Kein Durchkommen - Castor stand in Göttingen

anti-atom-plenum göttingen 13.11.2002 06:18 Themen: Atom
Göttinger CastorgegnerInnen haben den Atommüll-Transport ins Zwischenlager Gorleben aufgehalten. Schätzungsweise 200 AtomkraftgegnerInnen waren in der Nacht unterwegs und ließen sich auch nicht vom Demonstrationsverbot einschüchtern. Dreißig von ihnen haben um kurz nach 3 Uhr die Bahngleise besetzt. Sie konnten damit den Atomzug mindestens 20 Minuten aufhalten. Eine Atomkraftgegnerin sagte: „Alibitransporte nach Gorleben dienen nur dazu, das Atomgeschäft am laufen zu halten. Unsere Solidarität gilt den Menschen im Wendland.“
Die AtomkraftgegnerInnen waren nahe der Güterbahnhofstraße auf die Gleise gelangt. Die Polizei war völlig überrascht von der Aktion, die nur 50 Meter vom Hauptbahnhof entfernt stattfand. Die Blockade zeigt, dass geordnete Castortransporte durch Göttingen sich auch nicht mit Grundrechtseinschränkungen und einer Übermacht an Polizei durchsetzen lassen. Bereits 1997 wurden der Castor in Göttingen zu einem außerplanmäßigen Halt gezwungen. Seitdem hatte jeder Strahlenmüllbehälter in Richtung Gorleben die „Blockadestadt“ umfahren, obwohl hier der kürzeste Weg entlang führt.

Für die Anti-Atom-Bewegung ist dies ein großer Erfolg – für die Polizeiführung eine Blamage. Die Umgebung des Bahnhofs war durch ein doppeltes Versammlungsverbot sowohl des Landkreises als auch der Stadt zur absoluten Tabuzone erklärt worden. Ein Großaufgebot an Polizei und BGS war aufgefahren. Verwirrung stiften sollte vermutlich auch die umständliche Fahrtroute des Castors: Ein aberwitziger Zickzackkurs über Bebra, Kassel, Hann. Münden nach Göttingen.

„Wir können den Frust der Polizei verstehen“ sagte ein Aktivist. „14 Stunden-Schichten, massive Grundrechtseinschränkungen und trotzdem hat der Widerstand einen Weg gefunden.“
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Well done!

kurzhaarhippi 13.11.2002 - 11:47
Die Göttinger Polizeiführung hat ihrem Ruf als wortgewaltiger aber inkompetenter Haufen wieder alle Ehre gemacht.Zur Zeit lassen die sich gerade von ner SchülerInnendemo an der Nase rumführen. Sehr schön.

Schülerdemo

Schüli 13.11.2002 - 14:09
Die Schülerdemo in göttingen ist inzwischen beendet. nach der offizelllen Auflösung haben die Bullen allerdings nicht mit mehr gerechnet- ihr Pech. Anschließend wurden nämlich nach Karstadt, C&A, einer Burschenschaft und dem neuen Rathhaus ein Besuch abgestattet. Bullen? Zum Glück absolute Fehlanzeige. Nach mehrern Strassenblockaden, die teilweise noch extra Truppen der Bullen verlangten, da es 4 von ihnen nicht gelang die Leute von der Strasse zubringen, löste sich der Anti Castor Mob langsam auf. Endlich mal wieder eine schöne Demo mit ca. 250 Schülern, darunter auch viele jüngeren.
Soligrüße an alle Wendlancamper/innen

Die Bullen haben frust verdient

Von Klaus.m. 13.11.2002 - 14:18
Der Atomstaat und die Bullen haben doch den frust verdient,
ich habe kein mitleid mit Nazis und Bullen.Wenn die Bullen
die Trecker im Wendland bald wieder zerstöhren,kann es
doch kein vergeben und kein vergessen geben.Ansonsten ist
es gut das die Parteien kaum bei den Antiatom Demos
dabei sind.

all cops are frustrated

radio-activ-man 13.11.2002 - 17:38
Ob verdient oder nicht, das Zitat ist ja wohl eher eine Verarschung der Bullen: Alles versucht und trotzdem versagt *g*