Antifaschistischer Stadtrundgang in Wuppertal

Autonome AntifaschistInnen 29.01.2002 11:23 Themen: Antifa
Heraus zum antifaschistischen Stadtrundgang in Wuppertal
In Erinnerung an die 150 Wuppertaler Edelweiß-Piraten, die am 2.Februar 1943
mitten im Krieg die Nazis in Schwelm angriffen

9.2.2002 11.00 Uhr Schwebebahn Döppersberg Karnevals-Samstag
Heraus zum antifaschistischen Stadtrundgang in Wuppertal
In Erinnerung an die 150 Wuppertaler Edelweiß-Piraten, die am 2.Februar 1943
mitten im Krieg die Nazis in Schwelm angriffen

9.2.2002 11.00 Uhr Schwebebahn Döppersberg Karnevals-Samstag

"Die Dortmunder Gestapo stellt ihre Scheinwerferwagen in allen
Ausfallstraßen Schwelms auf. Leuchtet die ganze Stadt ab! Unsere
Feierstunde zu Ehren
des Führers, den "Schwelmer Krieg" zu illuminieren.(...) Die ganze Stadt
kocht
im Aufruhr. Unfaßlich: Die Bündischen aus Wuppertal haben die
Festveranstaltung der Hitler-Jugend zum 10. Jahrestag der "Machter-greifung
überfallen.
(...) Einhundertund fünfzig Jungen waren es; und dreißig Mädchen waren auch
dabei.! Rein in die Stadt von allen Seiten! Drauf auf die Festtagskolonnen!
Mit
blei-gefüllten Schläuchen von Vorwerk und Sohn stiegen sie aus der
Straßenbahn. Vom Strandbad kommen sie.(...)Rein in die Hitlerjugendmassen.
Und die
Nazis weichen Sie hauen ab! Und sind in so großer Überzahl! Und haben einen
so
kleinen Mut! (...). Was für ein Jubeltag! In der friedlichen Stadt mitten im
Krieg ein Krieg. Nur acht von diesen, die sie Edelweißpiraten nennen,
schnappten sie."

Wir laden auch dieses Jahr ein mit uns durch Wuppertal und Umgebung zu
schweben, um un-seren Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse
praktisch zu
dokumentieren.
Ein Schwerpunkt, das sei hier schon verraten, sind die Nazischweine, die uns
an der Kemna überfallen haben. Eine Auswahl könnt ihr der Liste entnehmen.
Näheres über die Naziszene in Wuppertal und Umgebung wird am 1. Februar im
AZ
bekanntgegeben.
Auch einige der lokalen Nutznießer von Arisierung und Zwangsarbeit warten
auf einen Be-such...

Der Krieg in Afghanistan und die damit einhergehende Verschärfung der
Sicherheitsgesetze sind ein weiterer Schwerpunkt. Hier gelten unsere Besuche
nicht
nur prominenten lokalen Kriegstreibern, sondern auch Schreibtischtätern und
Institutionen, die den Rückenwind vom 11. September ausnutzen und
MigrantInnen
und Flüchtlingen das Leben schwer machen und williger denn je die
rassistischen Sondergesetze exekutieren.
Das der Innere Sicherheits-Diskurs sich vor allem gegen die Minderheiten
richtet, die sich dem kapitalistischen Zugriff entziehen, wie Flüchtlinge,
Drogenkranke, Obdachlose , ist nicht erst seit dem Wahlsieg von Schill
bekannt.
Ihre Vertreibung aus den Innenstädten und die repressi-ve Drogenpolitik sind
weitere Themen unseres Stadtrunganges. Hier wird zu untersuchen sein, wie
sich
die örtliche BGS und Polizei im letzten Jahr gegenüber ausländischen
Menschen
und anderen Minderheiten verhalten haben.

Der Stadtrundgang verlangt auch diesmal wieder Wendigkeit in allen
Lebenslagen und allen Laufrichtungen, gute Ortskenntnisse oder Stadtpläne,
Humor und
den nötigen Ernst zur locke-ren Konfrontation. Wir sind sicher, daß wir auch
dieses Jahr wieder den Bereitschaftbullen und den Stasi-Agenten
entkommen werden, um ungestört an ungewöhnlichen Orten ungebetene Besuche
durchführen zu können. Wuppdika, nutzen wir den Wuppertaler Straßen-Karneval
auf unsere Weise. Bringt, Kostüme und verkleidungen aller Art mit!

Nazis einschüchtern! Schreibtischtäter besuchen! Zwangsarbeiter
entschädigen! Nieder mit Deutschland!
Autonome AntifaschistInnen aus Wuppertal

Von Kemna-Schlägern, "Aussteigern" und VS Agenten
Wie weiter mit der Naziszene in Wuppertal und Umgebung?

1. Februar 19.30 Uhr Autonomes Zentrum Wuppertal Markomannenstr. 3

Informationsveranstaltung

Die Naziszene im Bergischen Land ist durch die Enttarnung des VS Spitzels Wolfgang Frenz aus Solingen wieder in aller Munde. Die im Kemna-Prozeß verurteilten Neonazis sind wieder auf freiem Fuß und auch direkt in unserer Nachbarschaft im Enneppe-Ruhr-Kreis tummeln sich weitgehend ungestort neonazistische Kameradschaften um Marc von Ort in Ennepetal. Ganz offensiv veranstalten sie Aufmärsche, haben Musikversände und Läden verbreiten Straßenterror gegen Punks und Linke.
An Hand des WDR-Films über den angeblichen Nazi-Aussteiger Axel Hausweiler und mit einem Referat der Kemna-Prozeßbeobachtung über die aktuellen Entwicklungen wird informiert und über politische Strategien und Aktionsformen diskutieren.
Auch wenn Wuppertal bisher noch nicht von einem Naziaufmarsch heimgesucht wurde, könnte sich das schnell ändern...

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Ergänzungen

was solln das

blubb 29.01.2002 - 18:13
für bündische reaktionäre werd ich doch nicht auf die strasse gehen! es ist zwar gut das die den nazis damals aufs maul gehauen haben. aber reaktionär bleibt reaktionär

Blupp? Was solln das??

Petra Hasselbach 30.01.2002 - 15:24
Also, ein wenig war das schon eine andere Zeit damals, und das da nicht alle in der KPD (die eigentlich mit Ernst Thälmann damals auch nicht unbedingt den tiefschürfendsten Vorsitzenden hatte, davon mal abgesehen) o.ä. waren, die gegen den Faschismus Widerstand geleistet hat, sollte doch den Respekt nicht schmälern, und von der heutigen auch nicht gerade blendenden Situation aus betrachtet ist das mit den bündischen überhaupt kein Argument; hier gehts ja wohl auch sehr um die heutigen Nazis und ihren brutalen Überfall in Kemna, ODER??
Ich habe diesen Aufrufen jedenfalls keine Aufforderung entnommen, die Pfadfinder zu beleben...