Israel ist unser Unglück...

Karl 28.02.2002 15:05
Hypnose - Bericht zur Veranstaltung "Freiheit für Palästina" der Gruppe Linksruck

Am 27.2.2002 fand in Berlin im Kato eine Veranstaltung der Gruppe Linksruck zum Nahost-Konflikt statt. Das Credo der Veranstaltung war: Israel ist unser Unglück! Ein Unglück war aber eher die Veranstaltung selbst.

Moslemfaschisten, die Synagogen als moderne KZ´s bezeichnen, Referenten, die die Hamas als soziale Bewegung sehen oder sagen "das palästinensische Volk" hätte nicht nur die "völkerrechtliche Legitimation zum Widerstand, sondern auch ein Naturrecht (!)". Noch mehr Nazivokabular gibt es wohl nicht mal mehr bei NPD Veranstaltungen. Widerspruch wurde mit "Halt´s Maul" oder "Du Zionistenschwein" bedacht. Die Stimmung war teilweise so aufgeheizt, daß mensch Angst haben mußte, mit einer "konkret" in der Hand, geschlagen zu werden.
Dabei fing alles so harmonisch an. Gegen 19:00 Uhr war das Kato gut gefüllt. Die Referenten (Ludwig Watzal, Redakteur von "Aus Politik und Zeitgeschichte", Lehrbeauftragter an der Uni Bonn und Autor des Buches "Feinde des Friedens", ein Mensch der palästinensischen Gemeinde, Luigi Wolf (LiRu+Attac) und Fritz Teppich) saßen bereit, der Raum war mit bunten populistischen Sprüchen geschmückt ("Konzerne besteuern" oder "Stoppt Stoiber" Plakaten, ob LiRu eine Kolonne von der SPD ist?) inklusive einer Buchstabenfolge "F R E I H E I T F Ü R P A L Ä S T I N A&", was das auch immer im einzelnen heißen soll. Der Moderator wollte eine "solidarische" Debatte und "antisemitsche Äußerungen" würden nicht toleriert werden. Ein Raunen ging durch den Raum. Klar, wer die Rhetorik in der "Sozialismus von unten", einem Organ v. Linksruck kennt, die durchsetzt ist von antisemitschen Äußerungen.

Hierzu:  http://www.indymedia.de/2002/02/16872.html

Um die "Debatte" später zu gewährleisten, liefen noch drei merkwürdige Gestalten durch das Publikum, um Zettel (!) zu verteilen, die von den Anwesenden mit Fragen bestückt werden und dann anschließend beantwortet werden sollten, was nicht geschah, zumal fast nur die Fragen aufgeworfen wurden, die ins LiRu Konzept passen. Das mal vorweg.

Obwohl die Stimmung aufgeheizt war, verhielten sich die KritikerInnen zunächst ruhig und daß m.E. Nach zu Unrecht, denn schon beim ersten Referat von Ludwig Watzal hätte die Veranstaltung aufgelöst werden müssen. Watzal legte zunächst die Historie der zionistischen Bewegung dar, was primär die Gründung eines Staates für die Jüdinnen und Juden zum Schutz vor Antisemitismus beinhaltet. Immer mit dem Hinweis, daß die "Propagandisten" aus Hamburg (gemeint ist die Redaktion der Zeitschrift "Konkret") bei der Debatte um Israel, Zionismus etc. erklären, es ginge um das Existenzrecht Israels. Dies verneinte Watzal zunächst. Jedoch wäre es wohl viel sinnvoller gewesen, neue und alte Ausgaben von "konkret" zu verteilen, denn genau um dieses Existenzrecht geht es, hierzu noch mal der Hinweis auf  http://www.indymedia.de/2002/02/16872.html . Nach diesem kleinen historischen Ausblick ging Watzal aber vollkomen ab. Mit oben genannten Äußerungen zum Naturrecht, welches letztlich das Bestehen von "Völkern" und deren Selbstbestimmung festsetzt, das Recht des Stärkeren einfordert usw, diskreditierte sich Watzal selbst und zeigte, wie braun seine Gedanken sind. Den Menschen nach seiner sozialen Stellung zu betrachten, die Selbstbestimmung des Einzelnen einzufordern, statt die eines "Volkes", mithin einen dialektisch-materialistischen Diskurs zu fahren, war Watzal und dem Großteil des Publikums fremd. Aber als er dann die Hamas, den Dschihad und die Hisbollah als "soziale Bewegungen" definierte, ging bei mir die Jalousie runter. Ein neben mir Stehender konnte dazu auch nur noch zynisch bemerken: "Und die Moschee ist dann die soziale Begnungsstätte, oder wie?" Ein hinter mir stehender junger Pali Freund und Moslemfaschist sagte daraufhin mit fanatischer Stimme "JA!" und fügte hinzu "Die Synagogen sind moderne KZ´s"

Kurz was von mir: Ich schäme mich sehr, daß ich nicht darauf aufmerksam gemacht habe, solche Leute hätten sofort rausgeschmissen werden sollen! Aber ehrlich gesagt hatte ich wahnsinnige Angst, von diesen Macker-Typen geschlagen zu werden. Die waren schon so auf 180, ich habe sogar schon meine "konkret" versteckt.

Da schon währenddessen öfter Widerspruch kam, wurde sofort die "Ruhe und Ordnung" Truppe akitv und versuchte entweder mit unangenehmen Körperberührungen zu mahnen oder die KritikerInnen wurden einfach als "Zionistenschweine" bezeichnet. Wer ein bißchen was im Kopf hat, dem wäre spätestens hier klar geworden, daß irgendwas an der Kritik von "bahamas", "jungle world" oder "konkret" stimmen müsse.

Die Hypnose ging weiter. Der Mensch von der Pali-Gemeinde berichtete moralisierend von den Menschenrechtsverletzung von Seiten Israels an seinem "Volk", wobei die USA nicht nur in seinem, sondern auch insgesamt in den Referaten die Inbrunst allen bösen waren. Schöne einfache Welt. Der große und der kleine Satan (USA und Israel), ob LiRu and friends das von Osama gelernt hat?

Luigi Wolf, Student an der FU, LiRu Mensch und natürlich, wie es die "Gurus" befehlen, jetzt auch in Attac, versuchte eine Art Verbindung zwischen "Antiglobalisierungsbewegung" und Widerstand der Pali´s zu zu finden, wobei er sich selbst nicht sicher war, ob es eine gibt oder ob das überhaupt sein Credo werden sollte. Es klang eher danach, daß er sich am liebsten selbst reden hörte, selbst Fritz Teppich war das zu viel.

Letzterer, sich selbst als "Marxist" und "Antizionist" bezeichnender Mensch, war letztlich ein sog. "Hofjude". Jede Bewegung oder jede Person, die sich den Antisemitismusvorwurf ersparen will, bedient sich solcher. Jörg Haider hat einen an seiner Seite, die Linke hat Noam Chomsky und Norman Finkelstein, damit klar ist "Wir sind gegen Antisemitismus, unsere besten Freunde sind Juden, aber Israel..." und dann kann mensch mit dreifacher Wucht den Judenstaat beackern.
Teppich bezog sich auf die antizionistische jüdische Bewegung und Lenin und Rosa Luxemburg. Zionismus wäre eine reaktionäre nationalistische Bewegung und für einen Antikapitalisten im Sinne der genannten RevoluzzerInnen abzulehnen. Diese Position, also Antisemitismus einfach als Ideologie der Herrschenden zur Spaltung der ArbeiterInnenschaft abzutun und die Konsequenz einzufordern, die Befreiung des Menschen insgesamt anzustreben, nicht nur der Juden, wird auch in Marx´s "Zur Judenfrage" vertreten und auch Teile des Publikums stimmten dem zu. Diese Position mag vor Auschwitz diskutabel gewesen sein, sie ist jedoch seitdem wohl spätestens hinfällig.
Auch Teppich baute Verschwörungen der USA auf und des internationalen Finanzkapitals, die nur noch die Gegenmächte China und Rußland (??) aufhalten können. Alles klar?

Das war nur das, was oben abging. Im Publikum wäre beinahe zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Überall waren die "Zionisten", Widerspruch wurde mit vulgären Aussprüchen niedergeschrien. Die Hypnose hatte gewirkt. Ich "freue" mich schon darauf, wenn Typen aus Zusammenhängen von LiRu bis AAB (Zitat eines Alt-Autonomen "Wir sind die, die Friedrichshain zionistenfrei halten") auf die Jagd nach BesucherInnen der Schreiner-Kneipe gehen...

Bei der anschließenden Debatte gab es noch mehr einzelne Ausfälle, wie z.B. "Wir haben die Veranstaltung bewußt pro-paläsinensisch gehalten, weil die Medien so pro-israelisch berichten". Da habe ich aber noch den Aufschrei im Ohr, als "deutsche Investitionen" von israelischen Raketen zerstört wurden...und das ist nur ein Beispiel. Die Fragen auf den Zetteln wurden natürlich nach ideologischer Kompatibilität sortiert und vorgelesen. Als mal eine kritische Frage gestellt wurde und derjenige sich dazu äußern wollte (noch mal ein Lob an dejenigen, der unter diesem aufgeheizten Mob sich das getraut hat), wurde er gleich abgebügelt, durfte dann aber doch die Frage aufwerfen, ob der eliminatorische Antisemitismus der Deutschen auch etwas mit dem arabischen zu tun hat. Antwort war dann Luigi Wolf: "Es gibt vielleicht auch dort Antisemitismus, aber Israel ist die Ursache dafür"

Israel war eben schon immer unser Unglück

weiterführende Lesetips:

 http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr248.htm

 http://www.glasnost.de/autoren/blumen/antiim.html

 http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_347.htm
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Ergänzungen

Karl spammt mal wieder

Mr. Irgendwer 28.02.2002 - 15:24
Verfehlt?
28.02.2002 15:05

Ich weiss ja, daß es ideologisch festgefahrenen Charakteren schwerfällt, die Realität
anzunehmen. Sie umgeben sich am liebsten mit Inhalten, die sie in ihrer Haltung bestätigen.
Alles andere wird verworfen, ignoriert usw....
Eine solche Reaität, die schwer zugänglich scheint für diese einfachen Geister: Indymedia ist
Berichterstattung, nicht szeneinternes Disksussionsforum. Was denkst Du, lieber Karl, wozu die
vielen Diskussionsforen im Netz gedacht sind? Warum willst Du Indymedia zur zentralen Instanz
der Szene machen? Wenn das je Erfolg haben würde, dann würden damit ander Projekte
ersetzt werden und die Zentrale@Linke leichter anzugreifen sein. Da ist mir der
Vernetzungsgedanke lieber.
Ach so. Noch so eine Realität: Viele Indy-Nutzer sind gar nicht aus dieser schrecklichen
Szene, in der "Survival of the fittest" das oberste Prinzip ist.

eigentlich schade

auch Karl 28.02.2002 - 15:32
dein Beitrag zeigt aus wessen Seite du dich bewegst. Nicht der Kampf Israels gegen die Palästinenser ist der Knackpunkt sondern das Bestreben der israelischen Kapitalisten nach Vormacht über die palästinensischen Gebiete ist das Problem. Wie eben der Kapitalismus nicht reformierbar ist, ist es auch das kapitalistische israelische System nicht. Der Kampf gilt den kapitalistischen Kriegstreibern, einerlei ob Israeli, Franzosen, Deutsche oder auch USA Imperialisten.
Solange das nicht von dir verstanden wird und du Israel losgelöst als Klassen Neutrum siehst, wirst du, so wie in deinem Artikel geschehen, den falschen Standpunkt einnehmen.

krass

marie 28.02.2002 - 16:20
klingt ja echt grausam der veranstaltungsbericht. danke, dass du dir das angetan hast und nun davon berichten kannst. und den ganzen spinnern, die sagen, staaten gehören aufgelöst, weil wir ja so tolle anarchos sind, also auch der israelische. denen sei gesagt, dass ihr dann auch gegen einen palästinensischen staat sein müsst. letztlich wäre dies eine entscheidung dafür, dass alles so weitergeht wie bisher, mit krieg und terror.

Dafür ist die Indy da

saul 28.02.2002 - 17:15
Genau sowas gehört hier rein, damit jeder rafft, wer seine Freunde sind. Damit jeder kapiert, das linker Antisemitismus weder ein Phantom noch die Erfindung einer Sekte ist. Die reaktionen zeigen es genauso, israelische Kapitalisten! Lebt Arafat von Sozialhilfe? Will die Hamas einen sozialistischen Staat? Für Islamisten sind linke Theorien eine Ausgeburt des ungläubigen Westens. Linke suchen sich mal wieder Freunde, die sie dann im Knast wiedertreffen, dann aber auf der falschen Seite der Gitter.

naja...

fritz parkettboden 28.02.2002 - 17:19
karl, du hast geschrieben, "typen aus einem spektrum zwischen linksruck und der aab."
hier könnte der eindruck entstehen, die aab sei irgendwie in diese antisemitische veranstaltung involviert gewesen, hätte gar etwas mit der angedrohten hetzjagt zu tun; dem ist nicht so! einer der wenigen kritischen redebeiträge zur veranstaltung kam doch von einem jugendlichen von der aab, respect!
und der schläger, auf den du dich beziehst, ist schon längst aus der aab gekickt worden!
aber wir wollen ja nicht tratschen, also gut jetzt.

und auch ansonsten, das publikum war ja nicht gerade der berliner szenedurchschnitt...

Kann es sein...

Boing 28.02.2002 - 17:21
...daß Linksruck auf jedes Thema aufspringt, um irgendwie Beachtung zu finden? Diskutiert werden kann darüber ja eh nicht mehr, seit die AntiD/Antiimp-Franktion diesen diffamierenden ton reingebracht hat. Deutcher Dogmatismus eben überall.

gut das fucking Linksruck eh schon fast tot

28.02.2002 - 17:30
ist und nur noch dahinsiecht.......

kleine Anmerkung zu Fritz Parkettboden

Karl 28.02.2002 - 17:38
Also zur Klarstellung: Die Veranstaltung an sich hatte nichts mit der AAB zu tun und ich will mich auch nicht am AAB Bashing wegen des 1.Mai´s beteiligen. Meine Erfahrung ist aber ambivalent. Es gibt Menschen aus dieser Organisation, die auch eher dem antideutschen Spektrum zuzuordnen sind und es gibt Typen und damit meine ich nicht den Schläger, sondern einen anderen Mistfinken (mir liegt der Name in den Fingern, aber denunzieren ist scheiße!), der eben "F-Hain zionistenfrei hält"! So viel dazu. Ach und zu den Texten als Nachtrag: 1. Jean Améry "Der ehrbare Antisemitismus" 2. "Der Antiimperialismus als höchstes Stadium des falschen Antikapitalismus" 3. "Zur Judenfrage" von Marx.

Debatte statt Denunziation

Drossel 28.02.2002 - 17:53
leider ist durch eben jene Polemik, durch sich teilweise auch in diesem Beitrag findet, eine Debatte über Antisemitismus unmöglich geworden. Die Antideutschen haben mit ihrem Diskussionsstil ihren Anliegen einen Bärendienst erwiesen. Von der linksruck-Sekte auf die AAB (die antideutschen Positionen ja sehr nahe steht) zu schließen, sit schon ungeheuerlich, leider aber typisch für antideutsche "Argumentation". Chomsky als Antisemiten zu bezeichnen (ohne auch nur die Andeutung einer Begründung!!)ist derartig abenteuerlich, daß mit realitätsvergessenen Freaks wie euch eine ernsthafte Auseinandersetzung ausgeschlossen ist. Und so können sich Antisemiten wie die genannten linksruck-Kader oder der Stalinist Teppich weiterhin mit Verweis auf die antideutsche Kriegshetze einer Diskussion um Antisemitismus verweigern. Recht herzlichen Dank,

Lies mal, liebe Drossel

Karl 28.02.2002 - 18:03
Ich habe Chomsky nicht als Antisemiten bezeichnet, sondern lediglich darauf verwiesen, daß von Seiten einiger Menschen aller politischer Coleur, Juden benutzt werden, um den eigenen antisemitischen Standpunkt zu vertuschen. mehr nicht!

runter vom teppich

sozialrevolutionär 28.02.2002 - 18:31
wenn mich nicht alles täuscht, dann ist der fritz teppich einer, für den etwa die rolle des POUM (partido obrero di unificacion marxista - siehe orwells "hommage an katalonien" oder tierra y libertad von ken loach)im spanischen bürgerkrieg immer noch die einer 5.kolonne hitlers im spanischen bürgerkrieg ist. wer zu solchen veranstaltungen geht ist fast schon selber schuld.

hofjude ist ein antisemitischer begriff

pc-polizei 28.02.2002 - 20:57
liebe leute, bitte verwendet nicht länger diese unsägliche vokabel "hofjude". damit arbeitet ihr euren eigenen intentionen entgegen. denkt mal darüber nach, was an einer solchen vokabel falsch ist! sie denunziert einen menschen aufgrund seiner identität, die für ihn vielleicht gar keine bedeutung hat. und zu fordern, dass sie das haben müsste, ist eine zumutung, die von seiten deutscher christen völlig fehl am platz ist. klar dass teppich als "alibi" fungiert, mit dem liru den verdacht des antisemitismus abwehrt. aber niemand hat es verdient, mit einer derart perfiden vokabel belegt zu werden, ihr christkinder!

Die Antideutschen und die "Hofjuden"

antidot 28.02.2002 - 22:25
"...Fritz Teppich..., sich selbst als "Marxist" und "Antizionist" bezeichnender Mensch, war letztlich ein sog. "Hofjude". Jede Bewegung oder jede Person, die sich den Antisemitismusvorwurf ersparen will, bedient sich solcher. Jörg Haider hat einen an seiner Seite, die Linke hat Noam Chomsky und Norman Finkelstein, damit klar ist "Wir sind gegen Antisemitismus, unsere besten Freunde sind Juden, aber Israel..." und dann kann mensch mit dreifacher Wucht den Judenstaat beackern."

Zitat aus dem Text oben: Der KZ-Überlebende Teppich wird hier im original Nazi-Jargon als "Hofjude" bezeichnet (alternativ dazu etwa die Geldjuden, Kaftanjuden, Zigenuerjuden etc...) An Widerwärtigkeit ist das nicht mehr zu überbieten. Verweise auf Chomsky und Finkelstein inbegriffen.

Es ist schon unglaublich: wer sich dem antideutschen Wahn nicht anschließen will, kriegt es mit der urdeutschen Seite dieser Sektierer zu tun. Da wird aus dem Menschen mit israelkritischer Meinung eben schnell mal ein "Hofjude"...

Das Isreal auf solche Unterstützer verzichten kann, ist klar. Allerdings ist dieser Jargon auch schon wiederholt von Likud-Faschisten gegenüber der israelischen Linken gebraucht worden.

Ich frage mich nur, warum "Karls" besonders perfide antisemitische Hetze nicht gelöscht wird, schliesslich könnte deshalb eine AKDH-Klage drohen. Und ich finde, in diesem Falle ganz zurecht!

ein bisschen differenzierter, bitte!

pc-polizei 28.02.2002 - 23:00
@antidot: jetzt wollen wir mal nicht übertreiben. die vokabel "hofjude" wurde z.b. auch schon von der israelischen kultusgemeinde (ikg) in wien gegen peter sichrovsky gewandt. "haiders hofjude" titelten daraufhin auch zahlreiche tageszeitungen in deutschland, wie z.b. der tagesspiegel. die ambivalenz des begriffs zeigt sich aber dann darin, dass im umkehrschluss die fpö ariel muzicant, den vorsitzenden der ikg, als "hofjude der spö" bezeichnete. es stimmt also nicht, dass es sich per se um einen nazibegriff handelt. er wurde immer wieder auch von der jüdischen gemeinde selbst gegen leute wie z.b. walter rathenau gerichtet, weil dieser mit den mächtigen verkehrte, aber gleichzeitig seine glaubensgenossen zum stillsein verhielt.

@pc-polizei

antidot 28.02.2002 - 23:35
what? geschmäcklerische differenzierung ist in diesem fall nicht angebracht. dass die bürgerliche presse mit solche begriffen nicht spart ist wohl kaum verwunderlich, dass sich konfliktparteien in jüdischen gemeinden bisweilen ebenfalls solcher begriffe bemüssigen ist bedauerlich, aber hat eine lange tradition. und, wie gesagt, in isreal sind solche begriffe auch gebräuchlich. und zwar von ultrarechts ausgehend. ich bleibe dabei: wer einen begriff wie den des "hofjuden" gegen andersdenkende menschen benutzt, der ist von einem stinknormalen rassisten nicht zu unterscheiden. der begriff ist rassisch definiert, abwertend gemeint, und hat in linken zusammenhängen nix zu suchen. und wer meint, ihn auch noch auf kz-überlebende anwenden zu müssen hat sich sowieso schon als widerliches schwein entlarvt. und basta.

Zionismus ist rassistisch

Smash Capitalism 28.02.2002 - 23:59
Die Veranstaltung scheint, trotz Linksruck, wirklich gut gewesen zu sein so wie sich der Text oben liest....FREIHEIT FÜR PALÄSTINA-Solidarität mit der PFLP- Zionismus ist Rassismus-Antideutschen in den doitschen Arsch treten !!!

@antidot

Karl 01.03.2002 - 00:03
Der Begriff des "Hofjuden" ist bewußt in Anführungszeichen gesetzt worden, nämlich weil er funktionalistisch von mir verwendet wurde, ist Dir das nicht aufgefallen? Es geht mir lediglich darum, dieses Alibiverhalten linker wie rechter Zusammenhänge aufzudecken, das trifft letztlich nicht die Personen, sondern die Zusammenhänge. Dreh mal den Spieß nicht um, denn es sind diese Gruppierungen oder Parteien, die durch dieses Alibiverhalten Leute wie Finkelstein, Chomsky und Co zu Werkzeugen Ihres Antisemitismus macht. Außerdem ist hier echt die Frage, wer hier wen anzeigen sollte, denn Deine Aussage, dies wäre original Nazi-Jargon ist eine Beleidigung! Wenn Du Geschichte kennen würdest, dann wüßtest Du, daß der Begriff über 300 Jahre alt ist. Und wie gesagt, ich habe ihn nicht ohne Absicht in Anführungsstriche geschrieben!

@smash capitalism

Magic Maria 01.03.2002 - 00:08
Wie bitte? Du sagst also, nach dem Bericht zu urteilen, muß die Veranstaltung gut gewesen sein? Sag mal, wie ist Dein Smash Capitalism zu versteh´n? Im Sinne der NSDAP? Wie kannst Du nur sagen, daß eine Veranstaltung, auf der gesagt wird, daß Synagogen KZ´s sind, gut war?

Smash Capitalism - Danke

Karl 01.03.2002 - 00:18
Genau so platt wie Deine Äußerungen war die Veranstaltung selbst. Durch solche Blasen sind eine Werbung für die antideutsche Bewegung.

HAHAHA

AntiAntideutscher 01.03.2002 - 05:47
Macht mal schön weiter, isoliert euch mal selber, ihr 20 verhetzten Antideutschen. Ach ja, wo wir so nett am plaudern waren, da war dann der und der Haufen aus der und der Kneipe, die sich als Antideutsche Störer geoutet haben, noch welche von den bekannten 2 Zeitungen, wo der eine in XX wohnt und schon in der Stadt XY zuvor komisch aufgefallen ist, bevor er aus der Stadt gekickt wurde und die und die, etc.

Schöne "Ehrerrettung", daß ein "jugendlicher der AAB" noch Fritz Teppich, den Schoah-Überlebenden mit einem kritischen Beitrag etwas "entgegengesetzt" hat, in Kairo war er aber noch nicht...
Interessant auch, wie sich Antideutsche sich "Antifaschisten" nennend so schnell outen und selbst isolieren.

Bis zum nächsten 0:1!


01.03.2002 - 10:28
Womit leider endgültig klar ist, was von den vielen "antiantideutschen" hier zu halten ist.

war auch da, und hab herzlich gelacht...

kommunist 01.03.2002 - 14:38
und zwar über beide seiten. da ham wir auf der einen seite, leute, die meinen "die juden" seien ja selber schuld, fordern deshalb sanktionen gegen israel (als ob die israelischen herrschenden das stören würde, siehe iraq) und setzen die israelis mit ihren herrschenden gleich. und auf der anderen seite leute, die halt meinen, "die araber" seien ja selber schuld, die über 1000 tote in den letzten 14 monaten einfach hinwegsehen und die hungernde kinder mit hamas und co gleichsetzen. was hier fehlt? ihr habts gemerkt: die klassenlinie, proletarischer internationalismus! für eine sozialistische föderation des nahen ostens, in dem es keine rolle spielt, ob man jude oder pali ist!

@kommunist

antideutscher Kommunist 01.03.2002 - 15:02
Deine Auffassung war mal diskutabel, vor dem Holocaust. Sie folgt ähnlichen Argumentationsmustern und ist auch in einem Link von dem Autor wiedergegeben (der Text von Marx). Um vor globalem Antisemitismus jedoch wenigstens einen kleinen Schutz zu haben, ist die Existenz Israels für Jüdinnen und Juden notwendig und muß daher auch verteidigt werden. Daß es problematisch ist, wenn dabei unschuldige Menschen zu Schaden kommen, sterben oder schwer verletzt werden, wenn die terroristrischen und antisemitischen Gruppierungen Hisbollah, Hamas oder Djihad bekämpft werden, ist wohl schon Konsens bei den vielen antideutschen KritikerInnen. Jedoch sollte mensch sich vor allem mit den Opfern des islamistischen Faschismus solidarisieren und dafür kämpfen, damit langfristig keine Menschen zu Schaden kommen unter den islamistischen Regimes, daß Hamas und Co endlich verfolgt und bestraft werden.

@antideutscher kommunist

Kp 02.03.2002 - 00:50
schön, dass du es "problematisch" findest, dass die idf täglich arabische jugendliche abknallt. steine gegen panzer, da sollte ein linker tatsächlich so seine probleme haben. es sei denn, hinter der fassade des antideutschen kommunisten steckt in wirklichkeit ein antikommunistischer deutscher. aber das ist sowieso dasselbe.

@antideutscher kommunist

Kp 02.03.2002 - 00:51
schön, dass du es "problematisch" findest, dass die idf täglich arabische jugendliche abknallt. panzer gegen steine, da sollte ein linker tatsächlich so seine probleme haben. es sei denn, hinter der fassade des antideutschen kommunisten steckt in wirklichkeit ein antikommunistischer deutscher. aber das ist sowieso dasselbe.

antideutsch 02.03.2002 - 18:39
"Steine gegen Panzer", das ist so das Bild, das die Freunde der palästinensischen Sache, die Befürworter eines weiteren Staats auf dieser Erde - noch dazu eines nach vökischen Kriterien aufgebauten Staates - permanent reproduzieren, um die antisemitischen Mörderbanden Djihad, Hamas und Hisbollah zu verniedlichen.
Wie wäre es mal wahrheitsgemäß? Dann aber müsstet Ihr die Steine ersetzen durch AK-47, Granaten, Mörser, Kurzstreckenraketen, Minen, Splitterbomben.

Stalker

02.03.2002 - 20:51
Erst schreibst du vom Kampf um die Befreiung eines unterdrückten Volkes, und dann, dass es nicht um Araber und Juden sondern um die Menschen gehe. Ja was denn nu?
Anosnsten stimme ich meinem Vorredner zu. Wenn Du schon in klassenkämpferischen Pathos ausbrechen willst, dann beschwöre doch den "gemeinsamen Kampf des palästinensischen und israelischen Proletariats gegen die Bourgeoisie" und stilisiere nicht das palästinensische "Volk" zum Proletarier und Israel zum Kapitalisten. So genau funktioniert nämlich das antisemitische Stereotyp.

Freiheit für Free Palästina!

Arafat 02.03.2002 - 22:10
Die Luft wird immer Dünner für Scharon und seine Israelis! Alle Rechten und Nazis klatschen! auch die Israelischen!

blamable veranstaltung, peinlicher commentar

Sarah M. 03.03.2002 - 08:45
die veranstaltung wird völlig entstellt wiedergegeben, was aber daran liegt, daß für bahamas&co mittelerweile alle palästinenser "faschisten" sind (und sie überhaupt nicht differenzieren) und linksruck keine wirklich materialistische theorie hat, sondern leute kadern will und populistisch auf bauernfang geht. da aber frauen eh bei euch mackern nichts zu sagen durfte ich auch nicht sprechen.
das kapital kennt keine moral. es liefert sowohl waffen an israel wie auch an die palästinenser/innen. und die rüstungsindustrie hat ein interesse daran, daß es instabilität und kriege gibt. die politiker rennen hilflos hinterher und können nur ein "scherbengericht" nach dem nächsten konstatieren. es gibt keine "guten" und "schlechten" nationen bzw. "völker" sondern nur ein globales kapitalverbrechen, das uns verschlingt. es wird von den populistInnen (sowohl bahamas wie auch linksruck) keine wirkliche krisen- und klassenanalyse gemacht, sondern im namen des anachronistischen selbstbestimmungsrechtes der nationen agiert.
Im übrigen ist Fritz Teppich mehr Stalinist und findet auch die geheimverträge zwischen hitler und stalin okay, die zur aufteilung polens und dem 2. weltkrieg geführt haben und will vom antisemitismus stalins und in der sowjetunion nix wissen. er kann deshalb auch nicht die verkürzte kapitalismuskritik des stalinismus erkennen und die darin schlummernde wurzel des antisemitismus und faschismus, der der petit-bourgeosie/dem mittelstand entspringt. allerdings ist auch die völkische/faschistische bewegung eine "soziale bewegung". denn sie fällt weder vom himmel - noch wächst sie auf den bäumen, sondern sie entsteht als bonapartismus aus der mitte der gesellschaft und ihrer krise. und der gehören sowohl "linksruck" wie auch "bahamas" an. und deshalb eskalieren sie einseitig bzw. gegeneinander, anstatt zum gemeinsamen kampf des palästinensischen und israelischen proletariates gegen den besitz&arbeits-terror sowie militarismus aufzurufen bzw. beide miteinander zu verbinden.
und es ist das männlich-pathologische konkurrenzsubjekt, das "recht" behalten will und deshalb auch den rechtsstaat nicht in frage stellt. das männliche konkurrenzsubjekt ist mit ihm korporiert und das verschafft ihm die macht über uns frauen, womit die ganze scheiße dieser zivilisation begann.
am 8. märz ist ein globaler frauenstreik. es ist klar, daß hier auf GER-MAN-indymedia dazu bislang nichts kam. denn die deutschen frauen (auch in indymedia) buckeln vor ihren mackern und halten ihnen brav das schwänzchen - auch die in linksruck. wahrscheinlich kennen sie das buch von sheila rowbotham bzw. ihre kritik an den autoritär-patriarchalen tendenzen ihrer partei gar nicht.
es wird zeit, daß wir sie einfach stehen lassen und ihnen die gelbe karte, aber den obermachos - den generälen und geheimdienstmilitiasstrategen - die rote karte zeigen sollten ! laßt uns als frauen einen anti-generalstreik gegen den krieg und die soziale verelendung machen. es ist eh ein frei-tag!

Missverständnisse

Stalker 03.03.2002 - 13:12
Ich hatte mich wohl etwas unverständlich und inkorrekt ausgedrückt, so dass es zu berechtigten Kritiken kommen musste. Natürlich richtet sich mein Schrei nicht gegen Israel als Ganzes, es ist ein Schrei gegen die Unterdrückung, egal wo sie stattfindet und von wem sie praktiziert wird. Auch bin ich mir der vielen Strömungen (auch der ultrarechten) der palästinensischen Freiheitsbewegung bewusst. Auf keinen Fall hatte ich vor, "das palästinensische "Volk" zum Proletarier und Israel zum Kapitalisten" zu stilisieren!

ach Sarah...

Berta 04.03.2002 - 15:12
geh mal in die Theoriestube und entspann Dich! Du gibst die Veranstaltung wahrheitswidrig wieder! Denn der Autor ist kein Bahamas Redakteur, das kann ich versichern. Und wenn so ein Typ Moscheen lobt und im gleichen Atemzug Synagogen als KZ´s bezeichnet, dann sind das Moslemfaschisten, oder was denkst Du? Und auch schön, wie Du den Begriff der Moral verwendest, als wäre er was positives. Kapital kennt keine Moral, hahaha. Und "die Rüstungsindustrie" hat kein Interesse daran etc., klar. Schön alles versachlichen. Mensch, die Rüstungsindustrie verdient auch Friedenszeiten, da mach Dir mal keine Gedanken, z.B. durch Foltergeräte. In Bezug auf Teppich liegst Du jedoch richtig. Du verkürzt jedoch genau so. "Das Kapital kennt keine Moral" hahaha, kann mensch nicht oft genug sagen, wie falsch das ist.

Adäquat in Frankfurt!

Karl 16.03.2002 - 01:41