Indirekte Nazipropaganda in Kalaschnikow

Ramiz Berhisa 08.11.2002 23:55 Themen: Antifa
Querfront und Antisemitismus
Antisemitismus in Querfrontmanier !
Die berüchtigte Zeitschrift Kalaschnikow druckt eine Rede eines sog. Historikers, die jener in München am 6.11.02 hielt ab. Der Mensch spricht von einer Holocaust-Industrie. Dabei meint er nicht die Deutsche Bank, Siemens usw. Nein er sagt ziemlich offen Israel peinige die Deutschen wegen dem Holocaust. Zudem bestreitet er die Singularität der Shoa. Er hält es für zulässig, Sharon mit Hitler zu vergleichen und betrachtet Ben Gurion als Nazi-hiwi. Diese Ungeheuerlichkeiten konnten in München bei den "Palästinatagen" gehört werden. Kalaschnikow druckt das dankbar nach. In München labten sich "linke" und Rechte an dieser braunen Brühe. Der Artikel und die Rede stammen von einer Person, die vor kurzem in München mit Herrn Karsli auftrat. In dem Artikel zur "Holocaust-Industrie" wird ein neuerlicher Beitrag zur Annäherung zwischen "links" und RECHTS geleistet im Rahmen der "deutschen Geschichtsentsorgung". In München gab es keine Proteste gegen den Menschen der in der obengenannten Veranstaltung mit Karsli für die Freiheit von Nazipropaganda eintrat. Das dieser kostümierte Linke in Kalaschnikow Israel mit Hitlerdeutschland vergleichen darf ist kein Zufall. Traurige Zeiten in München und Berlin.
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Ergänzungen

Nun ja....

Mr.iX 09.11.2002 - 02:14
Das verwundert eigentlich nicht. Kalaschnikow ist ein Querfront-Magazin. Solche Texte sind dort üblich, weshalb es diese Zeitung auch kaum in linken Läden gibt.

Hm...

Shimon 09.11.2002 - 02:56
Hm....

Was ist denn so falsch daran Sharon mit Hitler zu vergleichen???

Ich bin wahrlich kein Rassist und schon gar kein Antisemit doch sollten uns die Vorkommnisse im nahen Osten doch zu denken geben ob wir die Israelischen Handlungen (auf politischer Ebene) nicht vielleicht zu apart behandeln.

Meine Vorfahren(deutscher seits) mögen einige Fehler gemacht haben doch denke ich das jede Regierung (ganz gleich was ihrem Volk wiederfuhr) über den gleichen Kamm geschert werden sollte. Und das was in Palestina passiert ist im wahrsten Sinne des Wortes MENSCHENRECHTSVERLETZUNG!!!

Aber wir haben ja zum Glück genug andere Themen mit denen sich die Medien beschäftigen können.

In diesem Sinne, laßt sie doch machen was sie wollen, SIE haben das Recht!!!

Ein Kalaschnikow-Leser?

^ 09.11.2002 - 03:25
Also war der Holcaust nur "einige Fehler" und Israel bringt gerade Menschen in KZs um?
Musst schon besser sein, um Dich als Linker zu "tarnen"...

Euphemismenfeuerwerke

Warhead 09.11.2002 - 04:39
Einige Fehler...das lass ich mir auf der Zunge zergehen
Du hast vergessen die Autobahnen zu erwähnen

huhu ein paar fakten bitte!

eine 09.11.2002 - 05:05
Was Kalashnikow is wissen wir, Querfrontmagazin, wo auch Schreiberlinge zu Wort kommen, die in Nazi-Postillen und NeuRechten Zirkeln zu Wort kommen.

Trotzdem wäre bei deinem Beitrag schon mal mehr Genauigkeit wünschenswert wer ist der Historiker? Hat der keinen Namen? Gibts Quellen? Wo hat der geschrieben? Gibts dazu'n Link?
So ist dein Beitrag leider nicht gerade nachvollziehbar, und könnte dadurch mit antideutscher Behauptung verwechselt werden. Welche Palästina-Tage in München? Von Linken? Von Rechten? Von wem????
Usw.

Ein Problem in Berlin mit der Kalaschnikow-Veranstaltung im ND-Gebäude war, das die durchaus guten ReferentInnen - durchweg Linke, mit linken Argumentationen, wie z.B. einem Redner aus der unabhängigen Antifa (nicht aus Berlin), der auch klar gegen Antisemitismus Stellung bezog - also das diese ReferentInnen nicht wußten, daß sie von KALASCHNIKOW eingeladen wurden - denn die Veranstaltung war vom "philosophischen Salon" in dem Teile von der Kalaschnikow sind.
Auch dem größten Teil des Publikums war dies nicht bewußt. Jedoch sind viele aufgrund dieser Tatsache nicht dort hin gegangen, was schade für die ReferentInnen war, aber das einzige Richtige, um Kalaschnikow nicht zu hypen...
Das die Antideutschen von Bahamas und AA(NO) ihr eigenes Süppchen kochten und zu einer Gegenkundgebung (in Absprache mit der Bullerei) aufriefen war klar - jedoch ging es denen nicht um Kalaschnikow und Rabehl, sondern sie waren gegen die LINKEN REFERENTINNEN!!!! Ihre Beiträge und Flugis waren denunziatorisch gegen Linke aus der linken Szene Berlins und gegen die ReferentInnen. (nachzulesen auf der Bahamas-Internetseite).

Viele hier in Berlin sind weder zur Veranstaltung der Kalaschnikow (querfront + neurechte) noch zur "Gegenkundgebung" (rassisten + bahamas-nationalisten) gegangen, sondern schliefen lieber aus...

Wenn ich mich einmischen darf

Etienne 09.11.2002 - 08:37
Der angesprochene Autor wird von Kalaschnikow wie folgt angegeben.

* Autor: © Shraga Elam, München, 6. November 2002
Shraga Elam ist israelischer Recherchejournalist, Buchautor und Friedensaktivist. Er wurde 1947 in Haifa geboren und lebt seit 1979 in der Schweiz. Seine Spezialgebiete sind der Nahe Osten und der Zweite Weltkrieg.

Der Originalartikel ist dort auch nachzulesen,
auch ein weiterer Artikel des selben Autors
zur Möllemann-Diskussion, der sehr gut in diesen
Zusammenhang passt.

Es ist für mich persönlich sehr schwer nachvollziehbar
was der "Friedens-Aktivist" Elam bezweckt deshalb möchte ich ihn auch nicht weiter kommentieren.

gedankenloser hitlervergleich

Eure Else 09.11.2002 - 08:58
Den industriell organisierten massenmord gab es nur einmal in der geschichte.das ist ein faktum, an dem niemand vorbei kommt.
zur israel - palästina- problematik: es ist hier unmöglich nur einer seite die alleinige verantwortung für eskalation zu geben. in gaza city gab es ein museum für selbstmordattentäter, in dem diese verehrt wurden. die familie dieser attentäter wußten die ganze zeit nichts und es ist so, das hamas meisten arbeitslose und sehr jungen menschen dafür benutzt. sollen sich doch mal die "religiösen " führer dieser gruppen in die luft spregen, anstatt sich aus der arbeiterschaft, jugendliche für diese aktionen zu organisieren.

2. jahr der intifada

artikel 09.11.2002 - 09:54
Zwei Jahre ungelebtes Leben

Im September 2000 begann die zweite Intifada – seitdem ist das Denken zu großen, roten Schlagzeilen geronnen / Von David Grossman



Ich könnte dieses Stück beginnen mit dem zweiten Jahrestag der zweiten Intifada, mit dem Tag, an dem Ariel Sharon den Tempelberg betrat und in den besetzten Gebieten einen Flächenbrand auslöste. Aber die Geschichte könnte genauso gut in irgendeinem der sieben Jahre einsetzen, die dem September 2000 vorangingen. In dieser Zeit taten Israel und die Palästinenser alles, was in ihrer Macht stand, um das zerbrechliche Abkommen, das sie in Oslo getroffen hatten, zu hintertreiben und zu verdammen. Israel verdoppelte die Anzahl seiner Siedler in den Territorien, die Palästinenser schmuggelten Waffen ein, horteten Munition und bereiteten sich auf einen Krieg vor.

Diejenigen, die den Beschwerden der Palästinenser Gehör schenkten, ihren Warnungen bezüglich des Oslo-Abkommens und der Realität, die es unumkehrbar machen sollte, hätten merken können, dass etwas nicht stimmte. Das Abkommen bot den Palästinensern einen winzigen Staat an, in Stücke geschnitten durch eine massive israelische Präsenz. Diese Realität diente vor allem Israels starkem Sicherheitsbedürfnis. Die Vorausschauenden hätten damals schon erkennen können, was passieren musste.

Nur wenige Israelis waren zu dieser Zeit fähig, auf die Warnungen zu hören. Das ist der historische Fehler der Israelis, unser historischer Fehler. Die Palästinenser schlossen sich daraufhin selbst dem Narrenzug an, indem sie auf Sharons Provokation mit einem Ausbruch ungezügelter Gewalt reagierten. Was danach geschah, ist bereits Geschichte – und eine Tragödie. Zwei Jahre sind vergangen. Zwei Jahre ungelebten Lebens für beide Völker. Zwei Jahre, in denen unsere Sinne, unser Lebenszweck, unsere Gewohnheiten und Hoffnungen abgestumpft und eingeschränkt wurden. Zwei Jahre Stück für Stück gerinnenden Denkens, das nur noch in großen, roten Schlagzeilen ausgedrückt werden kann.

Mehr als 625 Israelis wurden in diesen zwei Jahren bei insgesamt 14 280 Anschlägen getötet. Ungefähr 1370 Palästinenser sind von israelischen Militäreinheiten getötet worden. Insgesamt 4500 Israelis wurden bei Terroraktionen verletzt; bei den Palästinensern ist die Zahl erheblich höher. Der palästinensische Rote Halbmond berichtete vor zwei Wochen von 19649 Verwundeten.

Narrenzug ins Ungewisse

Dennoch sind beide Seiten überzeugt, dass die jeweils andere noch nicht genug gelitten hat. Es ist daher klar, dass der Konflikt erst zur Erschöpfung der Hassreserven führen muss und beide Völker sich so verausgaben müssen, dass sie schließlich bereit sind, Konzessionen zu machen. Aber die Entwicklung läuft im Moment in die entgegengesetzte Richtung – die blutigen Terroranschläge der Palästinenser haben zu einer Metamorphose geführt. Die 33 Jahre israelischer Unterdrückung in den Territorien, die es 1967 besetzte (eine Besetzung, die, das sollte man nicht vergessen, durch feindliche Aktionen arabischer Staaten herbeigeführt wurde) sind fast vollständig aus dem Bewusstsein der Israelis gelöscht worden. Es ist sehr bequem für die meisten Israelis, zu glauben, dass sie jetzt mit den Palästinensern quitt seien und die Schuld für die derzeitige Situation vollständig bei diesen läge.

Für die Palästinenser beginnt der Konflikt spätestens mit dem Jahr 1948, indem der Staat Israel gegründet wurde. Die meisten Israelis setzen den Konfliktbeginn mit dem September 2000 an. Der israelischen Wahrnehmung nach gibt es keine Kompromisschance, weil es „keinen Partner gibt“, weil „alle Palästinenser Terroristen sind“ und weil sie „das großzügige Angebot ablehnten, das Ehud Barak ihnen machte“. Die Palästinenser zweifeln ebenfalls an der Möglichkeit eines Kompromisses. Aus ihrer Sicht würde jedes Abkommen derzeit Israel bevorzugen. Im Rückblick stellt sich die Terrorstrategie der Palästinenser als Bumerang-Taktik heraus. Sie schwächte die moralische Kraft des palästinensischen Kampfes erheblich und brandmarkte Arafat bei den USA und in anderen Teilen der westlichen Welt als Terroristen. Sie lieferte außerdem eine Rechtfertigung für eine harte militärische Reaktion Israels. Jetzt wird jede palästinensische Aktion, selbst wenn es sich um gerechtfertigten Widerstand handelt, von westlichen Politikern als Terrorismus wahrgenommen. Das lähmt die palästinensische Agenda sehr.

Auf israelischer Seite existiert ein erstaunliches Paradox. Es geht Israel schlechter als je in den vergangenen 35Jahren. Seine innere Sicherheit, Wirtschaft und nationale Stimmung verschlimmern sich. Dennoch bleibt Ariel Sharon, der als Premierminister versagt hat, der populärste Mann des Landes. Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Es ist Sharon gelungen – nicht zuletzt Dank des palästinensischen Terrors –, das israelische Volk zur Verengung seiner Sicht auf den komplexen Konflikt mit den Palästinensern zu bringen. Die Israelis denken jetzt nur noch an ihre persönliche Sicherheit. Es ist Sharons politischer Schlauheit zu verdanken, diese Sachlage so eindimensional darzustellen, dass die einzige Antwort auf die große und komplizierte Frage „Wie kann Israel sicher gemacht werden?“ lautet: „Durch Gewalt“.

Das ist Sharons Spezialgebiet. Gewalt, noch mehr Gewalt und nur Gewalt. Mit dem Ergebnis, dass jedesmal, wenn auch nur der Funke einer Chance aufglüht, Sharon sofort die nächste „zielgerichtete Liquidation“ eines palästinensischen Offiziers durchführt und der Konflikt wieder aufflammt. Jedesmal, wenn die palästinensische Führung ihre Bereitschaft zu neuen Verhandlungen erklärt und Gewalt und Selbstmordanschläge aussetzen will, reagiert Sharons Büro abweisend und höhnisch. Soweit es die derzeitige israelische Regierung betrifft, könnte die palästinensische Führung sogar Sharons Likud-Partei Treue schwören – auch das würde als eine hinterhältige Taktik interpretiert werden, den bewaffneten Kampf gegen Israel zu legitimieren. Sharon hat loyale Verbündete – die Extremisten unter den Palästinensern, die auch immer schnell mit der Entsendung neuer Selbstmordattentäter reagieren, wann immer die Gewalt nachzulassen scheint. So baut jeder auf die Ängste und die Verzweiflung der anderen Seite, sie jagen einander im bekannten Teufelskreis. Tag für Tag verstärkt sich die Versuchung, den Gegner als unmenschlich zu betrachten, was die eigenen Aktionen gegen ihn vertretbarer macht.

Es sind also zwei Jahre vergangen. Wer hat, so wie es jetzt steht, gewonnen, wer verloren? Oberflächlich betrachtet hat Israel zweifellos gewonnen. Arafat ist dabei, seine internationale Legitimität zu verlieren. Er verliert auch die Kontrolle über sein sein eigenes Volk, dem immer klarer wird, wie korrupt und unfähig er als Anführer ist. Ein Großteil der palästinensischen Führungsriege wurde von israelischen Sicherheitskräften liquidiert oder gefangen gesetzt. Die Leute aus dem zweiten oder dritten Glied sind unerfahren im Kampf, in organisatorischen Dingen und in Sicherheitsbelangen. Das Resultat ist die äußerst erfolgreiche Verhinderung der meisten Terroranschläge, die die Palästinenser zu begehen versuchten.

Zu Beginn der Intifada, besonders als die Selbstmordanschläge zunahmen, erschien Israel den Palästinensern als schwach. Heute ist klar, dass die Schwere der Anschläge und die große Anzahl Opfer, die sie forderten, Israels Sinn für nationale Einheit und gemeinsame Identität gestärkt haben. Die Israelis sind heute bereit, schwere Verluste zu erleiden, um Sharons Ziele zu erreichen.

Dennoch zahlt Israel einen hohen Preis. Nach zwei Jahren Intifada ist das Land militanter, nationalistischer und rassistischer als je zuvor. Es gibt so gut wie keine nennenswerte Opposition. Die Arbeitspartei, die Israels nationales Ethos in der Frühphase seiner Existenz prägte, ist von der rechtskonservativen Regierung völlig aufgesogen worden. Jeder, der sich der Brutalität von Sharons Regierungs-Aktionen widersetzt, wird einer an Verrat grenzenden Illoyalität verdächtigt. Die Medien solidarisieren sich großteils mit die Linie der Rechten, der Regierung und der Armee und dienen als Herold der kriegstreiberischsten Linie. Frömmlerische Selbstgerechtigkeit, Verachtung für die „feigen“ Werte der Demokratie, Aufrufe zur Ausweisung arabischer Bürger sind akzeptierte und legitime Elemente des öffentlichen Diskurses geworden, über die sich niemand aufregt.

Stumpfheit des Geistes

Die Macht der extremistischen religiösen Parteien nimmt zu. Eine Welle von rüpelhaftem und sentimentalem „Patriotismus“ hat das Land erfasst. Sie entspringt der authentischen historischen und fast urzeitlichen Empfindlichkeit gegenüber dem „Jüdischen Schicksal“ in seiner tragischsten Form. Die Israelis, Bürger der stärksten Militärmacht in der Region, mauern sich wieder einmal hinter ihrem Selbstverständnis als verfolgte, verletzliche Opfer ein. Die palästinensische Bedrohung, lächerlich im direkten Kräftevergleich, aber effektiv, wenn es um Resultate geht, hat Israel mit bedrückender Geschwindigkeit in die Angst vor völliger Zerstörung getrieben.

Israel hat für den Moment gewonnen, aber was bedeutet ein Sieg, wenn er keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft bringt? Die Palästinenser haben für den Moment verloren, aber sie kämpfen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Und es fällt schwer zu glauben, dass sie sich ergeben und Sharons Diktat beugen werden. Es stellt sich möglicherweise heraus, das die Palästinenser, wie bei der ersten Intifada, nicht das Durchhaltevermögen für einen Kampf haben, der länger als zwei Jahre dauert. Vielleicht steht ihnen wie damals eine Periode sozialer Desintegration und bitterer innerer Kämpfe bevor. Es würde Israel gut anstehen, nicht zu jubeln, wenn das geschieht. Denn letztlich hat Israel ein Interesse an einer starken, widerstandsfähigen palästinensischen Gesellschaft. Nur sie kann einen stabilen Friedensvertrag mit Israel abschließen, der historische Konzessionen macht. Aber diese Art komplexer Forderung kann heutzutage nicht die Stumpfheit des israelischen Geistes durchdringen.

Zwei Jahre sind vergangen, und es gibt keine Hoffnung. Ich möchte die Situation so zusammenfassen: Zwei Fakten sprangen mich aus den Berichten des letzten Monats förmlich an. Erstens: Nach UN-Angaben leidet mittlerweile mehr als ein Viertel aller palästinensischen Kinder infolge der militärischen Situation an Unterernährung. Zweitens: Israelische Schulkinder werden bald eine Unterweisung im Erkennen von Selbstmordbombern erhalten. Israelis und Palästinenser, die den Zusammenhang zwischen diesen beiden Tatsachen nicht erkennen wollen, sorgen dafür, dass wir einander auf viele Jahre hinaus als Geiseln halten werden, verantwortlich für überflüssige und sinnlose Tode.

Der Autor lebt als Schriftsteller in Israel. In diesem Herbst erscheint sein Roman „Sei du mir das Messer“ als Taschenbuch beim Fischer-Verlag.




Singularität der Shoa? Leider nicht.

Fatzus 09.11.2002 - 12:02
"Zudem bestreitet er die Singularität der Shoa."

Der Holocaust der Nazis war zweifelsohne eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Er steht aber in einer traurigen Reihe mit den Millionen-Massenmorden von Mao, Pol Pot und Stalin, in dessen Gulags bekanntlich mehr Menschen als in deutschen KZ ermordet wurden. Es wäre schön für die Menschheit, wenn es ein singuläres Verbrechen gewesen wäre...

mehr zu Kalaschnikow

siehe: 09.11.2002 - 12:07

Leider doch

Tim 09.11.2002 - 12:22
Die Juden wurden ob ihrer halluzinierten Zugehörigkeit einer "Rasse" umgebracht. Die erwähnten PolPot, Mao, Stalin haben,
politische, religiöse und sonstige von Ihnen so betrachtete "Gegner" umgebracht, was schlimm genug ist, und häufig wahrscheinlich nicht mal zutraf. Als Jude wurde Mensch vernichtet, egal ob er für Deutschland im WK I gekämpft hat, religiös war oder nicht.

Links nach Rechts

ex-Autor der Kalaschnikow-Online 09.11.2002 - 12:57
Ich habe weiterhin Interesse daran, was aus der Kala wird, und so schaue ich, wo sie verlinkt ist. Hier:

Im "Deutschen Kolleg" der Mahler/Oberlercher/Meenen

 http://www.deutsches-kolleg.org/verweise/

und hier:

Im rechtsradikalen "Karlsruher Netzwerk"

 http://www.karlsruhernetzwerk.de/verweise/index_verweise.htm

Was die "Querfront" angeht, so handelt es sich immer (!)darum, daß Rechtsradikale bemüht sind, die Linken zu sich rüberzuziehen, nie umgekehrt.

Was die Web Site des "Roten Salons" betrifft, die ebenfalls verantwortlich von Stefan Pribnow betrieben wird, so haben weder der FREITAG, noch die KONKRET sowie einige Autoren, die ich bislang für links gehalten habe und die dort sogar eine Home Page unterhalten, etwas dagegen, dort ihrerseits verlinkt zu sein.

Sage niemand, man könnte nicht mit einer einzigen Email darum ersuchen, sofort und umgehend von der Seite gelöscht zu werden, da man es nicht wünsche, dort verlinkt zu sein.

Es ist eben ein rotbrauner Sumpf.



gut, autor also bekannt, und weiter???

fragen 09.11.2002 - 14:03
"Diese Ungeheuerlichkeiten konnten in München bei den "Palästinatagen" gehört werden", meinte der autor des Beitrages.

Also WELCHE Palästinatage in München? Von Linken?? Von Rechten??? von Islamisten? Von WEM??????????

JungleWorld und Finkelstein

Angela 09.11.2002 - 17:15
Zum Themenkomplex "Holocaus-Industrie" fällt mir natürlich gleich Norman Finkelstein ein, der ja gleichnamiges Buch veröffentlicht und einen riesen Wirbel hervorgerufen hat. Besagter Autor hat vor ca. einem Monat ein Interview mit der JungleWorld geführt, was leider nicht vollständnig, sondern nur als Bericht abgedruckt wurde. Die Antinationale JuWo bezeichnete Finkelstein als "linken", was sicherlich einige Antifa-Recherche-Fuzzis auf die Palme bringen konnte. Aber Finkelstein ist nunmal ein Linker, auch wenn er sich Israel-kritisch äußert. Warum denn auch nicht. Besonders friedfertig ist Israel ja eh nicht, in ihrem Ziel das "geheiligte Land" von ungläubigen Arabern zu befreien.

nun ja...

cMos 09.11.2002 - 17:38
der holocaust ist einzigartig und jeder vergleich mit ihm oder der person adolf hitlers ist eine verherrlichung des nazi regimes. deshalb sind vergleich aller art mit diesem thema falsch, egal aus welchen noch so berufenen mündern sie ja kommen wollen...

@Hm...

Jacob 09.11.2002 - 19:10
"Ich bin kein Antisemit[,] doch..."
Na? Klingelt´s? Fällt Dir da nicht was auf? Na also!
Im Übrigen hast Du Dich mit Deinem Mist genau da verortet, wo Du nicht sein willst (das glaube ich Dir sogar!), das spottet echt jeder bla bla bla...

Mach´s nicht gut, mach´s besser:

Jacob

Ergänzung zu KALA und Palästinensertage

Ramiz Berhisa 09.11.2002 - 22:03
Querfront und Antisemitismus.
Zunächst muß ich mich entschuldigen wegen der Kürze meines Beitrages oben. Aber mir macht die deutsche Sprache vor allem schriftlich Probleme. Aber die sog. Palästinasolidarität in Deutschland geht mir an die Nerven. Jetzt einige Ergänzungen.
A. Das Kalaschnikow Möllemann verteidigt und über "Palästinasolidarität" versucht deutsche Geschichte zu entsorgen ist bekannt.
B. Kala läßt Autoren schreiben die von Holocaust-Industrie sprechen aber damit nicht die deutsche Konzerne meint die von der Shoa bis heute profitieren. Das läßt Schlüsse zu.
c. Im Juli druckte KALA Werbung von Neonazizeitung "wir selbst" im Forum ab. Der Protest der ehem. Autoren Brym und Eussener wurde abgeschmettert.
D. Eigentlich ist Kalaschnikow ein unbedeutendes Organ, aber viele deutsche "Linke" fallen aufgrund ihrer Palästinabessesenheit auf ähnliche Dinge herein.
E. Ein Beweis sind die jetzt in München stattfindenden "Palästinatage" im "Eine Welt Haus". Dieses Haus gilt als fortschrittliches linkes Haus. In gut besuchten Veranstaltungen wird Sharon mit Hitler verglichen und der Staat Israel laufend mit Hitlerdeutschland verglichen.
F. Das ist erschreckend wenn ein mehrheitlich "linkes" Publikum dazu klatscht.
G. Denn dieser Vergleich ist perfide, egal wie man zu Sharon steht. Der Vergleich wird nur in Deutschland laufend gemacht und ich frage warum ? Offensichtlich um endlich normal in der Welt herumzuballern. Diese "LINKE" trifft sich mit den Herrschenden. Es geht nicht um die Solidarität mit irgendwelchen Palästinensern.
H. Es wird bewußt oder unbewußt der Antisemitismus befördert. Dazu wird die Singularität der Shoa relativiert. Nur Israel ist der Vergleich mit Hitlerdeutschland vorbehalten. "Auschwitz war also nicht so schlimm" soll uns gesagt werden, indem Israel mit dem NS-Regiem verglichen wird.
Dies darf nicht hingenommen werden weder in München noch durch das Querfrontblatt Kalaschnikow.

Baobab + Kalaschnikow

xyz 10.11.2002 - 05:21
Seit Jahren steht auf der Seite des "Infoladen Baobab" der unten folgende verharmlosende Text zur Kalaschnikow
(es ist leider nicht ersichtlich wie lange genau )

der Pfad:
 http://www.baobab-infoladen.de/start3.html
oben rechts "Linke Links" anklicken
dann unter
Linke Info-Systeme:
vorletzter Eintrag

der Text:
revolte.net
Die neue "Plattform linker Projekte und Persönlichkeiten mit Archiven, Datenbanken und Nachrichten" ist eine Abspaltung vom Patisan Net. Ursache waren Artikel die die Zeitschrift Kalaschnikow veröffentlicht hatte, in denen sie nach aussagen von Gegnern einem Nazi eine Plattform geboten hätten. Da die Kalaschnikow auch zum Partisan Net gehörte, geriet das Netzwerk unter heftigen Beschuß von anderen Polit-Gruppen und linken Inernet-Aktivisten. Um sich aus der Schußlinie zu buchsieren, schaltete Partisan die Kalaschnikow-Seite ab. Daedurch kam es zum Zoff innerhalb des Partisasn Net, in Folge dessen ein Teil Ausstieg und das neue revolte.net gründete.

die AGiP (Baobab Mitnutzerin)
scheint die Seite auch nicht zu kennen ?
ist ja bei ihnen
 http://www.members.partisan.net/agip/
auch nicht verlinkt

wäre trotzdem nett wenn sie sich drum kümmern würden

Artikel zu damaligen Geschehnissen
 http://www.stressfaktor.squat.net/1999/parti_02.html

der link zu seinem alten Portal
 http://www.revolte.net/
 http://revolte.net/
 http://www.arena.revolte.net/
ist tot, weil
der Nationalist, Tabubrecher, Querfrontler, Betrüger, Hochstapler, Geld-Abzieher, Schläger,... STEFAN PRIEBNOW,
mal wieder in Geldnöten ist
und die Seite zum Verkauf ausgeschrieben hat

hier einige Hintergrundartikel
 http://www.trend.partisan.net/trd0500/t250500.html
 http://www.trend.partisan.net/trd0699/t010699.html
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_99/26/10a.htm

hier seine privaten Seiten
 http://www.kalaschnikow.net/de/impressum/autoren/pribnow.html
 http://roter-salon.info/arena/pribnow/

hier einige seiner Projekte:
die er zusammen bzw mit Unterstützung seines Gönners und Förderers Bernd Rabehl ,
mit Charly Kneffel, Gerhard Branstner , Nicolai Röschert,
 http://www.kalaschnikow.net/de/impressum/autoren/roeschert.html
betreibt:
(jetzt nicht mehr gebündelt auf revolte sondern geschickt gesplittet, er lernt dazu)
 http://www.kalaschnikow.net
 http://www.rbi-aktuell.de/
 http://roter-salon.info/
 http://www.philosophischersalon.de/
 http://www.rezension.net/
 http://www.feindblick.de/
Print:
 http://roter-salon.info/arena/querschlaeger/

zur ''Nahostkonferenz'' der Kalaschnikow-Online
 http://www.indymedia.de/2002/09/29352.shtml
 http://de.indymedia.org/2002/09/30167.shtml
 http://x-berg.de/racism/02/08/24/1613219.shtml

Aktuell auf Kalaschnikow.de
Rechtfertigung des Möllemann Flugblatts

Zitat von Shagra Eelam, jüd. Friedensaktivist

ergänzen tut immer not 10.11.2002 - 05:23
quelle: schweizer internetseite von PEACE NOW!:
 http://friedenjetzt.ch

Shraga Elam
Journalist, Friedensaktivist und Buchautor

"Ich finde es beschämend, dass es in Deutschland heute nur beschränkte Möglichkeiten gibt, die israelischen Kriegsverbrechen und die gefährlichen Mechanismen beim Namen zu nennen. Es zeigt sich wieder einmal, dass in Deutschland nur wenige Leute tatsächlich etwas aus der braunen Vergangenheit gelernt haben.

Obwohl es formell keine Diktatur gibt, herrscht nach wie vor eine Gleichschaltung und öffentliche Feigheit, die schreckliche Realität ungeschminkt zu beschreiben und zu thematisieren.

Die notwendige und berechtigte Mahnung vor der Verwendung von Nazi-Methoden durch die israelische Armee wird unterdrückt, verschwiegen und verharmlost.

Die deutschsprachigen Medien schaffen es zum Beispiel in diesem Zusammenhang, eine wichtige, aber heikle israelische Debatte völlig zu verschweigen, was ein absolutes Armutszeugnis ist und wirklich an die ganz dunklen Zeiten erinnert.

Vor einigen Wochen verglich die israelische Nationalsängerin Yaffa Yarkoni in einem Interview des israelischen Militärradios(!) den Einsatz der israelischen Soldaten mit dem Vorgehen der Nazis und rief deshalb die Soldaten auf, den Dienst zu verweigern. Sie nahm damit Bezug auf die Praxis der israelischen Soldaten, palästinensische Gefangene zu numerieren.

Nach dem Radiogespräch wurde eine regelrechte Hetzkampagne gegen die preisgekrönte und respektierte Yarkoni lanciert: Sie wurde und wird immer noch boykottiert, beschimpft usw.

Weite Teile der israelischen Friedenskräfte haben sich hingegen mit der Grande Dame der israelischen Musik solidarisiert, und deshalb wurde sie auch von "Frieden Jetzt" eingeladen, an der Grosskundgebung vom letzten Samstag zu singen.

Eine rechtsradikale Gruppe (kürzlich wurden vier ihrer Mitglieder wegen eines Bombenattentat-Versuchs an einer palästinensischen Mädchenschule in Ost-Jerusalem verhaftet) meldete sich bei Yarkoni und warnte sie vor einer Teilnahme an der Frieden-Jetzt-Kundgebung, sie würde sonst umgebracht. Die deutschsprachigen Medien berichteten aber nichts über die Auseinandersetzung um Yarkonis Tabubruch - den verpönten Vergleich zwischen Nazis und Israelis also. Sie schrieben lediglich - wenn überhaupt -, dass Yarkoni die Soldaten zur Dienstverweigerung aufgerufen habe.

Yarkoni sei Sängerin, keine Historikerin, wird aber auch moniert, und ihre Aussage solle entsprechend nur als emotionaler Ausrutscher einer zwar verdienstvollen, aber verkalkten alten Dame (77) beurteilt werden.

Ich bin um einiges jünger (54) und beschäftigte mich seit Jahren intensiv mit der professionellen Erforschung des Zweiten Weltkriegs und auch des Nahost-Konflikts. Meine Veröffentlichungen über diesen Themen (Bücher, Artikel, Vorträge usw.) ernten in Fachkreisen grosse Anerkennung. Es handelt sich für mich nicht nur um eine rein theoretische abstrakte Auseinandersetzung, sondern ist auch Teil meiner eigenen Geschichte. Denn meine Grosseltern sowie mehrere Mitglieder meiner Familie sind von den Nazis umgebracht worden. Mein Vater flüchtete rechtzeitig von Nazideutschland nach Palästina. Selber war ich israelischer Soldat und nahm an zwei Kriegen Teil. Obwohl ich seit mehr als 20 Jahren in der Schweiz wohne, verfolge ich intensiv die Ereignisse im Nahen Osten. Täglich konsultiere ich israelische Radio- und TV-Stationen, mehrere Zeitungen, Internet-Websites, pflege persönliche enge Kontakte und korrespondiere per e-mail, usw.)

Auf diesem Hintergrund und nach reichlichen Recherchen und Überlegungen, kann ich sagen, dass genügend überzeugende Beweise vorliegen, die den Vergleich zwischen der NS-Judenpolitik und der jetzigen israelischen Palästinapolitik absolut rechtfertigen.

Bei allen Unterschieden zwischen den beiden Situationen zeigt sich doch eine gefährliche Ähnlichkeit, die nicht verschwiegen werden darf, weder aus Feigheit noch Bequemlichkeit und Gleichschaltung - und schon gar nicht im Namen der Naziopfer.

Ein renommierter israelischer Journalist berichtete im Januar, dass sich das Oberkommando der israelischen Armee von den Nazi-Erfahrungen im Warschau Ghetto habe inspirieren lassen. Das Resultat dieser 'historischen Studien' liegt zum Teil schon vor: Das Jeniner Ghetto sieht jetzt aus wie nach einem Erdbeben.

Im Warschauer Ghetto setzten die Nazis die Häuser in Brand, um die hartnäckigen und heroischen WiderstandskämpferInnen zur Kapitulation zu zwingen. In Jenin setzten die angeblich viel 'humaneren' Israelis 'lediglich' Bulldozer, Kampfhubschrauber usw. ein, um ein ähnliches Ziel wie die Nazis zu erreichen.

Ein israelischer Nachrichtenoffizier erzählte, wie er im Winter 2001 zusammen mit dem Oberkommando seines Regiments ein neues, von PalästinenserInnen dicht bewohntes Einsatzgebiet nahe Jerusalem studierte und einen Plan zur Kontrolle dieser Gegend entwarf.

Erst einige Wochen später wurde ihm mit einem Schlag bewusst, was er und andere israelische Militärangehörige anrichteten: Er hatte mit seinem Tun die Ghettoisierung der palästinensischen Bevölkerung vorbereitet!

´Ohne zwangsläufig böse im üblichen Sinn zu sein, ohne eigentlich die Araber zu hassen, erfüllt man seinen Job so professionell wie nur möglichª, sagt er. ´Man denkt gar nicht über die andere Seite nach. Man will sie weder erniedrigen noch verletzen. So emotionslos wird das geplant, was im sterilen militärischen Sprachgebrauch "Reorganisation ziviler Nachbarschaften" heisst.ª

Und dann kam diesem jungen Offizier, der die Geschichte der Shoa studiert, dieser schreckliche Vergleich mit dem berühmtesten Schreibtischtäter Adolf Eichmann in den Sinn, der pflichtbewusst, gehorsam und ehrgeizig seine Aufgabe, die Judenvernichtung zu erfüllen versuchte. ´Sind wir anders? Waren die Amerikaner in Vietnam anders oder die Ägypter in Jemen und die Franzosen in Algerien?ª, fragt der angehende Historiker. Seine Emotion ist verständlich, auch wenn der Vergleich mit Eichmann - zum Glück - nicht ganz zutrifft. Noch nicht - ist man versucht zu sagen.

Das deklarierte israelische Ziel bei der jüngsten Operation 'Schutzwall' sei die Zerstörung der palästinensischen 'terroristischen' Infrastruktur. Nur: Diese Bereitschaft, erbitterten Widerstand zu leisten, existiert 'Dank' dem eskalierenden Völkermord - dem Palästinozid - mittlerweile in den Köpfen und Herzen der meisten verzweifelten PalästinenserInnen.

Steht also ein totaler Vernichtungskrieg bevor?

Soll die Welt mit einer wirkungsvollen Reaktion warten, bis die offensichtlichen israelischen Pläne vollständig umgesetzt werden?

Seit Mitte Oktober 2000 stehen die Grundrisse der israelischen Militärplanung per Internet aus einer zuverlässigen Quelle zur Verfügung ( ( http://www.between-lines.org/archives/2000/dec/Shagra_Elam.htm).. Der Massnahmenkatalog der 'Operation Dornenfeld' wie dieser Plan heisst, welcher bereits Schritt für Schritt umgesetzt worden ist, sieht auch noch die Beseitigung der palästinenischen Autonomiebehörden, die komplette Wiederbesetzung der palästinensischen Gebiete und schliesslich auch eine Massenvertreibung vor.

Es handelt sich dabei nicht um eine Phantasie-Horrorvision, sondern um das plausibelste Szenario (sieh z.B. Die Welt -  http://www.welt.de/daten/2002/04/26/0426fo328521.htx?print=1 oder Sunday Telegraph: http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=%2Fnews%2F2002%2F04%2F28%2Fwpal28.xml). Die Vertreibung der PalästinenserInnen erfährt von der israelischen aber auch US-amerikanischen Machtelite zunehmend Unterstützung.

Gerade heute sagte der neue israelische Generalstabschef, es stehe eine grosse Militäroperation in Gaza bevor. Damit wird eine weitere Eskalation nach dem Drehbuch 'Dornenfeld' verfolgt.

Es darf nicht vergessen werden, dass die Nazis von 1933 bis etwa 1941 'lediglich' (in Anführungszeichen! SE) die Vertreibung der jüdischen Menschen als Ziel verfolgten, und die genozidalen Massnahmen erst 1941/42 verschärft wurden.

Eine zweite palästinensische Nakba steht also bevor. Nakba - zu Deutsch Katastrophe und auf hebräisch Shoa - nennen die PalästinenserInnen die Massaker und die Vertreibung von 1948.

Also darf wirklich nicht mehr geschwiegen werden. Die Deutschen dürfen sich auf diese Art nicht erneut mitschuldig machen!

Die ehemalige israelische Erziehungsministerin Schulamit Aloni sagt: ´Die israelische Regierung und Armee haben die PalästinenserInnen schon in eine KZ-ähnliche Situation gedrängt. Es fehlt nur noch, dass sie vergast werden. Unsere Regierung manipuliert und missbraucht die Shoa,ª deklariert Aloni weiter. "Im Namen der Shoa soll auch dagegen protestiert werden.ª

Nach der jüdischen Katastrophe im Zweiten Weltkrieg wurde die Parole geprägt "Nie wieder Shoa." Die universelle Botschaft dieser Losung betrifft nicht nur Juden und Jüdinnen und heisst: "Nie wieder Völkermord!"

Im Namen der damaligen Opfer müssen wir heute also heftig dagegen protestieren, dass das gleiche, ähnliche oder vorstufenmässige Vorgehen gegen die PalästinenserInnen angewandt wird.

Im Namen der damaligen und heutigen Opfer trugen wir - palästinensische, israelische und Schweizer FriedensaktivistInnen - deshalb einen mahnenden gelben Davidstern und symbolische KZ-Bekleidung, um den Stopp des Gemetzels im Nahen Osten zu fordern, vor weiteren Gräueltaten zu warnen und für einen friedlichen Ausweg für ALLE BewohnerInnen von Israel/Palästina zu plädieren (s. beigelegten Bericht im jüdischen Magazin ). Ähnliche Aktionen fanden in Tel-Aviv und Haifa statt und wurden von verschiedenen FriedensaktivistInnen, wie den Sprechern von Gush Shalom (Friedensblock), dem Soziologen Prof. Baruch Kimmerling u.a. unterstützt.

Mit solidarischen Grüssen



Shraga Elam

israelischer Journalist, Buchautor und Friedensaktivist
"

@eine

la chajm 10.11.2002 - 18:35
du fragst nach fakten, und bestaetigst doch nur wieder deine eigenen projektionsleistungen.
zunaext einmal, war die aa(no) leider nicht an der organisation der gegenkundgebung beteiligt. die einzige(und gerade das ist das bedauernswerte daran) antifagruppe, die im uebrigen nicht ohne grund einen eigenen aufruf dazu veroeffentlicht hat,die daran mitbeteiligt war,war die HUmmel-Antifa. erzaehl also keine scheisse.
das justus wertmueller, die information, dass eine vermeintliche referentin, die eine ganze zeit lang mitglied einer nicht unbedeutenden berliner antifagruppe war, doch nicht bei der kala-konferenz labern sollte, erst nach seinem redebeitrag erhalten hat, ist wohlbedauerlich, andererseits, haette betreffende person sich auch vorher um klarstellung bemuehen koennen.
wenn dann kritisiert wird, dass "linke" sich auf dieser konferenz wohlfuehlen, dann ist dies sogar noch harmlos. wenn die einzigen, die diesem ganz offen antisemitischen querfrontdreck etwas entgegensetzen, also wirklich antifaarbeit betreiben bahamas, adk, buendnis gegen ig farben und die hummel sind, solltest du dich vielleicht fragen ob du nicht irgendwo falsch denkst und handelst.
und im zweifelsfall solltest du wirklich eher ausschlafen, bevor du so wunderbar dich auf indy selbst entlarst, als ein mensch der nichts weiss.

ein deutscher kann keine luege erzaehlen, ohne sie zu glauben. (frei nach adorno)

braune Freunde

Leser 10.11.2002 - 20:42
Heute lesen wir auf dem  http://www.rbi-aktuell.de des Martin Müller-Mertens wieder einmal einen Beitrag des Mahler-Freundes Gerhoch Reisegger. Auch Charly Kneffel tut dort mit.

Martin Müller-Mertens und Charly Kneffel sind Redakteure auf Kalaschnikow-Online.

An Shagra Elam

Max Brym 10.11.2002 - 23:27
Shagra Elam
du schreibst in Kalaschnikow. Dieses Organ steht in Verbindung mit alten und neuen Nazis. Martin Müller-Mertens ist nicht nur bei Kala an Bord. Auf seiner eigenen Seite rbi-aktuell schreiben Freunde von Horst Mahler aber auch Herren, die scheinbar nur für Kala tätig sind. Du befindest dich in einer "rotbraunen" Querfront. Deine Darstellung der Lage in Israel-Palästina spottet jeder Beschreibung. Warum sprichst du nicht von den faschistoiden Selbstmordattentätern ? Warum greifst du nicht Saddam als neuen Hitler an ? Letzteres wäre falsch, aber logischer als Sharon mit Hitler zu vergleichen. Du tust es weil du unter dem berühmten "jüdischen" Selbsthass leidest. Objektiv nützt du den Antisemiten, indem du für Möllemann und Karsli Partei ergreifst. Diese Zeilen schreibt dir jemand dessen Familie größtenteils in Auschwitz vernichtet wurde. Das du dich heute mit schlecht getarnten Nazis ins Bett legst ist deine Sache, laß aber bitte deine von den Nazis ermordeten Eltern aus dem Spiel. Du schändest ihr Andenken.

heftig... (max brym)

beobachter der völkischen 11.11.2002 - 04:05
"der berühmte jüdische selbsthass" - soso. wo hasst sich denn der shraga elam "selbst"? kann ich überhaupt nicht in dem artikel erkennen. vielleicht projizierst du ja deine antisemitischen klischees und vorurteile in ihn und seine aussagen hinein? jedenfalls finde ich es sehr bedenklich, jüdInnen pauschal irgendwelche negativen eigenschaften ("der berühmte jüdische selbsthass", "die berühmte jüdische geldgier" u.ä. schwachsinn) zuzuordnen.

kapitalismus(produziert antisemitismus)tötet.

in warschau starben 500000 wieviele in Jenin?

11.11.2002 - 12:11

An den Beobachter

Max Brym 11.11.2002 - 12:49
Im Januar 1919 ermordete Graf Arco in München Kurt Eisner. Vorher wollte er in die völkische Thule-Gesellschaft aufgenommen werden. Dies gelang ihm nicht, da er nicht als vollwertiger "Arier" eingeschätzt wurde. Unter anderem deshalb beging Graf Arco den Mord. Er wollte sich als "Deutscher Recke" beweisen. Wenn es Dir nicht um billige Polemik geht, dann wirst Du begreifen, daß der Antisemitismus dafür die Verantwortung trägt. Ich spreche nicht von "jüdischen Eigenschaften", sondern vom Antisemitismus, der in der Geschichte bestimmte Juden dazu verleitete sich selbst zu verleugnen und zu hassen. In der Literatur wirst Du genügend Belege dazu finden. Ich empfehle Dir, wenn es Dir wirklich um die Sache geht, Dich kundig zu machen und zu begreifen, daß der Antisemitismus jüdischen Menschen in der Geschichte auf unterschiedliche Weise zusetzte.

Antisemitismus

angewidert 11.11.2002 - 14:19
Mich wundert immer, mit welcher Unverschämtheit
in manchen Foren antisemitische und antiisraelische
Statements abgegeben werden. Hier können diese
Leute in der Anonymität sagen, was sie
wirklich denken und wünschen. Auf ihren eigenen
Sites, so sie denn welche unterhalten, sehen sie sich noch ein wenig vor - und über das Gedenken an tote Juden kann man ja ruhig mal einen Artikel schreiben ....

Ansonsten posten sie und ihre Gesinnungsgenossen in ihren Foren Pornos, Plunder, Petitessen. Manche führen dort auch Diskussionen über "Gauabzeichen".

Was die Juden sowohl unter den Journalisten (Uri Avneri, Shraga Elam) als auch unter den Forumsschreibern angeht, so
kann ich sie nur verachten. Sie werden von
deutschen Antisemiten funktionalisiert, bilden
sich aber ein, handelnde Subjekte zu sein.

Die Palästinenser, die werden von den deutschen
Antisemiten und Israelfeinden nur gegen die Juden
und gegen Israel benutzt. Die nennt man in diesen
Kreisen gewöhnlich "Kameltreiber" und "Kanakken"
(ohne daß sie wüßten, was Kanakken sind). Kein
einziger dieser Palästinenser interessiert diese
Leute wirklich. Keiner.

An den Beobachter

Maximilian Brym 11.11.2002 - 15:15
Ergänzung für "Beobachter"
In meinem Text sollte es heißen: Im Januar 1919 faßte Graf Arco den Entschluss Kurt Eisner zu töten. Dies gelang ihm im Februar 1919.