Italien: Polizeirazzia gegen Indymedia

the whole world is watching... 20.02.2002 17:43 Themen: Indymedia Medien Repression
[Update 24.02.02]


Mittwoch, 20. Februar, 7 Uhr morgens...
Firenze. Torino. Bologna. Taranto. Carabinieri (paramilitärische Polizei) stürmt Soziale Zentren - angeblich Indymedia Centers. Die Carabinieri, die zu hunderten im Einsatz waren, traten Türen ein und beschlagnahmten Computer, Videos und weiteres Material. Es handelt sich hierbei um eine landesweite Polizeioperation.
Nicht nur Indymedia ist betroffen: Der Sitz der Basisgewerkschaft COBAS und die Radiostation Onda Rossa waren ebenfalls Opfer der Aktion. Nebenbei soll das einzige unabhängige Radio Roms auch noch geschlossen werden. Weiterhin gab es eine Durchsuchung des Büros der Vereinigung Demokratischer JuristInnen, dass die Demonstrationen im Juli in Genua begleitet hat.
Ähnlich beunruhigende Entwicklungen scheint es in Spanien zu geben. Auch hier wurden Zeitungen und Radiostationen verboten.

Presserklärung in Englisch
Polizeirepression in Genua jetzt offiziell "rechtens"
Bericht bei statewatch
Bericht bei telepolis
--> Mehr Links und erste Berichte aus Italien im Text (ge-updated).

Demonstrationen gegen die Repression fanden am Wochenende statt. Hier aus London: Bilder und ein Video

--->Am 16.3. fand dann in Romeine Demonstration mit 20.000 Menschen statt.

Indymedia-Büro in Genua nach dem Überfall der Polizei.
Hier das Feature dazu: Staatsterrorismus in Genua


*Die Aktion dürfte im Zusammenhang zur kritischen Berichterstattung über den Gipfel in Genua stehen. Insbesondere der durch diese Berichterstattung in den Focus gerückte Innenminister Scajola und dessen Polizei mussten sich im Nachhinein vereinzelte Untersuchungen über das Vorgehen der Beamten gefallen lassen. Im Zuge dessen kamen für Scajola wenig rümliche Bilder von blutverschmierten Wänden in der Diaz-Schule in die Öffentlichkeit. Letztlich stellt diese Durchsuchung jedoch einen Schlag gegen unterschiedlichste Medienprojekte dar.
Was Radio Gap angeht, sind hierzu weitere Informationen auf Indymedia-Italien zu finden. Übersetzungen wären nett.

In diesem Zusammenhang gab es in den vergangenen Tagen eine Zeugenvernehmung in Berlin, bei der angereiste italienische Staatsanwälte eben diesen Vorfall zu erhellen suchten. Der Staub, den das skandalöse Verhalten der italienischen Polizei für kurze Zeit aufgewirbelt hatte setzte sich jedoch schon bald ( dazu hier mehr). Dazu ein Interview mit dem deutschen Staatsanwalt, der für seine italienischen Kollegen die Untersuchungen hier leitet.
Jetzt scheint die Zeit gekommen, in der nach einer lustlosen Thematisierung der Polizeigewalt in Genua wieder ´business as usual´, d.h. Repression gegen Oppositionelle Kräfte einzug hält.

--> Doch der Widerstand ist nicht kleinzukriegen: Letzte Woche gab es in Italien wieder Demonstrationen mit mehreren 100.000 Teilnehmern.

Laut Bericht der FR vom 21.02.02 hat "der italienische Journalistenverband (...) seine Besorgnis ausgedrückt. Politiker der "Rifondazione Comunista" und der Grünen haben eine Parlamentsanfrage angekündigt."
Hier noch ein Bericht der taz dazu: Indymedia Italien von Polizei gefilzt


Polizeidurchsuchungen in Florenzvon Imc Italy, 20.02.02

Florenz, 20. Februar, 7:10 - "Cecco Rivolta" c.s.o.a. (Soziales besetzes und selbstverwaltetes Zentrum)

Eine Menge Carabinieri Militärpolizisten wecken die BesetzerInnen des Centro Sociale. Sie suchen nach Indymedia Audio-/Videodokumenten. Es ist eine landesweite Operation.

Ein Angriff der ´Neuen Weltordnung´ auf unabhängige Informationen. In Rom erhilet Radio "Onda Rossa" (Rote Welle) kürzlich einen Brief des Kommunikationsministerium, in dem es darüber ´informiert´ wurde, dass es die Frequenz verlieren würde, auf der gesendet wird.... und jetzt haben wir den Angriff auf Indymedia ´Zentren´: sie wollen die treffen, die versuchen die Welt zu beschreiben...ohne Werbung!

"Genua-Danach" ist jetzt deutlich geworden. Nach unvollständigen und unklaren Untersuchungen der Polizeibrutalität kommt nun der Wunsch, die AktivistInnen zu treffen, die im Juli 2001 in Genua ware. Die Repression setzt ein.

Hier das Original: http://italy.indymedia.org/front.php3?article_id=38669

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Turin (Italien): Indymedia Büro im CSOA Gabrio durchsucht
von IMC Italia, 20.02.02

Das CSO Gabrio in Turin, in dem das lokale unabhängige Medienteam seine Basis hat, wurde nach Gegenständen durchsucht, die mit dem G8 in Genua in Verbindung stehen.

Der Durchsuchungsbefehl besagt: "[...] ausgehend davon, dass die Konsultation der Website ´Italy.Indymedia.org´ den Einduck erweckt hat, dass ´Indypendent Media Center - Italia´ damit begonnen hat, Foto-/Videomaterial sowohl per Post als auch per Internet zu sammeln [...] dass es, von den Informationen der obengenannten Website ausgehend, scheint, dass enstprechende Dokumentationen gefunden und aquiriert, Ergebnisse erzielt werden können [...] in den Räumen des ´CSOA Gabrio´ [...]". Zahlreiche Carabinieri, von denen einige zu den ROS gehören, umstellten das CSOA Gabrio, sperrten die Zugangsstrassen ab, brachen Vorhängeschlösser auf und traten Türen ein. Dabei wurde alles mit zwei Kameras aufgenommen, verschiedene Dinge beschlagnahmt, die einfach auch über Internet oder anders zugänglich gewesen wären und das Indymedia Büro, die Büros von "Comitato Chiapas Torino" und die von "Associazione Culturale dei Pari" geöffnet. Weitere Neuigkeiten demnächst.

Hier das Original: http://www.indymedia.org/front.php3?article_id=137927.

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Bericht aus Bologna - Razzia heute morgen
von tpo, 20.02.02

RAZZIA IM TPO

Heute morgen wurde das Teatro Polivalente in Bologna von der Polizei durchsucht, dank eines Durchsuchungsbefehls, der vom Staatsanwalt Canepa aus Genua ausgestellt wurde und der darauf abzielte, Audio-Video-Material über die Ereignisse in Genua diesen Sommer zu finden, die von Indymedia Italien archiviert wurden.

Mehr als 60 Carabinieri (paramilitärische Polizei) stürmten das Gebäude, zerstörten alles und beschlagnahmten Werkzeuge und Materialien, die für Aktivitäten dort gebraucht werden.
Ein Teil der Durchsuchung und Beschlagnahmungen fanden statt, bevor irgendein Anwalt anwesend war und die Polizei verweigerten der Person, die für den Kontakt zur lokalen Verwaltung zuständig ist jeden Zugang zum Gebäude, als auch die Möglichkeit, mit der Polizei gemeinsam hineinzugehen, um die Türen zu öffnen und weitere Beschädigungen der Strukturen des TPO zu verhindern.

Anstatt Kopien der Festplatten zu machen, beschlagnahmte die Polizei sämtliche Computer, auf denen Dateien mit organisatorischen und künstlerischen Details der kulturellen Projekte gepeichert sind, die im TPO entwickelt werden. Sie haben sämtlichees Videomaterial, Fotos, Audio-Aufnahmen und sonstige Dokumente beschlagnahmt, wovon das meiste mit Genua überhaupt nichts zu tun hat, szenografisches Material von Theatergruppen und redaktionelle Dokumente des Infoladens. Sie haben sogar einen Dildo des sexyshops mitgenommen, der vom Sexualitätsprojekt eröffnet wurde und der nur von Frauen innerhalb des Gebäudes gebraucht wird.

Diese Operation schadet den TPO-Aktivitäten erheblich, wie auch den Aktivitäten vieler kultureller Gruppen, die darin arbeiten und die das nun für Monate nicht werden tun können. Es ist keine isolierte Aktion, sondern eine landesweite Strategie, die uns uns fragen läßt, welche Möglichkeiten der Verletzung grundlegender Menschenrechte bestehen und die offenbart, dass die Untersuchung der Genua-Ereignisse weit entfernt von jeder Transparenz ist.

Wir denken daher, dass dies ein direkter Angriff ist, der darauf abzielt, die einzuschüchtern, die die soziale Opposition zum gegenwärtigen Zustand darstellen, ein Angriff auf freie Information und verfassungsmäßige Rechte, der heute Indymedia und TPO trifft, aber in der nahen Zukunft jeden treffen könnte.

Wir fordern daher alle und auch alle Informationsstrukturen auf, die Bedeutung der heutigen Ereignisse nicht zu unterschätzen und sich an der Analyse und der Beobachtung dessen zu beteiligen, was in diesem Land geschieht.

Bologna, 20. Februar 2002, 15:00

Hier das Original: http://www.indymedia.org/front.php3?article_id=137947

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Angriff auf Indymedia in Taranto
von IMC Italia, 20.02.02

COBAS Büros in Taranto durchsucht

Heute morgen, während viele Durchsuchungen im ganzen Land durchgeführt wurden, drangen neun Carabinieri in Zivil, gemeinsam mit vielen anderen PolizistInnen, mit einem Durchsuchungsbefehl ausgerüstet in die Büros der "Confederazione dei comitati di base" (Konföderation der Basiskomitees, COBAS, d. Ü´in) in Taranto ein und suchten nach Indymedia-Material über Genua.
Die gesamte Operation dauerte etwa 20 Minuten; es wurde nichts beschlagnahmt, hauptsächlich, wiel es nichts zu beschlagnahmen gab...Sie konzentrierten sich besonders auf Fotos und Dokumente des Indymedia Italien Netzwerks.
Ist Indymedia ein ungeeignetes Kommunikationsmittel?

Hier das Original: http://www.indymedia.org/front.php3?article_id=137944

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Das Zentrum der Genua-J21-AnwältInnen in Bologna von der Polizei durchsucht!
von Italy Indymedia, 21.02.02

italy@indymedia.org

Der Hauptsitz der Vereinigung Demokratischer JuristInnen wurde gestern in Bologna durchsucht: sie waren die juristischen BeobachterInnen im letzten Juli in Genua.

Gestern wurde außerdem der Hauptsitz der Iniziativa Giuridica Democratica (Vereinigung Demokratischer JuristInnen) in Bologna von der Polizei durchsucht, die (nach sieben Monaten!) nach Audio-/Videodokumenten zur Demonstration am 21. Juli in Genua suchte. Das ´Iniziativa Giuridica Democratica´-Zentrum übernahm die Rolle der juristischen BeobachterInnen beim J21 in Genua und beteiligte sich hinterher am Genua Legal Forum, das die Berichte über Polizeibrutalität sammelte. Heute um 15:30 gab es eine Pressekonferenz der Coordinamento Nazionale Giuristi Democratici, einer demokratische AnwältInnengruppe, mit der das Zentrum zusammenarbeitet. Während der Pressekonferenz fragten die AnwältInnen das Gericht von Genua (das den Durchsuchungsbefehl ausgestellt hat), warum es entschieden hat, eine Durchsuchung stattfinden zu lassen, anstatt sie direkt nach den Dokumenten zu fragen und sagten auch, dass diese Durchsuchung einen ernsten Angriff Italiens Bürgerrechte wie auf die Rolle von AnwältInnen generell darstellt.

Hier das Original: http://italy.indymedia.org/front.php3?article_id=39015.


Update des Angriffs auf Indymedia Italien.
Durchsuchung des Büros der Vereinigung Demokratischer JuristInnen
von hannibal smith, 21.02.02

Hallo,

die Rückkehr aus Brasilien hätte nicht turbulenter sein können.
Eine kurze Nachricht:
heute haben die Behörden die Kanzlei unserer Kollegin aus Bologna, Desi Bruno, im Zusammenhang mit den vorherigen Durchsuchungen der Indymedia Sozialzentren durchsucht, ohne etwas zu konfiszieren, auf der Suche nach Videomaterial.

Die Durchsuchung von Desis Büro, die von Staatsanwalt Pellegrini aus Genua veranlaßt wurde, betraf ihre Tätigkeit als Vertreterin der Vereinigung demokratischer JuristInnen und bezog sich auf Videoinformationen zu den G8-Protesten im Juli.

Frau Bruno hat bereits einen dringenden Termin mit dem leitenden Staatsanwalt verlangt, der nun nächste Woche stattfinden soll. Heute nachmittag gab es eine Pressekonferenz der AnwältInnenvereinigung von Bologna zu dieser drastischen Maßnahme, die sich vor allem darauf konzentrierte, dass sie vollkommen sinnlos und oberflächlich war. Es war soviel Polizei anwesend wie sonst nur, wenn es um Terroristen geht. Zusätzlich war die Verfügung absurd und vollkommen ohne Präzedenzfall aus juristischer wie politischer Perspektive.

Es handelt sich um plumpe Einschüchterung und einen Angriff auf die Vereinigung Demokratischer JuristInnen wie auch um einen Angriff auf das Versammlungsrecht. Es ist vor allem ein Angriff, der sich gegen die AnwältInnen und JuristInnen richtet, die eine Nähe zur Bewegung haben. Wieso haben sie nicht einfach verlangt, dass das Material gezeigt wird?

Hier im Original: http://italy.indymedia.org:8081/front.php3?article_id=39041 [en]
http://italy.indymedia.org:8081/ front.php3?article_id=38982 [it]

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Eine provisorische Übersetzung der Presserklärung ins Deutsche: (aber mit ein paar Fehlern)

Bei den Hausdurchsuchungen ging es um Material zum Überfall auf das indymedia Centre und die Diaz-Schule in Genua. Der Durchsuchungsbefehl aus Genua beschreibt die durchsuchten Orte als "indymedia Büros". indymedia ist ein dezentrales Netzwerk und "indymedia-Büros" wie im Durchsuchungsbefehl beschrieben existieren gar nicht. indymedia sind wir alle.

Turin, Florenz, Bologna, Taranto. Heute Mittwoch, 20.2. um 7 Uhr morgens wurden das soziale Zentrum "Gabrio" in Turin, das besetzte Haus Cecco Rivolta in Florenz, im TPO in Bologna und den Sitz der Basisgewerkschaft COBAS von Carabinieris durchsucht.
Hunderten von Riot Cops waren mit zahlreichen Wagen, teils gepanzert, und Gerätschaften vor Ort und haben einen Befehl der Staatsanwaltschaft in Genua ausgeführt.
Gesucht wurden in den angeblichen "indymedia-Büros" Videokassetten und Audiobänder zu den Ereignissen in Genua, mit besonderem Augenmerk auf die Erstürmung des indymedia Centers und den brutalen Angriff auf die Diaz-Schule durch die Polizeikräfte.

Die Durchsuchungsbefehle erklären daß die genannten Materialien über die Webseite von indymedia Italien zusammengestellt/ gesammelt wurden und daß sie sich in den durchsuchten Zentren befinden würden (in einer vagen Beschreibung die es ihnen ermöglicht Durchsuchungen und Beschlagnahmungen nach ihrem Gutdünken durchzuführen).
Die Durchsuchungen sind beendet. Die Ordnungskräfte haben Computer, Archive sowie Materialien jeglicher Art die der täglichen kulturellen und politischen Arbeit von hunderten von italienischen AktivistInnen dienen, beschlagnahmt.

Der Durchsuchungsbefehl aus Genua beschreibt die durchsuchten Orte als "indymedia Büros". indymedia Italia stellt fest daß indymedia keine zentralen Büros hat sondern daß es über die Tausenden von Personen agiert die ihre Matierialien auf der Webseite publizieren und daß sie operieren um freie und unabhängige Information zu verbreiten.

Die Erarbeitung von Projekten und die Entscheidungsfindung bei Indymedia Italia läuft über das Internet: mailing-Listen und Diskussions-Chats, die offen für alle sind und an denen sich alle beteiligen können. Eine alltägliche und kollektive Zusammenarbeit an denen sich hunderte von Personen beteiligen, die sich nicht einschüchtern lassen.

Heute morgen wurde ein Angriff auf das Herz der freien Information und Meinungsäußerung durchgeführt. Der Schlag traf Zentren um politischen Druck auszuüben auf ein multiples/ vielfältiges und komplexes Subjekt wie indymedia Italien.

das in Bologna, Florenz, Turin, Taranto beschlagnahmte Material ist wie das ganze Material von indymedia frei einsehbar bei der internet Adresse von indymedia Italien. Genauso wie die Mailing-Listen, Chats und alle unseren Aktivitäten.

Indymedia Italien arbeitet im direkten Sonnenlicht, also völlig offen eisehbar.

Der Eindruck der politischen Einschüchterung verschärft die Angelegenheit angesichts dessen daß das ganze Material öffentlich ist und verfügbar ist für alle.

Indymedia Italien, Netzwerk von unabhängigen Medien, verurteilt diesen äußerst schwerwiegenden Angriff auf die Informationsfreiheit. Nach den Worten läßt Minister Scajola Taten folgen. Und Genua kehrt zur Tagesordnung zurück. Dies alles geschieht nach vagen und halbherzigen Untersuchungen um die Brutalität der Polizeikräfte in Genua nachzuweisen, und die Dynamik des Mordes an Carlo Giuliani immer noch geklärt werden muß, während die Führungskräfte die in jenen Tagen verantwortlich waren nicht entlassen wurden, und in manchen Fällen sogar einen Karriereaufstieg erhielten.

Indymedia Italien lädt alle ein mit teilzunehmen an der Demonstration am 16. März in Rom für das Radio Onda Rossa. Für eine freie und unabhängige Information.

unabhängiges Medienzentrum Italien - die italienische Medienrevolution.

Indymedia ist ein Netzwerk von Subjekten die in der Welt der Kommunikation aktiv sind: Video-, RadiomacherInnen, JournalistInnen, FotografInnen.
Indymedia wurde in Seattle geboren, um die dortigen Proteste gegen die Welthandelsorganisation WTO zu dokumentieren. In zwei Jahren sind an vielen Orten der Welt hunderte von unabhängigen Medienzentren entstanden.

Indymedia Italien ist eine offene Veröffentlichungsmöglichkeit: jede Person kann direkt und ohne Zensur Audio- und Videobeiträge veröffentlichen, Bilder, Artikel, Texte. Indymedia italien hat keine Redaktion: es arbeitet über die mailing-Listen und Diskussions-Chats die öffentlich sind und offen für alle.
Indymedia ist ein Netzwerk von Medien die kollektiv zusammengestellt werden für eine radikale Berichterstattung die von der Suche nach Wahrheit beseelt ist.
Wir setzen uns ein für all jene Menschen die für eine bessere Welt arbeiten, entgegen den Verzerrungen durch die Medien die Berichte über die Kräfte der freien Menschlichkeit vernachlässigen.

We invite everyone to join Italy Indymedia at the demonstration called in Rome for March,16th by Radio Onda Rossa. For a free and independent information.

* Zur Zeit finden zufälligerweise gerade Vernehmungen statt in Berlin zum Angriff auf die Diaz-Schule: http://www.indymedia.de/2002/02/16235.html






Hier Mailadressen Italienischer Botschaften und Kulturinstitute.

Text: Wackersdorf ist Genua
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Italien, Spanien machens vor

Mensch Meier 20.02.2002 - 18:07
Die ändern ein bischen die Gesetze und definieren jeglichen Wiederstand um. Jetzt sind in Spanien und Italien alle Oppositionellen Terroristen! Es wird Zeit, was zu tun! Wenn jetzt schon die Pressefreiheit mit Bürgerkriegseinheiten der Polizei bekämpft wird....

clandestino 20.02.2002 - 18:28
Ich brauche gute Zusammenfassungen/Berichte der Geschehnisse von Seattle, Prag und Genua, Beweggründe, Aktionen, Repression... es gibt ja einen Haufen Infos dazu, aber vielleicht hat jemand von euch ein paar Perlen aus dem Info-Meer gefischt.

Was passiert denn so in Deutschland?

Matthias 20.02.2002 - 18:41
Schill hat gerade dem NDR gedroht.
«Ich werde keine weiteren Grenzüberschreitungen der journalistischen Sorgfalt beim NDR dulden», drohte der Innensenator. ( mehr dazu unter dem Link)

Tja, was ist denn, wenn Schill mit diesen Kokain-Gerüchten bewusst hat streuen lassen? Immerhin hat er ja extra ein Locke wachsen lassen, bereits selbst im Wahlkampf Angst vor "Zugestecktem" Kokain gehabt und dann selbst - ohne Grund - einen Haartest bei weiteren Verdächtigungen angedroht.

Erst danach kam der Zeuge bei Panorama....

heute italien

morgen deutschland 20.02.2002 - 18:42
kaum gibt es eine ernste alternative zu den konsum/profit-medien, schon werden sie angegriffen. dies "beweisst" die scheindemokratie des kapitalismus! jedoch wie wollt ihr es schaffen tausende von indymedia reporterInnen zu verhaften/unterdrücken?, da reichen nicht mal eure polizei/gefängnisse aus. wir sind überall und in der ständigen entwicklung und werden dieses system von allen seiten angreifen, bis in eure träume! so kann/wird es NICHT weitergehen! die geschichte unser "zeuge"... p.s:ihr könnt noch lange nach büros suchen, denn eure ansicht wird nie begreifen, das jeder mensch ein potentiales büro von indymedia ist!

chronology

wabook 20.02.2002 - 18:44
first, there was genua.
then, an italian demonstrator died three weeks ago in switzerland under weird and yet not known circumstances.
then, akdh (www.akdh.ch) did put pressure on indy switzerland, so they had to close their site.
since then, indymedia in italy and spain is under attack, genua-demonstrators in germany are interrogated.

coincidence?

In Italien ist Samastag ne Demo wegen...

Pessimist 20.02.2002 - 18:44
..Radio Gap und Indy-Razzia. In Deutschland sind die meisten leider zu resigniert oder kümmern sich um andere Sachen. In Radio-Gap wird übrigens gerade erzählt, daß die Bullen behaupten, daß die Indys Terroristen seien.

DER FASCHISMUS

hawks 20.02.2002 - 18:51
KEHRT ZURÜCK!
langsam aber sicher. in der schule erzählen uns die blinden lehrerInnen immer noch:"sowas kann heute nicht mehr passieren, wir haben demokratie und meinungsfreiheit."
würden sie sich mal allein in europa umkucken und mal ein bisschen hinterfragen............. es macht mir ernsthaft angst!

Unglaublich!

Ich 20.02.2002 - 19:46
Die haben echt keine Skrupel. Wer hätte gedacht, daß es mal mehr Widerstand geben würde, wenn es soweit ist mit dem Faschismus.... Scheisse

@hawks

Radiergummie 20.02.2002 - 19:57
Ich denke exakt das selbe, die raffen einfach nicht was sich da zusammenbraut.
Weder Lehrer noch Freunde (zumindest die wenigsten) noch Eltern noch sonstwer.

Nicht mehr lange und wir hängen ganz drinnen.

@ clandestino

ein felS 20.02.2002 - 20:04
eine druckfrische perle aus dem infomeer:

Kapitalismus&Protest

Broschüre A4, kostenlos,56 Seiten, Auflage 1000
mit Beiträgen von: Joachim Hirsch, Michael Heinrich, peoples global action, call center offensive, Thomas Fritz, Ingo Stützle, Dario Azzelini, Boris Kanzleiter, felS(für eine linke Strömung), Nicole Vrenegor, The VOICE, Chiara Cassurion, Federico Martelloni, David Bacon, Brandenburger Flüchtlingsinitiative

im linken Buchhandel oder bei felS, c/o Schwarze Risse, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

@ chronology

der kleine antideutsche 20.02.2002 - 20:23
leute, macht mal halblang. es ist eine sache, sich über die repression in italien und anderswo aufzuregen, es ist die selbe sache, sich über den todesschuß von genua, den bullenterror in den knästen und den jetzigen umgang damit aufzuregen. und man darf sich sogar über die leute aufregen, die indy-ch jetzt zum abschalten gebracht haben (obwohl man darüber ja geteilter meinung sein, die intervention gegen das antisemitische gescgreibe dort war auf jeden fall richtig). das ganze aber in eine reihe zu bringen, alle vorfälle, inklusive der antideutschen kritik an indy-ch, als großen plan zur zerschlagung indymedias darzustellen, das ist paranoider blödsinn.@alle: geht mal mit dem faschismus begriff nicht so inflationär um. auch demokratische staaten sind keine feinen sachen und zuckerschlecken für die untertanen, sondern institutionen, die die gewalt monopolisiert haben. hausdurchsuchungen, zensur, bullenterror sind durchaus demokratiekompatibel, wer das gleich für faschismus hält verharmlost die demokratische herrschaft. auf einem anderen blatt steht allerdings, ob man gerade im falle italiens nicht tatsächlich von faschistoiden tendenzen sprechen kann. nur: da müßte man länger drüber nachdenken und das nicht einfach so daherplappern.shalom miteinander

Medienwelt - Bewußtseinsindustrie

Falcone 20.02.2002 - 20:31
In einer Welt, in der fast alles nur noch über Medien wahrgenommen wird, ist es offenbar wichtig, alternative Berichterstattung zu beseitigen - damit die Bewußtseinsindustrie "funktioniert". Berlusconi macht es vor, andere werden es nachmachen - wenn nötig mit Gewalt, wie man sieht und hört (noch hört). Was in den Kriegen schon vorgemacht wird, nämlich die Unterdrückung der (Kriegs-) Wahrheit, das soll wohl auch für alle anderen Ereignisse gelten. Die Manipulation schreitet voran...

Wie siehts mit Aktionen aus?

Heiner 20.02.2002 - 20:33
Oben sind ja Links zu italienischen Konsulaten. Aktionen wär schon wichtig. Sonst fühlen die sich noch sicherer. Ich denke übrigens auch, daß schon mal zumindest zwischen faschistisch und faschistoid unterschieden werden müsste. Die Entwicklung ist schon klar faschistoid (In Italy sind ja auch Faschisten mit in der Regierung). Aber unter Mussolini direkt wars wohl doch noch härter. Wobei ich mich immer wieder frage: Wenn ich per Zeitmaschine ein paar Leute aus einer deutschen Kleinstadt des Jahres 1934 holen würde, ob die ihr Land klar als faschistisch erkennen würden oder ob sowas meist aus den Dingen heraus zu erkennen schwierig ist.

...

... 20.02.2002 - 20:36
hey kleiner antideutscher. das ist glaube ich das 1. mal, dass ich etwas wirklich differenziertens ohne persönliche angiffe von dir lese. entspannung wäre ja auch mal gut ;) in diesem sinne: gebe dir in den meisten punkten recht.

@ klande (KLeinerANtiDEutscher)

JouJoux 20.02.2002 - 20:52
Es gäbe schon einige Überlegungen, die man sich machen sollte. Ich hab ja keine Ahnung, wie häufig du auf Indy-CH warst, gehe aber davon aus, dass du als deutscher kaum alle diskussion dort mitverfolgt hast.

auffallend ist für mich, dass die f.e.p.a. zum teil aus abgesprungenen raz-leuten besteht. auffallend ist aber auch, dass die akdh ausgerechnet einen link mit einer hetzkampagne gegen den revolutionären aufbau auf seine seite setzt, wo linke organisationen als "linke schweine" tituliert werden.

wenn du nun die diskussion mitverfolgt hast um den tod im tessin, gab es da schon einige merkwürdige animositäten, deren natur mir bis heute nicht ganz klar ist.

wer dahinter steckt - wer weiss.

dass diese diskussion durch die etwas merkwürdig anmutenden antisemitismus-vorwürfe (auch etwas, das sehr inflationär gebraucht wird) unterbrochen worden ist, grämt mich noch heute.

zumindest ist es wert, die sache zu beobachten.

um schlüsse oder mutmassungen zu ziehen, da gehe ich mit dir einig, ist es noch zu früh.

so oder so lässt sich klar feststellen, dass indy in der schweiz, in italien und spanien arg unter druck sind.

jetzt fehlt nur noch, dass ein paar trolle in den usa sich als al-qaida-mitglieder ausgeben, und dann ist indy schon bald weg vom fenster.

da bleibt bald nur noch die hoffunung auf ddas tool der ex-cFc-leute :-)

Lasst uns was tun!

R.schrocken 20.02.2002 - 21:08
@ JouJoux: Das scheint so eine art Verbitterung zu sein. Die AKK hier in Deutschland war mal im KB (antiimp/maoistisch) gewesen. Wahrscheinlich aus Unzufriedenheit über den alten (laschen Kurs) wird dann genau das Gegenteil mit aber dem selben Denken gemacht... Auf jedenfall interssant.
--->>>>
Aber ich finde das ist hier nicht das Thema: Wir müssen was tun, bevor es zu spät ist. Die Entwicklung beschleunigt sich. Wenn wir nicht schnell die Menschen wachrütteln, können wir es sein lassen.

also ...

The Nephilim 20.02.2002 - 22:02
... was den von einigen schon angemeldeten handlungsbedarf angeht, so denke ich, dass mensch zumindest die in dem link genannten e-mail-accounts der italienischen botschaften mit protestmails spammen sollte. eine nette fette rundmail, oder zwei oder drei ..., gegebenenfalls mit grossformatigen diversen bildern von massenprotesten oder mit eurem lieblings-mp3 garniert, duerfte den dort taetigen taeterInnen, wenn nicht zu denken so doch zu tun, geben.
vielleicht wirkt es ja auch ein wenig gegen den fall-out der hoffnungslosigkeit.
und dass jetzt bloss kein lobotomierter journalist oder zivi wieder auf den ?gedanken? kommt, auf indy wuerde zum cyberterrorism aufgerufen. letzterer wird schliesslich von anderen gemacht, stimmt´s george?

was nun?- Gedankensammlung

rosarot 20.02.2002 - 23:03
"Es schein als wäre es NIE passiert" den satz habe ich gestern von einer Angstellten, die ich nicht kannte, ghört als ich meine Photos abgeholt habe. Dieser satz charakterisier wohl alles was der nachwelt verbleibt, doch eines haben die leute vergessen, auch die bürgerlichen bemerken das dort was falsch läuft. Die Revolution beginnt mit massiven druck von oben- bis unten alles platzt,und dann- aber diesmal...--Ob die wissen was wir denken? Ob die nicht mal halb so weit denken können? Bleibt uns noch die Bastion unseres eigennen Kopfes? sind unsere waffen schlagkräftiger als ihre, sTeine gegen Panzaz und specialforces? Kann es uns überhaupt noch gelingen?

Noch mehr zu Spanien

Suchend 21.02.2002 - 00:47
Ideen-Sammlung ist übrigens cool. Ich werd aber trotzdem jetzt schon mal den Text ausdrucken, verteilen und morgen Mails schreiben. Aber nicht als Spam, sondern als Empörter! Das bin nämlich wirklich.

hallo indymedia.de kollektiv / mods

wir alle sind indymedia 21.02.2002 - 12:57
vielleicht wäre es an der zeit für informationsfreiheit zu demonstrieren. indy under attack! nicht nur in italien, auch in deutschland und den USA. als moderatorInnen / medienaktivistInnen wäre es angebracht und an der zeit aufzustehen aus den sesseln und weg vom computer auf die strasse zu gehen. ich denke, auch wenn ihr bisher eure "arbeit" als bereitstellung eines info-pool-systems und medielle begleitung von protesten gesehen habt, muss ich jetzt hier und heute sagen, dass ihr teil einer bewegung seid und eure "medienarbeit" explosiv politisch ist. in diesem sinne war der angriff auf imc.italy nicht nur ein angriff auf uns alle, sondern auch gegen alle indymedia-kollektive. get active. nun müsst ihr als medien-aktivistInnen die initiative ergreifen und politischen druck, sowie öffentlichkeit für die repression gegenüber freien medien schaffen. das kann über zwei schienen glingen: schiene1 wäre der "gute name" von indymedia, welches immerhin bei journalistInnen mittlerweile doch hoch angesehen ist --> PRESSEKONFERENZEN (journalistInnen sind eigentlich meist dabei, wenn es darum geht, die presse- und meinungsfreiheit zu erkämpfen)... schiene2 wäre dazu parallel stattfindende demonstrationen. nichts sollte eigentlich einfacher sein als das! eine person muß nur einen flyer / plakat erstellen. kann auf indymedia gepostet werden und dezentral ausgedruckt, kopiert und verklebt. WIR SIND VIELE! Vorschlag: erste aktionen demnächst, hauptmobilisierung parallel zum EU-Gipfel in Spanien: gegen repression - für freie information und soziale bewegung! was meint ihr?

nich so wichtig

tut nix zur sache 21.02.2002 - 17:20
würd ich gut finden, dass mit den aktionen. ich hoffe jemand wird sobald wie möglichein paar flyer entwerfen, da ich davon keine ahnung hab.
bin echt entäuscht von der scheinbaren demokratie.
leider lassen sich immer noch soviele menschen einlullen ohne mal über den tellerrand zu schauen.
wehret den anfängen!!!!!!!!!!!!!

angriffe abwehren

edges 21.02.2002 - 18:47
die angriffe auf indymedia(egal, ob in italien oder in der schweiz) sind angriffe auf *alle* fortschrittlichen menschen und gedanken. zensur darf *nie* mittel unserer auseinandersetzung sein - sie ist *immer* die waffe des gegners. lasst euch nicht auseinanderdividieren.
bis denne
yours
edge

Aktionen und so

Me 21.02.2002 - 18:56
In einigen Ländern werden Aktionen vorbereitet! Lasst uns auch beginnen. Ich werde mal sehen, ob mir ein Flyer einfällt. Wenn der zu Aufrufen benutzt werden soll, kann einfach an einer freien Stelle (die ich lasse) Ort/Datum eingetragen werden...

Vom Umgang mit Müll und falschen Freundenund

HansimGlück 21.02.2002 - 22:58
An den kleinen Antideutschen.
Was im Zusammenhang mit der Schliessung der indymedia-ch Seite passiert ist, finde ich schon erschreckend, weil es für mich eine neue Dimension der Auseinandersetzung unter Linken ausmacht. Die SchweizerInnen haben sich auf einen Umgang mit rassistischen, antisemitschen, sexistischen und sontigen Scheisspostings auf eine Verfahrensweise geeinigt, die durchaus diskussions- und kritikwürdig sein mag.
Sie haben deratigen Müll, der z.T.ja auch von Faschos kommt, in einem Zensurkübel gebunkert, also als Müll gekennzeichnet, aber die Zugangsmöglichkeit erhalten, weil sie als freies Medium eigentlich keine Zensur ausüben wollen. Nun hat die antideutsche Ex-revolutionärer Aufbaufraktion sich laut meiner Info, so über einen offensichtlich und unstrittig antisemitischen Cartoon geärgert, dass sie diesen zum Anlass genommen hat, diesen Umgang von Indymedia CH mit Scheisspostings mit dem Hebel des Antirassismusgesetzes der Schweiz von der Staatsmacht angreifen zu lassen. Das Problem dabei st in meinen Augen weniger der Cartoon, weil der war unzweifelhaft Scheisse. Ein heftiges Problem habe ich damit, dass eine politische Richtung versucht, ihre Vorstellung von Zensur in einem offenen linken Medium mit Hilfe der Bullen durchzusetzen. Abgesehen davon, dass damit schon eine Positionsbestimmeung vorgenommen wurde durch diese Wahl der BündnispartnerInnen sehe ich das zentrale Problem in der Frage: Wo fängt Zensur an. Die Vorstellungen darüber sind wohl in der Linken recht unterschiedlich.Gerade beim Thema Krieg gegen Terror-Terror gegen Terror Kreuzzug gegen das Böse, Palästina/ Israel sind ja die Ansichten, was z. B antisemitisch auf der einen, oder rassistisch auf der anderen Seite gesehen wird, durchaus unterschiedlich. Ich bin aber schwer dafür, dass sowohl sich antiimperialistisch als auch antideutsch begreifende Menschen die Möglichkeit haben, über dieses Medium zu kommunizieren, so übel die Auseinandersetzung bisweilen auch sein mag. Nach dem, was ich von den Bahamas über die Indymedia gelesen habe, drängt sich mir aber der Verdacht auf, dass da einfach ein Hebel gefunden wurde, um Indymedia anzugreifen. Das finde ich fatal, weil das nicht das Ergebnis einer Einigung auf Grundlage einer Diskussion über den Umgang mit Scheisspostings ist, sondern durch das Einschalten der Bullen auf eine Ebene gezogen wurde, wo eine notwendige Diskussion nur noch unter erschwerten Bedingungen, wenn überhaupt noch möglich ist. Stalin lässt grüssen und nicht, weil er so ein Böser war (Was er ja wohl auch war) sondern weil er eine Entwicklung innerhalb der sich revolutionär begreifenden Linken symbolisiert. Gerade heute, wo die sich emanzipatorisch begreifenden Kräfte so unterschiedlich, zersplittert, in ihren Ansichten und Analysen oft Welten voneinander entfernt sind und trotzdem es darin eine Bewegung gibt, die versucht, nach Punkten zu suchen, wo gemeinsames politisches Handeln möglich ist, ist so ein politischer Umgang mit einem Medium wie Indymedia fatal, weil dadurch unnötig unüberbrückbare Widersprüche (Antagonismen) geschaffen werden. Eine Diskussion und Einigung am Thema Zensur ist aber notwendig und zwar unter Beteiligung aller linken "Fraktionen". Ich wäre also für Mässigung und begrüsse, wie schon eineR vor mir, deinen relativ sachlichen Ton in deinem Posting. Da wir so unteschiedlich sind, müssen wir einfach , so seh ich das, von uns subjektiv als Müll empfundene Postings aushalten.
Die Bullen lachen sich doch tot.

@hansimglück

glückimhans 22.02.2002 - 01:08
diesen beitrag bei diesem thema/situation hättest du dir sparen können. na hauptsache was schreiben! gel?

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Kalle B. 22.02.2002 - 02:50


Find ich nicht, ich sehe da schon Zusammenhänge: Nicht nur der Staat, auch Teile der alten, verbitterten dogmatischen Linken bekämpft neue
Bewegungen. Ich sehe da schon üble Zusammenhänge.

Typisch deutsche Nabelschau

wu mimg too 22.02.2002 - 03:17
Zum Glück ist die italienische Bewegung so stark, dass Sektiererei keine Rolle mehr spielt. Wäre in Deutschland ein Regime à la Berlusconi am Drücker, wäre Auswandern angesagt. Für Italien muss einem da weniger bange sein. Berlusca sitzt auf einem Pulverfass und die Zündschnur brennt schon.

Zu tiefst bestürzt

APOkalypse 22.02.2002 - 04:30
Tja so ist das mit der Demokratie, ich muß erinnern auch A.Hitler und seine Patei wurde ganz legal in das Parlament gewählt und kaum war er im Parlament hat er das auch schon ausgenutzt, diese Machtposition. So läuft das nämlich ganz einfach und das Volk hat keine kontrolle mehr darüber, aber wie die Geschichte schon immer reich davon ist das breite Volk hielt aus Angst das Maul. Und so kann das wieder laufen. Ganz legal und das hat mit ein OB ins Gesicht gesagt die ganz legal gewählten die eventuell ihre Machtposition ganz legal auf skrupeloseste ausnutzen. Und das Demoverbot in München war genau kalkuliert !!! Denn es dauert Jahre bis den Demoveranstaltern Recht gegeben wird. Denn das Verbot verstieß eindeutig gegen das Grundgesetz, aber weil die Justiz so lahm ist kann die Regierung ganz legal gegen das Grundgesetz verstoßen. Ein abgekartetes Spiel, da sieht man/frau wie unabhängig Gerichte sind und wie "demokratisch" es hier zugeht!!!! Und solche ähnliche Tendenzen scheint es auch in Spanien und Italien zu geben. Denn Berlusconi ist Medienmogul und ist auch noch stinkereich. Er kann sich genügend Leute kaufen und so läufst es hier auch, voll Tangokorrupto voll legal, das darf auf jeden Fall so stehen bleiben. Hartnäckiger Widerstand gegen diese verlogene Pseudodemokratie.

@ APOkalypse

der kleine antideutsche 22.02.2002 - 13:46
dein hitler/berlusconi-vergleich hinkt unglaublich. hitler ist gewählt worden, weil er versprochen hat, die demokratie abzuschaffen, und dein tolles volk hat nicht vor angst das maul gehalten, sondern war begeistert. schluß mit dem parlament, schluß mit interessensgezänk, schluß mit arbeite vs. kapital: das hat hitler versprochen und gehalten. die leute haben sich gefreut. bei berlusconi liegt das auf einer ganz anderen ebene. der ist ein autoritärer sack und überspannt den bogen des demokratisch akzeptierten herrschens bei weitem, ein hitler ist er deshalb nicht. dazu fehlt im schon die unterstützung im volk. hab gestern nen ganz interessanten kommentar von nem italienischen journalisten gesehen: angst um die pressefreiheit haben die schon, angst um die demokratie als staatsform aber nicht. noch was zum gerede von der ´scheindemokratie´. sowas kann nur von leuten kommen, die demokratie und damit auch staatliche herrschaft für grundsätzlich okay halten. dabei ist demokratie die herrschaft des volkes als abstrakter allgemeinheit über die konkreten individuen. ich jedenfalls will keine faschsitsiche, demokratische oder staatskapitalistische ( alias ´kommunistische´ ), sondern gar keine herrschaft. das sollte man im blick behalten, wenn man sich für bürgerliche rechte wie freie meinungsäußerung einsetzt. die meinungen, die da frei geäußert werden, sind von den zwängen der kapitalistischen allgemeinheit bereits so konstituiert, dass man emanzipatorische gedanken nicht zu erwarten hat. es geht halt nur alles seinen demokratischen gang...

Modell Deutschland

hansimglück 22.02.2002 - 20:59
Ich finde den Angriff auf Indymedia Italien sicher als kein Zeichen für die politische Entwicklung dort, aber beim Abmotzen über Berlusconi und das wofür er steht, sollten wir nicht vergessen, dass Stoiber hier sein bester Freund ist, und sich laut Zitat geehrt fühlt, wenn der zum CSU-Parteitag kommt. Und ausserdem ist die Repression, Überwachung und Kontrolle in allen Bereichen des Lebens in Doitschland so perfektioniert, dass hier viel weniger Bewegungsfreiheit herrscht, als z.B. inItalien, auch unter Berlusconi. Mag das gegenwärtige Regime dort auch etwas willkürlicher und mag die Polizeibrutalität mehr im Licht der öffentlichen Wahrnehmung stehen, soweit wie in Doitschland ist die Situation Italien noch lange nicht.
Von Vermummungsverbot, Isohaft, Terror gegen Flüchtlinge und MigrantInnen (Reihenfolge willkürlich) Nazis, die vom Staatsschutz aufbaut werden (Siehe NPD), Antisemitismus, bis zur Art, wie hier Demos ablaufen ist Doitschland gewissermassen VorreiterIn in Europa. Dadurch, dass wir uns hier kaum mehr rühren kommen, kommt halt auch weniger wahrnehmbare Bewegung zustande und das fällt offenbar den meisten nicht mal mehr auf. Das Wochenende bei der Natotagung in München war ja wohl auch ein gutes Beispiel dafür. Hier kommt halt in Bezug auf Repressionstechnik die
Erfahrung und das Wissen von aus der NS-Zeit, der Stasi und des Frontstaates in Kalten Krieg zusammen. Dazu eine Volksgemeinschaft,die Ihresgleichen sucht und bei der einem/einer nur das Gruseln kommen kann, wenn wir die verbindenden Elemente betrachten, die sie zusammenhalten.
(Kriege, Holocaust, Rassismus, Antisemitismus, Patriarchat gemeinsam begangene Verbrechen und gemeinsames sich als Opfer sehen). Ich bin bestimmt kein Antideutscher, aber wenn wir uns betrachten was Deutschland in Europa für eine Rolle spielt, sollte Widerstand gegen die ständige repressive Verschärfung in Europa sich vor allem mal Deutschland genauer betrachten und auch auf europäischer "Widerstandsebene" nach Interventionsmöglichkeiten hier suchen. Was natürlich nicht heissen soll, dass wir jetzt Berlusconi in Ruhe lassen sollen. Aber auch für die Repression gegen die HausbesetzerInnen in Barcelona hat deutschland Modellcharakter.

Indymedia-Schweiz

Peter Nowak 22.02.2002 - 22:55
Es ist auf jeden Fall falsch, die Abschaltung von Indymedia-Schweiz mit der staatlichen Repression gegen Indymedia-Italien zusammenbringen zu wollen. Wie immer mensch zur Kritik an Indymedia-Schweiz steht, ich kenne die Texte im Einzelnen nicht, haben dort Holocaustleugner, Revisionisten etc. ihre Thesen verbreitet. Das hat dazu geführt, dass Kinder von Holocaustopfern eine Anziegen gegen Indymedia wegen Verbreitung von Rassismus gestellt haben, was in der Schweiz möglich ist. Das ist ein Armutszeugnis für Indymedia-Schweiz.
Einige Linke haben sich gegen die rechten Tendenzen gewehrt, z.B. mit einer Mailoffensive. Nach viel zu langer Zeit haben die Indymedia-Leute dann die Seite erst einmal abgeschaltet, um Zeit für Diskussionen zu haben. Das ist erst auch überfällig.
Es ist völlig falsch, diese Angelegenheit mit staatlicher Repression in Verbindung zu bringen.

@nowak

fellini 22.02.2002 - 23:46
nur mal so kurz zur richtigstellung: es ging um eine karikatur, die als antisemitisch in den zensurkübel geworfen worden ist. nachzulesen bei www.akdh.ch
die verschiebung in den zensurkübel war ein klares statement.
zweitens: es waren nicht kinder von holocaust-überlebenden. siehe www.burks.de für details.
drittens: zufälligerweise kam diese anzeige unmittelbar nachdem sich leute aus der radikalen linken ecke in der schweiz weigerten, unter profilierungs-gesprächsleitung der akdh sich mit neonazis und dem staatsschutz an einen tisch zu setzen (sie www.akdh.ch)
es wurde ganz klar eine repressionsmechanik in gang gesetzt. eine mechanik, auf deren inbetriebnahme die staatschützer spätestens seit dem wef-hack verzweifelt warteten.
die akdh hat sich zur handlangerin des staatsschutzes gegen die linke gemacht, hat sich als teil des repressionsapparates zu erkennen gegeben.
dass dieser apparat europaweit nun gegen indy zu laufen beginnt, liegt auf der hand.
wenn die ursachen in den einzelnen ländern auch andere sein mögen, so ist die wirkung dieselbe: der staat versucht, sich unbequemer kritiker, eben auch nicht-kontrollierbar kritiker zu entledigen.
ob er dabei von "links" oder "rechts" oder anderen arschlöchern unterstützt wird, ist ihm einerlei.

Äpfel und Birnen

M. Hammerschmitt 24.02.2002 - 17:08
Selbstverständlich haben die Vorgänge in der Schweiz nichts mit denen in Italien zu tun, weil die Anzeige der AKdH das letzte Mittel der Selbstverteidigung war. Ich schrieb zu den katastrophalen Diskussionen im telepolis-Forum anhand eines Berichts von Nick Lüthi über die AKdH-Anzeige: "Wär´s nicht so traurig, wär´s ja zum Lachen: Nick Lüthis Bericht über die Aktivitäten einer schweizerischen Initiative gegen
Rechtsextremismus im Internet ruft eine Heerschar von Trollen, Gnomen und Wibblingern aus ihrem nordischen Winterschlaf, erweckt all die Nibelungen, auf daß sie ihre rostigen Rüstungen ölen und sich als die tapferen Ritter der abstrakten Meinungsfreiheit aufs Feld der Ehre
begeben. Alle, alle wollen sie dabeisein bei der großen Parade: die Anthroposophen, die Fans der "Böhsen Onkelz"
die verfassungsgeschützten NPDler, die "linken" Antizionisten, und der ganze Rest. Wäre ich ein Mitglied der AKdH, ich würde aus einer Betrachtung dieser Stützen der Gesellschaft neue Motivation ziehen: Der Schoß ist fruchtbar immer noch. Die Nachfahren der Naziopfer haben
allen Grund, über das erneute Anwachsen des Antisemitismus besorgt zu sein, wenn sich ein Internetforum wie dieses im Handumdrehen mit braunem Müll füllt, nachdem über sie berichtet worden ist. "Zensur"? Selbstverteidigung! Daß diese Selbstverteidgung die Unterstützung des Staatsapparats braucht, ist peinlich genug - aber nicht für die AKdH. Es offenbart die ganze Peinlichkeit der Tatsache, daß es im 21. Jhdt. so etwas gibt wie Anhänger der Anthroposophie, der NPD, der Böhsen Onkelz. Indymedia CH wird sich entscheiden müssen: Entweder links bleiben und konsequent gegen braunen Müll einschreiten, oder an die Meinungsfreiheit der Deppen und Hasstrolle glauben und zu ihrem nützlichen Idioten werden." Wer sich den ganzen Kladderadatsch anschauen will, kann das gerne unter der URL unten tun (ein Spass ist es nicht). Jederzeit gilt: Äpfel und Birnen auseinanderhalten. Berlusconis Amok ist ein Angriff auf die sinnvollen Aspekte von Indymedia, die Anzeige der AKdH war ein Mittel der Gegenwehr gegen die -gelinde gesagt - problematischen Aspekte.

@ hammerschmidt

fischnet 24.02.2002 - 22:13
Der einzige Kommentar, der einem zu deinem Elaborätchen einfällt: Durch Hörensagen lernt man lügen...

@ Marcus Hammerschmidt

Berliner 24.02.2002 - 22:52
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, aber ich denke, daß einige Gedanken vielleicht auf ein paar fehlende Fakten bauen.
Nur soviel: Es war nicht so, daß die Seite sich in ein braunes Forum verwandelt und die adkh nur noch ein Mittel in ihrer Verzweiflung sah.... Es war viel mehr so, daß es darum geht, wie mit Postings (etwa Comics von Latuff) umgegangen wird: Löschen und "war nie da" wie in der DDR oder transparenter: In einem Zensurkübel, der die Zensur nachvollziehbar macht und u.U. eine Auseinadersetzung möglich macht. Beide Vorgehensweise haben ihre Vor- Und Nachteile. Eine kleine Gruppe von Leuten, die der deutschen Bahams-Fraktion nahesteht (und der von Beginn an ein erfolgreiches libertäres Projekt ein Dorn im Auge war) nahm dies zum Anlass eine Kampagne zu führen. Dazu gründeten sie die FEPA. Sie wendeten sich die adkh, welche (ohne (!)) Kontakt zu den Indys aufzunehmen die Anzeige vorbereitete. Das was dort geschehen ist, ist ein typisches Ergebnis von szeneinternen Streitigkeiten. Vielleicht ist die Darstellung auf der Indymedia-Schweiz-Seite etwas einseitig.
Die Darstellung der Fepa allerdings hat nicht das Geringste mit der Realität zu tun. MfG

PS

Berliner 24.02.2002 - 22:53
Den anderen Dinge im Kommentar stimme ich aber zu.

@me

firebird 25.02.2002 - 22:07
Yo mach mal nen Flyer, aber versuchs nicht zu plakativ zu machen, sondern auf der Schiene, dass auch der gemäßigte Geist angesprochen wird, weils ja darum geht die Masse anzusprechen und nicht nur die Leute, die eh schon einigermaßen wissen was abgeht.
Jedoch sollten dabei aber auch die se angesprochen werden.
Also häng dich rein und lass mal was sehen, dann kann man ja noch mal drüber reden.
Danke

Steinzeit

Destroy 02.03.2002 - 20:06
Es ist doch echt nur noch ne Frage bis wir Endgültig in die Steinzeit zurückfallen!
Mittlerweile wird gegen uns ja vorgegangen als wären wir die schlimmsten Terroristen überhaupt!
Nur noch ne Frage der Zeit bis auch in Deutschland diese Art von Repressionen über uns niederprasselt!
Wenn es nicht schon so weit ist!
Hab die Schnauze voll!
Wir müssen ausbrechen bevor wir gebrochen werden!
Lang lebe Anarchie!Carpe diem!

Netzfilter ?

Spirou 19.02.2003 - 23:59
Sorry wenns nicht direkt hier rein passt!
Aber kann mal jemand checken ob die Url "www.zmag.org" von Germany noch erreichbar ist ??? Bei mir heisst es seit 1h nur noch -Sever nicht gefunden ??? Danke für Antwort !

Bei mir gehts

20.02.2003 - 02:11
Hängt vielleicht mit Deinem Provider zusammen?