Erwiderung des gefangenen Erwerbslosen Werner Braeuner
Erwiderung des gefangenen Erwerbslosen Werner Braeuner auf einen Artikel im Stern
Offener Brief von Werner Bräuner
Stifthofstrasse 10
JVA Verden
D-27283 Verden
Eine Erwiderung auf den Stern - Artikel
An meine FreundInnen und UnterstützerInnen
Im Stern Nr.18 vom 25.4.2002 war ein Artikel , wo es um meine Person geht; Titel: Ein tödliches Hintergrundrauschen. Der Journalist Kuno Kruse hat die wesentlichen Zusammenhänge gut dargestellt, dabei aber auch gewisse Klischees bedient, in denen ich mich nicht wiederfinden kann: Der eilige Leser will eingängige Geschichten.
Meinen FreundInnen, UnterstützerInnen und nicht zuletzt auch der Wahrheit über die soziale Wirklichkeit bin ich es schuldig, einiges in dem Artikel wenigstens kurz zu kommentieren. Ich bitte euch alle , das hier möglichst breit zu streuen und unter die Menschen zu bringen:
Zuhälter der sozialen Misere...
- Damit meinte ich vor allem die Weiterbildungsunternehmen und ähnliches, von denen sehr viele im Besitz von Gewerkschaften und Unternehmerverbänden sind.
Die Angst, dass sich meine Lebensverhältnisse weiter verschärfen...
- Genauer: die Angst, mit dem Abstieg in die Sozialhilfe der völligen Willkür der Zwangsarbeitsapparaturen schutzlos ausgeliefert zu sein. Da ist das restlose Zerstörtwerden nur noch eine Frage kurzer Zeit !
Und er will doch der Ernährer sein!...
- Es ging um weit mehr: Hätte ich meinen sozialen Abstieg nicht aufhalten können, hätte kein Familiengericht mir ein Besuchsrecht für meine Tochter (immerhin war das nicht mein Hund!) zubilligen können. Dann hätte ich sie niemals zu Gesicht bekommen.
„Keiner durfte erfahren, dass er arbeitslos ist.“...
- Das ist Quatsch. Ich habe meine Arbeitslosigkeit nie als persönliche Schuld oder als persönliches Versagen gesehen. Dazu war ich ein viel zu sachlich und politisch klar denkender Mensch. Eine Arbeitsberaterin hat mir meine Nonchalance einmal empört vorgehalten. Bin ich deswegen schamlos?
„Werner hat sich über Arbeit definiert“....
- Arbeit war Mittel zum Zweck, um nicht in behördliche Zwangsarbeitsmühlen zu geraten. Ich wusste, was mir da blühen würde. Und tatsächlich...
Weiterbildung in Berlin zum PR-Referenten...
- Diese wurde mir vom Arbeitsamt Hannover unter Androhung einer Sperre aufgezwungen.
...wollte den anderen nicht glauben, die sich nur geparkt fühlten...
- Geglaubt hatte ich denen schon. Hatte bloß keinen Bock auf Stürme im Wasserglas; habe da lieber blaugemacht.
Die Welt lichtdurchfluteter Wohnungen erfolgreicher Akademiker...
- ... habe ich immer gemieden wie die Pest!
Dann vergrub Braeuner sich in Nietzsches „Jenseits von Gut und Böse“...
- ... und in etliche andere Schriften dieses Autoren.
„Ich hatte endlich jemand gefunden, der mich aus meiner Lethargie riß“...
- Oder war es umgekehrt ? Jedenfalls kann Liebe schön sein.
... übersetzte Artikel aus der französischen Tageszeitung Libération...
- ... nur in Ausnahmefällen, also genau ein einziges Mal...
Über seine Kindheit spricht er bis heute nicht...
- ... jedenfalls nicht mit jedem. War viel unterwegs, und das war nicht uninteressant. So wurde ich Wikinger...immer auf intellektuelle Beute aus.
Die Furcht zu versagen, Erwartungen nicht zu erfüllen...
- Die Furcht, von dem Bürokratenpack endgültig plattgemacht zu werden !
Diese grausame Furcht vor einem möglichen Erfolg..
- In welchem Kino, bitte, sind wir hier gerade ?
„Mit 2000 Mark Arbeitslosengeld war er doch privilegierter Arbeitsloser...“
- Offenbar weiß Gerald Herzberg nicht, dass gerade Langzeitarbeitslose mit guter Stütze den Arbeitsämtern ein Dorn im Auge sind. Besonders, wenn sie dazu auch noch politisch aktiv sind. Damm geht der Terror richtig los... Denn: Allen soll es gleich schlecht gehen (Ihre SPD)
...war er wieder freundlich, kooperativ, ein Lamm..
- Vielleicht war Braeuner auch einfach zermürbt und fertig, und merkte, dass Bultmann eine besonders hartnäckige Sau ist !
....“schrieb Bewerbungen, stellte sich vor...“
- Lieber Bultmann, das waren Bewerbungsaufforderungen von Ihnen, die nichts taugten, und mit denen Sie mir Druck machen wollten, damit ich in eine dieser völlig hohlen „Trainingsmaßnahmen“ bei Ihrem Partnerunternehmen NBW in Achim gehe. Bultmann, Bultmann, plötzlich die Hosen voll ?
Nähe zerstörte Werner Braeuner, weil er sie nicht ertrug...
- Als faustisches Wesen, das herausfinden will, was den Kapitalismus im Innersten zusammenhält, konnte ich Spießbürger tatsächlich nur schwer ertragen.
Hier drinnen schätzt er die fast paradiesische Ordnung...
- Stimmt sogar, keine Post vom Arbeitsamt mehr!
- Für die sofortige Schließung der Arbeitsämter !!!
- Für Sozialleistungen ohne Verpflichtung zur Arbeitsaufnahme oder Teilnahme an Weiterbildungen usw. !!!
- Für die grundgesetzliche Ächtung des Satzes: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen !!!
- Nie wieder Faschismus !
- Nie wieder Krieg !
- Nie wieder Sozialdemokratie !
JVA Verden, den 27. Mai 2002
Werner Braeuner
Texte von - und Infos über die aktuelle Situation von Wener finden sich auf www.fau-bremen.de.vu
Stifthofstrasse 10
JVA Verden
D-27283 Verden
Eine Erwiderung auf den Stern - Artikel
An meine FreundInnen und UnterstützerInnen
Im Stern Nr.18 vom 25.4.2002 war ein Artikel , wo es um meine Person geht; Titel: Ein tödliches Hintergrundrauschen. Der Journalist Kuno Kruse hat die wesentlichen Zusammenhänge gut dargestellt, dabei aber auch gewisse Klischees bedient, in denen ich mich nicht wiederfinden kann: Der eilige Leser will eingängige Geschichten.
Meinen FreundInnen, UnterstützerInnen und nicht zuletzt auch der Wahrheit über die soziale Wirklichkeit bin ich es schuldig, einiges in dem Artikel wenigstens kurz zu kommentieren. Ich bitte euch alle , das hier möglichst breit zu streuen und unter die Menschen zu bringen:
Zuhälter der sozialen Misere...
- Damit meinte ich vor allem die Weiterbildungsunternehmen und ähnliches, von denen sehr viele im Besitz von Gewerkschaften und Unternehmerverbänden sind.
Die Angst, dass sich meine Lebensverhältnisse weiter verschärfen...
- Genauer: die Angst, mit dem Abstieg in die Sozialhilfe der völligen Willkür der Zwangsarbeitsapparaturen schutzlos ausgeliefert zu sein. Da ist das restlose Zerstörtwerden nur noch eine Frage kurzer Zeit !
Und er will doch der Ernährer sein!...
- Es ging um weit mehr: Hätte ich meinen sozialen Abstieg nicht aufhalten können, hätte kein Familiengericht mir ein Besuchsrecht für meine Tochter (immerhin war das nicht mein Hund!) zubilligen können. Dann hätte ich sie niemals zu Gesicht bekommen.
„Keiner durfte erfahren, dass er arbeitslos ist.“...
- Das ist Quatsch. Ich habe meine Arbeitslosigkeit nie als persönliche Schuld oder als persönliches Versagen gesehen. Dazu war ich ein viel zu sachlich und politisch klar denkender Mensch. Eine Arbeitsberaterin hat mir meine Nonchalance einmal empört vorgehalten. Bin ich deswegen schamlos?
„Werner hat sich über Arbeit definiert“....
- Arbeit war Mittel zum Zweck, um nicht in behördliche Zwangsarbeitsmühlen zu geraten. Ich wusste, was mir da blühen würde. Und tatsächlich...
Weiterbildung in Berlin zum PR-Referenten...
- Diese wurde mir vom Arbeitsamt Hannover unter Androhung einer Sperre aufgezwungen.
...wollte den anderen nicht glauben, die sich nur geparkt fühlten...
- Geglaubt hatte ich denen schon. Hatte bloß keinen Bock auf Stürme im Wasserglas; habe da lieber blaugemacht.
Die Welt lichtdurchfluteter Wohnungen erfolgreicher Akademiker...
- ... habe ich immer gemieden wie die Pest!
Dann vergrub Braeuner sich in Nietzsches „Jenseits von Gut und Böse“...
- ... und in etliche andere Schriften dieses Autoren.
„Ich hatte endlich jemand gefunden, der mich aus meiner Lethargie riß“...
- Oder war es umgekehrt ? Jedenfalls kann Liebe schön sein.
... übersetzte Artikel aus der französischen Tageszeitung Libération...
- ... nur in Ausnahmefällen, also genau ein einziges Mal...
Über seine Kindheit spricht er bis heute nicht...
- ... jedenfalls nicht mit jedem. War viel unterwegs, und das war nicht uninteressant. So wurde ich Wikinger...immer auf intellektuelle Beute aus.
Die Furcht zu versagen, Erwartungen nicht zu erfüllen...
- Die Furcht, von dem Bürokratenpack endgültig plattgemacht zu werden !
Diese grausame Furcht vor einem möglichen Erfolg..
- In welchem Kino, bitte, sind wir hier gerade ?
„Mit 2000 Mark Arbeitslosengeld war er doch privilegierter Arbeitsloser...“
- Offenbar weiß Gerald Herzberg nicht, dass gerade Langzeitarbeitslose mit guter Stütze den Arbeitsämtern ein Dorn im Auge sind. Besonders, wenn sie dazu auch noch politisch aktiv sind. Damm geht der Terror richtig los... Denn: Allen soll es gleich schlecht gehen (Ihre SPD)
...war er wieder freundlich, kooperativ, ein Lamm..
- Vielleicht war Braeuner auch einfach zermürbt und fertig, und merkte, dass Bultmann eine besonders hartnäckige Sau ist !
....“schrieb Bewerbungen, stellte sich vor...“
- Lieber Bultmann, das waren Bewerbungsaufforderungen von Ihnen, die nichts taugten, und mit denen Sie mir Druck machen wollten, damit ich in eine dieser völlig hohlen „Trainingsmaßnahmen“ bei Ihrem Partnerunternehmen NBW in Achim gehe. Bultmann, Bultmann, plötzlich die Hosen voll ?
Nähe zerstörte Werner Braeuner, weil er sie nicht ertrug...
- Als faustisches Wesen, das herausfinden will, was den Kapitalismus im Innersten zusammenhält, konnte ich Spießbürger tatsächlich nur schwer ertragen.
Hier drinnen schätzt er die fast paradiesische Ordnung...
- Stimmt sogar, keine Post vom Arbeitsamt mehr!
- Für die sofortige Schließung der Arbeitsämter !!!
- Für Sozialleistungen ohne Verpflichtung zur Arbeitsaufnahme oder Teilnahme an Weiterbildungen usw. !!!
- Für die grundgesetzliche Ächtung des Satzes: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen !!!
- Nie wieder Faschismus !
- Nie wieder Krieg !
- Nie wieder Sozialdemokratie !
JVA Verden, den 27. Mai 2002
Werner Braeuner
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Zuweit rausgelehnt
"Zuhälter der sozialen Misere", so kann mans auch nennen. Tatsächlich blüht hier ne Schattenwirtschaft, finanziert aus öffentlichen Mitteln um Arbeitslose zu verarschen. Vom Bewerbungstraining bis 8stündigen Bewerbungsschreiben. Diese Firmen die das machen, haben Räume, Einrichtung und Lohnkosten. N Haufen Kohle-wer bezahlt das wohl?
Tip 2: Sozialgesetzbuch und Leitfaden für Arbeitslose sollte in keinen Arbeitslosenhaushalt fehlen. Oft genug halten die sich nichtmal an die eigenen Gesetze, soll heißen, mit denen kann mans doch machen.
Saul du hast Gut reden!
Schlecht Reden
Ein Geplatzter Kredit von 1000 Euro!
Börsen schließen, und Banken verstaatlichen!
Für Frieden! Für Freiheit! Für Gerechtigkeit! Weltweit!
Nietsche ist auch nicht schlecht...
Für das Recht auf Faulheit
-Abschaffung der Altersrente,Einführung der Jugenrente
-Für ein Recht auf Faulheit
-Für die Balkanisierung Deutschlands
-Wir scheissen auf den Kommunismus,da die Kommis uns doch nur wieder zu ungeliebter Arbeit verdonnern.Was bleibt uns Pogoanarchisten da für eine andere Alternative als der Tod auf dem Reisfeld durch irgendeinen faschistischen Aushilfs-Pol Pot daher
-Die Arbeit denen die sie lieben und die ihr Scheissdasein durch sie definieren anstatt durch Kunst,Müssiggang und Literatur zu wachsen
-Arbeitsfetischisten in die SBZ
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Es braucht noch viele Werners
Das blabla in den inis wird nichts ändern.
Wenn die Angst "Sachbearbeiter" gross genug
ist, erst dann wird sich was ändern.
Solidarische Grüsse