Demo und Trommeln gegen Bush in München

mucmensch 23.05.2002 19:43
Auch in München waren gestern abend Leute gegen die Politik der US-Regierung auf der Straße.
Gestern haben sich ca. 600 Menschen an der Münchner Freiheit zur Demo gegen die US-Politik und den Bush-Kriegsvorbereitungs-Besuch in Berlin versammelt. Als es um kurz nach 17 Uhr nach einigen Ansprachen u.a. vom Münchner Bündnis gegen Rassismus, Münchner Friedensbündnis und attac (sowie einem Satire-Stück der "Truderinger Frauen für den Frieden") losging, war die Menge auf etwa 1000 bis 1500 Leute gewachsen. Auffallend viele junge Menschen mischten sich unter die Demo, bei der das Friedensbündnis, die attac-Leute und die Palästinenser optisch dominierten. Über die Leopold- und Ludwigstraße ging es vor das US-Generalkonsulat, welches natürlich weiträumig mit Gittern und Zäunen abgeschirmt war (der Räumpanzer, der seit dem 11.9. ununterbrochen dort steht, war anscheinend gerade auf Probefahrt). Nachdem es dann bereits nach 18 Uhr war und eigentlich für diesen Zeitpunkt das Bushtrommeln und die Abschlusskundgebung am Marienplatz geplant war, entschied mensch sich, bereits auf halber Strecke und direkt hier vorm Konsulat ein lautes Bushtrommeln einzuschieben. Ca. 20-30 Minuten wurde extatisch auf allem getrommelt, was da war, bzw. geklatscht. Aus dem Lauti gabs auch super Rhythmen. Danach noch kurze Redebeiträge vom Munich American Peace Commitee und einem Vertreter der Palästinenser. Anschließend gings weiter an der Bayer. Staatskanzlei , die gesichert war wie das White House persönlich. Naja, Stoiber lässt grüßen. Lustig war auch die vornehme Schicki-Prada-Meile Maximiliansstr., wo eher nur irritierte Blicke kamen. Dann, so gegen 19.30 Uhr kam die Demo mit lautem Getöse am Marienplatz an. Hier gabs - weils so schön war - nochmal kräftiges Bushtrommeln, sogar mit eigenem Dancefloor (war fast ne RTS ohne Straße). Noch zur Abschlusskundgebung zwei gute und motivierende Redebeiträge, die auch auf die Demo-Verbote in München vom Feb. eingingen. Dann war Schluss und der Platz bald leer. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Transpis eher milde Botschaften enthielten, dass aus dem Kreis der Palästinenser keine fundamentalistischen Sachen zu lesen waren. Und - eigentlich- es hätte insgesamt schon etwas frecher und die Demo selbst nicht so leise (und der Spruch: hoch die int. sol... ist zwar immer aktuell, aber gegen die US-Politik nicht wirkliche passend) gewagter sein können. Mehr Mut, Leute! Noch was: die Bullen waren zurückhaltend aber - wie immer - zahlreiche Zivis unterwegs.

Ein dickes Halloooo an unsere Freundinnen und Freunde in Berlin. Ihr habt tolle "Arbeit" (=Widerstand) geleistet!
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Ergänzungen