Antipatriarchal gegen jeden Krieg!

krieg ist frieden! bundesweite koordination 21.08.2002 01:09 Themen: Gender Militarismus
Das Krieg und Männerpolitik was miteinander zu tun haben, ist eigentlich allen klar. Dennoch gibt es selten gute Beiträge zu diersem Thema. Deshalb veröffentlichen wir an dieser Stelle einen Text. Er ist von AktivistInnen geschrieben wurde, die sich in der bundesweiten koordination "krieg ist frieden!" beteiligen (mehr dazu).Der Redebeitrag wurde zum Queerrr Street Days in Hamburg vom 29.6.2002 und zum transgenialen alternativen CSD in Berlin vom 22.6.2002 gehalten.
Gegen jeden Krieg!



Tausende von Jahren hatte die Menschheit die Chancen den Karren ausdem Dreck zu fahren.Stattdessen haben wir den Karren konsequent in den tiefsten Dreckgesteuert.Wer, bitteschön, soll den denn da wieder rausholen?
Der Planet ist mit einer immensen Zerstörung überzogen, die kaum nochwirklich zu beschreiben ist.Dürre, Hunger, hausgemachte Naturkatastrophen, Krieg um Ressourcen inAfrika, Krieg inAfghanistan, Festung Europa und Nussschalen mit Menschen, dieErsaufen anstatt von unserem Kuchenknabbern zu können. In Russland verhungern still und leise alteMenschen in ihren Wohnungen, derIrakkrieg ist in Vorbereitung, an den Polarkappen brechen riesigeEisberge ab, in Argentinien treibender Hunger und wirtschaftliche Not die Menschen mit Kochtöpfen zumWiderstand auf die Straße. Unddie US-Regierung raubt den Hopis das letzte Land, das noch in Besitzder UreinwohnerInnenNordamerikas ist.

Massen von Menschen, die einfach so tagtäglich an den Folgenglobaler, patriarchaler Herrschaftsterben - Hunger, Vergewaltigung, Mord, Elend, Verzweiflung...was einLeben....Und - als würde dasnicht reichen, jetzt der globale Krieg, der das bisherige Monströseauch noch in den Schatten stellenwill.

Sparen wir uns heute einfach mal oberschlaue, theoretische linkePhrasen. Wir können sie doch selbernicht mehr hören...
Unterm Strich sind wir alle kollektiv für diese Zuständeverantwortlich. Und die Linke hat die Fehler oftnur bei den anderen ausgemacht. Ihre Verstrickung inHerrschaftsverhältnisse hat sie weitgehendignoriert.
Und sie hat diese Dominanzkultur des weißen Mannes mit seinemzivilisatorischen, kolonialenPaternalismus mitgetragen und modernisiert. Anstatt einerkonsequenten antipatriarchal-gelebtenHaltung, hat sie all zu oft die Militarisierung und Ritualisierungvon Gewalt befürwortet. Und dieseimmerwährende Aufspaltung von privat und politisch, Entsinnlichungund Entseelung von Widerstandund Machtkonzepte durchsetzen...Wer braucht so etwas?Reden wir also lieber von dem was auf uns direkt zukommt und davonwas zu tun sein könnte.Ganz langsam, schleichend rutschen wir in diese große Erschütterungdes gesamten Planetenhinein...
Noch funktioniert die Manipulation über die Medien und unserSelbstbetrug, das schon nixanbrennen wird. Natürlich wird es anbrennen, weil es schon brennt.Der Ausnahmezustand ist jetzt. Dietollen Angebote, die uns das Kaufhaus "Erde" bereithält, wenn wir mitdiesem Euroblech spielen odermit Masterplastik zahlen, verschleiern den Ausnahmezustand...Allespielen mit...Wer kein Geld hat,will es haben...

Besser wir wachen heute auf als morgen resigniert und leer vor derGlotze dahinzudämmern...Es hat jaeh keinen Zweck, die Augen vor den Ereignissen zu verschließen -individuell wie kollektiv werden wiruns sowieso den Konsequenzen stellen müssen...Und auf den kommenden Wahnsinn werden die Menschen entsprechendreagieren -
Einige werden bis zum Kollaps in den Hamsterrädern mit sich selbst umdie Wette laufen.
Anderewerden noch absurdere Tänze um den Goldenen Euro veranstalten.
Viele werden sich individualisieren was das Zeug hält, vereinzeln,zurückziehen, verschwinden, in derirrigen Hoffnung die Ereignisse können sie übersehen.
Andere werden sich im Denken weiter militarisieren, in dasKriegsgeheul mit einzustimmen und zumBeispiel für israelische Panzer oder palästinensischeSelbstmordattentate Verständnis aufbringen.

Und dann sind da immer auch diejenigen, welche die sogenannteZivilisation hochleben lassen und dieneuen koloniale Feldzüge der Familie Bush, Schröder und diesesEuropride-Ministers Fischerbeklatschen.


Und als reiche auch das nicht, gibt es noch jene schrecklichenMenschen, und wir dürfen sie wohlMänner nennen, welche die Militarisierung im Alltag aufgreifen undUnangepaßte und Abweichungenheftig bedrohen werden. Die putzen sozusagen die Ecken aus.Die Reste unserer eh schon dünnen emanzipatorischer Strukturen habenalso starken Gegenwind. Undwehe da leisten noch welche Widerstand - dann kommt dieTerrorismuskeule.

Trotzdem... Woanders haben die Menschen oft keine Wahl mehr zumWiderstand.Wir aber leben in einem der Zentren der Macht.Hier wird direkt oder indirekt über den Hunger abgestimmt, überZerstörung und Krieg.
Hier sitzen Mitverantwortliche für die weltweiten Zustände...
Hier sitzen die Rüstungskonzerne und scheffeln Geld...
Von hier aus werden Waffen exportiert...
Und hier steigen Soldaten in Tornadobomber...

Greifen wir sie auch hier an!
Pöbeln wir Soldaten auf der Strasse an als das was sie sind: Mörderund neuerdings Mörderinnen.
Ziehen wir ihnen diese Uniformen aus.
Drängen wir die Militarisierung im Alltag offensiv zurück.
Sorgen wir dafür, dass Abschiebungen verhindert werden undFlüchtlinge in die Festung Europaströmen können.

Und graben wir Mackern, wo wir können, das Wasser ab.
Entweder direkt oder subversiv, je nach Möglichkeiten und Fähigkeiten.Und begreifen wir die Sozialkürzungen von Rot/Rot in Berlin und vonRot/Grün in der Regierung undvon schill(ernd) braun/schwarz in Hamburg als das was sie sind:
als Kriegsanleihen...Und als eine Kriegserklärung an alle sozialBenachteiligten, die eh schon jeden Centumdrehen.

Treten wir den Verantwortlichen und denen, die sich auf unsere Kostenbereichern, doch endlich mal dieHaustür ein... Sollen sie doch mit dem Schützenpanzer zu ihrer Arbeitgebracht werden...
Um zu einem solchen Widerstand zu kommen, braucht es Mut, Wut undstarke Bündnisse.Dazu aber müssen wir erst einmal unsere Augen öffnen und endlich überunsere Tellerränderhinausschauen und die Sorgen der jeweils Anderen sehen. UnsereExistenzkämpfe sind sozial, mentalund materiell sehr unterschiedlich. Oft sprechen wir nicht mal mehrdie gleiche Sprache. Aber wirkönnen unsere individuellen Sorgen in Zusammenhänge denken undfühlen. Darüber braucht es abereinen Austausch. Und den müssen wir erst wieder lernen. Machen wirdas private, das persönlichewieder zum politischen Thema. In selbstbezogenen Gruppen und Nischenverändern wir nix, außerunsere Resignation zu füttern.

Wir brauchen aber Bündnisse, die kreuz und quer verlaufen und auchunsere eigenen Gewohnheitendurchbrechen, um wieder zu einem lebendigen Widerstand zu finden.Und um unter diesen Bedingungen sozial, widerständig und in Würdesolidarisch miteinander zubestehen, brauchen wir kollektive Netze...: Weg von der Vereinzelungund Individualisierung...hin zuNetzen, in denen Differenzen und Unterschiede lebbar gemacht werden,in denen wir zu dem Respektzueinander zurückfinden und Menschlichkeit zum Maßstab unseresHandelns wird. Was wir nichtbrauchen, ist die Aufwärmung ideologischer, identitärer,konformistischer Zwangsstrukturen, die wir oftals Kollektive verstanden.

Diese Kriegstreiberei setzt Hass, Zerstörung und Entmenschlichung.Und diese Zeiten machen Angst.Setzen wir dieser Angst die Solidarität entgegen. Quer zu allenFronten, allen Grenzen, allen Hautfarbenund Geschlechtern, quer zu allen Ideologien und Polaritäten.Übernehmen wir die Verantwortung füruns. Gegen die Geldlogik, die Konkurrenz, Missgunst undMachtstrukturen. Sorgen wir füreinander.Entgiften wir unsere sozialen Beziehungen von dem Gift der Herrschaftdas unseren Alltag so tiefdurchdrungen hat. Pfeifen wir auf die materialistischen Denkweisen,in dem wir diesen andereDenkweisen entgegensetzten. Denken wir uns wieder in kollektivenZusammenhängen und leben wirdanach. Beginnen wir, uns auszutauschen. Bringen wir uns auf den Weg.

Für einen radikalen Widerstand
Gegen jeden Krieg - gegen jede Herrschaft
Umarmen wir das Leben...
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Ergänzungen

Gendercide Watch

21.08.2002 - 12:26

Besuch in Berlin - Fahmi Huwaidi (al-Ahram, Ägypten) über den Christopher Stre

21.08.2002 - 12:35

aa

bb 21.08.2002 - 15:05
Na kann das sein das die Leute hier schon wieder was vergessen haben? Ne es stimmt Dresden 1945 war ja auch so krauenvoll und immer diese bösen Amis - wann lernt ihr entlich aus der geschichte?

dont feed the troll

21.08.2002 - 15:29

yy

zz 21.08.2002 - 19:14
"entlich krauenvoll" ,
ganz bestimmt .

eiei

chaos 21.08.2002 - 19:38
Bier trinken ist wichtig und nicht die deutsche Rechtschreibung!

"entlich krauenvoll ?"

der grosse antideutsche ( 2,01 m ) 21.08.2002 - 20:50
jetzt schreiben also auch die "antideutschen grundschüler berlin" kommentare bei indymedia !

Queer - Hippies

Queerer 21.08.2002 - 21:41
Umarmt doch wen ihr wollt. "Gegen jeden Krieg" - wow, was für eine moralische Predigt. Nochmal.
Dank euch ihr glorreichen Befreier Nazideutschlands für diese mutige Tat. Dank euch für die Bombardements deutscher Städte. Nur so konnte Nazideutschland fallen. Dank geht auch raus an die amerikanischen Truppen die Schlimmeres in Afghanistan zu verhindern wussten. Viel Glück der IDF im Kampf gegen die palästinensische Konterrevolution. Wenn die ersten Raketen Israel treffen werden muß unsere unbedingte Solidarität und Unterstützung natürlich Israel und dessen Freunde gelten.

Hey Freaks

konsumkind 21.08.2002 - 22:03
Look at me. Soldaten sind keine Mörder. Mörder morden in der Regel mit einem eigenen Motiv. Selbst wenn Soldaten ihren Auftrag verinnerlicht haben, entspringt er nicht aus ihrem Kopf, wie beim klassischen Mörder. So könnte man weitermachen euren Aufsatz der Guten zu atomisieren. Wenn man wollte. Hier wird mit autonomen, fast vergessen geglaubten Jargon um sich geworfen,polarisiert, dass es einfach nur weh tut. Das ganze Gutmenschenvokubular. Fürchterlich. Sparts euch doch. Das will niemand mehr hören.Zudem ist dieser Identitätswahn der queer-Bewegung alles andere als hilfreich.

@"queerer"

am queersten 21.08.2002 - 22:25
dich umarmt bestimmt keiner .
nochmal : danke , danke , danke ! viel glück und unbedingte solidarität und unterstützung !
wow , was für eine moralische predigt .

konsumkind mit nazisprech

ich 22.08.2002 - 01:44
neben der benutzung von nazivokabular "gutmensch" für leute mit moral) findet er armee geil und entschuldigt das ermorden von menschen mit befehlstrukturen. lass mich raten: dieser typ ist antideutsch und hat zuvor unter dem namen bb ge-trollt.

Danke an "Krieg ist Frieden"!

Togliatti 22.08.2002 - 12:16
ich weiß, daß die Ergaenzungs-Funktion, nicht dazu da ist, Zustimmung oder Ablehnung eines Artikels zu bekunden. Da hier aber ohnehin schon (wie unter fast jedem Posting) tonnenweise Gedankenmüll abgeladen wurde, kommt's auf 10 Zeilen "Dankeschön" an die Verfasser auch nichjt mehr an. Ignoriert daß affirmative Kriegsgeheule der Antideutschen, laßt euch nicht beirren durch sophistische Selbstgerechtigkeiten, laßt euch nicht erzählen, in Afghanistan, im Kosovo oder sonst wo würde Auschwitz verhindert. Krieg dem Krieg!!
Und an die Militär-Begeisterten: die imperialistischen Westmächte haben nicht aus antifaschistischen Motiven den NS-Staat zerschlagen, sondern erst als ihre Interessen nach dem Überfall auf Polen bedroht wurden. Und hinterher haben der CIA ua die Rattenpfade nach Südamerika organisiert, die Integration von Nazistrukturen in die BRD unterstützt, um den antikommunistischen Kalten Krieg zu forcieren und mit Kriegsverbrechern (wie Barbie in Bolivien) zusammengearbeitet. Die Gleise nach Auschwitz wurden ebenfalls nicht bombardiert. Die Tschechoslowakei wurde Hitlerdeutschland in den Rachen geworfen und und und. Toll, eure ach so fortschrittlichen USA.
Danke für Vietnam!

soldaten haben eine motiv

kai 22.08.2002 - 19:41
nur kurz:
sind auftragskiller keine mörder?
und zum motiv: überzogener patriotismuss und geld.
und an die schreibseln:
redet nicht, geht loss!
(auch alt aber sehr wahr)
dann treffen wir uns,
nicht einig aber mit einem gemeinsamen ziel.
viel kraft, mut, viel leben und viel liebe
wünsch ich euch.




K.D.F.

voß 23.08.2002 - 12:14
Wir sind nicht auf der Erde um es nur schön zu haben. Krieg gibt es jeden Tag und überall. Ob es nun der mensch sei, oder ob der Krieg in der Natur stattfindet. Ein scheinbar leider notwendiges Übel, um Entwicklungen in Gang zu bringen. Nun sollte mensch natürlich meinen, dass wir dieses archaische Instrument nicht mehr brauchen um uns zu entwickeln. Aber so schaue, selbst in der angeblich pazifistischen Linken wird Krieg gegeneinander geführt!
Meineserachtens das wichtigste instrument das wir besitzen ist Humor und Optimismus um diesen Dingen mit Kraft zu begegnen. Optimismus und Humor gibt uns die Kraft zum Kampf!
Und ich weiß das schlimmste was meinem Feind passieren kann, ist dass ich Ihn auslache!!!

Schööööne Grüße von vossvor aus Flensburg.

Die Flut

Tidenhub 15.10.2002 - 23:56
Könnte mir mal jemand den aschenbecher halten ? ich würde gerne den spaten nehmen und mit dem wasserabgaben anfangen.