Erneuter Warnstreik an der Uni-Hamburg

stefan 25.06.2002 18:39 Themen: Bildung
Fotos und kurzer Bericht
Der Philolsophen Turm, das PI und der Pferdestall wurden heute erneut besetzt. Das erhofte Bild mehrerer hundert streikender Studenten blieb leider jedoch aus.
Es waren kaum mehr "Besetzer" als letzte Woche, obwohl eine große Mehrheit der Letzten VV mit über 1500 Teilnehmer/innen sich für einen Streik ausgesprochen haben.
Der Ablauf war der selbe wie in den letzten Wochen.
Der Streik stiess grösstenteils auf unverständniss, man bekam standartfragen wie "wie lange streikt IHR denn noch?" gestellt, der ein oder andere Held versuchte sich durchzuboxen oder liess sich tolle ausreden oder tricks einfallen um das weitgehend leere Gebäude doch noch betreten zu können.
Besonders im Hauptgebäude, so ist mir zu ohren gekommen kam es zu ausschreitungen und beschimpfungen.
Ach ja, das WM spiel sollte natürlich keinem vorenthalten werden und daher wurden zwei Frenseher in den Vorraum des Philo-Turms und vor den Pferstestall gestellt.
Das zog natürlich unmengen an Studenten an, die sich plötzlich mächtig freuten, dass gestreikt wird.
Wie zu erwarten war nach dem Spiel der ganze Raum wieder leer
und Man stand erneut mit den gleichen Leuten wie morgens vor den Türen....
Mal schaun wie es heut abend wird und wie die näxten Aktionen werden....
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Ergänzungen

endlich

streikposten 25.06.2002 - 18:46
danke stefan, dass du die gesichter der streikenden diesmal unkenntlich gemacht hast!
momentan ist alles ruhig, heute nacht wird es viel party geben. morgen hoffentlich eine grosse demo und viel aktion in der innenstadt

anstrengend, aber gut

garrison 25.06.2002 - 20:00
Streikposten sein kann manchmal schon anstrengend werden. Besonders wenn Kommentare kommen, wie "500 Euro Studiengebühren kann ich mir leisten" bzw. wenn Plakate heruntergerissen werden.
Die Besetzung des ESA Hauptgebäudes war anstrengend, aber gut. Am rabiatesten ging es zu, als Studenten zu einer Jura
Vorlesung durchbrechen wollten, oder als am morgen Studenten einen Streikposten im Philturm überrannten, um zu einer Jura-Vorlesungen zu gelangen (diese kamen dann jedoch nach 10 min. wieder von der ausgefallenen Veranstaltung).

Aber: Wer nicht handelt wird verkauft. Kommt morgen alle zur
Demo. Laßt den Pessimismus zu Hause, ....

Studisolidarität

Autodidakt 26.06.2002 - 02:50
Studis sind zum größten Teil nur solidarisch, wenns um ihren eigenen Arsch geht.
Letztendlich geht es nur um Besitzstandswahrung.
Aber selbst das scheint in der Spassgesellschaft nicht mehr zu funktionieren.

Mein herzliches Beileid.



@autodidakt

robin 26.06.2002 - 17:08
nervt langsam, dieser arrogante proletarierInnenstolz geht mir langsam echt auf den keks... auch ich hätte lieber hunderttausende kritischer studis, die zu allem möglichen aktionen machen, muss mich aber erstmal damit abfinden, das viele erst schrein, wenns wehtut. Aber bitte nicht ständig dinge posten, die eh jedeR weiß...

Demokratie vs. Diktatur von Minderheiten

void 27.06.2002 - 13:07
Liebe Streikenden,
Euer Streik ist undemokratisch, unberechtigt und unbegründet.
Auf einer nicht beschlussfähigen Hauptversammtlung beschlossen
verkommt Euer Protest zur Farce. Mit der Streikerei tut Ihr
Eurer (unserer?) Sache keinen Gefallen, denn Ihr bringt die
Mehrzahl der Studenten nur gegen Euch auf. Viele die ansich
weder für die Pläne des Senats, noch gegen Euch sind empfinden
Euer Verhalten als Nötigung und Anmassung. Wir haben Euch lange
Zeit im AStA gewähren lassen und Euch unsere Stimmen bei
den Wahlen nicht verweigert, da Ihr mit unseren Interessen
zumindest nicht kollidiert seid. Wenn es so weiter geht und
Ihr unser (jetzt schon teures) Studium weiterhin aktiv
behindert könnte es langfristig zu grösseren Unglücken
und Auseinandersetzungen innerhalb der bis jetzt Homogenen
Masse der Studenten kommen. Ihr macht Euch im Moment aktiv
neue Feinde und das mit rasender Geschwindigkeit. Feinde
die Ihr nicht braucht und Feinde nicht ihr nicht haben müsstet.

Mit Phrasen wie "Enteignet alle Millionäre" die in keinerlei
Einklang mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung
stehen und damit den Protest verfassungswidrig machen werdet
ihr vor der Mehrzeahl der neutralen Studenten nicht gewinnen.
Sicher gab es auch Studenten die gesagt haben "Studiengebühren:
ja bitte, dann sind wir Euch endlich los" aber das entspricht
nicht der Meinung der Mehrheit.

Deshalb meine Empfehlung: findet Protestformen die Euer
Überleben im Meinungsbild der Uni erlauben, denn sonst
könnte es nicht nur sehr unangenehm werden, sondern das
Signal das offene (gewalttätige?) Auseinandersetzungen
zwischen den Studenten im Hinblick auf Euren Protest
aussenden könnten droht Eurer Argumentation die
Grundlage zu entziehen...

Da ist was dran

Studi 27.06.2002 - 13:19
Man kann die anderen Studis nicht zwingen mitzustreiken, da mit einem Streik oft verbunden ist, mindestens ein Jahr länger zu studieren. Streik ist gut, wenn alle freiwillig mitmachen. Ansonsten müssen Aktionsformen praktiziert werden, die dem Staat wehtun. Ansonsten habt Ihr meine Solidarität!

wird bestimmt zensiert!!!!!!!!!

al 27.06.2002 - 18:31
So sieht es also aus, wenn die generation der alt 68er- sprosse sich entschließt zu streiken. paradox: man tritt offiziell ein für bildung und wissenschaft, lehnt aber vorlesungen ab und versperrt, manchmal sogar gewalttätig, studenten mit einer anderen meinung den weg.
eine seltsame auffassung von demokratie, die gerade die leute der asta da an den legen. aber wenn ihr so weiter macht, eventuell noch den einen oder anderen polizisten verprügelt, steht eurer politischen karriere nichts mehr im wege.
aber was rege ich mich überhaupt auf, warscheinlich ist das so wie mit den filmen die man nicht gut findet:
"Du hast das alles nur nicht verstanden."

Arroganz, Intoleranz, Faulheit und Denunzianz ist das einzige, was der großteil der studenten von den sogenannten demonstranten erfährt. denkt euch doch mal was neues aus oder ganz einfach ausgedrückt: bringt doch bitte irgendwann mal argumente vor und tut nicht so, als seid ihr das gewissen und die stimme aller studenten.

Was ist das denn jetzt für eine Kampagne?

Studi 27.06.2002 - 18:37
1.) Die letzten Kommentare zeigen, daß es einige gibt, die ähnlich denken (nur nicht so aggressiv drauf sind wie du)
2.) Jeder geht von sich selbst aus. Du würdest wahrscheinlich alles zensieren, was Deiner Meinung widerspricht.
3.) Guten Tag noch!

Kinderspiele

Hochschulpolitikmüde 27.06.2002 - 22:52
Wo sind wir denn? Unwirksam bestellte Studierunwillige erklären ihre Zusammenkunft für "Vollversammlung", beschließen rechtswidrige Aussperrungen der Studierwilligen, und machen sich Sorgen um die Hochschuldemokratie!!! Die Sorgen sind berechtigt - Ihre APO, liebe SPD, GAl und Konsorten, auf Kosten der Studierenden aber nicht.

Entäuschung

Sieve 28.06.2002 - 14:10
Ich finde es absolut unerträglich, dass die absolut aktiven Streikenden, mit einer sehr agressiven Art und Weise auf den Rest der Studierenden losgehen! Diese überhebliche Art "wir wissen sowieso alles besser, wir machen alles für und Studierende, wir haben die Weisheit mit Löffeln gefressen" ist einfach nicht länger auszuhalten. Mit derartigen Streikaktionen bekommt ihr von der Mehrheit der ca. 50.000 Studierenden keine Zustimmung, denn wir schneiden uns mit diesen Aktionen einfach nur in das eigene Fleisch! Aktionen außerhalb der Universität wären wesentlich sinnvoller, denn dort wird die gesamte Bevölkerung auf unser Problem aufmerksam! Diese paar Aktionen, die wir bis jetzt in der City vollbracht haben, reichen bei weitem nicht aus. Ich merke, dass wir, als Streikende, innerhalb der Bevölkerung auf absolutes Unverständnis stoßen! Hier müssen wir zuerst ansetzen!
Und eines solltet ihr doch auch wissen: Ihr könnt nicht sämtliche Studierende der Uni Hamburg in Bewegung bringen; das hat selbst in den 68ern nicht funktioniert!
Also, bitte, ein bischen mehr Achtung vor Euren Freunden, den Studierenden und nicht ständig diese arrogante Haltung von Euch!
Hört sich alles sehr negativ an, aber ich stehe auch auf Euer Seite ! :-)

schrecklich

berno 28.06.2002 - 16:41
Na wahnsinn.
Bevor hier wieder tausende besserwissende und destruktive kommentare abgeliefert werden schreibe doch bitte einer mal wie es seiner meinung nach weiter gehen soll!!
Die 3000er demo hat gezeigt, dass durch die streiks und besetzungen knapp viermal so viele Leute aktiv und wach geworden sind.
Wozu sind bitte Vollversammlungen da?
Sicherlich nicht um die Studenten durch eine Minderheit zu bevormunden!!!

Zum kotzen......

Daniel 28.06.2002 - 16:47
Studierwillige und Studierunwilige...??
Wo sind wir hier eigentlich!!???!!
Wenn irgendeiner von Euch nicht in der Lage ist 2,3 seiner Vorlesungen zu verpassen sollte er sich mal Gedanken machen.

Dont Feed The Troll

Studierunwilliger soll ich sein! 28.06.2002 - 17:12
Da haben ein paar RCDSler mal Indy entdeckt und denken, jetzt hätten sie es uns aber gegeben. Auf Kritik einzugehen ist wichtig, Gepöbel kann aber ignoriert werden.

WIE WAHR!!

stefan 28.06.2002 - 17:51
..die Kommentare kommen wahrscheinlich von Herrn Dräger persönlich.

danke fuer die kritikfreudigkeit

void 28.06.2002 - 21:37
Na? Da haben wir's ja wieder das arrogante ignorante
verhalten. Ich denke hier sind alle gut gemeinten
worte der Kritik vergebene Liebesmueh', macht einfach
was Ihr wollt, des Semester ist eh so gut wie vorbei
und bis die 3 Monate zum naechsten rum sind ist das
Gesetz eh durch... so viel dann zum nervigen Streik.

jaja....

Peter 28.06.2002 - 22:15
Da muss ich dir Recht geben, bei DER konstrukiven Kritik, noch dazu auf Basis von (annonymen) Kommentaren zu Fotos der Situation ist es eine Unverschämtheit sich aufzuregen.
Ganz toll finde ich aus das IHR/WIR Gerede!!
JYPEE ab näxtem Semester gibts dann Studiengebühren!!

@ danke fuer die kritikfreudigkeit

ein Informatiker 01.07.2002 - 15:27
Tschuldige, aber ich glaube den Vorwurf von wegen "arrogante ignorante verhalten" darfst Du dir auch selber machen.

Minderheitendiktatur, nur weil ein paar Vorlesungen verpasst wurden?? Das ist albern. Ob Streik die ultimative Antwort ist sei dahingestellt aber warum, wenn den soviele Studies gegen das geplante HSG sind aber so unter dem Streik leiden, protestieren sie dann nicht auf andere, ihnen angebracht erscheinende Art...

Ernsthaft, Du wirfst den Streikenden vor sie würden sich als Vertretung der Studierenden aufspielen - und wenn schon, sollen doch alle die sich dadurch nicht vertreten fühlen selbst was auf die Beine stellen. Wo waren den die armen von der Minderheit unterdrückten Studies als Vollversammlung war???

Deine lächerlich überzogenen Drohungen (konnt ich mir jetzt nicht verkneifen), so von wegen: "den volkszorn der guten Studierenden auf sich ziehen, die die Kinder ja eigentlich gnädig gewähren lassen..." kannst Du dir echt sparen. Wen willst Du damit beeindrucken. Ich schaudere jetzt vor Horden betrunkener Burschies, kaffeetrinkender Möchtegerninterlektueller und mit Papies Scheckbuch bewaffneter BWLer...

Sorry für die polemik aber nun... Kritik und Diskussion sind sicherlich (nicht nur bei den aktiven Protestlern)angebracht.
Es ist ja nicht so, das die meistender Studierenden nicht für ihre Interessen eintreten würde, weil sie von einer Minderheit daran gehindert werden, sie haben einfach keine.
Allen anderen steht es durchaus offen sich wie auch immer einzubringen, dagegenzusein, sonstwas zu machen.