RTS durch die pinke Brille
Ein subjektiver Erlebnisbericht der Ereignisse bei der RTS in Stuttgart gegen das Atomforum und Versuch einer Einschätzung. Von einem pinken, tanzfreudigen Wesen.
Vorneweg, ich hatte viel Spass beim feiern, aber mich haben eine ganze Reihe von Sachen tierisch angekotzt. Am allermeisten war dies das Verhalten einiger Macker und homophoben Arschlöcher. Aber auch der Mangel an Selbstorganisierung, Spontanität und Transparenz.
Ich finde, dass die Szene sich damit beschäftigen sollte, dass zur Zeit auf "linken" Aktionen offen zu schwulenfeindliche Äusserungen kommt, und dass diese RTS von Mackern instrumentalisiert wurde, um ihr Bedürfniss nach "Riots" zu befriedigen.
Start der RTS auf dem Platz vor der Liederhalle. Die meisten Menschen hängen nur ab und saufen Dosenbier, es gibt noch keine Musik und nix an Kreativmaterial. Volle Kanne Politkonsum und Saufen. Bis auf ein paar Böller die unmotiviert in der Strasse explodieren und immer mehr BullInnen auf den Plan rufen. Als die Anlage ankommt wird es richtig nervig mit den BullInnen. Es wird irgendwie klar, dass es recht wenig Sinn hat hier zu bleiben. Irgendwo kommt die Entscheidung zu stande, sich erst einmal zurückzuziehen. Also mache ich mich mit ein paar Menschen und der Musik auf in den Park.
Auf unserem Weg treffen wir fast keine RTSlerInnen und biegen wieder Richtung Strasse ab, um gerade noch rechtzeitig vor einer schwarz vermummten Horde BullInnen umzukehren die der fliehenden
Partygesellschaft hinterher stürmt.
Irgendwo treffen sich wieder ein paar Menschen, wir ziehen weiter und hören Radio. An einer einspurigen aber doch einigermassen befahrenen Strasse halten wir an und Tanzen eine Weile. Der Verkehr staut sich und keine BullInnen weit und breit. Irgendwann wollen wir uns weiter bewegen, Richtung eines im Radio durchgesagten Treffpunktes.
Die näxte Strasse lädt wieder zum Tanzen ein, aber wir sind zu wenige um 3 Spuren zu blockieren und haben recht agressive AutofahrerInnen gegen uns. Wir haben das Bedürfnis mit mehr Partywilligen zusammenzukommen.
Wir ziehen zur Musik auf der Strasse weiter, tanzen ein wenig auf der Kreuzung und sehen auf der näxten Kreuzung eine Reihe von Menschen kommen. Wir winken, aber es interessiert nicht allzusehr. Also gehen wir dort hin. Es wird volle Kanne rumgemackert, Riot und Latschdemo-Feeling kommt auf. Langweilige Parolen wie "Atomkraft stopp!", einzelne Böller, agressive AutofahrerInnen werden genauso aggressiv behandelt. Jeder versucht den starken Macker zu spielen. Plötzlich irgendwo ein(!) Polizeiauto, Panik und alle Macker laufen wie die Hasen.
Wir ziehen einen anderen Weg weiter, um zu dem näxten Treffpunkt zu kommen. Irgendwann sind wir dann am "Palast", so einer Art Szene-Kneipe, mit vielen Menschen die das schöne Wetter und den Abend geniessen. Menschen mit denen ich unterwegs bin treffen bekannte. Wir versuchen uns an der Strasse. Noch zu wenige. Irgendwann treibt eine Gruppe ein Transpi auf, mit dem wir besser den Verkehr blockieren können. Die Bullen sind recht flott da und schieben alle beiseite. Doch die kleinere Gruppe tanzt am Strassenrand und kommt ständig wieder auf die Strasse, so dass die BullInnen alle Hände voll zu tun haben.
Irgendwann sind richtig viele da, auch einiger Bierdosen-Macker. Die BullInnen werden angegriffen, Knüppeleinheiten kommen, Panik. Wieder dieses Schema.
Macker und BullInnen stehen sich gegenüber mit respektvollem 2 Meter Abstand. Die einen schauen grimmig mit ihren Schlagstöcken, die anderen Beschimpfen die BullInnen als "Wichser" und zeigen den Mittelfinger.
Ein pinkes Wesen taucht auf und tanzt zwischen den Fronten. Beide Seiten sind verwirrt. "Wir sind sexy, wir sind links, militante silver-pinks!" Die Kneipengäste scheinen eher amüsiert. Die BullInnen werfen argwünsche Blicke auf ein Stück Boden, wo sich die Steine etwas gelöst haben. Ein paar lustige Sprüche, ein abschliessendes
"Dies ist ein Aufruf zur Revolte,
dies ist ein Aufruf Queer zu sein,
Lollis klaun,
Puschel baun,
Bullen auf den Hintern schaun..."
Die BullInnen ziehen sich zurück.
Und der Mackermob rennt sofort mit "Haut ab!" rufen hinterher, anstatt auf die Strasse zu tanzen. Ich, das pinke Wesen ziehe mich zurück um nicht in der erwarteten Panik umgerissen zu werden. Es kommt wie erwartet. Doch viele Menschen können die Panik dämpfen.
Ich und andere pinke und tanzende Wesen begeben uns wieder vor die BullInnenkette. Ein wenig Puscheln. Dann heisst es "Helm auf!" bei den BullInnen. Wir tanzen, die Macker suchen sich sicherere Orte. BullInneneinheiten werden gegen schwarz vermummte BullInnen ausgetauscht.
Pinkis schreien ein wenig "Helme runter und die Welt wird bunter". Die Stimmung auf unserer Seite wird lockerer, die Macker sind schon weiter. Ich und ein anderes pinke Wesen gehen ganz freundlich auf die BullInnen zu und bieten ihnen unseren Lippenstift an:
"Möchten sie auch ein bischen Lippenstift?"
"Hau ab du Schwuchtel"
"Ihr Kollege ist aber nicht sehr nett."
Befreundete AktivistInnen thematisieren diese Situation gegenüber PassantInnen, Pressemenschen aber auch BullInnen. "Sehen sie den Unterschied? Hier freie Menschen und da eine Herrschaftsstruktur. Auf welcher Seite möchten sie stehen." Ander AktivistInnen verteilen Flyer, die etwas über die Idee von RTS vermitteln.
Wir ziehen wieder weiter, um einen neuen Anlauf Richtung Liederhalle zu machen. Auch wenn immer wieder AktivistInnen, die eher schwarze als pinke Kleidung tragen immer wieder meinen, wir könnten da nicht wegen irgendwelcher BullInnen, der Weg Richtung Innenstadt wurde zwar beobachtet, aber nicht versperrt.
Dann am McDo fallen die ersten Gegenstände um. Nix schlimmes, stört eh beim Tanzen und stinkt nach dem toten Lebewesen in den Hamburgern. Aber die Stimmung ist unangenehm wie eineR der "weiblichen" meiner BegleiterInnen mir mitteilt.
Ich spreche einen der Obermacker darauf an, dass er doch bitte etwas relaxter sein solle - "Ich provoziere nicht!" - denn dies sei eine Party - "Nein, das ist ein Protest." Und läuft in die Richtung, wo die meisten anderen Macker sind.
Wir sind am Schlossplatz, einige Bullenwannen stehen rum. Die etwas mehr schwarz und gar nicht pinken Menschen meinen einen guten Weg zu kennen und heben unsere Musik- und Kreativ-Wägelchen ein paar Stufen hoch. Aber auf der anderen Seite gehts nicht weiter. Wir Tanzen auf den Platz, ein Wesen holt Kreide aus dem Wagen und fängt an, den Platz zu verschönern. Spraydosen hat keineR dabei. Aber wenigstens ein Fussball ist da. Die Bullen gehen auf Distanz und beobachten nur.
Irgendwann werden die Macker wieder ungeduldig, als die Kreiden langsam ausgegangen sind. Wir Tanzen, dann kommt ein Obermacker auf uns zu und sagt: "Wir gehen jetzt dann wieder Richtung Liederhalle." So als Befehl. Weder als Frage ob wir mit wollen, noch was wir dazu meinen, sondern so als ob beschlossen sei, dass wir da hinzugehen hätten. Es kommt wieder dieses Riot-Feeling auf, doofe Parolen werden gebrüllt von denen es nur 2 Stück gibt. (Wenn ihr das schon so abziehen müsst, dann wenigstens ein bischen Ästhetik, z.B. "Feuer und Flamme, der Liederhalle." das ist wenigstens eine Beschreibung eines ästhetisch-utopischen Bildes).
Meine Freunde teilen sich auf, die meisten haben keinen Bock mehr. Die, die mitlaufen finden wir später kreidebleich wieder. Total planlose und willkürliche Zerstörungen, kein erkennbarer Inhalt. Es werden Blumenkübel zerstört und umgeschmissen. Anscheinend alles super unreflektiert. Bullen werden als "schwule Bullen" bezeichnet, wie verschiedene Menschen berichten.
Ich bin froh, dass ich mir DAS nicht mehr angetan habe.
Eine kurzes Fazit von mir:
Ein paar Macker haben die ganze RTS-Party für ihre Bedürfnisse nach Randale instrumentalisiert. Ich habe nix gegen Gewalt, sie sollte nur einen Sinn haben, etwas vermitteln und reflektiert ausgeübt werden. Das war nicht der Fall, stattdessen schwulenfeindliche Äusserungen und Ausgrenzung vieler anderer AktivistInnen, männerbündische Befehlsstrukturen und platte Parolen.
Ich persönlich halte es für wichtig, dass sich die Szene mit diesen Problemen auseinandersetzt:
- Ausgrenzung von Frauen durch Mackertum, offene Schwulenfeindlichkeit auf "linken" Aktionen, Abwertung und Ignorieren von Queers und anderen geschlechtlichen oder geschlechtslosen Subjekten...
- Instrumentalisierung der RTS für die eigenen Ziele durch Macker. Schliesslich kritisieren wir ja auch Organisationen, die unseren Protest versuchen zu instrumentalisiern, wie z.B. Linksruck oder attac. RTS ist RTS und wer einen auf BlacBloc machen will, der soll sich halt seine "Smash the Streets Party" organisieren.
- Bei den näxten RTS sollte ein bischen mehr im Vorfeld über die
"Geschichte" von RTS erklärt werden, und klar gemacht werden, dass Obermacker fehl am Platz sind.
Aber es hat auch gezeigt, dass sich BullInnen mit pink-Power und Phantasie bekaempfen lassen.
Love & Anarchy
Felidaë die Cyberelfe
Ich finde, dass die Szene sich damit beschäftigen sollte, dass zur Zeit auf "linken" Aktionen offen zu schwulenfeindliche Äusserungen kommt, und dass diese RTS von Mackern instrumentalisiert wurde, um ihr Bedürfniss nach "Riots" zu befriedigen.
Start der RTS auf dem Platz vor der Liederhalle. Die meisten Menschen hängen nur ab und saufen Dosenbier, es gibt noch keine Musik und nix an Kreativmaterial. Volle Kanne Politkonsum und Saufen. Bis auf ein paar Böller die unmotiviert in der Strasse explodieren und immer mehr BullInnen auf den Plan rufen. Als die Anlage ankommt wird es richtig nervig mit den BullInnen. Es wird irgendwie klar, dass es recht wenig Sinn hat hier zu bleiben. Irgendwo kommt die Entscheidung zu stande, sich erst einmal zurückzuziehen. Also mache ich mich mit ein paar Menschen und der Musik auf in den Park.
Auf unserem Weg treffen wir fast keine RTSlerInnen und biegen wieder Richtung Strasse ab, um gerade noch rechtzeitig vor einer schwarz vermummten Horde BullInnen umzukehren die der fliehenden
Partygesellschaft hinterher stürmt.
Irgendwo treffen sich wieder ein paar Menschen, wir ziehen weiter und hören Radio. An einer einspurigen aber doch einigermassen befahrenen Strasse halten wir an und Tanzen eine Weile. Der Verkehr staut sich und keine BullInnen weit und breit. Irgendwann wollen wir uns weiter bewegen, Richtung eines im Radio durchgesagten Treffpunktes.
Die näxte Strasse lädt wieder zum Tanzen ein, aber wir sind zu wenige um 3 Spuren zu blockieren und haben recht agressive AutofahrerInnen gegen uns. Wir haben das Bedürfnis mit mehr Partywilligen zusammenzukommen.
Wir ziehen zur Musik auf der Strasse weiter, tanzen ein wenig auf der Kreuzung und sehen auf der näxten Kreuzung eine Reihe von Menschen kommen. Wir winken, aber es interessiert nicht allzusehr. Also gehen wir dort hin. Es wird volle Kanne rumgemackert, Riot und Latschdemo-Feeling kommt auf. Langweilige Parolen wie "Atomkraft stopp!", einzelne Böller, agressive AutofahrerInnen werden genauso aggressiv behandelt. Jeder versucht den starken Macker zu spielen. Plötzlich irgendwo ein(!) Polizeiauto, Panik und alle Macker laufen wie die Hasen.
Wir ziehen einen anderen Weg weiter, um zu dem näxten Treffpunkt zu kommen. Irgendwann sind wir dann am "Palast", so einer Art Szene-Kneipe, mit vielen Menschen die das schöne Wetter und den Abend geniessen. Menschen mit denen ich unterwegs bin treffen bekannte. Wir versuchen uns an der Strasse. Noch zu wenige. Irgendwann treibt eine Gruppe ein Transpi auf, mit dem wir besser den Verkehr blockieren können. Die Bullen sind recht flott da und schieben alle beiseite. Doch die kleinere Gruppe tanzt am Strassenrand und kommt ständig wieder auf die Strasse, so dass die BullInnen alle Hände voll zu tun haben.
Irgendwann sind richtig viele da, auch einiger Bierdosen-Macker. Die BullInnen werden angegriffen, Knüppeleinheiten kommen, Panik. Wieder dieses Schema.
Macker und BullInnen stehen sich gegenüber mit respektvollem 2 Meter Abstand. Die einen schauen grimmig mit ihren Schlagstöcken, die anderen Beschimpfen die BullInnen als "Wichser" und zeigen den Mittelfinger.
Ein pinkes Wesen taucht auf und tanzt zwischen den Fronten. Beide Seiten sind verwirrt. "Wir sind sexy, wir sind links, militante silver-pinks!" Die Kneipengäste scheinen eher amüsiert. Die BullInnen werfen argwünsche Blicke auf ein Stück Boden, wo sich die Steine etwas gelöst haben. Ein paar lustige Sprüche, ein abschliessendes
"Dies ist ein Aufruf zur Revolte,
dies ist ein Aufruf Queer zu sein,
Lollis klaun,
Puschel baun,
Bullen auf den Hintern schaun..."
Die BullInnen ziehen sich zurück.
Und der Mackermob rennt sofort mit "Haut ab!" rufen hinterher, anstatt auf die Strasse zu tanzen. Ich, das pinke Wesen ziehe mich zurück um nicht in der erwarteten Panik umgerissen zu werden. Es kommt wie erwartet. Doch viele Menschen können die Panik dämpfen.
Ich und andere pinke und tanzende Wesen begeben uns wieder vor die BullInnenkette. Ein wenig Puscheln. Dann heisst es "Helm auf!" bei den BullInnen. Wir tanzen, die Macker suchen sich sicherere Orte. BullInneneinheiten werden gegen schwarz vermummte BullInnen ausgetauscht.
Pinkis schreien ein wenig "Helme runter und die Welt wird bunter". Die Stimmung auf unserer Seite wird lockerer, die Macker sind schon weiter. Ich und ein anderes pinke Wesen gehen ganz freundlich auf die BullInnen zu und bieten ihnen unseren Lippenstift an:
"Möchten sie auch ein bischen Lippenstift?"
"Hau ab du Schwuchtel"
"Ihr Kollege ist aber nicht sehr nett."
Befreundete AktivistInnen thematisieren diese Situation gegenüber PassantInnen, Pressemenschen aber auch BullInnen. "Sehen sie den Unterschied? Hier freie Menschen und da eine Herrschaftsstruktur. Auf welcher Seite möchten sie stehen." Ander AktivistInnen verteilen Flyer, die etwas über die Idee von RTS vermitteln.
Wir ziehen wieder weiter, um einen neuen Anlauf Richtung Liederhalle zu machen. Auch wenn immer wieder AktivistInnen, die eher schwarze als pinke Kleidung tragen immer wieder meinen, wir könnten da nicht wegen irgendwelcher BullInnen, der Weg Richtung Innenstadt wurde zwar beobachtet, aber nicht versperrt.
Dann am McDo fallen die ersten Gegenstände um. Nix schlimmes, stört eh beim Tanzen und stinkt nach dem toten Lebewesen in den Hamburgern. Aber die Stimmung ist unangenehm wie eineR der "weiblichen" meiner BegleiterInnen mir mitteilt.
Ich spreche einen der Obermacker darauf an, dass er doch bitte etwas relaxter sein solle - "Ich provoziere nicht!" - denn dies sei eine Party - "Nein, das ist ein Protest." Und läuft in die Richtung, wo die meisten anderen Macker sind.
Wir sind am Schlossplatz, einige Bullenwannen stehen rum. Die etwas mehr schwarz und gar nicht pinken Menschen meinen einen guten Weg zu kennen und heben unsere Musik- und Kreativ-Wägelchen ein paar Stufen hoch. Aber auf der anderen Seite gehts nicht weiter. Wir Tanzen auf den Platz, ein Wesen holt Kreide aus dem Wagen und fängt an, den Platz zu verschönern. Spraydosen hat keineR dabei. Aber wenigstens ein Fussball ist da. Die Bullen gehen auf Distanz und beobachten nur.
Irgendwann werden die Macker wieder ungeduldig, als die Kreiden langsam ausgegangen sind. Wir Tanzen, dann kommt ein Obermacker auf uns zu und sagt: "Wir gehen jetzt dann wieder Richtung Liederhalle." So als Befehl. Weder als Frage ob wir mit wollen, noch was wir dazu meinen, sondern so als ob beschlossen sei, dass wir da hinzugehen hätten. Es kommt wieder dieses Riot-Feeling auf, doofe Parolen werden gebrüllt von denen es nur 2 Stück gibt. (Wenn ihr das schon so abziehen müsst, dann wenigstens ein bischen Ästhetik, z.B. "Feuer und Flamme, der Liederhalle." das ist wenigstens eine Beschreibung eines ästhetisch-utopischen Bildes).
Meine Freunde teilen sich auf, die meisten haben keinen Bock mehr. Die, die mitlaufen finden wir später kreidebleich wieder. Total planlose und willkürliche Zerstörungen, kein erkennbarer Inhalt. Es werden Blumenkübel zerstört und umgeschmissen. Anscheinend alles super unreflektiert. Bullen werden als "schwule Bullen" bezeichnet, wie verschiedene Menschen berichten.
Ich bin froh, dass ich mir DAS nicht mehr angetan habe.
Eine kurzes Fazit von mir:
Ein paar Macker haben die ganze RTS-Party für ihre Bedürfnisse nach Randale instrumentalisiert. Ich habe nix gegen Gewalt, sie sollte nur einen Sinn haben, etwas vermitteln und reflektiert ausgeübt werden. Das war nicht der Fall, stattdessen schwulenfeindliche Äusserungen und Ausgrenzung vieler anderer AktivistInnen, männerbündische Befehlsstrukturen und platte Parolen.
Ich persönlich halte es für wichtig, dass sich die Szene mit diesen Problemen auseinandersetzt:
- Ausgrenzung von Frauen durch Mackertum, offene Schwulenfeindlichkeit auf "linken" Aktionen, Abwertung und Ignorieren von Queers und anderen geschlechtlichen oder geschlechtslosen Subjekten...
- Instrumentalisierung der RTS für die eigenen Ziele durch Macker. Schliesslich kritisieren wir ja auch Organisationen, die unseren Protest versuchen zu instrumentalisiern, wie z.B. Linksruck oder attac. RTS ist RTS und wer einen auf BlacBloc machen will, der soll sich halt seine "Smash the Streets Party" organisieren.
- Bei den näxten RTS sollte ein bischen mehr im Vorfeld über die
"Geschichte" von RTS erklärt werden, und klar gemacht werden, dass Obermacker fehl am Platz sind.
Aber es hat auch gezeigt, dass sich BullInnen mit pink-Power und Phantasie bekaempfen lassen.
Love & Anarchy
Felidaë die Cyberelfe
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Queer in die Zukunft...
Wärend ich der Undokmatischen Linken zugestehe sich immerhin zu Sexismus ein paar gedanken gemacht zu haben, was bei vielen aber im Radikalchovinissmus untergeht, setzten sich viele mit ihrer Homophobie kein stück ausseinander und sind gerade schon dadurch Homophob. Ich finde ihr alle solltet euch diesen Artikel ma zu Herzen nehmen und euch mit n' bißchen Rosa Herzensblut infizieren lassen.
Ich finde zwar das mansch trotzdem mal Latschdemos machen kann und auch gegen Steinwürfe oder Parolen hab ich nichts grundsätzliches(ausser das es irgenwiean schon langweilig werden kann), aber wenn dieses wie so oft innerlich nur dazu genutzt wird, das HeteroMann sich an seiner tollen Radikalität aufgeilt ist das echt ein bißchen beschränkt und beschranken läst sich bekanntlich nicht gut schranken brechen geschweige denn nach dem bruch der Schranken Frei leben.
Queer, Bunt und Radikal Leben!
schöner bericht...
gegen militanten widerstand hab ich auch nichts, aber auf einer RTS Party hat er nichts zu suchen, straßen verschönern, graffities aber auf jeden fall.
viele freude euch noch in stuttgart und lasst euch nicht die stimmung von den "mackern" verderben...
solidarische grüsze
Bunt sein ist einfach netter...
Bei einer Sache, die sich ein wenig interpretativ anhoert (was zu verstehen ist!), wollte ich nochmal nachhaken: '"Wir Tanzen, dann kommt ein Obermacker auf uns zu und sagt: 'Wir gehen jetzt dann wieder Richtung Liederhalle.' So als Befehl. Weder als Frage ob wir mit wollen, noch was wir dazu meinen, sondern so als ob beschlossen sei, dass wir da hinzugehen hätten."
Kann doch auch sein, dass der einfach ne Mitteilung machen wollte und aber durch seine Art, die zu machen, aussagen wollte, dass "seine" combo auf jedenfall geht und es denen auch nicht wichtig ist, was ihr meint oder ob Ihr da mitkommt oder nicht (was scheisse ist aber trotzdem kein Befehl); eine recht geweohnliche Art, kurze, undiskutierbare Mitteilungen an andere z.B. Demonstranten zu machen und besser als ganix denke ich mir (auch wenn so ne Art manchmal ignoriert werden sollte)... Aber okey, komme mir etwas doof vor, mich jetzt an sowas aufzuhalten... Weil ich Dir voll zustimmen kann, bei dem was Du wie schreibst!!! (Trotzdem - ich meine: nicht Wenige bauen aufgrund Scheisserfahrungen halt Denkweisen auf, die manchmal in einer bestimmten Situation an der falschen Person abgelassen werden, da sollten wir alle vorsichtig sein.)
Und zur Agression, bzw. "Haut ab haut ab"-Geschreie wollte ich noch eine kurze Parallelerfahrung machen (die mit obigen nichts zu tun hat), nur um zu zeigen, dass sowas unter BETIMMTEN Umstaenden auch schoen sein kann: Einmal bin ich auf einer RTS recht betrunken in einen steckengebliebenen Touribus gestiegen (der Fahrer war kurz vorher ausgestiegen, um zu den Bullen zu gehen) und habe die Insassen zu Tanz und Spass mit uns eingeladen. Wollen sie natuerlich nicht. Da bin ich schnell wieder ausgestiegen und der Fahrer kam auch prompt, zeigte auf mich und rief zu den Bullen "das kann doch nicht sein" oder so aehnlich. Sofort kam ein kleiner Trupp Gruener hinter mir her gerannt, ich flitze Richtung Tanzende. Und ehe ich peile was geht, greift mich jemand, an dem ich vorbei wolle und zieht mich hinter sich. Vor mir standen einige Leute und schrien "haut ab", die Bullen hauten ab. Das war ein Gefuehl, was ich so nie hatte: Fremde Leute kuemmern sich um mich, beschuetzen mich! Fuer mich ein glasklarer Ausdruck von Solidaritaet, ein extrem schoenes Gefuehl! Nur in soweit; die Party ging weiter und neben der tanzenden Gruppe flitzen immer mal wieder Bullentrupps hinter einzelnen Fluechtigen her (das war etwas paradox alles) ...
Soweit so gut, ganz bunte Gruesse und lila Solidaritaet an Felidae und alle lieben Leute!
in and out
- schwarze Kleidung
- Bier trinken
- Konfrontation mit den Cops
- Randale
- Bullen als "Wichser" bezeichnen
= Mackertum
IN:
- Pink, Puscheln und Lippenstift
- Party (Tanzen)
- Selbstorganisierung und Transparenz in der Kleingruppe nach den RTS-Regeln
- Straße blockieren
- Bullen anmachen
= Queer
und...?
richtig
aber es gab auch massivste provokationen von seiten der polizei. so hat am "palast der republik" direkt neben mir ein mädchen grundlos eine üble ohrfeige bekommen. als ich den tätlichen bullen aufforderte, seine dienstnummer zu nennen, sagte er: "Halt die Fresse, Du Flachwixer und verpiss Dich!". das ist die andere seite.
Verallgemeinerungen sind scheisse
klar haben sich ein paar leute auf der RTS verlaufen und unpassende parolen wie "deutsche polizisten schützen die faschisten" gerufen, das waren aber nicht alle.
Außerdem wäre die Straße überhaupt nicht blockiert worden, wenn diese leute nicht dagewesen wären.
Die Leute, die zum Schluss noch Randale gemacht haben waren irgendwelche Assis mit Nike oder FUBU Pullies und hatten mit der sache rein gar nichts zu tun. es waren im endeffekt vielleicht 4 leute die scheiss sinnlose randale gemacht haben. der rest hatte dann kein bock mehr die scheisse mit anzuschauen und ist gegangen.
wenn ihr die schwarzen und die punks so scheisse findet, dann feiert doch das nächstemal ohne diese leute euer RTS, viel spass dann wenn ihr zu 10t da steht.
sonst fand ich den artikel gar nicht schlecht, da er beschreibt wie scheisse es am dienstag wirklich war.
sonst noch, wenn die bullen losrennen braucht man deswegen nicht gleich ganz wegzurennen. kein einziger hat versucht irgendwelche ketten zu bilden.
und an die pink-silver leute, wo die bullen angerannt kamen hab ich euch nie ganz vorne gesehen.
Happy RTS
na denne, tanzen durch berlin...
Joghurt regt die Verdauung an, wa?
Ich versteh einfach mal nicht warum du gleich son anKACKton drauf hast, anstatt mal ne runde softer die Kritik anzubringen. Du magst ja grundsaetlich recht haben aber glaubst du dein meckern fuehrt zu einer konstruktiven Auseinandersetzung wie wir sie uns hoffentlich alle wuenschen?! Also ich haette an Felidaes (fand deinen Arti total toll) stelle schon gar kein´ Bock mehr mit dir da weiter drueber zu quatschen... (Waerst du einer von den schwarzen Mackern, wuerde deine Ausdrucksweise perfekt saemtliche Klischees bestaetigen!:)
naja...
was die in und out liste irgendwo über mir angeht... muss ich dazu noch was sagen?? ich denke wir verstehen uns ALLE als protestierende gegen kapitalismus, faschismus etc., was hat dann die liste da zu suchen, die von den sklaventreibern der trendwirtschaft ursprünglich instrumentalisiert wird? verzichte auf ne antwort...
@ Danjel,fruchtjoghurt,RTNES
@ fruchtjoghurt: ich hab gar nix gegen alle blacis, schade wenn das so rueberkommt. Und ich hatte mich in den Situationen wo die BullInnen angegriffen haben zurueckgezogen, weil ich das Mackertum unangenehm fand und nicht voll in der Massenpanik stehen wollte. Ausserdem hatte ich an dem Tag schon genug koerperkontakt mit BullInnen.
@ RTNES: oh ja, da laeuft so richtig viel. ;)
Aha!!!
Die In und Out Liste sagt genug über euer Verständnis von Toleranz. Wer nicht so hippig-flippig-queerig-pinkig ist ist ne doofe autonome Mackersau auf der Suche nach der sinnlosesten Randale oder wie? Vielen Dank....
emanziparischer Trend?
@ kunibert, Hotzenplotz
Reclaim the Future
Wir hatten in Stuttgart vor, den Verantwortlichen der Atomindustrie zu sagen, dass wir eine Zukunft ohne die ständige Gefahren der sogenannten friedlichen und militärische Nutzung der Atomkraft verlangen. Also eine Zukunft in der wir jeder die Möglichkeit hat sich soweit kreativ auszuleben, wie andere Menschen dadurch nicht in Ihrem Ausleben stark eingegrenzt werden. Die Atomlobby nimmt sich das Recht heraus, unsere einfachen Lebensgrundlagen zu gefährden. Mit viel Lärm und bunten Bildern, haben wir versucht unser Anliegen darzustellen, was auch größtenteil ganz gut gelungen ist. Auf der Reclaim The Streets Party ging es dann leider etwas schief. Die Polizei entwendete zuerst die Transparente und beschlagnahmte die Musikanlage. Klar, dies sollte uns provozieren und viele Menschen kamen dann auch nicht in die Stimmung zu tanzen. Vielmehr ging es dahin über, dass einige vom hohlen Biergesaufe anfingen mit Knallern nach den Bullen zu werfen. Dies stellte eine wirkliche Verletzungsgefahr für die Polizisten dar, die sich natürlich davon provozieren liessen und zwei Menschen sehr agressiv aus der Menge fischten und mitnahmen. Bei den Partygängern ging wohl auch durch den steigenden Alkoholkegel die Wahrnehmung etwas durcheinander. Manche betrachteten die Bullen scheinbar nur noch als Nichtlebewesen und beschrien sie mit den albernsten Schimpfwörtern.Irgendwann setzte sich der Partyzug dann wenigstens in Bewegung. Von Party aber war nur in wenigen Augenblicken an diesem Abend etwas zu spüren. Die Agressionen der Besoffenen stiegen an und die Stimmung wurde immer unangenehmer. Irgendwann fingen einige( vielleicht 6 besoffene Personen) an, sich an Gegenständen auszulassen. Komischerweise griff die Polizei nicht ein, als die ersten Blumenkübel durch die Gegend flogen. Das Atomforum konnte währenddessen friedlich tagen, in der Stadt aber Herrschte ein Bild der Zerstörung. Die Zerstörung ging soweit, das die ursprünglichen Ziele von uns in Frage gestellt wurden. bei einem Bullenauto wurde eine Scheibe zerschmissen und es bestand die reale Gefahr, dass die in dem Auto befindlichen Polizisten gar verletzt oder sogar getötet worden wären.
Damit haben sich einige Demonstranten, genau wie die Atommaffia, das Recht genommen Menschenleben zu gefährden. Ich denke das eigentlich keine/r genau das tun möchte, was er oder sie am allermeisten verachtet. Ich finde es deswegen sehr schade, dass diese paar Menschen das nicht getan haben. Das Bild in der Öffentlichkeit war traurig und die Atommaffia hat es nur gefreut. Sie mußten nicht als die Bösen dastehen, sondern die Demonstranten. Trotzdem denke ich das sich an den anderen Trommelaktionen und und und gezeigt hat was von den meisten von uns das Ziel ist. Ich hoffe das wir in Zukunft solche bekloppten zerstörerischen Mitläufer stoppen können, oder so einer Situation von vornherein entgegenwirken können. Vielleicht zum Beispiel mit fröhlicher selbstgemachter Musik, die uns alle Tanzen lässt, so dass erst gar keiner auf die Idee kommt, sinnlos Gegenstände zu zerstören. Das Ziel sollte nicht in Vergessenheit geraten: Eine Zukunft für die es sich lohnt zu tanzen......
bitte nicht die alten diskussionen
das was hier in vielen kommentaren steht ist nichts anderes, als billigste spaltung, die in die voellig falsche richtung fuehrt. es gibt eben viele arten von widerstand.
@ riot-punk
2.) "und die gesmashten scheiben waren nicht DIE sechs besoffenen anderen, sondern waren teil der RTS."- hast du überhaupt mal überlegt, was die idee hinter rts ist?
@ich
..
rts erlaubt so ziemlich alles, aber ne horde kiddies, die einfach nur irgendwas kaputt macht und auf ober-cool macht, ist sicher kein rts. weisst du, was guerilla gardening ist? es gibt viele radikale aktionsformen, die was ausdrücken. das was du propagierst ist genau dasselbe, was irgendwelche alkies abends am bahnhof machen.
Was soll das gegen die Schwarzen
"schwuler wichser"
Denn: wer "Schwein"/"Sau"/"Esel" sacht kann auch "schwul" sagen. get it?
kollektiv einen individuellen Umgang damit entwickeln
Viel effektiver ist, ein paar Standardantworten auf Lager zu haben und Leute, die homophobe Sprüche bringen, anzusprechen - mit Blickkontakt, sofort, und laut genug, daß es greift bevor der Spruch so richtig zur Geltung kommt und daß auch die Umstehenden es hören. Pöbeleien sind ja fast immer dieselben und da kann man dann auch schematisch reagieren. Außerdem kommt es immer gut mit dem Amüsement über die Blödheit der allermeisten Sprüche nicht hinterm Berg zu halten. Besonders bei alkoholisierten bzw. adrenalisierten Mäckerchen is es sehr wirksam, sie zur wörtlichen Wiederholung des Gesagten aufzufordern, dann werden sie unsicher. Gegebenenfalls den Zustand der Leute in einem Nebensatz benennen ("Du bist ja gerade völlig am Flattern"/"schon beim 5. Bier") trägt auch zur Versachlichung bei. Standard-Antworten die fast immer passen sind z.B. "Neidisch?!?" oder "Daß Du immer gleich an Sex denkst!", "Du Poser mußt es nötig haben".
Der Tonfall ist wichtiger als das was man sagt. Gut kommt auch, in der dritten Person Formulierungen aufgreifen, z.B. "Die schwule Sau wird Dir gleich zeigen, wo Du hingehörst...". Und keine Panik, daß Euch ne Hete in so einer Situation auf einmal brutal kommen könnte, das ist mir noch nie passiert. Das überraschte Mäckerchen hat viel zuviel Angst vor Körperkontakt als daß es Dich anfassen würde. Wenn das Gepose nicht gleich nachläßt ist Anbaggern sehr wirksam. Außerdem immer vor Publikum agieren, die Stimmung des Publikums trägt viel dazu bei Agro-Heten zu deeskalieren.
zeichnung_kl. dino
= kl. dino