Trier : Nazis eingeseift !

bischof karl marx 30.12.2001 22:46
"white powder" gegen "white power" ! ..
Ein artikel aus dem Trierischen Volksfreund [ja ich weiss, liebe Indyleute, das entspricht nicht der üblichen indypolitik mainstreamnews zu übernehmen, aber der artikel ist sehr informativ und wer ausser den TriererInnen selber, dies eh schon wissen, liest schon den TV..?...na also !]

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Schildkröten-Taktik im Schneegestöber


Die bisher größte Demonstration einer rechten Partei in Trier ist friedlich verlaufen. 150 Anhänger der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) marschierten am Samstag durch Trier, begleitet von 500 Gegendemonstranten.

Als die ersten kahlgeschorenen Demonstranten gegen 11.30 Uhr aus Richtung Saarbrücken mit dem Zug in Trier eintrafen, wurden sie bereits von einer Hundertschaft Bundesgrenzschutzbeamter erwartet und noch auf dem Bahnhof von den übrigen Reisenden getrennt. Vor einem Seitenausgang mussten die meist jugendlichen Rechtsradikalen dann auf ihre später eintreffenden Gesinnungsgenossen warten – umringt von Polizisten und begrüßt von einem Konzert aus Trillerpfeifen, Rasseln und "Ihr könnt nach Hause fahren!"-Rufen der etwa 500 Gegendemonstranten. Zweistündiges Warten in der KälteDie hatten sich zuvor auf zwei Kundgebungen des "Trierer Bündnisses gegen Rechts" am Pranger und an der Porta Nigra getroffen und in Redebeiträgen und auf Transparenten die NPD-Demo gegen die Pädophilen-Vereinigung "Krumme 13" als "pure Heuchelei" abgelehnt (siehe unten). Nach Ende der Kundgebungen marschierten die Demonstranten zum Bahnhofsvorplatz, wo erst einmal zweistündiges Warten bei Kälte und Schneefall angesagt war. Denn es brauchte zahllose Gespräche und Verhandlungen zwischen NPD-Demo-Chef Andreas Traxel und dem ersten Polizeihauptkommissar Lothar Herres, ehe die rund 150 Jung-Nazis schließlich einige Minuten nach 14 Uhr Richtung Moltkestraße losgehen durften. Kuriosum am Rande: Kurz vor dem Start hatte ein Polizeihund noch demonstrativ sein "großes Geschäft" auf der Demo-Strecke erledigt. Statt auf mögliche Hindernisse auf dem Boden zu achten, schauten die NPD-ler allerdings in die Luft. Denn kaum waren sie losgetrottet, kamen aus Richtung der Gegendemonstranten bereits Schneebälle geflogen. Es waren wohl mehrere Hundert bis zum Abschluss des braunen Protestmarsches zwei Stunden später am Südbahnhof. Die gesamte Demonstration durch Maximin-, Paulin-, Christoph-, Balduin-, Mustorstraße, Weberbach, Kaiser- und Saarstraße artete in eine gigantische Schneeballschlacht aus, bei der es vor allem die Rechtsextremisten kräftig auf die Ohren bekamen. Deren mitgebrachte Protest-Transparente gegen Kinderschänder wurden während des gesamten Marsches zweckentfremdet als Schutzschilder gegen die unablässig vom Straßenrand geworfenen Schneebälle. Polizei-Chef Lothar Herres, einmal auch selbst "Opfer" eines offenbar fehlgeleiteten Schneeballs, fühlte sich am Ende der Demo an "eine Schneeballschlacht mit meinen Kindern im Garten" erinnert. Andere Wurfobjekte blieben die Ausnahme: Vor einem Lebensmittelgeschäft in der Paulinstraße flogen für kurze Zeit Apfelsinen durch die Luft, an der Aral-Tankstelle in der Ostallee Eier. Verletzungen trugen weder Jung-Nazis noch Gegendemonstranten davon. Ein Polizist wurde durch einen Schneeballwurf am Auge verletzt. Und ein Polizeihund riss sich – vermutlich durch eine Glasscheibe – die Pfote auf. Auch über Sachschäden war der Polizei am Sonntag nichts bekannt. Nur in der Maximinstraße waren offenbar durch Schneebälle zwei Fensterscheiben zu Bruch gegangen.Zwei kleinere Handgemenge zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten gab es vor und während des Marsches, die von der Polizei jedoch schnell beendet wurden. Ansonsten blieben die Auseinandersetzungen in erster Linie verbal. Lautstarke "Nazis raus"-Sprechchöre beantworteten die NPD-ler mit höhnischem Beifall und "Kinderschänder!"-Rufen. Wes Geistes Kind sie waren, zeigten sie überdies mit hasserfüllten "Nigger!"-Rufen und Beschimpfungen für farbige Passanten.Auf ihre Kundgebung, ursprünglich geplant am Busparkplatz Weberbach, verzichteten die Rechtsradikalen kurzerhand: Die in einem Leihwagen mittransportierte Musikanlage hatte angeblich den Geist aufgegeben. Mit verursacht hatten das wohl auch die gezielten Schneeballwürfe in die Lautsprecher. Nach einigen Musikstücken rechter Liedermacher blieb die Anlage jedenfalls stumm. Am Südbahnhof trafen die durch das anhaltende Schneeball-"Bombardement" genervten Jung-Nazis schließlich noch auf etwa 30 Gleichgesinnte aus Süddeutschland. Die waren mit dem Bus angereist und hatten den Protestzug wegen des schlechten Wetters verpasst. Nach einer kurzen Begrüßungszeremonie stapften die "Zuspätgekommenen" wieder in ihren Bus und fuhren nach Hause. Auch für die restlichen Glatzköpfe war die Demo am Südbahnhof zu Ende. Die Polizei "eskortierte" sie noch in ihre Züge. Zwischenfälle, sagte am Sonntag ein BGS-Sprecher, gab es keine.



mehr TV-Infos + Fotos :

 http://www.intrinet.de/20011231/sw706257.htm
 http://www.intrinet.de/20011231/sw706258.htm
 http://www.intrinet.de/specials/npd-demo/
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Ergänzungen

das zum artikel passende bild

carlos 30.12.2001 - 23:17
gibts hier . [wenn irgendein mod das in den text einfügen könnte, wär gut, das upload-form hat vorhin nicht funktioniert...]

na du cooler konservativer

Anti-Stoiber 31.12.2001 - 00:01
achnee. ist konservativ und cool nicht n gegensatz? *lol*. yeah csu ! :-D

TV

Martin Sehmisch 31.12.2001 - 00:34
Ach wie herrlich unpolitisch diese Trierer Zeitung doch argumentiert! "Teenie", "Dummköpfe"... jaja. Alles nur Dummköpfe und Teenies.
Und die Schneeballschlacht!! Hach war das lustig!
Die Aktion war echt gut nur die Bürgerlichen machen sich wieder ihr Weltbild draus zurecht. Na prost 2002!

erfolg?

comrade 31.12.2001 - 13:00
wie is das mit den 500 peoples nun zu sehen?+++
zwei gegenkundgebungen und ´n bündnis...+++
wie gross is denn trier und gibt es da noch irgendwelche städte mit potential in der nachbarschaft?+++
kann mich da jemand besser aufklären als mein alter atlas?

aufklärung

ich 31.12.2001 - 14:53
500 leute ist die gesamtzahl der gegner. das BgR Trier hatte zwei Kundgebungen organisiert , eine um 10.30 in der innenstadt als treffpunkt und eine um 11.15 nähe Hbf, um so auf die naziroute heran zu kommen. trier hat übrigens ca. 100.000 einwohner, ist eine Bischofsstadt und hat viele sehenswerte baudenkmäler aus der Zeit der Römer. Die nächsten grösseren Städte sind Saarbrücken, Koblenz, Mainz und Luxemburg