Demo in Halbe

no nazis 17.11.2002 15:50 Themen: Antifa
Obwohl die Nazidemo in Halbe vom Bundesverfassungsgericht verboten wurde, entschloss sich das Bündniss, dass die angedachten Gegenaktivitäten koordinierte, trotzdem ein Zeichen gegen Rassismus, Faschismus und Geschichtsrevisionismus in Halbe zu setzen.
Treffpunkt für die Berliner, die nach Halbe fuhren, war heute um 9.00 Uhr der S-Bhf Schöneweide, von wo aus insgesamgt 4 Busse aus Berlin und ein Bus aus Sachsen-Anhalt, der zur Unterstützung angereist war, abfuhren. Vor Halbe wurden alle Busse einer Polizeikontrolle unterzogen, die sich diesmal aber nur auf einmal durch den Bus gehen und einen Überblick über die Insassen bekommen beschränkte. Als wir in Halbe ankamen, hatte sich schon eine stattliche Anzahl anders angereister DemonstrantInnen versammelt. Insgesamt 500 Personen (nach Radioberichten) dürften sich an der Kundgebung beteiligt haben. Während der Kundgebung ging dann das Gerücht durch die Reihen, dass die Polizei sich eine sehr eigenwillige Interpretation des Urteils über die angemeldeten Kundgebungen und Demos gemacht hatte. Während die angereisten DemonstrantInnen davon ausgingen, dass die Gerichte nur die Nazis verboten hätten, die linken Aktionen aber weiterhin erlaubt seien, verbot die Polizei kurzerhand die Demo und behauptete, nur die Kundgebung sei erlaubt. Mensch dürfe aber zusammen zurück zum Bahnhof laufen, wo die Busse standen. Sollte sich die Demo aber wieder formieren, sei man zum Einschreiten gezwungen. Wie soll das aber gehen. Im Gänsemarsch zurück zum Bahnhof? Nein, dachten sich die Anwesenden und bestanden auf ihrem Recht, mindestens für ein paar Minuten eine organisierte Demo abzuhalten und durchbrachen kurzerhand die Polizeikette, die sich ihrem Schicksal fügen musste und den Zug nun mit einem Spalier begleitete. Vor dem Bahnhof gab es dann durch ein Megaphon (die Anlage war leider ausgefallen) noch zwei Redebeiträge, die aber mangels Lautstärke nicht überall verstanden werden konnten. Am Ende benahm sich die 23. mal wieder ihrem Ruf entsprechend, indem sie wahllos einfach fünf Leute rausgriff und vermutlich wegen Vermummungsverbot belangen wollte. Da die Polizei uns so schnel wie möglich wieder aus Halbe raushaben wollte, entschlossen wir uns, so lange vor Ort zu bleiben, bis die Bullen unsere GenossInnen wieder rauslassen. Nach meinen Informationen gelang dies recht gut. Eine(r) soll aber Gerüchten zufolge dem Haftrichter vorgeführt werden. Wer mehr dazu weiß, bitte noch nachreichen.
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Ergänzungen

17.11.2002 - 17:19
Sich als Linker wegen Vermummung einkassieren zu lassen, ist schon ziemlich peinlich. Wie oft muss man das eigentlich noch erklären? Mit solchen Leuten habe ich ehrlich gesagt kein Mitleid! Das ist pure Dummheit und sinnloses Sammeln von Vorstrafen! Im übrigen waren die "Rote Armee" Sprechchöre mehr als peinlich!

Oh man, wie oberpeinlich

Arschgesicht im untoten Winkel 17.11.2002 - 19:22
Na man, da hast du mal recht. Das war ja superpeinlich, sich wegen vermummung festnehmen zu lassen. Wobei doch jeder weiß, das soetwas VERBOTEN ist. Bla Bla Bla Bla!

Beim herausgreifen geht es ja nicht darum, was einer gemacht oder nicht gemacht hat, sondern was die Bullen meinen, was einer gemacht hat bzw. auch nicht gemacht hat ;-). Also hättest auch du festgenommen werden können (falls du da warst).

23te?

Riotboy 18.11.2002 - 15:57
War es wirklich die 23. die da war? Meines Erachtens nach war dort nur die 22. und BGS!