Von Genua nach München nach Rottenburg
Nachdem wir unsere gebastelten Puppen und Verkleidungen aufgrund des totalen Verbots aller Veranstaltungen gegen die Nato-Sicherheitskonferenz in München zu Hause lassen mußten, nahmen wir uneingeladenerweise am 11. Februar beim traditionellen "Rottenburger Fasnetsommzug" teil.
Auf dem Weg zur Demo gegen die NAto-Sicherheitskonferenz in München kam uns in der S-Bahn die Idee, unsere mit viel Liebe und Pappmache gebastelten Puppen und Verkleidungen auf einem der zahlreichen schwäbisch-alemannischen Faschingsumzüge in unserer Gegend doch noch zum Einsatz zu bringen. Für diesen Zweck schien uns der "Rottenburger Fasnetsommzug" mit seinen 40000 Zuschauern und 5000 Narren geeignet.
Unser Aufgebot bestand aus 3 Puppen - 2 Drachen, die die Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht "fraßen" und einer großen Puppe mit "Grünen-Smile" und Tarnnetz, die die deutsche Beteiligung am Kriegseinsatz in Afganistan verurteilte. Außerdem kontrollierten Robo-riot-cops mit Überwachungskameras eine Gruppe von einheitlich gekleideten Menschen, die zu-ihrer-eigenen-Sicherheit Barcodes auf dem Rücken trugen, um einfacher identifiziert werden zu können. Die Folgen der Nato-Kriegspolitk wurden durch den Tod, der einen Invaliden im Rollstuhl schob dargestellt. Am Ende unseres Zuges trugen wir ein Transparent mit der Aufschrift: "Nato in München- Ausnahmezustand und Kriegsplanung".
Für die 113 zugelassenen Narrengruppen gibt es in Rottenburg eine genau geplante Reihenfolge, doch wir schafften es bereits am Anfang, uns in den Zug einzureihen. Beim Vorbeiziehen an einem der vielen Sprecher, die die jeweiligen Gruppen ankündigten, wurden wir als Demonstration enttarnt und von Ordnern des Zuges verwiesen. Beim zweiten Versuch schafften wir es sogar, an der Ehrentribüne vor dem Rathaus, auf der unter anderem der Oberkommandant der amerikanischen Streitkräfte in Europa und Afrika, Friedhelm Repnik und lokale Politpromis anwesend waren, vorbei zu ziehen. Der Sprecher kommentierte uns mit den Worten, daß wir ihren Fasnetsumzug für politische Zwecke mißbrauchen würden, Politik aber hier nichts zu suchen hätte. Außerdem wüßten wir doch alle, daß die Nato seit über 50 Jahren den Frieden hier bei uns sichern würde.
Das Publikum zeigte allerdings größtenteils Interesse an uns und den verteilten Flugblättern.
Leider wurde unsere weitere Teilnahme kurz danach von Einsatzkräften der "echten" Polizei unterbunden. Unser Transpi wurde konfisziert und vereinzelt Personalien aufgenommen.
Trotz des etwas unglücklichen Endes war die Aktion für uns ein Erfolg, weil es gelungen ist, politische Inhalte an unerwarteter Stelle einer großen Anzahl von Menschen zu vermitteln ( schließlich gibt es wenige Demos mit 40 000 ZuschauerInnen).
Außerdem hatten wir doch noch unseren Spaß beim Carnival...
Die Lokalpresse (Schwäbisches Tagblatt vom 11.2.02) schrieb dazu: "Auf andere Weise abenteuerlich gewandet waren einige Transparente-tragende Figuren, die kurz danach auf dem Marktplatz auftauchten - im Umzugs-Faltblatt suchte man sie allerdings vergeblich: "Nato in München - Kriegsplanung und Ausnahmezustand" hatten die "Globalisierungs-Gegner Tübingen" auf ihre Fahnen geschrieben. Per email war zur Demo-Teilnahme am Rottenburger Umzug aufgerufen worden, unter dem Motto: " Nachdem wir in München nicht zum Karneval kamen, gehen wir nun zum Karneval." Das knappe Dutzend Globalisierungs-Gegner, das dem Aufruf gefolgt war, hatte irgendwie geschafft , sich unter die marschierenden Gruppen zu schmuggeln. Die Narrenzunft wollte das eigentlich verhindern: "Das ist ein Fasnetszug - keine politische Veranstaltung", erkläre Umzugsleiter Jens Puffke."
Unser Aufgebot bestand aus 3 Puppen - 2 Drachen, die die Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht "fraßen" und einer großen Puppe mit "Grünen-Smile" und Tarnnetz, die die deutsche Beteiligung am Kriegseinsatz in Afganistan verurteilte. Außerdem kontrollierten Robo-riot-cops mit Überwachungskameras eine Gruppe von einheitlich gekleideten Menschen, die zu-ihrer-eigenen-Sicherheit Barcodes auf dem Rücken trugen, um einfacher identifiziert werden zu können. Die Folgen der Nato-Kriegspolitk wurden durch den Tod, der einen Invaliden im Rollstuhl schob dargestellt. Am Ende unseres Zuges trugen wir ein Transparent mit der Aufschrift: "Nato in München- Ausnahmezustand und Kriegsplanung".
Für die 113 zugelassenen Narrengruppen gibt es in Rottenburg eine genau geplante Reihenfolge, doch wir schafften es bereits am Anfang, uns in den Zug einzureihen. Beim Vorbeiziehen an einem der vielen Sprecher, die die jeweiligen Gruppen ankündigten, wurden wir als Demonstration enttarnt und von Ordnern des Zuges verwiesen. Beim zweiten Versuch schafften wir es sogar, an der Ehrentribüne vor dem Rathaus, auf der unter anderem der Oberkommandant der amerikanischen Streitkräfte in Europa und Afrika, Friedhelm Repnik und lokale Politpromis anwesend waren, vorbei zu ziehen. Der Sprecher kommentierte uns mit den Worten, daß wir ihren Fasnetsumzug für politische Zwecke mißbrauchen würden, Politik aber hier nichts zu suchen hätte. Außerdem wüßten wir doch alle, daß die Nato seit über 50 Jahren den Frieden hier bei uns sichern würde.
Das Publikum zeigte allerdings größtenteils Interesse an uns und den verteilten Flugblättern.
Leider wurde unsere weitere Teilnahme kurz danach von Einsatzkräften der "echten" Polizei unterbunden. Unser Transpi wurde konfisziert und vereinzelt Personalien aufgenommen.
Trotz des etwas unglücklichen Endes war die Aktion für uns ein Erfolg, weil es gelungen ist, politische Inhalte an unerwarteter Stelle einer großen Anzahl von Menschen zu vermitteln ( schließlich gibt es wenige Demos mit 40 000 ZuschauerInnen).
Außerdem hatten wir doch noch unseren Spaß beim Carnival...
Die Lokalpresse (Schwäbisches Tagblatt vom 11.2.02) schrieb dazu: "Auf andere Weise abenteuerlich gewandet waren einige Transparente-tragende Figuren, die kurz danach auf dem Marktplatz auftauchten - im Umzugs-Faltblatt suchte man sie allerdings vergeblich: "Nato in München - Kriegsplanung und Ausnahmezustand" hatten die "Globalisierungs-Gegner Tübingen" auf ihre Fahnen geschrieben. Per email war zur Demo-Teilnahme am Rottenburger Umzug aufgerufen worden, unter dem Motto: " Nachdem wir in München nicht zum Karneval kamen, gehen wir nun zum Karneval." Das knappe Dutzend Globalisierungs-Gegner, das dem Aufruf gefolgt war, hatte irgendwie geschafft , sich unter die marschierenden Gruppen zu schmuggeln. Die Narrenzunft wollte das eigentlich verhindern: "Das ist ein Fasnetszug - keine politische Veranstaltung", erkläre Umzugsleiter Jens Puffke."
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
spassig
SUUUUUPER!!!!
Super Aktion!
Das autonome gröhl-gröhl, furchtbar-böse-schrei-und-dreinschau Programm bei dem sich die Leute mehr fürchten als irgendwie Inhalte vermittelt werden können, kotzt mich ohnehin schon lange an.
Werd mir die Idee für den nächsten Fasching merken!
grüsse
armin
cool
Da hätte man ja fast selbst drauf kommen können
Spornt aber zu mehr Kreativität an!
Ich freu mich.
Zurück zum Eigentlichen
So wart Ihr diejenigen, die aus dem Karneval das gemacht haben, was er eigentlich ist. Karneval war früher immer irgendwie mit politischen Dingen verknüpft. Traurig, daß die Karnevall-Organisatoren das verdrängen. Meine Frage: Wie war die Reaktion der Leute? Haben die das überhaupt mitbekommen oder haben die das für einen tollen Gag gehalten?
COOOOOL !!!
ach Fasnet ist unpolitisch?
geile Aktion habe leider nichts davon mitbekommen, hätte sonst noch ein pasar mehr Demonstranten gegeben. Seid wann ist denn Fasching unpolitisch? Was ist denn dann der ach so unpolitische Aschermittwoch!???
Weiter so, schade das die Aktion so klein war....
berliner bullendemo???
wann und wo???
hab davon nix mitgekriegt!!!
Bert
Warum GlobalisierungsGEGNERINNEN?
Gegen Globalisierung?
Globalisierung wird natürlich nur als Symptom begriffen. Oft ist es aber gerade bei Agitation besser Symptome aufzuzeigen als irgendwelche anstrakten Dinge zu formulieren, die zu abgehoben sind. Das heisst aber nicht, daß diese Theorien zu veranchlässigen sind.
@armin
Hey!
super aktion
das ist die methode um wirklich was zu erreichen
ohne chaos und zerstörung sondern direkt friedlich an die bürger
Kapialismusfeinde?
narri narro - no nato
Warum macht ihr sowas
Die Soldaten der NATO riskieren ihr Leben, beim Kampf um Menschenrechte und unsere Sicherheit in Afganistan und ihr fallt ihnen in den Rücken. Am 11 September fielen 5000 Menschen in den USA den terroristischen Anschlägen organisiert von einer Bande von fanatischen Idioten zum Opfer.
Die Leute von AL Kaida und auch von der Taliban sind Fanatiker deren ideologie noch aus der Zeit Mohammeds stammt und die bestenfalls durch Waffegewalt gestoppt werden können. Zum Glück hat man sich in der NATO, dem mächstigsten Militärbündnis der Welt dazu entschlossen das Übel bei der Wurzel zu packen.
god bless amerika: Klaus