Stimme erheben statt Stimme abgeben !!

que se vayan todos... 14.09.2002 01:00 Themen: Soziale Kämpfe
Jetzt ist es wieder so weit: Ein Schilderwald in den Strassen, PolitikerInnen versuchen uns zu betören. Plötzlich versprechen sie Dinge, die bisher niemals Gehör bekommen hatten bzw. hetzen gegen Minderheiten oder schüren Ängste, weil sie sonst nicht zu bieten haben...

Was von den bürgerlichen Medien lieber verschwiegen wird, ist, dass viele Menschen mit dem System der Repräsentanz durch BerufspolitikerInnen nicht übereinstimmen und dagegen protestieren:

- Wahlverunstaltung – Nachlese [26.09.]
- Am Wahlsonntag in Berlin-Lecker Brezel bei der CDU [22.09.]
- Radikalschafe machen Aktion vor Wahllokalen [22.09.]
- Demonstration gegen Kapitalismus und Arbeitswahn in Leipzig [22.09.]
- Zwei Fakes leiten Antiwahl-Endspurt ein [21.09.]
Weitere Berichte finden sich im Feature

Viele Gruppen und Initiativen in der BRD rufen anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahlen zum aktiven Wahlboykott, ungültig-wählen oder Protest auf:
Aktiver Wahlboykott (autonome Gruppen Berlin) | Keine Wahl aber eine Stimme - MigrantInnenprotest | Kampagne der Anti-Atom-Bewegung | Erwerbslosenprotest | Wahlboykott gegen Studiengebühren | AG Bundestags-Wahlboykott | Wahlboykott für Frieden & Atomausstieg | Wir haben keine Wahl Aktionswoche in Dresden
Es gibt aber auch solche die durch wählen das größere Übel verhindern wollen.
Alternativen zum bestehenden System finden sich in vielen selbstverwalteten Einrichtungen überall auf der Welt und in den Kämpfen der Zapatistas in Chiapas (Mexico), sowie in Argentinien und auch anderswo, wo sich die Bevölkerung zunehmend basisdemokratisch organisert.

Mehr Infos, Hintergründe und Termine: Bilanz von vier Jahren rot-grüner Politik, wahlquark, sowie im Feature.
WEITERE BERICHTE:

- erneut NPD-Stand in Lübeck [21.09.]
- Peinliche NPD in Kiel [21.09.]
- Zurück aus der Zukunft: Ein Erlebnisbericht vom 22.9.02 [21.09.]
- Schill in Berlin (2) [20.09.]
- NPD-Wanderzirkus in Dresden [20.09.]
- Schill in Berlin und es war ihm kein spaß! [20.09.]
- Horrorszenarien für den Wahltag [20.09.]
- Mehr Schill-Fotos aus Berlin [20.09.]
- ....und zuletzt lachen immer wir! Stoiber in Werne! [18.09.]
- CDU und Kohl in Görlitz [18.09.]
- Schill Out in Lüneburg ! [18.09.]
- update: Aktionswoche zur Bundestagswahl in Dresden [18.09.]
- Hetze vor der Bundestagswahl [18.09.]
- schon wieder Stoiber - diesmal in Stuttgart [17.09.]
- Ressentiments im Hinterzimmer [16.09.]
- Mißlungener Auftritt Schills in Neubrandenburg [16.09.]
- Ede Stoiber in Dortmund [16.09.]
- Schill in Berlin und keiner hörte zu! [16.09.]
- Debakel vor Bundestagswahl [16.09.]
- Wahl-Protest-Aktion 2002 [16.09.]
- NPD-Wahlkampf-Show in Freiberg verhindert! [15.09.]
- NPD Aufmarsch in Freiburg [14.09.]
- NPD- und Schillstand in Lübeck [14.09.]
- Nazidemo in Potsdam verhindert [14.09.]
- NPD Riesen-Großkundgebung am 14.9.02 in Freiburg (Bilder) [14.09.]
- Lübecker NPD gab auf! [14.09.]
- Vielen Dank Polizei [14.09.]
- naziaufmarsch in freiburg verhindert [14.09.]
- NPD-Demo in Freiburg: Zivilcourage hilft [14.09.]
- Freiburg - Nazis wieder heimgeschickt [14.09.]
- Holzminden-Sieg für Antifa! Doch neuer NPD-Stand am 21.9,10-13Uhr [14.09.]
- Bayern Ede in Mönchengladbach [13.09.]
- Kohl in Marl [13.09.]
- Schill in Kaarst [13.09.]
- REP's in FFM [13.09.]
- Köln begrüßt Stoiber (Na ja - nicht so richtig) [13.09.]
- Kohl in Marl [13.09.]
- Wahlquark global [13.09.]
- Stoiber in Koeln [13.09.]
- Öffentliches Plakateentfernen in Bernau [12.09.]
- Stoiber Jubel Demo in Freising [12.09.]
- Möllemann in Essen [11.09.]
- Wahlplakat-Korrektur [11.09.]
- Steinhagel auf SPDbüro [11.09.]
- FDP - Sympatisanten schlagen zu! [11.09.]
- Fernsehduell (mp3) [10.09.]
- Schill in Eisenach [10.09]
- Stoiber in Hannover ausgepfiffen [10.09.]
- Stoiber Wahlkrampf [10.09.]
- Schill in Bielefeld [10.09.]
- Polizei und NPD Hand in Hand in Holzminden [10.09.]
- FDP HAMBURG – Plakate [09.09.]
- Bei Fischer in Stuttgart wegen Meinungsäußerung abgeführt [09.09]
- Nicht alle e-cards lügen! [09.09.]
- REPs in Berlin/Friedrichshain [09.09]
- Schill in Fulda [09.09.]
- Fotos und Kurzviedeo zu Schill Out in Saarbrücken [08.09.]
- skandalöse eCards [08.09.]
- Viele Bilder vom Schill-Out in BI [07.09.]
- Ein ganz normaler Samstag in Fulda [07.09.]
- REP-Kundgebung auch in Hannover [07.09.]
- Desaster für Schill in Dortmund [07.09.]
- kohl in neustadt/wstr pfalz [06.09.]
- Desaster auf dem Alexanderplatz [06.09.]
- Fotos von den REPs auf dem Berliner Alexanderplatz [06.09.]
- Berlin: REPs am Alex [06.09.]
- Steuber in HH [05.09.]
- Stoiber in Hamburg ausgepfiffen [05.09.]
- Merkel in Kassel: Polizeistaat [05.09.]
- Beckstein macht Wahlkampf auf dem Ruecken von Fluechtlingen [05.09.]
- Berlin-Lichtenberg nicht Rechts [05.09.]
- Neue Wahlanzeigenvarianten gegen Gentechnik [05.09.]
- Wahlverunstaltung [03.09.]
- Gera: Den national-rassistischen Konsens angreifen! [01.09.]
- Schill-Infostand in Saarbrücken angegangen [31.08.]
- NPD-Auftritt in Kassel von massiven Protesten begleitet [30.08.]
- 6 aktuelle Plakate: Neue Argumente für Stoiber und Schröder... [30.08.]
- Erste Fotos zur NPD in Kassel [30.08.]
- NPD in Kassel - Fotos! [30.08.]
- Randale in Kassel [30.08.]
- NPD in Gießen gestört [29.08.]
- NPD Wahlkampf in Frankfurt am Main [28.08.]
- stoiber wahlkampfauftritt am 28.08.02 in cottbus [28.08.]
- Varianten für bekannte Parteien-Werbung [28.08]
- Bilder von den Aktionen gegen die NPD in Darmstadt [28.08.]
- NPD in Darmstadt [28.08.]
- NPD Wahlkampf in Frankfurt am Main [28.08.]
- NPD kundgebung in frankfurt/m (2) [28.08.]
- npd in frankfurt [28.08.]
- Stoiber trotzt Pfeifkonzert in Potsdam [28.08.]
- Geringe Proteste gegen Fischer Wahlkampfveranstaltung [27.08.]
- Gewalttätiger Übergriff bei CDU Wahlkampfveranstaltung mit Kohl [27.08.]
- NPD-Kundgebung in Wiesbaden [27.08.]
- Nazi-Tournee durch Hessen, erste Impressionen [27.08.]
- Wahlplakate kreativ verändert! [26.08.]
- Leipzig: Wahldebakel für Stoiber [26.08.]
- Neue Wahlplakatentwürfe von CDU/CSU durchgesickert! [26.08.]
- Helmut Kohl in Hamburg mit Transpi empfangen [25.08.]
- Protest gegen Schill in Bonn [25.08.]
- Protest gegen Schill-Wahlkampf in Erfurt [23.08.]
- Ronald Barnabas Schill (nicht) in Frankfurt/Oder [22.08.]
- Schill-out in Bernau [22.08.]
- vorbeugegewahrsam wegen schill-kundgebung[22.08.]
- Möllemann in Freiburg [22.08.]
- Kreativer Jugendlicher geschnappt [22.08.]
- Nur tote Fische schwimmen mit der Westerwelle [21.08.]
- MigrantInnenprotest 17.8.-21. 8. [21.08.]
- Eier auf Merkel in Berlin [tagesspiegel, august 02]
- Sonnenbaden gegen die SPD im Florapark [19.08.]
- Fischer und Trittin in Göttingen abgesoffen! [10.08.]
- kleine Portion Wahlquark für's Guidomobil in Hamburg [10.08.]
- Hannover: Agit-Prop und Protest gegen Fischer [09.08]
- Fischerbesuch in Bremerhaven [06.08]
- Stoiber in Münster (Bericht und Fotos) [30.07.]
- Ede Stoiber auf Wahlkampf in Hamburg [24.07.]
- Schläge für Applaus - Möllemann in Hamburg gestört [11.06.]
- Video und weitere Bilder Vom Mölleman Besuch in Hamburg [11.06.]
"Titanic" Verschaukelt FDP [spiegel, juni 02]


TERMINE:

- - RTS am 22.9. in Berlin
- Bundestags Wahlen 2002 ein kleiner Überblick - Termine zum Stören
- wahlk(r)ampf 2002 lieber stören als betören - Termine in Berlin
- bundesweite Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrantinnen
- Dresden: Sonntag, 22. 9. Aktionstag (siehe Ankündigungen ab 1. September)


INHALTLICHE TEXTE:

- Wählen gehen? Ein paar Gedanken dazu...
- Das Hartz-Papier und die Bundestagswahl
- Der ''Hartzpapier'' - Politik begegnen
- Wahlen - mensch hat keine Wahl ... (zur französischen Präsidentschaftswahl)


HINTERGRUND:

Vor vier Jahren dachten noch viele, es ändert sich was: 16 Jahre Kohl waren genug! Der Wechsel musste her! Nun, nach 4 Jahren Rot-Grün, lässt sich der Wechsel in wenigen Worten zusammenfassen: weltweite Kriegseinsätze, Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, geheimdienstliche und polizeiliche Aufrüstung, Verschärfung der rassistischen Ausländergesetze, vertraglich gesichertes Fortbestehen der Atomkraft, ...

Viele, die in diesen Tagen Bilanz ziehen, wenden sich von "der Politik" ab; Resignation macht sich breit durch die Erfahrung, daß gerade diejenigen den Widerstand in die herrschenden Verhältnisse integrieren, die mit Veränderung geworben haben. Wer mag "das kleinere Übel" noch wählen, wenn deutlich wird, daß es überhaupt nicht kleiner, daß es einfach nur übel ist? Jede Hoffnung auf einen Wechsel durch Parteien hat sich für viele spätestens in den vergangenen vier Jahren nachhaltig erledigt.

Und nun? Fernab der parteipolitischen Inszenierung gibt es eine Alternative zu diesem oder jenem Kreuz auf dem Wahlzettel. Sie zeigt sich in der politischen Praxis vieler Gruppen und Initiativen in den verschiedenen Teilbereichen. In der antirassistischen Arbeit und in der Anti-AKW-Bewegung; im Widerstand gegen innere Aufrüstung und deutsche Großmachtspolitik; im Kampf gegen die Gentechnik und gegen eine wirtschaftliche Ordnung, die über Leichen geht.

Es gibt sie nämlich: Die Gruppen und Menschen, die Flüchtlinge effektiv auf legalen und illegalen Wegen unterstützen in ihrem Kampf um Bleiberecht und gegen den institutionalisierten Rassismus roter, grüner, schwarzer und gelber Ausländergesetzgebung. Es gibt eine Anti-AKW-Bewegung, die mit ihrem vielfältigen Widerstand nicht nur an historischen Orten wie Wackersdorf und Gorleben Erfolge feiern konnte und kann. Erfolge, die die sogenannte "Realpolitik" grüner Funktionäre vollends lächerlich erscheinen lassen. Es gibt Menschen, die sich wehren gegen die zunehmende Hochrüstung von Polizei- und Überwachungsapparaten - nicht nur symbolisch und im privaten Unbehagen, sondern organisiert und effektiv.

Diese Gruppen und Menschen mag vieles trennen - gemein ist ihnen die Ablehnung der parlamentarischen Vermittlung ihrer Interessen und ihrer Kritik. Sie haben ihre Wahl getroffen: Sie verstecken Flüchtlinge, stoppen Atomtransporte, stürmen Gipfel. Und zwar unabhängig davon, wer in den parlamentarischen Inszenierungen gerade die Hauptrolle spielen mag.

Die Gesellschaft zu verändern, bedeutet die Alltagspraxis einer/s jeden von uns zu verändern. Das ist ein langfristiges Projekt, da es eben nicht den einen Punkt gibt, an dem wir einen Hebel ansetzen könnten, um die Welt aus ihren Angeln zu heben und sie auf eine andere Bahn zu befördern.

Es gibt keine Alternativen? Das könnte mensch wirklich manchmal glauben und resignieren, doch das ist zu einfach und verschließt die Augen vor der Realität. In Argentinien beispielsweise hat die Bevölkerung begonnen, sich selbst zu organisieren.

Es gibt dort mittlerweile viele hundert Nachbarschaftsversammlungen, in denen die Nachbarinnen und Nachbarn einmal pro Woche zusammenkommen und beraten, wie denn was verbessert werden kann. JedeR Anwesende hat dabei genau eine Stimme und gleichviel Redezeit wie alle anderen. JedeR kann nur für sich selbst sprechen, es gibt keine StellvertreterInnen oder RepräsentantInnen. Es bleibt dabei nicht etwa bei irgendwelchen symbolischen Forderungen, sondern gemeinsam (auch mit anderen Versammlungen) werden die Ideen in die Realität umgesetzt. So gibt es beispielsweise eine selbstverwaltete Fabrik, welche von den ArbeiterInnen besetzt und übernommen wurde. Heute produziert sie noch immer wie davor, mit dem Unterschied, dass die Löhne der ArbeiterInnen wesentlich gestiegen sind, da es nun keine Großunternehmer mehr gibt, welche den Großteil des erwirtschafteten Geldes in ihre eigene Tasche stecken. Andere Nachbarschaftsversammlungen haben ein leerstehendes Gebäude besetzt, um darin einen politischen und kulturellen Raum zu haben, wo es billiges Essen, Versammlungen und mehr geben kann.

Solche Gemeinschaften und Projekte existieren schon lange auf der ganzen Welt verteilt, überall dort, wo die Menschen begonnen haben, sich zu emanzipieren und ihr Leben soweit wie möglich in ihre eigene Hand zu nehmen. Es sind Gemeinschaften, in denen die Menschen kulturelle und politische Freiräume erschaffen, die möglichst frei von Machtzwängen und Herrschaftsstrukturen sind, wodurch ein gleichberechtigtes Zusammenleben erfahrbar gemacht werden kann. Es sind soziale Zentren, Nachbarschaftsversammlungen, alternative Treffpunkte, Wohnprojekte und mehr.

Diese Alternativen den Menschen näherzubringen und erfahrbar zu machen, kann eine Möglichkeit sein, an die allgemeine Unzufriedenheit mit der Parteipolitik und den Berufspolitikern anzuknüpfen. Vielleicht haben die Menschen in den Tagen der Wahlkampfinszenierungen und leeren Versprechen ein offenes Ohr für Alternativen. Vor allem aber sollte deutlich gemachet werden, dass diese Alternativen nicht auf den Wahltag beschränkt, sondern darüber hinaus jeden Tag fortgesetzt, reflektiert und erneuert werden. Das ist einer der großen Unterschiede zu den Worthülsen der Berufspolitiker. Es ist eine schwere Aufgabe, doch mit der in jüngster Zeit vor allem bei den Gipfelprotesten immer wieder zur Schau gestellten Vielfalt der außer(bzw. anti-)parlamentarischen Bewegung könnten noch Wunder geschehen oder zumindest ein Schritt in diese Richtung erfolgen...
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Ergänzungen

wahlboykott in münchen

uhu 23.08.2002 - 16:58
aufruf und termine finden sich unter www.wahlboykott-muenchen.de

Wählen gehen! - Stoiber stoppen!

Stoppt Stoiber! 24.08.2002 - 02:41
Jeder der am 22. September zu Hause bleibt, nur um sich der
representativen Demokratie zu verweigern hilft STOIBER! Lasst nicht zu das Abschiebe - Eddie Kanzler wird!
Wählen gehen! - Stoiber stoppen!

gegen stoiber wählen

firebird 24.08.2002 - 03:15
Muss ich voll zustimmen,
auch wenn ich Wahlboykott für sehr vernünftighalte ist das derzeitig wirksamste Mittel gegen den Stoibers Ede halt nun mal gegen ihn zu stimmen (und leider wohl für´n Gerhard)
Denkt nur an den Atomaustieg!

Genau!

Entpolitisierung e.V. 24.08.2002 - 03:24
Es gibt immer wieder Wahlaufrufe von "links", die meinen, durch Stimmangabe eine CDU-Regierung o.ä. verhindern zu müssen. Das Problem dabei wird durch die Zwei-Haufen-Scheiße Logik aus dem Werner-Comic sehr schön verdeutlicht: Einer schlechten Variante wird eine noch schlechtere gegenübergestellt. Schon erscheint erstere als die bessere Wahl. Mit solch einer berechenbaren Logik macht mensch sich selber beliebig steuerbar; etwas, dass z.B. die Wahlen in Frankreich sehr gut gezeigt haben: Nachdem Le Pen in der ersten Runde mit 17% an zweiter Stelle landete, folgte eine unglaubliche Organisierung zur Rettung der Demokratie, öffentliche Empörung, Massendemonstrationen ... selbst sozialistische und kommunistische Gruppen vergaßen jegliche Kritik & stellten sich hinter den rechten Chirac, der so im zweiten Durchgang mehr als 80% der Stimmen einheimste! Und in vier Jahren ruft mensch hier viel leicht auf, Stoiber zu wählen, weil ihm ein noch größeres Arschloch gegenüber gestellt wird.

Aufrufe zur Wahl bzw. Verhinderung einer bestimmten Partei konstruieren noch einmal, dass es das Entscheidende sein soll, wer ,uns' regiert. So reduziert sich die Debatte auf die Frage, welche die "richtige" Partei an der Macht ist und bewegt sich damit nur noch innerhalb der parlamentarischen Logik. Die entscheidende Frage kann gar nicht mehr gestellt werden: Stellvertretung oder Selbstbestimmung?
Zudem produziert dies einen Blick, der sich auf die Abgabe der Stimmen verengt, ohne zu sehen, dass damit die Ohnmacht der Menschen nur fest geschrieben wird: Das Problem sind nicht rechte PolitikerInnen bzw. Partei en, sondern die unzähligen Menschen, die so einer Politik, zustimmen, sie stillschweigend dulden oder als einzige Aktion das Kreuz dagegen propagieren. Aufrufe von Antifas (Wählen, um den Einzug von Nazi-Parteien zu verhindern) sind häufig entpolitisierend, weil sie Widerstand durch Wählen ersetzen bzw. darauf reduzieren.

Statt Wahlaufrufen wäre es sinnvoller, sich zu überlegen, wie Prozesse in Gang gesetzt werden können, die das Bewusstsein der Menschen erreichen & verändern, ihre Selbstorganisierung fördern und Widerständigkeit wecken.

jetzt geht das schon wieder los

mastermindchaos 24.08.2002 - 08:07
vor jeder wahl versuchen die wahlboykottierer mit ihrer verquasten logik die leute zum fernbleiben von den wahlurnen zu bewegen. ey tut mir echt leid aber ich kann darin keinen sinn erkennen. das system funktioniert auch ohne meine stimmte hervorragend. und hinterher brüstet ihr euch dann damit, dass soundsoviel leute nicht zur wahl gegangen sind - aber warum?? weil sie lieber saufend vorm fernseher sitzen & fußball glotzen? sehr politisch, dankeschön. ich seh nicht ein, was man sich abbricht, wenn man mal kurz zwei kreuze macht. (oder ungültig wählen - das macht den quatsch noch quätscher.) seht es doch ein: gegen nichtwählen ist das system imun! die sind doch auch nicht blöd! wenn wahlen nichts ändern, dann ist es doch auch nicht schlimm zu wählen, oder?? und es gibt natürlich parteien die es verdienen, beispielsweise die appd, die sed (gut, die wird wohl nicht antreten), der tierschutzbund... was habt ihr gegen die? und wenn die leute endlich mal aufhören den wahltag im gehirnamputiertenzustand zu verbringen, und zahlreich solche parteien wählen, die zum teil offene demokratiesabotage betreiben, DANN ändert das schon was. man kann das system nur mit seinen eigenen waffen schlagen. und da sowohl schröder als auch stoiber verschiedene seiten der gleichen medaille sind, ist es tatsächlich jacke wie hose, wer nun regiert. vielleicht ist stoiber als bush-like konsensfeind auch gut für eine starke linke. ernstnehmen kann man den kapitalismustreuen parlamentarismus nicht, aber man kann ihm schaden. und zwar, indem man spaßparteien wählt. und nicht durch komasaufen am wahlttag. is so.

Jede ungültige Stimme ist Stimme für Stoiber

BasisDemokrat 24.08.2002 - 12:01
Ich habe inzwischen meine Meinung geändert. Ich wollte auch erst ungültig stimmen oder gar nicht zur Wahl gehen, aber nach längerer Überlegung habe ich eingesehen, daß jede ungültige oder nicht abgegebene Stimme eine Stimme für Stoiber ist. Und bevor ich verkappten Nazis durch Enthaltung zur Wahl verhelfe, gehe ich lieber wählen, auch wenn die Entscheidung schwer fällt.

sie sollen alle gehen

clandestino 24.08.2002 - 13:21
Ich hab ja nicht die Einstellung: "Ich geh nicht wählen, Politik is mir scheissegal", sondern ich gehe nicht wählen, WEIL es Teil meiner politischen Einstellung ist und die hab ich ja nicht von hier auf jetzt gekriegt.
Wie fern eine freie Gesellschaft auch sein mag, irgendwann muss man einen ersten Schritt tun, auch wenn er vorerst nur klein und individuell ist oder so scheinen mag. Aber irgendwann muss man sich wenigstens geistig vom System sprich: der bürgerlichen Demokratie lösen.
Ob man allein durch einen Wahlboykott diesem Ziel näher kommt, das kommt darauf an, wieviele Menschen sich AKTIV (also gekoppelt mit einer politischen Kampagne, die landesweit bemerkt wird) daran beteiligen- mal abgesehen davon, dass niemand behauptet, dass nur Wahlboykott allein das System irgendwie ins Wanken bringt; aktiver, politischer Wahlboykott ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Protest zu zeigen, Widerstand zu machen.
Aber eins ist doch klar: je öfter man mit den Verhältnissen Kompromisse eingeht, desto mehr entfernt sich das Ziel: Irgendwann muss man einen Bruch vollziehen, sonst kommt man nie über die Verhältnisse hinweg, geistig nicht und auch nicht praktisch.
Viele Kompromisse müssen wir eingehen, um überhaupt in dieser Gesellschaft zu überleben; andere Kompromisse können wir jedoch ablehnen. Und genau an diesen Stellen, wo unsere politische Selbstbestimmung Platz zum Leben hat, sollten wir uns ausbreiten und versuchen, Einfluss auf die Gesellschaft zu gewinnen.
Ich fände es jedenfalls irgendwo sehr heuchlerisch als libertärer Linker zur Wahl zu gehen und den Leuten gleichzeitig rüberbringen zu wollen, dass der Staat keine legitime Vertretung der Interessen der Bevölkerung darstellt und es Wege gibt, ihn durch eine freiere Gesellschaftsform zu ersetzen.

infos

clandestino 24.08.2002 - 13:23
Hier gibts übrigens ein paar Infos übers Wählen, Nichtwählen und Ungültigwählen.

Wählen...

Oli 24.08.2002 - 13:28
"Der Faschismus ist die Lobhudelei des staatlichen Monsters, der Antifaschismus seine subtilere Verherrlichung. Für einen demokratischen Staat zu kämpfen, bedeutet unweigerlich, den Staat zu stärken und anstatt den Totalitarismus zu knebeln, die Krallen zu schärfen, die er in die Gesellschaft ausfährt."

aus:

 http://www.wildcat-www.de/zirkular/50/z50dauve.htm

Was soll erreicht werden?

Pessimist 24.08.2002 - 13:29
Ob ich wählen gehe, kann ich noch nicht sagen. Diese Wahlboykotts halte ich aber für sinnlos. Mit den Flugblättern wird eh nur die eigene Szene erreicht. (Die Bevölkerung wird ja eh scheisse gefunden: alles Spiesser und so) Was soll es bringen, wenn nun 500 Leute weniger Wählen? Diese Wahlboykottafrufe ändern die Wahlbeteiligung nicht mal um die 6. Stelle hinter dem Komma. Was soll das Ergebniss der ganzen Aktion sein? Einen Sinn würde ein Wahlboykott in Argentininen oder Italien machen, aber nicht hier, wenn da eine kleine Szene sowas macht.

In den USA geht auch kaum einer zur Wahl!

hini 24.08.2002 - 13:34
In den USA geht auch kaum einer zur Wahl!
Die Beteiligung lag neulich bei 33 %.
Bringt das Ergebnis die Menscheit weiter?

Diese Wahlen sind undemokratisch

Potsdamer 24.08.2002 - 14:20
und schon allein deshalb verbietet sich eine Teilnahme. Aber
der Effekt auf die Gesellschaft sich mit 3000 anderen zu einer Demo zu treffen, oder wenn 3000 Leute in einer mittleren Stadt eine Initiative/Bewegung/Partei wählen(und tatsächlich einen Abgeordneten reinbringen), macht dies schon Sinn. -Wobei das wohl eher auf Kommunalwahlen zutrifft. In diesem Sinne am 22.9. OB Falk Richter!!!!!

Anti-Wahl statt Wahl-Boykott

Anti-Demokrati 24.08.2002 - 14:24
Die niedrige Wahlbeteiligung in den USA bringt nix. Eine hohe würde auch nix bringen. Wählen verändert nix, Nichtwählen also auch nicht. Darum ist der Widerstand und offensive Protest, verbunden mit dem Aufbau von Freiräumen und der Vermittlung von Visionen herrschaftsfreier Gesellschaft wichtiger. Die Aktionen gegen die Wahl (siehe  http://www.wahlquark.de.vu) richten sich gegen die Wahl, die Demokratie und Herrschaft insgesamt. Wahl-Boykott gehört höchstens am Rande dazu. Das zur Kenntnis zu nehmen, würde die Debatte weiterentwickeln statt "uns" immer zu unterstellen, daß wir Wahlboykott organisieren würden. Die BILD-Zeitung hat das besser kapiert als die meisten hier und warnt vor "uns", weil wir die Wahl und übrehaupt das ganze System attackieren wollen.

Antiwahl statt Wählen/Nichtwählen!

Wahlen? - Mir doch egal!

WIDERSTAND IST LEBEN !! 24.08.2002 - 15:31
Also das ist ja erbärmlich, was hier die Leute von sich lassen. Wenn das die linken Alternativen sind, dann gute Nacht! Hallo da draussen, gibt es noch Leute, die einen wirklich radikalen/revolutionären Anspruch haben? Radikale Kritik fängt immer bei mir selbst an und so verhält es sich auch bei den Wahlen. Überlege ich mir die verschiedenen Möglichkeiten, so merke ich, dass es nun wirklich egal ist, ob ich wähle, wen ich wähle oder wie ich wähle. Stoiber - Schröder? Nagut... das "kleinere Übel"! Mag doch jeder Mensch seine Wahl treffen und tun, was er/sie am besten mit ihrem Gewissen vereinbaren kann. Doch als "radikale Alternative" ein Mittel des parlamentarischen, kapitalistischen Staats zu propagieren - und da gehört wählen, nicht-wählen und ungültig wählen dazu - ist gleichzeitig ein Ausverkauf radikaler Utopien.

Es gibt soviele Möglichkeiten, GEGEN dieses System etwas zu tun und das fängt, wie in dem Artikel richtig beschrieben damit an, Flüchtlinge zu verstecken, Atomtransporte zu blockieren und Gipfel zu stürmen, doch hört dort bei weitem noch nicht auf. Wem da bereits die Ideen ausgehen, der hat nicht viel mehr zu bieten, als diese ganzen Berufspolitiker mit ihren Versprechen. Wann beginnen endlich mal Menschen ihren Alltag zu radikalisieren? Ist das nicht die Alternative? Wenn wir uns zusammen mit unseren Nachbarn organisieren - nicht für die Weltrevolution, sondern um unser Leben in die eigene Hand zu nehmen. Selbstbestimmung statt Herrschaft??!!

Ey Leute, diskutiert doch endlich mal WAS wir tun können, anstatt die ganze Zeit Sprüche zu klopfen. Oder geht es uns zu gut? Lieber nochmal ausruhen auf unseren Federbetten und vielleicht morgen oder übermorgen was machen?

Naja, ich hab Ideen und versuch die umzusetzen. Manchmal klappt das und manchmal nicht, aber wenn wir nichts versuchen, dann können wir gleich schlafen gehen. Gute Nacht!

@Mastermindchaos

Michi gegen die Gesellschaft 24.08.2002 - 16:28
Hallo Mastermindchaos,

>> vor jeder wahl versuchen die wahlboykottierer mit ihrer verquasten logik die leute zum fernbleiben von den wahlurnen zu bewegen. > das system funktioniert auch ohne meine stimmte hervorragend. > ich seh nicht ein, was man sich abbricht, wenn man mal kurz zwei kreuze macht. (oder ungültig wählen - das macht den quatsch noch quätscher.) > seht es doch ein: gegen nichtwählen ist das system imun! > die sind doch auch nicht blöd! wenn wahlen nichts ändern, dann ist es doch auch nicht schlimm zu wählen, oder?? > und es gibt natürlich parteien die es verdienen, beispielsweise die appd, die sed (gut, die wird wohl nicht antreten), der tierschutzbund... > und wenn die leute endlich mal aufhören den wahltag im gehirnamputiertenzustand zu verbringen, und zahlreich solche parteien wählen, die zum teil offene demokratiesabotage betreiben, DANN ändert das schon was. > man kann das system nur mit seinen eigenen waffen schlagen. > aber man kann ihm schaden. und zwar, indem man spaßparteien wählt. > und nicht durch komasaufen am wahlttag. > is so. <<

nee, isses nicht.

Michi gegen die Gesellschaft
 http://www.fau.org

ups ...

Michi gegen die Gesellschaft 24.08.2002 - 16:38
da hat mit meinem Kommentar wohl was nicht hingehauen - koennt ihr den bitte ´rausnehmen; so bringt er niX.

@Mastermindchaos, zweiter Versuch ...

Michi gegen die Gesellschaft 24.08.2002 - 16:53
"vor jeder wahl versuchen die wahlboykottierer mit ihrer verquasten logik die leute zum fernbleiben von den wahlurnen zu bewegen."

nein, wie böse undemokratisch ...

"das system funktioniert auch ohne meine stimmte hervorragend."

Stimmt - aber eben auch _mit_ deiner Stimme, mit der du ihm aber gleichzeitig auch noch die gewuenschte symbolische Legitimation gibst.

"ich seh nicht ein, was man sich abbricht, wenn man mal kurz zwei kreuze macht. (oder ungültig wählen - das macht den quatsch noch quätscher.)"

Ich sehe aber auch keinerlei Sinn darin, gültig zu wählen.

"seht es doch ein: gegen nichtwählen ist das system imun!"

Stimmt - Wahlen ändern niX; egal welche Entscheidung du triffst.

"die sind doch auch nicht blöd! wenn wahlen nichts ändern, dann ist es doch auch nicht schlimm zu wählen, oder??"

Nicht schlimm, aber ziemlich sinnlos.

"und es gibt natürlich parteien die es verdienen, beispielsweise die appd, die sed (gut, die wird wohl nicht antreten), der tierschutzbund..."

Solange sie unbedeutend sind, spielen sie eine nützlich Rolle für die Propagande demokratischer Vielfalt; wenn sie Bedeutung gewinnen wollen, müssen sie sich den parlamentarischen Spielregeln anpassen. Ein netter Integrationsmechanismus; was soll daran toll sein?

"und wenn die leute endlich mal aufhören den wahltag im gehirnamputiertenzustand zu verbringen, und zahlreich solche parteien wählen, die zum teil offene demokratiesabotage betreiben, DANN ändert das schon was."

Nee, was soll sich denn da bitte bedeutendes ändern? Gibt´s dann vielleicht ein paar Ordnungsrufe mehr?

"man kann das system nur mit seinen eigenen waffen schlagen."

Nee, es sind eben _seine_ Waffen, mit denen es daher - um in der Metaphorik zu bleiben - wesentlich besser umgehen kann als "wir". Um das System zu stürzen, müssen wir schon auf unsere eigenen Mittel (z.B. Generalstreik) zurückgreifen.

"aber man kann ihm schaden. und zwar, indem man spaßparteien wählt."

Aha? Welchen Schaden haben denn die Grünen für die Demokratie angerichtet? Und welchen Schaden irgendwelche Spaßparteien in berliner Bezirksparlamenten?

"und nicht durch komasaufen am wahlttag."

Das fordert ja wohl eher die von dir so geschätzte Spaßpartei APPD.

"is so."

nee, isses nicht.

@Oli

rage against the machine 24.08.2002 - 17:55
tach, schau ma wieder im forum vorbei, wenn du bock hast.

???

Oli 24.08.2002 - 19:08
Forum??

Wählen gehen

rtfm 24.08.2002 - 20:37
Es ist doch eigentlich eine einfache Rechenaufgabe: wer nicht wählen geht trägt zur Verzerrung des Ergebnisses bei. Was genau soll Nicht-Wählen bringen?

darum gehts nicht 24.08.2002 - 22:16
Es geht hauptsächlich um eine radikale Kritik am staatlich-demokratischen System, nicht um die Wahlergebnisse. Die Bundestagswahl ist nur ein sehr aktueller Anlass, der für die Kritik genutzt werden soll. Wir wollen keinen Staat, wir wollen die Freiheit.

Kritik ausüben und Wählen

eonNEE 25.08.2002 - 02:46
Wählen bringt nichts?
Ich denke schon,als die Grünen noch grün waren hatte man
wenigstens eine grüne Opposition die auch einen(wenn auch langsamen) Einfluß auf die Gesellschaft ausübt.
Darum breche ich Barrieren ab und wähle pragmatisch für den Atomausstieg die ÖDP.

ÖDP?

M. 25.08.2002 - 04:08
Die ÖDP ist rechtsradikal und benutzt Öko nur als populistischen Aufhänger. Der Spruch "Umweltschutz ist Heimatschutz" kommt von der ÖDP.

Direkte Aktion statt Wahlverarschung

nichtwähler 25.08.2002 - 14:28
Direkte Aktion statt Wahlverarschung

Beim Wahlboykott geht es nicht darum irgendeinen Einfluß auf Wahlen zu haben. Es ist dem System herzlich egal ob ein paar Leute mehr oder weniger wählen gehen (bis zu einem bestimmten Grad). Es geht viel mehr darum ein Bewußtsein zu schaffen, dass der der seine Stimme abgibt nichts mehr zu sagen hat. Es gilt die Illusion der "Demokratie" bloß zu stellen und gleichzeitig die echte Demokratie von unten aufzubauen. Ein Bewußtsein für die Organisation von unten, für ein selbstbestimmtes Leben und dafür, dass keine Partei diese Ziele durchsetzen will und kann.

Darum: Gegen das kleinere Übel. Gegen jedes Übel.
Sie sollen alle gehen!!

 http://www.fau.org/bsy/muenster/direkteaktion.html

was zur "verquasten logik"

clandestino 25.08.2002 - 19:25
Warum wird eigentlich gerade denen, die die Wahlen ganz richtig als das Kasperletheater hinstellen, dass das Prinzip der Herrschaft verzuckern soll, eine "verquaste Logik" vorgeworfen? Es hat eher was mit konsequentem Denken zu tun. Was unterscheidet die wählenden Linksradikalen von den Stammtischsäufern, die jede Woche feststellen, dass "die alle gleich und korrupt" sind und die dann doch wieder zur Wahl schlurfen? Überhaupt nichts. Man gibt seine Stimme an ein Prinzip der Herrschaft ab.
Mal abgesehen von der Selbstverarsche und dem absolut falschen Prinzip der staatlichen Herrschaft: Was ändert sich denn beispielsweise für die Asylanten und Illegalen? Was ändert sich an der Beschneidung ihrer Grundrechte, an der Misshandlung durch die dummen Schläger des Staates und die Schikanierung durch seine Schreibtischtäter? Kein einziger Abschiebeknast wird verschwinden.

Vorsicht Weiterentwicklung

kotze 26.08.2002 - 00:59
Ich find es auch schade, dass die Debatte auf Wählen [Ja - Nein] verengt wird und andere Positionen einfach ignoriert bzw. unsichtbar gemacht werden.

"Antiwahl steht nicht im Widerspruch zu Formen des Wahlboykottes, setzt allerdings auf einer anderen Ebene an. In der linken Debatte werden leider nur zwei Positionen (Wählen vs. Wahlboykott) zugelassen und damit abweichende, differenzierte Argumentationen ausgegrenzt. Ein Unterschied zum Wahlboykott ist, das dieser für Antiwahl überhaupt nicht das zentrale Element ist: Es nicht entscheidend, wer wählen geht oder nicht, sondern das Prozesse initiiert werden, die das Bewusstsein der Menschen dahingehend verändern, Wahlen & Herrschaft nicht mehr anzuerkennen, sondern gemeinsam nach selbstorganisierten Gegenentwürfen zu suchen. Die Frage ist eher: Wie kann eine Vermittlung herrschaftsfeindlicher Positionen gelingen? Daher sucht Antiwahl nach Interventionsformen, die eine Kommunikation zu möglichst vielen Menschen herstellen, auf deren Basis dann z.B. Gespräche über den Unsinn von Wahlen und Herrschaft möglich sind."

Widerstand ist mehr als Wahlboykott!

BILD-Zeitung hetzt gegen Anti-Wahl-Aktivistas

Machtnix_ 26.08.2002 - 01:03
Hilfe! Da gibt es Leute, die nicht einfach nicht zur Wahl geghen oder Wahlboykott propagieren. Nein! Sondern so komische Wesen, die gar die Wahlewn angreifen wollen ... mit Aktionen. Lest selbst, was die BILD-Zeitung "Chaoten" zu berichten weiß...

Ideensammeln und Aktionen auf Hoppetossetreff

Teilnehmi dort 26.08.2002 - 01:43
In der Projektwerkstatt Saasen läuft noch das Treffen zu "Organisierung von unten & kreativem Widerstand" ... Wahlen und die Diskussion zu Aktionen gegen Wahlen sind ständiger Teil ... noch bis Mittwoch!

Am Di, 27.8., ist ab 12 Uhr Vorbereitungstreffen und Trainings für den antirassistischen und Anti-Wahl-Aktionstag am 14.9. in Gießen (siehe  http://www.projektwerkstatt.de/giessen).

Wählen gehen

rtfm 26.08.2002 - 11:32
Mit Aussagen wie "ich will keinen Staat" kann ich nix anfangen, sorry. Welche Aussicht auf Erfolg hat das? Scheint mir genauso schlau zu sein wie "ich will aber fliegen können".

Stimme erheben statt Stimme abgeben

chaot 26.08.2002 - 12:08
....deshalb am 14.9. nach Köln zum antikapitalistischen Block!!!

14.9. in koeln ist pro-Demokratie-Festival!

Anti-Herrschafti 26.08.2002 - 12:37
Der Aktionstag am 14.9. wird von attac und gewerkschaften organisiert. Beide rufen nach mehr Staat und Demokratie, letztere haben sich teilweise schon offensiv für Rot-grün ausgesprochen, die meisten Attac-Mitgliedsorganisationen auch. Zudem wir alles ein Festival und keine Veranstaltung mit politischem Ausdruck. Die Politik wird (wie bei Attac und Gewerkschaften üblich) von wenigen FunktionärInnen in Hotelräumen u.ä. bei Pressekonferenzen gemacht.

Die, die zu einem antikapitalistischen Block auf der Aktion der offensiv prokapitalistischen NGOs Attac und Gewerkschaften aufrufen, verkennen mindestens den Charakter der Veranstaltung und die Strategie der Instrumetalisierung. Möglicherweise liegen aber auch massive Defizite in der Herrschaftsanalyse vor.

Es macht auch keinen Sinn, bei NPD-Demos einen antifaschistischen Block zu bilden u.ä. Wenn, dann wäre am 14.9. eine eigenständige Aktion sinnvoll gewesen. Aber das hat nur sehr wenige interessiert - das Bedürfnis, in der Masse unterzugehen und sich auf sich selbst zu beziehen (wir sind unsere eigene und einzige Zielgruppe - nach außen vermitteln ist eh nicht mehr angesagt), ist "links" besonders ausgeprägt

@rtfm

clandestino 26.08.2002 - 12:55
Wenn ich lerne, ein Flugzeug zu fliegen, kann ich fliegen. Wenn ich ohne Staat leben will, ist das ebenso möglich. Man muss es nur lernen.

WÄHLEN GEHEN!

Elch-Kritiker 26.08.2002 - 13:17
Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Henker selber.
WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER.
WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER. WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER.

@Elchkritiker

Michi gegen die Gesellschaft 26.08.2002 - 13:47
"WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER."

Nee - wer nicht wählt, der.die.das wählt eben nicht - "und das ist auch gut so".

 http://www.fau.org/neu/htm/arc/akt_0804.html
 http://www.wahlquark.de.vu
 http://www.wahl-boykott.de.vu

Neue ARRANCA! lesen

clandestino 26.08.2002 - 15:20
Themenschwerpunkt "Staatsangelegenheiten". Sehr lesenswert.

@Michi

Elchkritiker 26.08.2002 - 15:42
Wer nicht wählt, wählt nicht? Das klingt ja fast nach einem hermetischen Spruch vom Dalai Lama.
Stimmt natürlich!
Aber jeder LINKE, der nicht wählt, zählt wie eine halbe Stimme für Stoiber. Kann ja sein, daß dir EGAL ist, wer von denen regiert. Aber es gibt Unterschiede:
-Krieg im Irak
-Öko-Steuer
-Atom-Ausstieg.
Kann ja sein, daß dir das egal ist. Du bist vielleicht ja überhaupt gegen "die Gesellschaft".
Das ist natürlich dein gutes Recht.

Ganz schön durchgeknallt: ERst Stoiber wählen und dann gegen den Castor demonstrieren...

WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER.
WER NICHT WÄHLT, ist MITSCHULD an der Wiedereinführung der Kernenergie.

NPD mobilisiert nach Köln.

Ray-On 26.08.2002 - 15:42
www.npd-hessen.de
unter Veranstaltungen

Pharisäertum 2002

Lafayette 26.08.2002 - 15:49
Oh wie ich euch hasse, ihr Pharisäer!
Ihr glaubt, einer besseren Menschheit anzugehören, die mit diesem Land, mit seinen politischen Institutionen nichts zu tun hat. Wie die byzantinischen Säulenheiligen fastet ihr Monatelang auf der Säule und verachtet die "sündige Welt". Oh wie mir das Kotzen kommt. Als ob ihr nicht auch Auto fahren und Platten hören würdet. Als ob ihr nicht im Urlaub mit dem Flugzeug in die Karibik gedüst wäret. Aber nein, die böse Politik, das ganze "Schweinesystem", das eure Schulbilung und euer Studium finanziert, ist so "verlogen", daß ihr ihm nicht durch die Abgabe eurer erhabenen Stimme auch noch einen Anstrich demokratischer Legitimation verleihen wollt...
Erhaltet euch rein wie einen Kristall. Gründet die Partei der Berufsrevolutionäre und schafft ein "gerechtes" System, in dem nicht mehr gewählt wird. Oder so. Zelebriert nur weiter eure Überflüssigkeit, eure Machtlosigkeit, eure Feigheit.
Meine Empörung habt ihr, und so könnt ihr euch einbilden "Wirkung" zu erzielen. Aber die Empörung von DENEN könnt ihr auf diese Weise nie hervorrufen.
Ihr armen armen OberstufenschülerInnen.





nochmal @Elchkritiker

Michi gegen die Gesellschaft 26.08.2002 - 16:15
zur Atomkraft: wenn der "Atomausstieg" so toll ist - warum wollen die AKW-Betreiber dann, dass er auch im Falle eines Wahlsiegs Stoibers nict rückgängig gemacht wird?
zu den Kriegen: unter welcher Regierung führt(e) Deutschland wieder Krieg - nicht trotz, sondern _wegen_ Auschwitz? Unter welcher Regierung beteiligte es sich an "enduring freedom"? Unter welcher Regierung sind deutsche SoldatInnen weltweit im Einsatz - und Dtl. ist "endlich wieder wer"?
Darum geht es m.E. auch in den von dir verwendeten Mühsam-Zitat: mensch soll sich eben seinen/ihren Schlächter nicht auch noch selber wählen; egal ob der nun Schroiber oder Stöder oder Greschka Schroiberwelle heißt.

Stoppt Schröder, Stoiber, Fischer...

Maike 26.08.2002 - 17:12
@ Elchkritiker: Hey, toll! Du hast ´nen Weg gefunden, wie man "Wer am lautesten schreit, hat Recht" endlich auch im Internet spielen kann! Herzlichen Glückwunsch!

Tatsächlich hat mir diese rrrgrrr-ürg-ne Regierung, die wir jetzt haben, Ungeheuerlichkeiten serviert, die ich früher mal kaum für möglich gehalten hätte. Und nach wie vor ist die völkerrechtswidrige Beteiligung an Angriffskriegen nicht nur eine Sauerei, menschenverachtend und gegen´s Grundgesetz, sondern sogar eine Straftat. Aber zwei Sprüche sind´s wohl, an die Joschka sich aus früheren Zeiten noch erinnert: "Legal, illegal, scheißegal!" und "Schafft zwei, drei, viele Vietnams!"

Da die nächste Regierung in jedem Fall so weitermachen wird, werde ich sie ganz gewiss nicht durch meine Beteiligung an der Wahl auch noch legitimieren. Allerdings auch nicht die Klappe halten!

Erstens gibt´s die Möglichkeit zu Protest und Widerstand direkt zu den Sachen, um die es einem geht. Wenn man mal in die Geschichte kuckt, was wirklich was gebracht hat - dann das! Und ich kann mir den Hinweis nicht verkneifen, dass man sich beim Widerstand angesichts der eindeutigen Verfassungsbrüche der Regierung auf Art. 20 GG berufen kann (Widerstandsrecht)...

Zweitens heißt Wahlboykott nicht, dass man den Tag mit Komasaufen verbringt. Man kann seine Stimme auch dazu benutzen, das zu sagen, was man sagen möchte. Eine weitere Möglichkeit zum aktiven Wahlboykott findet ihr hier:

 http://uuhome.de/global/downloads/Wahlprotest.pdf

und zwei Texte dazu:

 http://uuhome.de/global/deutsch/wahl03.html
 http://uuhome.de/global/deutsch/wahl02.html


@clandestino

rtfm 26.08.2002 - 17:39
Welche Erfolgsaussichten hat es, "ohne Staat" leben zu wollen? Ausser auf einer einsamen Insel, natürlich.

Hallo rtfm-Troll

Hinweiser 26.08.2002 - 17:43
Warum liest Du nicht einfach erst mal das, worauf die Links im Text gesetzt sind, bevor Du solche Pseudo-Fragenb stellst?

Endlich fetzt es im Karton!

Elch-Kritiker 26.08.2002 - 17:48
Wer hat denn überhaupt gesagt, daß ihr die Regierung oder rot-grün wählen sollt? Ihr könnt natürlich auch die PDS wählen.
Abgesehen davon: Ja, Schröder und Fischer führten Krieg und das war überaus schlecht. Aber mit Stoiber wird alles noch schlimmer, das ist doch gar nicht zu übersehen.
Der ist im Stand und führt die Atomkraft notfalls auch GEGEn den Widerstand der Atom-Lobby wieder ein. Haben wir etwas davon?
Gegen die Logik des kleinsten Übels kommt ihr auch nicht an.
Im übrigen ist das mit dem § 20 GG ja eine tolle Sache.
Das kann man ja außedem noch machen!!

stoppt alle

clandestino 26.08.2002 - 18:06
@ Elchkritiker: Wozu die PDS wählen? Es geht um eine prinzipielle Ablehnung, nicht um diese oder jene Partei. Und lies dir doch mal auf der Seite  http://www.wahl-boykott.de den Text "Stoppt alle!" durch, findest du dort in der linken Spalte unter "Das kleinere Übel?".

@ rtfm: Wenn du jetzt die Grundlagen des Anarchismus erklärt haben willst, schlage ich dir eine Studienreise auf diese Seite vor:  http://www.dorlach.de/stowasser/

Merci

rtfm 26.08.2002 - 18:23
@clandestino: Danke für den Link.

@Hinweis: hast du ein Problem mit anderen Meinungen?

-

Trolls sind arme Opfer 26.08.2002 - 18:25
Nee, aber Du. Geh mal an die Sonne!

@Clandestino

Elch-Kritiker 26.08.2002 - 18:56
Es geht also um "prinzipielle Ablehnung"?!
Fragt sich nur: Von was. Lehnst Du etwa das Wahlrecht ab? Da solltest du mal lesen, was der "Säulenheilige" oben geschrieben hat.
Im übrigen: Mein Auto fährt auch ohne Wald. Und wenn ihr der Wahl fernbleibt, dann funktioniert die Politik erst recht wie geschmiert.
Das wichtigste habt ihr nicht begriffen: Es geht WIRKLICH nicht um Parteien, es geht um gesellschaftliche Kraft- und Mehrheitsverhältnisse. Darauf müßt ihr euch einstellen, egal ob ihr das kleinere Übel wählt oder lieber auf den bewaffneten Aufstand hinarbeitet. Seid doch froh, solange sie euch noch erlauben zu wählen. Wenn sie es euch verbieten würden, könntet ihr ja auch nichts machen.
So stehen die Dinge.

Demokratie ist eine Zirkusvorstellung

clandestino 26.08.2002 - 20:05
@Elch-Kritiker

In diesem Zustand ist das Wahlrechts nichts als eine hübsche Zirkusvorstellung. Wenn es dir darum geht klarzumachen, das Freiheit als Zirkusvorstellung immer noch besser ist als Diktatur, weils dann immer Regenwetter gibt, dann geb ich dir wohl recht. Aber ich persönlich halte echte Freiheit, d.h. Selbstbestimmung statt Mehrheitsentscheid, trotz allem für besser als Freiheit unterm Zirkuszelt. Das es schlimmer sein kann ist kein überzeugendes Argument dagegen, dass es sehr viel besser sein könnte.

Allein das Denken, dass ich "froh sein" soll, das "sie" mir MEINE Freiheit "geben" kann ich absolut nicht nachvollziehen und vielleicht kann ich verständlich machen, warum.
Stellen wir uns mal vor, eine Gruppe von Menschen backt ein grosses Brot. Anstatt es unter sich vernünftig und unentgeltlich aufzuteilen, geben sie es einer einzigen Person, die sie unter einigen anderen Anwärtern ausgewählt haben und der sie die Aufgabe anvertrauen, das Brot so zu verteilen, wie sie es für richtig hält- natürlich in dem Glauben, es mit einer anständigen Person zu tun zu haben. Diese Person entscheidet sich aber, das Brot nur krümelweise abzugeben und das auch noch gegen Geld und sonstige Leistungen. Jetzt frage ich mich erstens: Was zum Teufel soll daran vernünftig sein? und zweitens: Warum sollte ich darüber froh sein? Drittens: Warum sollte ich so verdammt blöd sein, jemandem "demokratisch" einen Freibrief auszustellen, undemokratisch über mich zu herrschen?

Und erklär mir bitte die Logik, wie ich Staat und Kapitalismus abschaffen kann, indem ich mich an Staat und Kapitalismus beteilige? Das ist absolut unmöglich. Herrschaft schafft sich nicht selbst ab.

An die "Wer nicht wählt, wählt blabla" Leute

Toni 26.08.2002 - 20:38
Von den Leuten mit den angeblichen Todschlagsargumenten der Art "wer nicht wählt, wählt blablabla" hätte ich gerne hier mal einen Stichhaltigen Beweis ihrer Argumentation. So lange wie ich mich mit Wahlen beschäftigt habe, hab ich bisher keinen einzigen Stichhaltigen Beweis gefunden, ausser eben den Scheinargumenten der obigen Art, die sich eher auf Vermutungen stützten.

Es ist schlicht mathematisch nicht eindeutig beweisbar, das nicht wählen gehen oder ungültig wählen irgendeiner Partei mehr nutzt als einer anderen. Immer kann die Person aus der Gesamtgruppe der Wahlberechtigten (das Wort alleine stellt schon einiges klar !) die nicht wählen geht, die Stimme eigentlich irgendeiner Partei geben, anstatt gerade derjenigen von denen die "wählt blablabla" AnhängerInnen meinen das eben "blablabla" davon profitiert.

Einfaches fern bleiben schadet keiner Partei. Wäre das so, gäbe es im Wahlrecht vermutlich eine Mindestwahlbeteiligung die zu einer Wiederholung der ganzen Schose führen würde bei Wahlen unter einer bestimmten Mindestbeteiligung.

Einfaches fern bleiben hilft aber noch jeder Partei die antritt. Denn die Aufwandsentschädigungen für den Wahlkampf, die normalerweise pro erhaltener Stimme and die jeweilige Partei ausgezahlt werden, werden bezüglich der "Nicht-Wähler" in gleichem Anteil auf alle Verteilt.

Das ist anders beim bewussten (oder unbewussten;) ungültog machen: Dann profitiert keine Partei auch wird dadurch nicht irgendeine Partei eher ermöglicht an die Macht zu kommen oder nicht. Jedenfalls nicht in unserem Herrschaftsverhältnis, wo Millionen von Schafen noch nicht einmal weiss was der unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme ist !

Was ungültige Wählen und ein Lauter und sichtbarer Protest dazu aber deutlich machen kann ist: Ich sag ja zu Demokratie, ich sage Nein zu jener Form die hier immer noch verlogenerweise Demokratie genannt wird !


Zaphod 26.08.2002 - 21:07
Tja, nicht wählen nützt wohl allen Parteien bis auf die, die man gewählt hätte, wenn man eben wählen gegangen wäre.

Und ich finde nicht grade dass alle Parteien gleich gut oder schlecht "geeignet" sind, von den ganz großen vielleicht mal abgesehen.

Und deswegen werde ich wohl wählen gehen, auch wenn ich diese Partei der ich meine Stimme gebe auch nicht als dass Gelbe vom Ei empfinde.

Zaph

Trotzdem wählen gehen!

Elch-Kritiker 26.08.2002 - 21:55
@Toni:
Du siehst das ein bißchen zu mathematisch und nicht prinzipiell. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Schröder und Stoiber, auch wenn es ausgesprochen "uncool" ist, darauf hinzuweisen.
Wenn du das kleinere Übel nicht wählst, dann hat das größere mehr Chancen. Das stimmt doch auch mathematisch, oder?

@CLANDESTINO
Ok, du bist kompletter Anarchist.
Aber vielleicht siehst du eines nicht: DU bist sowieso machtlos, weil kaum jemand außer dir in Deutschland an Anarchie glaubt. Natürlich nur, weil sie alle deinen Argumenten noch nicht lange genug zugehört haben?!? :-))
Weißt du, ich glaube, das hat mit dem STAAT (dein Feindbild) gar nicht viel zu tun. Es sind die Leute, die Menschen, die deine Vorstellungen ablehnen. Damit setzen sich die radikalen Linken leider viel zu wenig auseinander oder flüchten sich in irgendein Elite-Bewußtsein. Das ist einfach weltfremd. Die Menschen halten den Staat überhaupt nicht per se für ungerecht und ebensowenig die Grundlagen des Kapitalismus. Kannst du ihnen etwa eine Alternative anbieten?
So lange du lebst, wird sich daran grundsätzlich nichts ändern.
Ich mach dir einen Vorschlag. Geh schön wählen (sieht ja keiner!) und anschließend kannst du ja immer noch für die Anarchie agitieren.

@ elch-kritiker

clandestino 26.08.2002 - 22:25
Ok, du bist kompletter Anarchist.
Aber vielleicht siehst du eines nicht: DU bist sowieso machtlos, weil kaum jemand außer dir in Deutschland an Anarchie glaubt.

>> Da schockierst du mich aber mit brandheissen Neuigkeiten. Die Menschen haben übrigens auch lange geglaubt, die Welt wäre eine Scheibe- du weisst hoffentlich schon, das dem nicht so ist. Oder?!

Natürlich nur, weil sie alle deinen Argumenten noch nicht lange genug zugehört haben?!? :-))

>> Unter anderem könnte das eine Rolle spielen, ja.

Weißt du, ich glaube, das hat mit dem STAAT (dein Feindbild) gar nicht viel zu tun. Es sind die Leute, die Menschen, die deine Vorstellungen ablehnen. Damit setzen sich die radikalen Linken leider viel zu wenig auseinander oder flüchten sich in irgendein Elite-Bewußtsein.

>> Das hat nicht alles nur mit dem Staat zu tun, wir leben zudem ja auch im Kapitalismus. Aber das alles soll nichts mit dem zu tun haben, was die Menschen denken? Das würd ich aber noch mal ganz stark überdenken. Alles, was dich umgibt, beeinflusst dich, ob du´s willst oder nicht. Setz dich bei Gelegenheit mal damit auseinander.

Das ist einfach weltfremd. Die Menschen halten den Staat überhaupt nicht per se für ungerecht und ebensowenig die Grundlagen des Kapitalismus. Kannst du ihnen etwa eine Alternative anbieten?

>> Alternativen muss man sich zusammen arbeiten. Es gibt keine Rezepte, nur ein paar gute Ideen, wie ich finde.

So lange du lebst, wird sich daran grundsätzlich nichts ändern.

>> Vielleicht ja, vielleicht nein. Die Zukunft ist offen, Geschichte ist nie zuende.

Ich mach dir einen Vorschlag. Geh schön wählen (sieht ja keiner!) und anschließend kannst du ja immer noch für die Anarchie agitieren.

>>Das überlass ich lieber den Hobbylinken und Stammtischbrüdern. Viel Spass noch beim Internet-Surfen, es gibt noch viel zu entdecken in der bunten, verrückten Welt des Cyberspace ;-)

gehts noch weiter..

amüsierter 27.08.2002 - 00:05
...oder is schon feierabend? hab mich bisher prächtig amüsiert! vielleicht kommt clandestino (vermummter mit sprengsatz, so wie eingangs bei "freiheit pur" zitiert?) noch auf die idee, sämtliche stowasser-schriften hier als posting zu platzieren, damit auch restlos alle von seinen subversiven ansichten überzeugt sind!

gruss punk

durch Wahl Stoiber stoppen??

der nestscheißer 27.08.2002 - 12:47
das Problem bei der Sache ist, dass sich auch wenn die Person Stoiber gestoppt wird, vier weitere Jahre Schröder (in den ersten vier Jahren gab es, nur so zur Erinnerung, zwei Kriegsbeteiligungen, eine Rentenreform, welche zukünftige RentnerInnen zur Altersarmut verurteilen wird, die Hartz-Komission ist auch von der jetzigen Bundesregierung beauftragt wurden, etc ...). Auch die PDS zeigt in Berlin und MacPomm, dass sie sehr gut in der Lage ist neoliberale und rassistische Politik mitzuexekutieren, die PDS stimmte über beide Landesregierungen übrigens dem Einwanderungsgesetz zu. Stoiber stoppen heißt auf diese Art und Weise andere mit der Durchsetzung "seiner" Politik zu betrauen (ich sehe schon jetzt die ganzen Knallpfeifen à la Linksruck, Erfurter Erklärung oder "linkeR" GewerkschaftsbürokratIn vor mir, die wie vor vier Jahren "dafür haben wir euch (Schröder, Schily, Fischer) nicht gewählt" jammern werden und trotzdem auch in vier Jahren wieder das Gleiche tun werden). --- Auf dem Stimmzettel wird wenig stehen, was zumindest einigermaßen standhaft gegen die herrschenden Verhältnisse steht: wenige chancenreiche aufrechte Linke auf PDS-Listen wie Winfried Wolf (BaWü) und Ulla Jelpke (NRW), die wenigen DirektkandidatInnen von DKP und SAV. Wichtiger aber ist es, sich nicht verschroibern zu lassen und selber aktiv zu werden, dort Basisarbeit zu machen (Betrieb, Stadtteil, Schule, Uni) wo mensch selbst sein Lebensmittelpunkt hat. Die hiesigen (Kräfte-)Verhältnisse hier lassen sich nur außerparlamentarisch verändern und zum Tanzen bringen.

Ich boykottiere lieber den Boykott

Martin Wilke 27.08.2002 - 12:52
Die Wahlen finden statt, ob nun einige Leute zum Boykott aufrufen oder nicht. Sie werden auch gültig sein, egal wie hoch oder wie gering der Anteil der gültigen abgegebenen Stimmen ist. Parlamente und Wahlen lassen sich nicht durch Wahlboykotte verhindern.
Es gibt in diesem Land keine Bevölkerungs-Mehrheit für Stoiber - also lassen wir ihn auch nicht gewinnen!

Der Anteil ungültiger Stimmen besagt auch nichts zuverlässiges über die Ablehnung parlamentarischer Formen. Bei der letzten Kommunalwahl in Hessen, waren etwa 5% der Stimmzettel ungültig, weil mancheine/r nicht mit dem Kumulieren und Panaschieren zurecht kam.
In Berlin-Prenzlauer-Berg gab es bei der Abgeordnetenhauswahl 1999 in einem Stimmbezirk 39% ungültige Stimmen - was daran lag, daß drei Stunden lang versehentlich Wahlzettel aus einem anderen Wahlkreis ausgegeben wurden.

Am 22.09.: Stimme abgegeben
danach: Stimme weiter erheben und einmischen

@ elch-kritiker

Toni 27.08.2002 - 14:44
Nein, das ist mathematisch auch falsch.

Im übrigen ist das hier ein Meinungsaustausch, d.h. jedeR kann eh hinterher machen was er/sie will.

Nur eins sollte klar seien: Wer der Meinung ist das es eigentlich wirklich nichts zu wählen gibt, weil nicht auf dem Wahlmarkt taugt, der/die macht sich unglaubwürdig wenn sie/er das auch noch offen äußert. Wenn keine Wählbare Alternative auf dem Wahlzettel steht, wird halt ungültig gemacht. Nur das ist konseuquent.

Im übrigen (wie der Schmierlappen immer sagt):
Es gibt ZWEI Stimmen: Es mag ja sein, das jemand einen Direktkandidaten ok findet. Dann sollte mensch den auch wählen. Der Stimmzettel bleibt gültig, auch wenn kein Kreuz für die ZWEIT stimme gemacht wurde (womit mensch Parteien wählt), (umgekehrt gilt das natürlich auch, aber das erübrigt sich wohl).



stoppt stoiber

pp 27.08.2002 - 17:19
heeee leute!!!

angesichts der Aussicht darauf, einen CSU-Kadidaten als Bundeskanzler in der Bundesrepublik zu haben, ist es meiner Meinung nach so notwendig wie selten zuvor, ALLES mögliche dagegen zu tun. Und das heisst auch: die Wahlstimme auszunutzen, die mensch hat. Und also links zu waehlen!!!

Wir werden es alle, da bin ich 100 %ig sicher, deutlich am eigenen Leib zu spueren bekommen, wenn Rechtsaußen das Land regiert.

Selbst organisierung ist gut - aber steht ueberhaupt nicht im Widerspruch dazu, auch das bisschen Aufwand auf sich zu nehmen und den Wahlwisch sinnvoll auszufuellen.

Also macht det!!!

Wählen gehen!

Elchkritiker 28.08.2002 - 11:52
Die Wahlboykotteure sollen nicht so eitel und so pharisäisch sein.
Es gibt viele CDU-Wähler, die mit Stoiber auch nicht zufrieden sind. Weil er ihnen viel zu liberal ist!!! Kein Witz! Wenn die alle nicht wählen würden, dann wäre viel gewonnen. Aber die wählen konsequent das (aus ihrer Sicht) "kleinste Übel" und sichern der Union die strategische Mehrheit. DAs geht schon seit Jahrzehnten so.

Ansonsten spielt es auch eine Rolle, WER die Regierung wählt. Schröder und Fischer wissen ganz genau, ob diesmal die "neue Mitte" oder die engagierte Linke für sie gestimmt hat. Und das wirkt sich auch auf die Politik aus. Ein bißchen ist das ja schon jetzt zu merken. Das Problem liegt nicht in den Parteien, sondern darin, daß die richtigen Positionen in der Gesellschaft nicht konsequent genug vertreten werden.
DARAn müßt ihr mal was ändern

KEINE WAHL!-Zeitung

Redaktion Graswurzelrevolution 28.08.2002 - 13:27
Bundestagsqual 2002? Aktuelle Gegenmedien und Veranstaltung

1.) Stimme erheben, nicht abgeben!
KEINE WAHL!-Zeitung der Graswurzelrevolution zur Bundestagsqual am 22. September 2002! Inhalt: Radikale Kritik des Parteiensystems; Politskandal oder Analyse des "Gesetzes der Oligarchie"?; Der Sprint der Grünen zur Macht; Krieg & Atompolitik; Anarchistische Alternativen: Selbstorganisation und libertärer Föderalismus; Das kleinere Übel ist oft das größere,... 4 Seiten im taz-Format. Initiativen bestellen, verteilt wird die Zeitung kostenlos. Vertrieb über Vorkasse (bar, Scheck, Briefmarken), Rechnung oder Einzugsermächtigung. 20 Ex.: 5 €, 50 Ex. 10 €, 100 15 €, 300 40 €, 400 50 €, 1000 Ex. 100 €. Bestellungen an: GWR-Vertrieb, Birkenhecker Str. 11, 53947 Nettersheim, Tel: 02440/959-250, Fax: 02440/959-351, E-Mail: abo@graswurzel. Infos: www.graswurzel.net
Organisiert die Verteilung!

2.) Sonderheft der graswurzelrevolution:
„Wer wählt, hat die eigene Stimme bereits abgegeben!“ Zur Kritik des Parlamentarismus
Das ursprüngliche Motiv des Anarchismus ist das individuelle Bedürfnis, nicht regiert werden zu wollen, auch nicht von Mehrheiten.
Aus dem Inhalt:
- Aktuelle Grundsätze anarchistischer Parlamentarismuskritik
- Sozialismus als Staatlichkeit - oder als Anarchie?
- Parlamentarismus und Frauenbewegung
- Texte von Kropotkin, Oerter, Friedeberg, Voltairine de Cleyre. Rocker, Rühle
- Alternativen zum Parlament: Wie organisiert sich die befreite Gesellschaft? 98 Seiten, 5 €. Rabatte für WiederverkäuferInnen.
GWR-Vertrieb, Birkenhecker Str. 11, D-53947 Nettersheim, Tel.: 02440/959-250, Fax: -351, E-Mail:  abo@graswurzel.net

3.) Graswurzelrevolution – Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft Nr. 271 (September 2002). Inhalt: Gegen jeden Krieg!; KEINE WAHL!-Zeitung; Libertäre Alternativen zum Parlamentarismus; Chomsky und die Nationalzeitung; Ein Rückblick auf die Grenzcamps; Zapatismus & Feminismus; Nachruf auf die feministische Künstlerin Niki de Saint Phalle; Zum 20. Todestag von Rainer Werner Fassbinder, Documenta 11; „Georges Brassens. Anarchiste“; Das Todesfasten in der Türkei; Interview mit Ilse Schwipper (Ex-Bewegung 2. Juni) zu Isolationsfolter; Concert for Anarchy: Riot Radio; Rückblick auf den „30 Jahre Graswurzelrevolution“-Kongress; Neues aus der Anti-Atom-Bewegung; indymedia-Diskussion (Teil 3), Otkökü Nr. 6; Anarchismus in der Türkei; Kara mecmuA- anarchistische Zeitung in der Türkei; Repression hinter der Fassade der Demokratisierung; Kindheit u.v.m. Probeabo 5 € (3 Ex.); Abo: 25 € (10 Ex.) an: GWR-Vertrieb, Birkenhecker Str. 11, D-53947 Nettersheim, Tel.: 02440/959-250, Fax: -351 Auch am Kiosk!

4.) Diskussionsveranstaltung zur Bundestagsqual 2002:
Haben wir eine Wahl?!? - KEINE WAHL!-Veranstaltung mit Daniel Korth und Bernd Drücke, Redakteure der libertären Monatszeitung"graswurzelrevolution"
Freitag, 13.09.02 um 19.00 Uhr im Antiquariat und Buchcafé "Andere Seiten", Brunnenstr. 15/16, Bremen Tel.: 0421 - 794 73 81 eMail:  anares-nord@gmx.de web: www.anares.org/nord/
Freiheit und Selbstbestimmung stehen nicht auf dem Wahlzettel, und das nicht ohne Grund. Denn wenn Demokratie im wesentlichen der Gedanke ist, dass die Menschen über ihr Leben selbst bestimmen und Macht unter allen gleich verteilt sein sollte, dann ist Parlamentarismus das genaue Gegenteil und "parlamentarische Demokratie" ein Widerspruch in sich.
Weshalb Parlamentarismus und Repräsentation mit Demokratie nichts zu tun haben, wie eine libertär-basisdemokratische Gesellschaft organisiert sein müsste und wie sie herbeigeführt werden könnte - darum wird es in dieser Veranstaltung gehen.

?!

clandestino 28.08.2002 - 14:07
Und weil die "engagierte Linke" Rot-Grün an die Regierung wählt, werden Schröder und Co. es uns danken? Quatsch mit Sosse. Waren es nicht ´98 schon "engagierte Linke", die Rot-Grün an die Macht gebracht haben?

Gegen die Pharisäer!

Elch-Kritiker 28.08.2002 - 14:14
Die Graßwurzel-Seppeln schreiben folgendes:
""Freiheit und Selbstbestimmung stehen nicht auf dem Wahlzettel, und das nicht ohne Grund.""

Gott sei Dank nicht! Das sind ja auch nur ranzige Schlagworte. Und die werden von der CDU genauso benutzt wie von euch.

""Denn wenn Demokratie im wesentlichen der Gedanke ist, dass die Menschen über ihr Leben selbst bestimmen und Macht unter allen gleich verteilt sein sollte, dann ist Parlamentarismus das genaue Gegenteil und "parlamentarische Demokratie" ein Widerspruch in sich.""

Demokratie ist überhaupt nicht der Gedanke, daß die faktische Macht unter allen gleich verteilt sein sollte. Natürlich nicht! Macht wird überhaupt nicht "VERTEILT" (wie das Wasser mit der Gieskanne auf die Tomaten), sondern Macht entsteht in einem Prozeß, der nie von einer politischen Kraft alleine gesteuert wird. Wer sich daran nicht beteiligt, zieht den Kürzeren. (Philosophische Stubenhocker finden das natürlich gaaaaanz ganz ungerecht. Sie glauben, sie könnten den politischen Kampf einfach durch ihre unwiderlegbaren philosophischen Schlußfolgerungen ersetzen. Auf die hört keiner, weil alle RTL glotzen. So ein Pech! Jammer schluchz...)
Und wenn die MACHT aufgebaut wurde, dann BEHAUPTET sie sich und ORGANISIERT sich in HIERARCHIEN und STRUKTUREN.
Das ist nun einmal so. Das abzustreiten ist genauso blödsinnig wie zu verlangen, daß die Menschheit künftig auf Sex verzichten sollte.
Macht entsteht immer durch KAMPF, der je nach dem zivilisiert oder blutig ausgetragen wird. Zivilisiert und unblutig ist natürlich besser. Genau das (und nur das) will die Demokratie. Die menschlichen Kosten beim (sowieso unvermeidlichen) politischen Machtkampf sollen möglichst klein gehalten werden.

Die Verlierer beim Macht- und Einflußkampf neigen gerne dazu, sich für moralisch "besser" halten als die Gewinner. Aber das ist oft nur reines Pharisäertum. Als Menschen sind die Linken (einschließlich der Grawurzel-Seppeln) im Durchschnitt GANZ GENAU SO egoistisch wie die FDP-Wähler.
Sie wählen nur eine andere Strategie, nämlich die pharisäische Weinerlichkeit. Aber damit kommen sie natürlich nie auf 8 Prozent. Wie gemein, wie ungerecht. (Schweigeminute)

""Weshalb Parlamentarismus und Repräsentation mit Demokratie nichts zu tun haben, wie eine libertär-basisdemokratische Gesellschaft organisiert sein müsste und wie sie herbeigeführt werden könnte - darum wird es in dieser Veranstaltung gehen.""

Ich kann mir schon vorstellen wie. Keiner geht mehr wählen, und dann werden die Politiker den Bürgern auch die Steuergelder zurückzahlen! Keiner zahlt mehr Steuern, sondern jeder bestimmt selber was er mit seinem Geld macht. Pardon, das Geld ist natürlich abgeschafft und alle betreiben einen libertären Tauschhandel mit ihren Che-Guevara-Shirts und ihren Britney-Spears-CDs... Und anschließend kiffen sie sich einen. Na toll. Gut für einen Adventbastelnachmittag, aber schlecht für eine Legislaturperiode.
Jetzt erstmal der EDMUND STOIBER Kanzler werden, die AKWs wieder anfahren und den Irak bombardieren.

WER NICHT WÄHLT, WÄHLT STOIBER

@Clandestino

28.08.2002 - 14:20
NEIN! 1998 war es eben die "neue Mitte". Alle drängeln sie sich in die Mitte, denn dort werden Wahlen gewonnen. Eben weil die engagierte Linke zahlenmäßig viel zu schwach ist und dann noch nicht einmal wählen geht. Eben deswegen.
OK, ihr habt euch entschieden und künftig gehen nur noch brave Bürger zur Wahl.
Aber wenn dann das Asylrecht und die "Ausländerproblematik" zum Wahlkampfthema Nr.1 werden, wenn sich dann Beckstein und Schily im Sicherheitswahn übertrumpfen, dann habt IHR kein Recht, euch darüber aufzuregen.
Wenn schon, dann solltet ihr wenigstens pro forma eine linksradikale Gegenpartei gründen und die dann wählen. Damit der Fischer zumindest NACHZÄHLEN kann, daß ihm doch ein Potenzial entgangen ist.

blahblah

clandestino 28.08.2002 - 15:12
Mal ehrlich: Du hast nicht die geringste Vorstellung davon, wie Anarchisten sich eine andere Gesellschaft vorstellen, hab ich Recht? Deine Aussagen über "die Linken" sind auch ziemlich oberflächlich und ebenso keinen weiteren Kommentar wert. Genauso könnte ich dir was übers Bienenzüchten erzählen- ich hab nur nicht die geringste Ahnung davon.
Das Recht sich über etwas aufzuregen, hat darüberhinaus jeder, dass muss man sich nicht verdienen.

Wo bleibt die Reaktion?

28.08.2002 - 17:25
Mich würde mal eine intelligente, ausführliche und sachbezogene Reaktion zu Elchkritikers Posting interessieren.

Bielefeld muss aktiv werden

teenage riot 28.08.2002 - 17:26
Am 7.9.02 kommt Herr Schill nach Bielefeld und am 16.9. Joschka Fischer. Würde mich sehr freuen wenn Bielefeld sich bei solchen Aktionen auch mal einen Namen machen könnte. Wenn jemand schon was vor hat schreibt mir bitte. Nazis raus aus Bielefeld !!!!
P.S.: Auch Schill kann man mit Farbbeuteln beschmeißen.

ausführliche kritik

clandestino 28.08.2002 - 17:43
auf seine aussagen gabs ausreichend. ansonsten einfach mal den links folgen, da erübrigen sich auch die meisten fragen.

@Clandestino

Elchkritiker 28.08.2002 - 19:01
""Mal ehrlich: Du hast nicht die geringste Vorstellung davon, wie Anarchisten sich eine andere Gesellschaft vorstellen, hab ich Recht?""

Nein, Unrecht. Ist aber völlig wurscht, wie ihr Anarchisten euch eine "andere" Gesellschaft vorstellt. Das kratzt kein Schwein. Das könnt ihr ja meinetwegen dem Stoiber erklären, wenn er erstmal Kanzler ist...

""Deine Aussagen über "die Linken" sind auch ziemlich oberflächlich.""

Stimmt! Sobald ich mein 500seitiges Werk "Die Linke im 21. Jahrhundert" fertiggeschrieben habe, poste ich es auf Indymedia.

""Es ist nicht wert, daß man weiter darauf eingeht"".

Och jö. Also in puncto anarxhy versteht clandestino keinen Spaß, hmmm? Ist ja gemein von mir. Statt daß ich einfach auch Anarchist werde.

(Oder will er vielleicht einfach nur nen Lolly?)




sehr ihr kinder...

clandestino 28.08.2002 - 19:18
in sachen spitzzüngiger humor kann man von mir echt was lernen. naja, die einen mehr, die andern weniger. jetzt is aber ruhe im karton.

So eine Aufregung

Südstern 05.09.2002 - 12:25
Soo eine Aufregung um die Wahl, wirklich beeindruckend.
Ich sehe das weniger dramatisch:

Wer überzeugt ist, dass es einen Unterschied macht, ob Schröder oder Stoiber Kanzler wird, wird wählen. Und wems egal ist wählt nicht, ungültig oder eine Spasspartei.

Auf jeden Fall denke ich, dass es möglich ist zu wählen, obwohl man glaubt das das herrschende System schlecht ist und durch Selbstorganisation abgelöst werden sollte.

Wählen/Nicht Wählen und Sytem toll finden /nicht gut finden sind also zwei Dinge, die prinzipiell unabhängig voneinander sind.

Oder sehr Ihr das anders?

Nicht wählen gehen ist behämmret

Sylvi-Pilvi 05.09.2002 - 19:59
Nicht zu wählen ist doch ein totaler scheiß..
Wenn diejenigen, die Nicht-Wählen-Gehen fordern, wirklich denken daß sich wer von den Politikern darum schert dann ham die sich aber gewaltig ins Fleisch geschnitten..

Man geht ja immerhin wählen um seine Meinung kundzutun, und in diesem Staat geht kein weg daran vorbei wenn man die Politik beeinflußen will (mal abgesehen von Demos usw.)

Peace!
Sylvi-Pilvi

Anarchistische Wahlkritik

Nichtwähler 10.09.2002 - 20:21
Unter www.wahlkritik.de.vu gibts anarchistische Argumente zum Wahlboykott.

Ich weiß

10.09.2002 - 23:07
"que se vayan todos" muss man eigentlich auf Anhieb übersetzen können, gehört sich so. Ich kanns aber nicht! Was heisst das denn nun?

das bedeutet:

surfer 11.09.2002 - 00:37
"sie sollen alle gehen" - damit ist die gesamte politische klasse von regierung bis zu linken pareteien und gewerkschaftsfunktionären gemeint. dieser spruch ist in argentinien mittlerweile DIE parole geworden, so wie in der ddr "wir sind das volk".

Zum wählen oder Nicht-Wählen...

sonny 12.09.2002 - 12:54
Sicher, außerpalamentarische Aktioen bingen viel mehr als dieses Kreuzchen.

Aber: Ich habe 365 tage im jahr Zeit, meine Stimme zu erheben. Warum soll ich das dann ausgerechnet am 22. September NICHT tun?????

Kapitalismus wählen

außerparlamentarische Opposition 17.09.2002 - 17:11
Grundgesetz Art. 20, Abs. 2
"Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen ... ausgeübt."

Weder 1949 noch 1990 hatten die Deutschen eine Möglichkeit, über ihre Verfassung abzustimmen. Ein Volk, das über sein eigenes Grundgesetz nicht entscheiden darf, wird alle 4 Jahre von den staatsbeherrschenden Eliten, von denjenigen, die von Bonusmeilen,Parteispenden,Aktienverkäufen, Auftragsvergaben, Diäten, neben den Profiten ihr Leben gestalten, an die Wahlurne gerufen, um die Stärke der jeweiligen politischen Richtung im Parlament neu zu bestimmen. Jedesmal versuchen die Parteien ihr Wählerpotential vollständig an den Wahlurnen abzuliefern. Dies gelingt immer wieder mit zwei Argumenten: Die Wähler hätten über den politischen Kurs des Landes zu entscheiden und sie würden durch ihre Stimmabgabe den Einfluß des politischen Gegners schmälern. Die Losung

"Wählen statt Stoiber"

bringt dies auf den Punkt. Aber hält sie auch, was sie verspricht? Rein rechnerisch, ja. Aber inhaltlich keinesfalls. Wer ihr folgt, kann zwar Stoiber als Kanzler verhindern helfen, aber die Politik die Stoiber als Kanzler betreiben würde, hat er damit keinen Millimeter zurückgedrängt. Mehr noch, er hat denjenigen, die über Stoiber triumphieren einen Blankoscheck ausgestellt, eine Politik zu machen, die sich von der stoiberschen Politik grundsätzlich nicht unterscheidet. Hatte die CDU/CSU jemals einen besseren Innenminister als Schily? Hatte Gysi als er in Berlin Frauen- und Wirtschaftssenator war den Kapitalismus nur um 1% in Frage gestellt, geschweige denn verändert, oder die Gleichstellung vorangebracht? Es ist Konsens unter allen linken bis rechten Parteien, dass der Staat sich weiter aus der Wirtschaft zurückzuziehen habe, Unternehmen zu privatisieren und Mitarbeiter zu entlassen sind. Der scheidende Abgeordnete der Grünen Metzger, gibt seiner Partei auf den Weg, auch Koalitionen mit der CDU langfristig möglich zu machen. Ist dies Herrn Fischer zuzutrauen oder nicht und welche Bedeutung hätte dann eine Stimme für Grün am 22.09.2002 wenn Fischer mitten in der Legislaturperiode, natürlich nur im Auftrage des Wählers, in eine Koalition mit der CDU einschwenkt, nur weil die SPD das Dosenpfand wieder zurücknimmt? Grün wählen, um Stoiber zu verhindern? Das kann dumm ausgehen. Verhindert eine Stimme für die SPD oder PDS den nächsten Golfkrieg?
Die Abgeordneten, das sollten alle Wähler bedenken, sind nur ihrem Gewissen unterworfen und nicht dem Votum der Wähler. Aber sind die Wähler nicht auch ihrem Gewissen unterworfen? Wer seine Stimme abgibt, der hat seine politische Meinung für 4 Jahre verloren. Der hat kein Recht mehr über irgendwas zu meckern, zu demonstrieren oder womöglich noch die eigenen Abgeordneten zu kritisieren. Er hat das Spiel mitgespielt: alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Erst die Stimmabgabe macht den Art. 20 zu einer Herrschaftsrealität gegen uns. Zugleich verhindert sie, das in Deutschland auch in den nächsten Jahren eine außerparlamentarische Opposition erfolgreich sein könnte. In Italien sind am 14.09. mal eben eine halbe Million gegen Berlusconi nach Rom gekommen. Sie wurden dorthin von Nanni Moretti gerufen, der die Schnauze von den Parteien voll hat. Zivilcourage, politische Kreativität und Engagement
scheint eben nicht mal in den deutschen Linken zu Hause zu sein. Sich einer wirklichen Entscheidung über den Kapitalismus per Stimmabgabe zu entledigen und anschließend noch ein gutes Gewissen zu haben - ich habe die Richtigen gewählt, nur die Anderen haben falsch gewählt - das ist deutsch.

Freiburg kein Wahlprotest

TillWe 17.09.2002 - 23:37
Hi, ich persönlich halte von Wahlboykott trotz (oder vielleicht auch grade wegen) der begrenzten Möglichkeiten des parlamentarischen Systems wenig. Aber ich habe auch gar keine Lust, mich hier in die Diskussion einzumischen. Mir geht's vielmehr darum, dass hier wie auch auf der Indymedia-Startseite die Aktionen in Freiburg gegen die NPD unter dem Motto 'Auf der Strasse statt in der Wahlkabine' (sinngemäß) laufen. Der Aktionstag in Freiburg war definitiv keine Anti-Wahl-Aktion (es gab zwar Transpis, die sich damit auseinandersetzen, aber in beide Richtungen -- also sowohl Aufrufe, zur Wahl zu gehen, als auch Aufrufe, nicht ... wobei, davon habe ich selbst eigentlich gar keine gesehen). Insofern fände ich etwas weniger Manipulation schön. Die Massen werden auch am 22.9. wieder wählen gehen, und wenn sie das richtig machen, dann hat das (neben vielen problematischen Aspekten) auch seine Vorteile.

Schumi geht wählen, und Du?

Drosselklappe 18.09.2002 - 11:31
Der Wahlkampf, das wird besonders in den bürgerlichen Hauptmedien deutlich, wird zum großen Teil nicht gegen den politischen Gegner, sondern gegen die Nichtwähler geführt. Der "unpolitische" Schumi entdeckt jetzt mit 33, daß da noch was war, ach ja, wählen gehen. Wer politisch etwas verändern will, der muß sich schon entscheiden, ob er mit seiner Stimmabgabe das bestehende System zementieren und die handelnden Polit-Clowns in der Glotze von Guido bis Gysi stärken will oder die Öffnung zu einem neuen Politikansatz in D-Land ermöglichen will. Politik als witzige Unterhaltungsshow mit garantierter Unverbindlichkeit à la Gysi, Gerhard & Joschka oder Aktivität von draußen, von Menschen, von Einmischern.
Wer weiter in seinem Fernsehsessel in der ersten Reihe sitzen will und bei Demos bekrittelt: das sind aber wenig, der soll ruhig wählen gehen. Wen es in den Fingern juckt und wer die Hand zur Faust ballt, um dem Kapitalismus und seiner Scheindemokratie eine reinzuschlagen, der erhebt seine Stimme.
Wir müßten uns hierzulande tatsächlich nicht über Wählen or Nichtwählen unterhalten, wenn die Deutschen eine andere politische Kultur hätten. In Italien, Frankreich oder Spanien sind die Menschen trotz Wahlen auch zugleich ständig auf der Straße, wenn Ihnen was gegen die Hutschnur geht. Die Deutschen sind da anders. Sie schauen erst, was macht der Nachbar, wiewiele demonstrieren da, ist es erlaubt, ist es friedlich und sind da nur Losungen, denen ich zustimmen kann. Wie ein Fluch legt sich die Untertanen-Tradition des Kaiserreichs, das Hackenzusammenknallen nach 33 und die Spießigkeit von BRDDR nach 45 über uns. Es muß alles übersichtlich, organisiert und geplant sein, nichts darf dem Zufall bleiben. Er ist der eigentliche Feind vor dem wir uns fürchten. Überlegt doch mal selbst, wie handlungsfähig ist ein Stoiber, der bei einer Wahlbeteiligung um die 60 % von der Hälfte gewählt wurde? Der Mann hat dann fast 3/4 gegen sich und die hätten dann nur eine Chance, um ihn zu stürzen. Sie müßten ihren Arsch auf die Straße setzen. So wird ein Schuh draus. Merkt ihr, wie sich da der politische Sog auf einmal umkehrt, nicht das Parlament wäre der wichtigste Handlungsort, sondern das Volk bestimmt ihn, wie in Argentinien, Mexiko, Italien. Es würde zwar auch dann noch schwer genug bleiben, wir hätten aber mehr Hebel in der Hand, um dem Kapitalismus abzuschalten oder wenigstens zu drosseln.

-NICHT STOIBER WÄHLEN-

Gegner Der Bayerischen Kultur 19.09.2002 - 17:24
PEAZZE LEUTE! GEHT AM 22. SEPTEMBER AUF JEDENFALL WÄHLEN, ABER WÄHLT NICHT DEN EDMUND "NAZI" STOIBER. DENN STOIBER IST CDU/CSU UND DIE IST VIELLEICHT CHRISTLICH, ABER NICHT DEMOKRATISCH! ER WILL KRIEG IN IRAK. ER WILL EINEN POLIZEISTAAT. ER IST EIN NAZI. ER NENNT SEINE FRAU "MUSCHI". ER KANN NICHT RICHTIG SPRECHEN, DAFÜR KANN ER VIEL SCHEISSE VERSPRECHEN! GEHT WÄHLEN, UM NICHT DIE CDU/CSU ZU UNTERSTÜTZEN. WÄHLT LIEBER DAS KLEINERE ÜBEL, D.H. AUF KEINEN FALL STOIBER UND SEINE TREUEN GEFOLGSIDIOTEN WÄHLEN!!! -4 JAHRE SCHWARZER REGEN SIND ZUVIEL-

Manipulation

IMC 21.09.2002 - 11:14
Lieber TillWe, die "Manipulation" war nicht beabsichtigt sondern hat sich daraus ergeben, daß ein Titel nur eine bestimmte Länge haben kann. Freiburg war eine der vielen Antiwahl/Antiparteien-Aktionen deren Charakter sicher mehr antipartei war, aber trotzdem zu dem ganzen gemeinsamen Themenkomplex gehörte.

Mitte der Mitte

TOM 22.09.2002 - 11:24
In diesem netten Forum bzw. Ergänzungs Thread sollte das nicht fehlen:

Ich werde CDU wählen, ich bin, wie dieser Vorposter meint, ein Gefolgsidiot. Na Gottseidank gibts diese noch.
Aber ihr Linken und Rechten, ihr jenseits der mittleren Mitte, ihr Klugen und Allesbesserwisser, ihr habt doch durch eine SPD oder CDU geführte Regierung erst Eure Daseinsberechtigung.
Wahlboykott ist schäbig er ändert nichts an der Situation, er verhindert das man euch Ernst nimmt, da ihr weit weg von den Spielregeln spielt.
Das haben die linken Linken und die rechten Rechten noch nie verstanden.
Seid froh wenn Edmund euer Schicksal bestimmt, die Reibungsfläche für Euch wäre dann um ein vielfaches Größer als bei Doris ihren Mann. Oder wollt ihr abtriften in die Langeweile, vier Jahre SPD und Grüne waren doch ein herbe Enttäuschung für euch.
Also lasst es Spannend werden und erhöht Eure Legitimationsberechtigung wählt die konservative Mitte a la CDU/CSU.

hmm vielleicht hätte ich den ganzen Text mit gedrückter Capslock Taste schreiben sollen, dann würde er bestimmt er besser rüberkommen, sprich er würde so richtig dick auftragen. Aber der Inhalt bietet besonders für viele Linksgläubige genug Reibungsfläche (ahh da ist es wieder dieses Wort mit R).
So jetzt werde ich ihn noch schnell abändern und in ein Forum rechts der Mitte stellen. Das könnte so aussehen:

Ich werde SPD wählen, ich bin ein Gefolgsidiot. Na Gottseidank gibts diese noch.
Aber ihr Linken und Rechten, ihr jenseits der mittleren Mitte, ihr Klugen und Allesbesserwisser, ihr habt doch durch eine SPD oder CDU geführte Regierung erst Eure Daseinsberechtigung.
Wahlboykott ist schäbig er ändert nichts an der Situation, er verhindert das man euch Ernst nimmt, da ihr weit weg von den Spielregeln spielt.
Das haben die linken Linken und die rechten Rechten noch nie verstanden.
Seid froh wenn Schröder euer Schicksal weiter bestimmt, die Reibungsfläche für Euch wäre dann um ein vielfaches Größer als bei konsi Stoiber. Oder wollt ihr abtriften in die Langeweile, vier Jahre SPD und Grüne waren doch richtig Spannend für euch.
Also lasst es Spannend bleiben und erhöht Eure Legitimationsberechtigung wählt die konservative progressive Mitte a la SPD.

euer TOM

Sehe ich anders

Studi 22.09.2002 - 14:24
1.) Es gibt keine "Mitte". Jede gesellschaftliche Kraft hat interessen, daß sich Politik irgendwohin bewegt. "Mitte" ist ein Ausdruck politischer Werbung. CDU und SPD sind eher recht anzusiedeln.
2.) Ist ja egal, ob Du wählst. Ich glaube nicht, daß das Wahlergebnis so knapp wird, daß es ein paar Stimmen ankommt.
3.) Die Leidensdruckthese ist nicht richtig. Unter Hitler oder jetzt in Baysern unter Stoiber gibts keinen größeren Widerstand als anderswo.
4.) Indy ist ja gar kein Diskoforum. Indy ist eine alternative Nachrichteseite und die Ergänzungen sind dafür da, den Artikel zu ergänzen. Eigentlich

Schwarze Scheiße

jaja 22.09.2002 - 15:21
ich scheiß heut mal auf die FAU und ihre achsotollen Anarchoansichten.

Den es geht hier einfach um das kleinere Übel !!

Eines ist klar:
Wenn Stoiber und seine Gruselkabinett an die Macht kommt, wird es hier in diesem Land noch mehr schreckliche
Abschiebungen geben, noch mehr staatliche Überwachung und Ausgrenzung von anderesdenkenden(lebenden) Menschen aus der Gesellschaft. Jaja ich weiß die SPD is nich weniger schlimm doch es wird mit Stoiber/CDU noch schlimmer.
Also Mister/Miss AnarchoMegaFettAutonom beweg deinen scheiß Arsch und geh wählen..allein schon für dein eigenen Vorteil und führ die Menschen die echt gearscht sein werden.

PDS WÄHLEN! STOIBER VERHINDERN!

lenin-aus-hh 22.09.2002 - 16:26
Wahlaufruf
von REGENBOGEN - Für eine neue Linke
zur Bundestagswahl 2002:
Diesmal PDS wählen!
Diese Bundestagswahl wollen rot-grün und schwarz-gelb als Lagerwahlkampf führen. Wer aber nur die Alternative Stoiber - Schröder im Auge hat, denkt entschieden zu kurz. Zumal rot-grün-schwarz-gelb hauptsächlich ein Ziel im Auge haben: Auf jeden Fall in die Regierung - egal in welcher Konstellation.
REGENBOGEN - Für eine neue Linke wird als Hamburger WählerInnenvereinigung bei der Bundestagswahl 2002 nicht kandidieren. Allerdings wird ein REGENBOGEN-Mitglied als Direktkandidat für die PDS im Wahlkreis Altona antreten. Außerparlamentarisch beteiligen wir uns an Aktionen und Protesten gegen die Umverteilungspolitik des Hamburger Senats zulasten des Sozial- Bildungs- und Umweltbereiches. Wir streiten gegen Kriege und Aufrüstung und wir unterstützen die globalisierungskritische Bewegung.

Die Leitlinie unserer Politik ist das Konzept der sozialen Grundrechte. Dem liegt ein Menschen- und Gesellschaftsbild zu Grunde, das sowohl Solidarität untereinander als auch freie Entfaltung eines jeden Menschen beinhaltet. Die Politik von SPD und Grünen, ganz zu schweigen die von Konservativen und Wirtschaftsliberalen, steht im krassen Gegensatz dazu. Ein paar Beispiele:

Die Steuerreform hat zwar auch untere Einkommen etwas entlastet, aber in erster Linie Reiche begünstigt: sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen. Weder durch eine Vermögenssteuer noch durch andere Maßnahmen wurden die staatlichen Einnahmen im Gegenzug erhöht. Die Begünstigung der Unternehmen reißt mittlerweile riesige Löcher in die öffentlichen Haushalte. Dadurch hatte Hamburg allein im letzten Jahr einen Verlust von 400 Millionen Euro, die ganz bitter fehlen.

Das Zuwanderungsgesetz, das angeblich den bürokratischen Wust beenden sollte, wird tatsächlich dazu führen, dass erheblich weniger Flüchtlinge und MigrantInnen in diesem Land existieren dürfen als bisher. Es wird für eine Mehrzahl von ihnen soziale und rechtliche Verschlechterungen bringen.

Die Bundesregierung hat mit der Riester-Rente eine Rentenreform durchgeführt, die ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen nicht mehr solidarisch finanzieren. Sie wird zu Altersarmut gerade bei Menschen mit geringerem Einkommen und somit speziell bei Frauen führen.

Die geplanten weiteren Privatisierungen im Gesundheitswesen und im Bildungsbereich werden eine soziale Spaltung unserer Gesellschaft hervorrufen, die verheerende Folgen haben wird. Die soziale Demontage wird begleitet von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie dem Job-Aqtiv-Gesetz, das mehr Kontrolle über die Arbeitlosen bedeutet, aber keine Arbeitsplätze schafft.
Diese Politik steht im Einklang mit einer europaweit und global vorangetriebenen politischen Linie, die einen Abbau des Sozialstaates bei gleichzeitigem Ausbau von Repression und Überwachung propagiert. Dieser marktliberalen Ideologie stellen wir uns - wie viele Menschen überall in Europa und weltweit - entgegen und treten ein für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Solidarität.
Solange SPD und Grüne sich in der öffentlichen Diskussion den konservativen Stimmungen oder der Wirtschaftslobby weiterhin anbiedern und eine sozial gerechte Politik nur noch in Sonntagsreden hochloben, sind diese Parteien als Interessenvertretung für Menschen, die eine gerechte Gesellschaft wollen nicht akzeptabel. Die politische Rechtsentwicklung innerhalb der Parteien und damit im politischen System der Bundesrepublik droht sich fortzusetzen. Das ist - auch vor dem Hintergrund des Erstarkens rechtspopulistischer Parteien in vielen unserer Nachbarländer - eine bedrohliche Perspektive.

Wer bei der Bundestagswahl die Stimme für soziale Gerechtigkeit erheben will, sollte PDS wählen.

Die PDS ist im Moment die Kraft in der Bundespolitik, welche die Herausforderungen der Globalisierung mit sozialer Gerechtigkeit als zukunftsweisendes Konzept beantwortet. Sie stellt den Menschen und nicht den Profit in den Mittelpunkt von Wirtschaftspolitik. Sie ist die Opposition, die Chancengleichheit statt Auslese propagiert und die wachsende soziale Spaltung der Gesellschaft nicht akzeptiert.

Wer bei der Bundestagswahl die Stimme gegen Kriegsbeteiligung und weitere Aufrüstung erheben will, sollte PDS wählen.

Einvernehmlich planen Grüne bis CSU weitere und häufigere Kriegseinsätze der Bundeswehr. Die PDS spricht sich gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr aus. Sie lehnt eine militärische Logik bei der Lösung der Weltprobleme und der Terrorismusbekämpfung ab und tritt für Konzepte der zivilen Konfliktlösung ein.

Wir sind nicht die PDS. Wir haben inhaltlich auch Differenzen und Vorbehalte. REGENBOGEN kommt aus einer anderen politischen Kultur. Die PDS ist vor allem eine Volkspartei der neuen Bundesländer, die sich gegenwärtig schwer tut, unterschiedliche Bewegungen und Kritikpunkte vor allem aus den alten Bundesländern aufzugreifen. Kritisch betrachten wir die rot-roten Koalitionen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, die Kürzungspolitik im sozialen Bereich durchführen. Kritisch betrachten wir auch die Zustimmung der PDS im Bundesrat zum Zuwanderungsgesetz.

Und dennoch meinen wir: Die Stimmabgabe für die PDS ist die einzige Möglichkeit, bei der Bundestagswahl 2002 ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit und gegen Kriegsaufrüstung zu setzen, und eine linke Opposition zum gesellschaftlich-politischen Mainstream zu stärken. Nicht zu wählen hat keine positiven Effekte. Mit einer gestärkten PDS im Bundestag dagegen kann direkt und wirkungsvoll Druck auf Rot-Grün ausgeübt werden, damit SPD und Grüne sich dem politischen Programm von Stoiber, Westerwelle & Consorten nicht noch weiter annähern.

Als Letztes noch ein rechnerisches Argument: Jede Stimme für die PDS ist auch eine Stimme gegen Stoiber. Wenn die PDS wieder in den Bundestag kommt, ist die Gefahr geringer, dass CDU und FDP zusammen eine rechnerische Mehrheit bekommen.

Deshalb: Diesmal PDS wählen!

PDS wählen?

Satz mit x, war wohl nix. 22.09.2002 - 22:07

22.09.2002 - 23:38
REICHT ES NICHT DAS SIE UNS QUÄLEN?
- JETZT SOLLN WIR AUCH NUR FÜR SIE WÄHLEN!

Irren ist menschlich

TOM 23.09.2002 - 01:56
@Studi
um nochmal auf Dein Posting einzugehen.

"2.) Ist ja egal, ob Du wählst. Ich glaube nicht, daß das Wahlergebnis so knapp wird, daß es ein paar Stimmen ankommt."

Naja der Abend bzw. die Nacht beweist, daß es sehr wohl auf ein paar Stimmen ankommt!

"3.) Die Leidensdruckthese ist nicht richtig. Unter Hitler oder jetzt in Baysern unter Stoiber gibts keinen größeren Widerstand als anderswo. "

Hitler mit Stoiber gleichzusetzen zeigt Dein geschichtliches Verständnis. Salop formuliert ist da Leere.

Jeder der eine politische Meinung hat findet auch einen der eine konträre Meinung besitzt.
Die politische Legitimation von beiden Seiten erhöht sich um so mehr Menschen sich hinter diesen Meinungen sammeln.
Somit braucht auch der Rechtsaußen und der Linksaußen immer den Gegenpol um sich politisch zu motivieren und um seine Daseinsberechtigung zu haben.

Was wären denn soviele Linke und Rechte, wenn Sie nicht ständig gegen etwas sein dürften. Große Nullen.

Heute sehen wir, daß das Bürgertum mit den Rändern nichts anfangen kann, egal ob rechter oder linker.

Gott sei Dank !

@ Tom

ich 23.09.2002 - 02:02
mal genauer lesen: der typ hat stoiber und hitler nicht verglichen, sondern geschrieben, daß es bei beiden keinen widerstand gab. ansonsten: 22% nichtwähler lässt einiges an interpretation offen...

Das eine tun, das andere nicht lssen

Hermann 28.09.2002 - 15:34
Mir scheint es so, als diskutiere man um Nichtigkeiten, damit sich überhaupt etwas bewegt. 20 % Nichtwähler als Erfolg und diese Leute als bewusst handelnde politische Subjekte zu verkaufen ist wie Pfeifen im Wald. Vielen der Nichtwähler war's gleichgültig, manche haben null Interesse an Politik (also auch an linker Politik), bewusst nicht gewählt haben wohl die wenigsten dieser 20 %.
Ich verstehe die Aufregung und Verbissenheit in dieser Frage nicht: ich habe gewählt und werde das auch immer tun. Es ist eine Möglichkeit und man muss sich deswegen keinen Illussionen hingeben. Mir ist es lieber, dass es so gekommen ist als dass ich vier Jahre schwarz gelb ertragen müsste. Ich glaube nämlich nicht an die alte raf-these von der Zuspitzung der Verhältnisse durch rechte Regierungen.
Ich habe keine Illussionen in die neue/alte Regierung aber das ist auch nur ein Teil der gesellschaftlichen Wahrheit. Zudem kann man andere Dinge tun, aufklären, vorantreiben. Denjenigen, die wählen gegangen sind und sich von vier weiteren Jahren rot-grün etwas versprechen sollte man ihre politische Denke aber nicht absprechen. Anstatt nur immer mit dem eigenen Umfeld zu diskutieren: stellt Euch maal vor ein Wahllokal und fragt die Leute, was sie sich da denken, wenn sie reingehen und ein Kreuz machen. Wer der Ansicht ist, das seien alles dumme Kälber, die ihre Schlächter selbst wählen, der sollte sich ganz aus der Politik verbschieden, denn er hat ein Menschenbild, das mit links wenig zu tun hat.

Loslaufen

Exwähler 28.09.2002 - 22:34
Auffällig ist jedenfalls, daß die Wähler, die hier zu Worte kamen, die Wahlen wie eine Droge, wie einen Schuß, den sie sich alle 4 Jahre verpassen müssen, ansehen, als etwas absolut Lebensnotwendiges. Wahlen sind für sie der Einstieg in die Welt der seriösen Politik. Erst mit der Teilnahme an ihnen macht alles Sinn und Spaß, könne man/frau etwas erreichen, bewegen und wem das noch nicht genug ist, kann sich im übrigen auch auf der Straße tummeln. Ja, man könne beides zu gleichen Teilen tun, wählen und kritisch sein, seine Stimme abgeben und zugleich für eine bessere Welt streiten. Um Stoiber zu verhindern sollte man Schröder wählen, um anschließend wegen dessen schlauerer, subtiler Art des Sozialabbaus und des Bestandsschutzes für den Atomstaat gegen ihn demonstrieren zu können.
Verächtlich schauen diese Wähler auf jene, die diese Dialektik, Differenziertheit, dieses alle-Chancen-nutzen nicht verstehen können oder wollen. Politikfähigkeit fängt für den braven Wähler erst dort an, wo er sich mit dem politischen Gegner, wenn schon nicht in einem Bett, so doch wenigstens in einer Urne wiederfindet, zumindest kann so ein Stück Volksgemeinschaft gerettet werden. Denn nichts anderes passiert anschließend im Parlament und zwischen den ach so verfeindeten Parteien.
z.B.: die PDS.
Mitfühlend mit der PDS-Wahlniederlage bitten Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) und Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck die arbeitslosen PDS-Apparatschiks in das Boot der SPD herüber und händeringend rennt M-V-Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) der um 8 % geschrumpften PDS hinterher, die Koalition mit der SPD um Gottes Willen fortzusetzen. Was bleibt denn den PDSlern um die farblose FDJ-Skandalnudel Helmut Holter anderes übrig. Niemand baut schließlich seinen eigenen Arbeitsplatz ab. Aber in M-V, so die Bilanz 1998-2002 des Arbeitsministers Holter, wurden auch keine neuen Arbeitsplätze geschaffen. Und so haben die PDS-Bonzen für M-V in Güstrow am 28.09. beschlossen, auch bis zur nächsten Wahlniederlage weiter mit der SPD zu kuscheln.
Der bruchgelandete Bonusmeilenflieger Gysi und der Vordenker des modernen Kapitalismus André Brie (Europa-PDS) meldeten sich nach dem Wahldebakel mit der Aufforderung an die Parteispitze zurück, nun den kommunistischen Sektierern in der PDS endgültig den Garaus zu machen, denn die Rückwärtsgewandten ständen den Reformern in der PDS immer noch im Wege. Während CDU und SPD die hohe Arbeitslosigkeit im Osten mit der Hinterlassenschaft der DDR begründen, schiebt Gysi die Verwechslung der Wähler zwischen PDS und SPD ausgerechnet auf jene in der PDS, die dort sowie so nur die nützlichen Idioten spielen dürfen. Hinter Gysis demagogischer Unterhaltungsclownerie steht nur ein Ziel, die PDS der sozialdemokratischen Mutterkuh immer ähnlicher werden zu lassen. Erst dann kann er sich als Anwalt wieder um seine Mandanten kümmern und muß nicht mehr irgendwelche pseudo-sozialistischen Schlagworte im TV aufsagen. Auf diesen Weltuntergang wollen aber nicht alle PDSler warten und so kümmern sich die ganz Schlauen schon mal um den Sozialismus in den Farben der eigenen Biographie. Der immer mehr in die Schußlinie geratene PDS-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch soll einen Ministerposten in Meck-Pom erhalten, Bärbel Grygier bis 2001 für die PDS Bezirksbürgermeisterin in Friedrichshain-Kreuzberg blinzelt zu den Grünen und die 4-Tage-Staatsekretärin Esther Schröder (PDS) in Berlin, die sich um den Abbau der Arbeitslosigkeit mühen sollte, nahm diese Aufgabe so wörtlich, daß sie mit ihrer eigenen Arbeitslosen-Absicherung anfing und an die Übernahme des Senats-Postens die Bedingung ihrer Verbeamtung knüpfte. Thomas Falkner, Chef der neunköpfigen PDS-Grundsatz-und Strategiabteilung verläßt die PDS-Parteizentrale und geht in die freie Wirtschaft. Versorgungsmentalität siegt über Parteiprogramme und über Wahlprogramme allemal.
Wer will mir jetzt noch mal unter die Augen treten und behaupten, PDS wählen, heißt Stoiber verhindern. Stoiber sagt nur offen, was die PDS heimlich und scheibchenweise macht. Und wenn die PDS an der Macht ist, erleben wir den Stoiberkurs auf Samtpfoten. Niemand soll vergessen, daß es der angebliche Sozialist Gysi war, der noch vor einem Jahr UNO-sanktionierte Polizeiaktionen in aller Welt befürwortete. Mit dieser Hintertür wollte er sich in den Kreis der arrivierten deutschen Außenpolitiker einschleichen, in dem der von der West-Geburt begnadete Joschka F. schon Platz genommen hatte. Gysis Basis war dieser Schritt noch zu groß, aber bald werden die DDR-Pensionäre in der PDS ausgestorben sein und spätestens dann kommt wieder Gregors Stunde.
Zum Kotzen. Und zur einzigen Entschuldigung der PDS sei hier gesagt, es gibt noch zwei weitere sogenannte linke Parteien in D-Land.
Die deutsche Linke kann sich selbst nicht mehr buchstabieren, es kommt nur rechte Scheiße raus. Wenn wir einen Neuanfang im Denken und Handeln wollen, dann müssen wir uns frei machen von Parteien, Autoritäten und vor allem von Wahlen. Wir müssen uns frei machen auch von Wählern, die alle 4 Jahre wählen gehen und unter dieser schweren Last psychisch fast zusammenbrechen. Wir müssen endlich loslaufen ...