Lieber ein Geschwür am After als ein deutscher Burschenschafter

Hämorr 17.06.2002 13:13 Themen: Antifa Bildung
Engagierte Menschen sprengen Veranstaltung mit Burschis an der Uni Freiburg.
Lieber ein Geschwür am After als ein deutscher Burschenschafter

Bereits am Donnerstag, dem 13.06.2002 haben einige engagierte Menschen eine „Informations-Veranstaltung“ über Burschenschaften an der Universität von Freiburg gesprengt.

Die Fachschaft Geschichte der Uni Freiburg hatte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Burschenschaften und Vorurteile“ organisiert und ausschließlich VertreterInnen von Freiburger Burschenschaften und Studentenverbindungen aufs Podium geladen. Darunter waren die Burschenschaft „Teutonia“ (Farben tragend, schlagend, nur für männliche deutsche Staatsbürger, Dachverband: DB), Sängerschaft „Guilelmia-Niedersachsen“ (Farben tragend, freiwillig schlagend, pflichtfechtend, nur für Männer, Dachverband: DS), Katholische Studentenverbindung „Neuenfels“ (nicht Farben tragend, nicht schlagend, nur für Männer, Dachverband: KV) und die musikalische Studentengemeinschaft „Alt-Straßburg“ (nicht Farben tragend, nicht schlagend, für Männer und Frauen, Dachverband: SV).

Etwa 20 Menschen entschieden sich spontan, die Veranstaltung auf keinen Fall stattfinden zu lassen. Konsens war, den faschistoiden Burschis keinen Raum für ihre Propaganda von „Freiheit - Ehre - Vaterland“ zu lassen und sie nicht als Diskussionspartner innerhalb einer sich nach „der schlimmen Zeit des NS“ vermeintlich wieder „normalisierenden“ Nation Deutschland zu akzeptieren.

Der Vorlesungssaal war mit etwa 100 Personen bis auf den letzten Platz gefüllt, mehr als die Hälfte der Besucher gaben sich farbentragend als Burschaftler zu erkennen. Ihr ausgiebiges Begrüssen und Händeschütteln mit anderen Anwesenden ließ darauf schließen, dass noch mehr zivile „Verbündete“ anwesend waren. Als ein Vertreter der Fachschaft Geschichte die Gäste und die Podiumsteilnehmer begrüssen wollte, erklang aus einer der hinteren Reihen ein störendes Poltern. Ein Burschi von den vorderen Rängen bat darum, doch bitte den Lärm etwas einzudämmen, weil er nichts verstehen könne. Dies nahm eine Anzahl von Leuten begeistert auf und applaudierte laut los. „Genau, anfangen“, „Ruhe“ und „Bravo“ Rufe, Pfiffe und ekstatisches Schreien schienen diese Forderung zu unterstützten. Allerdings brach der Applaus zur Überraschung der meisten
Anwesenden auch nach einigen Minuten nicht ab und sollte auch bis zum Abbruch der Veranstaltung nach ca. 45 Minuten nicht mehr verstummen. Hochrot erregte Köpfe, böse Blicke und Vorwürfe antidemokratischen Verhaltens kratzten nicht an der Konsequenz der frenetisch Jubelnden. Zu körperlichen Auseinandersetzungen kam es nicht.


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Dokumentation des Flugblatts:

Tradition und Geschichtsverdrehung - Kurze Information zu Studentenverbindungen

Studentenverbindungen oder Korporationen knüpfen an ein rückwärts gewandtes Geschichts- und Traditionsbewusstsein an. Der Bezug auf den geschichtlichen Ursprung der von ihnen vertretenen Werte geschieht unreflektiert, eine kritische Auseinandersetzung mit der demokratiefeindlichen Rolle der Studenten- verbindungen in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus bleibt meist aus. Aussagen wie: „Traditionen sind Wurzeln; wir wollen nicht wurzellos sein.” und: „Wir pflegen sie nur, (...) wir lassen sie uns nicht madig machen, weil andere sie nicht kennen und verstehen.” (‚Musterantwort‘ auf die Frage „Tradition, wer braucht die heute noch?” aus einem Diskussionsleitfaden des ‚Coburger Convents‘), kommen vielen Korporierten leicht über die Lippen. Dabei bestanden diese Traditionen seit mehr als 100 Jahren maßgeblich darin, auf der Seite der Reaktion und der Unterdrücker gestanden zu haben. Der rudimentär vorhandene emanzipatorische Aspekt des Urburschenschaftsmythos (z.B. antifeudale, antiaristokratische Ansätze und die Forderung nach Freiheit, Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit) wird zum Großteil auf einen fragwürdigen und diffusen nationalistischen Mythos reduziert. Demokratiefeindlichkeit zeigten die deutschkorporierten Studenten schon vor 1933. So gab es ein starkes korporationsstudentisches Engagement im faschistischen Kapp-Putsch und in den Freikorps, die einen menschen-verachtenden Antisemitismus an den Tag legten und deren Taten insbesondere darin bestanden, Teile des Volkes, auf das die Korporationen angeblich soviel Wert legen, niederzumetzeln. Den Vorwurf der Unterstützung des NS-Faschismus versuchen Verbindungsstudenten mit dem Hinweis auf die ‚zwangsweise Auflösung‘ von Verbindungen zu entkräften. Ein sehr dürftiges Argument, wenn man sich Zitate wie das folgende aus einer Erklärung der Burschenschaft ‚Frisia Göttingen‘ zur bereitwilligen Selbst- auflösung und Überführung der Deutschen Burschenschaft (DB) in den National-
sozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) 1935 zu Gemüte führt: „Eine Korporation aber gegen den Willen des Führers können wir nicht aufrechterhalten, weil wir uns alle zu ihm bekennen. Möge die neue Form studentischer Gemeinschaft, der NSDStB, unsere Stelle würdig vertreten.” Zudem galt die sehr vereinzelte korporationsstudentische Opposition nicht der nationalsozialistischen Weltanschauung an sich, sondern der unakademischen und populistischen Art, mit der diese an den Hochschulen eingebracht wurde, sowie dem Alleinvertretungsanspruch der NSDAP. Ansätze eines oppositionellen oder auch nur hilflosen Antifaschismus sind kaum zu finden. Dagegen leicht zu finden ist ein hemmungsloser Veteranenkult mit Gedenken derer, die „für das Vaterland starben” – so fanden sich Korporierte auch in der Riege der Geschichtsverdreher gegen die ‚Wehrmachtsausstellung‘. Opfer ‚rassischer‘ und politischer Verfolgung im NS sind dagegen scheinbar keiner Erwähnung wert, wohl auch, weil darunter keine Verbindungsstudenten waren...

Nationalismus

Deutschtümelei und Nationalismus stehen bei Korporationen hoch im Kurs. Das Bekenntnis zu Volk und Vaterland: Eine der leichtesten Übungen eines Korporierten. Nationalistische Anschauungen werden je nach Verband mehr oder weniger konsequent gedacht und in politische Forderungen umgesetzt. So ist in dieser Hinsicht beispielsweise der ‚Coburger Convent‘ (CC) rücksichtsloser als Verbindungen des katholischen Cartellverbandes (CV):
Das vollständige Absingen des Deutschlandliedes soll der Korporierte nach dem bereits erwähnten Diskussionsleitfaden des CC damit rechtfertigen, dass dies in der BRD nicht verboten sei. Und überhaupt: „Ob das Lied zu jeder Feier passt, ist eine Frage des Geschmacks.” Der gute Geschmack des Chauvinismus hat enge Grenzen, denn: „Wer aber während der Hymne hocken bleibt, der provoziert; nicht wir, die wir singen. Klar?” Und damit ist der rechte Rand des Verbindungswesens noch lange nicht erreicht. Bei manchen Korporationen sind die Leitbilder denen des rechtsextremen Spektrums derart angenähert, dass eine klare Trennung nicht mehr möglich ist. Hier ist insbesondere die ‚Deutsche Burschenschaft‘ (DB) zu nennen. Im vom rechtsextremen Flügel dominierten Gesamt-verband der DB hegt man Affinitäten zu Militarismus, Revanchismus und Revisionismus. So lehnt die DB die Oder-Neiße-Grenze ab, bekennt sich zum Deutschen Reich in den Grenzen von 1937, wünscht ein Zusammengehen mit den österreichischen Burschenschaften und hegt weitere solcher großdeutscher Wahnvorstellungen. In der DB finden sich Vertreter des völkischen Rassismus ebenso wie Propagandisten antiegalitärer Standpunkte. Überschneidungen mit dem Rechtsextremismus sind, wie gesagt, weltanschaulicher, aber auch personeller Natur. Dennoch und trotz der stark rechtslastigen Verbandspolitik sind nicht alle Burschenschaften der DB als rechtsextrem zu bezeichnen - zumindest aber als rechtskonservativ. Die Argumentation anderer Dachverbände, ‚unpolitisch‘ zu sein oder eigene ‚gemäßigtere‘ Positionen zu haben, ist eine Schein-distanzierung von rechten Tendenzen innerhalb anderer Korporationen und Verbände, da sie im Convent deutscher Korporationsverbände/ Aktivitas (CDK, Dachorganisation der ‚Aktivitas‘ von zwölf Korporationsverbänden) und Convent deutscher Akademikerverbände/ AH (CDA, Dachorganisation der ‚Alten Herren‘ von zwölf Korporationsverbänden) mit eben diesen angeblich Geschmähten gemeinsame Politik betreiben und so auch rechtsextremen Strömungen eine gehörige Portion Toleranz und Akzeptanz entgegenbringen.

Frauenfeindlichkeit

Studentische Verbindungen bauen zu starken Teilen auf einem männerbündischen und sexistischen Mythos auf, der Frauen auf das Äußerliche und ‚Dekorative‘ reduziert und patriarchale Strukturen aufrecht zu erhalten versuchen. Auch die Gründung von Frauenverbindungen erscheint ebenso wenig positiv, wenn Strukturen, Inhalte und Zielsetzungen von den Männerbünden übernommen werden, denn dies ändert nichts an den obigen Ideologieelementen. Schließlich ist es relativ egal, ob nun Männer oder Frauen reaktionäre Inhalte vertreten.

Elitärer Verbindungsklüngel

Angesichts des geringen Anteils der Korporierten an der Gesamtheit der HochschulabsolventInnen entsteht leicht der Eindruck, die Auseinandersetzung mit studentischen Verbindungen sei nicht notwendig. Angesichts der Positionen der ‚Alten Herren‘ (ehemalige Mitglieder der Aktivitas; nach dem Studium der Altherrenschaft einer Verbindung angehörend) in Staat, Politik und Wirtschaft wird aber klar, dass es sich hier nicht um eine gesellschaftliche Randgruppe, sondern um eine pressure group handelt, die in der Lage ist, politische Ziele mit Nachdruck zu verfolgen und politische Vorgaben zu machen. Die Liste der Manager, Politiker, Kardinäle, Ministerial-beamten und Hochschulprofessoren, die sich aus dem Korporationsmilieu rekrutieren, ist lang. Dabei üben die ‚Alte Herren‘ nicht nur über ihre gesellschaftliche und politische Position Einfluss aus. Sie sind in ihrer Rolle als ‚Alte Herren‘ über die materiell-finanzielle Abhängigkeit der ‚Aktivitas‘ auch in der Lage, die politische Ausrichtung der jeweiligen Verbindung maßgeblich mitzubestimmen. Ein Einfluss, der nicht einmal ein direkter sein muss, sondern auch dadurch wirkt, dass die genannte materielle Abhängigkeit bei den Aktiven ein Verpflichtungsgefühl und ‚vorauseilenden Gehorsam‘ aufkommen lässt, der die Interessen der ‚Alten Herren‘ bedient. Wenn man sich die zentralen Positionen in Kapital und Staat betrachtet, die diese oftmals innehaben, ist es nicht schwer sich vorzustellen, welche Interessen so eingebracht, bedient, durchgesetzt und tradiert werden...

Quelle:
Hochschulgruppe Unabhängige Linke (UL) an der FU Berlin
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Ergänzungen

afterwork

lieber braune spaghetti als rote tangelli 17.06.2002 - 17:46
Jetzt ist es amtlich, linke haben geschwüre am after!

Kleiner Unterschied

Hämoagil 17.06.2002 - 18:39
War kein Vertreter von Verbindungskritischer Seite eingeladen oder wollte sich nur niemand einer Diskussion stellen?
Ansonsten:
Ist doch nett von den Verbindungsstudenten das Publikum nicht nach Gefälligkeit vorzusortieren.
Vielleicht müssen sie auch noch beim Asta Nachhilfeunterricht nehmen in Sachen frühzeitige Selektion, dort werden Besucher mit Band gleich nicht zugelassen.

In einer Demokratie ist mir aber das Vorgehen der Verbindungsstudenten lieber.

Diejenigen mit den Argumenten werden überleben!

nicht so grosse töne spucken, burschis...

postpunk 17.06.2002 - 21:11
ausserhalb eurer kneipsäle und convente sieht man eure narbenfressen idR ja doch nur am boden oder von hinten.
schöne grüsse an eure feigen kameraden von der normannia und der allemania heidelberg. trauen die sich immer noch nicht in farben aus dem haus? :)

degeneriertes, versoffenes nazipack.

Totalitärer Charakter

Sonnenmaus 17.06.2002 - 23:43
Klar, mensch kann sich über Burschenschaften streiten. Doch sie vollkommen pauschal und undiffenziert als "rechtsextrem" darzustellen, ist einfach daneben.
Lass doch die Leute selbst entscheiden, ob sie in eine Burschenschaft wollen oder was sie über sie denken!
Wie legitimiert ihr eigentlich eine "Sprengung" einer Info-Veranstaltung? Mit Attributen wie anti-totalitär oder demokratisch wirds wohl schwer...

Demokratie ist nachts kälter als draußen

Marvin Rouge 18.06.2002 - 00:58
Demokratie ist Demokratie ist nicht!
"Lass doch die Leute selbst entscheiden, ob sie in eine Burschenschaft wollen oder was sie über sie denken!"
Das ist doch keine Demokratie, sondern ihr bürgerlicher Abglanz, wenn ausschließlich männliche, national gesinnte, potentielle Duellanten als Gleiche unter Gleichen bei einem Vortrag zuhören. Erstens sind die nicht Gleich und zweitens: selbst wenn sie es wären, so wären alle nicht männlichen, nicht national gesinnten, nicht-Duellanten nicht ganz so gleich wie die.
Affirmation als Kritik - Kritik als Affirmation.
Klaas kommt.
Vive la résistance.

super!

danjel 18.06.2002 - 06:57
schoen wenn sowas spontan hinhaut!
satte aktion!
was da leute von demokratie und so erzaehlen, ist mir schleierhaft. wo leben die denn?
die veranstalter etc. duerften im endeffekt uebrigens doch mehr als zufrieden sein: sind doch ihre vorurteile gestaerkt und die buerschlein sehen gleich wie vaterlaendische opfer aus.
klar waere auch eine disko schoen gewesen, vielleicht um einiges peinlicher. aber ob dafuer der raum gelassen worden waere?!...

Super?

Hämoagil 18.06.2002 - 08:31
@danjel

Zu der Frage, wo wir denn leben:

Wir leben in einer Demokratie, dort sind nunmal eigene Standpunkte erlaubt über die auch diskutiert werden darf.

Manchen wäre es hier wohl lieber, wenn Verbindungsstudenten zur besseren Kenntlichkeit Armbinden tragen müßten, um sie besser aus dem "demokratischen" Leben ausgrenzen zu können.
Beliebte Maßnahmen in Deutschland sind auch: Eigentumsentzug, Verbrennung mißliebiger Symbole, Pauschalisierende "Urteile" um den politischen Mitbewerber ins demokratische Abseits zu stellen.

Würde mich freuen, noch mehr "qualifizierte" Stellungnahmen zu hören.

Diejenigen mit den Argumenten werden überleben.

@hämoagil

Elvis 18.06.2002 - 09:28
@hämoagil
endlich, nach langem suchen habe ich hier einen Demokraten gefunden. Die tollen antifas hier sollten sich da mal ein scheibchen an toleranz und weitsicht abschneiden. Anscheinend sind hier doch nicht alle völlig verblödet!

Schließe mich dir an.

Die besseren Argumente gewinnen!

Au weia!

Hotzenplotz 18.06.2002 - 12:05
Dem reaktionären Säuferhaufen fallen Toleranz und Demokratie immer dann ein, wenn´s ihnen an den Kragen geht.
Persönliche Begegnungen haben mich allerdings eines besseren belehrt. Gerade die Danubia ist voll von Holocaust-Leugnern und anderem Rassistenpack.
Ist ja lächerlich.
Burschis auf den Müllhaufen der Geschichte!!!!!

So sieht er das

er 18.06.2002 - 12:23
Heisst Demokratie, zu aktzeptieren, daß sich Nazis wieder breit machen? Bestimmt nicht. Demokrati heisst aber, mit ihnen zivilisiert umzugehen und nicht ihre Verhaltensweise anzunehmen. Ich finds wichtig, Burschis nicht in Ruhe ihre reaktionäre Scheisse durchziehen zu lassen, find aber eine Antifa-Aktion echt krank.

täter zu opfern...

postpunk 18.06.2002 - 13:19
"Manchen wäre es hier wohl lieber, wenn Verbindungsstudenten zur besseren Kenntlichkeit Armbinden tragen müßten, um sie besser aus dem "demokratischen" Leben ausgrenzen zu können.
Beliebte Maßnahmen in Deutschland sind auch: Eigentumsentzug, Verbrennung mißliebiger Symbole, Pauschalisierende "Urteile" um den politischen Mitbewerber ins demokratische Abseits zu stellen."

was ein witz. daran haben gerade unsere burschifreunde 33-45 kräftig mitgemischt. und erzählt jetzt bloss nicht, verbindungen wären verboten worden - sie sind fröhlich im NS-Studentenbund aufgegangen. das übliche geschwätz - die täter lügen sich selbst zu opfern um...

burschis aufs maul.

Opfer bleiben Opfer

Hämoagil 18.06.2002 - 14:14
@Hotzenplotz
Wenn es einem an den Kragen geht, fällt mir die Polizei ein.
Die Burschenschaft Danubia ist in ihrer Einstellung sicherlich weit rechts anzusiedeln, aber um beim Beispiel zu bleiben, in München gibt es allein über 70 Korporationen. Und nach der jüngsten Diskussion wissen wir auch, daß es zwischen 15-20% latente Antisemiten geben soll.
Geh mal in ein Fußballstadion und verhaue jeden Fünften oder Sechsten und überlege danach, ob Du immer noch richtig liegst. Wenn Sie nicht im Fußballstadion sind es wo anders vielleicht sogar jeder Dritte/Vierte.

@postpunk
Differenzierung ist natürlich ein Fremdwort, aber auch bei diesem Thema ist es notwendig zu unterscheiden. Gerade weil viele konfessionelle Verbindungsstudenten nach dem Krieg nicht zu den belasteten Persönlichkeiten gehört haben, sind so viele von ihnen in öffentliche Ämter eingesetzt worden.

Zu der Begeisterung zwischen 33-45 ein kurzes Zeitdokument (nachzulesen unter  http://www.coburger-convent.de/dokumentation/quellen/hitlerjugend.html)

Der Reichsjugendführer befiehlt: HJ oder Korporation!#

Der Reichsjugendführer veröffentlicht folgenden Aufruf und Befehl des Reichsjugendführers an die Hitlerjugend:

Meine Kameraden!
Schon oft habe ich aus euren Reihen heraus Berichte erhalten, die von der staatsfeindlichen Einstellung gewisser studentischer Korporationen zeugten. Obwohl wir empört waren, daß diese Korporationen, die ihr Fortbestehen einzig und allein der Großzügigkeit des Dritten Reiches zu verdanken haben, heute noch ihr asoziales Treiben fortzusetzen wagen, schwiegen wir in der Hoffnung, daß auch die Restbestände einer überwundenen Zeit zum Erlebnis der deutschen Kameradschaft erwachen würden. Heute wissen wir, daß diese Hoffnung umsonst war.
Verlogene Altheidelberg-Romantik und arbeiterfeindliches Feudalwesen sind die Ideale dieser sogenannten Korporationen. Sie stehen
außerhalb der Volksgemeinschaft und sind Feinde der sozialistischen Nation.

Die Hitlerjugend kann es mit ihrer Ehre als weltanschauliche Erziehungsgemeinschaft der schaffenden deutschen Jugend nicht vereinbaren,
weiterhin solche Einrichtungen anzuerkennen, die sich immer wieder als unseres deutschen Volkes und Führers unwürdig erweisen.
Besonders die Vorfälle, die sich in den letzten Tagen in Heidelberg ereigneten und zur Suspendierung des Korps Saxo-Borussia führten,
geben ein furchtbares Bild der Verrohung und Zuchtlosigkeit, ja abgrundtiefen Gemeinheit einer kleine Clique von Korporationsstudenten,
die lärmt und säuft, während Deutschland arbeitet. Wenn solche Elemente in ihrer Verkommenheit nicht einmal vor der uns heiligen Person
des Führers Halt machen, richten sie sich selbst. Wir aber ziehen darüber hinaus den Trennungsstrich zwischen ihnen und uns, den
Trennnungsstrich zwischen Reaktion und Sozialismus.

Ich verfüge deshalb mit sofortiger Wirkung:

1. Alle an deutschen Hocschulen studierenden Mitglieder der mir unterstehenden NS. Jugendverbände, die einer studentischen Verbindung
angehören, haben sich sofort dahingehend zu entscheiden, ob sie dieser Verbindung oder der Hitlerjugend angehören wollen.

2. Alle Mitglieder der mir unterstehenden NS. Jugendverbände werden in den Listen des Personalamtes der Reichsjugendführung gestrichen,
falls sie in einer studentischen Verbindung »aktiv« werden sollten. Ferner werden die Dienstzeugnisse über ihre Tätigkeit in der HJ.
eingezogen. Eine Überweisung an andere Organisationen der Bewegung fällt dann fort.

3. Mit der Durchführung dieser Anordnung beauftrage ich die Gebietsführer der HZ. und die Führer der HJ.-Arbeitsgemeinschaften an den
deutschen Hochschulen.

Kreuz-Zeitung vom 7. Juli 1935


Soweit das Zitat.
Anscheinend sind sich Sozialisten -ob National oder International- in ihrer Einschätzung der Korporationen einig.

Jeder ist in der Gemeinschaft von Mitmenschen in der er sich wohlfühlt.

Diejenigen mit den Argumenten werden überleben.

War ne klasse Störaktion

alter Adel 18.06.2002 - 14:21
Es ist doch erstaunlich wie viele reaktionäre Burschenschaftler oder Burschenschaftsverfechter den Weg auf diese Seite gefunden haben. Sie schreiben Dinge, da kommen einen die Tränen, Helden sind sie und Verfechter von Gleichheit, Redefreiheit, Versamlungsfreiheit und Demokratie-ihr reaktionären Ärsche.
Das schlimme an einigen Komentaren oben ist weniger, dass sie Burschenschaften in Schutz nehmen (das hätte man sich eh denken können) sondern eher, dass sie hier für ihre Verhältnisse noch Kreide gefressen haben. Klasse Störaktion.

Also Burschenschaftler, nicht Demokratie heucheln sondern lieber vor Reichsfahne masturbieren, aber Hacken zusammen zack, zack.

Zutiefst gerührt

Hämoagil 18.06.2002 - 14:47
@alter Adel
"Reaktion" wurde den Korporierten damals auch vorgeworfen. Kann es daher sein, daß Du Dich irrst? Nach der Theorie der Feind meines Feindes ist mein Freund würdest Du Dich in schlechter Gesellschaft befinden.
Helden sind die wenigsten, am meisten gibt es in Hollyood.
Für Gleichheit, Redefreiheit, Versamlungsfreiheit und Demokratie stehe ich ein und ich hoffe die Mehrheit in der Welt versucht das auch.
Zum Thema "Kreide gefressen": Wenn es bedeutet, daß man eine Auseinandersetzung mit Argumenten führt und nicht ausfällig wird und zu Beleidigungen neigt, kann ich mit diesem Lob leben.

Bitte in Zukunft beachten: Burschenschafter (ohne l) ist nicht der Überbegriff für Verbindungsstudenten. Auf der genannten Versammlung war ein Burschenschafter und ansonsten Korporierte, deren Bünde in ganz unterschiedlichen Dachverbänden organisiert sind.

Wer Wertvorstellungen hat, braucht nicht zu heucheln.
Wer eine Frau hat, ...

Diejenigen mit den Argumenten werden überleben.

no mfs am 7.7.!

anti_sexism 18.06.2002 - 14:56
am 7.7. soll wieder der marktfrühschoppen der marburger verbindungen stattfinden.
am 6.7. gibt es ne demo und am 7.7. ne kundgebung.
kommt zahlreich in die puschen gegen rassismus, sexismus und nationalismus!

hämokratie

hEIThER 18.06.2002 - 19:48
demokratie? so, so... demokratie... hm, demokratie... ach ja, demokratie!!! volXabstimmung und so...
burschis, burschis, burschis
wie hat ihr eigentlich aus eurem braunen sumpf den weiten weg zu indymedia gefunden?
und warum sieht man euch nicht ausserhalb eurer veranstaltungen in der demokratie eure farben tragen?
hm... farbe bekennen und hiebe kassieren!!!

Marktfrühschoppen-"Befreite" Zone

Hämoagil 19.06.2002 - 11:47
@anti_sexism
Da der Marktfrühschoppen zwar hier nicht zum Thema gehört, aber angesprochen wurde, möchte ich allen Interessierten die Seite  http://www.marktfruehschoppen.de empfehlen.

@hEIThER
Indymedia als basisdemokratische Medienplattform ist doch genau der richtige Weg um das Verbindungswesen transparenter zu machen. Das Zielpublikum ist auch vorhanden:
1. Junge engagierte Menschen
2. Menschen, die neugierig auf das angebot der Korporationen sind
3. Menschen, die durch ihr soziales Umfeld Vorurteile über Verbindungsstudenten angenommen haben.
4. Unverbesserliche, die nicht die Mehrheit stellen und denen man daher die Diskussion nicht überlassen darf.

Wenn Du keine Farbenstudenten siehst kann es an mehreren Gründen liegen:
1. Du bist blind
2. Verbindungsstudenten verkehren nicht in den selben Kreisen wie Du.
3. Du lebst in einer "befreiten" Zone, in der bekennende Korporierte um Gesundheit und Eigentum fürchten müssen.

Vermutlich trifft Punkt drei zu, da Dein Schlußstatement "hm... farbe bekennen und hiebe kassieren!!!" nur durch die passive Formulierung nicht als Aufruf zur Gewalt gegen Mitmenschen gesehen werden kann.

Diejenigen mit den Argumenten werden überleben.

argumente

ede 19.06.2002 - 19:40
diejenige mit den argumenten werden ueberleben.
aeh, den kann ich ueber : wer zuerst schiesst stirbt als zweiter.
wenn du argumente dafuer finden willst, dass wir in einer demokratie leben und dass in deutschland die menschen frei sind, denn sehn deine ueberlebenschancen nach deinem tollen slogan etwa so gut aus wie die von ner miezekatze im haifischbecken. die argumente, die ich da bisher gehoert habe, warn eher arogantes gesuelze nach dem motto wir sind so tolerant, dass uns nicht mal unsere moralische ueberlegenheit zu kopf steigt....blau is rot und plus is minus.
eure elitaere scheisse is voll fuern arsch. die scheiss geldschieberei hilft 3 mann beim studieren und der rest muss nebenher arbeiten, weil er nich so denkt wie ihr und sich nich auf ne festgelegte denkweise einlassen will. mann seid ihr gleich. gleich arogant, gleich versoffen und hoffentlich gleich weg.

arme opfer

keine Toleranz für Sexisten 19.06.2002 - 22:06
"Wer Wertvorstellungen hat, braucht nicht zu heucheln.
Wer eine Frau hat, ... " ja, bitte? Wer eine Frau "hat", was ist mit dieser Person? Genau dieser Sexismus der Männerbünde ist ein Grund, warum eben diese einen kräftigen Tritt in die Eier brauchen. Und eure Heulnummer mit den Argumenten ist wirklich sagenhaft. Wo ist denn euer Argument, warum wir sexistische Saufbrüder brauchen, die sich gegenseitig helfen, um andere auszuschließen? Gibt es EIN Argument, warum wir diese rechte Kacke brauchen?

Opfer ohne Klassen

Hämoagil 20.06.2002 - 11:09
@keine Toleranz für Sexisten
Um Dich nicht länger auf die Folter zu spannen:
Wer eine Frau hat (mit einer Frau geht; mit einer Frau eine Beziehung hat; andere Formulierungen, die das Zusammenleben von Mann und Frau ausdrücken), ist deutlich zufriedener.
Konntest Du nicht wissen, tut mir leid.
Meine Formulierung hat "Argumente" Deines Kampfgenossen aufgenommen, die unterhalb der Gürtellinie plaziert waren. In dieser Höhe versuchst Du ja weiterhin mit "schlagenden" Argumenten zu punkten ("in die Eier").
"Sexismus der Männerbünde": Sind damit die Damenverbindungen und die gemischten Verbindungen freigesprochen? Die Korporationen, die nur Männer aufnehmen, betreffend empfehle ich ein Gespräch mit Couleurdamen oder einfach Frauen, die aus irgendeinem Grund bereits auf Verbindungsveranstaltungen waren.

Zum Saufen wird keiner gegen seinen Willen gezwungen, daher dürfte der Anteil des Alkoholmißbrauchs die Verhältnisse in der gesamten Gesellschaft wiederspiegeln.
"die sich gegenseitig helfen, um andere auszuschließen": Wir helfen einander, das ist richtig, aber nicht um andere auszuschließen. Wer sich an uns wendet wird das merken.
Rechts- und linksextremistische Verbindungen braucht niemand.
Arbeite diese Kritikpunkte heraus, differenziere und wir stehen auf der selben Seite. Als Arbeitshilfe sind hier die Verfassungsschutzberichte zu empfehlen.

Diejenigen mit den Argumenten werden überleben.

Wie passe ich in Euer Weltbild.....?

Grün und korporiert.... 27.06.2002 - 02:19
Es ist interresant, diese Diskussion hier zu verfolgen.
Was ich vor allem äußerst interessant finde ist das Weltbild der Anti-VErbindungs-Leute, die hier schreiben.
Vielleicht wäre es ja möglic, Eurer Meinung in einigen Punkten zu zu stimmen, aber leider ist dies nicht möglich, da von Euch kein Argument kommt, sondern nur die Auflistung von Vorurteilen!
Ich frage mich, aber, wie Leute wie ich in Euer Wltbild passen.
Ich bin Mitglied der Grünen und dennoch in einer nichtschlagenden Verbindung aktiv.
Ich kann mir nicht verabscheungswürdigeres vorstellen, als Rechstextreme (wobei anzumerken ist, daß ich Linksextremisten und Autonome auch nicht besser finde. Der einzig gangbare Weg ist der, sich nicht auf den Boden irgendwelcher Extremisten zu stellen, gleich, ob von rechts wie NPD, REPs, DVU etc oder von Links wie PDS, MLPD usw....)
, aber dennoch kann ich die Mitgliedschaft in einer Verbindung durchaus mit meiner politischen Arbeit und Einstellung verbinden!

Ach so.....um Euer Weltbild ganz zu zerstören: Ich in Antialkoholiker....und nicht der einzige davon in meiner Verbindung!

Zur Frage, warum wir außerhalb unseres Hauses recht selten Band tragen:
Wenn man sich bei uns auf dem Campus mit Band bewegt, kann es sehr leicht geschehen, wie einem BBr von mir vor ein paar Wochen, daß man von einer Gruppe sog. Antifaschisten umringt und krankenhausreif geschlagen wird.
Was daran demokratisch sein soll, kann ich nicht sagen und auch nicht erkennen. Man ist dann faschistisch, wenn die Fäuste Argumente ersetzen und man nicht bereit ist, auch andere Meinungen zu tolerieren und zu akzeptieren.
Ich meiner Verbindung finde ich deutlich mehr Demokratie vor, wie in so manchem ASTA und bei weitem weniger extremistische Personen.

Eine anderer, abschließden Punkt noch:
Ja, viele Verbindungen nehmen nur Deutsche auf, die meisten keine Frauen. Dies bezeichnet Ihr als verwerflich.
Warum darf dies aber nicht so sein? Ich kann als Deutscher auch nicht Mitglied werden, im türkischen Kulturverein (haltet Ihr diesen deshalb für rechsextrem) oder einen Posten erlangen im autonomen Frauen -und Rechtsreferat (haltet Ihr dieses Referat deshalb für sexistisch?) oder Bücher ausleihen in der Frauenbibliothek (ist das etwas nicht diskrimierend?) oder warum darf ich denn bitte schön an der Uni nicht auf einem Frauenparkplatz parken (warum geht Ihr dagegen nicht mal vor?)?. Euch fallen Dinge, die Ihr für für extremistisch haltet doch nur dann auf, wenn Sie Eurer politischen Einstellung nicht entsprechen.
Besser solltet Ihr einmal die diskriminierenden Dinge in Euern ASTen und Referaten abstellen, Euch sozusagen einmal an die eigene Nase fassen, da gibt es genug zu tun!


Jetzt erhoffe ich mich auch von Eurer Seite einmal Argumente und nicht immer nur Platitüden, Verleumdungen und Beleidigungen!
....ach so: das Argument "Die Grünen sind sowieso rechsextrem" laßt bitte mal weg, das habe ich oft genug gehört und es wird von Mal zu Mal auch nicht besser.
Naja, und wer so etwas dennoch behaupten sollte, dem kann wohl nicht mehr geholfen werden.....oder er ist so linksextremitisch, daß er sich in Behandlung begeben sollte.

?

?? 27.06.2002 - 11:19
Wieso Welbild zerstören? Natürlich sind nicht alle Burchenschaften Nazis, aber doch sind alle mindestens rechts von liberal (im gesellschaftlichen Sinne) und tragen ein reaktionäres Menschenbild. Das mit den Grünen find ich nicht verwunderlich. Der Anthroposoph und Demokratiehasser Otto Schily war genauso bei den Grünen, wie es einige Ökofaschisten (ÖDP-Teile, die mal geschluckt wurden) immer noch sind.

Schade

Peter 27.06.2002 - 15:39
Leute, ich muss eure Euphorie über eure Aktion zur Podiumsdiskussion der FS Geschichte mal bremsen. Vielleicht mag sie euch ein Hochgefühl von Überlegenheit verschaffen, aber ihr habt damit nichts erreicht. Im Gegenteil. Ihr habt den reaktionären Burschenschaftlern Recht gegeben, dass sie zu unrecht diffamiert werden.
Hättet ihr an der Diskussion teilgenommen, hättet ihr sie locker argumentativ in die Tasche stecken können, denn die meisten von denen sind nur verarmte Muttersöhnchen, die sich in der großen, weiten Welt nicht zu Recht finden und nach Autorität lechzen.
Zu euerm Vorwurf, dass man ihnen keine Plattform geben soll, kann ich nur sagen, dass sie im Moment kaum eine haben und trotzdem weiterhin bestehen und neue Mitglieder finden. Wenn man sie totschweigt, erreicht man nichts damit, da man ihnen den Mythos des Geheimnisvollen lässt, der ihnen Zulauf bringt.
Man muss sie entarnen und argumentativ auf den Zahn fühlen, dann machen sie sich schon selbst lächerlich.

Nochmals schade, hätte mich sehr auf eure Argumente gefreut.

*gähn*

zweiX 09.08.2002 - 11:03
Ar gu mente.
Drei Silben. Eigentlich nicht schwer zu verstehen, oder?

Meinem Bund wurde die Auflösung //befohlen//, nix mit "freudestrahlend in die NS-Studentenschaft übergelaufen".

Verbindungen (im allgemeinen) bilden einen konservativlasitgen Querschnitt der Gesellschaft. Es ist richtig, daß es in vielen Verbindungen einige stramme Nazis gegeben hat - diese sind jedoch (wie in meinem Bund) so ziemlich ausgestorben (biologisch) - das Aktivenleben wird bestimmt von (tadaa) offenen und freiheitsliebenden Studenten. Denn: Eine Verbindung bildet einen Schnitt durch die Gesellschaft (von den schwarzen Schafen abgesehen), d.h. wir haben SPDler, CDUler und FDPler auf dem Haus.

Der ASTA steckt voller APPDler. Wenn das nix aussagt...

"Wer Frauen..." zuvorkommend behandel kann, hat dies womöglich in einer Verbindung gelernt. Da gibt's halt kein Molle und Korn vorm Bahnhof, sondern Weissweinschorle und Sekt beim Stiftungsfestball.

Damit zum nächsten: "Elitärer Klüngel". Mwahaha. Sowas.
Nagut, haste Recht **g**. Scherz beiseite. Die Alten Herren geben gerne von ihrer Lebenserfahrung weiter - nen Job verpasst bekommt hier keiner. Im Gegenteil : Wer als Korporierter einen Bundesbruder empfiehlt oder einstellt, begibt sich auf's Glatteis - erstens hängt man selber mit "dran" am Glück oder Unglück des Schützlings, zweitens sind die Anforderungen an Korporierte, die von Korporierten eingestellt werden NOCH HÖHER als an nichtkorporierte.

Der Korporierte (und intelligente) Personalchef weiss nämlich, daß der Korporierte einige wesentliche Eigenschaften mitbringt, die vielen anderen abgehen:
Teamfähigkeit
Kritikfähigkeit
Führungsqualitäten.

Da is nix mit Klüngel. Doch wenn einem zum X. mal der Arsch aufgerissen wird, weil man dies und das, dann merkt man sich das für eine Weile.

So.

Nochwas?

Achja.

Ich war des öfteren in Couleur an der FU Berlin.
Einige Yoghurtbecher auf dem Pullover später habe ich mir überlegt, daß der AStA und andere "linksdemokratische", haha, Organisationen, es wohl nicht verstehen zu

Akzeptieren

Respektieren

Kommunizieren

Relativieren.

Das ist meine bescheidene Erfahrung.

Gruß

Dennis (XX,XX)
L! ZZZZZZZZ im CC Berlin

Die ewig gestrige Linke

Zappel 12.08.2002 - 11:31
So so, die linke Studentengemeinschaft ist stolz darauf eine Diskussion der Freiburger Korporierten "gesprengt" zu haben.
Mir verdeutlichen sich hier einige der schlimmsten antidemokratischen Haltungen und Handlungen:
-Das Recht auf die freie Rede und Meinung wurde massiv unterdrückt.
-Ein ernsthafter akademischer Diskurs über deutsches Verbindungstum soll nicht statfinden.
Warum nicht?
Hat der ASTA Angst, man könne seine seit Jahrzehnten unveränderten sozialistischen Ideologien über deutsche Verbindungsmitglieder als das durschauen, was sie sind, nämlich gegenstandslos und unpassend?
Machte sich nämlich mal jemand die Mühe, ernsthaft zu recherchieren müsste er erkennen, dass sich ALLE Verbindungen (sei es nun die DB, der CC oder auch der CV) seit Jahren bemühen, ihre Ziele, Prinzipien und Grundsätze einer neuen Zeit anzupassen. Dies mag in dem einen oder anderen Fall nicht immer so klappen, aber wenigstens ist das Bemühen da, selbstkritisch mit der eigenen Vergangenheit umzugehen und reformierend ein neues Selbstverständnis zu schaffen.
Und das dieses Bemühen Erfolg hat, zeigt sich ja am besten an dem ungebrochen hohen Zulauf, den Verbindungen nach wie vor haben. Oder glaubt die studentische Linke allen Ernstes, das Korporiertentum sei für junge Studenten noch interessant, wenn man nicht zeitgemäße Inhalte anböte?
Gleiches gilt übrigens auch für die Damen, welche als Gäste auf den Verbindungshäusern ein- und ausgehen. Fragt sie mal, ob sie sich tatsächlich nur als Staffage vorkommen. Diese Damen sind freiwillig dort und es gefällt ihnen augenscheinlich sehr gut. Oder traut ihr den Studentinnen dieses selbst gebildete Urteil nicht zu?

Aktionen wie diese in dem Feiburger Hörsal erinnern mich stets an Methoden des SED-Regimes (welches sich ja bekanntlich aus dem Erbe eines Joseph Stalin heraus entwickelt hat); Gleichschaltung, Gleichmachen, andere niedermachen!
Liebe ASTA, das Leben ist bunt, die Menschen sind frei und wenn sie sich dazu entschließen bunte Bänder zu tragen, so ist das ihre FREIE Entscheidung!! Akzeptiert endlich, dass es im demokratischen Leben mehr gibt, als ideologisch verwässerte Theorien die allen Menschen gleichermaßen übergestülpt werden sollen, akzeptiert endlich, dass wir uns in einer freien Gesellschaft mit verschiedenen politischen Meinungen befinden.

Wacht auf und werdet zeitgemäß!

Buschenschafter und Geschwür am After.... 12.08.2002 - 14:38
Klar aktzeptieren wir, wenn Ihr Farben traget. Wir aktzeptieren aber nicht, wenn Ihr Eurche faschistischen Ideen in die Realität umsetzt. Ihr seid der SED näher als Ihr denkt!

DER EWIGE ... VERBINDUNGSSTUDENT

Antifantast 13.08.2002 - 00:22
WARNUNG VOR DEM EWIGEN VERBINDUNSSTUDENTEN!



Sind Verbindungen Saufvereine?

JA, SO IST ES!

Im Gegensatz zur besseren, weil linken "Hälfte" unserer Gesellschaft, in welcher bekanntlich ein strikter Konsens hinsichtlich der Ablehnung jeglichen Rauschmittelgenusses besteht, ist der gemeine Verbindungsstudent (in Fachkreisen auch "Burschi" oder "reaktionärer faschistischer Arsch" genannt) ständig besoffen. Das ist deswegen besonders gefährlich, weil er heimtückischerweise einen Weg gefunden hat, gleichzeitig unmäßig zu saufen und - elitär wie er ist - dennoch seine chauvinistischen Karriereziele zu erreichen.



Die erreicht er aber doch nur deshalb, weil die "Alten Herren" innerhalb der Verbindung geradezu mit Jobangeboten um sich werfen, oder?

NATÜRLICH!

Weil der Verbindungsstudent, und also auch der Alte Herr (auch "alter Sack" oder "Altnazi" genannt) es sich zum obersten Ziel gesetzt hat, unserer Gesellschaft Schaden zuzufügen, hat er selbstverständlich gar kein Interesse daran, Stellen mit qualifizierten Leuten zu besetzen. Der perfekte, heimtückische Dolchstoß für unsere Gesellschaft und die freiheitlich demokratische Grundordnung besteht in der Besetzung verantwortungsvoller Positionen mit hoffnungslos versoffenen Verbindungsstudenten.
Aber es kommt noch schlimmer:
Spätestens dann, wenn der Verbindungsstudent sich eine solche Position erschlichen hat, macht er sich – die Hilf- und Wehrlosigkeit der Frauen in unserer Gesellschaft ausnutzend - eine Frau gegen ihren Willen zu seiner unmündigen Sklavin. Sein ihm anerzogenes verschobenes Weltbild verbietet es ihm, diese als gleichwertiges menschliches Wesen anzusehen. Zumindest von SCHLAGENDEN VERBINDUNGSSTUDENTEN weiß man, daß sie nicht nur sich gegenseitig, sondern neben Ausländern, kleinen Hunden und ihren Kindern auch ihre Frauen schlagen.


Verbindungsstudenten sind also die schlimmsten Sexisten überhaupt?


ABER JA!

Die meisten von ihnen bestreiten sogar, daß ihr Vater (der übrigens auch immer korporiert ist) die Hilfe einer Frau benötigte, um sie auf die Welt zu bringen. Authentische Quellen beweisen, daß zwischen sämtlichen Korporierten (auch den weiblichen) ausdrücklich Einigkeit darüber herrscht, daß Frauen nur als Lustobjekt oder Köchin taugen, ansonsten aber wertlos sind.


Aber sind Korporierte denn dann keine Muttersöhnchen?



DOCH, SELBSTVERSTÄNDLICH!



Der Korporierte ist sogar zu feige, sich auf eine ehrliche Prügelei einzulassen, die ihm freundlicherweise von einigen aufrechten und engagierten Mitbürgern auf dem Universitätsgelände oder anderswo angetragen wird. Statt dessen läuft er schnurstracks Heim zu seiner Mutter und heult sich aus.



Können Korporierte denn weinen?



NAJA...


Eigentlich nicht, denn sie haben ja auch keine Gefühle. Aber Korporierte können natürlich so tun als würden sie weinen, solange es der Verfolgung eines niederträchtigen, verachtenswerten Zieles dient.



Zum Beispiel ein rechtsradikales Ziel?




JA, ZUM BEISPIEL!


Verbindungsstudenten lieben nichts mehr, als üble faschistische Pläne zu schmieden, z.B. wie sie die gesamte restliche Welt annektieren und dabei möglichst viele Menschen anderer Abstammung und anderen Glaubens vernichten können. Hitler und Konsorten gelten im Verbindungsmilieu gemeinhin als Weicheier, MEIN KAMPF wird als linksliberales Pamphlet gehandelt. Ausländer haben nach Ansicht der korporierten Faschisten nicht einmal im Ausland etwas zu suchen.



Kann man denn etwas gegen diese furchtbare Bedrohung tun?


KLAR!



Aus der Vergangenheit haben wir einiges gelernt. So wissen wir heute, daß man das Dritte Reich mit einer gewissen Anzahl engagierter junger Menschen mit Farbbeuteln und Trillerpfeifen hätte verhindern können. Auch ein NSDAP-Parteitag wäre durch laute, nicht mehr enden wollende Störgeräusche leicht zu boykottieren gewesen. Mit der sogenannten PAUSCHAL-AUFS-MAUL-TAKTIK können wir heute auf subtile Art und Weise die Entstehung von Vorurteilen und Intoleranz unterbinden.


FREIHEIT IST DIE FREIHEIT DES ANDERSDENKENDEN, SOLANGE WIR ES SIND, DIE ANDERS DENKEN!

Toleranz

Corpsstudent 24.08.2002 - 03:34
Moin,

ich denke sowohl der Artikel, sowie die Komentare sprechen für sich!!

Ein Hoch auf die toleranten linken Weltverbesserer!!!

Seid doch bitte nicht neidisch, sondern schafft mal seber irgnd etwas

Gruß aus Kiel

Gruss zurück

Linker 24.08.2002 - 03:43
Natürlich machen wir selbst was - aber eben ohne Menschen zu unterdrücken und Hierarchien aufzubauen (das gilt zumindest für den freiheitlichen Teil der Linken - Stalinos sind genauso blöd wie Rechtskonservative)

@ Linker

27.08.2002 - 01:11
Wer unterdrückt denn?

Diesem Bericht und den Kommentaren zufolge können das dann ja nur die "Stalinos" sein, oder?

Was meinst Du mit Hierarchien aufbauen?

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