Monarchistischer Putsch in Nepal?
Nepal befindet sich auf dem besten weg zur offenen Diktatur. Am 4.10.02 entließ der nepalesische König Gyanedra den Ministerpräsidenten das Landes, Bahandur Deuba.
Monarchistischer Putsch in Nepal?
Nepal befindet sich auf dem besten weg zur offenen Diktatur. Am 4.10.02 entließ der nepalesische König Gyanedra den Ministerpräsidenten das Landes, Bahandur Deuba. Angesichts des eskalierenden Bürgerkrieges und der militärischen Erfolge der maoistischen Rebellen kam dieser Schritt des Monarchen nicht unerwartet. Nepal ist eine konstitutionelle Monarchie, in der dem König gewisse Machtbefugnisse zustehen. Doch mit der Entlassung des Ministerpräsidenten sind alle exekutiven Vollmachten und Befugnisse auf den König übergegangen, dieses geschah verfassungswidrig und ohne Beteiligung des Parlaments. Die nun vom Gyanendra akkumulierte Machtfülle steht ist zwar durch die Verfassung keineswegs gedeckt, doch kann er sich auf die Unterstützung der Armee und anderer Sicherheitskräfte verlassen. Die für den 13. November angesetzten Wahlen sind vom neuen nepalesischen Autokraten auf "unbestimmte Zeit" ausgesetzt worden. Angesichts der militärischen Lage im Königreich sei ein störungsfreier Ablauf der Wahl nicht zu gewährleisten, so der König in einer kürzlich ausgestrahlten Fernsehansprache. Daneben versprach Gyanendra, "Recht und Ordnung" wieder zur Geltung zur Verhelfen und warb um breiteste Unterstützung für sein härteres Vorgehen gegen die Rebellen - Spekulationen über die Verhängung des Kriegsrechts in Nepal haben nach der Ansprache neuen Auftrieb erhalten. Tatsächlich hat die militärische Auseinandersetzung mit den maoistischen Rebellen eine neue Dimension erreicht. Inzwischen kontrolliert die Guerilla nahezu alle ländlichen Gebiete des Landes, nur noch die Städte und einige Ausläufer sowie Täler des Himalaja- Massivs werden von den Regierungstruppen gehalten. Der scheidende Ministerpräsident Deuba hat in einem seiner letzten Interviews, gegenüber dem Daily Telegraph zugeben müssen, dass die Guerilla inzwischen kaum besiegt werden könne. Es gelte nun, die Maoisten soweit militärisch zu schwächen, bis sie wieder verhandlungsbereit seinen, so der ehemalige Ministerpräsident.
Generell herrscht jetzt ein Zustand von Rechtsunsicherheit in Nepal vor, sowohl für das gesamte Parteienspektrum, wie auch für andere Organisationen der Zivilgesellschaft. Ohne Wahlen und ohne Unterstützung seitens der etablierten Parteien ist ein "effektives" Vorgehen gegen die Rebellen höchst fraglich. Dieser schleichende Putsch des Königs wird von den Maoisten als ein Erfolg gewertet, die Gegensätze in der nepalesischen Gesellschaft spitzen sich derart zu, dass außer den Beiden Extremen - königliche Diktatur oder maoistische Volksdemokratie - keine weiteren alternativen de facto zur Wahl anstehen.
Seit 1996 führt die Kommunistische Partei Nepals ihren Volkskrieg zur Abschaffung der Monarchie und für die Errichtung einer Volksdemokratie. Bisher sind über 5.000 Menschen, Sicherheitskräfte, Rebellen, aber auch Zivilisten, bei den Auseinandersetzungen gestorben.
Quelle:
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2002/10/05/wnepal05.xml/
Nepal befindet sich auf dem besten weg zur offenen Diktatur. Am 4.10.02 entließ der nepalesische König Gyanedra den Ministerpräsidenten das Landes, Bahandur Deuba. Angesichts des eskalierenden Bürgerkrieges und der militärischen Erfolge der maoistischen Rebellen kam dieser Schritt des Monarchen nicht unerwartet. Nepal ist eine konstitutionelle Monarchie, in der dem König gewisse Machtbefugnisse zustehen. Doch mit der Entlassung des Ministerpräsidenten sind alle exekutiven Vollmachten und Befugnisse auf den König übergegangen, dieses geschah verfassungswidrig und ohne Beteiligung des Parlaments. Die nun vom Gyanendra akkumulierte Machtfülle steht ist zwar durch die Verfassung keineswegs gedeckt, doch kann er sich auf die Unterstützung der Armee und anderer Sicherheitskräfte verlassen. Die für den 13. November angesetzten Wahlen sind vom neuen nepalesischen Autokraten auf "unbestimmte Zeit" ausgesetzt worden. Angesichts der militärischen Lage im Königreich sei ein störungsfreier Ablauf der Wahl nicht zu gewährleisten, so der König in einer kürzlich ausgestrahlten Fernsehansprache. Daneben versprach Gyanendra, "Recht und Ordnung" wieder zur Geltung zur Verhelfen und warb um breiteste Unterstützung für sein härteres Vorgehen gegen die Rebellen - Spekulationen über die Verhängung des Kriegsrechts in Nepal haben nach der Ansprache neuen Auftrieb erhalten. Tatsächlich hat die militärische Auseinandersetzung mit den maoistischen Rebellen eine neue Dimension erreicht. Inzwischen kontrolliert die Guerilla nahezu alle ländlichen Gebiete des Landes, nur noch die Städte und einige Ausläufer sowie Täler des Himalaja- Massivs werden von den Regierungstruppen gehalten. Der scheidende Ministerpräsident Deuba hat in einem seiner letzten Interviews, gegenüber dem Daily Telegraph zugeben müssen, dass die Guerilla inzwischen kaum besiegt werden könne. Es gelte nun, die Maoisten soweit militärisch zu schwächen, bis sie wieder verhandlungsbereit seinen, so der ehemalige Ministerpräsident.
Generell herrscht jetzt ein Zustand von Rechtsunsicherheit in Nepal vor, sowohl für das gesamte Parteienspektrum, wie auch für andere Organisationen der Zivilgesellschaft. Ohne Wahlen und ohne Unterstützung seitens der etablierten Parteien ist ein "effektives" Vorgehen gegen die Rebellen höchst fraglich. Dieser schleichende Putsch des Königs wird von den Maoisten als ein Erfolg gewertet, die Gegensätze in der nepalesischen Gesellschaft spitzen sich derart zu, dass außer den Beiden Extremen - königliche Diktatur oder maoistische Volksdemokratie - keine weiteren alternativen de facto zur Wahl anstehen.
Seit 1996 führt die Kommunistische Partei Nepals ihren Volkskrieg zur Abschaffung der Monarchie und für die Errichtung einer Volksdemokratie. Bisher sind über 5.000 Menschen, Sicherheitskräfte, Rebellen, aber auch Zivilisten, bei den Auseinandersetzungen gestorben.
Quelle:
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?xml=/news/2002/10/05/wnepal05.xml/
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Ergänzungen
Stalinismus ist keine Volksdemokratie
ergänzung
Maoisches
Schwenken die dauernd die Mao-Bibel beim Gehen oder verbeugen die sich 5 Mal am Tag Richtung Mao-Grab oder haben die Mao zum Hindu-Gott erklärt oder was?
Linkes Denken und Personenkult schließt sich doch eigentlich aus!
Personenkult gibts nur bei der Rechten und den Joschkas und der Schröder-Mitte!
Stimmt!
Volksdemokratie als "offizielle Bezeichnung"
Natürlich: Wer eine Kalaschnikow und eine Mao-Bibel mit sich herumträgt, der hat auch das Recht, den das Quadrat "offiziell" für rund zu erklären.
Völlig verwirrt...
die ofizelle Bezeichnung....
naja, hab heute keine lust auf linkes trollen ;-)
@Autor
Auf jeden Fall wird das Attribut "maoistisch" wieder wie immer nur ein Schlachtruf für wenig Argumente.
Fakt ist, daß die Guerilla zur derzeitigen Lage eine fortschrittliche Kraft, ich würde sogar sagen, eine bürgerliche Kraft, denn es geht zunächst um den Umsturz monarchistischer Strukturen. Danach, mal kucken...in Asien ist der Maoismus sowieso eine problematische Geschichte, da einen Einblick zu bekommen, dafür genügt es nun nicht die maoistischen K-Grüppchen zu analysieren. Dazu müßte man sich sehr mit asiatischen Traditionen auseinandersetzen, die sehr stark den Marxismus mitprägten und letztlich eine ultramoralische Lehre schafften, schlimmer als die der Arbeiterbewegung!
falsch
Klar, Mao war nicht ohne, aber eine wichtige Etappe in China bis 1949, bis die Monarchisten endgültig vertrieben wurden. Danach wars eine realsozialistische Regierung, welche die ökonomischen Zwänge, die aufgrund der ausgebliebenen Weltrevolution bestanden, ziemlich perfide durchsetzte gg. die Bevölkerung. Deswegen eine alberne platt antikommunistische Gleichung aufzustellen, welche sich auf Demokratie (=VolksHERRSCHAFT) positiv bezieht, ist ein Witz.
Bruder Nr.1
Das ist praktizierter Maoismus,die permanente Revolution auf den Feldern und an den Werkbänken.
Sorry,aber solches Denken wird von uns abgeschoben...in die zu errichtenden Gewalterlebnisparks mit angeschlossenen Ultrabrutalmilitärzonen
Für die Monarchie in Nepal!
Wollt ihr denn an jeder Grausamkeit, an jedem Terror auf der Welt geistig mitverantwortlich sein?
Natürlich sind 95% der Linken nur Sektierer. Aber dann sucht euch doch wenigstens eine friedliche Sekte.
Die Beibehaltung der Monarchie ist in einem traditionsorientierten Land wie Nepal die beste Voraussetzung für eine allmähliche Demokratisierung und eine Verbesserung des Lebensstandards.
Allein deswegen, weil sie schon da ist, weil die Bevölkerung sich mit ihr weithin identifiziert sei daher kein Blutbad veranstalten muß.
Die Maoisten beginnen schon mit Bürgerkrieg, und wenn sie erstmal an der Macht sind, dann werden sie so weitermachen.
Dann wird die Gesellschaft eingeteilt in "gute" und "schlechte", und es wird mindestens fünfzig Jahre dauern, bis sich die Menschen von diesem Trauma wieder erholt haben werden.
Viele werden sich nie erholen: Die Ermordeten stehen nicht wieder auf, und ihre Kinder bleiben, wenn sie so lange leben, bis ins Jahr 2070 von dem Terror traumatisiert, den die Maos jetzt veranstalten.
Das wißt ihr ganz genau.
Jeder Mörder findet anscheinend eure Zustimmung, wenn er sich "links" nennt und etwas vom "kommunistischen Paradies" labert.
Was soll man lange reden...
Vorübergehend konnte man glauben, die Linke hätte was vom "Archipel Gulag" und dem Berliner Mauerfall gelernt, aber das war wohl doch nicht so.
In Nepal (und in diesem Beitrag) zeigen Linke mal wieder, wie sie wirklich sind, sobald sie ein ganz klein wenig Macht haben.
jau, genau...
Links zu Nepal
http://www.rwor.org
http://www.awtw.org
Mann ist das schlecht hier!
Aufruf zur Verteidigung der Demokratie
Press Statement by the Communist Party of Nepal (Unified Marxist-Leninists)
In accordance with the Constitution of the Kingdom of Nepal, 1991, it is our established constitutional reality that the state authority and the sovereign power rest with the people and are exercised through their elected representatives. Accordingly, the country has been on the path of democracy under constitutional monarchy and multiparty system guaranteeing human rights.
We are, however, shocked by the unexpected royal proclamation of October 4 made in the context of already announced mid-term polls. The royal proclamation have impinged on the spirits of constitutional and democratic system. As it is likely to create additional crisis of confidence in the country, the CPN (UML) is even more worried. At a time when the country is trying to solve the crisis in accordance with the people's mandate, a serious challenge has arisen bringing about more confusion in the country. In order to immediately end this uncertainty, His Majesty the King, the political parties and the people should develop understanding, consensus, cooperation among themselves and should work together unitedly.
In the above mentioned context the CPN (UML) appeals His Majesty the King, all the democratic political parties and the civic society to open way for a free and fair election by forming a government of national consensus in accordance with the spirit and objectives of the Constitution of Nepal 1991. The CPN (UML) has always been ready to march ahead with consensus for the peaceful and positive solution of the existing problems of the country. At the same time, it also wishes that the commitment for constitutional monarchy, multiparty democracy and early election as expressed in the royal proclamation should be implemented as soon as possible. There can be no difference of opinion that the people's mandate as expressed through election is of decisive significance for leading the country to the direction of stability and a permanent solution of all the problems. It is well known that people's power and democratic system are strong bases for the solution of the problem.
In the present day critical situation, the CPN (UNL) appeals all the democratic parties and the people to march ahead unitedly to further strengthen the sovereign people by safeguarding the achievements of the People's Movement of 1990.
Madhav Kumar Nepal
General Secretary
tschüss...
Vielen Dank für die billigste Form einer Totalitarismus-Debatte seit langem.
Kommunismus=Diktatur=Faschismus.
Willkommen in der bürgerlichen Mitte liebe Sofarevolutionäre und Fernsehexperten.
Aber ohne mich...
aber hallo