Wenn Nationalisten sich treffen....

Renitente Zellen 09.07.2002 20:56
Burschenschaftler laden General a.D. und Rassist im Dienst Jörg Schönbohm zum Vortrag
Rassisten in Berlin/Zehlendorf.

Umfangreich beworben findet morgen, am 10.07.02 in Berlin-Zehlendorf, Gartenstrasse 1 (S-Bahnhof Zehlendorf) um 19 Uhr eine Veranstaltung unter dem Motto "Politiker, General, Schauspieler? Rausfinden..." mir Jörg Schönbohm statt.

Veranstalter des ganzen ist der "Verein deutscher Studenten".

Bilder dieser sympathischen jungen Männer sind unter www.vdst-berlin.de zu finden. Dazu noch Informationen darüber, warum auch nach dem Nationalsozialismus das Tragen von "schwarz-weiss-rot" sinnvoll ist oder der Begriff "Volk" irgendwie dem des "Staates" vorzuziehen. Der Gast vor Schönbohm war übrigens der "Historiker" und Totalitarismustheoretiker Ernst Nolte.

Die Mitgliederfotos des Vereins auf der Seite sagen aber eigentlich auch schon alles, sie sind nämlich keine Satire....

Thema der Veranstaltung ist "Zustand und Zukunft unseres Gemeinsinns".

So, lange Rede kurzer Sinn und auch wenn Zehlendorf ziemlich weit draussen ist...

Wenn rechtsextreme Burschenschaftler einen Rassisten im Ministeramt zum Gespräch laden, ist es notwendig, den Kampf um die Diskurshoheit aufzunehmen.

Rassismus angreifen. Mit allen Mitteln und auf allen Ebenen.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

..könntet Ihr trotzdem mehr schreiben?

Aufrufe zu nadir.org! 10.07.2002 - 18:18
Interessant, keine Frage, aber dennoch ein paar Gedanken zur Funktion von Indymedia:


Liebe Renitente Zellen,

bedauerlicherweise hat sich Indymedia.de zu etwas entwickelt, was es nie sein sollte: zu einem linken Infoportal, in dem Massen von Aufrufen, anderswo gefundenen "irgendwie interessanten" Texten (sog. Cross-Postings), Terminen etc. genauso schnell im Nirvana des Open Posting verschwinden, wie sie auftauchen.

Offenbar hat sich Indymedia bei vielen als DIE linke Website etabliert, die als bequeme Litfaßsäule genutzt wird, in der Hoffnung, dass so möglichst Viele (Linke) erreicht werden. Das ignoriert nicht nur konsequent die eigentlich Idee und das wunderbare Potential von Indymedia, sondern ist auch schlicht ein Trugschluß: Es gibt kaum eine schlechter sortierte Seite als diese, was bedeutet, dass nur die Leute Texte sehen und evtl. lesen, die mehr oder weniger ständig auf die Seite gucken. Auf die erste Seite kommen all diese Postings nicht --> siehe die Moderationskriterien: s.u. ( http://www.de.indymedia.org/static/moderation.shtml).

Bitte: überlegt Euch doch, Eure ja in der Tat meist interessanten und wichtigen Termine, Aufrufe oder Cross-Postings auf für sowas betriebenen linken Seiten unterzubringen (z.B.  http://www.nadir.org,  http://www.linkeseite.de oder viele regionalen Seiten - zu finden auf der Terminkalender-Seite  http://www.de.indymedia.org/static/termine.shtml und in der linken Spalte der Startseite bei den Links). Wenn der Text dort erschienen ist, könnt Ihr ja (und das wäre durchaus im Sinne von Indymedia) einen kürzeren oder längeren Bericht über das Thema/die Aktion schreiben und darin zum ersten Text verlinken. Bei technischen oder anderen Fragen könnt Ihr Euch gern an uns wenden: Mail an  imc-germany-kontakt@lists.indymedia.org.

Wenn Ihr mit den MacherInnen von Indymedia über solche Sachen diskutieren wollt, gibt es dafür eine Mailingliste:  imc-germany@indymedia.org. Diese und andere Mailinglisten von Indymedia, inkl. Infos, wie Ihr Euch dort einschreiben könnt, gibt's hier:  http://lists.indymedia.org bzw. hier:  http://de.indymedia.org/static/mailinglisten.shtml.


Ausschnitt aus den Moderationskriterien:

"Indymedia ist ein basisdemokratischer Nachrichtenkanal. Indymedia will den emanzipatorischen Umgang mit Informationen und Medien fördern. Wir arbeiten aus Liebe und Respekt gegenüber Menschen, die sich für eine lebenswertere, bessere Welt einsetzen. Die Idee hinter indymedia ist, dass aus reinen MedienkonsumentInnen MedienmacherInnen werden.

Es geht also nicht darum, alle interessanten Infos aus kommerziellen Massenmedien zusammenzutragen, sondern diesen Medien die eigene Sicht auf Ereignisse entgegenzusetzen, bzw. über Ereignisse zu berichten, die von diesen Medien übergangen werden. Die Moderationskollektive versuchen, diese Art von Berichterstattung zu unterstützen.

Indymedia ist grundsätzlich offen für alle Meinungen, es sei denn sie haben menschenverachtenden Inhalt. Es gibt zahlreiche linke Internetprojekte, die gute Terminkalenderseiten anbieten, Gruppen die Möglichkeit zur Selbstdarstellung bieten oder linke Zeitschriften archivieren. indymedia will keine Konkurrenz zu diesen Projekten sein. Der Ansatz von indymedia ist ein anderer als der der meisten dieser Projekte. Indymedia hat keine politische Redaktion. Im Gegensatz zu Projekten mit einer klaren politischen Zielsetzung will das Moderationskollektiv nicht selbst Politik machen, sondern in erster Linie eine emanzipatorische Nutzung von Medien fördern."

Aus der Erklärung des Formulars zum Veröffentlichen von eigenen Beiträgen:

"Um indymedia als Plattform für eigene Berichterstattung zu konturieren, werden bestimmte Beiträge nicht auf die Startseite gestellt. Dazu gehören:

- Termine und Demoaufrufe [Weil wir wissen, dass diese für die Mobilisierung sehr wichtig sind, verlinken wir zu verschiedenen Internetprojekten, auf denen Ihr gute Terminsammlungen findet] Bei angelaufenen Kampagnen werden regelmäßig Termine und Aufrufe in die Mittelspalten-Texte als Links gesetzt.
- schon an anderen Stellen veröffentlichte Texte aus kommerziellen Medien kopierte Texte
[hierbei sind Übersetzungen von Texten und Meldungen von hier kaum zugänglichen Medien eine Ausnahme]
- Gruppenstatements, Presseerklärungen, Diskussionspapiere, Massenmails
[auch hier geht es um die Zugänglichkeit von Texten. Beiträge von Gruppen, die schon auf zahlreichen anderen Internet- Seiten oder in Zeitschriften veröffentlicht wurden, werden nicht auf die Startseite gestellt, weil es nicht der Ansatz von indymedia ist alles irgendwie relevante auf der Seite zu versammeln, sondern eine Plattform für eigene Berichterstattung zu sein. Unter eigener Berichtserstattung verstehen wir allerdings Presseerklärungen von Kleingruppen oder Diskussionspapiere einzelner]
- superkurze Meldungen
- reine Kommentare ohne Nachrichtenwert
[Zusätzlich zu den selbstverfassten Beiträgen, gibt es bei indymedia noch die Möglichkeit über Artikel zu diskutieren. Das könnt Ihr unter dem jeweiligen Artikel - einfach auf "Kommentar eingeben" klicken]
Beiträge von hierarchischen Gruppen und Parteien
- Außerdem gibt es Beiträge, die sofort in ein Müllarchiv kommen:
[1] Diskriminierender Inhalt.
[2] Offensichtlicher Spam".

DVU-Ministerpräsi-Kandidat Schönbohm

Lutz 10.07.2002 - 18:32
Nach Stolpes Abgang wurde im Brandenburger Landtag Platzeck zum neuen Ministerpräsidentengewählt. Was aber nur Zuschauer der Live-Übertragung wissen: Die DVU, die im Landtag zwar unbemerkt aber vetreten ist, schlug Schönbohm als Ministerpräsidenten vor. Es hat ihn mächtig aufgeregt, aber so war es nun mal. Wir können also mit Fug und Recht vom DVU-Ministerpräsidentenkandidaten Jörg Schönbohm sprechen.