Impressionen der attac/Gewerkschaftsjugend-Demo am 14.09. in Köln
Einige kommentierte Fotos von der attac/Gewerkschaftsjugend-Demo am 14. September 2002 auf dem Ring in Köln
Nun ja, seht selbst - eine etwas stark "fragmentierte" Durchschnittsdemo mit den "üblichen Verdächtigen" - das ewige Problem der Linken ist halt seit jeher, dass die "judäische Volksfront" lieber die "Volksfront von Judäa" bekämpft als die "Römer" ;-) ...
Auffällig ist allerdings, dass die Parteien bzw. Jugendorganisationen der derzeitigen Bundesregierung überhaupt nicht offiziell präsent waren - haben sie sich nicht getraut, weil man sie wegen gewisser Aspekte ihrer Politik ansprechen könnte? Oder wollten sie eine Woche vor der Wahl nicht mit "linkem Gesindel" in einen Topf geworfen werden - schließlich sind sie ja jetzt staatstragend, und damit schämt man sich solcher Gesellschaft?! Ich sah lediglich ein Pärchen mit Juso-Ansteckern und einen einzelnen Mann mit einer B90/Grünen-Flagge. Letzteren habe ich auch darauf angesprochen; er sagte, er sei zwar nicht der "letzte anständige" Grüne, aber warum keine offizielle Delegation seiner Partei erschienen war, konnte er auch nicht erklären.
Viel interessanter als die diversen Rednerbeiträge war eine Straßentheateraktion auf dem Beton-Auto-Denkmal am Rudolfplatz - eine (sprachlich erkennbar österreichische) Stoiber-Darstellerin "freute" sich im Beisein der künftigen "Kanzlergattin" über den überragenden Wahlsieg der CDU/CSU (51%) - rief natürlich auch direkt den Bush Schorsch an usw. Ziemlich klasse! (Bild 8 zeigt die "Bühne" des Theaters; auf den beiden Plakaten steht Folgendes: "Regierungswechsel ohne Druck von außen bringt keine neue Politik. Druck von außen ohne Regierung auch nicht - Wir sind für das SOWOHL ALS AUCH." und "Rot/Grün unter Druck setzen UND Stoiber verhindern!")
Weniger motivierend war allerdings, dass die Veranstaltung - wie das in Kölle wohl so sein muss - zu einem großen Teil wie eine Karnevalsveranstaltung aussah: Viele Leute waren deutlich angedröhnt und kauften auch die Biervorräte der umliegenden Läden auf; auf den Straßen lagen Berge von Müll - darunter natürlich auch Unmengen an Flugblättern, in denen u.a. auch ökologische Missstände angeprangert wurden - wie sinnig (hoffentlich waren sie wenigstens chlorfrei gebleicht bzw. aus Altpapier?!)!
Letzten Endes war - v.a. wegen der bereits oben erwähnten Zersplitterung - kein wirkliches Demonstrationsthema zu erkennen; möglicherweise liegt das aber auch an den relativ schwachen und einfallslosen Slogans der Veranstalter (attac: "Eine andere Welt ist möglich" - Was denn für eine?! bzw. Gewerkschaftsjugend: "Her mit dem schönen Leben!" - klingt für "Antikapitalisten" ziemlich materiell orientiert; erinnert mich immer irgendwie an Westerwelle). Viel kreativer waren da schon die Transparente einzelner TeilnehmerInnen, die ihr zum Teil auf den Fotos bewundern könnt.
Immerhin waren sich aber alle in einem Punkt einig: STOIBER DARF NICHT KANZLER WERDEN!! Und das ist ja auch schon mal was.
Auffällig ist allerdings, dass die Parteien bzw. Jugendorganisationen der derzeitigen Bundesregierung überhaupt nicht offiziell präsent waren - haben sie sich nicht getraut, weil man sie wegen gewisser Aspekte ihrer Politik ansprechen könnte? Oder wollten sie eine Woche vor der Wahl nicht mit "linkem Gesindel" in einen Topf geworfen werden - schließlich sind sie ja jetzt staatstragend, und damit schämt man sich solcher Gesellschaft?! Ich sah lediglich ein Pärchen mit Juso-Ansteckern und einen einzelnen Mann mit einer B90/Grünen-Flagge. Letzteren habe ich auch darauf angesprochen; er sagte, er sei zwar nicht der "letzte anständige" Grüne, aber warum keine offizielle Delegation seiner Partei erschienen war, konnte er auch nicht erklären.
Viel interessanter als die diversen Rednerbeiträge war eine Straßentheateraktion auf dem Beton-Auto-Denkmal am Rudolfplatz - eine (sprachlich erkennbar österreichische) Stoiber-Darstellerin "freute" sich im Beisein der künftigen "Kanzlergattin" über den überragenden Wahlsieg der CDU/CSU (51%) - rief natürlich auch direkt den Bush Schorsch an usw. Ziemlich klasse! (Bild 8 zeigt die "Bühne" des Theaters; auf den beiden Plakaten steht Folgendes: "Regierungswechsel ohne Druck von außen bringt keine neue Politik. Druck von außen ohne Regierung auch nicht - Wir sind für das SOWOHL ALS AUCH." und "Rot/Grün unter Druck setzen UND Stoiber verhindern!")
Weniger motivierend war allerdings, dass die Veranstaltung - wie das in Kölle wohl so sein muss - zu einem großen Teil wie eine Karnevalsveranstaltung aussah: Viele Leute waren deutlich angedröhnt und kauften auch die Biervorräte der umliegenden Läden auf; auf den Straßen lagen Berge von Müll - darunter natürlich auch Unmengen an Flugblättern, in denen u.a. auch ökologische Missstände angeprangert wurden - wie sinnig (hoffentlich waren sie wenigstens chlorfrei gebleicht bzw. aus Altpapier?!)!
Letzten Endes war - v.a. wegen der bereits oben erwähnten Zersplitterung - kein wirkliches Demonstrationsthema zu erkennen; möglicherweise liegt das aber auch an den relativ schwachen und einfallslosen Slogans der Veranstalter (attac: "Eine andere Welt ist möglich" - Was denn für eine?! bzw. Gewerkschaftsjugend: "Her mit dem schönen Leben!" - klingt für "Antikapitalisten" ziemlich materiell orientiert; erinnert mich immer irgendwie an Westerwelle). Viel kreativer waren da schon die Transparente einzelner TeilnehmerInnen, die ihr zum Teil auf den Fotos bewundern könnt.
Immerhin waren sich aber alle in einem Punkt einig: STOIBER DARF NICHT KANZLER WERDEN!! Und das ist ja auch schon mal was.
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Ergänzungen
Hallo
die Parteien und Jugendorganisationen wollten schon teilnehmen. Sie sind allerdings ausgeladen worden. Wir wollten nichts mit schwarz/gelb und auch nichts mit rot/grün zu tun haben, ihnen keinen wirkungsvollen Wahlkampfauftritt verschaffen.
Das einzig die SAV mit vier Ständen auftrat ist Ihr Problem. Sie kandidiert in Köln mit einer Direkt-Kandidatin und der SAV-BuVo wußte, das Partein nicht zugelassen waren. Die SAV wird sehen, was sie davon hat.
Und wenn Stoiber nicht Kanzler werden soll, dann müssen wir wohl (oder nicht ganz so übel) die PDS wählen. Nur wenn sie in den Bundestag kommt, wird Stoiber garantiert nicht gewählt (es sei denn die SPD fällt um). Kommt die PDS nicht in den Bundestag, hat Stoiber eine durchaus gute Chance. Also überlegt es Euch!
Ach ja, Kölner ATTACIES haben den ganzen Demo-weg hinauf Müllsäcke verteilt. Aber wenn (wir alle) so mit unserer Umwelt umgehen?
Von Revolution spricht es sich oftmals leichter.
viele Grüße
heinrich p
Die SAV versucht zu instrumentalisieren...
die SAV (Sozialistische Alternative Voran) versucht ständig, bei bündnissen und demos dabei zu sein, wo es vorher immer klare absprachen gab, dass parteien, die sich in irgendeiner form zu wahlen stellen, nicht dabei sein sollten. bei ATTAC sind eigentlich auch keine parteien erlaubt, die sich zur wahl stellen. die sav ist aber eine der mitgliedsorganisationen. wenn der sav das untersagt wird, verucht sie entweder mit ihrem Tarnverein und vorfeldgrüppchen "Widerstand international" sich zu beteiligen. "widerstand international" ist aber weitgehend mit der sav identisch. die sav gehört zu einer internationalen partei, der CWI. dort werden die instruktionen an die nationalen gruppen verteilt, einfache mitlgieder haben kaum die möglichkeit sich einzubringen.
mehr infos zu der sav und der englischen cheforganisation "socialist party" hier: http://www.red-encyclopedia.org/ukgroups.html#SP
Noch mehr zur SAV
Ausserdem: Auch die DKP war präsent.
Letztlich ist es mir gleich: Wenns mir nicht passt, kann ich mich ja mit eigenen Inhalten sichtbar machen. Oft wird von der dogmatischen Linken nur gemeckert, aber nichts besser gemacht.
von wegen Instrumentalisierung
Was war denn mit den ganzen LINKSRUCK-Sektierern, die einem alle paar Meter penetrant ihre "Anti-Kriegs"-Zeitung andrehen wollten. Nach Anti-Castor und der Globalisierungsbewegung ist jetzt scheinbar die Anti-Kriegs-Bewegung reif für eine Vereinahmung durch die Trotzkis von Linksruck. Auf nach Palästina! Und was die für ein Geld für ihre Sinnlos-Plakate ausgeben, die haben bestimmt tausend Hochglanz-Dinger verteilt.
Dann doch lieber die lustigen Links-Sekten wie die "wahre KPD" bzw "KPD/ML" bzw "DKP" bzw "Weltrevolution" etc. pp. - Da kann ich wenigsten noch lachen, Linksruck ist aber einfach nur blöde und aufdringlich.
@Sascha
>"Her mit dem schönen Leben!" - klingt
>für "Antikapitalisten" ziemlich materiell orientiert
Das Motto der Demon war doch eins der wenigen guten Sache an diesem Tag. Wenn heute Menschen sich gegen den Kapitalismus wehren, und für eine bessere Welt kämpfen, bedeutet dies ja gerade nicht Verzicht zu predigen. Denn was ist daran gut, wenn es allen gleich schlecht geht? Im Gegenteil, die radikale Linke sollte Luxus und Wohlstand für alle (!) fordern, ein Leben für Menschen in dem jede/r nach seiner Facon glücklich werden und nach seinen Fähigkeiten leben kann.
Eine Verzichtsethik, die auf eine "einfache", naturgemässe" Ordnung hinarbeitet, schafft keine Befreiung sondern eine Regression ins vor-kapitalistische Mittelalter.
2. es sind ne menge leute mitgelaufen die jusos fahnen dabeihatten, habe ich mehrmals gesehen
3. Her mit dem schönen leben klingt materiell? willst du das nach einer wie auch immer gearteten revolution die leute alle gleich arm sind oder bedeutet kommunismus für dich doch lieber kaviar für alle?
einheit statt spalten!
ich bin zwar nicht mitglied der sav oder von lr aber:
dem kommentator vor mit ist ein kleiner fehler unterlaufen:
Linksruck und die SAV waren niemals ein und die selbe organisation und haben sich daher auch nie gespalten.
linksruck kann auch kein entrismus in attac machen, da erstens attac ein breites bündnis ist und zweitens linksruck dort eine mitgliedsorganisation ist. daher ist ein verdeckter entrismus wohl logischer weise nicht möglich.
es bestehen auch ziemliche unterschiede zwischen
diesen gruppen, die sav meint (wie damals die SPD), dass der sozialismus über parlamentswahlen eingeführt werden kann (siehe: http://www.worldsocialist-cwi.org/ ) Linksruck meint dagegen, dass der Sozialismus nur über die Selbstaktivität der Arbeiterklasse, d.h. durch eine Revolution von unten aufgebaut werden könne und spricht sich gegen jede form von stellvertretertum und parteiherrschaft aus (siehe: http://www.sozialismus-von-unten.de oder http://istendency.org ), stattdessen wird die rätedemokratie proklamiert.
infos zu der sav MUTTERorganisation (socialist party) finden sich unter: http://www.red-encyclopedia.org/ukgroups.html#SP
infos zu linksruck und den "Internationalen Sozialisten" unter http://www.marxists.de/intsoctend/inhalt.htm
insgesamt sollte die linke aber aufhören, sich selber zu bekämpfen und stattdessen die herrschenden angreifen.
nur die politisch bankrotten lästern über andere linke!
- gemeinsam sind wir stark!
- auf zum europäischen sozialforum!
falsch aufgeklärt
der 14.9. war erstmal ein riesen erfolg. wer sich nicht beteiligt hat, kann sich jetzt ja ärgern und lästern. das bringt aber auch nichts mehr.
-> if the kids are united ...
Ach der Kader ist auch da?
hmm
Mir ging ehrlich gesagt Spartakus und Linksruck am meisten auf den Sack, vorallendingen LInksruck, ich will nicht wissen wieviel Geld die mit den Hochglanzplakaten verschleudert haben, da wären andere Organisationen froh wenn sie soviel Geld überhaupt zur verfügung hätten. Außerdem rufen die immernoch zur Wahl von Rot-Grün auf!
nerv
Prost!
au lilalaunebär
Schon auf Indymedia...
Wüste Behauptungen und widerliche Hetze!
Die Behauptung, dass die SAV Demos instrumentalisiert ist
haarsträubender Schwachsinn und zeugt von den offensichtlich verleumderischen Absichten einiger DiskussionsteilnehmerInnen.
Wir sind lediglich EINE politische Partei innerhalb des
antikapitalistsichen Spektrums, und tun nichts anderes als innerhalb dessen (hier auf einer buntgemischten Demo) unsere Positionen vorzubringen. Ob diese Aussenstehenden zusagen oder nicht: dass ist nicht unsere Sache und es steht jedem frei, selbst darüber zu entscheiden.
Eine simple Falschbehauptung ist die, dass die SAV die
Meinung vertritt, dass der Sozialismus auf dem parlamentarischen Weg erreicht werden kann! Wir sind eine
revolutionäre Partei, die sich in der Tradition von Marx, Engels, Lenin, Liebknecht, Luxemburg und Trotzki versteht -was Reformismus ausschliesst.
Wir treten zwar zu Wahlen an , aber nur um diese als Plattform für revolutionäre Ideen auszunutzen und konkrete Massnahmen im unmittelbaren Interesse der Arbeiterklasse von den Herrschenden zu ERZWINGEN. Dabei machen wir gleichzeitig auch klar, dass jede erkämpfte Reform im Rahmen des Kapitalismus ihrer Natur nach begrenzt und jederzeit rücknehmbar ist.
Unser Hauptziel ist natürlich ein sozialistsiches Rätesystem, basierend auf der Selbstaktivität der Klasse.
Um Vorurteile und wüste Mutmassungen über unsere Organisationsstruktur aus dem weg zu räumen, kann ich euch-um mir hier nicht die Finger wund zu schreiben- nur raten,
unser Statut zu lesen.
Mal was anderes
erfreulich war nur das clubhaus des naheglegenen sportvereins, hier wurden die letzten kartoffeln und kottletts (leider auch nur wieder fleisch)vom grill an die leute verschenkt. so mein frust ist raus, bleibt nur das zitat von einem flugblatt (keine ahnung von welcher organisation, aber passend): who the fuck needs attac, we need a fucking revolution!!!
donald in dagoberts disneyland
hast voellig recht!
Eine aktivistin von uns hatte traenen in den augen,
da nach der langen demoroute von mitgebrachten getraenken
nichts mehr uebrig war und kaum einer von uns a-los die ueberteuerten preise auf der abschlusswiese zahlen wollte.
Die busfahrt konnte ich mir dank gewerkschaftsleuten erbetteln, sowas macht total spass und ist nicht jeden a-los sache, wie im a-amt die rolle des bittstellers ausfuellen zu duerfen.
Der 'ermaessigte' buspreis von attac (20euro statt 25euro fuer a-los) war besonders lustig:
Von 20 euro kann ich eine woche leben.
Waer nett, wenn die organisatoren naechstes mal auch auf sowas achten wuerden, speziell busplaetze fuer a-lo-inis
waeren wichtig, dann koennen wir auch mit mehr leuten teilnehmen.
oops