Ein Autonomer Raum während des ESF in Florenz 6.-10. Nov.

Treffen in Leiden / NL auf der PGA Konferenz 14.09.2002 22:44 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Verschiedene Gruppen und AktivistInnen aus Europa (einschliesslich Italien) trafen sich in Strassburg am No Border Camp (19.7-28.7) und an der Europäischen PGA Konferenz (Peoples´ Global Action) in Leiden (NL) vom 31.8-4.9, um die Idee eines autonomen Raums in Florenz zu diskutieren. Die ersten politischen Motivationen für diese Initiative sind in einem Brief aus Strassburg zusammengefasst (siehe unten).
Ergebnisse des Treffens in Leiden (NL) während der PGA Konferenz

Der folgende Aufruf geht an alle Grasswurzelgruppen und Individuen, die Florenz als einen wichtigen politischen Moment ansehen, an dem mensch präsent sein sollte und die daran interessiert wären, einen autonomen Raum zu gestalten, zu organisieren und an diesem teilzunehmen.

In Leiden kamen folgende Ideen zusammen, die einen solchen autonomen Raum definieren könnten:

* Von der Form, dem "Spirit" und der politischen Praxis her:

- sollte das autonome Forum ein Raum des freien Zugangs sein.
- sollte der autonome Raum auf eine aktive Teilnahme und auf horizontale Selbstorganisierung abzielen.

- sollten dessen politischen Aktivitäten kommunikativ sein und sich an die Öffentlichkeit wenden
- sollte er direkte Aktionen mit klaren kommunikativen Strategien beinhalten. Ziel ist auch die Suche nach neuen Praxen und Orten des Konfliktes


Inhatlich

Eines der Ziele wäre die Interaktion mit den TeilnehmerInnen des offiziellen ESF. Das autonome Forum sollte antikapitalistische Inhalte ansprechen, unter anderem:

- eine Kritik der Keynesianischen "Lösungen" der kapitalistische Krise
- eine Kritik des Staates, der Machtstrukturen und aller Systeme der Unterdrückung.
- No Border, No Nation: Bewegungsfreiheit als universelles Recht und eine Ablehnung des Grenzregimes.
- die Idee des freien Zugangs (franz. Gratuité) ansprechen; freier Zugang zu Informationen, "the Commons" (das Gemeinsame), Ablehnung des Privateigentums...
- gegen den permanenten Krieg agieren: Antimilitarisitische Perspektiven, Desertieren und nach innovativen Methoden suchen.

Die Ideen des Treffens im Bezug auf Aktionen:

- diese sollten symbolische Direkte Aktionen sein, die unsere Grundpositionen, Werte und Unterschieden zur sozialen Demokratie klar machen.
- diese sollten klar verständlich sein und von einer Kommunikationsstrategie begleitet sein.
- der Movimiento Antagonista Toscano brachte den Vorschlag ein für eine Demo an der US Militärbase in der Gegend von Florenz vor dem ESF.
- es gab Vorschläge die Aktivitäten des autonomen Raumes mit Aufrufen zu internationalen Aktionstagen zu verbinden
- wir sollten es versuchen, uns auf ein paar gut vorbereitete und kommunikative Aktionen zu konzentrieren. Folgende 3 Themenkomplexe wurden bislang vorgeschlagen:
Privatisierung (gegen Privateigentum, Wieder-Aneignung, freier Zugang...); Krieg (Antimilitarismus, Desertieren...); No Border, No Nation (für Bewegungsfreiheit und gegen
das Grenzregime)

Das Timing und die Repressionsrisiken nach Direkten Aktionen sollten gut ausgewertet werden, es sollte nicht zu reinem Antirepressionsmangament kommen. Der autonome Raum sollte die Möglichkeit anbieten, Aktionen zu organisieren. Wir sollten uns bewusst sein, dass der Level an sozialem Konflikt in Italien hoch sein wird (ein Generalstreik ist für Mitte Oktober angekündigt).

* Weitere Übereinstimmungen und Charakteristiken

- alle waren einverstanden, dass der autonome Raum als unabhängige Initiatve angesehen werden sollte und nicht "PGA" etikettiert sein sollte. Der Raum generell, sowie die workshops oder Aktionen sollten darauf abzielen, die Unterschiede zur sozialen Demokratie klar zu machen. Der Raum sollte den PGA hallmarks entsprechen ( http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/pga/hallm.htm).

- Gruppen und Kollektive sollte frei drüber entscheiden können, ob und wie sie am ESF teilnehmen wollen.
- Gruppen und Kollektive sollen ihre eigene Initiativen in diesem autonomem Raum organisieren, solange diese mit den Grundprinzipien übereinstimmen.
- ein Prinzip des autonomen Raumes ist die nicht-Konkurrenz mit dem ESF

* weitere Diskussionspunkte: "nicht zu nahe, nicht zu weit entfernt", Konfrontation ?

Bei der Interaktion mit den TeilnehmerInnen des ESF besteht die Herausforderung des autonomen Raums darin, auf einer Seite sicher zustellen, dass die Initiative nicht kooptiert wird und es auf der anderen Seite nicht zur totalen Abgrenzung von Positionen und Menschen kommt, die sich mit dem autonomen Raum identifizieren.
Die Aktivitäten des autonomen Raums sollten da sein, nicht um den ESF zu konfrontieren aber die politischen Ideen der sozialen Demokratie. Die wahren Fragen um Kapitalistische Unterdrückung sollten thematisiert werden. Leute haben den Wunsch geäussert der sozialen Demokratie ihr wahres Gesicht zeigen zu lassen und sie zum Positionieren bringen.
Die Ziele müssen so klar wie möglich formuliert werden, ohne irgend etwas aufdrängen zu wollen. Wir müssen aus den Ereignissen in Genua und Strassburg lernen,
zwei Internationale Events die unsere Erfahrungen wiederspiegeln in der politischen Konstellation zu arbeiten die wir in Florenz wahrscheinlich finden werden. Wir sollten uns auch die Frage stellen, ob wir überhaupt imstande sind, das Szenario eines autonomen Raumes sowie wir uns das hier anfangen vorzustellen umzusetzen.

Dieser Brief ist kein Mobilisierungsaufruf. Es ist lediglich die Äusserung des Wunsches vieler Leute eine solche Initiative anzugehen. Es ist klar, dass der politische und logistische Einsatz der Italienischen Gruppen entscheidend sein wird. Der Movimiento Antagonista Toscano konnte leider nicht in Leiden vertreten sein und haben ihren Beitrag per mail geschickt. Die Meinung vieler Leute auf dem Treffen in Leiden war, dass wir keinen Mobilisierungsaufruf machen können, solange die Lage in Italien unklar ist in puncto politische Unterstützung der Gruppen vor Ort, die nötig ist, um das Projekt erfolgreich umsetzen zu können. Deshalb ruft das Treffen in Leiden die Italienischen Gruppen, die die Ideen und den "Spirit" eines möglichen Autonomen Raumes teilen, dazu auf zusammenzukommen, diese Ideen auszuwerten und eine internationale Antwort zu geben.

Das Treffen in Leiden hält ein baldiges internationales Treffen in Florenz für notwendig, um weiter an dem gemeinsamen Verständnis des Vorhabens und an einem politischen Programm zu arbeiten und die logistischen Vorbereitungen sowohl lokal wie international zu koordinieren.

Kommunikation:
Email Liste um die Vorbereitungen zu diskutieren:
 pga2002_esf@aseed.antenna.nl
du kannst dich drauf setzen in dem du eine leere Mail an die Liste schickst.

Leiden, während der Europäischen PGA Konferenz, September 2002



 http://www.de.indymedia.org/2002/08/27638.shtml

Vorschlag zur Diskussion über eine Schaffung eines autonomen Raumes in bezug auf das Europäische Sozialforum (ESF) in Florenz
Als Teil der Treffen, die im Rahmen von Peoples' Global Action (PGA) beim Grenzcamp in Strasbourg vorgeschlagen wurden, haben Gruppen aus verschiedenen Orten in Europa (Spanischer Staat, Italien, Finnland, usw.) darüber gesprochen, wie sich unsere Bewegungen, Gruppen und Netzwerke zum Europäischen Sozialforum positionieren sollten, das vom 6. bis 10. November in Florenz stattfindet.

Wir haben uns auf die Initiative verständigt, einen konkreten Raum zu schaffen für all jene, die traditionell mit dezentralen, horizontalen, basisorientierten und antiautoritären Strukturen arbeiten; ein Raum der die Autonomie wahrt in Bezug auf den "offiziellen" Raum des ESF, aber gleichzeitig verknüpft ist, um eine spezifische Art der Intervention zu erlauben. Dies heißt konkret, mit einem Bein draußen zu sein und mit einem Bein im ESF (das erstere, auf jeden Fall, mit zwei Füssen ;-)).

Dieser Vorschlag entstammt kollektiven Überlegungen, die immer noch offen sind in nahezu jeder Hinsicht. Wir fassen sie hier zusammen, um einige der Ideen zu umschreiben und eine partizipatorische Debatte und Prozeß beim Aufbau dieser Initiative zu ermöglichen:

- Der Beschluß zum ESF im November in Florenz wurde beim letzten Weltsozialforum in Porto Alegre gefaßt. Seither wurde der Prozeß durch Vorbereitungstreffen in verschiedenen europäischen Städten fortgesetzt. Auf dem Papier ist der Prozeß offen und partizipatorisch, aber viele von uns denken daß das ESF und dessen Vorgehensweisen in der Praxis von politischen Kulturen geformt werden, die weniger partizipatorisch sind.

Das ESF wird sicher ein Moment der starken Sichtbarkeit in Europa sein, von dem wir nicht völlig losgelöst sein sollten. Die Idee der Schaffung eines autonomen Raumes anläßlich des ESF soll einen Raum schaffen, mit dem wir uns bezüglich Form und Inhalt mehr identifiziert fühlen, um an diesem Moment der Sichtbarkeit teilzunehmen, bei einem Treffen, das Tausende von Menschen zusammen bringen wird.

- Dieser autonome Raum soll die Vielfalt der Bewegung der Bewegungen sichtbar machen, aber auch unsere unüberbrückbaren Differenzen in Bezug auf die Modelle, die den Kapitalismus reformieren wollen. Dieser Raum sollte nicht nur Unterschiede bezüglich der "Inhalte" des ESF- Programms thematisieren, sondern auch bezüglich des Organisationsmodells und der Aktionsformen: die Teilhabe in Florenz durch verschiedene Aktionen ist ein grundsätzlicher Bestandteil, zusammen mit Treffen und
Diskussionen.

- Wir denken daß dieser Raum nicht ausschließlich parallel existieren sollte, außerhalb des ESF, was unsere Unsichtbarkeit bedeuten würde; wir (Anm. der Übers.: einige von uns) werden beim offiziellen ESF auftauchen. Dies könnte geschehen durch:
1. Interventionen zu thematischen Vorschlägen im offiziellen Programm,
2. Anregung neuer Themen,
3. Diskussion/ Kritik des ESF selbst als politisches und organisatorisches Modell.

Es muß immer noch über die Wege dazu nachgedacht werden die a) unsere Autonomie und Gleichberechtigung betonen und nicht zulassen, daß wir als eine Art "Juniorprozeß" im Rahmen des ESF dargestellt werden und b) sichtbar sind in den ESF- Vorgängen.

Eine andere unserer Fragen ist die Gestaltung des Prozesses für die Schaffung dieses Raums. Konkrete Vorschläge:
- Wir schlagen vor, die Diskussion bei der Europäischen Konferenz von Peoples' Global Action (PGA) in Leiden fortzusetzen (  http://www.pgaconference.org), da viele Gruppen die in Strasbourg waren daran teilnehmen werden. Wir hoffen in Leiden auf eine breite und vielfältige Teilnahme.
Ein weiteres Treffen könnte Anfang Oktober in Barcelona sein und/oder in Florenz in den Wochen vor dem ESF um den autonomen Raum weiter zu gestalten.

- Leute aus Florenz, die Toskanische Antagonistische Bewegung, haben schon seit einiger Zeit eine Idee diskutiert, die Stadt zu besetzen, außerhalb des offiziellen ESF-Programms, durch Thematische Plätze, offene Debatten und Versammlungen auf den Plätzen von Florenz. Sie schlagen vor, daß ihre Gruppe einen großen Teil der logistischen Arbeit übernehmen könnte, um Versammlungsorte und Schlafplätze zu organisieren.

- Zusammen mit der Idee der Thematischen Plätze wurden weitere Ideen von verschiedenen Bewegungen und Gruppen vorgeschlagen, z.B. die erneute Durchführung des Intergalaktika- Treffens in Florenz, das in Porto Alegre stattfand. Kollektiv soll ein autonomer Raum gestaltet werden, der offen ist für viele weitere Laboratorien von politischen Diskussionen und Praxen.

- Auf jeden Fall ist die grundsätzliche Frage nach Logistik und Finanzen für den autonomen Raum in Florenz noch offen. Es handelt sich nicht nur um eine praktische, sondern auch politische Debatte.

Der territoriale Kontext des ESF: ein heißer Herbst in Italien. Es wird juristische Prozesse zu Genua 2001 geben, und auch einen weiteren Generalstreik. Es gibt eine allgemeine Einschätzung unter antagonistischen Bewegungen, daß wir uns an einer Wegmarke befinden. Deshalb sollten wir
uns in Florenz in diesem autonomen Raum versammeln, um unsere Vielfalt aufzuzeigen und die Kollektivität unserer Arbeit stärken, und soziale und politische Kämpfe diskutieren.

Wir (Diskutierende beim Grenzcamp in Strasbourg am 28.7.) rufen alle auf, nach Leiden zu kommen und unter anderem diesen Vorschlag zu diskutieren.

Europäische Konferenz von Peoples' Global Action (PGA) in Leiden, 31.8.-4.9.:  http://www.pgaconference.org

ESF: Ein anderes Europa ist möglich:  http://www.fse-esf.org
Kritik am ESF:  http://web.inter.nl.net/users/Paul.Treanor/esf.html
Kritik am Weltsozialforum (WSF):  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/wsf/
Torten zum Abschluß in Porto Alegre:  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/wsf/torten.htm

Bundesweite Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des ESF:  http://www.dsf- gsf.de
Weltsozialforum 2003:  http://www.weltsozialforum.de
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Ergänzungen

KOnfrontation statt Anbiederung.

Initiativew gegen den Aufkauf pol. Bewegungen 15.09.2002 - 13:50
Eure Idee, das ESF kritisch zu begleiten, gefällt mir nicht. Das ESF wird ein Treffen der europäischen Sozialdemokratie, sei es außerparlamentarisch wie ATTAC oder parlamentarisch wie Grüne etc. Der Kurs, den diese Strömungen gehen zur Zeit, ist ein integrativer. Alle dürfen und sollen mitmachen, die Propagandakanäle sind von Führungspersonen besetzt und ihr werdet wenig von Euren Ideen nach außen bringen. Eure Fahne dürft ihr natürlich trotzdem in irgend einem Raum hochhalten, denn dann finden die das bunter und bekommen ein bißchen das Gefühl von Revolutionsromantik.
Ein Umgang, der diesen Integrationsstrategien aus radikaler Perspektive gerecht wird, muss darauf ausgerichtet sein, sich nicht integrieren zu lassen. Also konfrontativ sein. Torten werfen statt vorsichtig den Dialog suchen. Aber wo diese Konfrontation von Eurer Seite gesucht wird, macht ihr nicht deutlich. Statt dessen gibt es Gerüchte (die ich weder bestätigen noch widersprechen kann), das ihr in Leiden besprochen habt, das ihr keine wirkliche Konfrontation wollt.
Passt auf, das ihr für die NGOs nicht eine ähnlicher Funktion bekommt wie diese für den Staat haben

Bewegung statt Dogamtismus

Ideologien abschaffen 15.09.2002 - 15:29
Der erste Kommentar zeigt, wie es momenatn in deutschland um die Linke steht: Sekten, Dogmaten und Grabenkämpfe bestimmen das Bild. Weil Bewegungen immer reit sind und verschiedenen Ansätze/Strömungen vereinnen, darf es nach Ansicht Deutscher Dgmaten eben keine Bewegung geben. Wenn jemand anders denkt, muss er halt einfacha angegriffen werden, wer mit den Anfderen redet ist ein Verräter. So ist das hier in Deutschland. Kein Wunder, daß gerade in Deutschland die Nazis an die Macht kamen. Ist halt eine Mentalititässache.
Denkt Ihr echt, es kann soetwas wie eine Revolution nach Euren Vorstellungen geben und denkt Ihr echt die kommt schneller, wenn Ihr Euch abkapselt? Manchmal kann ich echt zu der paranoiden Idee kommen, daß der Geheimdienst was ins Essen macht, und die Linke dehalb so krank ist.
Hier mein Vorschlag:
Wer was ädern will und auch mit Andersdenkenden reden will, soll zum ESF kommen.
Wer lieber die reine Lehre umgesetzt sehen will (typische Studi-Krankheit: Hab da ein Buch gelesen und weiss jetzt alles), der soll sich in seine Lesezirkel zurückziehen.

@ Initiativew gegen den Aufkauf pol. Bewegung

eine aus Leiden 16.09.2002 - 01:59
Ich war in Leiden. Was du über den integrativen Kurs schreibst ist meiner Meinung nach den meisten Leuten klar. Niemand will auch dass es zum Schmusekurs kommt, und die Warnung die du am Ende schreibst "passt auf dass ihr nich das reproduziert was NGOs mit dem Staat tun" ist total richtig. Die ganzen Diskussionen in Leiden haben sich ja gerade die ganze Zeit drum gedreht, sollen wir das überhaupt machen ?, was bedeutet das, welche Art von "Konfrontation". Dies sollte auch in dem Bericht aus Leiden ausgedrückt werden mit diesem "nicht zu nahe, nicht zu weit entfernt". Es gibt noch Diskussionspunkte und es ist völlig unklar ob das ganze überhaupt stattfinden wird und ob es umsetzbar ist. Das wird am meisten von den italienischen Gruppen abhängen. Aber es stimmt dass sich eine Anzahl von Gruppen und Menschen gefunden haben die denken es wäre notwendig dort präsent zu sein und das mensch das Risiko eingehen sollte.

Zur Gerüchteküche (mensch so typisch für diese blöde internetkommunikation): gegen Torten hat niemand was...das wäre ja noch das Harmloseste, und ist ja auch was im Rahmen von WSF in Pto Alegre passiert ist wo es komplizierter war weil's dort einen anarchistischen Forum gab (sehr klein) und noch das Jugendcamp (grösser) - bei dem genau das passiert ist was wir nicht in Florenz haben möchten. Was verstehst du unter "ihr wollt keine wirkliche Konfrontation" ?. Konfrontation war in Leiden die ganze Zeit Thema, weil viele was anderes mit "Konfrontation" meinten. Für einige geht es um die Ideen, die Positionen, die Form der Organisation, das präsentieren in der Öffentlichkeit....andere sehen ESF wie ihr Feind und unterscheiden es nicht von einem Mc Donald Schaufenster. In Leiden wurde von Leute geäussert dass eine harte Konfrontation im Sinne von angreifen des ESFs daneben sei, wenn es dazu führen würde dass es zu einer völligen Isolierung der autonomeren Zusammenhänge käme. Sprich dass in der Öffentlichkeit das Bild international vermittelt wird, "hier die Guten und da die Bösen. Auf die Bösen dürfen wir jetzt draufhauen.". Dies haben einige aus der institutionaliserten Linke in Genoa schon gemacht, aber es war zum Glück nicht so extrem dass es zur völligen Isolierung kommen konnte. Das es zu keiner Isolierung kommen soll, das ist was in Leiden gesagt wurde. Alles was inhaltlich in Leiden diskutiert wurde steht in dem Bericht.

Wenn Leute nach Florenz kommen um ESF hart zu und "richtig"(?) zu konfrontieren, dann sollten wir das mit dem autonomen Raum lieber ganz sein lassen. Ich denke in unseren Zusammenhänge sollte respektiert werden dass es Leute gibt die einen solchen autonomen Raum experimentieren wollen, weil sie es für wichtig halten mit den Leuten dort zu interagieren. Krisitieren und gut auswerten sollten wir das danach, lernen werden wir von der Erfahrung sowieso.

Übrigens die Italienischen Zusammenhänge werden da am entschiedensten sein. Die Italienischen Gruppen müssen sich erstmal finden und mal sehen wie gut das erstmal läuft. Es werden sicher viele Leute teilnehmen, auch viele aus ganz Europa. Aus Italien und Frankreich schätze ich am meisten. Spanien würde ich auch nicht unterschätzen. Viele junge Leute die im letzen Jahr politisiert wurden. Ausserdem werden im Oktober in Frankreich und Italien viele Streiks durchgeführt werden (Generalstreik in Italien), das wird viele sensibilisieren und auf ESF neugierig machen. Der ESF wird lange und langweilige Vorträge von den ATTAC polit-pop ikonen anbieten, die vielleicht sogar für einige nur auf video Bildschirm zu sehen sein werden. Viele könnten sich doch angesprochen fühlen wenn eine Vielzahl von kleineren partizipative Aktivitäten stattfinden, Aktionen auf der Strasse, workshops, Kultur.... selbstorgansiert und mit anderen Analysen über Kapitalismus, Staat, Krieg etc.

In Köln ab es ja auch einen "schöner Leben ohne Kapitalismus" Block in der Demo. Würde mich interessieren wie die Leute diese Erfahrung im Hinblick auf ESF auswerten.

Lass uns über die Initiative in Florenz im klaren drüber sein, und respektieren das es anläuft.