Stoiber in Hamburg ausgepfiffen

zerstOIber 06.09.2002 04:15
Am 5. September sprach der bayrische Ministerpräsident und Kanzlerkandidat der CDU/CSU auf dem Hamburger Gänsemarkt. Die gesamte Kundgebung der CDU wurde von einer enormen Geräuschkulisse begleitet.
Um 17 Uhr begann am Stephansplatz/Kriegsklotz eine Kundgebung gegen Stoiber vom Hamburger Bündnis gegen Rechts. Lange blieb dort trotz meherer Redebeiträge kaum jemand. Alle zog es zum Gänsemarkt.
Wie schon damals als Kohl noch als Kanzler auf dem Gänsemarkt sprach, war eine Bühne in einer Ecke des Platzes aufgebaut. Der Rest des Platzes war mit Absperrgittern als kartenpflichtiger Bereich gesichert. Einmal um den Platz zu gehen war aber möglich. Im abgesperrten Bereich befanden sich ungefähr 500 bis 600 Menschen, außerhalb der Absperrungen sicherlich über 1000 Leute, von denen min. 300 bis 400 Lärm machten. Aber die Tausenden Hamburger, über die Stoiber sich freute waren es sicherlich nicht. 'Drinnen' machten es sich CDU-Sympathisanten auf Bierbänken gemütlich, standen nur zum applaudieren für ihren 'Edmund' auf oder schwenkten mal ein Fähnchen. Die Rentner aus der ersten Reihe wurde fast handgreiflich, weil Fotografen, die ihrer Arbeit nachgingen, ihnen die Sicht auf ihr 'Idol' nahmen. Insgesamt wirkte die Zuschauermenge sehr angespannt und auf keinen Gesicht war ein Lächeln zu sehen.
Als Edmund Stoiber zusammen mit seinem Bühnenschmuck zu den Klängen des 'Final Countdown' erschien, brauste vorne Applaus auf und hinten begann ein Pfeifkonzert, das erst nach dem Abspielen der Nationalhymne, dem Endpunkt einer jeden CDU-Veranstaltung, endete.
Der CDU-Landesvorsitzende Dirk Fischer begrüßte alle Gäste und übergab das Wort an Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust. Dieser stellte u.a. fest, dass ein Transparent, das er 'Kritikern' zuordnete, mit den Inhalten der CDU übereinstimme. Die CDU sei auch gegen Kriege und nur mit ihr gäbe es Frieden auf der Welt, aber....
Nach von Beust durfte der Kandidat ans Mikrophon und blieb dort über eine dreiviertel Stunde stehen. Während der ganzen Zeit herrschte eine immense Geräuschkulisse. Das Pfeiffen und anderer Krach war wesentlich stärker und weiter zu hören als die Parolen. In der Nähe der Boxen waren die Reden noch zu hören, aber die Proteste schränkten die Reichweite der Soundanlage immens ein.
Einige junge CDU-Ordner ließen es sich nicht nehmen und provozierten vor den Augen der Polizei die Leute auf der anderen Seite des Gitters (u.a. schwenkten sie kleine Deutschlandfahnen direkt vor den Gesichtern von Protestlern). Eier flogen auch. Mindestens zwei. Eins landete auf dem Visier eines Polizeihelms, ein anderes auf dem Rücken eines weißen Polo-Shirts. Laut Videotext gab es Ingewahrsamnahmen wegen Eierwürfen.
Nachdem Stoiber nichts mehr zu sagen hatte und die Nationalhymne gespielt war löste sich alles auf.


Um in den abgesperrten Bereich zu gelangen war eine Kartenvorbestellung nötig. Oben jubeln die CDU-Anhänger. Unten sind sie ruhig und die Protestler sind zu erkennen.

Da ja alle Wissen sollten wie Stoiber aussieht, das Bild der Rednerbühne in modemfreundlicher Größe.

Laut aber ruhig. Dieser Abstand blieb meist bestehen.

Dem Wahlkampfniveau angepaßte theorielastige Diskussionspapiere.

Für gute Bilder und eine gehörige Geräuschkulisse begab sich dieses Kamerateam in den 'Gefahrenbereich'.

Erst eine Karte erkämpft und nun doch lieber Hausaufgaben machen statt dem Bayern zu lauschen.

Skandal! Jusos tragen T-Shirts aus dem Hause 'Red Stuff'.
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Ergänzungen

Feiger Hund

voß 06.09.2002 - 10:22
Steuber solte am 4 Septober in Flensburg reden. !3:00h war angesagt und der Pudding gekocht. Aber ach!!! Die Flut. Der Steuber hatte wichtige verpflichtungen bei der Flutkatastophe und sagte ab. Hmmm...um 15:30 sprach der Mann dann aber in Kiel und am späteren Nachmittag in Lübeck.
In der Gegend war er also, nur nicht in Flensburg, wo er auf dem Willy Brandt Platz reden sollte.(Is ja auch unanjenehm nich...). Tja bei der Merkel waren in Flens auch nur 400 gekommen, während der Fischer 1200 Leutchen auf den Südermarkt brachte. ....Gedanke: selbst A. Hitler sprach in Flens nicht öffentlich. Hach wie isses schööön hier...
Die Feige Sa.... hat sich nicht getraut. Nee hemm wi lacht..

Schööööne von vossvor aus Flensburg/dänische Grenze

06.09.2002 - 10:26
"Auf keinem Gesicht war ein Lächeln zu sehen"

Da sagt das erste Bild aber was anderes. Außerdem was solidarisiert man sich mit Jusos, das hab ich noch nie so ganz verstanden.

Polizeiprovakatioj

horst hrubesch 06.09.2002 - 10:27
8tung Bullenprovakation

Ich habe bei der Demo meine ganz eigenen Erfahrungen mit den Angestellten unseres geschätzten Innensenators machen dürfen. Nach dem wir die Veranstalter der Kundgebung lautstark ausgepfiffen haben und Polizisten begannen, Demonstranten abzuführen, kam ein Bulle auf mich zu und sagte: „Na, DU hast deinen Spaß was?“. „Ich habe hier überhaupt keinen Spaß. Ich finde dass hier sehr ernst“ erwiderte ich dann. Bulle: „Was grinst du dann so scheiße?“ Ich fragte ihn warum er mich provozieren wolle und sagte: „Machen SIE ihre Arbeit. Ich mach meine!“ Bulle: „Sie haben doch gar keine Arbeit!“ Darauf hin fragte ich ihn, ob er genauso ein Nazi wäre, wie der Schill. Folge Personalien aufnehmen oder Wache.
Der Versuch sachlicher Diskussion mit Herrn Claasen, auch mit seinem Vorgesetzten, waren vergeblich.
Leute, lasst euch auf Demos nícht von Bullen anschnacken, da sie gezielt provozieren, um Eure Adressen zu bekommen und euch anzuzeigen. Kennt jemand weitere Opfer von Polizeiprovokationen? Kennt jemand Rechtsanwälte, die gegen diese Schweine auch juristisch vorgehen können?
Noch ein Anliegen: In Hamburg sieht man wie „Law and Order“ gegen die Kleinen durchgreift. Bundesweit haben wir es bald mit Beckstein zu tun. Lasst dass nicht zu. Auch wenn Euch Schröder zu rechts ist. Die Erststimme am 22. ist Pflicht! Jeder merkt die Auswirkungen der braunen Seuche. Ich habe sie gestern selbst erlebt, in Ohnmacht der Staatsmacht gegenüber. Wehret den Anfängen!
One Love!

für Horst: rote hilfe

06.09.2002 - 10:57

wohl wahr.....!

klaus 06.09.2002 - 10:57
Warum man sich mit Jusos solidarisiert ist mir allerdings auch ein Rätsel...im übrigen sehr sehr schade, dass der amtierende Sozialdemokratische Kanzler nicht auch einen solchen Empfang geniessen durfte!!!

Heute ist Beckstein in HH-Harburg

Harburger 06.09.2002 - 11:16
Liebe Freunde hier noch ein Hinweis, heute nachmittag um 17.00 Uhr ist bayerns Innenminister Günther Beckstein auf dem Harburger Sand! Wäre schön wenn dort auch viele Leutchen hinkommen.

Solidarität mit den Jusos

tobi 06.09.2002 - 11:18
Ich hatte nicht das Gefühl dass sich viele der Demonstarnten mit den Jusos solidarisierten. Es war einfach aufgrund der örtlichen Gegebenheiten so, dass es nur wenig Platz gab an dem es möglich war seinen Unmut kundzutun und auch noch hin und wieder zu sehen was denn ueberhaupt passierte. Ich habe auch bei der Aktion selber die roten Fahnen gar nicht in so einem Übermass wahrgenommen. Das liegt vielleicht auch daran dass die Fotos von den Demonstranten hier nur den Teil mit den Jusos zeigen. Daneben gab es auch eine Menge anderweitig orientierter Demonstranten.

@ 9:26 (9.9.)

gris 06.09.2002 - 11:26
verzeihung, aber ein wirkliches lächeln erkenne ich nicht auf dem bild. eher der misslungene versuch, erfreut oder begeistert zu erscheinen. egal. wahlkampf halt.

Ihr seid echt ne Parodie hier

nico 06.09.2002 - 11:34
Uns're Herrn, wer sie auch seien
sehen uns're Zwietracht gern
Denn solang sie uns entzweien
bleiben sie doch uns're Herrn

In diesem Sinne: macht die Jusos platt, immer auffe Fresse für die Abweichler und möchtegern-Radikalinskis. Was kümmern uns Nazis und Kapital, solange es noch Rechts- und Linksabweichler, Revisionisten, Liberale und Linksdemokraten zu bekämpfen gibt? Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns, und mit uns sind nur wir - warum wohl eigentlich?

bullenprovo

diabolik 06.09.2002 - 11:39
das die bullen bei solchen gelegenheiten auf provo aussind, is doch inzwischen bekannt. manchmal muß man sich eben selbst eine daseinsberechtigung verschaffen. sieht ja auch komisch aus, wenn da so viele büttel sind und nix passiert. da könnte man ja beim näxten mal auch mit weniger auskommen. but, anyway. hier in berlin gibts den ea 6922222, der sich um solche sachen kümmert und dich auch zwecks weiteren vorgehens berät. vielleicht rufst du dort einfach mal an.

...ich auch

td 06.09.2002 - 12:04
...ich will auch son stalingrad-shirt was und wo ist red stuff?-bitte um hilfe!!!!

Stoiber kommt nach Hannover

AFK 06.09.2002 - 12:08
Am 9.9. kommt Stoiber nach Hannover und will dort um 19:00 Uhr auf dem Opernplatz seinen Müll verbreiten!

@ td

antideutscher werbefachmann 06.09.2002 - 12:35
die chicken und überaus kleidsamen stalingrad-t-shirts gibt es beim antifa-versand "red stuff".

kontaktaufnahme zum beispiel über:

antifa-versand "red stuff"
c/o buchladen rote strasse
nikolaikirchhof 7

37 073 göttingen

infos unter:

www.puk.de/aam

Schweine personalisieren!

Dr. Ott 06.09.2002 - 12:54
Hi,

wenn Ihr Namen von Bullenprovokateuren habt, bitte veröffentlichen!

schroiber

der nestscheißer 06.09.2002 - 13:05
Die Kundgebung um 17:00 Uhr wie auch sonstige "Anti-Stoiber-Aktionen" hinterlassen einen faden Nachgeschmack, durchaus kompetent wird aufgezählt, was Stoiber & Konsorten so wollen - nur, besteht die sicherheit, dass es unter Schröder nicht auch so kommt. Beide Parteien mitsamt ihren Gallionsfiguren bemühen sich, den Standort Deutschland dem Kapital noch angenehmer zu machen (Renten- und Gesundheitsreform, Hartz, etc.), Schily hat für Herrn Beckstein hervorragende vorarbeit geleistet und beide wollen, ob kriegerisch oder mittels Handelsbeziehungen, ob mit oder gegen die USA "uns" ein Platz an der Sonne erkämpfen. Die Logik des kleineren Übels haut darüber hinaus nicht hin, sondern bereitet häufig das größere Übel vor. --- Dass dann auf der Kundgebung der Vertreter der Gewerkschaftsjugend auch noch einen "starken intervenierenden Staat", wenn auch bezogen auf die Wirtschaft forderte, zeigt, wohin der Zug bei den linken Anhängseln von Schröder gehen soll. Lediglich der Redebeitrag der SDAJ war besser, da hier auch auf Heldentaten von Rotgrün und die Notwendigkeit des außerparlamentarischen Kampfes hingewiesen wurde. Ansonsten: liebe Grüße an die Libertären Harburg, eure Flugi war fast so gut wie das von unserem Verein!

S(toiber) S(chill) am 13.09 in Köln

06.09.2002 - 13:12
Stoiber und Schill kommen am 13.09, ein Tag vor der Großdemonstration, nach Köln. Kommt auch !

stoiber

anticsu 06.09.2002 - 13:30
ist am
DIENSTAG 17.9. mittags in STUTTGART auf'm MARKTPLATZ.
turn stuttgart into a new hamburg!
auf dass kein wort zu verstehen ist!
STOPPT STOIBER !!!

@ turn stuttgart into...

hamburger 06.09.2002 - 15:50
wollt ihr etwa auch son schill? 20%? gestern hat extra3 [ndr-magazin, fernsehen] sich übrigens geoutet. schill war ne reine provo von extra3. sie distanzieren sich allerdings ausdrücklich von der bundestagsrede. da sei was ausm ruder gelaufen und satire hätte auch grenzen.
immerhin: das macht doch mut, daß stoiber auch nur einem sender gehört.
uns die sender!

@hämbörger

anticsu 06.09.2002 - 16:05
hä? nö!
so war das doch nich gemeint!
ich hoff nur dass es genau so laut wird.
grüsse in den norden!

Sinn?

pussy 06.09.2002 - 16:54
kurze Frage:

was sollen eigentlich immer diese Pseudoproteste? Ich meine klar - wer keine Argumente hat, der macht irgendwie Lärm...

Ich habe bei SPD Veranstaltungen zumindest noch nie JU / CDU Anhänger gesehen, die dort gestört haben. Werdet mal erwachsen!

Zu den "Bullenprovokationen": Ich für meinen Teil finde es schon arg provozierend, wenn ein Demonstrant direkt neben meinem Ohr stark in eine Pfeife blässt... das ist nämlich *etwas* unangenehm. Aber wer schmerzbefreit ist, bekommt eh nix mehr mit...

Wer austeilt muss auch einstecken können, insofern freue ich mich immer, wenn behornte Linke was abbekommen.

Auch in Kiel

aulin 06.09.2002 - 17:54
Auch in Kiel am 03.09.02 wurde Stoiber von ca. 300 Menschen ausgepfiffen, so dass er zeitweise nicht zu hören war. "Normale" BesucherInnen waren aber laut Presse 2000-4000. Jusos waren übrigens nur mit einem "Gerd bleib dran" Transpi zu sehen.

@Pussy

Mr. Burns 06.09.2002 - 19:00
Ich denke, in einer Zeit wo der Wahlkampf aus reiner Show und Verarschung der Massen besteht und eine Diskussionskultur nur noch in Ansätzen zu erkennen ist, ist es auch gerechtfertigt solche Veranstaltungen zu stören. Einige Privatsender, wie z.B. Sat1 geben zur Zeit ein Bild von Stoiber ab, dass nicht der Wirklichkeit entspricht. Seine rassistischen Entgleisungen der letzten Jahren scheinen vergessen. Dagegen muss man doch wa unternehmen, und das geht nun mal am besten durch lautstarken Protest. Ich habe durchaus schon JU/CDU-Anhänger gesehen, die auf SPD-Veranstaltungen gestört haben (meistens betrunken), kommt aber seltener vor als umgekehrt, weil es im rechten Spektrum keine Protestkultur gibt. Das muss man halt als geschichtlich gewachsene gesellschaftliche Tatsache ansehen.

War da, rockt nicht!

erleuchtet 06.09.2002 - 19:25
Das einzige positive war das mensch sich mit Jusos schubsen konnte. Das passierte aber leider zu wenig. Ansonnsten war das meine letzte Wahlkampfveranstaltung. Solange wir eingebunden sind in das folkloristische Sensationskonzept alla Stoiber,Schröder, Fischer tragen wir doch nur ungewollt zu deren Show bei. Stören. Ja! Aber mal ehrlich, wirklich stören war das nicht, wir sind vielmehr ein Teil dieser Veranstaltungen. Ich gehe nicht mehr hin. Wahlkampf arschlecken...

CDU Oma schlägt zu

Wendländer 06.09.2002 - 19:42
War gestern ebenfalls bei der Stoiber-Veranstaltung und kann den Bericht 300-400 lautstarke Protestierer und ne Menge Laufkundschaft! Gute Arbeit!

Doch nun zuer eigentlichen Story: Wir haben uns mit einer fünfer Gruppe unter die CDU Anhänger geschmuggelt (Berechtigungskarten wurden uns auf Parteikosten zugeschickt...). Beim Einzug von Stoiber stellten wir uns dann auf die Sitzbänke und versperrten den CDUler hinter uns die Sicht. Sofort ernteten wir den ersten Unmut, man versuchte uns sogar von den Bänken zu reißen. Doch danach kam's ganz dicke. Als ich meine Trillerpfeife während der Stoiber Rede herausholte, geriet der Bürgermob außer Kontrolle. Zu zweit zog man mich sehr rabiat von der Bank. Ich trillerte so gut es ging weiter. Dann flog auch schon ein erster CDU Ordner an. Nach dem Motto "Hier ist nur klatschen erlaubt" drehte er mir den rechten Arm auf den Rücken, während der Mob mir die Trillerpfeife aus der Hand riss. Dann kam das Unfassbare. Während meinem Kumpel breits der Arm ausgekugelt war, schlug eine CDU Oma mit ihren CDU Deutschlandfahnen wie wild auf mich ein. Mir blieb (immer noch im festen Ordnergriff) nichts anderes übrig als "Keine Gewalt zu schreien!" sowie Richtung Polizei: "Schützen Sie mich vorm Bürgermob!". Letztlich landete ich unverletzt auf der sicheren Seite und auch der Arm meines Kumpels wurde problemlos wieder eingerenkt.
Soviel zur Gewaltbereitschaft bei CDU Veranstaltungen!

@über mir

victim of csu violence 06.09.2002 - 21:12
da kannste mal sehn! ist ja nix neues dass konservative cdu-sozialrassistInnen gehobenen alters handgreiflich werden. die sind halt radikal, wie manche von uns auch, fast schon fanatisch. arschgesichter! zurückschlagen werde ich trotzdem nicht wenn ich das näxte mal in so eine situation komme, denn dann bleib ich im recht!

@mr.burns

pussy 07.09.2002 - 00:46
> Dagegen muss man doch wa unternehmen, und das geht
> nun mal am besten durch lautstarken Protest.

Hmm... mein Chef baut jede Menge Scheisse. Ich nehme mir deswegen eine Tröte, stelle mich vor die Tür seines Büros und mache Lärm ohne Ende. Dann wird alles besser. :-/


Wie schon andere Deiner Gesinnungsgenossen gepeilt haben, seid ihr zu einer normalen Begleiterscheinung von Wahlkampfveranstaltungen verkommen. Jeder erwartet Euch und hält halt seine "Ordner" bereit.

Aber ich erzähl Dir jetzt mal was anderes: war heute Abend auf einer Veranstaltung der CDU mit Beckstein. Nicht weil ich den Typen besonders geil finde, sondern weil ich ihn mal unzensiert reden hören wollte (besonders bei der anschliessenden Diskussion).

Die Störer - die durchaus als solche zu im Voraus zu erkennen waren und trotzdem eingelassen wurden - haben zwischendurch für Unruhe gesorgt und ein paar billige Zwischenrufe à la "Du Arschloch" abgelassen. Enorm konstruktiv würde ich sagen. Typen wie Beckstein sind so erfahren in solchen Situationen, dass sie durch geschickte Reaktionen dabei beim Publikum punkten.

Aber egal - als jedenfalls die Diskussion begann haben sich alle ganz schnell verpisst... bis auf einen, der sogar eine halbwegs brauchbare Frage gestellt hat.

Ich denke einfach, dass die anderen (wie auf dem Gänsemarkt z.B.) einfach nur Bock auf Stören haben. Inhalte sind Ihnen egal - und begeben sich damit auf das Niveau der verhassten Sender wie Sat.1 etc. Ansonsten würden Sie doch diskutieren oder nicht? ... Selbst wenn alles so verkommen ist, warum kann man dann nicht solche Gelegenheiten nutzen um den Jungs mal die Hosen runterzuziehen? Seid Ihr Euch dafür zu schade?

@pussy

pfeife 07.09.2002 - 18:37
weist du, bei kleinen wahlveranstaltungen wäre es glaub ich - für die meisten denen es so ernst ist dass sie eventuell einen weiten weg fahren oder, um stoiber zu stören wie in hamburg ihren ganzen nachmittag opfern - ein leichtes mehr zu bringen als billige zwischenrufe.
erfahrungsgemäss kannst du einer solchen diskussion aber nicht stand halten, weil du und zb. beckstein
1. aneinander vorbei reden würdet (bei mir wär's so: ich 18jährige zecke, er konservativer alter sack der ja schon sooo viel lebenserfahrung hat und schon sooo viel gearbeitet hat - da treffen halt welten aufeinander.)
2. beckstein dich eh nicht ernst nehmen würde, weil du nicht aussiehst (du vielleicht schon, die meisten jugendlichen die sowas bringen würden aber nicht)wie ein für ihn ernstzunehmender deutscher bürger.
3. beckstein den saal hinter sich hat - und nicht du!
ich wäre jedenfalls in dem moment nicht selbstsicher genug eine diskussion vor versammelten cdu fans die mich alle böse ankucken zu führen, noch dazu gegen einen berufspolitiker der tagtäglich reden schwingt und hitzige diskussionen führt.
mal ehrlich, würdest du das packen? würd dich das nicht aus dem konzept bringen?
das leute wie beckstein durch ihre reaktion auf störerInnen punkten ist schon klar, aber wenn du ein cdu/csu gegner bist, was willst du machen?
selbst wenn du es packen würdest typen wie ihm die hosen runterzuziehn, was würdest du machen wenn du mit vielen hundert leuten auf einem platz stehst.
bei einer kleinen wahlveranstaltung würde ich bestimmt nicht reingehn und lärm machen, bei einer riesigen kundgebung allerdings finde ich es super wenn stoiber, beckstein oder wer auch immer übertönt wird und das auch in den nachrichten nicht zu überhöhren/sehen ist!
weiter so!
was stoiber sagt weiss ich eh, dafür muss ich mir keine kundgebung von ihm reinziehn.
ICH WILL KEIN WORT MEHR VON DIESEM RECHTEN ARSCHGESICHT HÖREN!!!

nico 08.09.2002 - 14:38
Nee sorry, das ist mir zu wenig. Zum einen ist ja nun überhaupt kein Argument, dass du den Typ nicht hören willst - schliesslich musst du ja nicht zu seiner Kundgebung laufen. Zum anderen begründest du einen doch recht zentralen Angriff auf die Versammlungs- und Redefreiheit damit, dass du ihm schliesslich argumentativ nicht gewachsen bist. Das ist doch nun wirklich etwas billig!

Es ist ja eines, zu sagen: keinen Platz und keine Redefreiheit für Nazis. Wenn das aber immer mehr aufgeweicht wird, so dass erst Konservative nicht mehr reden dürfen, dann Sozialdemokraten, inzwischen sogar Grüne Veranstaltungen massiv gestört, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis überhaupt niemand mehr den Mund aufmachen darf, ohne dass irgendjemand zur Trillerpfeife greift und ihn platt macht.

Wie glaubwürdig sind denn unsere Ideen von einer besseren Welt für den Normalmenschen, der mit ansieht, wie wir nicht einmal Meinungsvielfalt ertragen?

BETR: JUSOS UND SOLIDARITÄT...

amm 08.09.2002 - 15:20
...und so... ich war auch da. und ich hab mich mit den säcken nicht soldarisiert. wir waren nur ausmahmsweise mal gegen das gleiche. also nicht wie sonst: wir gegen rassismus, die gegen zuwanderung, wir gegen atomkraft, die gegen natur, wir gegen krieg, die gegen frieden...

NIE WIEDER DEUTSCHLAND wurde gerufen, hat aber keiner mitgemacht...

ps: als schröder da war, war ich auf ner demo in flense... bin ich entschuldigt?!?

@nica

pfeife 08.09.2002 - 17:19
wieso argumentativ nicht gewachsen?
darum geht's nicht wirklich, nur kann er sicherlich besser formulieren und hat (hätte) die menge hinter sich.
ich bin schonmal bei einer diskussion mit einem cdu-innenminister (thomas schäuble) überklatscht worden von lauter cdu-anhängerInnen, dabei war ich echt mal sachlich am diskutieren.
die hatten halt einfach keinen bock dass überhaupt jemand anfängt zu diskutieren, schon garnicht ein jugendlicher der warscheinlich "noch nie gearbeitet" hat.
glaub mir, ich würde bestimmt nicht gegen fischer, schröder oder wen auch immer pfeifen, und wie gesagt auch nicht bei kleinen saalveranstaltungen stören oder unsachlich rumpöbeln.
stoiber, beckstein, schill, und die "richtigen" nazis pfeif ich aus! halte davon was du willst!

stoiber in hannofär

nerdcore 10.09.2002 - 15:08
ai

stoiber gestern in hannover
laut presse (Neue Presse/Hannoversche allgemeine) waren 7000 CDU anhänger und "150 gewaltbereite autonome) anwesend "die aber kaum gestört" hätten ... tatsache ist dass der opernplatz abgesperrt war, junge unions hampel die ganze zeit provoziert haben udn zig bullen da waren. vor der absperrung sassen etwa 200-250 , vornehmlich ältere (über70) menschen ...hinter der absperrung waren es mindestens doppelt so viele... am rande der veranstaltung hat ne oma sich n "stoppt stoiber" plakat geschnappt versucht es zu zerreissen udn damit auf demonstranten eingeschlagen .. die bullen standen daneben ..

ja .. war ne feine veranstaltung.. vor allem laut (bin immer noch halb taub)