Aktionstag gegen Bertelsmann in Gütersloh
Zu der Demo gegen Bertelsmann und das CHE, welche treibende Kräfte des neoliberalen Umbaus des Bildungssystems sind, kamen leider nur etwa 60 Leute.
Heute fand ein Aktionstag gegen Bertelsmann, v.a. die Bertelsmann-Stiftung und das von ihr betriebene "Centrum für Hochschulentwicklung" (CHE), in Gütersloh statt.
Zum Zusammenhang des CHE mit der neoliberalen Privatisierung und Kommerzialisierung von Bildung sei auf zwei ältere indymedia-Beiträge verwiesen:
http://www.indymedia.de/2002/06/24180.shtml
http://www.indymedia.de/2002/06/24896.shtml
Und nun zu den Ereignissen in Gütersloh:
Nachdem wir mit ein paar Leuten in Gütersloh am Bahnhof angekommen waren, dachten wir zunächst, wir hätten uns irgendwie mit der Zeit vertan - es waren keine 20 Personen da. Doch dem war leider nicht so, wenn auch noch ein paar Menschen eintrudelten. Dabei erfuhren wir auch, daß aus Paderborn wohl noch ein Reisebus unterwegs sei. Angesichts der 5000 Leute, die der Veranstalter angemeldet hatte, begegnete uns der Einsatzleiter der Polizei mit einer geradezu mitleidigen Freundlichkeit, die man auch als leisen Spott verstehen konnte. Manch eineR meinte auch, da bekomme wohl jedeR seinen/ihren eigenen Wasserwerfer.
Daraufhin sagten die Veranstalter nach einigem ganz und gar nicht demokratischen Hin und Her die Demo ab, weil sie meinten, dies sei einfach nur peinlich (was es allerdings auch war).
Zum Glück erklärte sich ein anderer Teilnehmer bereit, die Demo wieder anzumelden, woraufhin auch noch einige Menschen eintrafen, so daß wir insgesamt etwa 60 Leute waren.
Angesichts dieses fulminanten Ansturmes kürzten die Veranstalter die Route, so daß wir gut eine halbe Stunden zum CHE brauchten. In Anbetracht der winzigen Schar machte der Zug sogar noch optisch und akustisch halbwegs etwas her.
Am CHE wurden wir auch schon erwartet: CHE-Chef Müller-Böning ließ sich trotz Krücke die "Ehre" nicht nehmen, die DemonstrantInnen persönlich auf der Wiese vor dem CHE zu "begrüßen", wobei selbiges von einer Froschkette abgeriegelt wurde, die durchaus für die zehnfache Zahl DemonstrantInnen gereicht hätte.
Dafür, daß nicht noch gute Laune mit dem "lieben Onkel" aufkam, worauf Müller-Böning es offenbar abgesehen hatten, sorgten etliche Redner, die die Rolle des CHE deutlich darstellten und klarmachten:
Für uns hat eine solche "Organisation" keinerlei Legitimation, auf die (Um-)Gestaltung des Bildungswesens Einfluß zu nehmen und wir lehnen deren Rolle dabei strikt ab!
Danach machte Müller-Böning das Angebot, in seinem "Palast" mit ihm zu diskutieren, das von den meisten konsequenterweise abgelehnt wurde, da das Eingehen darauf durchaus als Legitimation der Rolle des CHE aufgefaßt werden könnte und solche Diskussionen, wie die Erfahrung zeigt, meist doch nichts bringen. Ob einzelne trotzdem mitgegangen sind, kann ich nicht beurteilen.
Angesichts des zwischenzeitlichen Platzregens löste sich die Demo dann auch bald auf.
Positiv ist zu erwähnen, daß viele Pressevertreter anwesend waren, was wohl daran lag, daß viel mehr TeilnehmerInnen angekündigt waren. Und dies ist auch das Enttäuschende, daß bei einer landesweit(!) mehr oder weniger intensiv angekündigten Aktion keine hundert Leute gekommen sind. Bleibt nur zu hoffen, daß die gleichzeitige Aktion in Köln dafür erfolgreicher war.
Zum Zusammenhang des CHE mit der neoliberalen Privatisierung und Kommerzialisierung von Bildung sei auf zwei ältere indymedia-Beiträge verwiesen:
http://www.indymedia.de/2002/06/24180.shtml
http://www.indymedia.de/2002/06/24896.shtml
Und nun zu den Ereignissen in Gütersloh:
Nachdem wir mit ein paar Leuten in Gütersloh am Bahnhof angekommen waren, dachten wir zunächst, wir hätten uns irgendwie mit der Zeit vertan - es waren keine 20 Personen da. Doch dem war leider nicht so, wenn auch noch ein paar Menschen eintrudelten. Dabei erfuhren wir auch, daß aus Paderborn wohl noch ein Reisebus unterwegs sei. Angesichts der 5000 Leute, die der Veranstalter angemeldet hatte, begegnete uns der Einsatzleiter der Polizei mit einer geradezu mitleidigen Freundlichkeit, die man auch als leisen Spott verstehen konnte. Manch eineR meinte auch, da bekomme wohl jedeR seinen/ihren eigenen Wasserwerfer.
Daraufhin sagten die Veranstalter nach einigem ganz und gar nicht demokratischen Hin und Her die Demo ab, weil sie meinten, dies sei einfach nur peinlich (was es allerdings auch war).
Zum Glück erklärte sich ein anderer Teilnehmer bereit, die Demo wieder anzumelden, woraufhin auch noch einige Menschen eintrafen, so daß wir insgesamt etwa 60 Leute waren.
Angesichts dieses fulminanten Ansturmes kürzten die Veranstalter die Route, so daß wir gut eine halbe Stunden zum CHE brauchten. In Anbetracht der winzigen Schar machte der Zug sogar noch optisch und akustisch halbwegs etwas her.
Am CHE wurden wir auch schon erwartet: CHE-Chef Müller-Böning ließ sich trotz Krücke die "Ehre" nicht nehmen, die DemonstrantInnen persönlich auf der Wiese vor dem CHE zu "begrüßen", wobei selbiges von einer Froschkette abgeriegelt wurde, die durchaus für die zehnfache Zahl DemonstrantInnen gereicht hätte.
Dafür, daß nicht noch gute Laune mit dem "lieben Onkel" aufkam, worauf Müller-Böning es offenbar abgesehen hatten, sorgten etliche Redner, die die Rolle des CHE deutlich darstellten und klarmachten:
Für uns hat eine solche "Organisation" keinerlei Legitimation, auf die (Um-)Gestaltung des Bildungswesens Einfluß zu nehmen und wir lehnen deren Rolle dabei strikt ab!
Danach machte Müller-Böning das Angebot, in seinem "Palast" mit ihm zu diskutieren, das von den meisten konsequenterweise abgelehnt wurde, da das Eingehen darauf durchaus als Legitimation der Rolle des CHE aufgefaßt werden könnte und solche Diskussionen, wie die Erfahrung zeigt, meist doch nichts bringen. Ob einzelne trotzdem mitgegangen sind, kann ich nicht beurteilen.
Angesichts des zwischenzeitlichen Platzregens löste sich die Demo dann auch bald auf.
Positiv ist zu erwähnen, daß viele Pressevertreter anwesend waren, was wohl daran lag, daß viel mehr TeilnehmerInnen angekündigt waren. Und dies ist auch das Enttäuschende, daß bei einer landesweit(!) mehr oder weniger intensiv angekündigten Aktion keine hundert Leute gekommen sind. Bleibt nur zu hoffen, daß die gleichzeitige Aktion in Köln dafür erfolgreicher war.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Zwei Lieder zum Üben
Skandal um Clement
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In Dortmund steht ein Hochschulhaus
Und arme Studis fliegen raus,
Denn NRW, wen wundert´s noch,
Hat ein Milliarden-Haushaltsloch!
Herr Clement sagt: Nehmt Studis ran!
Mit 50 Euro fängt es an!
Sie streichen selber Spenden ein,
Auch Schwebebahnen dürfen sein!
Und draußen in der großen Stadt
Laufen Studis sich die Füße platt!
Skandal in NRW, Skandal in NRW,
Skandal - Skandal um Clement!
Nach der Melodie von "Liebe ohne Leiden" (Udo Jürgens)
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Wir wollen einfach frei studieren
Ohne finanziellen Zwang.
Sie wollen Studiengebühren
Denn Ihnen dauert´s viel zu lang!
Kein lauer Lenz ist das Studieren,
Könnt Ihr das nicht versteh´n?
Mit Euren Studiengebühren
Werden viele pleite geh´n!
75 waren wir doch...
symptome
peinich?
was daraus auch für mich zu sprechen scheint, ist eineseits mangelnde kommunikation (bei der mobilisierung und den absprachen über diese aktion) und anderseits die bereitschaft, wünsche und nicht fakten zur handlungsgrundlage zu erklären.
aber das ist auch ziemlich egal. wichtig ist doch, dass am 28.8. eine sinnvolle poltische aktion stattfandt. und hätten die ca. 75 zuvor gewußt, dass sie "nur" 75 sind, dann hätten sie sich auch noch cooler aktionsformen ausdenken können. situationsadäquate eben.
es ist weit verbreitet, in bruttoregistertonnen zu denken. es wäre aber viel besser und schöner, an die möglichkeiten der vielfalt zu denken. die(se) multitude ist aber da.
in diesem sinne:
sehr nette aktion und berichterstattung
*:o)
nur gegen symptome-nicht gegen ursachen?