SCHULE VERÄNDERN! Schulnoten abschaffen!

Bine 12.01.2002 18:58 Themen: Bildung
Argumente gegen Schulnoten.
Schulnoten abschaffen?

Du hast das vage Gefühl, dein Lehrer benotet dich nicht richtig? Das kann er auch gar nicht. Denn Noten sind immer die subjektive und somit auch fehlerhafte Einschätzung durch einen Zweiten, die nach Maßstäben erfolgt, die meistens reine Definitionssache sind.

Warum wird benotet?
Es dient ganz einfach der Auslese. Die SchülerInnen werden in gut (also nützlich und wertvoll) und in schlecht (also unbrauchbar und wertlos) eingeteilt. Diese Einteilung ist in unserem System scheinbar notwendig, damit die Elite die raren hochbezahlten Berufe ergreifen kann, und die „Aussortierten“ die schlechtbezahlten und wenig abgesicherten Jobs bekommen (wobei es nie wieder für Arbeit für alle geben wird).

Wohin führt das?
Es entsteht schon in früher Kindheit ein Konkurrenzverhältnis zwischen den jungen Menschen. Wer hilft schon gerne seiner Konkurrenz? Wer sich nicht mit dem Strom der Obrigkeit schwimmt, wird nicht Gewinner. So wird die Gesellschaft immer egoistischer, intoleranter und schein- bzw. antidemokratischer.

Ein Mensch wird also unfreiwillig auf seine momentane Leistung in einem kleinen Gebiet reduziert, die nicht mal klar definiert werden kann und die lediglich in einer nichtssagenden Zahl ausgedrückt wird.
Genaugenommen kommt das einer Menschenrechtsverletzung gleich.
Eine Zahl ist nicht aussagekräftig. Sie sagt nichts über Themen, Art und Umfang des Lernens aus. Meistens sollen Zensuren die Ergebnisse schriftlicher Prüfungen zusammenfassen.
Doch eine Prüfung ist eine äußerst unrealistische Situation.
Erstens wird nie das gesamte Wissen, sondern nur ein kleiner Teil abgefragt, zweitens stehen die SchülerInnen unter einem besonderen Erfolgsdruck und drittens müssen sie ohne Hilfsmittel klarkommen. Wenn sie im wirklichen Leben vor einem Problem stehen, so werden sie sich viele Hilfsmittel beschaffen können.

Was ist mit der mündlichen Mitarbeit?
Viele SchülerInnen fühlen sich in der Schule permanent den prüfenden Augen der Lehrkraft ausgesetzt. Die mündliche Mitarbeit fordert eine Selbstdarstellung, die dazu dienen soll, dass der Lehrer weiß, was in deinem Kopf vor sich geht. Es versteht sich von selbst, dass für den Lehrer diese Aufgabe nicht einfach ist, und dass sie häufig zum interpretieren gezwungen sind, wenn SchülerInnen wenig oder gar nichts sagen, denn sie können ja nicht in die Köpfe hineinschauen.
Solch ein Klima stellt eine Lernbehinderung dar. Man lernt nicht das, was man will und individuell braucht, sondern das, was die Lehrkraft erwartet. Fehler werden mit schlechten Noten bestraft. Weiteres Nachdenken darüber bleibt aus. Was nicht zensiert wird, wird als unwichtig empfunden und ebenfalls unter „vergessen“ abgelegt. Was getestet wurde, wird schnell wieder verdrängt.

Sind Zensuren dann nicht überflüssig?
Sie haben eine sehr geringe Haltbarkeitsdauer. Ein Arbeitgeber ist sich dessen bewusst, dass sein/e Bewerber/in mit einem 5 Jahre alten Zeugnis schon die Hälfte von alldem vergessen haben muss, was er unter Mathe oder Bio versteht. Als Maßnahmen werden extra betriebliche Weiterbildungen angeboten. Eignungstest, die auf die Anforderungen zugeschnitten sind und auf die du dich vorbereiten kannst, prüfen deine Qualifikation.
Meiner Meinung nach muss es freiwillige Prüfungen geben, damit selbstbestimmtes, entspanntes und somit effizienteres Lernen (ohne Druck und Zwang) erfolgen kann.

Wer ausführlichere Informationen zu dem Thema haben will, der kann sich ja mal an K.R.Ä.T.Z.Ä
( www.kraetzae.de) wenden oder an LISA (Linke SozialistInnen Aktion), die jedes Jahr demonstrative und medienwirksame Zeugnisverbrennungen organisieren.
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Ergänzungen

LiSA heißt: Linke SchülerInnen Aktion

Bine 12.01.2002 - 19:22
Ich weiß nicht, wie mir das passieren konnte, aber LiSA heißt natürlich "LinkeSchülerInnenAktion". Eigendlich weiß ich das...

Noten sind scheisse

Schüller-Rebell 12.01.2002 - 19:28
Mit Noten bewertet man den Schüler. Ein Vehlverhalten des Schülers wird sofort mit schlechten Noten bestraft.