Castor musste stoppen!

Nürnberger AKW-GegnerInnen 16.05.2002 16:50 Themen: Atom
In Nürnberg haben AtomkraftgegnerInnen den Castor aufgehalten. Die Bewachung war ungenügend, was die Aktion ermöglichte!
Es lebe der Widerstand!
Nach tagelangem Warten traf der Castor heute morgen gegen 10.00h ohne Stopp in Nürnberg ein.
Das änderte sich jedoch in Stein bei Nürnberg, wo es einigen AktivistInnen gelang die Gleise zu besetzen und ihre Transparente auszurollen. Dabei viel auf, das die Strecke augenscheinlich nicht gesichert und bewacht wurde.
Der Castorzug kam näher und versuchte noch die DemonstrantInnen durch Hupen zur Räumung zu bewegen. Offensichtlich hatte die Polizei keine Funkverbindung zum Zugführer, denn einer der Polizisten musste den Zug durch Handzeichen und wildes Winken dazu bewegen anzuhalten. Die DemonstrantInnen wurden kurz darauf brutal von den Schienen entfernt was 5 Minuten in anspruch nahm. Zum "Selbstschutz", angeblich um zu verhindern, dass die dummen DemonstrantInnen ihr Leben unter dem Castor beenden, stürzten sich jeweils zwei Beamte auf je eineN DemontrantIn und verbogen Arme und Hände auf brutalste Weise. Erst als sich ein Schnellzug näherte kam ein Beamter auf die Idee, die Ausweißkontrolle vielleicht doch nicht auf den Gleisen stattfinden zu lassen. Alle Beteiligten wurden festgenommen und durften 3 Stunden ihres Tages im Polizeipräsidium verbringen. Ihnen wird ein "schwerer Eingriff in den Schienenverkehr" und eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen.

Gesund und munter wünschen wir unseren GenossInnen jetzt noch viel Erfolg!!!

Anti-Atom-Plenum, Nachbárschaftshaus Gostenhof,Adam-Klein-Str.6
Nächstes Treffen: Mittwoch, 12.06., 17.30 h
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Ergänzungen

Glückwunsch

heinz 16.05.2002 - 20:00
ist doch toll. da nimmt der castor aus ohu/isar mal ne andere route als früher (vor 1998), also nicht mehr augsburg/ulm und erfährt viel protest, muss sogar stoppen. schöner erfolg. weiter so.

feine sache

fritz 16.05.2002 - 22:08
schoen auch, dass so viel polizei da war, die augenscheinlich so wenig plant hatte. auch die hubschrauber hatten wohl nicht so richtig die blickung.
aber auf alle faelle: nicht schlecht fuer den anfang.

und hoffenllich gilt jetzt ganz dick in nuernber: solidaritaet ist eine waffe und die finanzielle unterstuetzung fuer die blockiererInnen spengt allses bisher dagewesene...

vielleicht koennte ja greenpeace...wo war uebrigens greenpeace und robin wood und der landesbund fuer vogelschutz????

auch in der oberpfalz...

bernd 17.05.2002 - 00:51
hello.
nicht nur in stein, auch in neumarkt musste der castor stoppen. siehe auch: www.nz-online.de oder www.nn-online.de.
aber nicht traurig sein. war alles viel netter als es dort beschrieben wird.
und ganz so "cool" wie es in den berichten heisst waren die cops ganz und gar nicht.

Greenpeace dokumentierte

Gabriela 17.05.2002 - 11:58
Auf die eine Frage: Greenpeace trat nicht mit Protestaktionen zu den Südtransporten in Erscheinung. Es ist auch kaum machbar, bei der Vielzahl an rollenden Zügen, jeden zu bestreiken. Da macht übrigens auch ein Teil der AKW-Bewegung so, dass man die Kräfte auf einzelne Aktionen bündelt. Allerdings war Greenpeace nicht ganz unaktiv, machte Pressearbeit, und dokumentierte in Regensburg den fahrenden Zug.

Stop auch in Neumarkt (Oberpfalz)

denkt euch was nettes 22.05.2002 - 02:52
Auch in Neumarkt i.d. Oberpfalz musste der Castor stoppen. Sechs junge DemonstrantInnen hatten sich mit Transparenten auf den Gleisen befunden. Die sechs wurden in Gewahrsam genommen und nach Regensburg gebracht, dort verhört und Erkennungsdienstlich behandelt. Unter den DemonstrantInnen befand sich neben der politischen Geschäftsführerin der Grünen Jugend Bundesverband , sowohl die Vorsitzende der Nürnberger Grünen als auch der Bundestagskandidat der bayrischen Grünen auf Platz 8 (8% hießen Platz 8 geht in den BT). Presse war vor Ort an den Gleisen. Zumindest Neumarkt hat die Aktion aufgerüttelt.