Gegendarstellung zur Polizeiberichterstattung wegen ICE Blockade

Tipper 13.11.2002 21:50 Themen: Atom
Zz. läuft eine recht absurde Medienhetze wegen der ICE Blockade heute morgen nördlich von LG im ZUsammenhang mit dem Castor. Alle größeren Medien (Heute, yahoo.de,...). Die drucken einfach ungeprüft die Presseerklärung der Poliezi ab, die wider besseres Wissen behauptet, der Zugführer wäre bei der Blockade nicht vorgewarnt worden und hätte ein riskante Schnellbremsung vornehmen müssen.
In den Medien wurde zu dem ICE-Stop im Zusammenhang mit dem Castor-Transport nach Gorleben berichtet

Gegendarstellung:
Menschenblockade auf der Hauptstrecke Hamburg-Lüneburg um 10.50 Uhr
Um 10.55 Uhr wurde durch eine Menschenblockade für 10 Min. ein ICE aus Richtung Hamburg kurz vor Lüneburg gestoppt.

Dieser ICE war vorgewarnt, fuhr bereits seit Winsen verlangsamt und näherte sich mit niedriger Geschwindigkeit. Ca. 400 m vor der Blockade blieb er stehen. Der Vorwurf, diese Menschenblockade hätte eine Notbremsung verursacht, ist falsch.

Eine Notbremsung war nicht notwendig, denn die 20 km-lange Strecke ab Winsen reicht als Bremsweg sogar für einen Überschall-ICE aus. Gesicherten Informationen zur Folge waren Polizei und BGS über eine Blockade auf der Hauptstrecke Hamburg-Lüneburg informiert, bevor der fragliche ICE Winsen erreicht hatte.

Die Versuche, die Ereignisse zu verfälschen, sollen dazu führen, Demonstranten zu kriminalisieren, um damit zu verhindern, dass Menschen die Hauptstrecken als Aktionsraum für Protest gegen Castortransporte wahrnehmen.

Da von den Ordnungskräften der Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr erhoben wird, sind zu diesem Zeitpunkt weitere Informationen ohne Absprache mit einem Anwalt nicht möglich.

Wir berichten darüber weiter

 http://www.polizei.niedersachsen.de/castor/presse2002/20021311.htm
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Ergänzungen

Ja ja, Hans Reime's Märchenstunde ...

Bullizist 13.11.2002 - 22:40
"Die 27 Personen, die sich gegen 10.50 Uhr bei Lüneburg im Gleisbereich aufhielten, können von Glück sagen, dass sie diese Aktion unverletzt überstanden haben. Das haben sie nur der schnellen Reaktion der beiden Polizeibeamten zu verdanken, die den Lokführer des ICE zu einer Vollbremsung veranlassen konnten."

Und fast wäre auch noch ein Begleit-Hubschrauber abgeschossen worden. Aber eben nur fast.

Diese und weitere Lügen unter:  http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?nr=396741

Durchsichtige Strategie

Mediale Bullenstrategien 13.11.2002 - 23:12
Die Strategie ist ebenso durchsichtig wie wirkungsvoll. Nachdem es der Pressestelle der Polizei im Laufe der Nacht zunehmend weniger gelang, der Presse den Transport als "Business-as-usual" zu verkaufen (kann man leicht an der Genese der begleitenden Adjektive nachvollziehen "störungsfreier Transport", "weitgehend störungsfreier Transport", "Transport") ist sie im Laufe des Tages auf die Ersatzstrategie Skandalisierung umgestiegen. Die beruhte auf zwei Brocken für die sensationsgeile Presse. Der eine war die Lügengeschichte der Deichunterhöhlung, die schnell wieder zurückgenommen und zurechtgebogen werden mußte, der andere die von den "rauchenden ICE-Rädern". Solange sich die Presse daran aufgeilt, so die Strategie, wird sie nicht anfangen sich für die dutzende von Polizeiübergriffen, Verletzungen und zerstochenen Reifen zu interessieren.

Dass die Polizeiführung überhaupt zu solchen Mitteln greifen musste, zeigt, dass ihr Konzept nicht aufgegangen ist. Sie hat es wieder nicht geschafft, den Transport auch nur halbwegs störungsfrei durchzubekommen. Und während sie das Wendland mit Beamten und Material vollgeschissen haben, verlagern sich die Aktionen an den Rest der Transportstrecke und den kann keine Polizeiarmada der Welt hinreichend sichern. Sie werden beim nächsten Mal wieder den gleichen Aufwand betreiben müssen und der Citoyen Trittin wird auch beim nächsten Mal wieder genervt die Fragen der Presse beantworten müssen, wann denn damit jetzt endlich mal Schluß sei und warum dieses Pack sich nicht mit dem Atomkonsens abfindet.

Vor einem Jahr:

EineR 14.11.2002 - 01:14
Da gabs diese Story mit dem angeblichen "Augenspray" gegen Bullen. Zu dem Zeitpunkt war Indy.de erst ein paar Wochen alt und hatte während der Castor-Kampagne schon 20.000 Besucher pro Tag.
Hier mal der Link zum feature. Zieht Euch mal die Disko drunter rein!
 http://de.indymedia.org/2001/03/839.shtml

Der war auch nett:
 http://www.indymedia.de/2001/03/424.shtml

abfindet."

mailt/faxt das den agenturen und zeitungen!

14.11.2002 - 01:41

Aha

atomico 14.11.2002 - 07:32
Und von wem kommt diese Gegendarstellung? Quellenangabe? Ohne das kann das ja jeder schreiben (bzw. aus der Luft greifen).

Neuigkeiten zur ICE Blockade

Markus Maurer 14.11.2002 - 10:23
Foto der LZ belegt ungewollt Richtigstellung
Wie das Foto auf der Titelseite der LZ (14.11.02) beweist, stand der ICE über der Fußgängerunterführung "Sternkamp". Von dort bis zum Blockadeort Höhe Ahrenskuhle sind es ca. 640m (gemessen auf dem Stadtplan Lüneburg; Maßstab 1:20.000)

Polizei war vorgewarnt
Es gab aus der Aktion heraus einen Anruf bei der Polizei, bevor Menschen auf die Schienen gingen! Menschen die CASTORen blockieren nehmen ihre Gesundheit und die Unversehrtheit anderer Menschen wichtig, daher werden blockierte Züge immer vorgewarnt und / oder vorgestoppt!

Presserklärung dazu

14.11.2002 - 13:13

Überschall-ICE

Thomas 14.11.2002 - 17:24
Ein "Überschall-ICE", das interpretiere ich mal als einen ICE bei Fahrgeschwindigkeiten über 200 km/h, hat mehrere Kilometer Bremsweg. Die verharmlosende Darstellung, dass dieser auf gerader Strecke bremsen könnte, wenn er eine Gruppe von Demonstranten dort sähe, ist falsch. Wenn er die Leute gesehen hat, dauert es noch vielleicht 5 Sekunden, dann ist er reingerast.

Selbst Regionalzüge mit Geschwindigkeiten um die 120 km/h fahren regelmässig auf Hindernisse im Gleisbett, z.B. geparkte Autos, umgefallene Bäume u.ä. auf.

MfG Thomas

bahn brettert auf lg zu

haut ab 15.11.2002 - 11:00
wenn die bahn zur zeit des castors mit über hundert sachen auf lg zubrettert wundert mich gar nichts mehr....