Weitere Infos zur ICE Blockade Propaganda der Bullen

Markus Maurer 14.11.2002 10:26 Themen: Atom
Foto der LZ belegt ungewollt Richtigstellung

Polizei war vorgewarnt
Foto der LZ belegt ungewollt Richtigstellung
Wie das Foto auf der Titelseite der LZ (14.11.02) beweist, stand der ICE über der Fußgängerunterführung "Sternkamp". Von dort bis zum Blockadeort Höhe Ahrenskuhle sind es ca. 640m (gemessen auf dem Stadtplan Lüneburg; Maßstab 1:20.000)

Polizei war vorgewarnt
Es gab aus der Aktion heraus einen Anruf bei der Polizei, bevor Menschen auf die Schienen gingen! Menschen die CASTORen blockieren nehmen ihre Gesundheit und die Unversehrtheit anderer Menschen wichtig, daher werden blockierte Züge immer vorgewarnt und / oder vorgestoppt!
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Ergänzungen

Propagandamaschinerie

castorschlumpf 14.11.2002 - 10:55
Die Erzeugung und Verbreitung von Propaganda ist ein wichtiger Bestandteil der Strategie der Herrschenden. Verunglimpfung des Gegners, Ablenkung von wichtigen Tatsachen und Stimmungsmache sind die Hauptziele. Zur Hochleistung gebracht wird die Propagandamaschinerie allerdings erst wieder in Kriegszeiten, dort wird dann auch mal eine Werbeagentur gechartert (in den USA schon lange üblich).

In den großen Medien haben bei den Kurzmeldungen die Berichte über die ICE-Geschichte genauso viel Raum eingenommen wie der CASTOR und damit geschickt Sendezeit vereinnahmt und CASTORKRITIK verdrängt.

Kein 20UHR-TaGeSchau-Beitrag

Mic 14.11.2002 - 11:30
Die 20 Uhr-ARD-TAGESSCHAU brachte gestern garkeinen
Beitrag zum CASTOR, oder hab ich was verpasst?
TODschweigen ist auch so eine METHODE

Anfang oder Ende des Zuges?

Käpt'n Bär 14.11.2002 - 12:02
VOORSICHT!
Bei dem Schluß des Abstandes des Zuges zur Schienendemo ist schon wichtig, welche Seite des Zuges das Titelbild der LZ zeigt.
Wenn es das Ende ist, muss schon noch die Zugklänge dazugerechnet werden, dann stimmt das mit 150 bis 200 meter wieder.
Das ist aber alles andere als "Knapp davor".
Die dreiste Lüge wird sich beweisen.
WIR müssen dabei aber sehr sehr sorgfältig argumentiere

Stay Rude stay rebell

Hmmm, naja...

14.11.2002 - 12:23
wenn man von einer ICE-Geschwindigkeit von 150 km/h ausgeht, sind die 640m etwa 1,5 sec. Fahrtzeit... (150km/h entspricht ca 417 meter pro sekunde...)
Soviel zu den Fakten.
Wer solche Aktionen durchführt, muss beachten, dass für einen ICE 640m nicht sehr viel ist(bei hochgeschindigkeit...)
Riskiert bei solchen Aktionen nicht euer Leben, das ist es nicht wert...

Der Castor war in der Tagesschau

Tagesschau-Schauer 14.11.2002 - 12:29

Atommüll-Transport

Trotz zahlreicher Protestaktionen hat der Castor-Transport sein Etappenziel in Dannenberg erreicht. In dem Verladebahnhof muss die radioaktive Fracht auf Tieflader umgesetzt werden. Voraussichtlich morgen früh soll dann der Straßen-Transport ins 20 Kilometer entfernte Zwischenlager Gorleben gestartet werden. Der Atommülltransport aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague mit insgesamt 12 Castoren ist der bislang größte Atommüll-Transport in Deutschland.


(ohne Kommentar)

@hmm naja

14.11.2002 - 12:47
lol
Bitte lerne rechnen! peinlich sowas... :P

Rechengenie

svenski-beat 14.11.2002 - 12:59
Hey du Rechengenie vom Artikel `Hmmm...Naja´, der blöde Zug fährt ca. 40 m in der sec., sonst würde er wohl fast fliegen...
Don`t believe what you read,
Svenski

Zug fuhr da mit Fahrradgeschwindigkeit

Käpt'n Bär 14.11.2002 - 13:18
Moin
Vor der Demo-Gruppe auf den Gleisen fuhr der Zug ungefähr mit Fahrradtempo, bevor er ganz anhielt.

Es hat zu keinem Zeitpunkt irgendeine Gefährdung für oder durch den Zug gegeben.

Die Sache erinnert doch stark an Benno Ohnesorg in Berlin.
Da hatten die Bullen auch kolportiert, daß ein Demonstrierender einen Polizeibeamten erschossen habe...

Stay Rude STAY REBELL!

14.11.2002 - 14:20
Der ICE fuhr nach Bullenangaben 110 kmh (also eher weniger) und wenn er (bei einem Schnell-Bremsweg von ca. 240 bis 260 m aus dieser Geschwindigkeit) schon 150 m vor dem "Ziel" zum Stehen kam kann es nicht so arg gewesen sein

wahrheit hat 3 seiten...

agi 14.11.2002 - 14:47
In den Medien wurde zu dem ICE-Stop im Zusammenhang mit dem Castor-Transport nach Gorleben berichtet

Gegendarstellung:
Menschenblockade auf der Hauptstrecke Hamburg-Lüneburg um 10.50 Uhr
Um 10.55 Uhr wurde durch eine Menschenblockade für 10 Min. ein ICE aus Richtung Hamburg kurz vor Lüneburg gestoppt.

Dieser ICE war vorgewarnt, fuhr bereits seit Winsen verlangsamt und näherte sich mit niedriger Geschwindigkeit. Ca. 400 m vor der Blockade blieb er stehen. Der Vorwurf, diese Menschenblockade hätte eine Notbremsung verursacht, ist falsch.

Eine Notbremsung war nicht notwendig, denn die 20 km-lange Strecke ab Winsen reicht als Bremsweg sogar für einen Überschall-ICE aus. Gesicherten Informationen zur Folge waren Polizei und BGS über eine Blockade auf der Hauptstrecke Hamburg-Lüneburg informiert, bevor der fragliche ICE Winsen erreicht hatte.

Die Versuche, die Ereignisse zu verfälschen, sollen dazu führen, Demonstranten zu kriminalisieren, um damit zu verhindern, dass Menschen die Hauptstrecken als Aktionsraum für Protest gegen Castortransporte wahrnehmen.

Da von den Ordnungskräften der Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr erhoben wird, sind zu diesem Zeitpunkt weitere Informationen ohne Absprache mit einem Anwalt nicht möglich.

( Quelle:
CASTOR-NIX-DA!
Wendland, Atomstaat Deutschland  http://www.oneworldweb.de/castor/nix7/index13.html )

------------------------------------------------------------

soviel zur berichterstattung und gezielter irreführung der massen & kriminalisierung auf friedliches handeln bedachte, ihr grundrechtwahrnehmender menschen...

ich finde diese entwicklung vom kernproblem des sinnfreien atommüllspazieren fahrens abgesehen höchst bedenklich, gerade auch im zusammenhang des totschweigens durch weite teile der presse.

agi

danach ist davor

Angebliche Gewalttaten

Neugieriger 14.11.2002 - 14:51
Hi Leutz!

Auf www.polizei.niedersachsen.de unter CASTOR gibt es eine Pressemitteilung mit folgendem Inhalt:

>>>
Brennpunkt gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Castorgegnern und der Polizei war am
Nachmittag Hitzacker. Die eingesetzten Polizeibeamten wurden massiv angegriffen.
Bei 38 Polizeifahrzeugen wurden Blechschäden verursacht, Scheiben eingeschlagen und Reifen
zerstochen. Die Polizei nahm etwa 150 Personen in Gewahrsam. Diese wurden zur
Gewahrsamstelle in Neu Tramm gebracht
>>
Bei Eystrup schossen militante Kernkraftgegner mit Leuchtmunition auf einen
Begleithubschrauber des Transportzuges und nahmen hierdurch einen Absturz in Kauf.
<<<

Das dieses Gruenvolk zur Ueberdramatisierung wie auch zur Untertreibung (bei Gewaltexzessen dieser Schergen selbst - ist das jetzt Dialektik, hihihi) neigt, wissen wir ja von der ICE-Geschichte.
Weiss jemand irgendwas ueber diese Vorfaelle, so sie denn staatgefunden haben? Oder ist das mal wieder reine (bzw. reime *lol*) Propaganda?
Auf Hubschrauber schiessen finde ich nicht gerade witzig. Ich hoffe, irgendjemand kann mir sagen, ob das wirklich stattgefunden hat (was ich nicht glaube)!

417 m/sek..

14.11.2002 - 15:03
..hihihi!! Das ist herrlich, dann würde meine Fahrt von Hamburg nach Hannover nach Deiner "Berechnung" ja nur gute 5(!) Minuten dauern! Das verschönert mir diesen ansonsten wirklich trostlosen Novembertag! Hoffe Du studierst nicht Ingenieurswesen oder sowas....!! Aber nix für ungut!

14.11.2002 - 15:48
Im März 2001 soll bei der Dannenberg Essowiese auch mit Leuchtspurmunition auf Hubschrauber geschossen worden sein, Mordversuch sagt die Staatsanwaltschaft! In der FAZ (!) wurde dies (umschrieben) als absoluter Schwachsinn bezeichnet, wären nur "harmlose" Feuerwerkskörper gewesen. Allerdings weiß ich nicht, ob ein Hubschrauber durch eine Knallfrösche oder eine Silvesterrakete abstürzen kann.

@Käptn Bär: der Abstand wäre auch dann größer

Modelleisenbahnerinnenclub Göhrde 14.11.2002 - 15:57
Wenn es ein ICE 1 war:
Mittelwagenlänge: 26,40 m, Triebkopflänge: 20,56 m, maximal 14 Mittelwagen (i.d.R. weniger, 11 oder 12):

bei 14 Wagen: 26,40 m * 14 (= 369,60 m) + 20,56 m * 2 (= 41,12 m) = 410,72 m Zuglänge
bei 12 Wagen: 26,40 m * 12 (= 316,80 m) + 20,56 m * 2 (= 41,12 m) = 357,92 m Zuglänge

Falls 640 m Abstand stimmen und es wirklich das Zugende auf dem Bild ist, dann ergibt sich bei ca. üblichen 12 Mittelwagen ein Abstand zur Blockadestelle von immerhin noch 282 m (640-358). Dieser Abstand wäre immer noch etwas größer als der ICE-Schnellbremsweg aus den von der Polizei genannten 110 km/h, also keine Panik. Standardmäßig sollte man davon ausgehen, dass ALLE Pressemitteilungen von Hans Reime entweder gefälscht oder stark übertrieben sind (das Gegenteil wäre noch zu beweisen). Trotzdem finde ich derartige Blockadeaktionen nur eingeschränkt sinnvoll, 50.000 Leute bei Gorleben auf der Straße wären besser...

GEGENDARSTELLUNG

14.11.2002 - 16:26
Es ist eine unverschämte Lüge, dass wir bei den letzten noch lebenden Mitarbeitern des ehemaligen Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda von Paul Joseph Goebbels einen Kursus in Desinformation und Manipulation besucht haben sollen. Dies ist nicht wahr, es handelte sich vielmehr um die BILD-Zeitungsredaktion in Hamburg.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinsamen Pressestelle Polizei und Bundesgrenzschutz zum CASTOR-Transport bei der Bezirksregierung Lüneburg

Ergänzung und Kommentar

ahab 14.11.2002 - 16:26
Zu den beschädigten Fahrzeugen. Bei einer unbewacht abgestellten Kolonne (8 Bussies) waren alle vier Reifen platt gestochen. Äh 8 x 4 = äh na also, auf jeden Fall hat das mit dem Reifen wechseln wohl etwas länger gedauert. Dementsprechnd waren die Bullen auch aufgebracht und sichtlich nervös. Kurz später wurden sogar fahrende Fahrzeuge mit in voller Montur joggenden Ninja Turtels bewacht/begleitet. War echt nett mit anzusehen.
Ob das mit den ganzen Blechschäden so stimmt, wag ich zu bezweifeln, das sind wohl eher die zahlreichen Unfälle der FahrerInnen gewesen. Ebenso kann ich mir nicht vorstellen das Polizei und insbesondere die großen BGS- Hubschrauber wirkliche Probleme mit Leuchtspurmunition haben. Das sind keine Rettungshubschrauber und keine Sportgeräte, sondern MILITÄRmaschinen. Polizei und BGS sind Truppen die für Aufstände und Bürgerkriege ausgerüstet sind. Da wird nicht gespart! Leuchtspur macht doch selbst den Anti-Riot-Cops nicht viel solange sie ihren Körperpanzer an haben. Diskussion über Einsatz und Grenzen von Militanz sind wichtig; aber nicht auf der Grundlage dessen, was die Bullen sagen! Leute, reagiert bitte nicht panisch! Ihr seht doch selbst wie sie lügen und tricksen, und bei jeder popelige Aktion erklären wie gefährlich und gewalttätig wir DemonstrantInnen sind. Keine Aktion von UNS kann nur annähernd so gewalttätig sein, wie eine Minute dieses Systems! Unsere Kreativität gegen ihre Gewaltrituale - unsere Entschlossenheit gegen ihren Zynismus. Unser Lächeln wird sie besiegen!

Selbst Schuld!

Bürger 14.11.2002 - 17:24
Lasst die Beamten in Ruhe und haltet euch an die demokratisch aufgestellten Regeln, dann bekommt ihr keine Probleme und müsst hier nicht 'rumweinen ...

14.11.2002 - 18:41
der war gut, "Bürger", hihi!

@ Modelleisenbahn-Göhrde

Käpt'n Bär 15.11.2002 - 02:09
Moin,
Das meinte ich mit sorgfältiger Argumentattion.
Daß alle wissen, daß die in der Propagandastelle lügen, wenn sie den Mund aufmachen hab' ich nach den Erfahrungen seit März 2001 vorrausgesetzt.

Bei der angeblichen Lebensgefahr bei einem Schienenbus auf der Dannenberg-Schiene konnten wir Reime diese Lüge ja schon bei der Pressekonferenz in der Uni Lüneburg um die Ohren hauen.

Gruss

WIESO???

Boiler 15.11.2002 - 12:41
Hey "BÜRGER" Wenn wir uns an Demokratische Regeln halten sollen Sollns die fickenBullen gefälligst auch . UND "DEMOKATISCHES" VERHALTEN HABE ICH NACH 7 CASTOREN IMMERNOCH NICH BEI DEN COPS FESTGESTELLT

@Bürger

Demokrat 15.11.2002 - 13:32
Demokrtisches Verhalten wäre doch, mal zu schauen was die anderen Bürger so sagen, oder? Und die sind in der großen Mehrheit gegen Atomkraft. Natürlich gibt es auch einen Minderheitenschutz und es wird in Sachen CASTOR ja sehr viel Geld dafür ausgegeben um die Profite der ATommafia zu schützen. Die Methoden sind allerdings nicht mehr demokratisch wenn sich die Gesetzeshüter dabei permanent zu Gesetzesbrecher entwickeln und die demokratischen Grundrechte der Bürger mit Füssen treten, sei es bei der Sicherheitsverwahrung oder der Wilkür der Demoverbote oder oder oder ( auf indy sind genug beispiele gepostet).

Das was wir seit Jahren Erleben (Brokdorf, Wackersdorf, Wendland,...) ist einen ATOMDIKTATUR.

Schau mal rüber nach Österreich, da steht auch ein AKW an der Donau in Zwentendorf. Das haben sie gebaut, dann gab es einen VOLKSentscheid und das VOLK hat nein gesagt und jetzt steht da eben eine teure Industrieruine die nie ans Netz ging, aber den Österreichern blieb damit viel Atommüll, viel Protest und verdammt viel Folgekosten erspart.

Direkte Aktionen sind wichtig,

unser Image auch 15.11.2002 - 15:14
Deshalb werden derartige Lügen ja in die Welt gesetzt. So weit irgend möglich, sollten wir schon bei der Planung von Aktionen bedenken, was man hinterher für Lügenmärchen daraus drehen könnte. Wenn ich da allerdings zu viel drüber nachdenke, wird´s uferlos... Die Story vom Selbstmordkommando, das in letzter Minute davor gerettet werden konnte, vom Zug überrollt zu werden, lässt sich ja nun aus so ziemlich jeder Schienenblockade konstruieren. Naja, jedenfalls kann man diesen lebensmüden Gestalten nicht unterschieben, sie hätten den Zug zum Entgleisen bringen wollen - und jeder denkende Mensch schafft es hoffentlich, sich mal drüber zu wundern, dass die zahlreichen Suizidversuche stets misslingen ;-))) Genau um dieses Wundern zu verhindern, ist wohl auch nur eine bestimmte Blockade exemplarisch rausgesucht worden für diese Unterstellung.

Falls sich aber doch noch jemand wundert: BlockiererInnen auf den Schienen werden deshalb nicht überrollt, weil sie entweder im Wendland zu einem Zeitpunkt aktiv werden, wo gar keine anderen Züge als der Castor mehr rollen und man vor selbigen leider nur dann kommt, wenn er noch weit weg ist, oder weil sie sich allein schon ganz schön informieren mussten, wann der Castor wo durchfährt, und spätestens dabei nebenher auch erfahren haben, dass so ein Zug einen gewissen Bremsweg hat und man deshalb Warnposten in ausreichender Entfernung aufstellen muss.

Die Blockade eines ICE klingt schon eher wie etwas, das man auch spontan machen könnte (einfach auf die Schienen rennen, irgendein Zug wird schon kommen), und das gibt der Mär eine Chance, auch von Leuten geglaubt zu werden, die nicht einfach nachbeten, was die Obrigkeit ihnen vorgibt (für diese Leute braucht man sich eine solche Mühe nicht zu machen, da reicht´s zu verkünden, Atomkraftwerke seien gut und Demonstranten böse). Diese denkenden Leute könnten allerdings noch auf die Idee kommen, dass mensch einem mit 110 auf einen zurasenden ICE schon von weitem ansieht, dass er allzu schnell größer wird, und dass man dann vielleicht schnellstens von den Schienen geht. Deshalb wohl hat die Hamburger Morgenpost ein Foto eines angeketteten Blockierers hinzugefügt... Woran man sieht, wie flexibel die Wahrheit ist, wenn die Grenzen der Pressefreiheit vom Geld bestimmt werden.

Die Überlegung, ob Leuchtspurmunition gefährlich ist für Hubschrauber, können wir uns aber m.E. völlig sparen und durch folgenden Gedankengang ersetzen:
- Falls ja, lieber lassen, weil das Ding könnte abstürzen.
- Falls nein, lieber lassen, weil erstens bringt´s nichts und zweitens könnte jemand vermuten, wir wollten das Ding zum Abstürzen bringen. Was soll man denn da auch sonst drüber denken?

Direkte Aktionen werden dann die Transporte unmöglich machen, wenn sie wirklich massenhaft sind - und das werden sie nur, wenn der verdammt hohe Anteil von Leuten in der Bevölkerung, die gegen AKW´s sind, dazu motiviert werden kann, sich an solchen Aktionen zu beteiligen. Das zu verhindern und uns gesellschaftlich zu isolieren, dazu sind solche Räubergeschichten da. Und strategisch ließe sich für uns so einiges davon ableiten...

Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will! ;-)))

Aehm, Bremsweg eines ICE

Stefan 15.11.2002 - 16:29
Jemand schrieb weiter oben folgendes:
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Der ICE fuhr nach Bullenangaben 110 kmh (also eher weniger) und wenn er (bei einem Schnell-Bremsweg von ca. 240 bis 260 m aus dieser Geschwindigkeit) schon 150 m vor dem "Ziel" zum Stehen kam kann es nicht so arg gewesen sein
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Aehm?
Dir scheint der Bremsweg eines mit 110 km/h fahrenden ICEs nicht so ganz klar zu sein?!? 240- 260 m reichen dafür jedenfalls sicherlich nicht aus, und auch mit 500 Meter duerfte es noch "leichtere" Geschwindigkeitsdifferenzen zu "0 km/h" geben.

Das nur als kurzer Einwand, ohne mich der Polizeiberichterstattung anschliessen zu wollen, aber so ganz fernab jeder Realitaet ("bremsen eines ICE von 110 km/h innerhalb von 260m moeglich") sollte man ja vielleicht trotzdem nicht "argumentieren". Kannst dich ja 500m vor einem 100km/h schnellen ICE legen... nur testweise...

Hmmm, najaaaa...

mathematika 15.11.2002 - 16:29
640 m legt der ICE in 1,5 sek zurück?
Wow!
Wusste garnicht dass der ICE bereits die Schallmauer durchbrochen hat(Schall legt ca. 300m pro Sekunde zurück). Aber stimmt schon. 640m sind wenig wenn man bedenkt was der ICE fürn Bremsweg hat.

bin willig

mathematika 15.11.2002 - 18:27
nenene. Mir kommen mir diese Angaben irgendwie auch komisch vor. Und bullen und Presse bedingungslos glauben war auch nie mein Ding.Mensch, alles muss man selber machen. Also:

Gebt mir einen ungefähren Gleitreibungskoeffizienten (Stahl auf Stahl?) und das Gewicht dieses Wunderwerks der Technik und ich errechne euch haargenau wieviel Meter das Ding noch nach Auslösung einer Notbremsung rutscht. Versprochen. Vorrausgesetzt das Teil hat kein ABS :)

@Stefan (Aehm, Bremsweg eines ICE):

Deutsche Castorbahn GmbH 15.11.2002 - 21:10
> aber so ganz fernab jeder Realitaet ("bremsen eines ICE von 110 km/h innerhalb von 260m moeglich")

Nein, die Größenordnung dürfte stimmen (s.u.).

Der Weg hängt sicher von vielen Faktoren ab (Gefälle etc.), aber die Werte erscheinen glaubwürdig. Vielleicht ist in den Zahlen der in der Reaktionszeit/Schrecksekunde zurückgelegte Weg noch nicht inbegriffen. Sagen wir mal der Lok-/Zugführer braucht 0,75 Sekunden, um die Zwangsbremsung einzuleiten. Dann fährt der ICE bei 110 km/h = 30 m/s also noch ca. zusätzliche 23 m ungebremst.

> Kannst dich ja 500m vor einem 100km/h schnellen ICE legen... nur testweise..

Bei 500 m und 100 km/h habe ich damit ABSOLUT keine Probleme (aber ich stelle mich lieber hin, damit ich gesehen werde...), das reicht bei jedem ICE, IC/EC oder IR dicke.

"Der 628 [Dieseltriebwagen] hat bei Schnellbremsung aus 120 km/h einen Bremsweg von ca. 300m (Im Gefälle)."  http://www.sgs.wh.tu-darmstadt.de/homer/efaq/efaq-02-01.html

"Dies führt dazu, daß auch bei relativ geringen Geschwindigkeiten extrem lange Bremswege erforderlich sein können. So würde ein normaler Zug aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h beispielsweise einen Bremsweg von mehr als 350 m benötigen"
 http://www.ureko.de/Verkehrsunfalle/Unfallrekonstruktion/Unfalle_mit_Schienenfahrzeugen/unfalle_mit_schienenfahrzeugen.html

Aktionen auf Hauptstrecken finde ich trotzdem Scheisse und bitte Leute, ein schwerer Güterzug braucht beim selben Tempo ggf. x-mal solange zum Anhalten wie ein ICE mit Superbremsen. Und wenn der ICE-Meister sich mal 5 Sekunden um seine Zigarette statt um seine Strecke kümmert, ist auch Schluß...

Polizeibericht - Gegendarstellung

einer der 150 15.11.2002 - 22:35
Die zerstochenen Reifen hat es wohl wirklich gegeben, keine Ahnung, ob es so viele Fahrzeuge waren, hab da aber auch von Demonstranten derartiges gehört.
Dass die einen Zusammenhang(nichtmal nen Absatz) zwischen zerstochenen Reifen und 150 Personen in Gewahrsam herstellen, ist eine üble unterstellung. Denn die 100-130Personen(laut Polizeibericht), die in Hitzacker nach einem etwa 4 stündigen Aufenthalt in einem Kessel nach Neutramm gebracht wurden, um die Nacht da zu verbringen(insgesamt 19 Stunden, einziger Vorwurf. Verstoß gegen Versammlungsverbot, eine Ordnungswidrigkeit) waren absolut friedlich, es ging in keinster Weise Gewalt von den Demonstraten aus, "keine Gewalt" und "Wir sind friedlich, was seid ihr?" wurde immer wieder von vielen Demonstranten gerufen... Ich kann also bezeugen, dass mindestens 130 der in Gewahrsam genommen Personen keine Gewalt ausgeübt haben, die zerstochenen Reifen war die Tat von einzelnen... Progaganda vom Feinsten. Nichts neues, würde ich sagen...

ICE

Leo 16.11.2002 - 15:59
Könnt Ihr diese Besserwisserei mit der ICE-Geschwindikeit nicht endlich lassen?