Antisemitismus in München

Max Brym 14.11.2002 19:26
Die Palästinatage in Münchenfortschrittlich oder reaktionär
Antisemitismus in München ?


In München fand vom 5, November 02 bis 11. November 02 eine sogenannte Palästinawoche statt. Veranstaltet wurde diese Woche vom örtlichen Palästina Verein. Das „Eine Welt Haus“ gilt als gemeinnütziges Projekt . Es ist als linker Veranstaltungsort bekannt. Seit den Palästinatagen wird darüber gestritten ob es sich um eine Woche mit antisemitischen Inhalten ge-handelt hat. Dieser Streit wird auch in langen Leserbriefspalten in der SZ geführt. Um den Streit der nach meinem Dafürhalten bundesweite Bedeutung hat,, füge ich als Anhang meinen bis dato noch nicht veröffentlichten Brief an die Süddeutsche-Zeitung bei. Max Brym



Leserbrief an den Münchener Teil
Palästinatage im „Eine Welt Haus“


Antisemitismus im „Eine Welt Haus“

Einige Leserbriefschreiber in ihrem Lokalteil stellen die Palästinatage im „Eine Welt Haus“ als normale Info Veranstaltungen im Sinne der Völkerverständigung dar. Weit weisen sie den Vorwurf, diese Woche hätte antisemitische Inhalte transportiert von sich. Dabei wird schon beim lesen der Briefe an ihre Zeitung der sekundäre Antisemitismus der Autoren deutlich. So sieht sich ein Herr Haysam El-Tibi bemüßigt festzustellen: “Es ist nicht neu für die deutschen Medien, dass bei jeder Kritik an Israel der Vorwurf des Antisemitismus erhoben wird“. Diese Behauptung ist latent antisemitisch und wirklichkeitsfremd. Tatsächlich wird in der deut-schen Presse nicht mit einer Kritik an Ariel Sharon und der israelischen Siedlungspolitik ge-spart. Es gibt in der Tat, kein Verbot die israelische Regierung zu kritisieren. Herr El-Tibi versucht mit der Behauptung, Israel könne nicht frei kritisiert werden , zu suggerieren in Deutschland gebe es ein von anonymen Juden , dekretiertes Verbot sich „frei“ über Israel zu äußern. Das Erinnert stark an antisemitische Verschwöhrungstheorien,. Die Angriffe von Herrn Ludwig Gernhardt auf ihren SZ- Redakteur Berthold Neff entbehren bezüglich seines Artikels über die Tage jeglicher Grundlage. Das einzige was Herrn Neff vielleicht zum Vor-wurf gemacht werden kann, ist, das er den raffinierten Antisemitismus der Veranstalter noch unterschätzte. So sprach zur Auftaktveranstaltung Herr Hamdan ganz im Sinne Martin Walsers von einer „Auschwitzkeule“ Der erste Referent Herr Christoph Steinbrink zeigte das berüchtigte Flugblatt von Jürgen Möllemann und verteidigte dieses. Zudem befaßte sich der Referent häufig mit Frau Knbbloch ( Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde) und vermittelte den Eindruck jene hätte in der Stadt München eine ungeheure „Machtfülle“ Dieser mit antisemitischen Vorurteilen behaftete Lehrer sprach öfter, von der Notwendigkeit hier-zulande „Tabus“ zu brechen. Jener Herr besaß die Frechheit seine Weisheiten als „links“ zu deklarieren. In der Diskussion meldete sich dann der primäre oder primitive Antisemit am 5. 11.02 häufig zu Wort. Laufend wurde Sharon mit Hitler verglichen und Begrifflichkeiten verwand wie „Vernichtungskrieg der israelischen Armee“. Das zu einem Zeitpunkt da in München die Ausstellung „Vernichtungskrieg der Wehrmacht“ läuft. Der Zweck ist klar: Die deutsche Geschichte wird entsorgt der Hitlerfaschismus verharmlost, mittels der sog. Palästi-nasolidarität. Am zweiten Tag der Woche war es noch schlimmer, es sprach am 6.11. ein Herr Shagra Elam über Holocaust Industrie und Holocaust Religion. Dieser sog Historiker sprach nicht über die deutschen Profiteure an der Judenvernichtung, nein er sprach über jüdische Profitiere die aus dem Holocaust eine Religion machten. Den ersten israelischen Ministerprä-sidenten David Ben Gurion stempelte er zum Nazikollaberateur. Selbstverständlich setzte er Sharon mit Hitler gleich und verglich das vorgehen der israelischen Armee in Dschenin, mit der Niederschlagung des jüdischen Aufstandes in Warschau im Jahre 1943. Nun aber genug mit den Ungeheuerlichkeiten, es muß allerdings festgehalten werden: Unter dem Vorwand mit irgendwelchen Palästinänsern solidarisch sein zu wollen, wird der in Deutschland latent vor-handene Antisemitismus angesprochen. Der perfide Vergleich von Sharon und Hitler entlastet den letzteren. Die ständig konstruierte Gemeinsamkeit zwischen Israel und Hitlerdeutschland bleibt nur dem Land der Opfer der Shoha vorbehalten. Dies hat den Zweck im nachhinein die Opfer des Holocaust als die eigentlichen Täter abzustempeln. Mit einer Solidaritätsarbeit zu-gunsten von Israelis und Palästinensern hat das ganze nichts zu tun.

Max Brym
Freier Journalisr
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Ergänzungen

Recht hast du Max der Vergleich hinkt!

Trudi 14.11.2002 - 19:45
Aber eine Gravierende Ähnlichkeit besteht schon, und viel fehlt nicht mehr, Arie muß nur noch anfangen systematisch in seinen Großen Palästinenser Lagern herum zu radieren.

Max Brym - ein stalinistischer Einpeitscher?

Kritik muß weh tun 14.11.2002 - 22:44
Max Brym nennt sich "freier Journalist", gehört aber nebenbei auch der stalinistischen kommunistischen Plattform der PDS an, die offenbar von den "Antideutschen" unterwandert ist. Er ist derzeit einer der hauptamtlichen Einpeitscher, die versuchen, die Linke auf den Kurs der "Antideutschen" festzulegen. Entsprechend dem stalinistischen Prinzip der "Parteilichkeit" versucht er, seine politischen Gegner zu diffamieren, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Er ist ein Feind der offenen, kontroversen Auseinandersetzung, zu der ein gewisses Maß an Polemik und Übertreibung nun einmal dazu gehören.
Im weiteren ist keineswegs ausgeschlossen, daß manche der von Brym kritisierten Personen tatsächlich Antisemiten sind oder antismeitische Gesinnungen verbreiten.
Nichtsdestoweniger ist der Stil Bryms eifernd, paranoid und inquisitorisch und stellt im Kern das Prinzip der offenen politischen Kontroverse, der öffentlichen Meinung und des Dialogs in Frage.

Natürlich muß der Stalinist erst einmal dogmatische Etiketten verteilen:

"So sieht sich ein Herr Haysam El-Tibi bemüßigt festzustellen: “Es ist nicht neu für die deutschen Medien, dass bei jeder Kritik an Israel der Vorwurf des Antisemitismus erhoben wird“. Diese Behauptung ist latent antisemitisch und wirklichkeitsfremd."

Sie ist natürlich übertrieben, aber deswegen nicht antisemitisch, weder manifest noch latent. Auch Brym bedient sich in seinen Artikeln regelmäßig solcher Übertreibungen. Auf ihn zumindest trifft dieser Vorwurf sogar zu: Brym hält tatsächlich jede Kritik an Israel für antisemitisch. An der einfachen Übertreibung hat er sich schon richtig festgebissen:

"Herr El-Tibi versucht mit der Behauptung, Israel könne nicht frei kritisiert werden , zu suggerieren in Deutschland gebe es ein von anonymen Juden , dekretiertes Verbot sich „frei“ über Israel zu äußern. Das Erinnert stark an antisemitische Verschwöhrungstheorien,."

Versucht El-Tibi das wirklich? Oder hat nicht vielmehr Brym die "anonymen Juden" dazufabuliert? Max Brym macht aus einer polemischen Übertreibung sofort eine Verschwörungstheorie, die er dann bekämpfen kann.

"Die Angriffe von Herrn Ludwig Gernhardt auf ihren SZ- Redakteur Berthold Neff entbehren bezüglich seines Artikels über die Tage jeglicher Grundlage. Das einzige was Herrn Neff vielleicht zum Vor-wurf gemacht werden kann, ist, das er den raffinierten Antisemitismus der Veranstalter noch unterschätzte.""

Der SZ-Redakteur wird sich freuen. Tja ja, Genossen, seid wachsam! Raffiniert wie diese Araber nun mal sind. Der Feind tarnt sich, aber die Inquisiteure a la Brym werden ihn schon entlarven...

"Der erste Referent Herr Christoph Steinbrink zeigte das berüchtigte Flugblatt von Jürgen Möllemann und verteidigte dieses."

Vorhin hat Brym noch behauptet, Kritik an Israel sei legitim...

"Zudem befaßte sich der Referent häufig mit Frau Knbbloch ( Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde) und vermittelte den Eindruck jene hätte in der Stadt München eine ungeheure „Machtfülle“."

Und? Widerspricht Brym dieser Behauptung?
Nein! Nicht darum geht es, sondern um das Tabu. Er will sagen: Selbst wenn Knobloch eine "Machtfülle" hätte, würde es keinem Nicht-Antisemiten jemals einfallen, davon zu sprechen. Denn Nicht-Antisemiten verzichten ja freiwillig darauf, unbequeme Dinge zu sagen.
Mit der Meinungsfreiheit hält es Brym so ähnlich wie die SED mit dem Wahlrecht: Die Wahl ist frei und geheim, aber nur verfluchte Systemfeinde würden jemals eine Wahlurne aufsuchen...

"Dieser mit antisemitischen Vorurteilen behaftete Lehrer sprach öfter, von der Notwendigkeit hier-zulande „Tabus“ zu brechen." Jener Herr besaß die Frechheit seine Weisheiten als „links“ zu deklarieren."

Frech! Denn was "links" ist, bestimmt das Zentralkomitee.

""In der Diskussion meldete sich dann der primäre oder primitive Antisemit am 5. 11.02 häufig zu Wort. Laufend wurde Sharon mit Hitler verglichen..."

Dieser Vergleich ist natürlich völlig unqualifiziert, eine maßlose Übertreibung. Solcher Übertreibungen befleißigte sich die "Linke" aber schon immer. Die Mauer hieß "antifaschistischer Schutzwall" und "deutsche Polizisten" waren schon immer "Mörder und Faschisten". Reinhard Lettau schrieb 1971 ein Buch zum "Täglichen Faschismus" -- Gemeint war der Alltag in Kalifornien. Auch Franz Josef Strauß wurde vor 20 Jahren laufend mit Hitler verglichen. Haarsträubend oder nicht, das ist die Linke wie sie leibt und lebt. Darüber kann ich mich schon lange nicht mehr aufregen.

""Begrifflichkeiten verwand wie „Vernichtungskrieg der israelischen Armee“."

Übertrieben, aber eben auch nicht ganz und gar falsch. Anstatt dieser Übertreibung eine bessere, differenziertere Bewertung entgegenzuhalten, versucht Brym die Zensur wieder einzuführen. Er will Sprachregelungen einführen. Bis am Ende wirklich keiner mehr Israel kritisieren kann.

""Das zu einem Zeitpunkt da in München die Ausstellung „Vernichtungskrieg der Wehrmacht“ läuft. Der Zweck ist klar: Die deutsche Geschichte wird entsorgt der Hitlerfaschismus verharmlost, mittels der sog. Palästi-nasolidarität.""

Ob die Linke auch Hitler verharmlosen wollte, als sie Strauß zum "Faschisten" ernannte?
Ob Bryms Partei SED den Faschismus verharmlosen wollte, wenn sie die Mauer als "antifaschistischen Schutzwall" bezeichnete?
Der zeitliche Zusammenfall mit der Ausstellung sagt noch nichts über die Intentionen der Diskussionsteilnehmer aus.

"Am zweiten Tag der Woche war es noch schlimmer, es sprach am 6.11. ein Herr Shagra Elam über Holocaust Industrie und Holocaust Religion."

Tja, diese Sprache würde ich auch nicht verwenden.
Aber das Leid der Juden wird ja z.T. wirklich recht schamlos vermarktet und die Kritik daran ist legitim.

"Dieser sog Historiker sprach nicht über die deutschen Profiteure an der Judenvernichtung, nein er sprach über jüdische Profitiere die aus dem Holocaust eine Religion machten."

Er hat sich sein Thema eben selbst ausgesucht.

"Den ersten israelischen Ministerprä-sidenten David Ben Gurion stempelte er zum Nazikollaberateur."

Das ist natürlich übel. Tatsächlich "kollaborierte" Ben Gurion nur mit der BRD, Franz Josef Strauß und Konrad Adenauer.

"Selbstverständlich setzte er Sharon mit Hitler gleich und verglich das vorgehen der israelischen Armee in Dschenin, mit der Niederschlagung des jüdischen Aufstandes in Warschau im Jahre 1943. Nun aber genug mit den Ungeheuerlichkeiten..."

Übertreibungen, die mich, siehe oben, nicht wirklich erschüttern können. Dummheiten kann ich darin sehen, aber nicht die "Ungeheuerlichkeit", über die Brym sich ereifert.
Und das Recht auf Übertreibungen gehört zum REcht der Meinungsäußerung mit dazu. Kritik muß wehtun, um wirksam zu sein.

""Unter dem Vorwand mit irgendwelchen Palästinänsern solidarisch sein zu wollen, wird der in Deutschland latent vor-handene Antisemitismus angesprochen.""

Brym wollte sagen, an den Antisemitismus sei appelliert worden.
Aber das ist nur eine Unterstellung. Man kann allen Menschen immer Böses unterstellen. Gesetzt den Fall, die Kritisierten wären keine Antisemiten: Wie sollten sie das Max Brym beweisen?

"Der perfide Vergleich von Sharon und Hitler entlastet den letzteren."

Das sollte Brym der TITANIC schreiben ;-)

"Die ständig konstruierte Gemeinsamkeit zwischen Israel und Hitlerdeutschland bleibt nur dem Land der Opfer der Shoha vorbehalten."

Was soll das jetzt heißen? Auch Bayern, die USA und Westberlin wurden x-Mal mit Hitlerdeutschland verglichen. Natürlich auch die DDR, Uganda und die Sowjetunion. Trotzdem wurde Hitler noch nie wirklich entlastet.

"Dies hat den Zweck im nachhinein die Opfer des Holocaust als die eigentlichen Täter abzustempeln."

Wohl kaum. Die sind seit 57 Jahren tot.

""Mit einer Solidaritätsarbeit zu-gunsten von Israelis und Palästinensern hat das ganze nichts zu tun."

Und Max Bryms Artikel hat nichts mit einer fairen Berichterstattung zu tun. Nichts als Unterstellungen und dogmatische Schubladen...

@ Kritik muß weh tun 14.11.2002 22:44

urmel 14.11.2002 - 23:20
also,wenn die pds von anti-d unterwandert würde,sollte mich das sehr wundern. ich veranstalte aber trotzdem mal prophylaktisch ein kleines freudentänzchen.
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da ich erinnere mich an ein lied aus den 70igern:
"so richtig können sich linke nicht freuen,(...)aber wenn einer auf den rasen pisst,ja dan tanzen sie vor freude tamm tamm"
fjd,sen.

q kritik muss ....

urmel 14.11.2002 - 23:29
"Dies hat den Zweck im nachhinein die Opfer des Holocaust als die eigentlichen Täter abzustempeln."
Wohl kaum. Die sind seit 57 Jahren tot.

??? sind überlebende der shoah etwa keine opfer ???
was du so alles ins totenreich dichtest,passt auf keine kuhhaut.

Ist einfach keine Diskussion wert!

Elvira 15.11.2002 - 00:18
Du siehst ja wohin die Antideutschen und die Nahost und Sonstigen Kommunisten die PDS gebracht haben, in Endlosen Ideologie Debatten unter 5 Prozent, und das versuchen diese Antideutschen und Nahost und Sonstigen Kommunisten nun auch mit indy.
Aber nicht nur mit indy die versuchen im Großen Stile Konterrevolutionär die Europäische Linke zu spalten, und auseinander zu treiben.
Wer das noch nicht mit bekommen hat ist ein Armer Wicht, genauso wie der Juso, da ein Paae Beiträge weiter Oben, der da über Braunen Abschgaum bei indy her zieht, bloß weil wir unser Demokratisches Recht wahrnehmen, und die Agressiv störenden Antideutschen und Nahost Kommunisten bei indymedia versuchen zu neutralisieren.

Antideutsche greifen Shoa-Überlebende

15.11.2002 - 00:28
auch direkt an. Wer kennt nicht die Aktion von Antideutschen in Heidelberg, wo VVN-Leute angegriffen wurden, weil sie sich nicht den selbsternannten studentischen Kommunisten unterordnen wollten...

Wie oft..

15.11.2002 - 12:43
wird dieses Schwachsinnsgerücht hier eigentlich noch gepostet werden? Fakt ist: In Heidelberg hat jemand, der später zeitweise bei den ADK mitgearbeitet hat, sich auf einer Demo mit VVNlern aufgrund eines politischen Dissens angebrüllt. Aus so was wird dann hier natürlich gleich ein Angriff.

Antideutsche haben mehrfach

kein Gerücht 15.11.2002 - 15:04
Shoah-Überlebende verprügelt. Dies zuerst in Heidelberg. Aber auch in Berlin haben Antideutsche schon Gewalt gegen Juden angewandt!
Völkische Antisemiten bekämpfen! Antideutsche abschaffen!

Nicht verprügelt

15.11.2002 - 18:41
angebrüllt - aber besser wirds dadurch nicht

Genaugenommen wars so:

15.11.2002 - 18:48
Antideutsche bauen sich vor den VVN auf und brüllen: "Marionetten seid Ihr Hahaha - für die Nazis steht Ihr da" ... das alles, weil die VVNler zuviel Allgemeinbildung haben, um die wirre Ideologie der Antideutschen (welöche sich magels Allgemeinwissen an der Kach orientieren) ernstzunehmen.

Militanz

Rafael Seligmann 16.11.2002 - 00:22
Wären die Schoah-Überlebenden jünger gewesen, dann ginge sogar das in Ordnung. Blöde Sprüche sind ja keine Prügel, auch da muß man unterscheiden.
Demonstrationen sind natürlich immer Machtdemonstrationen. Wer auf der Straße eine Meinung vertritt, muß natürlich damit rechnen, auch auf der Straße mit der Gegenmeinung konfrontiert zu werden. Das gilt auch für Auschwitz-Überlebende.
Sprechchöre und politische Demonstrationen haben allerdings etwas Trauriges: Denn diese Form der politischen Auseinandersetzung hat sich bereits damit abgefunden, daß Argumente und Intelligenz weniger zählen als Lautstärke und physische Präsenz.
Aber so sind wir Menschen nun einmal, und eine Demokratie kann auf Demonstrationen nicht verzichten. Trotzdem bin ich überaus skeptisch gegen alle, denen solche Aktionen innere Befriedigung bereiten.
Einsteins Spruch über die glücklichen Marschierer gilt natürlich auch für politische Sprechchöre. Warum gehen die nicht ins Fußballstadion?