Neuer Wagenplatz vor dem Leipziger Rathaus

Immer wieder verschobene Räumungen bzw. monatlich verlängerte Aufenthaltsgenehmigungen führten nicht nur zu einer psychischen Belastung, sondern auch bzw. resultierend vor ca. einem Monat zur Besetzung eines Fabrikgeländes in der umliegenden Scheffelstraße. Deren Besitzer, eine Erbengemeinschaft aus München, zeigte sich sehr kooperativ und war durchaus bereit, einen Nutzungsvertrag abzuschließen. Was prompt die Stadt veranlasste, den Besitzern in einem Brief unmissverständlich klar zu machen, was für "böse" Leute sie da auf das Gelände lassen und wenn es so bleiben sollte, wird die Stadt den Besitzern es in jeglicher Hinsicht alles andere als leicht machen. Die Besitzer zogen daraufhin die Zusage zurück.
Nachdem die Stadt Leipzig und das Ordnungsamt zwar die Initiative der BewohnerInnen des Wagenplatzes mit runden Tischen und blumiger Hilfsbereitschaft (Oberbürgermeister Tiefensee: "Dann müssen für diese Wohnform eben Sonderregelungen geschaffen werden") erwiderte, so wurden doch alle vorgeschlagenen Alternativen abgelehnt.
Da eine Kooperation mit der Stadt aussichtslos erscheint und der offizielle Räumungstermin auf den 5.11.2001, also gestern, datiert war, wurde nun der Platz vor dem Neuen Rathaus besetzt. Angesichts des Briefverkehrs zwischen Ordnungsamt und den Besitzern des Platzes an der Scheffelstr. fordern die BewohnerInnen des Wagenplatzes eine Stellungnahme von der Stadt Leipzig zu den inoffiziellen Betätigungen von MitarbeiterInnen des Ordnungsamtes.