institutsbesetzung in frankfurt!

raumspiel 21.01.2002 14:22 Themen: Bildung
heute um 13:00 wurde an der universität frankfurt zur eröffnung der aktionswoche gegen die prekarisierung der studienbedingungen eine leerstehende villa der uni besetzt. venceremos!
diese woche begehen wir die eröffnung des instituts für vergleichende irrelevanz (IVI). alle irrelevantisierten (studierende, schülerInnen, alleinerziehende, arbeitslose, obdachlose, flüchtlinge, ...) sind eingeladen, an der eröffnungsfeier am montag, den 21. januar um 15:00 und an den folgenden veranstaltungen teilzunehmen. unsere neuen räume in der georg-voigt str 4 stehen ihnen jederzeit für theorie, praxis und party zur verfügung.
feierliche eröffnung des instituts für irrelvanz
die universität wird verändert: das studium verkommt zur bloßen berufsausbildung und wird allein auf eine kapitalistische verwertbarkeit ausgerichtet. die lebensumstände der studierenden und ein selbstbestimmtes lernen und gestalten des eigenen studiums werden ignoriert. die schleichende veränderung der universitäten nimmt in frankfurt am main in letzter zeit deutliche formen an: aufnahmestopps sind beschlossen, neue nc's und studiengebühren drohen! die ressourcen werden auf fachbereichsebene konzentriert, die direkt in wirtschaftlichen verwertungsprozess passen. gegen diese veränderungen wehren wir uns!
der umzug ins ig-farben gebäude hat diesen prozess beschleunigt und ermöglicht die westendisierung (westend = frankfurter bürovillenviertel). die zerstörung von stadtnahem wohnraum und die unterwerfung von stadtvierteln unter die verwerung durch investoren werden wir genausowenig akzeptieren wie die umwandlung der universität in eine standortgerechte dienstleistungshochschule, die von mckinsey beraten wird, bildung zur ware macht und den campus in einen überwachten sicherheitsraum verwandelt!
gemeinsamens wohnen, gemeinsames leben und lernen sind die voraussetzung für die veränderung der herrschenden verhältnisse. wir gestalten die uni nach unseren vorstellungen und eröffnen einen freiraum des forschens und feierns in diesem ehemaligen institut. wir nehmen mit dieser aktion den raum zurück, der zunehmend verknappt und vernichtet wird. wir fordern alle irrelevanten, studierenden. professorinnen, bewohnerinnen des stadtteils auf, uns zu unterstützen, sich mit diskussionen, eigenen veranstaltungen etc. zu beteiligen, - und nicht zu funktionieren, wie es die sachzwänge von ihnen verlangen.
wer noch nicht verloren hat, kann noch kämpfen, und muss nicht alleine die widersprüche ertragen, welche die zunehmende ökonomisierung und vereinzelung in allen lebensbereichen ihr auferlegen.
für eine freie, d.h. freie universität!
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Ergänzungen

ergänzung

raumspiel 21.01.2002 - 14:54
... hier unten noch die homepage mit veranstaltungsplan usw

Der Rest kommt von alleine

Uni auf Grenzen auf 21.01.2002 - 15:02
Das ist genau die richtige Richtung. Nicht bestreiken, was einem eh nicht gehört sondern den Raum zurückfordern, der allen zustehen muss. Wichtig ist allerdings, dass viele studierenden klar wird um was es geht. das ihnen klar wird, dass sie ihr eigenen studium in frage stellen muessen, dass man solidarisch gegen die errichteten mauern ankämpfen muss. wie leicht studentische proteste zu verinnahmen sind, bzw. wie leicht sie sich vereinnahmen lasse haben die dieversen aktionen 1998 ff. gezeigt. entweder oder. am anfang von protesten muessen sich alle davon ueberzeugen, dass es ums ganze gehen muss. es muss nicht erreicht werden doch es muss die minimalforderung sein. Uni in die Hand der Menschen die sich bilden wollen. Der Rest kommt von alleine.

Grüße aus Berlin

FU Streiki 21.01.2002 - 18:27
Klasse! Viele Soligrüße aus Berlin. Macht weiter und wir sehen uns in Wuppertal (?) bei der Party nächsten Donnerstag. Haut rein!

Solidarität aus Bochum

Hasta la victoria! 21.01.2002 - 19:43
Hey, hey, hey!

Glückwünsche und soli-Grüße aus Bochum! Schön, dass die Proteste weitergehen, lasst uns gemeinsam auf ein heißes Frühjahr hinarbeiten. Die Proteste im Dezember waren nur eine Aufwärmübung!

Lasst uns endlich mal im Sommer streiken, so mit Sand, Planschbecken und Sonne. Nix von wegen frieren vor der Streiktonnne...

Bochum, Frankfürt, Berlin, Wuppertal... Wir haben Strukturen geschaffen, die wir weiter ausbauen müssen!

Wie auch immer,

in Bochum befinden wir uns gerade mitten im Wahlkampf. Es gilt, den parteiunabhängigen linken AStA gegen die Hochschulorganisationen von SPD, CDU und FDP zu verteidigen, die die einzigen Listen sind, die gegen die derzeitige Koalition antreten...

mehr Infos:

Diffamierung

sumisu 21.01.2002 - 21:00
Es wird endlich Zeit, daß die verkommen antidemokratischen
autoritären Strukturen an den universitäten aufgebrochen
werden.Anstatt selbstbestimmt lernen zu kommen, geht die
meiste Energie für künstlichgeschaffenen Streß drauf.
Deshalb:
Endlich ein Recht auf 1.didaktisch brauchbare Lehrveranstaltungen 2.Unterstützung im Studium durch ein
begleitendes Tutoriumsprogramm
3.eine kontinuierliche Leistungsabnahme , d.h. nicht nur
willkürliche mündliche Prüfungen oder einmalige Klausuren am Ende des Hauptstudiums , sondern eine objektive,kontinuierliche und nachvollziehbare Leistungsabnahme, Schluß mit dem perversen Prüfungsstreß!
4.Schluß mit dem menschenverachtenden Zynismus, den manche
Professoren und Assisten den Studenten entgegenbringen,
Endlich Respekt und demokratische Mitbestimmung
5.Wieder Solidarität unter den Studenten, nicht nur elitärer Konkurrenzkampf
6.Studium nicht nur zur Aneignung fachspezifischer Fähigkeiten, sondern auch als Förderung eines politischen und gesellschaftskritischen Bewußtseins.
Die heutigen deutschen Universitäten entsprechen in ihrer Struktur immmer noch denen des 19.Jahrhdt.
Dementsprechend sind die Auswirkungen:
Keine Perspektive für Forschung oder Beruf
Lange Studienzeiten, depressive Studenten, zudem
ein viel zu geringer Anteil an Leuten eines Jahrgangs
welche überhaupt ein Studium beeenden.
RECHT AUF BILDUNG!RECHT AUF FREIE BERUFSWAHL!WIDER DEM
GRUNDRECHTEABBAU!

Schluß mit der Diffamierung von Studenten, die ihre Kraft , Zeit und finanziellen Mittel aufbrauchen, um mit
der absurden Situation an den deutschen Hochschulen zurechtzukommen!

@sumisu

Susi 22.01.2002 - 12:00
klingt insgesamt plausibel. Die Forderung von Punkt 6 ist allerdings verfassungswidrig und völlig krankhaft. Jeder kann seine eigene Meinung haben. Bildungseinrichtungen ist es jedoch aus gutem Grund untersagt, bestimmte politische Richtungen zu fördern bzw. zu unterdrücken.(was ja auf das gleiche hinausläuft) Wer von staatlichen Stellen die Förderung bestimmter pol. Anschauungen verlangt, gibt außerdem indirekt zu, daß diese Anschauungen argumentativ zu schwach sind um sich selbst durchzusetzen.

Bildungsbenachteiligung

Egal Ite 22.01.2002 - 12:49
Super, dass Ihr die power zur Besetzung habt. kritisch anmerken möchte ich, dass in Eurem text und bei den Veranstaltungen die soziale Selektion nicht erwähnt wird. Es gibt immer weniger ("Gast"-)ArbeiterInnenkinder an der Uni, hier muss dringend etwas passieren, ansonsten verkommt die Uni zu einem Bereich, der nur noch für Mittel- und Oberschichtskinder da ist. Und dann Leute - wird auch mir die Situation der Studierenden scheißegal sein.

Endlich!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Madt 22.01.2002 - 15:11
Solidarische Grüsse von mir auch aus Bochum und viel Glück,haltet uns weiter auf dem Laufenden.
lasst euchnet einschüchtern,von den palamentarier und ihren gehilfen.....!!!!!!!!!
Frei Räume für jeder maNN!!!!!

Yo! bum rush the show

Communist Hedonist 23.01.2002 - 12:05
Solidarische Grüße aus Mainz