Bericht von der Demo gegen das Deutsche Atomforum in Stuttgart

Heute fand in Stuttgart die Auftaktdemonstration der Aktionstage gegen die Jahrestagung Kerntechnik des Deutschen Atomforums statt. Leider folgten nur etwa 300 Menschen dem Aufruf des regionalen Buendnisses. In verschiedenen Redebeitraegen wurde auf die militaerische Nutzung der Kernenergie aufmerksam gemacht. Ausstieg Sofort! war die zentrale Forderung der DemonstrationsteilnehmerInnen. Fritz Storim aus Bremen forderte, endlich die Notwendigkeit zu sehen, die Anti-AKW-Bewegung als Bestandteil der weltweiten Bewegung gegen Neoliberalismus zu verstehen. Eine weltweite bewegungsuebergreifende Vernetzung sei notwendig. Dies sollte symbolisch mit der Rednerin Solange Freixet geschehen. Sie ist Aktivistin in der Französischen Anti Atom- Bewegung (Reseau Sortir du Nucleaire), und hielt ihren Beitrag vor der EnBW, wo der französische Stromhersteller und Lieferant (Electricité de France) mit 30% Anteilseigner ist. Sie wies in ihrem Beitrag darauf hin, dass in La Hague derzeit weltweit der meisste Atommüll gelagert ist. Die Umweltvernichtung ist neben Sellafield im Normalbetrieb die Grösste. In mehreren Beiträgen wurde darauf hingewiesen, das selbst nach dem "Atomkonsens" deutsche, international agierende Unternehmen mit der Unterstützung der Bundesregierung (Hermesbürgschaften) weiterhin in der Welt ihre umweltzerstörenden Geschäfte mit der Kernenergie machen. Dies betrifft insbesondere Siemens, welche in Brasilien ein zweites AKW bauen möchte. Zur Absicherung ihrer Kapitalinterressen, beantragte die Siemens AG bereits eine Hermesbürgschaft bei der Bundesregierung Deutschlands.
Der Demozug setzte sich gegen 13 Uhr in Bewegung, mit Zwischenstation vor dem Gebaeude der ENBW und der Liederhalle, wo ab Dienstag das Atomforum stattfinden wird.