NPD Aufmarsch in Freiburg

Daniele 14.09.2002 15:41 Themen: Antirassismus
NPD Aufmarsch - Eine Stadt wehrt sich erfolgreich!
Es sind höchstens 100 - 150 NPDler am Start, aber Tausende Menschen, die ihnen sagen, wie scheisse sie sind.
Es ist eine super Stimmung, die Polizisten machen z. T. auch Platz, damit man Fotos schiessen kann und leise mitsummen bei den ganzen Antifaschossprüchen. Sehr lobenswert, wie es sich
gehört ;-).
Auf  http://aufstehen.ifix.cx/ gibt's ein paar News von mir und auch Bilder.

Have fun!
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Ergänzungen

meine Güte

14.09.2002 - 16:08
ist das so schwer bei Portraitaufnahmen von Linken/Antifas die Gesichter unkenntlich zu machen? Die Anti-Antifa freut sich, wieder 20 Gesichter. Nix für ungut

Fotos unkenntlich machen?

Daniele 14.09.2002 - 17:04
Nö, die Arbeit mache ich mir sicherlich nicht.
Sollen sie sich verhüllen, wenn sie sich auf eine
öffentliche Veranstaltung wagen und "unerkannt" bleiben
wollen.

vermummungsverbot?

14.09.2002 - 18:02
schon mal was davon gehört?

au mensch, wie dumm muss man sein?

redstar 14.09.2002 - 18:23
und das in der heutigen zeit... versteh ich nicht, daniele...?

örm

14.09.2002 - 18:30
sieht mir doch sehr nach bürgerlicher berichterstattung aus... war der autor schonmal auf ner andren demo oder wurde er nich vielleicht nur durch die medien angelockt zu kommen... wenn ich mir den bericht so durchlese... örm.

aber naja, wenigstens sind die faschos geschlagen, mal sehn ob die freiburg auch belagern wie andre städte... und wieviel durchhaltevermögen die leute dann haben. wir hoffen bestes.

Ja genau

Daniele 14.09.2002 - 19:02
Ja, Vermummungsverbot hin oder her, man kann sich dennoch
"unkenntlich" machen ohne grossartig als "Vermummter" rechtfertigen zu müssen.
Und nein, das war nicht die erste Demo an der ich war, glaub' mir ;-).
Was ist also das Problem? Es gibt keins, get a life :).

bürgerliche berichterstattung

bok 14.09.2002 - 19:03
wie man auf den bildern unschwer erkennen kann, war dies keine rein linke/antifa/autonomen veranstaltung, sondern die beteiligung zog sich durch alle alters- und bevölkerungsschichten. alte omas auf klappstühlen, familien, gewerkschaften, parteien, unpolitische und haufenweise junge menschen, die nicht unbedingt irgendwelchen linksradikalen gruppierungen zuzuordnen waren. geschlossenheit und entschlossenheit prägten das bild. wenn sich 15-20 000 menschen zusammen den nazipissern in den weg stellen, dann ist das ein deutliches zeichen. was die einzelnen personen und gruppierungen für motivationen haben sei hier mal dahin gestellt, da es ja ständig an anderer stelle diskutiert wird.
wichtig war und ist meiner meinung nach die geschlossene aktion vieler tausend menschen, die freiwillig ein zeichen setzen. das dies nicht die probleme löst ist klar, aber es zeigt, dass es widerstand gibt, und dass der sich auch mobilisieren kann.
und wenn die anti-antifa auf den bildern sieht, das alle bevölkerungsgruppen dabei waren, um zu verhindern, dass sie durch unsere stadt marschieren, dann sehen sie, dass nicht nur immer dieselben einzelnen kleinen gruppen protestieren, sondern grosse teile einer ganzen stadt. und das ist der erfolg des heutigen tages. nicht mehr, aber auch nicht weniger.

eine etwas andere Sicht

xyz 14.09.2002 - 19:12
Also, erstmal an Daniele: Mach die Gesichter unkenntlich! Ich verstehe nicht ganz, was dich daran hindert, aber ich möchte nicht den ganzen Bullenphotographen ausgewichen sein, nur um meine Bilder von einem "Linken" veröffentlicht zu sehen...
Dann zur Demo:
Der Erfolg ist nicht abzustreiten, allerdings waren meiner Ansicht sehr viele Menschen da, denen ich morgen nicht mehr begegnen kann, ohne wegen meines Aeusseren schief angeguckt zu werden. Die meisten Leute wären ohne die Konzerte, den Fressständen und dem Volksfestcharakter des Ganzen sicher nicht erschienen! Antifaschismus zum Konsumieren. Und nächste Woche wird dann fleissig gewählt, wir werden ja nicht abgeschoben, und nur wer was zu verbergen hat, ist gegen mehr Innere Sicherheit, und das Krieg was Geiles ist, wissen wir ja schon lange(Vorsicht: leichter Sarkasmus). Kurz: HEUCHELEI!
Zitat Daniele: "Es ist eine super Stimmung, die Polizisten machen z. T. auch Platz, damit man Fotos schiessen kann und leise mitsummen bei den ganzen Antifaschossprüchen. Sehr lobenswert, wie es sich
gehört ;-). " Das ist so leider nicht ganz richtig. Um ca. 11.30 wurden erstmal die Leute, die sich am Colombischlössle zur Blockade getroffen hatten, also NICHT die Freizeitphotographen, Volksfestbesucher, Familien und sonstigen Ich-bin-mal-heute-Antifaschist-ler, ohne auch nur den geringsten Grund eingekesselt und mit Platzverweisen versehen. Auch "lobenswert, wie es sich gehört"?
Ab 12, halb 1 war der Bahnhof dann von drei Seiten von Demonstranten blockiert, ein Marschieren der NPDler war damit unmöglich. Da die Polizei eine ca. 50m breite Sicherheitszone um die Deppen errichtet hatte, wurden leider sie von den vereinzelten (Farb-)Eiern getroffen, mitsummen hab ich leider keinen gesehen (obwohl das sicher in ihrem Herdeninstinkt verankert ist).
Netterweise verzichteten die Bullen dann nach zwei Aufforderungen, die Blockade aufzulösen, darauf, die Bahnhofsstrasse zu räumen und die Nationaldemokraten wurden nach Hause geschickt.
Nochmals kurz: Es hat mich auf der einen Seite gefreut, dass auch von "Gutbürgerlichen" blockiert wurde, auf der anderen Seite sehe ich halt deutlich, dass die meisten dieser Leute nur Angst um das Image ihrer ach so tollen und offenen Stadt hatten. Das z.B. regelmässig rassistische BGS-Kontrollen am Bahnhof stattfinden oder das letztes Jahr eine Brücke ohne eine Vorwarnung von Obdachlosen "gesäuber" wurde, fand sicher keine Erwähnung.

Re: Fotos unkenntlich machen?

Hans Scheuermann 14.09.2002 - 19:18
Anderswo mag das nötig sein, aber in Freiburg ist es wohl eher überflüssig. Immerhin waren in unserer 200.000-Einwohner-Stadt über 10.000 bei der Gegendemo, darunter alle Bundestagskandidaten der Parteien ohne "C" - nur die "C"DU-Kandidatin entschuldigte sich vor der Badischen Zeitung, sie müsse zu einem Wahlkampfstand in Breisach.

liebe danielle

verhüllt 14.09.2002 - 19:44
gut dass du noch keine probleme hattest.
ich hatte sowohl ne pistole am kopf als auch steine im fenster. bis jetzt bin ich glimpflich davon gekommen. im fall mit der pistole nur weil die genossen schnell genug vorort sein konnten. oft auch nur weil ich laut genug geschrien habe oder andere im hintergrund riefen "die bullen kommen".
im allgemeinen, äussere ich mich nicht wenns um bilder geht. weil ich weiss dass die polizei photos macht und nazis selber photographieren können. ich vermumm mich auch höchstens aus solidarität. ich hab mich dazu entschlossen offen die risiken einzugehen - das ist meine sache.
es ist nicht deine sache zu entscheiden wer sich der verfolgung durch nazis, polizei und nicht zuletzt der arbeitgeberinnen, lehrerinnen, mitschülern und nachbarn aussetzt. die repression hat viele formen, die arbeit verlieren oder gemobd werden ist eine davon.
schön wenn du noch keine probleme hattest, ich hoffe es bleibt auch so. schade dass du nicht genug solidarität mit den leuten aufbringst, die probleme haben.
wie gesagt immer an bildern herumzunörgeln ist nich meins aber deine einstellung "mich hats nicht getroffen, die andern sind mir egal" ist schon höchst zweifelhaft. sie weckt bei mir erinnerungen, die es bei mir einfach hochkommen lassen.
gibts von antifa seite auch 'ne darstellung der dinge in freiburg? war das ganze wirklich so erfolgreich? wär ja sehr zu begrüssen, wenns mal geklappt hätte mit dem bürgerlichen widerstand.

Blockade

Anar 14.09.2002 - 19:49
Ich verbuche den Tag als Erfolg, denn die Nazis konnten keinen Schritt tun und es gab einen erfolgreichen Durchbruch bei dem Kessel am Colombischlössle.

Die Leute im Kessel, die es nicht geschafft haben, kamen meines Wissens alle mit einem Platzverweis davon. Aber eine Sauerei ist das schon, wir werden völlig grundlos von den Bullen gekesselt, und die Stadt und die Gewerkschaften lehnen jegliche Hilfe ab. Zitat von Hans Steiner, dem Koordinator der Stadt: "Das ist eine Polizeimaßnahme, da haben wir nichts mit zu tun. Wir haben hier eine feste Rednerliste, da werden wir nichts dran ändern." Eine Minute später kam dann über Mikro, dass hier niemand ausgegrenzt wird. HEUCHLER!

@bok

verhüllter 14.09.2002 - 19:58
ich grieg grad die kriese sorry wenn ich mal deutlich werde - das kann doch nicht war sein.
die anti-antifa interessiert sich einen dreck dafür wieviele aus welchen spektren irgendwo sind. die suchen opfer und schrecken nicht davor zurück auch einmal jemanden umzubringen. die bilder werden von denen ausgewerted sei dir dessen sicher. nicht nur von der anti-antifa. es gibt noch einige andere wehsportgruppen, deren nationaler kampf darin besteht linke zu verfolgen, mit stiefeln basebal-schlägern, messern, gewehren etc. die gehen "linke klatschen". das ist deren freizeitbeschäftigung und wenn sie jemanden auf photos identifizieren können ist für die wieder der abend gesichert... kann ja noch heiter werden.

Das war doch ein Erfolg!

zugereister 14.09.2002 - 20:06
Wenn mehr als 10.000 Menschen auf die Straße gehen mit dem klaren Ziel die NPD-Demo zu verhindern, wenn sich sogar bürgerliche AntifaschistInnen an Blockaden beteiligen, und sich wegen der großen Vielfalt die Polizei nicht mehr traut den Nazis den Weg freizuknüppeln, dann ist das ein Erfolg. Habe den Tag in Freiburg als bunt, laut und kreativ empfunden. Es war schön, dass auch mal Menschen auf einer Demo zu sehen sind, die nicht so oft hingehen oder vielleicht sogar das erste Mal. In Freiburg hat eigentlich fast alles gepasst. Bis auf ein paar Festnahmen und einen kurzzeitigen Kessel hat sich sogar die Polizei zurückgehalten. Heute wurden in Freiburg und in Potsdam Fascho-Demos aktiv verhindert. Das gibt doch Hoffnung für die Zukunft, auch woanders erfolgreich zu sein. Freiburg zeigt, dass breite Bündnisse (bei all ihren Nachteilen) und und Zusammenarbeit über das Bündnis hinaus eine unglaubliche Dynamik entwickeln können. Wir müssen da weiter machen...

oh

oh 14.09.2002 - 20:49
"Sollen sie sich verhüllen, wenn sie sich auf eine
öffentliche Veranstaltung wagen und "unerkannt" bleiben
wollen."
nie und nimmer, alle, insbesondere die, die sich schützen müssen und trotzdem auf eine demo wagen sind zu unterstützen. was soll dieser satz eigentlich heissen?
sollen die von den nazis verfolgten nicht mehr öffentlich auftreten oder was willst du damit nu sagen. sollen sich doch verhüllen - verstecken nicht nur vor den nazis sondern auch vor kamaraleuten. danke für den hinweis.
vielleicht gibts auch leute, die sich endlich mal nicht mehr vor ihren verfolgern verstecken wollen? einfach mal ohne angst in die öffentlichkeit wollen? vielleicht ist das auch ein teil des antifaschistischen kampfs die leute vor verfolgung zu schützen. danke.

@verhüllt

wieder xyz 14.09.2002 - 21:18
Wenn man unter "Erfolg" das Blockieren der NPD-Demo versteht, war es einer phänomenaler. Und er wurde wohl mit Sicherheit zum Grossteil von Bürgerlichen getragen. 10- 15000 Gegendemonstranten gegen keine 200 NPDler ist schon überwältigend (dabei sind beide Zahlen grobe Schätzungen, v.a. bei der Gegendemo hat sich das ja auf zig Plätze teilweise meilenweit von der NPD entfernt aufgeteilt).
Es war zumindestens mir nicht möglich, die Zahl der Antifas zu schätzen, da diese in der Masse ziemlich untergingen bzw. sich auf verschiedene Stellen verteilten. Ob der Erfolg auch bei einer Gegendemo, wie man sie sonst so kennt (also ohne breites Bürgerbündnis), eingetreten wäre? Gute Frage...


Für alle, die noch die eine oder andere Hintergrundinfo wie z.B. nen Pressespiegel der letzten Wochen wollen, empfehle ich www.aufdiegoschen.de.vu

na super

verhüllt 14.09.2002 - 21:35
schön, hört sich gut an. weiter so nach freiburg!

fotolink sofort löschen!

schnitzel 14.09.2002 - 21:53
hallo MODS:

entfernt doch bitte den link auf die fotoseite!

oder meinetwegen auch den ganzen bericht.

es kann ja wohl nicht angehen, dass indy ein fotoalbum für die anti-antifa wird.

thanks

Au wei!

Dogmaten sind echt krank 15.09.2002 - 04:46
Hör mal auf rumzuspinnen? Bist Du ein Fascho? Das war ein teilweise recht bürgerliche Demo. Du kannst ja Deine Forderung nicht mal begründen. Sollen jetzt auch alle Politiker unerkennbar gemacht werden, weil die auch Gesichter haben? Sollen auch die Gesichter der Leute auf den Werbeplakaten weggemacht werden? Was für ein Brainfuck!

gesichter grundsätzlich unkenntlich machen!

anna & arthur schnitzel (kranke dogmaten) 15.09.2002 - 06:18
die forderung wurde hier schon von mehreren "hinreichend" begründet. es ist doch scheissegal wieviel "bürgerliche" da mitgelatscht sind. die faschos sind auch net so bekloppt, dass sie die oma von nebenan nicht von den antifas mit kapuzi und basecap unterscheiden könnten.

"Sollen jetzt auch alle Politiker unerkennbar gemacht werden, weil die auch Gesichter haben? Sollen auch die Gesichter der Leute auf den Werbeplakaten weggemacht werden?"

alter, du hast echt überhaupt nix geschnallt! wenn gottschalk auf 'nem plakat für gummibärchen wirbt, muss er eben nicht befürchten, von den faschos dafür eins auf die fresse zu bekommen!

erst denken, dann schreiben...
aber vielleicht bist du ja auch nur ein fascho, der noch sein album komplettieren will???

@verhüllter

bok 15.09.2002 - 15:46
echt, ist mir neu, dass die sowas tun ;-). ne, mal ernsthaft, hab zehn jahre in marzahn gewohnt...
tatsache ist aber, dass es das ziel war, den aufmarsch zu verhindern. dies ist gelungen. und zwar nicht, weil hundert linke eier geworfen haben, sondern weil tausende zusammenstanden. im tenor in der diskussion kommt dies ja auch zum ausdruck. und ich hab auf den bildern nicht wirklich viele deutlich linke erkennen können. und wie oeben jemand meinte, die nazis und bullen sind auch in der lage, zu fotografieren.

leutens?

verhüllter 15.09.2002 - 22:52
in aller ruhe und gemütlichkeit:
das ziel die nazis zu vertreiben und das bild der stadt zu wahren ist erreicht worden. gut dass der aufmarsch verhindert wurde.
wäre gut gewesen wenn die leute auch den faschismus durch den staat verhindert hätten. es nützt nur teilweise wenn nazis vertrieben werden und zugleich die massen keine zivilcourage zeigen, wenn höchstoffiziell gegen linke vorgegangen wird. das auch noch willkürlich. ich fürchte, wenn die nazis ein paar stassen weiter einen menschen umgebracht hätten währen die massen genauso bei ihrer tagesordnug geblieben und hätten zugeschaut(hey du solltest eigentlich selber wissen dass dazu kein aufzug notwendig ist). oh ... sie konnten ihren aufmarsch nicht machen. wenigstens das.
aber gut ich freue mich schon, dass so viele aufgestanden sind, auch darüber dass überhaupt bürgerliche mobilisiert werden konnten. eigentlich wollte ich den erfolg gar nicht niedermachen. das ändert aber nichts daran das die nazis nicht hergehen werden und die leute die auf der demo waren suchen(dass bei wenigen auch aber...). dass problem ist der nazi der auf dem photo zufällig seinen nachbar erkennt und sagt "ahh, den kenn' ich doch. dass ist also auch so ein linke zecke. der ist also auch da hin gefahren.. na warte bürschen dich kriege ich".
das ist ganz und gar unabhängig davon, wieviele leute aus welchen spektren wie erfolgreich waren.
wer da noch beweise braucht sollte sich besser selber darum kümmern. das ist nur noch traurig. da gibt es ganze bücherschränke voll an material. ich erspar mir diese art von basisarbeit.
naja die gesichter bleiben wohl und daniele wird wohl nicht davon überzeugen zu sein das es besser ist nichts zu schreiben als leute auszuliefern.

hoffentlich können die massen noch oft mobilisiert werden.

Gesichter jetzt unkenntlich

anar 16.09.2002 - 02:53
Ich konnte Daniele davon überzeugen, die Gesichter unkenntlich zu machen.

Re: Gesichter jetzt unkenntlich

Hans Scheuermann 16.09.2002 - 12:08
Das ist genau so albern geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Wenn die Anti-Antifa nix Besseres zu tun hat, als Akten über Rentner und andere "normal" aussehende Leute anzulegen, die z.T. nur beim Einkaufen durch die Demo durchgelaufen sind, dann wäre das natürlich ein willkommener Anlass zur Empörung (wenn man es nachweisen könnte), aber doch wohl kein Grund zur Beunruhigung. Ich hab auf den ganzen Fotos niemand gesehen, der vom Aussehen her eindeutig zur Antifa zuzurechnen gewesen wäre. Das ist auch kein Wunder: die waren nämlich eine kleine Minderheit, noch dazu durch den Polizeieinsatz am Colombi-Schlössle geschwächt (vermute ich mal). Und Transparente-Träger waren schon vorher keine zu erkennen.

Noch ein konkretes Beispiel: Auf einem der Bilder sieht man eine Apotheke. Rechts daneben ist der Penny-Markt. Als ich da am Samstagmorgen eingekauft habe (nebenan redete gerade Walter Jens), sah es genau so aus wie auf dem Foto. Ich schätze, dass bis zu 50 % der Leute nur zufällig beim Einkaufen vorbeikamen. Wenn die Anti-Antifa auf der Basis von solchem Bildmaterial Leute verkloppt, hat sie gute Chancen, auch ein paar Stoiber-Wähler zu erwischen.

unkrnntlic?

verhüllt 16.09.2002 - 17:36
@anar danke. die wenigstens die augen sind weg.
@Hans Scheuermann:
äh, versteh ich das richtig willst du sagen, die nazis mussten heimfahren, weil die leute zufällig beim einkaufen waren?
"Wenn die Anti-Antifa nix Besseres zu tun hat, als Akten über Rentner und andere "normal" aussehende Leute anzulegen, die z.T. nur beim Einkaufen durch die Demo durchgelaufen sind, dann wäre das natürlich ein willkommener Anlass zur Empörung (wenn man es nachweisen könnte), aber doch wohl kein Grund zur Beunruhigung."
für mich schon.weil die nicht nur akten anlegen, sondern auch leute umbringen. zum x-ten mal.(@anar:siehste warum ich mit dem erfolg auch schwierigkeiten habe).
du unterstellst immer noch, opfer von nazis wären an ihrer verfolgung selber schuld(weil eindeutig zurechenbar). pustekuchen.
ich glaub es braucht doch ein bischen basisarbeit:
 http://www.linkeseite.de/nazigewalt.htm
 http://www.anarchie.de/main-17286.html
 http://germany.indymedia.org/2002/08/28215.shtml
 http://www.inforiot.de/news.php?article_id=563
 http://www.afb-bbz.de/Antifaz/Artikel/Nazimorde.htm
 http://www.ida-nrw.de/html/Hchronik2.htm
 http://www.ulla-jelpke.de/02-07-24-rechtsextremismus.htm
 http://www.ulla-jelpke.de/02-06-26-rechtegewalt.htm
 http://www.ulla-jelpke.de/02-03-26-schlaeger.htm
 http://home.t-online.de/home/jgapoxy/rechtegewalt/Archiv/0302/news.html

ich hätte gernden verfassungschutzbericht dazu - leider sind die zahlen dort geschönt worden(die null ist keine).
 http://www.ulla-jelpke.de/02-06.htm
 http://www.antifaschistische-nachrichten.de/2002/11/jelpke1.php
 http://www.juedisches-archiv-chfrank.de/neo-fashism/verf_schutz%202001.htm

aber ein statsschutz-seite hab ich doch:
 http://www.verfassungsschutz.de/arbeitsfelder/rechts/page.html
anti-antifa:
 http://www.vvn-bda-kl.de/artikel/rbrf2000-2-4.html
 http://www.inidia.de/antiantifa.htm
 http://www.taz.de/pt/2002/01/18/a0230.nf/text.ges,1
ich hab jetzt nur wahllos rausgegriffen, mag auch unsinniges dabeisein. vor allem die jelpke sachen sind sehr aufschlussreich. aber eigentlich wollte ich nicht auf dieser ebene wieder anfangen müssen.

" Ich schätze, dass bis zu 50 % der Leute nur zufällig beim Einkaufen vorbeikamen. Wenn die Anti-Antifa auf der Basis von solchem Bildmaterial Leute verkloppt"

nicht nur auf basis von solchem bildmaterial, sondern schon auf basis von gerüchten und vermutungen.

", hat sie gute Chancen, auch ein paar Stoiber-Wähler zu erwischen"
das hilft den opfern tatsächlich wahnsinnig weiter.
najut: danke daniele für die einsicht!

Pressespiegel

anar 16.09.2002 - 18:25
Ich habe 25 Presseartikel gesammelt, einige unfreie sind angefragt (Neues Deutschland und Basler Zeitung).
Infos -> Presse

Weiter habe ich die Indyartikel, die zu diesem Tag erschienen sind, verlinkt.
Infos -> Texte

Falls ihr noch Ergänzungen habt, schickt mir bitte eine eMail.

Meine Selbstkritik zum Samstag: Wir müssen uns bis zum näxten Mal überlegen, wie eine Einkesselung à la Colombipark verhindert werden kann.
Außerdem muss die linksradikale Präsenz deutlicher werden, was aber natürlich mit dem ersten Punkt zusammenhängt.

Es werden nächstes Mal sicherlich weniger Bürgers kommen, aber wie die BZ schon richtig bemerkte:
Wir Autonome werden auf jeden Fall da sein!

17.09.2002 - 13:21
Linksradikal ist ein Synonym für pubertär. LinksradikalInnnen scheint es vorwiegend um die Abgrenzung zum Bürger oder normalen Linken zu gehen. ManIn wird aber nicht wichtigerIn, indem manIn krampfhaft versucht undergroundIn zu sein. (obwohl es soziologisch, psychologisch und biologisch durchaus Sinn macht, BesserIn/AndersIn sein zu wollen -> z.B. als Fortpflanzungsstrategie)

Was wollten denn die LinksradikalInnen im Park? Sich vom DurchschnittIn abheben? Von den heuchlerischen 15.000Innen nicht erkannt werden? Das Schlimmste verhindern? Beraten was beim RäuberIn&GendarmIn-Spiel ohne die Gegenseite gemacht werden kann?

@verhüllt

Hans Scheuermann 18.09.2002 - 15:14
Danke für die Belehrung, dass ich Nazi-Opfern unterstelle, selbst Schuld zu sein. Dass ich ein _so_ rechtes Schwein bin, war mir doch glatt entgangen, ich hatte mich bisher immer für ziemlich links gehalten. Am besten finde ich mich wohl mit meiner neuen Identität als reaktionärer Arsch ab. Immerhin spare ich mir dann auch das taz-Abo (und brauche mich nicht mehr darüber zu ärgern, dass die immer weiter nach rechts rutscht - stattdessen kann ich mich dann ja über die "linke" FAZ beschweren).

Vielleicht ist es in meinen bisherigen Beiträgen nicht richtig rübergekommen: Das Unkenntlichmachen der Gesichter stört mich vor allem deshalb, weil dadurch die Logik der "national befreiten Zonen" oder zumindest der heiß umkämpften Orte (wie z.B. Göttingen) auch auf Freiburg angewendet wird, wo sie einfach keinen Sinn ergibt. Auch bei uns gibt es Nazis, aber ich musste erst ca. fünf Jahre hier leben, um das überhaupt zu merken. Mein erster Eindruck in dieser Richtung waren die "Nazis raus"-Schmierereien unter den Brücken - wohlgemerkt damals noch ohne die kleinste Spur irgendwelcher Nazi-Schmierereien in der Nähe. Gut möglich, dass die sich nicht trauen, öffentlich aufzutreten.

Wenn bei uns jemand Angst haben muss, dann sind das jedenfalls die Nazis und nicht die Gegendemoteilnehmer. Und ich wünsche mir, dass das auch so bleibt. NPD-Sympathisanten in rechten Hochburgen verstecken ihre Gesichter nicht, weil sie das nicht nötig haben. Und ich poste hier meine "linken" Ansichten mit meinem vollen Namen, weil es für mich als Freiburger kein Risiko bedeutet. Ich bin mir bewusst, dass das ein Privileg ist, das ich mir mit nichts außer der Wahl meines Wohnortes verdient habe. Aber wo ich es schon mal habe, bin ich auch bereit, es zu verteidigen.

Leude, Leude...

hosenschisser 20.09.2002 - 22:03
... macht doch einfach weiter so. So wie die letzten 2000 Jahre auch. Immer druf. Gewalt ist halt doch immer noch die beste Antwort. Ja ja.
Die NPD Demo wurde von uns Freiburgern friedlich verhindert.
Und nicht von euch.
Mit euch wärs mal wieder so gewesen wie es seit 2000 Jahren
ist. Immer druf.
Grüße vom Hosenschisser, der jetzt wohl eins auf die Frsse kriegt.