Berlin: 200 bei Pro-Intifada-Demonstration (13 Audios)

mikrofon 16.06.2002 10:46 Themen: Antifa
"Sharon steht für Massenmord - Widerstand an jedem Ort - Sabra, Schatila und Dschenin - die Unterdrückten leben ihn - Alle Kinder wissen schon - Bush mordet mit Sharon", "Israel mordet, der Staat schiebt ab - das ist das gleiche Rassistenpack", "Gegen Zionismus und gegen Krieg - Palästina bis zum Sieg", "Stoppt den Mord, stoppt den Krieg - Intifada bis zum Sieg" aber auch "Nie, nie, nie wieder Deutschland", so lauteten Parolen einer Demonstration von 200 Intifada-Anhängern in Berlin, die am Samstagnachmittag vom Breitscheidplatz zur israelischen Botschaft in der Wilmersdorfer Auguste-Viktoria-Straße führte.
Zu der antizionistischen Veranstaltung aufgerufen [ http://de.indymedia.org/2002/06/23914.shtml]
hatte die "Volkswiderstandsbewegung der Welt, Provisorischer Organisationsausschuß" (VWBW/WPRM) [ http://www.wprm.org/], die in Berlin seit Mitte Mai als Nachfolger der Gruppe "Revolutionäre Kommunisten BRD (RK)" (auch bekannt als RIM = Revolutionary International Movement) auftritt. Dem Aufruf waren ca. 200 Personen gefolgt, neben einer Mehrheit mit nationalen Kleidungsstücken und Emblemen ausgestatteter palästinensischer Teilnehmer auch einige Dutzend Deutsche. Die Veranstaltung fällt damit größenordnungsmäßig deutlich hinter die Pro-Intifada-Manifestationen im April zurück, deren Teilnehmerzahlen sich in vier- bis fünfstelligen Bereichen bewegt hatten. Es scheint, als hätte die nach dem Tag des Bodens einsetzende Abgrenzung der Linken von völkischen Tendenzen erste Anzeichen einer politischen Isolation des harten Kern der Berliner Intifada-Unterstützer sichtbar werden lassen.

Nachdem der Auftakt um 13:00 an der Gedächtniskirche durch heftigen Gewitterregen verzögert worden war, setzte sich gegen 14:00 auf dem Ku'Damm ein kleiner, aber lauter Demonstrationszug in Bewegung. Obwohl die markante Frauenstimme aus dem Lautsprecherwagen das Interesse vieler Passanten weckt (Touristenkommentar: "Warum verkleiden die sich als Araber?"), ist die Stimmung trotz Wetterbesserung zunächst flau und nur wenige Teilnehmer vermögen dem vorgegebenen Cheerleading zu folgen.

Auf Höhe Knesebeckstraße gibt es einen Versuch der Polizei, per Absperrung die Demonstration in Richtung Savignyplatz umzuleiten, der von den Demonstranten nicht akzeptiert wird. Nach Verhandlungen einigt man sich darauf, daß die Demonstration statt wegen der geringen Teilnehmerzahl auf den Gehweg auszuweichen, sich auf die Busspur des Ku'Damms beschränkt. Obwohl zunächst etwas Polizei aufzieht, entspannt sich die Lage wieder, bis es nach einer Zwischenkundgebung an der saudischen Botschaft in Höhe Giesebrechtstraße gegen 15:00 zu einem Zugriff der Polizeieinheiten auf den Lautsprecherwagen kommt. Einige Demonstranten werden zu Boden geschubst, ein Polizist versucht mit dem Schlagstock nach einer über die Motorhaube geworfenen Person zu schlagen, ein Journalist interveniert erfolgreich. Nach kurzem Gerangel wird das Fahrzeug, ein Miettransporter eines bekannten Berliner Fahrzeugvermieters von der Polizei aus dem Verkehr gezogen, die Demonstration setzt ihren geplanten Weg fort. Mehrere schon vorhandene Megaphone können weiterhin genutzt werden.

Am Adenauerplatz biegt die Gruppe von ca. 200 Personen in die Paulsborner Straße ein, der Gang über die Bühne der Berliner Wohlstands-Einkaufsmeile mündet in die Vorgartenlandschaft des Wilmersdorfer Wohngebiets. Die Polizei hat sich inzwiscen wieder aus dem direkten Umfeld des Zugs entfernt, jetzt gilt es zwei nahezu schaulustigenfreie Kilometer bis zur israelischen Botschaft zu absolvieren. In der Auguste-Viktoria-Straße kommt wieder Endspurt-Stimmung auf, unter Rufen "Nieder mit Israel" und "Palästina bis zum Sieg" wird die Polizeiabsperrung in Höhe Reinerzstr. / Flinsberger Platz erreicht. Am Rand der Kreuzung vor der Botschaft sammeln sich die Demonstrationsteilnehmer an den Absperrgittern. Dort findet zwischen 17:00 und 17:30 eine Abschlußkundgebung statt, Redebeiträge werden über Megaphon verlesen. Nach der Auflösung durch die Veranstalter ziehen sich die Teilnehmer geschlossen über die Auguste-Viktoria-Straße in Richtung S-Bahnhof Halensee zurück.

Audios
- [1] Redebeiträge Auftaktkundgebung [arabisch:deutsch 3:1]
- [2] Tanz die Intifada - der Sound des Volkswiderstands der Welt
- [3] Vor dem Loslaufen: Gesinnungstest für Mikrofonhalter
- [4] Trotz eifrigem Cheerleading mag keine Stimmung aufkommen
- [5] U-Bahnhof Uhlandstraße konnte man diesen Redebeitrag hören
- [6] leider während der Tapewechsel, hier der Rest
- [7] Danach kann man schon mehr Stimmen hören, auch unverstärkte
- [8] An der Knesebeckstrasse wird die Demoroute neu verhandelt
- [9] Danach geht es erst mal mit engerer Polizeibegleitung weiter
- 10] Redebeiträge vor der Botschaft von Saudi-Arabien
- [11] antideutsche Ausfälle + Polizei nimmt Lauti
- [12] erste Rede der Abschlußkundgebung
- [13] weitere Redebeiträge der Abschlußkundgebung
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Ergänzungen

Frage

Frager 16.06.2002 - 11:55
Bedeutet "Intifad bis zum Sieg" genaus dasselbe was die Antideutschen wollen: Auf keinen Falle eine friedlich Lösung, sondern solgange kämpfen bis der Feind ausgerottet ist?

PS: Glücklicherweise interessiert es nirgendwo auf der Welt, was ein paar Halblinke in Dumpfland zu diesem Thema denken.

korrekturen

mikrofon 16.06.2002 - 12:13
sorry mods,
ich hatte mit upload-errors zu kämpfen. in dieser fassung fehlt die 6. datei (fortsetzung des redebeitrags u uhlandstr), nr. 7 hat die beschreibung von nr. 6 bekommen und so fort. das letzte audio (nr. 13) hat die beschreibung "erste Rede der Abschlußkundgebung (sorry, lofi wegen Batterieproblem)". bitte entsprechend korrigieren, wenn möglich. die richtige nr.6 müßte noch als einzel-upload vorhanden sein (sorry wegen redundanz).

außerdem inhaltliche korrektur: statt 17:00 - 17:30 muß es 16:00 bis 16:30 heißen

ok - Kümmert sich dann wer drum

EineR 16.06.2002 - 12:15

200 teilnehmer?

berliner 16.06.2002 - 12:37
.....das sind immernoch 200 zuviel!!

Durchgeknallte aller Szenen vereinigt euch!

disgusted 16.06.2002 - 13:36

Dummheit hoch 3

Kampfgans 16.06.2002 - 13:56
"Gegen Zionismus und gegen Krieg!- Palästina bis zum Sieg!"

Wem spätestens hier die Absurdität der Sache nicht auffällt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Wenn es in zukunft bei den 200 Leuts bleibt hab ich noch Hoffnung.

intifada-fans werden weniger?

urmel 16.06.2002 - 14:15
zunäxt muss ich erleichtert feststellen,das die palästinasolidarischen leutz in berlin wohl zunehmend in der lage sind, den linkem antisemitischen, völkischen mob die kalte schulter zu zeigen. bravo !!

ich hab mir die audios angetan und befinde mich kurz vorm ohrensausen, alleine diese scheisshausparolen aus den 70igern (... "usa, völkermordzetrale !"... skandieren mittlerweile intifadafans von extrem-recht bis links) wären zum totlachen,wenns nicht so einen ernsten hintergrund hätte. das die völkisch orientierten revolutionären kommunisten ("RK" und Nachfolger) mit hamas,hizbollah und selbstmordattentätern eine leidensgemeinschaft im völkischen sinne bilden wollen,ist ebenfalls nicht zu leugnen - vielleicht lassen die sich ja auch bald im irak oder iran miltärisch ausbilden,da hüpft das herz im brustkorb des nationalen befreiungskämpfers doch erst richtig: mal selbst den oberimperialisten oder seinen kettenhund in die schranken zu weisen,wäre doch ne alternative. die RAF lässt grüssen und zwar wider mit paliwindel als kopfputz. da iss halt nicht viel,was in der krümelkiste unter der schädeldecke geschützt werden müsste: nur hass,hass,hass und verblendeter antiamrikanismus, der in fundamentalistischen organisationen partner entdeckt.

zum glück war ich schon lange vom einkaufen zurück,nachdem diese schreckensaufzug durch charlottenburg-wilmersdorf gelatscht ist, ich hätte sicherlich eine halbe wassermelone für den lautiwagen übrig gehabt.
da fällt mir nur ein rufgesang aus den 80igern ein : mao-nationalisten verpisst euch,keiner vermisst euch !!!

is ja geil

17.06.2002 - 14:58
was für groteske veranstaltungen so laufen... darf man das remixen? *gg*
wogegen sind die eigentlich? oder wofür? antideutsch? hä?

wogegen die sind?

ich 17.06.2002 - 15:45
eigentlich reicht es die identitäts-ideologen allesamt als antis zu bezeichnen. wogegen die genau anti sind, spielt eher eine untergeordnete rolle.

Track 6

mikrofon 17.06.2002 - 17:18
Leider ist Track 6 fehlerhaft (eine Kopie von Nr. 5).

Hier nachgereicht die richtige Fassung:
 http://de.indymedia.org/2002/06/24324.shtml

twins .

anti , anti , ottifanti . 17.06.2002 - 19:34
es ist mal wieder offensichtlich , die deutschen "antideutschen" nationalen und "antinationalen" sind ein hübsches (?) zwillingspärchen .

VWBW/WPRM???

lsd 17.06.2002 - 21:13
arme revolutionaere kommunisten, jetzt muessen sie alle diesen eigenartigen namen lernen: "Volkswiderstandsbewegung der Welt, Provisorischer Organisationsausschuß", wenn das mal nicht ihre kleinen kleinen hirne sprengt...

Hä?

Hä?-Macher 17.06.2002 - 21:33
Frage 1: Wird Organisationsausschuss echt WPRM abgekürzt?
Frage 2: Wie werden denn die Lager genannt, die VVJ/WPRM nach ihrer baldigen Machtübernahme bauen wird?

war möllemann auch da ???

peter 17.06.2002 - 21:34
...das hört sich ja peinlich an.
ich frage mich ob diese scheisse (nieder mit israel...palästina bis zum sieg..) nicht lieber
auf irgentwelche jn oder julis seiten gepostet werden
sollten !
scheiss krieg, scheiss nationalisten, scheiss antisemiten!
basta.

aber peter

ich 17.06.2002 - 21:36
sowas könntest du sagen, wenn du anders wärst. aber du bist lediglich ein spiegelbild dieser sekte.

haut druff

danjel 19.06.2002 - 02:19
ich moechte gerne auch richtig hemmungslos schimpfen!!!
ich sehe es nicht ein, dass sich halb indymedia an den frischesten unterstellungen aufgeilt, waehrend sich schamlose kuemmerlinge verklemmt zurueckhalten! es wird zeit, dass das jetzt alle richtig machen:
ihr nach deutschtum stinkenden antideutschen, antiimperialistischen, antidenkenden, antikommunikativen, antihirnbenutzenden sektenheinis! du herbert und du "ich" und du und du und du und du auch!!!!
jaaaaaaaaaaaaaaaaaaah :-) ich fuehle mich sooooo gut!
gegen diskussionen und informative ergaenzungen!!!
indymedia wird beleid-media !!!

Ach Quatsch! :-)

Me 19.06.2002 - 02:37
Nur weil 10 Leute sehr massiv auftreten und die anderen X-Tausend dominieren... einfach ignorieren! Das Schlimme ist, daß sich viele Leute täglich mehrere Stunden im Geiste mit diesen Sektenstreits beschäftigen. Dabei gibts doch soviel, was wir erreichen wollten.

wer bist du?

unwichtig 19.06.2002 - 03:51
Es war nur einer bei der Demo, der die ganze Zeit aufgenommen hat. Wer bist du? Du wohnst in Friedrichshain. Bist du derselbe, der die Lügen verbreitet hat, daß in der Rigaer Straße Leute krankenhausreif geprügelt wurden, weil sie Pro-Israel Plakate geklebt hatten? Oder dass deswegen Leute in Kreutzigerstraße mit Eisenstangen angegegriffen wurden?
Und es wurden die Leute während der Demo nicht nur von der polizei "geschupst", es gab Verletzte.

naja

urmel 19.06.2002 - 22:31
die audios sind doch eindeutig,was soll da jetzt der hilflose versuch, mokrofon als lügner abzudissen.
obwohl mir auch einleuchtet,das sich diese scheisshausparolen kein vernünftiger mensch länger anhören will.
das mit der repression iss natürlich kagge,aber das steht auf ´nem ganz anderen blatt.

19.06.2002 - 22:54
Ah, jetzt werden schon subile Drohungen ausgesprochen - wir wissen wo du wohnst... die nationalistischen RIM/RK-Schläger sind wieder da!

Erst Bahamas, jetzt die RIM

haina 19.06.2002 - 23:26
Der F'hain wird schon länger als Projektionsfläche missbraucht weil da ja bekanntlich die ganzen Linken wohnen. Erst haben die Bahamas gegen die Rigaer Straße hergezogen, von wegen zionistenfreie Zone und so weiter. Dann haben die Anti`s sich hier ihre Plakatkriege geliefert, inklusive der Gerüchte und Enten dazu. Und jetzt soll der F'hain dafür verantwortlich sein, dass mal eine einigermaßen sachliche Berichterstattung stattfindet. Schlichter gehts nimmer. Wozu geht man denn über den Kudamm wenn man keine Presse haben will? Und daß Bullen nicht schmerzfrei schubsen ist ja wohl Allgemeinwissen. Mal konkret: Was genau soll an dem Bericht erlogen sein?

Wer bin ich?

mikrofon 20.06.2002 - 14:39
Ich bin eineR von vielen, denen das dauernde uninformierte Gerede über Israel/Palästina-Positionen in der Linken nur noch auf den Keks geht. Wer sich zum Thema der Demonstration äußern will, kann sich vorher das Material anhören. Damit es möglichst authentisch ist habe ich kaum Zusammenschnitt gemacht. Daß diese Aufzeichnungen auch im Interesse der Demoveranstalter sind, hat die VWBW/WPRM im übrigen dadurch gezeigt, daß sie Track 2 auf ihrer Website gespiegelt hat. Genauso wie Krasse Zeiten auch Fotos von beiden Demos hatten, gibt es auch einen Soundtrack von einer Pro-Israel-Veranstaltung:  http://de.indymedia.org/2002/06/23650.shtml

wer bist du? wer bin ich?

immer noch unwichtig 20.06.2002 - 23:28
erstens bin ich eine Einzelperson und habe nichts mit RK zu tun.
zweitens, was ist an einer Frage eine Drohung? Solche Kommentare wie "200 sind zuviel" sind eine Drohung.
drittens war die "Berichterstattung" über antisemitische Überfälle in F'hain erlogen.ich hatte nicht gesagt, daß der bericht über die demo erlogen ist.
viertens finde ich den bericht über die Demo nicht sachlich, sondern voreingenommen und tendenziös.

Nochmal zu den Lügen über F'hain: ich habe mich damals gefragt, wer so etwas tut, bewußt Lügen ins Netz setzen. Sollen wir bewußt gespalten werden? sind da andere Kräfte im Hintergrund tätig? oder will sich da einer nur wichtig tun? da ich dem Staat alles zutraue, traue ich ihm in diesem Fall zu, daß hier bewußt Spaltung betrieben wird. deshalb noch einmal die Frage: wer bist du?

als betroffen, kann ich mich immer noch nicht über das "schubsen" von den Bullen freuen

DEMO in Frankfurt Für freiheit Palästina

Wprm_frankfurt 26.09.2002 - 02:34
Anlässlich des Jahrestages der Intifada:
Aufruf der VWBW –
Volkswiderstandsbewegung der Welt (Frankfurt)

Die zionistische/imperialistische Okkupation beenden-
FREIHEIT FÜR PALÄSTINA !
Demonstration Kundgebung
Samstag, 28. September, bis 18 Uhr
14 Uhr Baselerplatz, Frankfurt/M. auf dem Frankfurter Römerberg
28. September 2002

Jahrestag der Intifada, des Aufstandes der Palästinenser gegen die Besatzung und Unterdrückung durch Israel.