde von den
TeilnehmerInnen zum Abzug gezwungen. Was auch dringend nötig war.
Auch wenn der Grat schmal ist, aber der Weg ist klar:
- Krieg dem Krieg ist eine Aufgabe der Friedensbewegung in jedem Land!
- Krieg dem Krieg heißt auch immer Krieg den Imperialisten und
Kriegstreibern im eigenen Land!
Wenn diese Haltung Eingang in die Friedensbewegung findet, dann löst
sich das Problem mit mitmarschierenden Faschisten bei
Anti-Kriegs-Aktionen von selbst.
Ansonsten muß für uns gelten:
- Kein Fußbreit den Faschisten!
- Auflösung der Nazi-Demos am 30.11.02!
- Kampf dem reaktionären und faschistischen Geschichtsrevisionismus!
- Keine imperialistische Intervention im Irak!
- Keine Sicherheitskonferenz im Februar in München!
- Unterstützt das Münchner Anti-Kriegs-Komitee (T.0171/2037437)!!
- (chl)
gegen IRAK-Krieg?
Am 21.11.02 fand in München um 17.00 Uhr auf dem
Geschwister-Scholl-Platz eine Protestkundgebung unter der Losung "Nein
zu Bushs Krieg gegen Irak" und mit dem Appell an Rot-Grün "Keine
finanzielle & logistische Unterstützung für den Krieg" statt.
Auf dem Boden des Geschwister-Scholl-Platzes gelang es nun Neonazis des
"Nationalen Widerstands" mit einem Transparent gegen den
US-Imperialismus sich in diese Kundgebung einzuschleichen und bis zum
Ende daran teilzunehmen.
Veranstalter der Kundgebung waren attac-Regionalgruppe München,
attac-Hochschulgruppe München, Humanistische Partei München, Linksruck,
Palästinensischer Studentenverein München und Studierende gegen Krieg.
Entschlossener Widerstand gegen die Nazis ging leider fast nur von
MitgliederInnnen und AnhängerInnen von AnaRKomM, GAM und ITO aus. Diese
Gruppen waren eigentlich nur in Beobachterstärke gekommen, um Ihre
Kritik an der Friedensbewegung auf dieser Kundgebung mittels Flugblätter
und Broschüren einzubringen. Im gemeinsamen Positionspapier "Keinen
Krieg gegen den Irak! Keinen Schulterschluß mit dem deutschen
Imperialismus!" sollte die Friedensbewegung u.a. davor gewarnt werden,
den deutschen Imperialismus zu unterschätzen".
AnaRKomM kritisierte den Aufruf zur Kundgebung am 7.11.02 mit folgenden
Worten:
"Liebe Freundinnen und Freunde,
auch wenn wir selbst Veranstaltungen und Aktionen gegen den drohenden
IRAK-Krieg planen, z.B. eine Veranstaltung am 18.11.02, können wir
leider Eure Protestkundgebung am 21.11.02 nicht unterstützen.
Die wichtigsten Gründe sind:
- Mit der Aufführung des Lafontaine-Zitates, der ein souveränes
Deutschland fordert, suggiert ihr quasi, daß Deutschland nicht souverän
ist. Ganz im Gegenteil ist Deutschland inzwischen neben den USA einer
der gefährlichsten Imperialisten, und gerade weil es Deutschland gut
versteht, nicht immer auf rein militärische Mittel zu setzen.
- Wir stellen uns nicht nur gegen den US-Imperialismus, sondern auch
gegen den eigenen Imperialismus, der gerade jetzt vor allem auf EU-Ebene
auch auf militärischen Gebiet ungeheuer nachrüstet.
- Daß die USA bei einer Verweigerung der Unterstützung des geplanten
Krieges das Recht verlören, ihre Militärbasen in Deutschland zu nutzen,
stimmt nicht, durch klare Verträge können die USA darüber verfügen. Wenn
schon, dann müßten diese Verträge gekündigt werden.
- Wer nur den US-Imperialismus angreift und wie oben beschrieben mit
Forderungen wie deutsche Souveränität und Begriffen wie deutscher
Luftraum um sich wirft, unterstützt nicht nur den eigenen Imperialismus,
sondern steht in einer Reihe mit reaktionären und faschistischen
Forderungen, sogar einer anitiamerikanischen Grundhaltung könnte
Vorschub geleistet werden. Dies wollen wir Euch nicht unterstellen, aber
wir würden uns freuen, wenn ein Überdenken Eurer Positionen möglich ist.
Anarchisten/Rätekommunisten München (AnaRKomM)"
Diese Einschätzung hat sich nun sogar in der Weise bewahrheitet, daß gut
ein Dutzend Nazis die Gelegenheit nicht verstreichen ließen zu
versuchen, sich in die Bewegung gegen den Irak-Krieg einzuklinken.
Einen schlechten Aufruf zu schreiben, ist aber nur das eine. Das andere
ist, daß die VeranstalterInnen mit der Situation völlig hilflos
umgingen. Statt immer wieder aufkommende Rufe wie "Nazis raus" zu
unterstützen, wurde die Kundgebung per Lautsprecher weitergeführt. Die
Polizei konnte so die Leute, die gegen die Nazis vorgehen wollten, mit
dem Argument bedrohen, hier würde eine Kundgebung gestört. Die Rufe der
Nazis "USA-Internationale Völkermordzentrale" wurden von der Polizei im
Gegensatz zu antifaschistischen Parolen als zur Kungebung gehörend
betrachtet. Es wurde zwar vom Podium aus mehrmals gesagt, daß Nazis
unerwünscht seien. Da die Versuche gegen die Nazis vorzugehen durch die
Art und Weise der weiteren Durchführung der Kundgebung aber faktisch
sabotiert wurden, waren dies bestenfalls halbherzige Aussagen. Eine
Rednerin rief sogar dazu auf, die Nazis unbehelligt zu lassen.
Da von den etwa 200 TeilnehmerInnen der Veranstaltung nur wenige bereit
waren, sich den Nazis entgegenzustellen, gelang es lediglich, das
Transparent der Nazis mit zwei schwarz-roten Fahnen und einigen Tafeln
zu verdecken.
Die Nazis hatten sich offenbar sehr gut auf diese Aktion vorbereitet,
ließen sie sich doch keineswegs provozieren.
Niederschmetternd für AntifaschistInnen ist es, auf einer scheinbar
linken Kundgebung fast nichts gegen die gleichen Neonazis unternehmen zu
können, die derzeit wöchentlich in der Münchner Innenstadt gegen die
Wehrmachts-Ausstellung hetzten. Dort wird sogar das identische
Transparent verwendet. Allerdings mit dem Unterschied, daß die Nazis
hinter Absperrgittern stehen müssen, am 21.11.02 war es aber möglich,
daß sie unter "uns" standen. Prekär ist, daß die Nazis durch
geschickte Taktik ihren Spielraum auf der Straße Stück für Stück
erweitern. Am 30.11.02 gibt es ja erneut einen überregionalen
Nazi-Aufmarsch in München, die Polizei hat schon hartes Vorgehen
angekündigt. Wenn die entschlossenen AntifaschistInnen innerhalb der
Linken in die Isolation geraten, dann könnte ein hartes Vorgehen der
Polizei politisch durchsetzbar sein.
Auf dem Geschwister-Scholl-Platz war es den Faschisten möglich zu
behaupten, daß sie
- gegen jeden Krieg gegen "freie Völker" seien
- friedlich demonstrieren würden
- keine Linken oder AusländerInnen zusammenschlagen würden
- daß die Wehrmachtsausstellung zu Unrecht deutsche Soldaten als
Kriegsverbrecher darstellen würde
- daß der US-Imperialismus der Hauptfeind sei
Dies ist natürlich alles angreifbar. Nach Auffassung der Faschisten ist
sicherlich z.B. ein Krieg gegen die USA berechtigt, weil es sich um kein
"freies Volk" handelt. Auch JüdInnen entsprechen wahrscheinlich nicht
der Definition eines "freien Volkes". Bei den Nazis handelte es sich um
die Gruppe, die vor knapp 2 Jahren einen Griechen angegriffen hatten,
nur dem Eingreifen türkischer Passanten war es zu danken, daß er
überlebte. Die Wehrmachtsausstellung ist öffentlich und belegt eindeutig
die Beteiligung der Wehrmacht an einer Vielzahl von Verbrechen. Die
Interessen des deutschen Imperialismus sind leicht nachzuvollziehen,
bezüglich des Iraks gibt es nur den Sonderfall, daß dort
deutsche/europäische Interessen mit US-Interessen kollidieren, deshalb
sind sich die Imperialisten über das Vorgehen nicht einig.
Eine Verstrickung von Friedensbewegung und Faschisten ist an sich aber
nichts neues.
Auch Anfang der 80-er Jahre waren Faschisten und Reaktionäre in der
Friedensbewegung aktiv, erinnert sei nur an das reaktionäre
Mechtersheimer-Friedensinstitut. Da auch damals antiamerikanische und
antisowjetische Parolen Widerhall fanden, gelang es Reaktionären,
deutschen Imperialisten und Faschisten die Friedensbewegung als Vehikel
zu vereinnahmen, die Folgen des 2. Weltkrieges für Deutschland zu
beseitigen. Mit Forderungen wie "für ein neutrales Deutschland" u.ä.
gelang es, den Grundstein für den Wiederaufbau des deutschen
Imperialismus zu legen. Heute hat der deutsche Imperialismus z.B. mit
der Zerschlagung Yugoslawiens trotz eines verlorenen Krieges eines der
Ziele des Hitler-Faschismus durchgesetzt. Berechtigte Kritik des
"sowjetischen" und amerikanischen Imperialismus hätten niemals auf
antisowjetische und antiamerikanische Formeln reduziert werden dürfen,
diese Fehler werden jetzt 20 Jahre in Bezug auf den US-Imperialismus
wieder gemacht.
Der Grat, auf dem wir gehen ist schmal, sehr schmal z.B. bei der
Palästina-Frage, wo auch keinesfalls die Kritik des israelischen Staates
mit antijüdischen Ressentiments vermischt werden darf. Daß es möglich
ist, die Nazis zu verteiben, zeigte eine
Palästina-Solidaritätskundgebung im April dieses Jahres auf dem
Marienplatz, eine gleichstarke Nazi-Truppe wie am 21.11.02 wurde von den
TeilnehmerInnen zum Abzug gezwungen. Was auch dringend nötig war.
Auch wenn der Grat schmal ist, aber der Weg ist klar:
- Krieg dem Krieg ist eine Aufgabe der Friedensbewegung in jedem Land!
- Krieg dem Krieg heißt auch immer Krieg den Imperialisten und
Kriegstreibern im eigenen Land!
Wenn diese Haltung Eingang in die Friedensbewegung findet, dann löst
sich das Problem mit mitmarschierenden Faschisten bei
Anti-Kriegs-Aktionen von selbst.
Ansonsten muß für uns gelten:
- Kein Fußbreit den Faschisten!
- Auflösung der Nazi-Demos am 30.11.02!
- Kampf dem reaktionären und faschistischen Geschichtsrevisionismus!
- Keine imperialistische Intervention im Irak!
- Keine Sicherheitskonferenz im Februar in München!
- Unterstützt das Münchner Anti-Kriegs-Komitee (T.0171/2037437)!!
- (chl)
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
ah, die anarkomm mal wieder!
Zeit zum Nachdenken
(tao)
Infoseiten zur Kritik an Attac
Überall das selbe!
Aber leider fühlen sich nur wenige dazu veranlasst was zu unternehmen.
Man stelle sich vor sowas währe vor ein nicht mehr als 5 Jahren passiert. Da hätts geknallt...
kretinismus vom feinsten
israelboykott? ja warum nicht,hatten wir ja schließlich schon lange nicht mehr oder?
um genau zu sein seit 1936 damals hieß es nur noch
kauft nicht beim juden
schön daß wir so politisch motiviert sind daß sich nahezu jeder unter eine rote fahne stellen kann und es dennoch nicht im geringsten ist...
blalabla ihr seid auch nur "linke" !!
an den vorschreiber
rinks & lechts
1.) sie gegen jeden Krieg gegen "freie Völker" seien
2.) die Wehrmachtsausstellung zu Unrecht deutsche Soldaten als Kriegsverbrecher darstellen würde
3.) der US-Imperialismus der Hauptfeind sei
also punkt 1 und 3 ist doch auch beim grossteil der "linken" allgemeingut. desweiteren sind sie sich auch was die ablehnung der "globalisierung" und die verdammung israels angeht weitgehend einig. bliebe noch punkt 2. das wuerden wohl die wenigsten "linken" so unterschreiben. (obwohl mir da auch schon wieder zwei indy-disko-threads einfallen, in denen antifaaktionen gegen kriegerdenkmäler und wehrmachts/ss-friedhöfe verurteilt wurden - bin grad zu faul die entsprechenden links rauszusuchen).
die querfront steht also schon längst. die nazis kommen mittlerweile zu fast jeder grösseren linken demo (castor, anti-bush-demo, pali-soli-demos, "friedens"demos, anti-globalisierungsdemos, bambule, aktionen gegen mc-donalds, zusammenarbeit mit islamisten, usw. usf.). klar müssen die nazis rausgeworfen werden aber das allein greift viel zu kurz: die leutz hier sollten sich lieber mal 'nen kopp machen, WARUM die nasen denn überhaupt kommen!
weitaus schlimmer als die nazi-präsenz ist doch wohl die weitgehende inhaltliche übereinstimmung in diversen punkten.
die querfront in den köpfen bekämpfen!
Jetzt weiß ich...
es gibt also nur eines
Nazis auf der Attac Kundgebung
Die Schäden,die das Verfahren damals gegen die Antifa Passau losgetreten wurde,kommen jetzt richtig zur Geltung.
Währen damals nicht viele nach Hamburg gegangen,würde das
sicher anderes ,,Heute" aussehen.
Wir kriegen eben nichts gebacken sondern hinken hinter her
früher wahren wir den Faschos immer einen Schritt vorraus.
Zur Zeit aber haben wir ernste Probleme überhaupt die geringsten Kleinigkeiten zu organisieren.
Die Jüngeren haben keinen Bock oder sehen keine Perspektive mehr.
In München sind wir der letzte Arsch der Republick.
In Berlin da kriegen wir wenigstenz noch was auf die Reihe.hier führen uns die Faschos regelrecht vor.Wenn sich nichts daran ändert,dann können wir einpacken.
Der Infoladen (Breisacherstraße) gleicht einer Aussegnungshalle am Nordfriedhof.
Bald ist Feierabend.Die Faschos lachen über uns wir sind bald nicht mehr ein ernst zunehmender Gegner für die!!
Wir müßen was endlich tun.
Uns laufen die Leute davon.Das Gestern das war die größte Ohrfeige seit langem,daß wir auf unserer eigenen Demo nicht mehr das Hausrecht haben und die Faschos die Leitung und Führung der Kundgebung überlassen haben.
Es dauert bald nicht mehr lange bis die Faschos mit unseren Antifa-Emblemen unsere Demos durchführen.
Dann sind wir überflüssig und wir können uns hier in Bayern einsargen lassen.
Also hebt eueren Arsch in die Höh und tut was wir haben nicht mehr fünf vor zwölf wir haben bereits 1 Minute danach!!
Euer Schlumpf
Querfront
Die Antifa in München ist desorganisiert. Leute von attac und Friedensbündnis sind überfordert und theorielos. Da drängt sich die herrschende Kultur des Nationalismus zwangsläufig auf. Wer in der BRD, in den USA den Hauptfeind sieht, bewegt sich in nationalistische Richtung. Niemand braucht sich über den Liberalismus gegenüber den Nazis zu wundern. Die einzigen die sich verwundert zeigen, sind die sog. " Rätekommunisten" die GAM und die ITO. Aber die Herrschaften sollten nicht überrascht sein, Sie selbst bereiten den Faschos mit ihrem schlecht getarnten Antisemitismus den Weg. Diese pseudolinken sprechen Israel das Existenzrecht ab. Sie tolerierten antisemitische Sprüche und "Möllemannlobhudeleihen" kürzlich bei den sog. Palästinatagen. Jetzt sind Sie verblüfft, daß Nazis auftauchen. Sie begreifen nicht, dass die Nazis sowohl die Naivität von attac. wie den sekundären Antisemitismus , als Sprungbrett benützen.
apropos freie völker...
Thema "Freie Völker": was ist ein Volk? Warum auf faschistischen Begriffen wie "Volk" eine Argumentation aufbauen? In dem ich eine Idee wie "Volk" oder so aufgreife und damit argumentiere, bediene ich GENAU die rechten Kategorien, gegen die ich eigentlich kämpfen will. Um gegen den Irak-Krieg Stellung zu beziehen oder um gegen die israelische Besetzung zu protestieren, ist es nicht notwendig, von Völkern zu sprechen. Ganz im Gegenteil, wie man sieht, ist es sogar vollkommen kontraproduktiv.
zu Volk
Dafür braucht man nicht erst in alten Lexikas nachschauen.
Völker sind Realität und keine Erfindungen des Kapitalismus,wie viele Linke heute noch sagen.Völker unterscheiden sich durch unterschiedliche Kulturen Religionen, Ethnien,Lebensraum,usw
Gerade faschistische Staaten haben Freiheiten von Völkern oft bekämpft.Die Türkei z.B. hat die grundlegenen Selbstbestimmungsrechte der Kurden damit negiert,daß sie erklärte alle Menschen,die in der Türkei leben seien Türken,haben türkisch zu sprechen und die türkische Kultur zu leben.Ähnlich das Franco-Spanien.Franco hat den Krieg hauptsächlich geführt,weil er Angst vor einem sich androhenden Auseinanderbrechen Spaniens hatte.Schon damals forderten Basken und Katalanen weitgehende Autonomie.
Der Faschismus war in diesen Ländern nie völkisch orientiert und erst recht nicht rassistisch wie im NS.
Für die faschistischen Staaten war das Bekenntnis zum Staat und zum Machthaber das wichtigste.Bewußt wurde dabei,gerade im faschistischen Italien,eine Beziehung zum antiken Rom aufgebaut.
Man sollte in der Linken mal mehr über die Bedeutung von Begriffen dikutieren.Faschismus und NS ist nicht das gleiche.
Naja, Naja
Nazipräsenz
Ruf jeden fall ist es doch sehr verdächtig wie die die rechten so gut von der Bullizei geschützt werden wenn da schon die Hälfte aus V-Leuten besteht, also den verdacht werde ich nicht los das es tatsächlich massiv vom Staat unterstützt wird.
Also da muß wohl etwas mehr Grips angeworfen werden bei den nächsten Aktionen, es gibt auch genügend Mißstände vor Ort.
Da ich auf autoritäre Strukturen wenig Lust habe und meine persönliche Freiheit liebe, sage ich es lebe die Freiheit der Gedanken, des Geistes der rede und der Liebe.
Es lebe die Liebe und das freie Herz !
Deutsche Studenten und ihre Sekten
Daß die Ursachen Komlexer sind und es derer mehrre sind und daß es vielleicht an Denkstrukturen allgemein und nicht so sehr an den Inhalten selbst liegt,und daß es auch Stratgie der Nazis ist, muss wohl nicht extra erwähnt werden... Aber erzählt das mal denen, deren Lebensinn in Grabenämpfen liegt!
Das Leben des Brian lässt Grüßen.
Kommunismus war schon immer scheisse.
Richtigstellung
"Lernt denken!" (Trotzki)
böse, böse Nazis...
Hamburg
begegnet die einen auf pseudo hiphopper oder St. Pauli zecke machen...
weis jemand was darüber?
Ihr müsst euch mal vorstellen Groß Borstel / Eppendorf... das ist mitten in HH, die liegen am rand von ein paar solzialproblematischen schulen mit hohem ausländer anteil, hier gibt es viele frustrierte deutsche jugendliche die mal von ein paar südländischen prolls auffn kopp bekommen haben ... das ist gefährlicher nährboden für rechte denkweisen, die können sie hier aber nie offen ausleben weil hier die kanacken in den schulen etc das sagen haben.
Ich denke das diese problematik sehr unterschätzt wird sowohl das mit den deutschen teenies die sich nach einer eigenen identität sehen und so in rechte connections geraten (was wird aus denen in 10 jahren mitten in der gesellschaft) und auf der anderen seite rechte ausländer gruppen die in sozialschwache gegenden abgeschoben und mangelnd integriert werden. Da müssen neue politische konzepte entstehen bevor es ganz zu spät ist...
Viele Behauptungen... Beweise?
Provokationen und Lügen stoppen! Indymedia nicht für Intrigen missbrauchen!
p.s.: dass die pkk (oder wie auch immer dieser trachtenverein jetzt heißt) kein problem mit dem begriff "volk" hat, war ja nun schon länger klar.
Richtigstellung
1. attac hat niemals und wird niemals mit Neonazis zusammenarbeiten. Eine Zusammenarbeit mit Rechtsradikalen ist von vornherein ausgeschlossen und allgeimeiner Konsens jedes Attacies.
2. Die Neonazis haben in der Geschichte immer mit sozialen und linken Themen Stimmenfang betrieben, um diese Stimmung dann nach rechts zu kanalisieren. Sie versuchen, von sozialer Misere zu profitieren, wo immer SIE es wollen, nicht wo wir wollen, dass sie es machen (leider!! sonst hätten wir sie schon längst auf den Mond geflogen und müssten uns nicht ständig aufs neue mit ihnen rumschlagen).
3. Kurz vor Beginn der Kundgebung kamen etwa ein Dutzend organisierte Neonazis gegen den Willen der Veranstalter auf die Kundgebung. Die Polizei unternahm trotz mehreren Aufforderungen seitens der Veranstalter nichts, sondern drohte mit dem Abbruch der Kundgebung, sollten man die Nazis nicht als Teilnehmer akzeptieren. Zusätzlich drohte die Polizei Kundgebungsteilnehmern explizit gegen den Willen der Veranstalter, als sie Versuchten, die Nazis an den Rand zu drängen.
4. Dennoch waren es etwa 30-40 Kundgebungsteilnehmer (darunter nicht nur die oben genannten Organisationen, die zusammen eh nur 4 Leute waren), die die Nazis erst an den Rand der Kundgebung drängten und dann während des ganzen Verlaufs der Kundgebung Schilder, Fahnen und Transparente vor das Transparent der Nazis hielten, um deutlich zu machen, dass sie nicht als Kundgebungsteilnehmer anzusehen sind. JEDER Redner auf dem Podium distanzierte sich offen von Nazis und machte deutlich, dass Leute, die die Wehrmacht glorifizieren und den Holocaust leugnen niemals gegen den Krieg sein werden. Die Nazis verliessen den Platz trotz mehrerer Aufforderungen von Seiten des Podiums nicht und liessen sich auch durch "Nazis raus" und anderes nicht einschüchtern.
5. Die Attac-Unigruppe hat beschlossen, sich ein überdimensionales Transparent ("Bitte nicht füttern", "Nazis raus" oder ähnliches) zu basteln, mit dem diese Gruppe Neonazis in Zukunft eingezäunt und isoliert werden kann, soweit sie ihre rechte Hetze in der Öffentlichkeit oder auf Veranstaltungen vertreten will.
Kein Krieg gegen den Irak
Gruß und bitte in Zukunft an Fakten halten.
Max
Attac-Unigruppe München und Versammlungsleiter am 21.11.
P.S. Die humanistische Partei mag irgendwelche spirituellen und wie auch immer religiösen Züge haben (die ich persönlich nicht teile), aber sie waren dennoch mit die ersten, die dafür sorgten, dass das Nazitransparent verdeckt wurde und die Nazis von der Kundgebung isoliert wurden.
Danke für die Erklärung
nazis raus aus ner demo
servus
Mal ne Frage
Es wurde ja nun schon erläutert, dass die Demo in München keineswegs die einzige ist, die von Nazis gestört wurde. Was um Himmels Willen bewegt euch zu glauben, die Nazis wollten tatsächlich einheitlich mit uns Linken zusammen demonstrieren? So ein Unfug, sie sind schlicht und einfach gekommen, um die Demo zu stören. Was hätten wir eurer Meinung nach tun sollen? Eine Prügelei anfangen?! Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben, die Kundgebung trotzdem weiterzuführen und eben nicht die Nazis zur Hauptsache werden zu lassen.
Ich hätte mir gewünscht, unter dem gemeinsamen Nenner "Nein zum Krieg" mehr Leute - vor allem von der linken Seite - zu versammeln, doch leider scheiterte das an diesem oder jenem falschen Satz im Aufruf, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Wie soll man einen Aufruf schreiben, damit sich alle (bis auf die Nazis) angesprochen fühlen?
Hier tauchten nun schon öfter bedauernde Nachrufe zur zerfallenden Linken auf und woher es wohl kommt, dass wir immer schwächer werden und die Nazis immer mehr in unsere Aktionen eindringen. Schon mal dran gedacht, dass es vielleicht auch daran liegen könnte, dass wir uns untereinander zu sehr spalten und zerstreiten?
Ich finde das mehr als dämlich.
Liebe Grüße
Fee
ehemalige Aktivistin im Infoladen und Café Marat (Mittwochscafé), inzwischen Attac-Mitglied und Mitorganisatorin bei besagter Demo hier in München
@ Fee: Grabenkämpfer ignorieren
Zu einigen Anmerkungen zu o.g. zum 21.11.02
Im o.g. Artikel soll natürlich nicht eine kontinuierliche Zusammenarbeit der aufgeführten Organisationen mit Neonazis unterstellt werden. Wenn es jetzt Überlegungen gibt, sich von den Nazis anzugrenzen, dann liegt dies durchaus in der Intention dieses Beitrages. Besonders wichtig fände ich auch eine inhaltliche Abgrenzung, und die kann nur sein:
Eine klare Haltung gegen den deutschen und europäischen Imperialismus, was nicht nur für RevolutionärInnen, sondern auch für ehrliche PazifistInnen möglich sein müßte.
Leider konnte ich am 21.11. wirklich nicht mehr wie 10 Menschen erkennen, die bereit waren, gegen die Nazis vorzugehen. Es muß auch gesagt werden, daß ein Teil der Leute, die um die Nazis standen, sogar eher abwiegelten. Die Nazis konnten offensichtlich ettliche Menschen mit ihren irrsinnigen Behauptungen verunsichern.
Mir wäre es auch lieber, alle Linke hätten sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Im neugegründeten Münchner Anti-Kriegs-Komitee haben wir vereinbart, daß jede vertretene politische Strömung jederzeit andere Strömungen kritisieren darf. Kritik sollte jederzeit möglich sein, auch wenn sie sicher zumeist aus dem eigenen politischen Blickwinkel erfolgt. Wenn trotzdem eine solidarische und offene Zusammenarbeit möglich ist, dann ist das ein Fortschritt. In diesem Sinne ....