Schöne Grüße aus dem Hartz

d.dreck 04.08.2002 00:57 Themen: Soziale Kämpfe
In allen Medien Medien wird über das Hartz-Papier geredet. So auch in Indymedia. Daß noch lange nicht genug und vor allem nicht genug sinnvolles geschrieben worden ist, liegt auf der Hand (ne Hoffnung isses natürlich auch, dass sich dann auch was ins real-life überträgt) In diesem Beitrag findet ihr ein paar informative Links, ein bißchen Meinung und eine Einladung zur Diskussion.
Durch alle Medien wabern sie wie einst das "Bündnis für Arbeit" und ändern sichdabei immer mal wieder: Die Vorschläge einesHartz und seiner Kommission

Es sieht so aus, als würde kontrovers diskutiert werden, aber eigentlich wollen ja alle das Gleiche. Wenn jemand vorbeikommt und verspricht, dieArbeitslosigkeit zu reduzieren, wollen die anderen - von CSU bis PDS nicht abseits stehen. Zwar will die PDS das alles ein bißchen sozialer und es gibtin ihren Reihen auch GegnerInnen der Vorschläge, trotzdem ist wirkliche Opposition von der parlamentarischen Linken kaum zu erwarten.Was die Presse dazu sagt, findet ihrhier.

Auch bei vielen DGB-Spitzenfunktionären fragt man sich, wiedumm sie sind, daß sie dem Ganzen keinen energischen Widerstand entgegensetzen. Schließlich sägen sie doch an ihrem eigenen Ast, denn wer braucht bitte den DGB, wenn dieser selbst dazu beiträgt, daß der Spielraum für Tarifverträge kleiner wird und"ich-AG's" und Zeitarbeit nach Tarif bezahlte Arbeit noch mehr ablösen als bisher. Zwar regt sich auch innerhalb des DGB Widerstand(hier eine kleine Uebersicht) doch ist dieser bisher nicht im Mainstream der Gewerkschaftsstrategie angekommen.

Es hat also wenig Sinn, auf irgendwelche VertreterInnen zu hoffen, die dasschon richten werden. Alle sozialen Rechte, sind dem Kapital schließlichabgepresst worden und ist kein Druck mehr da, werden sie uns wiedergenommen. Also gilt es, sich der eigenen sozialen Lage als Erwerbslose oderLohnabhängige bewußter zu werden (nebenbei:auch Studis leben - so sie keine reichen Eltern haben - zum großen Teil vonoft beschissener Lohnarbeit) und anhand unseren eigenen InteressenWiderstand zu organisieren. Zwar stehen die Chancen, das Hartz-Papier alsGanzes zu kippen, nicht eben gut, aber wir haben die Möglichkeit, wenigstensGegenpositionen vernehmbar zu machen und damit die Verhandlungspartner,denen irgendwas an ihrem wieauchimmer sozialem Image liegen muß, ganzgehörig zu nerven.

Den BerlinerInnen, die sich noch etwas mehr über das "Hartz-Papier"informieren und Gegenstrategien diskutieren wollen, sei eineInfo & Diskussionsveranstaltung am8.8. um 18 Uhr im Fischladen empfohlen.
Desweiteren sind am 16. 8. anlässlich der offiziellen Verkündung desHartz-Papiers in Berlin Gegenaktionen geplant (genaueres kommt später in dieKommentarspalte).

Zu guter letzt muss noch etwas kommen: Ein Finale, dass aufrüttelt oder so.Nein, nein, nichts von wegen, "Brothers uns Sisters undmit maowerdenwirdiezionisten..." und auch nicht "IDF in Ramallah,das ist die wahre antifa..."...das ist doch alles Langweilig!
Dann lieber sowas: Wir, die wir gegen sonen Scheiß wie das Hartz-Papierdemonstrieren, müssen dafür sorgen, dass nach dem Protest, daß nach derDemo auch was hängenbleibt. Daß über den Tag hinaus eine Bewegung entsteht,für die Klassenverhältnis und Klassenkampf keine Fremdwörter sind und die eineeine Kontinuität hat. Schließlich wollen wir ja nicht ewig dafür auf dieStraße gehen, daß wir nicht ständig in die pissigsten Drecksjobs gedrängtwerden oder daß uns das Arbeitsamt nicht zwingt nach München zu ziehen usw.Schließlich wollen wir nicht ewig für erträgliche Löhne kämpfen, sondern... FÜRDIE ABSCHAFFUNG DER LOHNARBEIT!ps: Thanx an LabourNet für dieinformativen Seiten, deren Verlinkung mir eine Unmenge Arbeit erspart hat.pps: Neben den Indy-Kommentarspalten könnt ihr auch auch in folgendemForum über das"Hartz-Papier" diskutieren.

Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

so ein ärger...

dreck 04.08.2002 - 01:23
das sieht ja beschissen aus... weil irgendwie die zeilenumbrüche von meinem texteditor in html-tags umgewandelt worden sind oder so ähnlich...

falls sich irgend eim mod erbarmen wuerde und das rauslöschen täte... wär ich dankbar...

Nicht wirklich Ärger

Pete 04.08.2002 - 03:23
html muss noch im admin "eingeschaltet" werden. Besser wäre wohl, wenn es die user im Publiziere-Formular selbst machen könnten, wie bei den Indys, die die Active-Software nutzen.

Da hast du recht..

Alfons Kilad 04.08.2002 - 15:05
Denn es geht hier nicht um Details dieses Kapitalistenvorschlags zur Verringerung der Arbeitslosigkeit, sondern besonders darum, dass "Rot-Grün" den Kapitalisten überhaupt erlaubt, die Arbeitslosigkeit für ihre Interessen zu nutzen. Sachlich kann, keine Arbeitslosigkeit verringert werden, ohne Einschnitte bei den Verantwortlichen - sprich der Kategorie, die Herr Hartz gerade vertritt. Einzig mögliche Konsequenz: Selbstverwaltung der Arbeitenden und der Arbeitslosen ihrer Sozialkasse.

Politisch handelt es sich allerdings um mehr, wie Hartz zu seinen Ergänzungen bezüglich "Osten" gut erkennen lässt:
Werden Arbeitsämter privatisiert, heißt das, dass die Unternehmer hier Arbeitslose ausschließlich in der Hand haben und erpressen können. Was hier heraus fällt, fällt der Sozialhilfe zum Opfer - d.h. die Arbeitslosigkeit kostet dem Steuerzahler noch mehr als bisher. Privatisierung in staatlichen Bereichen ist nichts anderes als klammheimliche WTO-Politik, Profit aus Dienstleistungem, Bildung, Krankheit, Alter und eben auch Arbeitslosigkeit.

ääähm.. ja

d.dreck 17.08.2002 - 04:45
ääähm... äh... ich muss nochmal sagen, dass das jetzt nicht alas die ganz großarige analyse gedacht war...
und auch nich als die analyse der fau..

naja, trotzdem danke...