castor-Blockade bei Brunsbüttel

14 angekettete Menschen blockieren Castor-Transport

14 AtomkraftgegnerInnen haben sich heute gegen 22:40 Uhr in Wilster nahe des AKW Brunsbüttel mit Rohren an das Bahngleis gekettet, um gegen die Nutzung der Atomenergie zu protestieren. Zunächst wurde zu jeder der 5 Gruppen eine betreuende Person gelassen. Die Polizei konnte die Rohre nicht durchsägen. Jetzt wird versucht, die Schienen hochzuhebeln und die angeketteten Leute unterdurch zu ziehen. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen.

Die Aktivistinnen fordern den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Sie wollen mit ihrer direkten Aktion zeigen, dass auch in den Zeiten des sogenannten Atomkonsens und des zunehmenden Sicherheitswahns noch Grund zu Widerstand besteht.

Aktivistin Lena: "Die Atomkraft ist eine mensch- und naturverachtende Energie. Sie ist unkontrollierbar. Mit jedem erneut durchgeprügelten Atomtransport wird mehr Demokratie vernichtet. Die Entsorgung des radioaktiven Mülls kann nicht befriedigend gelöst werden, d.h. jede Minute des Weiterbetriebs geht zu Lasten von tausenden zukünftigen Generationen"

Der blockierte Brennelemente-Transport stammt aus Brokdorf und wurde beim AKW Brunsbüttel verladen. Die Aktivistinnen wollen insbesondere auf die inakzeptable Handhabung des letzten Störfalls im AKW Brunsbüttel im vergangenen Dezember aufmerksam machen. Dort wurde durch eine Wasserstoffexplosion eine Rohrleitung auf drei Metern zerfetzt. Nur durch Zufall wurde eine Katastrophe verhindert. Der Unfall wurde erst nach mehr als zwei Monate der Öffentlichkeit bekannt, das AKW lief ungestört weiter.
Er war der bisher gravierenste Unfall in einem deutschen AKW.

Vor dem Amtsgericht Lüneburg werden zur Zeit mehrere Prozesse gegen AtomkraftgegnerInnen geführt. Durch die unverhältnismäßige Heranziehung des § 316 b (Störung öffentlicher Betriebe) soll der Widerstand kriminalisiert und geschwächt werden. Aktivistin Manuela:"Während die Energiekonzerne weiter ihr lebensgefährliches Geschäft betreiben, werden die Demonstrierenden vor Gericht gestellt."
Die AktivistInnen solidarisieren sich mit den Angeklagten und fordern eine Einstellung der Verfahren.
Aktivistin Lena:"Wir sind viele und wir lassen uns nicht einschüchtern!"