Auch Aachen streikt!!!

Antifaprojekt an den Aachener Hochschulen 05.06.2002 00:59 Themen: Bildung Globalisierung Soziale Kämpfe
Mit 95% Zustimmung haben die ca. 3000 anwesenden Studierenden auf der hoffnungslos überfüllten Vollversammlung an der RWTH Aachen heute den Streik beschlossen.

Unmittelbar im Anschluß sind nach Bullenschätzung 6000 StudentInnen in einer Spontandemo durch Aachen gezogen und haben stundenlang den Berufsverkehr lahmgelegt.
Weiter geht's NRW-weit am Samstag:

Kommt alle nach Düsseldorf und beteiligt euch am antikapitalistischen Block! Beginn ist 13.30 Uhr Düsseldorf Hbf.
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Ergänzungen

Solidarität aus Bocum

koko-co²-bold 05.06.2002 - 01:48
Herzliche Solidaritäts-grüße aus bochum. dort entsteht auf dem campus eine zeltstadt. morgen gibts eine streik-demo gegen studiengebühren und bildungsabbau, die um 12 uhr am bochumer hbf beginnt. außerdem ein fettes anlternatives programm auf dem campus. kommt vorbei, erklärt euch solidarisch!

Waren es wirklich 6000

Gregorio 05.06.2002 - 01:54
Kam mir irgendwie weniger vor, - andererseits haben sich wie es scheint schon noch der ein oder andere zu den 3.000, die mit dem Zug begannen, gesellt haben.

Morgen um neune in der früh geht es übrigens am Karman-Auditorium weiter.

inhalte ausweiten

bert 05.06.2002 - 02:08
hey leute als studenten müssen wir eine umfassenden ausdruck
unserer kritik an den verhältnissen formulieren.
es geht darum intellektuell eine brücke zu arbeiterkämpfen,
geschlechteremanzipation, der globalen neliberalen wirtschaftspolitik und ausbeutung sowie der zerstörung der unwelt, als auch der seelenlandschaft der menschen,
zu schlagen.
nur die bildung ist zu wenig.

nicht nur bildung

ali 05.06.2002 - 02:36
die meisten haben es wohl kapiert, dass es hier nicht nur um sie und nicht nur um studiengebühren geht, sondern eher um vermarktung und kapiatlistische verwertung im allgemeinen.

Brücke zum Arbeiterkampf

Gregorio 05.06.2002 - 03:28
Wir protestieren gegen Studiengebühren, nicht gegen die Globalisierung oder den Kapitalismus.

Schließlich sollte man in der Wahl seiner Verbündeten wenigstens ebenso vorsichtig wie in der Wahl seiner Feinde sein.

Nun ja

Studi 05.06.2002 - 03:39
Wenn Du gegen Studiengebühren kämpfst, musst Du aber die Ursachen angehen. Ansonsten gehst Du nicht weiter, als Antifakinder, die die Polizei bekämpfen, weil sie mit irgendwelchen Gesetzen (für die die Polizei gar nichts kann) nicht einverstanden sind.

Lieber Studi...

Antifa-Kiddie (6J.) 05.06.2002 - 10:05
Schön, dass du die Ursachen der Studiengebührenanhebung angehen willst. Aber dein Einwand an uns Antifakiddies ist keine fundierte Kritik. Die Polizei als ausführende Gewalt ist Teil des Ganzen und sie sind keine unschuldigen Ausenstehenden, wie Du es uns hier weißmachen willst. Sie sind demnach nicht nur Opfer des Systems. Mit dem Argument, doch nur Befehle ausführen zu müssen, haben sich TäterInnen schon immer versucht rauszureden. Ich wundere mich jedesmal mit welcher Inbrunst in Deutschland Polizisten einen Nazi-Aufmarsch von ein paar Dutzen TeilnehmerInnen gegen mehrere Hunderte oder mehr GegendemonstrantInnnen durchprügeln. Wenn ich dann noch überlege wie oft unsere eigenen Demonstrationen von durchgeknallten Staatsbütteln belästigt werden, weiß ich wo der Hammer hier hängt!

Lieber Studi, sollte hier jetzt stehen, die PolizistInnen, die ihren Dienst nur verrichten und so oft mit der brutalen, menschenverachtenden Gewalt einer viel besser ausgerüsteter Antifa-Armada konfrontiert sind, tun mir unendlich leid? Ich denke nicht.....

Du Student, ich Kiddie. Ein wenig weniger Überheblichkeit stände dir ganz gut zu Gesicht!

An alle StudentInnen. Hoffentlich wird es diesmal kein Lucky-Streik! Es ist bereits fünf nach zwölf und wenn der Protest zu harmlos wird, besteht keine Chance mehr die ungerechten Studiengebührenreglung zu verhindern. Da sollte mehr als ein Warnstreik eingeläutet werden. Also erstmal rein in den antikapitalistischen Block auf der Studi-Demo am Samstag!

Studi 05.06.2002 - 13:32
Was ich damit ausdrücken wollte: Wenn Du nur die Bullen angreifst und nicht die Ursachen angehst, wirst Du nie etwas ändern. Bullen sind nur ausführend und manchmal macht es Sinn, sich gegen die zu wehren. Genauso ist es mit vielen Studenten - regen sich über die Bedinmgungen an den Unis auf und sind nicht bereit zu überlegen, warum die Bedingungen so sind und was dagegen getan werden kann. "Antifakiddie" schreib ich deshalb, weil mir da so extrem viel unreflektiertheit begegnet.

Presse kippt etwas

derBorst 05.06.2002 - 13:53
Wenn man mal die Presse bei "Paperball.de" verfolgt, so ist langsam zu beobachten, wie sich Sorge einschleicht. Zunächst nach den ersten Streiks, waren es noch die lieben Studis, die mal ein wenig aufmüpfig sind. Mittlerweile kommen jedoch auch zweifelnde Töne, z.B. in Bezug auf die Gewaltfrage. Noch wird der friedliche Charakter der Demos betont. Auch Zweifel der Studis, die vielleicht "ein Semester verlieren" werden beschrieben.

Dies ist erklärbar: schließlich könnten sich die Studis mal Gedanken über gesellschaftliche Alternativen oder radikale Kritik machen, hetzen sie nun nicht mehr den Scheinen hinterher, sondern tauschen sich aus.

Mal schauen, wie lange das alles noch wohlwollend abläuft. Wenn die NRW regierung clever wäre, würde sie die Gebühren abblasen, dann wäre der Protest seiner derzeitigen Grundlage beraubt. Setzt sie auf stur, kann das Ding richtig abgehen...

Dann wäre es aber gut, wenn der Protest eine antikapitalistische Stoßrichtung bekommt, sonst bleibt wieder alles auf Uni etc. beschränkt.