Uri Avnery zum Friedensprozess in Israel
Uri Avnery stellt für den israelischen Friedensblock Gush Shalom 80 Thesen für einen gelingenden Friedensprozess auf
Unvereinbar:
Die zionistische und die palästinensische Geschichte
Uri Avnery stellt für den israelischen Friedensblock Gusch Schalom achtzig Thesen für einen gelingenden Friedensprozess auf
In der angesehenen israelischen Zeitung Haaretz ist vor kurzem auf einer Seite ein Thesen-Papier des israelischen Friedensblocks Gusch Schalom erschienen. Verfasser der 80 Thesen ist Uri Avnery, Mitbegründer von Gusch Schalom. Der auch in Deutschland bekannte und vielfach geehrte Avnery wurde 1923 in Beckum geboren und emigrierte 1933 nach Palästina. Avnery erhielt u.a. den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück und wird dort am 10. Mai an einer Diskussion der alljährlichen Osnabrücker Friedensgespräche teilnehmen. Wir dokumentieren erstmals in Deutsch Auszüge aus den Thesen, die Ernst Herbst und Ellen Rohlfs übersetzten. Avnery autorisierte den Text.
Unvereinbar:
Die zionistische und die palästinensische Geschichte
Uri Avnery stellt für den israelischen Friedensblock Gusch Schalom achtzig Thesen für einen gelingenden Friedensprozess auf
In der angesehenen israelischen Zeitung Haaretz ist vor kurzem auf einer Seite ein Thesen-Papier des israelischen Friedensblocks Gusch Schalom erschienen. Verfasser der 80 Thesen ist Uri Avnery, Mitbegründer von Gusch Schalom. Der auch in Deutschland bekannte und vielfach geehrte Avnery wurde 1923 in Beckum geboren und emigrierte 1933 nach Palästina. Avnery erhielt u.a. den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück und wird dort am 10. Mai an einer Diskussion der alljährlichen Osnabrücker Friedensgespräche teilnehmen. Wir dokumentieren erstmals in Deutsch Auszüge aus den Thesen, die Ernst Herbst und Ellen Rohlfs übersetzten. Avnery autorisierte den Text.
Die Wurzel des Konflikts
(...) 12. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist die Fortsetzung des historischen Zusammenpralls zwischen der zionistischen Bewegung und dem palästinensisch-arabischen Volke, ein Zusammenprall, der am Ende des 19. Jahrhundert begann und noch immer kein Ende gefunden hat.
13. Die zionistische Bewegung war im Wesentlichen eine jüdische Reaktion auf die nationalen Bewegungen in Europa, die alle den Juden gegenüber feindlich gesinnt waren. Nachdem sie von den europäischen Nationen abgelehnt worden waren, entschieden einige Juden, sich selbst als Nation zu konstituieren und, nach dem neuen europäischen Modell, ihren eigenen Nationalstaat zu gründen, in dem sie Herr über ihr eigenes Schicksal sein könnten. Das Prinzip der Trennung, das die Basis der zionistischen Idee bildet, hatte später weitreichende Folgen. Das grundlegende zionistische Dogma, wonach eine Minorität, nach europäischem Modell, nicht in einem national homogenen Staat existieren könne, führte später zur praktischen Ausgrenzung der nationalen Minderheit im zionistischen Staat, der 50 Jahre später Wirklichkeit wurde.
14. Traditionelle und religiöse Gründe brachten die zionistische Bewegung nach Palästina (Hebräisch: Erez Israel ) und es wurde entschieden, in diesem Land einen jüdischen Staat zu gründen. Die Losung lautete: "ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land". Diese Losung wurde nicht nur aus Unkenntnis geprägt, sondern auch auf Grund der allgemeinen Arroganz gegenüber nicht-europäischen Völkern, die zu jener Zeit in Europa vorherrschte.
15. Palästina war nicht leer - weder zum Ende des 19. Jahrhunderts noch zu irgend einer anderen Zeit. Zu jener Zeit lebte eine halbe Million Menschen in Palästina, 90 Prozent davon waren Araber. Diese Bevölkerung war natürlich gegen das Eindringen eines anderen Volkes in ihr Land.
16. Die arabische Nationalbewegung entstand fast gleichzeitig wie die zionistische Bewegung, anfänglich um gegen das türkisch-osmanische Reich und nach dessen Zerstörung am Ende des Ersten Weltkrieges gegen die Kolonialmächte zu kämpfen. Eine eigene arabisch-palästinensische Nationalbewegung entwickelte sich im Land, nachdem die Briten einen separaten Staat gegründet hatten, den sie Palästina nannten, und infolge des Kampfes gegen das Eindringen der Zionisten.
17. Seit Ende des Ersten Weltkrieges gab es eine zunehmende Auseinandersetzung zwischen den beiden Nationalbewegungen, der jüdisch-zionistischen und der palästinensisch-arabischen, und beide trachteten danach, im selben Land ihr Ziel zu verfolgen - das den andern völlig außer Acht ließ. Diese Situation blieb unverändert bis zum heutigen Tag.
18. Als in Europa sich die Verfolgung der Juden intensivierte und die Länder der Welt ihre Tore für jüdische Einwanderer, die dem Inferno zu entkommen versuchten, schlossen, gewann die zionistische Bewegung an Stärke. Der Holocaust, dem sechs Millionen Juden zum Opfer fielen, verlieh der zionistischen Forderung, nämlich nach Errichtung des Staates Israel, moralische und politische Macht.
19. Das palästinensische Volk, das die Zunahme der jüdischen Bevölkerung in seinem Land beobachtete, konnte nicht einsehen, warum von ihm der Preis für die von Europäern an Juden begangenen Verbrechen gefordert wurde. Heftig wehrte es sich gegen weitere jüdische Einwanderung und gegen weiteren Landerwerb durch Juden.
20. Die totale Leugnung, durch beide Völker, der nationalen Existenz des anderen führte unvermeidlich zu einer falschen und verzerrten Wahrnehmung, die im kollektiven Bewusstsein beider tiefe Wurzeln schlug. Diese Wahrnehmung beeinflusst ihre Haltung zueinander bis auf den heutigen Tag. (. . .)
Unabhängigkeit und Katastrophe
26. Der Kontrast der beiden nationalen Geschichtsauffassungen gipfelte im Krieg von 1948. Von den Juden wurde dieser "Unabhängigkeitskrieg" oder gar "Befreiungskrieg" genannt, von den Arabern "al-Nakba", die Katastrophe.
27.Mit der Zunahme des Konflikts in der Region und unter der Nachwirkung des Holocaust entschieden die Vereinten Nationen, das Land in zwei Staaten zu teilen, einen jüdischen und einen arabischen. Jerusalem und seine Umgebung sollte einen Sonderstatus erhalten unter internationaler Aufsicht. Den Juden waren 55 Prozent des Landes einschließlich des dünn besiedelten Negev zugeteilt.
28. Die zionistische Bewegung akzeptierte den Teilungsplan, davon überzeugt, dass es das Wichtigste war, eine feste Basis für jüdische Souveränität zu schaffen. In geschlossenen Sitzungen hat David Ben Gurion nie seine Absicht verhehlt, bei der nächsten Gelegenheit, das den Juden gegebene Land zu erweitern. Deshalb definiert Israels Unabhängigkeitserklärung nicht Israels Grenzen und der Staat hat bis heute keine festgelegten Grenzen.
29. Die arabische Welt akzeptierte den Teilungsplan nicht und betrachtete ihn als einen nichtswürdigen Versuch der Vereinten Nationen, (die damals ein Klub von westlichen und kommunistischen Staaten war), ein Land zu teilen, das ihnen nicht gehörte. Da man den größten Teil des Landes der jüdischen Minderheit übergab, die nur ein Drittel der Bevölkerung ausmachte, machte die Sache in ihren Augen noch weniger entschuldbar.
30. Der Krieg, der nach dem Teilungsplan von den Arabern begonnen wurde, war zwangsläufig ein "ethnischer" Krieg, eine Art von Krieg, in dem jede Seite versucht, so viel Land als möglich zu erobern und die Bevölkerung der Gegenseite zu vertreiben. Eine solche Kampagne (die später "ethnische Säuberung" genannt wurde) ist immer mit Vertreibung und Gräueltaten verbunden.
31.Der Krieg von 1948 war eine unmittelbare Fortsetzung des zionistisch-arabischen Konfliktes, bei der jede Seite versuchte, ihre Ziele zu erreichen. Die Juden wollten einen homogenen Nationalstaat errichten, der so groß wie möglich sein sollte. Die Araber wollten die zionistisch-jüdische Gemeinschaft vernichten, die sich in Palästina festgesetzt hatte.
32. Beide Seiten praktizierten ethnische Säuberung als integralen Bestandteil ihres Kampfes. Da blieben nicht viele Araber in den von Juden eroberten Gebieten, und kein Jude blieb in den von Arabern eroberten Gebieten. Da jedoch die von Juden eroberten Gebiete bei weitem größer waren als die von Arabern eroberten, war das Ergebnis keineswegs ausgeglichen. (Die Idee eines Bevölkerungsaustausches und "Transfer" war in den zionistischen Organisationen schon in den 30er Jahren aufgekommen. Tatsächlich bedeuten sie die Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus dem Land. Auf der andern Seite waren viele Araber der Meinung, dass die Zionisten dorthin zurückgehen sollten, wo sie hergekommen waren. (. . .)
"Ein jüdischer Staat"
37. Die Unterzeichnung der Waffenstillstandsvereinbarungen am Ende des 1948er-Krieges brachte kein Ende des historischen Konfliktes. Im Gegenteil, dieser wurde auf eine neue und intensivere Ebene gehoben.
38. Der neue Staat Israel widmete seine frühen Jahre der Konsolidierung seines homogenen nationalen Charakters als "jüdischer Staat". Große Teile des Bodens wurden enteignet - von den "Abwesenden" (den Flüchtlingen) und von denen, die offiziell als "abwesend Anwesende" bezeichnet wurden. (Araber, die zwar physisch in Israel geblieben waren, die aber nicht Bürger des Landes werden durften.) Enteignet wurde sogar der größte Teil des Bodens der arabischen Bürger Israels. Auf diesen Ländereien wurde ein dichtes Netzwerk jüdischer Siedlungen geschaffen. Jüdische Immigranten wurden eingeladen oder sogar veranlasst, in Massen zu kommen. Dieser große Aufwand vergrößerte die Macht des Staates in nur wenigen Jahren um ein Mehrfaches.
39. Zur selben Zeit führte der Staat nachdrücklich eine Politik zur Auslöschung der palästinensischen Gemeinschaft als eine nationale Entität. Mit israelischer Hilfe übernahm der transjordanische König Abdullah die Kontrolle über das Westjordanland und seitdem gibt es praktisch eine israelische militärische Garantie für die Existenz des Königreichs Jordanien.
40. Der Hauptgrund für die Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Hashemitischen Königreich, die über drei Generationen andauert, war die Verhinderung des Entstehens eines unabhängigen arabisch-palästinensischen Staates, der - damals wie heute - als ein wesentliches Hindernis für die Realisierung der zionistischen Ziele betrachtet wurde und wird.
41. Gegen Ende der Fünfziger Jahre ereignete sich auf palästinensischer Seite ein historischer Wandel, als Yassir Arafat und seine Mitstreiter die Fatah-Bewegung gründeten, die die palästinensische Befreiungsbewegung aus der Vormundschaft der arabischen Regierungen führen sollte. Es war kein Zufall, dass diese Bewegung nach dem Scheitern des großen panarabischen Konzepts entstand, dessen bekanntester Vertreter Gamal Abd el Nasser war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten viele Palästinenser gehofft, in eine vereinigte all-arabische Nation aufgenommen zu werden. Als diese Hoffnung dahinschwand, erwachte die eigene palästinensische Nationalidentität aufs Neue.
42. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) wurde von Gamal Abd el Nasser geschaffen, um selbstständige palästinensische Aktionen zu verhindern, die ihn in einen unerwünschten Krieg mit Israel hätte hineinziehen können. Die Organisation sollte die ägyptische Herrschaft über die Palästinenser sichern. Doch nach der arabischen Niederlage im 1967-Krieg übernahm die von Yassir Arafat geführte Fatah die Kontrolle über die PLO, die seither die einzige Vertreterin des palästinensischen Volkes ist.
"Der Sechs-Tage-Krieg"
43. Der Juni-Krieg 1967 wird - wie jedes Ereignis der vergangenen 120 Jahre - von beiden Seiten in sehr verschiedener Weise gesehen. Nach israelischem Mythos war es ein verzweifelter Verteidigungskrieg, der dem Staat Israel wunderbarerweise eine Menge Land bescherte. Nach palästinensischem Mythos tappten die Ägypter, Syrer und Jordanier in eine von Israel gestellte Falle, um all das zu erbeuten, was von Palästina noch übrig war.
44. Viele Israelis glauben, dass der "Sechs-Tage-Krieg" die Wurzel allen Übels ist und dass erst zu diesem Zeitpunkt das friedliebende und fortschrittliche Israel sich in einen Eroberer und Besatzer verwandelte. Diese Überzeugung erlaubt den Israelis, die Idee der absoluten Unschuld des Zionismus und des Staates Israel bis zu diesem Zeitpunkt aufrechtzuerhalten und ihre alten Mythen zu bewahren. Diese Legende entspricht aber nicht den Tatsachen.
45. Der Krieg von 1967 war eine neue Phase des alten Kampfes zwischen den zwei Nationalbewegungen. Er änderte nichts am Wesentlichen. Er änderte nur die Umstände. Die wesentlichen Ziele der zionistischen Bewegung, ein jüdischer Staat, Expansion und Besiedelung machten große Fortschritte. Die besonderen Umstände dieses Krieges machten eine umfassende "ethnische Säuberung" unmöglich. Aber mehrere Hunderttausende Palästinenser wurden trotzdem vertrieben.
46. Israel waren im Teilungsplan von 1947 55 Prozent des Landes (Palästina) zugesprochen worden; zusätzliche 23 Prozent wurden im 1948er-Krieg erobert und nun noch die verbliebenen 22 Prozent - jenseits der "Grünen Linie" (der Waffenstillstandslinie von vor 1967). So wurde 1967 - unbeabsichtigt - das palästinensische Volk unter Israels Herrschaft wieder vereinigt, einschließlich eines Teils der Flüchtlinge.
47. Kaum war der Krieg beendet, begann die Siedlungsbewegung. Fast jede politische Gruppe des Staates beteiligte sich daran - von der messianisch-nationalistischen "Gusch Emunin" bis zu den "Linken" der Vereinigten Kibbuz-Bewegung. Die ersten Siedler erhielten breite Unterstützung von Seiten der meisten Politiker, von linken und rechten, von Yigal Alon (jüdische Siedlung in Hebron) bis Schimon Peres (Kdumin Siedlung). (. . .)
51. Der Generalstab der israelischen Armee spielte bei der Planung und beim Bau der Siedlungen eine bedeutende Rolle. Er zeichnete die Karte der Siedlungen (Ariel Scharon): Blöcke von Siedlungen und Umgehungsstraßen, der Länge und der Breite nach, so dass das Westjordanland und der Gaza-Streifen zerstückelt sind und die Palästinenser in isolierten Enklaven eingesperrt werden, von denen jede von Siedlungen und der Besatzungsarmee umzingelt ist.
52. Die Palästinenser nutzten verschiedene Methoden des Widerstandes, hauptsächlich Überfälle von Jordanien und dem Libanon aus sowie Angriffe innerhalb Israels und überall in der Welt.
Diese Aktionen werden von den Israelis als "terroristisch" bezeichnet, während die Palästinenser in ihnen den legitimen Widerstand einer Nation unter Besatzung sehen. Die Führung der PLO, geleitet von Yassir Arafat, wurde von den Israelis lange Zeit als eine terroristische Führung angesehen, aber nach und nach wurde sie international als die "einzig legitime Vertretung" des palästinensischen Volkes anerkannt.
Der Friedensprozess
53. Als den Palästinensern klar wurde, dass diese Aktionen die Siedlungsbewegung nicht beenden konnten, die ihnen allmählich das Land unter den Füßen wegzog, begannen sie Ende 1987 die Intifada - einen Volksaufstand aller Bevölkerungsgruppen. In dieser Intifada wurden 1500 Palästinenser getötet, unter ihnen hunderte von Kindern, das Mehrfache der israelischen Verluste.
54. Der Oktoberkrieg 1973 begann mit dem Überraschungssieg der ägyptischen und syrischen Truppen und endete in ihrer Niederlage. Er überzeugte Yassir Arafat und seine engsten Mitarbeiter, dass es keinen militärischen Weg gibt, um die palästinensischen Ziele zu erreichen. Er beschloss, den politischen Weg zu einem Abkommen mit Israel zu beschreiten, um wenigstens einen Teil der nationalen Ziele durch Verhandlungen zu verwirklichen.
55. Um dafür eine Grundlage zu schaffen, stellte Arafat zunächst Verbindungen mit israelischen Persönlichkeiten her, die Einfluss auf die öffentliche Meinung und auf die Regierungspolitik in Israel hatten. Seine Vertreter (Said Hamami und Issam Sartawi) trafen sich mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Israels, jenen Pionieren des Friedens, die 1975 den "Israelischen Rat für einen israelisch-palästinensischen Frieden" gründeten.
56. Diese Verbindungen und die wachsende Erschöpfung der Israelis durch die Intifada, der Rückzug Jordaniens aus dem Westjordanland, die Veränderung der internationalen Bedingungen (der Zusammenbruch des kommunistischen Blocks, der Golfkrieg) führten zur Madrider Konferenz und später zum Oslo-Abkommen.
Das Oslo-Abkommen
57. Das Oslo-Abkommen hat positive und negative Eigenschaften.
58. Auf der positiven Seite führte das Abkommen Israel zu seiner ersten offiziellen Anerkennung des palästinensischen Volkes und seiner nationalen Führung und führte die palästinensische Nationalbewegung zur Anerkennung der Existenz Israels. Im Hinblick darauf war das Abkommen (und der Briefwechsel, der ihm vorausging) von größter historischer Bedeutung.
59. Das Abkommen gab der palästinensischen Nationalbewegung eine territoriale Basis auf palästinensischem Boden, die Struktur eines "Staates im Werden" und bewaffnete Kräfte - Tatsachen, die später eine bedeutende Rolle in dem fortgehenden palästinensischen Kampfe spielten. Für die Israelis öffnete das Abkommen die Tore zur arabischen Welt und beendete die palästinensischen Angriffe - solange das Abkommen wirksam war.
60. Der hauptsächliche Mangel des Abkommens war, dass beide Seiten hofften, ihre vollkommen gegensätzlichen Ziele zu erreichen. Die Palästinenser sahen es als ein zeitweiliges Abkommen an, das den Weg zur Beendigung der Besatzung und zur Gründung eines Palästina-Staates in allen besetzten Gebieten bereitete. Auf der andern Seite sahen die jeweiligen israelischen Regierungen in ihm den Weg, die Besatzung in großen Teilen des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens aufrechtzuerhalten mit einer palästinensischen Selbstregierung (self-government), die die Rolle einer Hilfsagentur für die Sicherheit Israels und der Siedlungen spielen sollte.
61. Darum stellt Oslo nicht den Beginn eines Prozesses zur Beendigung des Konfliktes dar, sondern eher eine neue Phase des Konfliktes.
62. Da die Erwartungen auf beiden Seiten so sehr voneinander abwichen und jede völlig an die eigene nationale "Erzählung" gebunden blieb, wurde jeder Teil des Abkommens verschieden interpretiert. Letzten Endes wurden viele Teile des Abkommens vor allem von Seiten Israels nicht umgesetzt. (Der dritte Rückzug, die vier sicheren Passagen zwischen dem Gaza-Streifen und dem Westjordanland, u.a.)
63. Während der ganzen Periode des Oslo-Prozesses fuhr Israel mit der Ausdehnung der Siedlungen fort, indem es hauptsächlich unter verschiedenen Vorwänden neue gründete, die bestehenden vergrößerte, ein sorgfältig ausgearbeitetes Netz von Umgehungsstraßen baute, Land enteignete, Häuser zerstörte und Plantagen verwüstete. Die Palästinenser andererseits nutzen die Zeit, ihre Kräfte innerhalb und außerhalb des Rahmens des Abkommens auszubauen. Tatsächlich ging der historische Konflikt unter dem Vorwand der Verhandlungen und des "Friedensprozesses" - der stellvertretend für tatsächlichen Frieden stand - unvermindert weiter.
64. Im Gegensatz zu seinem Image, das sich nach seiner Ermordung noch verstärkte, hielt Yitzak Rabin den Konflikt "auf dem Boden" am Leben, während er gleichzeitig den politischen Prozess managte, Frieden zu israelischen Bedingungen zu erlangen. Da er ein Anhänger der zionistischen "Erzählung" war und ihre Mythologie akzeptierte, litt er an einer kognitiven Dissonanz, als seine Hoffnungen für Frieden mit seiner Vorstellungswelt zusammenprallten. Er hat anscheinend begonnen, einige Teile der palästinensischen Geschichtsdeutung wahrzunehmen - aber das war erst kurz vor seinem Lebensende.
65. Der Fall Schimon Peres ist viel ernster. Er schuf sich selbst ein internationales Image als Friedensmacher und richtete seine Redeweise derart aus, dass sie dieses Image reflektiert ("Der Neue Nahe Osten"), während er im Wesentlichen ein traditioneller zionistischer Falke blieb. Dies wurde während der kurzen und gewalttätigen Periode deutlich, als er nach der Ermordung Rabins als Ministerpräsident fungierte, und noch einmal, als er kürzlich die Rolle des Sprechers und Verteidigers von Scharon annahm.
66. Am deutlichsten wurde das israelische Dilemma, als Ehud Barak zur Macht kam und vollkommen von seiner Fähigkeit überzeugt war, dass er den Gordischen Knoten des historischen Konfliktes mit einem dramatischen Schlag beenden könne - in der Art Alexander des Großen. Barak näherte sich dem Problem mit völliger Ignoranz gegenüber der palästinensischen Geschichtsdeutung und ohne Achtung vor derer Bedeutung. Er präsentierte seine Vorschläge als Ultimaten und war erschrocken und wütend, dass sie zurückgewiesen wurden. (. . .)
70. Der Camp David Gipfel im Sommer 2000, der Arafat gegen seinen Willen aufgedrängt wurde, war vorzeitig und spitzte die Probleme zu. Barak forderte - seine Forderungen wurden beim Gipfel als solche Clintons präsentiert - die Palästinenser sollten den Konflikt als beendet erklären und auf das Rückkehrrecht und die Rückkehr selbst verzichten; sie sollten komplizierte Regelungen für Ost-Jerusalem und den Tempelberg, ohne Souveränität über beides, akzeptieren; sie sollten mit großen territorialen Annektionen im Westjordanland und im Gaza-Streifen einverstanden sein, desgleichen mit israelischer Militärpräsenz in weiteren großen Gebieten und mit der israelischen Kontrolle über die Grenzen, die den palästinensischen Staat vom Rest der Welt trennen. Kein palästinensischer Führer könnte jemals solch ein Abkommen unterzeichnen. Und so endete der Gipfel mit einem toten Punkt und die Karrieren von Clinton und Barak waren auch am Ende.
Die Al-Aksa-Intifada
71. Der Zusammenbruch des Gipfels, das Verschwinden jeglicher Hoffnung für ein Abkommen zwischen den beiden Seiten und die bedingungslose Pro-Israel-Haltung der Amerikaner, führte unvermeidlich zu einer neuen Runde von gewalttätigen Konfrontationen, die den Namen Al-Aksa-Intifada bekamen. Für die Palästinenser ist dies ein gerechtfertigter nationaler Aufstand gegen die fortdauernde Besatzung, deren Ende nicht in Sicht ist und die es ermöglicht, ihnen ständig und täglich ihr Land unter den Füßen wegzuziehen. Für die Israelis ist dies ein Ausbruch mörderischen Terrors. Für die Palästinenser erscheinen die Ausführenden dieser Akte Nationalhelden - für die Israelis gnadenlose Verbrecher, die liquidiert werden müssen.
72. Die offiziellen Medien in Israel sprechen inzwischen nicht mehr von "Siedlern", sondern von "Einwohnern"; ein Angriff auf sie ist demnach ein Verbrechen gegen Zivilisten. Die Palästinenser dagegen sehen in den Siedlern die vorderste Reihe eines gefährlichen Feindes, dessen Absicht es ist, sie ihres Land zu berauben, und der besiegt werden muss.
73. Ein Großteil des israelischen "Friedenslagers" brach während der Al-Aksa-Intifada zusammen und es stellt sich heraus, dass viele seiner Überzeugungen auf tönernen Füßen standen. Besonders nachdem Barak "jeden Stein umgedreht" und "großzügigere Angebote als jeder frühere Ministerpräsident" gemacht hatte, war die Reaktion der Palästinenser für diesen Teil des "Friedenslagers" unbegreiflich. Dieser hatte nämlich die zionistische "Erzählung" nie gründlich revidiert und nicht zur Kenntnis genommen, dass es auch eine palästinensische "Erzählung" gibt. So blieb ihm nur die Erklärung, dass die Palästinenser das israelische Friedenslager betrogen hätten, dass sie nie beabsichtigt hätten, Frieden zu schließen, und dass es ihre wahre Absicht sei, die Juden ins Meer zu werfen, wie die zionistische Rechte seit jeher behauptet.
74. Das Ergebnis war, dass die Trennlinie zwischen der zionistischen "Rechten" und "Linken" verschwand. Die Führer der Arbeitspartei traten in die Scharon-Regierung ein und wurden ihre wirksamsten Apologeten (Schimon Peres) und sogar die formelle linke Opposition (Yossi Sarid) beteiligte sich am Konsens. Dies beweist erneut, dass die zionistische Geschichtsdeutung der entscheidende Faktor ist, der alle Facetten des politischen Establishments in Israel eint und die Unterschiede zwischen Rehavam Zeevi und Avraham Burg, Yitzah Levi und Yossi Sarid unbedeutend werden lässt.
75. Es gibt einen spürbaren Rückgang der palästinensischen Bereitschaft, den Dialog mit den israelischen Friedenskräften wieder aufzunehmen; dies ist eine Folge der großen Enttäuschung über die "linke Regierung", die nach den Netanyahu-Jahren so viele Hoffnungen geweckt hatte, wie auch eine Folge der Tatsache, dass mit Ausnahme der kleinen radikalen Friedensgruppen, von keiner israelischen Empörung über die brutalen Reaktionen der Besatzungskräfte zu hören war. Die Tendenz, die Reihen zu schließen, typisch für jede Nation in einem Befreiungskrieg, ermöglicht es den extremen nationalistischen und religiösen Kräften auf der palästinensischen Seite, sich gegen jede israelisch-palästinensische Zusammenarbeit zu stellen.
Ein neues Friedenslager
76. Der Zusammenbruch des alten Friedenslagers erfordert die Schaffung eines neuen israelischen Friedenslagers, das realistisch, zeitgemäß, wirksam und stark sein wird, das auf die israelische Öffentlichkeit Einfluss ausüben und eine umfassende Neubewertung der alten Axiome herbeiführen kann, um einen Wechsel im israelischen politischen System zu bewirken.
77. Dazu muss das neue Friedenslager die öffentliche Meinung zu einer mutigen Neubewertung der nationalen "Erzählung" und deren Befreiung von falschen Mythen führen. Es muss danach streben, die Geschichtsauffassungen der beiden Völker in einer gemeinsamen "Erzählung" zu vereinen, die frei von Fälschungen ist und von beiden Seiten akzeptiert werden kann.
78. Dabei muss es der israelischen Öffentlichkeit auch vermitteln, dass, bei all den schönen und positiven Seiten des zionistischen Unternehmens, dem palästinensischen Volk ein furchtbares Unrecht angetan wurde. Dieses Unrecht, das seinen Höhepunkt während der "Nakba" erreichte, verpflichtet uns, Verantwortung zu übernehmen und den Schaden wieder gutzumachen, so weit wie dies nur möglich ist.
(...)
80. Die Unterzeichnung eines Friedensabkommens und dessen ehrliche Umsetzung wird zu einer historischen Versöhnung zwischen den beiden Nationen führen, die auf Gleichheit, Zusammenarbeit und gegenseitiger Achtung beruht.
Aus dem Englischen übersetzt von Ernst Herbst und Ellen
Mail- und Postadresse: info@gush-shalom.org - P.O. Box 3322, Tel-Aviv 61033. Die hebräische und englische Version finden Sie in www.gush-shalom.org
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(...) 12. Der israelisch-palästinensische Konflikt ist die Fortsetzung des historischen Zusammenpralls zwischen der zionistischen Bewegung und dem palästinensisch-arabischen Volke, ein Zusammenprall, der am Ende des 19. Jahrhundert begann und noch immer kein Ende gefunden hat.
13. Die zionistische Bewegung war im Wesentlichen eine jüdische Reaktion auf die nationalen Bewegungen in Europa, die alle den Juden gegenüber feindlich gesinnt waren. Nachdem sie von den europäischen Nationen abgelehnt worden waren, entschieden einige Juden, sich selbst als Nation zu konstituieren und, nach dem neuen europäischen Modell, ihren eigenen Nationalstaat zu gründen, in dem sie Herr über ihr eigenes Schicksal sein könnten. Das Prinzip der Trennung, das die Basis der zionistischen Idee bildet, hatte später weitreichende Folgen. Das grundlegende zionistische Dogma, wonach eine Minorität, nach europäischem Modell, nicht in einem national homogenen Staat existieren könne, führte später zur praktischen Ausgrenzung der nationalen Minderheit im zionistischen Staat, der 50 Jahre später Wirklichkeit wurde.
14. Traditionelle und religiöse Gründe brachten die zionistische Bewegung nach Palästina (Hebräisch: Erez Israel ) und es wurde entschieden, in diesem Land einen jüdischen Staat zu gründen. Die Losung lautete: "ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land". Diese Losung wurde nicht nur aus Unkenntnis geprägt, sondern auch auf Grund der allgemeinen Arroganz gegenüber nicht-europäischen Völkern, die zu jener Zeit in Europa vorherrschte.
15. Palästina war nicht leer - weder zum Ende des 19. Jahrhunderts noch zu irgend einer anderen Zeit. Zu jener Zeit lebte eine halbe Million Menschen in Palästina, 90 Prozent davon waren Araber. Diese Bevölkerung war natürlich gegen das Eindringen eines anderen Volkes in ihr Land.
16. Die arabische Nationalbewegung entstand fast gleichzeitig wie die zionistische Bewegung, anfänglich um gegen das türkisch-osmanische Reich und nach dessen Zerstörung am Ende des Ersten Weltkrieges gegen die Kolonialmächte zu kämpfen. Eine eigene arabisch-palästinensische Nationalbewegung entwickelte sich im Land, nachdem die Briten einen separaten Staat gegründet hatten, den sie Palästina nannten, und infolge des Kampfes gegen das Eindringen der Zionisten.
17. Seit Ende des Ersten Weltkrieges gab es eine zunehmende Auseinandersetzung zwischen den beiden Nationalbewegungen, der jüdisch-zionistischen und der palästinensisch-arabischen, und beide trachteten danach, im selben Land ihr Ziel zu verfolgen - das den andern völlig außer Acht ließ. Diese Situation blieb unverändert bis zum heutigen Tag.
18. Als in Europa sich die Verfolgung der Juden intensivierte und die Länder der Welt ihre Tore für jüdische Einwanderer, die dem Inferno zu entkommen versuchten, schlossen, gewann die zionistische Bewegung an Stärke. Der Holocaust, dem sechs Millionen Juden zum Opfer fielen, verlieh der zionistischen Forderung, nämlich nach Errichtung des Staates Israel, moralische und politische Macht.
19. Das palästinensische Volk, das die Zunahme der jüdischen Bevölkerung in seinem Land beobachtete, konnte nicht einsehen, warum von ihm der Preis für die von Europäern an Juden begangenen Verbrechen gefordert wurde. Heftig wehrte es sich gegen weitere jüdische Einwanderung und gegen weiteren Landerwerb durch Juden.
20. Die totale Leugnung, durch beide Völker, der nationalen Existenz des anderen führte unvermeidlich zu einer falschen und verzerrten Wahrnehmung, die im kollektiven Bewusstsein beider tiefe Wurzeln schlug. Diese Wahrnehmung beeinflusst ihre Haltung zueinander bis auf den heutigen Tag. (. . .)
Unabhängigkeit und Katastrophe
26. Der Kontrast der beiden nationalen Geschichtsauffassungen gipfelte im Krieg von 1948. Von den Juden wurde dieser "Unabhängigkeitskrieg" oder gar "Befreiungskrieg" genannt, von den Arabern "al-Nakba", die Katastrophe.
27.Mit der Zunahme des Konflikts in der Region und unter der Nachwirkung des Holocaust entschieden die Vereinten Nationen, das Land in zwei Staaten zu teilen, einen jüdischen und einen arabischen. Jerusalem und seine Umgebung sollte einen Sonderstatus erhalten unter internationaler Aufsicht. Den Juden waren 55 Prozent des Landes einschließlich des dünn besiedelten Negev zugeteilt.
28. Die zionistische Bewegung akzeptierte den Teilungsplan, davon überzeugt, dass es das Wichtigste war, eine feste Basis für jüdische Souveränität zu schaffen. In geschlossenen Sitzungen hat David Ben Gurion nie seine Absicht verhehlt, bei der nächsten Gelegenheit, das den Juden gegebene Land zu erweitern. Deshalb definiert Israels Unabhängigkeitserklärung nicht Israels Grenzen und der Staat hat bis heute keine festgelegten Grenzen.
29. Die arabische Welt akzeptierte den Teilungsplan nicht und betrachtete ihn als einen nichtswürdigen Versuch der Vereinten Nationen, (die damals ein Klub von westlichen und kommunistischen Staaten war), ein Land zu teilen, das ihnen nicht gehörte. Da man den größten Teil des Landes der jüdischen Minderheit übergab, die nur ein Drittel der Bevölkerung ausmachte, machte die Sache in ihren Augen noch weniger entschuldbar.
30. Der Krieg, der nach dem Teilungsplan von den Arabern begonnen wurde, war zwangsläufig ein "ethnischer" Krieg, eine Art von Krieg, in dem jede Seite versucht, so viel Land als möglich zu erobern und die Bevölkerung der Gegenseite zu vertreiben. Eine solche Kampagne (die später "ethnische Säuberung" genannt wurde) ist immer mit Vertreibung und Gräueltaten verbunden.
31.Der Krieg von 1948 war eine unmittelbare Fortsetzung des zionistisch-arabischen Konfliktes, bei der jede Seite versuchte, ihre Ziele zu erreichen. Die Juden wollten einen homogenen Nationalstaat errichten, der so groß wie möglich sein sollte. Die Araber wollten die zionistisch-jüdische Gemeinschaft vernichten, die sich in Palästina festgesetzt hatte.
32. Beide Seiten praktizierten ethnische Säuberung als integralen Bestandteil ihres Kampfes. Da blieben nicht viele Araber in den von Juden eroberten Gebieten, und kein Jude blieb in den von Arabern eroberten Gebieten. Da jedoch die von Juden eroberten Gebiete bei weitem größer waren als die von Arabern eroberten, war das Ergebnis keineswegs ausgeglichen. (Die Idee eines Bevölkerungsaustausches und "Transfer" war in den zionistischen Organisationen schon in den 30er Jahren aufgekommen. Tatsächlich bedeuten sie die Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus dem Land. Auf der andern Seite waren viele Araber der Meinung, dass die Zionisten dorthin zurückgehen sollten, wo sie hergekommen waren. (. . .)
"Ein jüdischer Staat"
37. Die Unterzeichnung der Waffenstillstandsvereinbarungen am Ende des 1948er-Krieges brachte kein Ende des historischen Konfliktes. Im Gegenteil, dieser wurde auf eine neue und intensivere Ebene gehoben.
38. Der neue Staat Israel widmete seine frühen Jahre der Konsolidierung seines homogenen nationalen Charakters als "jüdischer Staat". Große Teile des Bodens wurden enteignet - von den "Abwesenden" (den Flüchtlingen) und von denen, die offiziell als "abwesend Anwesende" bezeichnet wurden. (Araber, die zwar physisch in Israel geblieben waren, die aber nicht Bürger des Landes werden durften.) Enteignet wurde sogar der größte Teil des Bodens der arabischen Bürger Israels. Auf diesen Ländereien wurde ein dichtes Netzwerk jüdischer Siedlungen geschaffen. Jüdische Immigranten wurden eingeladen oder sogar veranlasst, in Massen zu kommen. Dieser große Aufwand vergrößerte die Macht des Staates in nur wenigen Jahren um ein Mehrfaches.
39. Zur selben Zeit führte der Staat nachdrücklich eine Politik zur Auslöschung der palästinensischen Gemeinschaft als eine nationale Entität. Mit israelischer Hilfe übernahm der transjordanische König Abdullah die Kontrolle über das Westjordanland und seitdem gibt es praktisch eine israelische militärische Garantie für die Existenz des Königreichs Jordanien.
40. Der Hauptgrund für die Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Hashemitischen Königreich, die über drei Generationen andauert, war die Verhinderung des Entstehens eines unabhängigen arabisch-palästinensischen Staates, der - damals wie heute - als ein wesentliches Hindernis für die Realisierung der zionistischen Ziele betrachtet wurde und wird.
41. Gegen Ende der Fünfziger Jahre ereignete sich auf palästinensischer Seite ein historischer Wandel, als Yassir Arafat und seine Mitstreiter die Fatah-Bewegung gründeten, die die palästinensische Befreiungsbewegung aus der Vormundschaft der arabischen Regierungen führen sollte. Es war kein Zufall, dass diese Bewegung nach dem Scheitern des großen panarabischen Konzepts entstand, dessen bekanntester Vertreter Gamal Abd el Nasser war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten viele Palästinenser gehofft, in eine vereinigte all-arabische Nation aufgenommen zu werden. Als diese Hoffnung dahinschwand, erwachte die eigene palästinensische Nationalidentität aufs Neue.
42. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) wurde von Gamal Abd el Nasser geschaffen, um selbstständige palästinensische Aktionen zu verhindern, die ihn in einen unerwünschten Krieg mit Israel hätte hineinziehen können. Die Organisation sollte die ägyptische Herrschaft über die Palästinenser sichern. Doch nach der arabischen Niederlage im 1967-Krieg übernahm die von Yassir Arafat geführte Fatah die Kontrolle über die PLO, die seither die einzige Vertreterin des palästinensischen Volkes ist.
"Der Sechs-Tage-Krieg"
43. Der Juni-Krieg 1967 wird - wie jedes Ereignis der vergangenen 120 Jahre - von beiden Seiten in sehr verschiedener Weise gesehen. Nach israelischem Mythos war es ein verzweifelter Verteidigungskrieg, der dem Staat Israel wunderbarerweise eine Menge Land bescherte. Nach palästinensischem Mythos tappten die Ägypter, Syrer und Jordanier in eine von Israel gestellte Falle, um all das zu erbeuten, was von Palästina noch übrig war.
44. Viele Israelis glauben, dass der "Sechs-Tage-Krieg" die Wurzel allen Übels ist und dass erst zu diesem Zeitpunkt das friedliebende und fortschrittliche Israel sich in einen Eroberer und Besatzer verwandelte. Diese Überzeugung erlaubt den Israelis, die Idee der absoluten Unschuld des Zionismus und des Staates Israel bis zu diesem Zeitpunkt aufrechtzuerhalten und ihre alten Mythen zu bewahren. Diese Legende entspricht aber nicht den Tatsachen.
45. Der Krieg von 1967 war eine neue Phase des alten Kampfes zwischen den zwei Nationalbewegungen. Er änderte nichts am Wesentlichen. Er änderte nur die Umstände. Die wesentlichen Ziele der zionistischen Bewegung, ein jüdischer Staat, Expansion und Besiedelung machten große Fortschritte. Die besonderen Umstände dieses Krieges machten eine umfassende "ethnische Säuberung" unmöglich. Aber mehrere Hunderttausende Palästinenser wurden trotzdem vertrieben.
46. Israel waren im Teilungsplan von 1947 55 Prozent des Landes (Palästina) zugesprochen worden; zusätzliche 23 Prozent wurden im 1948er-Krieg erobert und nun noch die verbliebenen 22 Prozent - jenseits der "Grünen Linie" (der Waffenstillstandslinie von vor 1967). So wurde 1967 - unbeabsichtigt - das palästinensische Volk unter Israels Herrschaft wieder vereinigt, einschließlich eines Teils der Flüchtlinge.
47. Kaum war der Krieg beendet, begann die Siedlungsbewegung. Fast jede politische Gruppe des Staates beteiligte sich daran - von der messianisch-nationalistischen "Gusch Emunin" bis zu den "Linken" der Vereinigten Kibbuz-Bewegung. Die ersten Siedler erhielten breite Unterstützung von Seiten der meisten Politiker, von linken und rechten, von Yigal Alon (jüdische Siedlung in Hebron) bis Schimon Peres (Kdumin Siedlung). (. . .)
51. Der Generalstab der israelischen Armee spielte bei der Planung und beim Bau der Siedlungen eine bedeutende Rolle. Er zeichnete die Karte der Siedlungen (Ariel Scharon): Blöcke von Siedlungen und Umgehungsstraßen, der Länge und der Breite nach, so dass das Westjordanland und der Gaza-Streifen zerstückelt sind und die Palästinenser in isolierten Enklaven eingesperrt werden, von denen jede von Siedlungen und der Besatzungsarmee umzingelt ist.
52. Die Palästinenser nutzten verschiedene Methoden des Widerstandes, hauptsächlich Überfälle von Jordanien und dem Libanon aus sowie Angriffe innerhalb Israels und überall in der Welt.
Diese Aktionen werden von den Israelis als "terroristisch" bezeichnet, während die Palästinenser in ihnen den legitimen Widerstand einer Nation unter Besatzung sehen. Die Führung der PLO, geleitet von Yassir Arafat, wurde von den Israelis lange Zeit als eine terroristische Führung angesehen, aber nach und nach wurde sie international als die "einzig legitime Vertretung" des palästinensischen Volkes anerkannt.
Der Friedensprozess
53. Als den Palästinensern klar wurde, dass diese Aktionen die Siedlungsbewegung nicht beenden konnten, die ihnen allmählich das Land unter den Füßen wegzog, begannen sie Ende 1987 die Intifada - einen Volksaufstand aller Bevölkerungsgruppen. In dieser Intifada wurden 1500 Palästinenser getötet, unter ihnen hunderte von Kindern, das Mehrfache der israelischen Verluste.
54. Der Oktoberkrieg 1973 begann mit dem Überraschungssieg der ägyptischen und syrischen Truppen und endete in ihrer Niederlage. Er überzeugte Yassir Arafat und seine engsten Mitarbeiter, dass es keinen militärischen Weg gibt, um die palästinensischen Ziele zu erreichen. Er beschloss, den politischen Weg zu einem Abkommen mit Israel zu beschreiten, um wenigstens einen Teil der nationalen Ziele durch Verhandlungen zu verwirklichen.
55. Um dafür eine Grundlage zu schaffen, stellte Arafat zunächst Verbindungen mit israelischen Persönlichkeiten her, die Einfluss auf die öffentliche Meinung und auf die Regierungspolitik in Israel hatten. Seine Vertreter (Said Hamami und Issam Sartawi) trafen sich mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Israels, jenen Pionieren des Friedens, die 1975 den "Israelischen Rat für einen israelisch-palästinensischen Frieden" gründeten.
56. Diese Verbindungen und die wachsende Erschöpfung der Israelis durch die Intifada, der Rückzug Jordaniens aus dem Westjordanland, die Veränderung der internationalen Bedingungen (der Zusammenbruch des kommunistischen Blocks, der Golfkrieg) führten zur Madrider Konferenz und später zum Oslo-Abkommen.
Das Oslo-Abkommen
57. Das Oslo-Abkommen hat positive und negative Eigenschaften.
58. Auf der positiven Seite führte das Abkommen Israel zu seiner ersten offiziellen Anerkennung des palästinensischen Volkes und seiner nationalen Führung und führte die palästinensische Nationalbewegung zur Anerkennung der Existenz Israels. Im Hinblick darauf war das Abkommen (und der Briefwechsel, der ihm vorausging) von größter historischer Bedeutung.
59. Das Abkommen gab der palästinensischen Nationalbewegung eine territoriale Basis auf palästinensischem Boden, die Struktur eines "Staates im Werden" und bewaffnete Kräfte - Tatsachen, die später eine bedeutende Rolle in dem fortgehenden palästinensischen Kampfe spielten. Für die Israelis öffnete das Abkommen die Tore zur arabischen Welt und beendete die palästinensischen Angriffe - solange das Abkommen wirksam war.
60. Der hauptsächliche Mangel des Abkommens war, dass beide Seiten hofften, ihre vollkommen gegensätzlichen Ziele zu erreichen. Die Palästinenser sahen es als ein zeitweiliges Abkommen an, das den Weg zur Beendigung der Besatzung und zur Gründung eines Palästina-Staates in allen besetzten Gebieten bereitete. Auf der andern Seite sahen die jeweiligen israelischen Regierungen in ihm den Weg, die Besatzung in großen Teilen des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens aufrechtzuerhalten mit einer palästinensischen Selbstregierung (self-government), die die Rolle einer Hilfsagentur für die Sicherheit Israels und der Siedlungen spielen sollte.
61. Darum stellt Oslo nicht den Beginn eines Prozesses zur Beendigung des Konfliktes dar, sondern eher eine neue Phase des Konfliktes.
62. Da die Erwartungen auf beiden Seiten so sehr voneinander abwichen und jede völlig an die eigene nationale "Erzählung" gebunden blieb, wurde jeder Teil des Abkommens verschieden interpretiert. Letzten Endes wurden viele Teile des Abkommens vor allem von Seiten Israels nicht umgesetzt. (Der dritte Rückzug, die vier sicheren Passagen zwischen dem Gaza-Streifen und dem Westjordanland, u.a.)
63. Während der ganzen Periode des Oslo-Prozesses fuhr Israel mit der Ausdehnung der Siedlungen fort, indem es hauptsächlich unter verschiedenen Vorwänden neue gründete, die bestehenden vergrößerte, ein sorgfältig ausgearbeitetes Netz von Umgehungsstraßen baute, Land enteignete, Häuser zerstörte und Plantagen verwüstete. Die Palästinenser andererseits nutzen die Zeit, ihre Kräfte innerhalb und außerhalb des Rahmens des Abkommens auszubauen. Tatsächlich ging der historische Konflikt unter dem Vorwand der Verhandlungen und des "Friedensprozesses" - der stellvertretend für tatsächlichen Frieden stand - unvermindert weiter.
64. Im Gegensatz zu seinem Image, das sich nach seiner Ermordung noch verstärkte, hielt Yitzak Rabin den Konflikt "auf dem Boden" am Leben, während er gleichzeitig den politischen Prozess managte, Frieden zu israelischen Bedingungen zu erlangen. Da er ein Anhänger der zionistischen "Erzählung" war und ihre Mythologie akzeptierte, litt er an einer kognitiven Dissonanz, als seine Hoffnungen für Frieden mit seiner Vorstellungswelt zusammenprallten. Er hat anscheinend begonnen, einige Teile der palästinensischen Geschichtsdeutung wahrzunehmen - aber das war erst kurz vor seinem Lebensende.
65. Der Fall Schimon Peres ist viel ernster. Er schuf sich selbst ein internationales Image als Friedensmacher und richtete seine Redeweise derart aus, dass sie dieses Image reflektiert ("Der Neue Nahe Osten"), während er im Wesentlichen ein traditioneller zionistischer Falke blieb. Dies wurde während der kurzen und gewalttätigen Periode deutlich, als er nach der Ermordung Rabins als Ministerpräsident fungierte, und noch einmal, als er kürzlich die Rolle des Sprechers und Verteidigers von Scharon annahm.
66. Am deutlichsten wurde das israelische Dilemma, als Ehud Barak zur Macht kam und vollkommen von seiner Fähigkeit überzeugt war, dass er den Gordischen Knoten des historischen Konfliktes mit einem dramatischen Schlag beenden könne - in der Art Alexander des Großen. Barak näherte sich dem Problem mit völliger Ignoranz gegenüber der palästinensischen Geschichtsdeutung und ohne Achtung vor derer Bedeutung. Er präsentierte seine Vorschläge als Ultimaten und war erschrocken und wütend, dass sie zurückgewiesen wurden. (. . .)
70. Der Camp David Gipfel im Sommer 2000, der Arafat gegen seinen Willen aufgedrängt wurde, war vorzeitig und spitzte die Probleme zu. Barak forderte - seine Forderungen wurden beim Gipfel als solche Clintons präsentiert - die Palästinenser sollten den Konflikt als beendet erklären und auf das Rückkehrrecht und die Rückkehr selbst verzichten; sie sollten komplizierte Regelungen für Ost-Jerusalem und den Tempelberg, ohne Souveränität über beides, akzeptieren; sie sollten mit großen territorialen Annektionen im Westjordanland und im Gaza-Streifen einverstanden sein, desgleichen mit israelischer Militärpräsenz in weiteren großen Gebieten und mit der israelischen Kontrolle über die Grenzen, die den palästinensischen Staat vom Rest der Welt trennen. Kein palästinensischer Führer könnte jemals solch ein Abkommen unterzeichnen. Und so endete der Gipfel mit einem toten Punkt und die Karrieren von Clinton und Barak waren auch am Ende.
Die Al-Aksa-Intifada
71. Der Zusammenbruch des Gipfels, das Verschwinden jeglicher Hoffnung für ein Abkommen zwischen den beiden Seiten und die bedingungslose Pro-Israel-Haltung der Amerikaner, führte unvermeidlich zu einer neuen Runde von gewalttätigen Konfrontationen, die den Namen Al-Aksa-Intifada bekamen. Für die Palästinenser ist dies ein gerechtfertigter nationaler Aufstand gegen die fortdauernde Besatzung, deren Ende nicht in Sicht ist und die es ermöglicht, ihnen ständig und täglich ihr Land unter den Füßen wegzuziehen. Für die Israelis ist dies ein Ausbruch mörderischen Terrors. Für die Palästinenser erscheinen die Ausführenden dieser Akte Nationalhelden - für die Israelis gnadenlose Verbrecher, die liquidiert werden müssen.
72. Die offiziellen Medien in Israel sprechen inzwischen nicht mehr von "Siedlern", sondern von "Einwohnern"; ein Angriff auf sie ist demnach ein Verbrechen gegen Zivilisten. Die Palästinenser dagegen sehen in den Siedlern die vorderste Reihe eines gefährlichen Feindes, dessen Absicht es ist, sie ihres Land zu berauben, und der besiegt werden muss.
73. Ein Großteil des israelischen "Friedenslagers" brach während der Al-Aksa-Intifada zusammen und es stellt sich heraus, dass viele seiner Überzeugungen auf tönernen Füßen standen. Besonders nachdem Barak "jeden Stein umgedreht" und "großzügigere Angebote als jeder frühere Ministerpräsident" gemacht hatte, war die Reaktion der Palästinenser für diesen Teil des "Friedenslagers" unbegreiflich. Dieser hatte nämlich die zionistische "Erzählung" nie gründlich revidiert und nicht zur Kenntnis genommen, dass es auch eine palästinensische "Erzählung" gibt. So blieb ihm nur die Erklärung, dass die Palästinenser das israelische Friedenslager betrogen hätten, dass sie nie beabsichtigt hätten, Frieden zu schließen, und dass es ihre wahre Absicht sei, die Juden ins Meer zu werfen, wie die zionistische Rechte seit jeher behauptet.
74. Das Ergebnis war, dass die Trennlinie zwischen der zionistischen "Rechten" und "Linken" verschwand. Die Führer der Arbeitspartei traten in die Scharon-Regierung ein und wurden ihre wirksamsten Apologeten (Schimon Peres) und sogar die formelle linke Opposition (Yossi Sarid) beteiligte sich am Konsens. Dies beweist erneut, dass die zionistische Geschichtsdeutung der entscheidende Faktor ist, der alle Facetten des politischen Establishments in Israel eint und die Unterschiede zwischen Rehavam Zeevi und Avraham Burg, Yitzah Levi und Yossi Sarid unbedeutend werden lässt.
75. Es gibt einen spürbaren Rückgang der palästinensischen Bereitschaft, den Dialog mit den israelischen Friedenskräften wieder aufzunehmen; dies ist eine Folge der großen Enttäuschung über die "linke Regierung", die nach den Netanyahu-Jahren so viele Hoffnungen geweckt hatte, wie auch eine Folge der Tatsache, dass mit Ausnahme der kleinen radikalen Friedensgruppen, von keiner israelischen Empörung über die brutalen Reaktionen der Besatzungskräfte zu hören war. Die Tendenz, die Reihen zu schließen, typisch für jede Nation in einem Befreiungskrieg, ermöglicht es den extremen nationalistischen und religiösen Kräften auf der palästinensischen Seite, sich gegen jede israelisch-palästinensische Zusammenarbeit zu stellen.
Ein neues Friedenslager
76. Der Zusammenbruch des alten Friedenslagers erfordert die Schaffung eines neuen israelischen Friedenslagers, das realistisch, zeitgemäß, wirksam und stark sein wird, das auf die israelische Öffentlichkeit Einfluss ausüben und eine umfassende Neubewertung der alten Axiome herbeiführen kann, um einen Wechsel im israelischen politischen System zu bewirken.
77. Dazu muss das neue Friedenslager die öffentliche Meinung zu einer mutigen Neubewertung der nationalen "Erzählung" und deren Befreiung von falschen Mythen führen. Es muss danach streben, die Geschichtsauffassungen der beiden Völker in einer gemeinsamen "Erzählung" zu vereinen, die frei von Fälschungen ist und von beiden Seiten akzeptiert werden kann.
78. Dabei muss es der israelischen Öffentlichkeit auch vermitteln, dass, bei all den schönen und positiven Seiten des zionistischen Unternehmens, dem palästinensischen Volk ein furchtbares Unrecht angetan wurde. Dieses Unrecht, das seinen Höhepunkt während der "Nakba" erreichte, verpflichtet uns, Verantwortung zu übernehmen und den Schaden wieder gutzumachen, so weit wie dies nur möglich ist.
(...)
80. Die Unterzeichnung eines Friedensabkommens und dessen ehrliche Umsetzung wird zu einer historischen Versöhnung zwischen den beiden Nationen führen, die auf Gleichheit, Zusammenarbeit und gegenseitiger Achtung beruht.
Aus dem Englischen übersetzt von Ernst Herbst und Ellen
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Ergänzungen
Na sowas
AM antiDEUTSCHEN WESEN ...
deutschen, rassistischen, VÖLKISCHEN, kriegstreiberischen Antideutschen hat sich aufgerafft, um hier
zu kommentieren. Is wahrscheinlich ein bezahlter israelischer Antisemit für Euch, dieser
Uri Avnery, oder nennt ihr sowas schon Volksverräter...? GEGEN antiDEUTSCHE ODER DEUTSCHE VOLKSTÜMELEI - FÜR DEN INTERNATIONALISMUS!
meine Güte Lin Wei
avnerys perspektive ist eine innerisraelische, er ist, wenn man so will, ein antiisraeli, wenn auch ein ziemlich bürgerlicher :-)
deutsche linke, die ihn für ihre schmutzig-antiimperialistischen zwecke instrumentalisieren, kotzen mich aber wirklich heftig an.
Es fällt nicht leicht
@ abisag
die diskussionen auf indymedia
Ich fasse jetzt nochmal ein paar Grundthesen zusammen:
1)Eine Kritik Israels läuft im Scheissland immer Gefahr, tendenziell antisemitisch zu sein und/oder Zuspruch von Antisemiten zu bekommen.2)Die Solidarität mit Israel zu fordern bzw. die "Lang lebe Israel"Parole heissen zumindest für mich, die Notwendigkeit einer Existentz des Staates Israel zu erkennen und dieses in Situationen seiner Gefährdung (zumindest verbal) zu verteidigen.3)Dies setzt natürlich die Erkenntnis der Bedrohung voraus und ein Überdenken dieser, wie z.B. die neue "Antiterrorkoalition" der USA oder der steigende ilsmaische Fundamentalismus und Antisemismus innerhalb der palästinensischen Gesellschaft.4) All diese Punkte schließen eine Kritik an der Politik verschiedener israelischer Regierungen keinesfalls aus, problematisch bleibt sie trotzdem , siehe 1). So, das war mal der Versuch,etwas sachlich zu sein, kann mir aber einen Kommentar zu Wolf nicht vergleichen: Wenn du Israel als faschisitsch bezeichnest, bewegst du dich schon wieder auf dem Boden des Antisemitismus. Dag
Dialog
Israel ist kein faschistischer Staat, Palis nicht alle Antisemiten, und wir haben die Pflicht auch die Politik Israels zu kritisieren, so wir aber auch die Pflicht haben, sehr exakt und vorsichtig mit dieser umzugehen. verwaessert den Begriff des Antisemitismus nicht so, eure Verdrehungen und Lügen machen niemanden weniger antisemitisch. warum argumentiert ihr nicht sachlich? habt so sehr Angst vor der Wahrheit? ihr lasst doch die PalästinenserInnen für deutsche Verbrechen büssen. das finde ich so beschissen. wenn ihr der Meinung seid, man darf als DeutschE nicht Israel kritisieren, dann sagt das, und wir diskutieren darüber, anstatt zu beschimpfen, verleumden und verdrehen, und wenns um die Wurst geht, das Thema zu wechseln. erklärt eure Definition von Antisemitismus, und zeigt auf was uns zu Antisemiten macht. ich bin mir sicher, dass wir alle noch lernen können, ohne zu spalten und zu polarisieren. ich wünschte, die Beschimpfungen gegen die Antideutschen würden auch wieder aufhören, weil das überhaupt nix bringt, die Linke spaltet und uns allen ein beschissenes Gefühl gibt. Beweist, dass ihr erwachsene Menschen seid. Wir müssen jetzt stark sein und lernen mit Gegensätzen zu leben, und gleichzeitig klug genug sein, zu sehen ab wann wir Grenzen ziehen müssen.
guten abend
das darf doch echt nicht wahr sein. du als deutscher, wie du so schön sagst, hast nicht das geringste recht, aber auch wirklich gar keins, den israelischen staat zu kritiesieren. und deinen kruden kapitalismustheorien nach zu urteilen, solltest du dich auch bei anderen themen ersteinmal zurückhalten und zunächst ein paar gute bücher lesen. israel zu unterstellen es sei faschistisch, bringt dir auf jeden fall einen der oberen plätze auf der schwarzen liste ein. glückwunsch.
ach ,ja es hat dir wahrscheinlich auch niemand etwas über den begriff des "volkes" erklärt, sonst wüßtest du das irael nicht auf einer völkischen grundlage entstanden ist (so wie du und deine deutschen), sondern als einzige halbwegs sichere flucht vor dem realen vernichtungswillen des deutschen volkes. lang lebe israel. für präventivschläge gegen antisemiten.
p.s.: @indymedia redaktion, ich fordere euch hiermit ultimativ auf beiträge mit antisemitischen inhalten (ob nun "verdeckt", "ungewollt" oder sonstwie) ausschliesslich in einem, eigens dafür vorgesehenen ordner zu veröffentlichen, damit sie als anschauungsobjekte dienen. (falls ihr es selber nicht erkennt, könnt ihr ja fragen; kost´ auch nix..)
Frage zu den Antideutschen
nach einem bierchen
leider nur die haelfte
worte wie besatzungsarmee u.ä. sollen hier eindeutig zu einer anti-israelischen haltung fuehren.
das die sogenannten ueberraschungssiege/-angriffe von den nachbarlaendern am heiligsten aller feiertage durchgefuehrt wurde, um mal ein bsp. zu nennen
Palis darfst du nicht mit deutschen vergleichen (manchmal denke ich, dass euch genau darum geht, um euch zu entschulden). erstens sind die grundsätzlich mal gegen die Gruppe von Menschen, die ihnen ihr Land weggenommen hat, massig Palis erschiesst, und sie mit u.a. der ungerechten Siedlungspolitik beständig demütigt (natürlich werde ich jetzt darauf hingewiesen, dass ich völkisch denke, und wir können die Diskussion dann zum hundertsten mal führen), und das sind eben Juden. wenn sich manche Palis auf die Nazis beziehen, ist das grösstenteils eine dumme, kindische Trotzreaktion von Arschlöchern die keine Ahnung haben. dass heisst aber nicht, dass die Palibewegung eine Faschobewegung ist. und der Mufti war ein reicher Drecksack, das hat aber nix mit den Menschen zu tun. es hat ja sogar Juden gegeben, die Juden verkauft haben(das heisst nicht, dass sie das taten weil sie schlechte Juden waren, sondrn weil sie reiche Arschlöcher waren(viiele Fettnäpfchen!). das mit der Definition ist so wichtig, weil Mensch hier ständig als AntisemitIn beschimpft wird, was mich dann immer ratlos lässt, weil ich trotz alles inmichgehens keine antisemitischen Motivationen entdecken kann. und dem Berliner wollte ich noch sagen, dass wir uns alle einig sind dass beide Seiten dreckig spielen. das drückt der Text doch auch aus. ich könnte jetzt noch auf der anderen Seite hinzufügen, dass Israel dutzende UNbeschlüsse ignoriert hat, und Dutzende andere Anträge wurden nicht beschlossen, weil die Usa und Israel die einzigen waren, die dagegen gestimmt haben (usa=vetorecht). aber das gehört ja hier nicht hin. was für andere wichtige Punkte sind eigentlich noch verschwiegen worden?
verlogene kampagne
muss man noch halbjude sein, um für euch liebesobjekt zu sein? reicht auch noch ein viertel-jude? für meine jüdische urgroßmutter kommt das alles leider zu spät, und ich verzichte lieber auf solchen verquasten "schutz" nach gutsherrenart und nazi-rassen-kriterien. (und von den anderen menschen, die in kzs starben aufgrund von anderen völkischen konstrukten, ist komischerweise nie die rede. gegen die hierarchisierung der opfer!) aber vielleicht steckt hinter der vorgeblichen hysterie was anderes, und so mancher wolf im schafspelz liebt sein "scheissland" mehr, als er hier glauben machen will. jedenfalls klage ich euch an, den begriff antisemitismus absichtlich zu verwässern und ins lächerliche zu ziehen, und das auf eine unerträglich verlogene weise!
also
das problem der diskussion
Seid ihr alle verrückt?
Merkt ihr eigentlich nicht, daß sich hier nur der Begriff gewandelt hat? Und das komischerweise die meisten Zionisten Juden sind?
Spätestens bei seinem Punkt 2. sollte aber der Groschen
gefallen sein, da fällt nämlich das Wort "Völkermord", ganz zufällig: Aber das ist ja nicht mehr gelungen nach Amerika und Australien. Diese Assoziation aufzumachen in Bezug auf Israel bedeutet ja nichts, gell, nur so einleitend erwähnt. Besonders nicht nach der vorigen "brothers in crime"-session in Bezug auf die Nazis.
Er erwähnt es halt so im Vorfeld, möchte aber Israel nicht damit in Verbindung bringen, er erwähnts halt so. Dafür ist Israel aber so was wie Südafrika, gell, ein rassistisches Apartheid-Regime. Das Existenzrecht Israels zu verwerfen, liegt ja dann nahe.
Üblicherweise sind Zionisten Juden, aber wenn einer an den Zionisten die übliche deutsche Projektion, die beim normalen Mob sich noch auf Juden bezieht, vollführt, daß sie nämlich in Wirklichkeit die Nazis sind und Rassisten und Profiteure etc, dann ist das ja was ganz anderes. Und so auch beim Rest: Hinter Sharon steht das Kapital, hat nichts zu bedeuten, Israelis sind Kindermörder, kennen wir seit dem Mittelalter, Israel ist Faschismus, alter Hut, die Juden haben den Palästinensern das Land weggenommen, so sind sie halt die Parasiten, machen sich auf fremden Land breit. Aber aufregen darf man sich bei Euch nicht, gell?
Besonders nicht nach der "Spekulanten"-Debatte vor ein paar Tagen, nach den Verschwörungstheorien zum WTC, nach der Frage warum Jan van Helsings Bücher zensiert sind usw. bei indymedia. Dann ist man plötzlich selber Faschist und Völkisch und Spalter und Hysteriker und Antisemit und Mossadprovokateur usw. Die "Palis" dagegen sind ganz anders, die sprechen wie Antisemiten und handeln wie Antisemiten, sind aber, wie die Deutschen eigentlich auch, arm aber ehrlich.
Sollte irgendjemand da draußen mal daran interessiert sein an den Antideutschen Vorwürfen, dann ersetzt doch mal Zionist durch Jude und gleicht das mal mit den antisemitischen Stereotypen ab. Oh Wunder, daß ist ja das was die Nazis auch schon immer sagen! Voraussetzung wär allerdings, sich mal in einem Buch über Antisemitismus zu informieren. Mir ist es allerdings langsam egal, ich seh keinen großen Unterschied mehr zwischen dem "Zionistenschwein" was ich von links höre und der "Judensau" die mir die Nazis ans Auto kleben. Aber klar, ganz cool, nicht aufregen in Deutschland, nimmt schon alles seinen ordentlichen Lauf, nicht hysterisch werden.
Vorschlag
denkt mal drüber nach
Nehmen wir Lin Wei: Der scheint keint kein Mensch, sondern ein wandelnes Flugblatt zu sein. Das was er Veganern vorwirft (was aber nur auf bestimmte Strömungen zutrifft), trifft auf ihn selbst zu: Alles an Meinung und Wissen ist scheinbar aus Flugblättern und Propagandaschriften angelesen.
Bin Laden sagt er war es Nicht! George Bush will oder Kann Keine Beweise für die Täterschaft Bin Ladens auf den Tisch legen! die Frage um die Täterschaft der Zerlegung des World Trade Centers, ist Total Offen, bis jetzt kann es Jeder gewesen sein, es können US Rezessions Intrigen gewesen sein, es kann ein Pleite Spekulant aus den USA gewesen sein, ein Pleite gegangener Telekom Spekulant gewesen sein, es kann ein Entäuschter Durban Fan gewesen sein, es kann Jeder gewesen sein, solange George Bush die Beweise Nicht auf den Tisch legt, und solange ist auch Jede Kampfhandlung mit Kriegstoten, der USA Ausserhalb ihres Staatsgebietes, Ein Kriegsverbrechen, und muss von der Weltbevölkerung als ein solches angesehen und geahndet werden, ausserdem ist Unklar Gegen wen sich die Waffenstarrende Drohung der USA Genau richtet, und Jegliche Kriegerischen Angriffe müssen als Angriffe auf die Welbevölkerung angesehen werden, ausserdem wird vermutet das es sich um Kampfhandlungen für eine Illegale Kriegerische Erweiterung ihres Einfluss Bereiches handeln könnte, welche von der Weltbevölkerung ebenfalls Nicht geduldet werden könnte, ebenfalls wird vermutet, das sich dieser Angriff aus Rassistischen oder Religiösen Erwägungen herleiten könnte, welches selbstverständlich auch nicht von der Weltbevölkerung geduldet werden könnte, es war anscheinend Kein Kriegerischer Angriff auf die USA, da sich in diesem Fall die Kampfhandlungen gegen die USA fortsetzen würden, es handelt sich somit um Ein Verbrechen, und für Verbrechen, und deren Aufklärung, sind die Internationalen vorhandenen Strafverfolgungs Behörden, und Internationalen Gerichte zuständig.
geh bei suchen auf "edda soerensen" und schau Dir mein Bild an - hab ich freigestellt - wenn jemand ein Plakat drucken will oder sowas, kann er sich ruhig an mich wenden. Ich tu mein bestes
Edda
So, so: Die Trotzkisten wollen mal wieder, daß ArbeiterInnen für Interessen verheizt werden, die nicht die ihren sind. Es ist aber nichts dagegen einzuwenden, meine ich, wenn die "bolschewistischen Tendenzler" selbst zu den Taliban nach Afghanistan reisen, um dort bedingungslos die militärische Verteidigung dieses neo-kolonialen Ziels imperialistischer Angriffe zu übernehmen. Niemand würde sie wirklich vermissen. Die Taliban haben nichts mit sozialer Emanzipation zu tun - sie sind die Todfeinde dieser Emanzipation. Was man von Trotzkisten halten soll, die nichts Besseres tun haben, als in der gegenwärtigen Situation von der Verteidigung (ausgerechnet!) des Talibanregimes zu schwadronieren, kann ja jeder selbst entscheiden. Für die Emanzipation der ArbeiterInnen von Kapital und Staat (sowie von den Taliban und den Trotzkisten)!
Aber die Beschäftigung mit solchen Kommentaren wird unnötig erschwert, wenn ich mich erst durch einen Wust von Gedanken- und Sprachmüll durchwühlen muß.
ja bitte, mach´ ne übersetzung. das fände ich ziemlich gut. vielleicht läßt sich daraus auch ein flyer oder so machen. hast du vielleicht noch ein paar infos über diese frauenorganisation oder gruppe oder...?
seit dem 11. september stößt mir das immer wieder auf. und jetzt muß ich einfach mal was dazu loswerden.
Was wird blos aus Indymedia, wenn alle 14jährigen mit Ihrer Hinterhofpunkband der Welt jede kleine Konzertänderung beim CVJM auf Indymedia mitteilen muss.
Wenn ich deine Kommentare so lese, habe ich den Eindruck, du weisst, über Keins der Themen, die du da so anschneidest Bescheid, aber das kann ich mir nicht vorstellen, deswegen bin ich der Meinung, das du eine Intelligenter Störer in bist.
Wenn solche Typen angeblich auf "meiner", also der antikapitalistischen und im weitesten Sinne "linken" Seite sind, dann läuft hier irgendwas verquer, denn das was Du ablässt ist nicht nur tierverachtend, sondern auch menschenverachtend; hirnverbrannt, plump provokativ und sinnentleert. Wenn solche Pappnasen wie Du irgendeinen revolutionären oder überlegten Gedanken repräsentieren, dann schäme ich mich ab heute dafür, ein Teil davon zu sein oder zumindest sein zu wollen.
Fleisch essen ist ungefähr so unpolitisch wie Pornos gucken.
Endlich hat man für diese Einrichtung die Richtige Bezeichnung gefunden! bloss man erwähnt es noch im Zusammenhang mit Einigen Wenigen Verbrechern, Nicht im Zusammenhang, mit den Blutdürstenden Rüstungs und Diamanten Spekulanten in den Spekulanten Tempeln, mit den Sonstigen Internationalen Wirtschafts Spekulanten, die Gut Funktionierende Arbeitsstätten übernehmen, und die Arbeiter raus schmeissen, um die Betriebe, als Lästige Konkurrenz zu schliessen, man spricht nicht von dem mindest Doppelt so Grossen Lobbyisten Mob, der Jede Demokratisches Parlament auf Dieser Welt belagert, und die Gewählten Volksvertreter ständig mit Seinem Verbrecherischen Raffer Gewäsch einlullert, so das sie Jedwede Loyalität mit dem sie wählendem Bürger vergessen, und ihre Bürger und deren Leben, Voll dem Mordgierigen Gezocke dieser Gottlosen Verbrecherischen Blutdürstenden Spekulanten Meute aus liefern.
Hi, hab ich was falsch gemacht oder geht html nicht?
Hört endlich auf euch selbst zu verarschen. Glaubt ihr dran, dass ihr die Auserwählten seid, die Welt von Kapitalismus und Herrschaft zu befreien? Da könnt ihr euren Arsch theoretisch wie praktisch noch so lange aufreißen. Wenn wir wirklich was für diese Welt tun wollen, dann sollten wir sie erstmal von uns selbst befreien. Dann wärens vorerst ein paar Unterdrücker weniger. Und wenn das nicht drin ist bin ich für Schadens(Leidens-)begrenzung auch wenn das Leipziger Wertkritikern und-innen zu reformistisch erscheint. Zu Schadensbegrenzung zählt für mich z.B. auch Veganismus rational betrachtet als folgerichtige Reaktion auf eine subjektiv gesehen falsche Situation. Bezug zu Z.:leckeres Essen und coole Klamotten dienen, um mal zu reflektieren, dazu ein durch Hersteller und Medien construiertes Bedürfnis zubefriedigen und somit irgendein psychisches bzw. soziales Problem, resultierend aus unserer gesellschaftlichen Realtität, zu compensieren. Also Z. wenn du und andere meinen auf Abschaffung von Kapitalismus und dem restlichen Dreck bestehen zu müssen, solltet ihr,anstatt euch vom Konsum dämpfen zu lassen, es vielleicht doch mal mit Selbstkasteiung probieren.Eure entfesselten Psychosen helfen euch bestimmt dabei.Viel Spass bei der Weltrevolution.
anonym hat völlig recht
ääähm...
Seit 21:35 Uhr wird zurückgeschossen
instrumentalisieren, kotzen mich heftig an") war klar, dass eine Diskussion der zwar bürgerlichen, aber in der gegenwärtigen Sitauation immerhin realpolitischen Thesen der israelischen Friedensbewegung nicht mehr zustande kommen würde. Dieses Ergebnis ist sicherlich ein Erfolg der Antideutschen, die ja auf der völkischen These von der "negativen Einmaligkeit der Deutschen" - deren Reihen nun allerdings durch "die Araber" und "die Muslims" aufgestockt werden - beruht. Demnach ist jede Kritik an Israel (und den Antideutschen) einem "Deutschen" kategorisch untersagt. Wer "Deutscher" ist bestimmen selbstverständlich "die Antideutschen". Zuwiderhandlungen werden grundsätzlich mit dem Urteil "Antisemit" geahndet. Machen sich "Deutsche", Positionen eines staatlich anerkannten "Israeli und Juden" zu eigen, dann nur deshalb - so die Logik der Antideutschen - um ihren eigenen Antisemitismus zu verbergen. Dazu instrumentalisieren sie Herrn Avnerie und so weiter und so fort. Jede Stimme zur Situation in Israel oder Palästina aus Deutschland, die nicht von den Antideutschen stammt, sei "antisemitisch". Durch diese Sicht wird der Antisemitismus zwar ständig banalisiert - aber das nur am Rande. Die völkische Ideologie der Antideutschen steht unter dem Niveau der Vernunft. Gerichtet ist sie gegen die Soziale Befreiung von Volk, Nation, Staat und Kapital.
ich habe mir mal den Text des Don Quichotte genauer durchgelesen. ob
Zusammenarbeit oder nicht, ich finds tatsächlich auch antisemitisch, wenn er
impliziert, Juden hätten den Faschismus für ihre niederen Zwecke schändlich
benutzt. ich will aber ganz klar darauf hinweisen, dass die Zionistische Bewegung
nicht gleichsetzbar mit "den Juden" ist. die Zionistische Bewegung hat ihre
Berechtigung immer aus dem alten Testament bezogen, was von israelischen
Rechten immer noch heftig betrieben wird. und das hat aúch ganz gewaltig was mit
"Blut und Boden" zu tun, weil Juden in diesem Verständnis Menschen sind, die
genetisch von den vertriebenen Volk Israel abstammen, und nicht eine offene
Religion. dag, danke für die Definitionen,kann auch allen 4 Punkten zustimmen, aber ich kann beim besten Willen
keinen Antisemitismus in meiner Argumentation und der der meisten anderen hier
finden. sorry. (bin auch gegen Walser,übrigens).
zum "völkischen" der Palis. wir sehen 2 Seiten die kämpfen, und du rufst der schwächeren und am Boden liegenden Seite zu, doch endlich von ihrem kindlichen Rollenverhalten abzulassen, und dann wird doch alles gut. die Israelis sehen sich doch auch als Einheit und üben so auch strukturelle Gewalt aus. ein Zusammengehörigkeitsgefühl als Nation ist überall auf der Welt verbreitet, und es ist völlig falsch mit deren Abschaffung bei den Schwächsten anzufangen (Katholiken in IRE, Kosovoalbaner, Palis) mich würde mal interessieren,ob ihr da so locker wärt, wennein anderes Land Deutschland besetzen würde, deine halbe Familie dabei vertrieben würde, und du nicht mehr als vollwertig von denen angesehen werden würdest.sei ehrlich.und im Grunde haben die Palis nur das Pech von Juden besetzt und unterdrückt zu werden (und mir ist auch bewusst, dass dies ursprünglich nicht aus Gier geschehen ist, sondern aus Verzweiflung). das mit dem Antisemitismus unter Palis ist schwierig. ich will ja da auch nix schönreden. falsch finde ich es, sie mit den Deutschen gleichzusetzen. wenn Palis von Juden reden dann reden sie von Israelis. gibt es nicht auch Auschwitzleugnerkonferenzen in den Usa? ich habe in den Usa mit Israelis und Arabern zusammen gearbeitet. die kamen blendent miteinander aus. sind sich sogar enorm ähnlich (Intonationen, Mentalität(und jetzt wirf mir nicht wieder völkische Stereotype vor. wenn du ins Ausland gehst merkst du schnell, wie deutsch du bist, der Trick ist, Menschen nicht nach ihrer Abstammung zu verurteilen). Peace for Israel and Palestine
ich habe mir mal den Text des Don Quichotte genauer durchgelesen. ob
Zusammenarbeit oder nicht, ich finds tatsächlich auch antisemitisch, wenn er
impliziert, Juden hätten den Faschismus für ihre niederen Zwecke schändlich
benutzt. ich will aber ganz klar darauf hinweisen, dass die Zionistische Bewegung
nicht gleichsetzbar mit "den Juden" ist. die Zionistische Bewegung hat ihre
Berechtigung immer aus dem alten Testament bezogen, was von israelischen
Rechten immer noch heftig betrieben wird. und das hat aúch ganz gewaltig was mit
"Blut und Boden" zu tun, weil Juden in diesem Verständnis Menschen sind, die
genetisch von den vertriebenen Volk Israel abstammen, und nicht eine offene
Religion. dag, danke für die Definitionen,kann auch allen 4 Punkten zustimmen, aber ich kann beim besten Willen
keinen Antisemitismus in meiner Argumentation und der der meisten anderen hier
finden. sorry. (bin auch gegen Walser,übrigens).
zum "völkischen" der Palis. wir sehen 2 Seiten die kämpfen, und du rufst der schwächeren und am Boden liegenden Seite zu, doch endlich von ihrem kindlichen Rollenverhalten abzulassen, und dann wird doch alles gut. die Israelis sehen sich doch auch als Einheit und üben so auch strukturelle Gewalt aus. ein Zusammengehörigkeitsgefühl als Nation ist überall auf der Welt verbreitet, und es ist völlig falsch mit deren Abschaffung bei den Schwächsten anzufangen (Katholiken in IRE, Kosovoalbaner, Palis) mich würde mal interessieren,ob ihr da so locker wärt, wenn ihr in deren Situation stecken würdet. seid ehrlich.und im Grunde haben die Palis nur das Pech von Juden besetzt und unterdrückt zu werden (und mir ist auch bewusst, dass dies ursprünglich nicht aus Gier geschehen ist, sondern aus Verzweiflung). das mit dem Antisemitismus unter Palis ist schwierig. ich will ja da auch nix schönreden. falsch finde ich es, sie mit den Deutschen gleichzusetzen. wenn Palis von Juden reden dann reden sie von Israelis. gibt es nicht auch Auschwitzleugnerkonferenzen in den Usa? ich habe in den Usa mit Israelis und Arabern zusammen gearbeitet. die kamen blendent miteinander aus. sind sich sogar enorm ähnlich (Intonationen, Mentalität(und jetzt wirf mir nicht wieder völkische Stereotype vor. wenn du ins Ausland gehst merkst du schnell, wie deutsch du bist, der Trick ist, Menschen nicht nach ihrer Abstammung zu verurteilen). Peace for Israel and Palestine.
@Lin Wei @B.
Dag wie auch ich haben dargelegt, warum viele dieser Kommentare hier (und nicht nur hier) antisemitisch sind. Anstatt hier einen pauschalen Vorwurf zu starten (und uns nebenbei als Faschisten darzustellen), solltest Du z.B. zu Don Quichotte Stellung nehmen. Denn er ist nicht Antisemit, weil er nicht unsrer Meinung ist oder „Kritik“ an Israel äußert, sondern weil seine Meinung antisemitisch ist. Ihr DeutschLinken erinnert mich mit euren Vorwürfen echt stark an die RestDeutschen. Während jene laufend von einer Kollektivschuldthese träumen, die nur in ihren Köpfen existiert, träumt ihr Euch zusammen, Antideutschen würden „generell“ jede Kritik an Israel und „generell“ jede Kritik an ihnen selber „antisemitisch“ nennen. Nein. Nur die, die es auch ist. Daß man allerdings den Größtteil der deutschen Kritik an Israel guten Gewissens so benennen kann, liegt nicht an der Verfolgungswut der Antideutschen, sondern an der völlig verkommenen Linken in Deutschland, die ihren antisemitschen Stereotypen freien Lauf lassen und dann den „Alibijuden“ zur Bestätigung ihrer elenden Vorstellungen heranziehen. Noch mal zum Abgleichen: Les hier die Kommentare zu den Zionisten und Israel durch und sage mir, warum wir sie nicht kritisieren dürfen, als das, was sie sind. Und nochmal zu unserem „völkischen“ Bewußtsein und der „negativen Einmaligkeit der Deutschen“: Auschwitz ist einmalig (singulär) und so auch das Täterkollektiv. Dieses kann man mit guten Gewissen „Volk“ nennen, denn über alle Klassen hinweg, verbunden durch den Willen ein Volk zu sein, machten sie mit der „Volksgemeinschaft“ im KZ ernst, alle packten mit an, die Juden zu vernichten. Die Klassengesellschaft verneint nicht die Möglichkeit einer ideologischen Verbundenheit. Wie soll man Gemeinschaften nennen, deren Mitglieder sich als Volk betrachten und diese Verbundenheit manifestieren, normalweise in der Ausgrenzung bis hin zur Ermordung von "Fremden"? Und die heutigen Deutschen? Sie sind jetzt wieder ein mordendes Kollektiv (Pogrome, Ermordungen von „Fremden“, Obdachlosen, Schwulen, Behinderten, Abschiebungen etc.) und ich hab kein großes Vertauen darin, daß sie nicht wieder zum Massenmordenden werden. Die Deutschen als (mordendes) Kollektiv, als Volk, wahrzunehmen, liegt in der Empirie, traust Du meiner Einschätzung nicht, dann befrage doch mal „Fremde“ zu ihren Erfahrungen mit den Deutschen. In der sich feindselig nähernden Menge wirst Du Schwierigkeiten haben, noch viel Klassengesellschaft zu erkennen. „Völkisch“ wären die Antideutschen, wurde sie die Eigenschaften der Deutschen aus Landschaft und/oder Blut erklären, so eine Stelle mußt Du mir aber erst mal zeigen. Üblicherweise wirst Du schnell darauf stoßen, daß diese deutsche Mentalität auf ökonomische, psychoanalytische und historische Ursachen zurückgeführt werden, also materialistisch und nicht biologistisch. Und zum Abschluß und zum Scherz: der Forderung: „Befreiung von Völkern und Nation..“ kann ich nicht nachkommen. Die Völker sollen lieber geknechtet bleiben, am Besten verschwinden. Die Entfesselung von völkischen Kollektiven überlasse ich der Restlinken, die sind die Volksbefreiungssympathisanten. Deine völkischen Antideutschen gehen nämlich nicht auf Demos für durchgeknallte Völkerschaften, daß überlassen wir- Leuten wie Dir.
SOLIDARITÄT MIT ISRAEL, NIE WIEDER DEUTSCHLAND!
PS: @B.: Genau, die Zionisten haben ihre Ansprüche aus dem Alten Testament abgeleitet (Träumer, daß gilt nur für einen geringen Teil, und ganz bestimmt nicht für die sozialistischen und demokratischen Strömungen des Zionismus, die seine Mehrheit ausmachen), und weiter, sie betreiben „Blut und Boden“ (Unverschämtheit: Die Zionisten beriefen sich aufs „Blut“ weil sie von den Antisemiten aufgrund eines fiktiven „Blutes“ verfolgt wurde, Israel nimmt Juden auf, die man zu „Juden“ gemacht hat und deswegen verfolgt, die „Blutsbestimmung“ bestimmen die Antisemiten, sie erfolgt wegen des Druckes der Antisemiten und hat nichts zu tun mit der „Genetik des vertrieben Volkes“ . Sich auf das Blut zu berufen, geschieht daher, weil man Juden wegen ihres „Blutes“ verfolgt. „Blut und Boden“ ha, les dir mal Mosse:"Die völkische Revolution" durch, dann weißt du was „Blut und Boden“ bedeutet, nämlich genau das Gegenteil von der Konzeption des größten Teils der Zionisten: Statt Homogenität nämlich Vielfalt, statt Tradition und Gewachsenem ein hoher Grad von Künstlichkeit, statt Geschichte Gestaltung.), und es geht grad so weiter, da sind sie ja, die Traumvölker der Deutschen, die es da so gibt, die natürlich die schwächsten sind und am Boden liegen, die Kosovo-albaner, die ganz schwach mal die letzten Juden, Roma und viele Serben vertrieben haben und regelmäßig Pogrome und Feme-morde produzieren, die Iren, deren IRA fröhlich Knieschüsse als Ordungsmacht verteilt und die „Palis“, die Feiern, wenn mal wieder ein paar Juden massakriert werden und dem noch eine Ausstellung widmen. Mal ehrlich, wie Du sagst: Du willst doch nicht erleben, was deine Kosovoalbaner und Palis so fabrizieren, wenn sie nicht mehr „schwach“ sind: Kleiner Typ: Das Großalbanische Reich (Mazedonien ist nur ein weiterer Schritt) und eine weiteres autoritäres Regime im Nahen Osten. Zum Schluß: „ursprünglich nicht aus Gier sondern aus Verzweifelung“ haben die Juden die Palis
schlecht behandelt. Betonung aus „urspünglich“, gell? Ach ja: Ich bedaure noch heute, daß Deutschland nicht mehr besetzt ist.
faschos stinken
polemiken. die antideutschen faschisten sind halt poitisch rechts und kämpfen für die zerschlagung der linken. dabei
streuen sie antisemitische klischees (kommunikationsguerilla-methoden) und stellen dann alle als antisemiten dar, die
nicht antisemitsch sind. motto: hell ist dunkel und schearz ist weiss.
@anonym
Ich bin Linker, kein Antisemit
1. Ich wehre mich entschieden gegen den Vorwurf des Antisemitismus. Antisemiten suggerieren das Vorhandensein von menschlichen Rassen und das angebliche Höherstehen einiger Rassen. Entstanden ist der Antisemitismus m.E. um die Juden vom Besitz zu trennen und sich diesen Besitz in verbrecherischer Weise zusätzlich anzueigenen. Es geht also um Besitzverteilung in der Gesellschaft und da ist den Herrschenden, denn nur sie haben die Macht dazu, kein Verbrechen zu schmutzig. Auf diesen Zug des Antisemitismus sind dann verschiedene politische Strömungen, leider auch zeitweise Kommunisten, aufgesprungen.
Jude sein heißt einer Religion anzugehören und sagt überhaupt nichts zur Stellung des Menschen in der Gesellschaft. Es gibt reiche und arme, streng gläubige und weniger streng gläubige, ehrliche und unehrliche, fleißige und weniger fleißige, humane und nicht humane Juden, wie Menschen jeglicher anderer Religion oder ohne Religion. Jude sein heißt für mich Mensch sein wie als Christ, Moslem, Buddist, Hindu, .... oder auch Atheist.
Aber auch innerhalb der jüdischen Gesellschaft ist Besitz, insbesondere Besitz an Produktionsmitteln ungleich verteilt. Und genau so wie in der nichtjüdischen Welt streben die Besitzer an Produktionsmitteln danach ihren Besitz zu vergrößern, auch dadurch die Nichtbesitzer stärker dabei zu nutzen, also ihre Arbeitskraft auszunützen oder auszubeuten. Das festzustellen hat m.E. nichts mit Antisemitismus zu tun. Der Kapitalismus folgt festen Regeln oder Gesetzen, die wie ich fest glaube Marx und Engels völlig richtig erkannt und beschrieben haben, in Israel wie in Frankreich, Italien oder global.
2. Ich habe in meinem Beitrag von Faschismus gesprochen. Deutschte Faschisten haben dabei ungeheure nie wieder gut zu machende Verbrechen besonders gegen Menschen jüdischen Glaubens begangen. Ich habe mich bis vor wenigen Jahren aus Scham nicht in ein jüdisches Museum getraut, obwohl mich die jüdische Geschichte und Kultur sehr interessiert hat.
Faschismus ist aber kein deutsches und noch wichtiger kein vergangenes Phänomen. Die bürgerlichen Historiker und Medien stellen den Faschismus als über den Klassen schwebende Diktatur dar, unter der schließlich alle gelitten hätten. Die Person Hitler wird in den Mittelpunkt gestellt, der freilich Helfer hatte aber sonst alles und alle unterjocht hat. Die Industrie mußte, nach kapitalistischen Schreiberlingen, ja alle Befehle der Nazis ausführen. Nicht der Verbrecher Hitler ist dabei unermeßlich reich geworden sondern die IG Farben , das Industrie- und Finanzkapital.
Die Definition des Faschismus Dimitroffs scheint mir zur Charakterisierung des Faschismus gut geeignet:
„Der Faschismus ist die unverhüllte terroristische Diktatur der extrem reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals.“ Ich denke man sollte das Wort Finanzkapital durch Industrie- und Finanzkapital ersetzen. Aber diese Definition macht klar, das es so lange es Kapitalismus gibt immer wieder zu Faschismus bzw. faschistischen Reaktionen kommen kann und wird.
In meinem Beitrag oben habe ich von faschistischen Reaktionen israelischer Führer gesprochen. Das war wohl etwas krass, Entschuldigung.
Trotz alledem Expansion (faschistisch oder nicht faschistisch) ist an Kapitalismus gebunden, der Kapitalist expandiert oder wird geschluckt. Die jüngste Geschichte der Globalisierung zeigt dies wohl überdeutlich, Fusionen (klingt friedlich, gell), feindliche Übernahmen, Besetzung fremder Länder (Afghanistan), Unterdrückung der Opposition im Inneren (Reagieren die Taliban etwa nicht faschistisch?) wie nach außen sind mit dem Kapital unweigerlich verknüpft. Die Welt wird nach dem Zerfall des kommunistischen Systems neu aufgeteilt. Faschismus ist dabei das äußerste Mittel für jeden kapitalistischen Staat, Israel nicht ausgenommen.
Es liegt an uns, alle linken Kräfte zu bündeln, alle Menschen so gut es geht über den wahren Charakter des Faschismus aufzuklären und den Kapitalisten dabei rechtzeitig den Dienst zu versagen. Faschismus läßt sich nur mit der Bevölkerung eines Landes durchsetzen. Werden wir nicht schon wieder durch die Medien diesmal gegen Muslime aufgehetzt? Hat es nicht schon Übergriffe auf Muslime gegeben. Es ist höchste Zeit über Faschismus zu reden und aufzuklären. Hitler hat in einer Stadt begonnen seine Bewegung aufzubauen, gefördert vom Kapital. Es gibt schon wieder einen in einer Stadt, gefördert (von wem wohl), dessen Partei bald in anderen Städten existent sein wird.
sorry B. durrutti
einig sind wir uns offenbar in dem wunsch zionismus und jüdische religion zu trennen. ich gehe davon aus, bevor mein nachbar aufgrund seiner religion und in seinen rechten so krass wie im rassengesetz der nazis beschränkt werden kann, muss er zunächst als anders definiert werden. mit durchaus unterschiedlicher intention haben die rassentheorie der nazis und der zionismus genau diese definition geliefert. und in der analyse solcher ideologien kann es wohl kaum um moralistische „schuldfragen“ gehen. auch die jüdischen opfer des deutschen faschismus können schon deshalb nicht „selber schuld“ sein, weil sie bekanntlich keine zionisten waren. wie es ältere israelis formulieren: „erst hitler hat uns zu zionisten gemacht.“
zuletzt noch deine anmerkung, das zionistische siedlerregime würde ja schon seit generationen existieren. auch die buren in südafrika leben dort schon seit generationen. der panafrican congress hatte mir versprochen, jede mark spende wäre eine kugel, die weisse siedler trifft. mit ende der apartheid und schon seit beginn der verhandlungen über ihre aufhebung hat der pac aber sowohl den bewaffneten kampf eingestellt und auch keineswegs versucht, die buren „ins meer zu treiben“. selbst mugabe propagiert in simbabwe nicht vernichtungslager für weisse siedler, sondern lediglich die rückenteignung von land, das während der kolonialisierung geraubt würde. auch in palästina geht es nicht darum, menschen davon abzuhalten dort zu leben, wo sie es wollen oder wo sie geboren sind. zunächst geht es darum, wer die gesellschaftliche macht über ein staatsgebilde ausübt und ob eine nation – entspechend den europäischen den europäischen philosophischen modellen – republikanisch oder völkisch definiert wird. die französische philosophie sagt, die nation ist die gemeinschaft der gleichgesinnten. die deutsche philosophie sagt, die nation ist die gemeinschaft der gene. wäre sonst ja auch kaum möglich gewesen die unterschiedlichen sprach- und kulturräume zwischen bayern und friesen zu überwinden. ist hoffentlich auch keine frage, in welcher tradition sich die zionisten einordnen lassen (ausser für „antideutsch“ natürlich). dabei gibt es immer ideologische unterschiede. während die nazis ihre arier nach arischen großvätern definierten, definieren die zionisten ihre staaatszugehörigkeit zu israel an einer jüdischen großmutter. durchaus bemerkenswert für eine patriarchale pappigott-religion, die nur in ihren modernisierungsstufen christentum und islam kritisiert werden darf, wenn mensch nich als antisemit gelten will.
zynismus ist was schönes
P.S. Weg mir dem Scheissland!
ich lerne noch
Ach ja, der Dimitroff fehlte noch
Hinter Hitler stand das Kapital. Punkt. Aber nicht die Kapitalisten alle, daß wären ja schon zuviele deutsche Verantwortliche, also "das Finanzkapital" (auch bekannt als: die Unproduktiven), aber immer noch zuviel Verantwortliche, also die reaktionärsten etc Elemente des Finanzkapital. Ja das ist gut und überschaubar. Melde Vollzug: Die 34 Verantwortlichen für den NS identifiziert.
Aber dag, Du hast Götz "Die Deutschen sind in die Judenvernichtung hereingestolpert" Aly vergessen! Der darf auch nicht fehlen.
widerlich!
aber egal: es war gefragt worden, wo es infos zum antisemitismus-begriff gibt, den wir benutzen, hier sind sie: moishe postone, ´Antisemitismus und Nationalsozialismus" (unter anderem unter www.krisis.org), Horkheimer/Adorno, ´Elemente des Antisemitismus´ in: Dialektik der Aufklärung. fürs historische und für unpolemische antideutsche ansätze: ´Hat Israel noch eine Chance?´, konkret-Verlag, Standard-Werk in sachen verhältnis antisemitismus und antizionismus: ´ehrbare antizionisten, furchtbare antisemiten´, ca-ira-verlag. wer also lust hat, sich mit der thematik auseinanderzusetzen und nicht entweder selbst antisemitischen kram zu verzapfen oder nur rumprollen zu wollen, kann sich hier ein bisschen informieren. shalom.
erklärt euch, indy-macherInnen!
ich glaube, die antideutschen werden völkisch genannt, weil sie deutsche auch voll als negatives Kollektiv sehen, und kein bischen unterscheiden. es gab deutschen Widerstand, und es waren zwar die deutschen, und trotzdem ist "deutsch" nicht für immer und ewig böse, sonst könntet ihr ja gar nicht anders als auch böse zu sein. wg. den Palis und Katholiken usw., geht eben auch gerade nicht darum, dass ein Volk wieder dann das andere beherrscht, sondern darum, dass eben niemand beherrscht wird. warum haben eigentlich die Zionisten diesen Ort rausgesucht, wenn sie so cool waren. will auch gar nicht pauschlisieren, aber so viel ich weiss, waren die meisten Zionisten Orthodoxe Juden. Warum die PalästinenserInnen gegen diese Teilung waren lässt sich oben nachlesen. es geht nicht um die Umkehrung der Rollen, sondern um die Aufhebung. aber wenn eine Seite auf der anderen draufhockt und reinprügelt, hab ich die Pflicht, die runterzuholen. sorry, wenns nicht so strukturiert war, muss aber schnell machen, und ich schein ja der einzige zu sein, der nicht im Graben hockt.
An den kleinen Antideutschen
geschichtliches
shalom @ B.
nach antisemitischen Tendenzen zu suchen ist wichtig, und ihr könnt uns helfen, aber ihr habt auch gerade nur das Ohr des Elefanten in der Hand. zeigt mal etwas Respekt für Leute, die anders denken als ihr (müsst ja nicht gleich alles aufgeben, ich denke ja auch, dass ich Recht habe).
zum Thema selbst.... naja, muss mal rausfinden, wie das ist mit den ZionistInnen, aber ich nehm nix mehr unhinterfragt von euch an, weil ihr schlicht einseitig für Israel sprecht. ein anderer wichtiger Punkt ist das mit dem Befreiungsnationalismus. wie schon hundertmal gesagt stimme ich dem zu dass es keinen Nationalismus geben soll aber...wenn ein "Volk", das sich selbst auch so definiert, das andere beschissen behandelt, weil es stärker ist, dann dann hat der andere Teil das Recht auf Widerstand. und wenn die IRA hundertmal Knieschüsse ausgeführt haben, dann hatten die KatholikInnen trotzdem das Recht, gegen die Herrschaft der ProtestantInnen zu kämpfen. hey, und wenn ihr nocheinmal davon anfangt, dass israelische Soldaten, die Steinewerfende Kinder erschiessen keine Mörder sind, weil die Eltern die Kinder ja zuhause lassen sollten, dann red ich nicht mehr weiter mit euch. natürlich lässt sich sehr sehr viel an den Palis kritisieren, aber sie haben ein Recht auf ein Leben ohne Stiefel im Gesicht. solange es Völker gibt, darf keines über das andere herrschen. und so wie es keine überlegenen Völker gibt, gibt es auch keine bösen(ob kulturell oder genetisch)
Definitionssache?
genervt
antideutsch und verstand?
@anonym + dag
Gegen Goldhagen behält Dimitroff darin Recht, daß er den Faschismus als eine Form des Kapitalismus darstellt. Goldhagen war so dumm, die Nazis "die gründlichsten Revolutionäre" zu nennen. Schönes Kompliment für sie! Wer meint, Goldhagen habe widerlegt, daß der Faschismus eine kapitalistische Diktatur war, beweist damit nur, daß er sich selber unter Kapital nichts anderes vorstellen kann als eine Verschwörung der Bourgeoisie.
@ Lin Wei und alle, die Avnery verteidigen I
Völlig verwunderlich finde ich, warum ausgerechnet Du, Lin Wei, schon von Anfang an Avnery vor den grimmigen Antideutschen schützen willst. Wirfst Du nicht sonst immer mit Parolen wie "gegen Staat und Kapital" um Dich? Was soll die Solidarität mit einer Bewegung, die Avnery korrekt als "Volksaufstand aller Bevölkerungsgruppen" (53) charakterisiert?
@ Lin Wei und alle, die Avnery verteidigen II
@Buenaventura
hallo buenventura
Konkretes Volk, abgehobene Kritik?