Zur Anthroposophiedebatte
Der rege Zuspruch, den mein Beitrag zum ICE "Rudolf Steiner" gefunden hat, veranlaßt mich, einen längeren Text zur Anthoposophie in ganzer Länge hier einzustellen, der einem meiner Bücher entnommen ist. Die Einwände sind vorhersehbar. Ich entgegne ihnen nichts, weil die Repliken auf die Entgegnungen vorhersehbar sind. Mein Text ist ein Beitrag zur Ideologiekritik, die ich im Moment für wichtiger halte als vieles andere.
Wege zur Versteinerung (1)
Die Anthroposophie ist der Katholizismus unter den esoterischen Lehren. Sie ist mittlerweile schon so alt, daß sie allein dadurch Würde gewonnen hat, die Patina auf den Bildern Steiners verleiht seiner Lehre den Ernst des Althergebrachten. Die Anthroposophen betreiben 168 Schulen in Deutschland, sie unterhalten sowohl ideologisch als auch ökonomisch starke Brückenköpfe in der Ökologiebewegung ("Weleda", "Wala", "Demeter") und präsentieren sich insgesamt als eine sanfte Bewegung von Naturfreunden mit leicht schrulligen Ideen zur Architektur. Dann schlägt man einen der über 300 Bände auf, die die Äußerungen des Bewegungsgründers enthalten, und es hebt einem den Rock. Da werden zur Zeit des vollentwickelten Industriekapitalismus infantile Wirtschaftssysteme entworfen, die einer Agrarkultur aus dem Mittelalter entsprechen, da wird Atlantis für bare Münze genommen, da werden krause Theorien über Botanik geäußert, die jeder wissenschaftlichen Betrachtung Hohn sprechen, da wird eine Physik betrieben, über die Archimedes gelacht hätte, da werden hahnebüchene Ernährungslehren formuliert, da wird ekelhafter Rassismus mit wolkig-spirituellem Räucherwerk umgeben. Allein die Tatsache, daß er solchen Nonsens in Vorträgen und Schriften verbreitet hat, die über 300 Bände füllen, sollte sehr nachdenklich stimmen. Es hat echte Genies gegeben, die einen starken Mitteilungsdrang hatten; man denke nur an Aristoteles, der auch Unsinn erzählt hat, aber dabei wenigstens auf der Höhe seiner Zeit war. Nicht so Steiner. Er kümmert sich um den Kenntnisstand seiner Zeit gar nicht, weil er keine Hoffnung haben kann, ihn aufzuholen, und erfindet das Rad in Form einer privaten Pseudowissenschaft neu. Weil es seines ist, darf es dann auch Ecken haben. Was er nicht versteht, oder was ihm nicht paßt, redet er so lange mit einer nichtendenwollenden Kaskade aus Geschwätz nieder, bis es völlig verdrängt ist. Die klaffenden Löcher in seiner eigenen "Theorie" stopft er mit raunenden Andeutungen von höheren Einsichten, die er entweder gar nicht oder nur durch Querverweise auf Gleichgesinnte belegen kann. "Gewiß" und "bestimmt" sind zwei seiner liebsten Vokabeln, und während sie Gewißheit und Bestimmtheit simulieren sollen, bezeichnen sie das gähnende Nichts. Er ist ohne Scham in der Lage, seine wüsten Phantastereien mit den eigenen "Mysteriendramen" zu belegen. Wo man das Lesezeichen auch hineinsteckt: Steiners Werk ist durchtränkt mit Bestimmtheiten und Gewißheiten, die er nicht belegen kann. Es besteht daraus.(2) Die folgenden Zitate stellen weder die krassesten noch die kontroversesten Beispiele für den Nonsens dar, den Steiner verbreitet hat. Sie markieren den guten schlechten Durchschnitt. Es ist wirklich gleichgültig, wo man sucht, Äußerungen wie die folgenden finden sich immer.
"Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen Geheimgesellschaften - sollen gewisse, heute der Industrialisierung zugrunde liegende soziale Formen auf eine ganz neue Grundlage gestellt werden. Es weiß jedes Mitglied dieser geheimen Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange Maschinen und maschinelle Einrichtungen und anderes in Bewegung setzen kann. Eine kleine Andeutung finden Sie in dem, was ich in meinen Mysteriendramen an die Person des Strader geknüpft habe. Diese Dinge sind heute im Werden. Diese Dinge werden innerhalb jener geheimen Zirkel auf dem Gebiete des materiellen Okkultismus als ein Geheimnis gehütet. Motoren gibt es, welche dadurch, daß man die betreffende Schwingungskurve kennt, durch sehr geringfügige menschliche Beeinflussung in Tätigkeit, in Betrieb gesetzt werden können. Dadurch wird es möglich sein, vieles, vieles, wozu man heute Menschenkräfte braucht, durch rein mechanische Kräfte zu ersetzen."(3)
Steiner behauptet hier allen Ernstes, daß eine Turbine unter Umgehung der Grundsätze der Physik in Gang gesetzt werden kann, indem man sie "andenkt" oder "anmeditiert". Goldene Zeitalter standen uns bevor, als Herr Steiner noch in wild in die Zukunft hineinphantasierte.
"Aber man wird, wenn das, was ich jetzt vor Ihnen mechanischen Okkultismus nenne, in das Gebiet der praktischen Wirksamkeit tritt, was ein Ideal jener geheimen Zentren ist, man wird nicht nur fünf- oder sechshundert Millionen Menschenarbeit leisten können, sondern man wird etwa tausendundachtzig Millionen Menschenarbeit leisten können."(4)
Wenn nicht gar tausendfünfhundertzehn "Millionen Menschenarbeit". Und der zeitgenössische Hinweis auf die Wunder der Zukunft? Ein Indiz dafür, daß das alles nicht nur die infantilen Wunschträume eines Spinners sind?
"Vielleicht ist Ihnen bekannt, daß Keely einen Motor konstruiert hat, der nur ging, wenn er selbst dabei war. Er hat damit den Leuten nichts vorgemacht, denn er hatte in sich selbst jene treibende Kraft, die aus dem Seelischen hervorgeht und Mechanisches in Bewegung setzen kann. Eine Antriebskraft, die nur moralisch sein kann, das ist die Idee der Zukunft; die wichtigste Kraft, die der Kultur eingeimpft werden muß, wenn sie sich nicht selbst überschlagen soll. Das Mechanische und das Moralische werden sich durchdringen, weil dann das Mechanische ohne das Moralische nichts ist. Hart vor dieser Grenze stehen wir heute. Nicht bloß mit Wasser und Dampf, sondern mit spiritueller Kraft, mit spiritueller Moral werden in Zukunft die Maschinen getrieben werden."(5)
Ein Motor, der nur geht, wenn sein Erfinder dabei ist, ist kein Motor, sondern ein Schwindel. Aber mit der Frechheit des routinierten Marktschreiers geht Steiner über das eigene implizite Geständnis des Betrugs hinweg und galloppiert einfach fröhlich weiter, hinaus in die weite Wallachei. Und er ist ohne Scham in der Lage, seine Ohrenbläsereien über moralische Maschinen mit den eigenen "Mysteriendramen" zu belegen. Wo sind die Motoren, von denen er faselt? Kann er die Kräfte demonstrieren, die er behauptet? Nichts davon. Konzepte Steiners wie das vom "mechanischen Okkultismus" könnten noch als verschrobene Idee eines begabten Phantasten gelten, auch wenn es einem bei dem Gedanken kalt den Rücken herunterläuft, daß dieser Nonsens Schulkindern beigebogen wird. Bei anderen Ansichten Steiners vergeht einem das Lachen dann völlig. Es ist nicht nur gerechtfertigt, ihn einen Rassisten zu nennen, es ist absolut zwingend. Seine Übernahme des Blavatskyschen "Wurzelrassenlehre" macht es unausweichlich.(6) Sind alle Eltern, die ihre Kinder auf Waldorschulen schicken, Rassisten? Wohl kaum. Die meisten kennen Steiners Schriften überhaupt nicht, sondern verlassen sich auf das mild-alternative Image der Anthroposophie in der Öffentlichkeit. Wenn sie einmal über die eine oder andere befremdliche Äußerung des Bewegungsgründers oder über seltsame Sitten an den Schulen stolpern, sind sie bereit, im Austausch für die diffuse Nestwärme, die ihnen die Anthroposophie in einer kalten Welt gibt, beide Augen zuzudrücken. War Steiner selbst ein Faschist? Nein. Er war nur ein Irrationalist, dessen spätromantische Schwärmerei, okkulte Geisteshuberei und dessen spirituell verbrämter Rassismus starke Affinitäten zur faschistischen Antiaufklärung haben. Er hatte es gar nicht nötig, sich selbst mit politischen Strukturen zu umgeben und Sturmabteilungen oder Schutzstaffeln zu gründen. Das Besondere an Steiner war die Fähigkeit, immer hart an der Grenze des vollentwickelten Wahns entlangzudelirieren und gleichzeitig mit einem ganz erstaunlichen Organisationsgeschick die Unterstützung der Mächtigen für seine Bewegung zu erlangen und zu erhalten. Bei einer extremen Begrenzung der sprachlichen Mittel mit allen reden zu können, war eines seiner weiteren herausragenden Talente.(7) Er war durchaus in der Lage, 1919 vor Stuttgarter Arbeitern Marx als großen Mann zu loben, um ihn nachher Stück für Stück zu verdrehen und ihn der Relevanz für seine Zuhörer zu berauben. Die Zahl von 168 Waldorfschulen in Deutschland zeugt einerseits von dem sozialen Geschick, mit dem die Anthroposophen ihren esoterischen Eintopf unter die Leute bringen, andererseits von einem brennenden Verlangen nach Heil, Genesung, Natur und Sanftheit in einer Gesellschaft, die all das planmäßig abbaut. Die Durchschlagskraft, mit der Steiner seinen sanften Kreuzzug gegen die Moderne und das kritische Denken von Etappensieg zu Etappensieg geführt hat, machen ihn so bemerkenswert. Als soziologisches Phänomen ist die Anthroposophie interessant, ihre Lehre kann man dagegen getrost vergessen.
Endnoten und Quellen:
(1) So der Untertitel eines Buchs von Charlotte Rudolph, Luchterhand SL 727, Darmstadt 1987. Der ganze Titel lautet: "Waldorf-Erziehung - Wege zur Versteinerung"
(2) Eines der Probleme mit Steiners Strategie besteht darin, daß es aufgrund des quantitativen Gigantismus seines Werks so gut wie unmöglich ist, auch nur einen repräsentativen Querschnitt durch die krudesten Passagen zu geben. Da er sich zu beinahe allem geäußert hat, würde selbst die Aufzählung der Themengebiete hier zu weit führen. Einige meiner Lieblingszitate seien aber noch angeführt.
"Also sehen Sie, während wir beim Menschen vom Bauch zum Kopf gehen müssen, von unten herauf, müssen wir bei der Pflanze den umgekehrten Weg machen. Die Wurzel der Pflanze ist mit dem Kopf verwandt. Wenn wir das bedenken, wird uns gewissermaßen ein Licht aufgehen über die Bedeutung der Kartoffel. Denn die Kartoffel, die hat Knollen; das ist etwas, was nicht ganz Wurzel geworden ist. Man ißt also, wenn man viel Kartoffeln ißt, vorzugsweise Pflanzen, die nicht ganz Kartoffel geworden sind. Wenn man sich also beschränkt auf das Kartoffelessen und zu viel Kartoffeln ißt, kriegt man nicht genug in den Kopf hinein. Es bleibt unten im Verdauungstrakt. So daß es also so ist, daß mit dem Kartoffelessen die Menschen in Europa ihren Kopf, ihr Gehirn vernachlässigt haben. Diesen Zusammenhang sieht man erst, wenn man Geisteswissensschaft treibt. Da sagt man sich: Seit in Europa diese Kartoffelnahrung immer mehr und mehr überhand genommen hat, seit der Zeit ist der Kopf der Menschen unfähiger geworden." (Rudolf Steiner, Themen aus dem Gesamtwerk 6, Naturgrundlagen der Ernährung, Verlag Freies Geistesleben, 1984, S. 77)
Ich mag dieses Zitat sehr, weil es eines der ersten war, bei dem mir "gewissermaßen" ein Licht über Steiner und seine Geisteswissenschaft aufgegangen ist. Erhellend in diesem Zusammenhang war auch die folgende Passage, die schlagend illustriert, wie Steiner mit Kritik umgeht.
"So ist für den, dessen geistige Sinne erschlossen sind, der physisch wahrnehmbare Mensch nur ein Teil des ganzen Menschen. Dieser physische Mensch wird der Mittelpunkt seelischer und geistiger Ausströmungen. Nur angedeutet kann die reich-mannigfaltige Welt werden, die sich vor dem "Seher" hier auftut. Ein menschlicher Gedanke, der sonst nur in dem Denkverständnisse des Zuhörenden lebt, tritt zum Beispiel als geistig wahrnehmbare Farbenerscheinung auf. Seine Farbe entspricht dem Charakter des Gedankens. Ein Gedanke, der aus einem sinnlichen Trieb des Menschen entspringt, hat eine andere Färbung als ein im Dienste der reinen Erkenntnis, der edlen Schönheit oder des ewig Guten gefaßter Gedanke. In roten Farbnuancen durchziehen Gedanken, welchen dem sinnlichen Leben entspringen, die Seelenwelt.*"
Ich unterbreche an dieser Stelle, weil die seelische Farbenlehre Steiners völlig unerheblich ist. Viel interessanter ist seine eigene Fußnote, die gerade hier einhakt. Sie lautet:
"Die hier gegebenen Auseinandersetzungen sind naturgemäß den stärksten Mißverständnissen ausgesetzt. Es soll deshalb in dieser neuen Auflage ganz kurz am Schlusse in einer Bemerkung auf sie zurückgekommen werden (Vgl. S. 158 ff.)
Man schlägt die angegebene Stelle auf und erfährt, wie auf die Auseinandersetzungen "zurückgekommen wird".
"Das Kapitel dieses Buches: "Von den Gedankenformen und der menschlichen Aura", ist wohl das, welches am leichtesten zu Mißverständnissen Anlaß gibt.(...) Es liegt zum Beispiel wirklich recht nahe, zu verlangen, daß die Aussagen des Sehers auf diesem Gebiete durch Versuche bewiesen werden sollen, welche der naturwissenschaftlichen Vorstellungsart entsprechen."
In der Tat, es liegt nahe. Steiner war ja kein bloßer Dummerjan, er wußte, was man ihm entgegenhalten würde. Der Redeschwall, mit dem er den vorweggenommenen Einwand gegen seine Phantasterien wegdrückt, ist deswegen so interessant, weil er einen der zentralen Tricks Steiners denunziert: den bequemen Rückzug auf eine Geisterwelt, die völlig ohne Evidenz, Überprüfung und Beweise auskommt. Was im Haupttext als bewiesene Tatsache präsentiert wird, wird in der Fußnote in vorsichtigen Formulierungen zu einer Hypothese gedämpft, die in der groben materiellen Welt, in der die Nichtseher leben, keinen, in der Steinerschen Geisterwelt aber allen Wert hat. Der Seher sieht, was der Seher sieht, belegt es sich selbst und beweist es seinesgleichen dadurch in einem Zug. Für die Länge des Zitats bitte ich um Entschuldigung. Wer es nicht erträgt, hat mein volles Verständnis und darf gerne weiterblättern.
"Allein, es kommt das Folgende in Betracht: Die Arbeit des Geistesforschers an der eigenen Seele, die ihm die Fähigkeit des geistigen Schauens gibt, gehzt dahin eben diese Fähigkeiten zu erwerben. Ob er dann im einzelnen Falle etwas in der geistigen Welt wahrnimmt und was er wahrnimmt, das hängt nicht von ihm ab. Das fließt ihm zu als eine Gabe aus der geistigen Welt. Er kann sie nicht erzwingen, er muß warten, bis sie ihm wird. Seine Absicht, die Wahrnehmung herbeizuführen, kann nie zu den Ursachen des Eintreffens dieser Wahrnehmung gehören. Gerade diese Absicht aber fordert die naturwissnschaftliche Vorstellungsart für das Experiment. Die geistige Welt läßt sich aber nicht befehlen. Sollte der Versuch zustande kommen, so müßte er von der geistigen Welt aus angestellt werden. In dieser müßte ein Wesen die Absicht haben, die Gedanken eines oder mehrerer Menscheneinem oder mehreren Sehern zu offenbaren. Diese Seher müßten dann durch "geistigen Antrieb" zur Beobachtung zusammengeführt werden. Dann würden ihre Angaben ganz gewiß miteinander stimmen."
Steiner traut seinem eigenen Gerede nicht. Das ständige inhaltslose Herumgepurzele in der Geisterwelt überschlägt sich derart, daß Steiner zum Schluß nichts bleibt als das autoritäre Dekret. Der nächste Satz lautet:
"So paradox dies alles für das rein naturwissenschaftliche Denken erscheinen mag: es ist doch so."
(Die fünf letzgenannten Zitate aus Rudolf Steiner, Theosophie, Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz, 1962 S. 123ff. u. 158ff.)
(3) Aus: "Die Entwickelung mechanischer, eugenetischer und hygienischer okkulter Fähigkeiten in der Zukunft" in: Die soziale Grundforderung unserer Zeit, Gesamtausgabe Bd. 186, S. 71.
(4) Ebd.
(5) Aus "Die königliche Kunst in einer neuen Form" in: Die Tempellegende und die Goldene Legende, Gesamtausgabe Bd. 93, S. 286.
(6) Mit diesem Vorwurf konfrontiert, beriefen die niederländischen Anthroposophen 1996 eine Kommission ein, die ihn überprüfen sollte. Nach reiflicher Sichtung der Steinerschen Schriften zählte diese Kommission 62 diskriminierende Passagen, von denen sie sogar 12 als strafrechtlich relevant einstufte. Darunter finden sich solche Perlen wie die Behauptungen, daß "Neger" aufgrund ihres besonderen Stoffwechsels ein "starkes Triebleben hätten" (Gesamtausgabe Bd. 349, Vortrag vom 3.3.1923, S. 52-67), daß Indianer transformierte "Neger" seien, die aufgrund ihrer Unfähigkeit, wirkliche "Neger" zu sein, zum Untergang verdammt seien (ebd.) und ähnliches mehr. Es braucht wohl nicht betont zu werden, daß die "Untersuchungskommission" Steiners allgemeinen Irrationalismus mit keinem Wort erwähnt oder gar kritisiert. Sie konzentriert sich ganz auf die heikelsten Passagen, um das Gebirge aus Unsinn, das sie krönen, unangetastet zu lassen. Und selbst die von der Kommission gefundenen eindeutigen Belege rechtfertigen ihrer Ansicht nach nicht die Behauptung, Steiner sei ein Rassist gewesen (Vgl. Anthroposophy and the Race Issue, Summary of the interim report: »ANTHROPOSOPHY AND THE RACE ISSUE«, englischsprachige Zusammenfassung des Berichts "Antroposofie en het vraagstuk van de rassen", Anthroposophische Gesellschaft der Niederlande, 1998). Unweigerlich fühlt man sich an eine ähnliche Kommission erinnert, die im Auftrag des Papstes die Kollaboration der Katholiken mit dem Nationalsozialismus untersuchen sollte. Nach jahrelangen Beratungen wuschen sie ihre Hände in Unschuld, und bezeichneten den Nationalsozialismus als eine "neuheidnische Bewegung", die dem katholischen Christentum immer wesensfremd gewesen sei. Der tiefverwurzelte christliche Antisemitismisus wird mit milden Formulierungen erwähnt und väterlich getadelt, nur um ihm im gleichen Atemzug vom völkischen Antisemitismus ebenso radikal wie künstlich unterschieden zu werden. Zu der Protektion, die den abgehalfterten Nazischergen nach dem Krieg durch den Vatikan zuteil wurde, zum stabilen Bündnis mit den Mördern, zu den finanziellen Verquickungen des Vatikans mit den Nazis und ihren Alliierten, zu den Greueln der katholischen Kroaten während des zweiten Weltkriegs, zu all dem kein Wort (vgl. "Wir erinnern: eine Reflexion über die Shoah. Dokument der "Päpstlichen Kommssion für die religiösen Beziehungen zu den Juden", 1998). Strukturell ähnlich das reine Gewissen der Anthroposophen. Selbstverständlich haben auch sie nichts dazu zu sagen, daß der sogenannte Führerstellvertreter Rudolf Heß einer der glühendsten Anhänger der Anthroposophie war, und daß der führende Nazipädagoge Alfred Bäumler sie protegierte, indem auf seine Veranlassung 1938 fünfzig von Steiners Schriften, die 1935 verboten worden waren, wieder zugelassen wurden (taz vom 11.3.95). Selbst 1939 noch blieb der Fortbestand der Waldorfschulen in Dresden, Hamburg und Hannover genehmigt, zu einer Zeit, in der alles, was mit dem Nationalsozialismus nicht halbwegs kompatibel war, schon längst nichts mehr zu melden hatte (ebd.)
(7) Von 1899 - 1904 war Steiner Lehrer an der "Berliner Arbeiterbildungsschule" Wilhelm Liebknechts.
Der ganze Abschnitt aus: "Instant Nirwana", Aufbau 1999, S. 53 - 58, Endnoten S. 99 - 104
Weiteres zur Anthroposophie:
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_hansson.html
http://www.akdh.ch/ps/ps_38Dossiers.html#anthro
Grüße,
M. Hammerschmitt
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/high.html
Die Anthroposophie ist der Katholizismus unter den esoterischen Lehren. Sie ist mittlerweile schon so alt, daß sie allein dadurch Würde gewonnen hat, die Patina auf den Bildern Steiners verleiht seiner Lehre den Ernst des Althergebrachten. Die Anthroposophen betreiben 168 Schulen in Deutschland, sie unterhalten sowohl ideologisch als auch ökonomisch starke Brückenköpfe in der Ökologiebewegung ("Weleda", "Wala", "Demeter") und präsentieren sich insgesamt als eine sanfte Bewegung von Naturfreunden mit leicht schrulligen Ideen zur Architektur. Dann schlägt man einen der über 300 Bände auf, die die Äußerungen des Bewegungsgründers enthalten, und es hebt einem den Rock. Da werden zur Zeit des vollentwickelten Industriekapitalismus infantile Wirtschaftssysteme entworfen, die einer Agrarkultur aus dem Mittelalter entsprechen, da wird Atlantis für bare Münze genommen, da werden krause Theorien über Botanik geäußert, die jeder wissenschaftlichen Betrachtung Hohn sprechen, da wird eine Physik betrieben, über die Archimedes gelacht hätte, da werden hahnebüchene Ernährungslehren formuliert, da wird ekelhafter Rassismus mit wolkig-spirituellem Räucherwerk umgeben. Allein die Tatsache, daß er solchen Nonsens in Vorträgen und Schriften verbreitet hat, die über 300 Bände füllen, sollte sehr nachdenklich stimmen. Es hat echte Genies gegeben, die einen starken Mitteilungsdrang hatten; man denke nur an Aristoteles, der auch Unsinn erzählt hat, aber dabei wenigstens auf der Höhe seiner Zeit war. Nicht so Steiner. Er kümmert sich um den Kenntnisstand seiner Zeit gar nicht, weil er keine Hoffnung haben kann, ihn aufzuholen, und erfindet das Rad in Form einer privaten Pseudowissenschaft neu. Weil es seines ist, darf es dann auch Ecken haben. Was er nicht versteht, oder was ihm nicht paßt, redet er so lange mit einer nichtendenwollenden Kaskade aus Geschwätz nieder, bis es völlig verdrängt ist. Die klaffenden Löcher in seiner eigenen "Theorie" stopft er mit raunenden Andeutungen von höheren Einsichten, die er entweder gar nicht oder nur durch Querverweise auf Gleichgesinnte belegen kann. "Gewiß" und "bestimmt" sind zwei seiner liebsten Vokabeln, und während sie Gewißheit und Bestimmtheit simulieren sollen, bezeichnen sie das gähnende Nichts. Er ist ohne Scham in der Lage, seine wüsten Phantastereien mit den eigenen "Mysteriendramen" zu belegen. Wo man das Lesezeichen auch hineinsteckt: Steiners Werk ist durchtränkt mit Bestimmtheiten und Gewißheiten, die er nicht belegen kann. Es besteht daraus.(2) Die folgenden Zitate stellen weder die krassesten noch die kontroversesten Beispiele für den Nonsens dar, den Steiner verbreitet hat. Sie markieren den guten schlechten Durchschnitt. Es ist wirklich gleichgültig, wo man sucht, Äußerungen wie die folgenden finden sich immer.
"Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen Geheimgesellschaften - sollen gewisse, heute der Industrialisierung zugrunde liegende soziale Formen auf eine ganz neue Grundlage gestellt werden. Es weiß jedes Mitglied dieser geheimen Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange Maschinen und maschinelle Einrichtungen und anderes in Bewegung setzen kann. Eine kleine Andeutung finden Sie in dem, was ich in meinen Mysteriendramen an die Person des Strader geknüpft habe. Diese Dinge sind heute im Werden. Diese Dinge werden innerhalb jener geheimen Zirkel auf dem Gebiete des materiellen Okkultismus als ein Geheimnis gehütet. Motoren gibt es, welche dadurch, daß man die betreffende Schwingungskurve kennt, durch sehr geringfügige menschliche Beeinflussung in Tätigkeit, in Betrieb gesetzt werden können. Dadurch wird es möglich sein, vieles, vieles, wozu man heute Menschenkräfte braucht, durch rein mechanische Kräfte zu ersetzen."(3)
Steiner behauptet hier allen Ernstes, daß eine Turbine unter Umgehung der Grundsätze der Physik in Gang gesetzt werden kann, indem man sie "andenkt" oder "anmeditiert". Goldene Zeitalter standen uns bevor, als Herr Steiner noch in wild in die Zukunft hineinphantasierte.
"Aber man wird, wenn das, was ich jetzt vor Ihnen mechanischen Okkultismus nenne, in das Gebiet der praktischen Wirksamkeit tritt, was ein Ideal jener geheimen Zentren ist, man wird nicht nur fünf- oder sechshundert Millionen Menschenarbeit leisten können, sondern man wird etwa tausendundachtzig Millionen Menschenarbeit leisten können."(4)
Wenn nicht gar tausendfünfhundertzehn "Millionen Menschenarbeit". Und der zeitgenössische Hinweis auf die Wunder der Zukunft? Ein Indiz dafür, daß das alles nicht nur die infantilen Wunschträume eines Spinners sind?
"Vielleicht ist Ihnen bekannt, daß Keely einen Motor konstruiert hat, der nur ging, wenn er selbst dabei war. Er hat damit den Leuten nichts vorgemacht, denn er hatte in sich selbst jene treibende Kraft, die aus dem Seelischen hervorgeht und Mechanisches in Bewegung setzen kann. Eine Antriebskraft, die nur moralisch sein kann, das ist die Idee der Zukunft; die wichtigste Kraft, die der Kultur eingeimpft werden muß, wenn sie sich nicht selbst überschlagen soll. Das Mechanische und das Moralische werden sich durchdringen, weil dann das Mechanische ohne das Moralische nichts ist. Hart vor dieser Grenze stehen wir heute. Nicht bloß mit Wasser und Dampf, sondern mit spiritueller Kraft, mit spiritueller Moral werden in Zukunft die Maschinen getrieben werden."(5)
Ein Motor, der nur geht, wenn sein Erfinder dabei ist, ist kein Motor, sondern ein Schwindel. Aber mit der Frechheit des routinierten Marktschreiers geht Steiner über das eigene implizite Geständnis des Betrugs hinweg und galloppiert einfach fröhlich weiter, hinaus in die weite Wallachei. Und er ist ohne Scham in der Lage, seine Ohrenbläsereien über moralische Maschinen mit den eigenen "Mysteriendramen" zu belegen. Wo sind die Motoren, von denen er faselt? Kann er die Kräfte demonstrieren, die er behauptet? Nichts davon. Konzepte Steiners wie das vom "mechanischen Okkultismus" könnten noch als verschrobene Idee eines begabten Phantasten gelten, auch wenn es einem bei dem Gedanken kalt den Rücken herunterläuft, daß dieser Nonsens Schulkindern beigebogen wird. Bei anderen Ansichten Steiners vergeht einem das Lachen dann völlig. Es ist nicht nur gerechtfertigt, ihn einen Rassisten zu nennen, es ist absolut zwingend. Seine Übernahme des Blavatskyschen "Wurzelrassenlehre" macht es unausweichlich.(6) Sind alle Eltern, die ihre Kinder auf Waldorschulen schicken, Rassisten? Wohl kaum. Die meisten kennen Steiners Schriften überhaupt nicht, sondern verlassen sich auf das mild-alternative Image der Anthroposophie in der Öffentlichkeit. Wenn sie einmal über die eine oder andere befremdliche Äußerung des Bewegungsgründers oder über seltsame Sitten an den Schulen stolpern, sind sie bereit, im Austausch für die diffuse Nestwärme, die ihnen die Anthroposophie in einer kalten Welt gibt, beide Augen zuzudrücken. War Steiner selbst ein Faschist? Nein. Er war nur ein Irrationalist, dessen spätromantische Schwärmerei, okkulte Geisteshuberei und dessen spirituell verbrämter Rassismus starke Affinitäten zur faschistischen Antiaufklärung haben. Er hatte es gar nicht nötig, sich selbst mit politischen Strukturen zu umgeben und Sturmabteilungen oder Schutzstaffeln zu gründen. Das Besondere an Steiner war die Fähigkeit, immer hart an der Grenze des vollentwickelten Wahns entlangzudelirieren und gleichzeitig mit einem ganz erstaunlichen Organisationsgeschick die Unterstützung der Mächtigen für seine Bewegung zu erlangen und zu erhalten. Bei einer extremen Begrenzung der sprachlichen Mittel mit allen reden zu können, war eines seiner weiteren herausragenden Talente.(7) Er war durchaus in der Lage, 1919 vor Stuttgarter Arbeitern Marx als großen Mann zu loben, um ihn nachher Stück für Stück zu verdrehen und ihn der Relevanz für seine Zuhörer zu berauben. Die Zahl von 168 Waldorfschulen in Deutschland zeugt einerseits von dem sozialen Geschick, mit dem die Anthroposophen ihren esoterischen Eintopf unter die Leute bringen, andererseits von einem brennenden Verlangen nach Heil, Genesung, Natur und Sanftheit in einer Gesellschaft, die all das planmäßig abbaut. Die Durchschlagskraft, mit der Steiner seinen sanften Kreuzzug gegen die Moderne und das kritische Denken von Etappensieg zu Etappensieg geführt hat, machen ihn so bemerkenswert. Als soziologisches Phänomen ist die Anthroposophie interessant, ihre Lehre kann man dagegen getrost vergessen.
Endnoten und Quellen:
(1) So der Untertitel eines Buchs von Charlotte Rudolph, Luchterhand SL 727, Darmstadt 1987. Der ganze Titel lautet: "Waldorf-Erziehung - Wege zur Versteinerung"
(2) Eines der Probleme mit Steiners Strategie besteht darin, daß es aufgrund des quantitativen Gigantismus seines Werks so gut wie unmöglich ist, auch nur einen repräsentativen Querschnitt durch die krudesten Passagen zu geben. Da er sich zu beinahe allem geäußert hat, würde selbst die Aufzählung der Themengebiete hier zu weit führen. Einige meiner Lieblingszitate seien aber noch angeführt.
"Also sehen Sie, während wir beim Menschen vom Bauch zum Kopf gehen müssen, von unten herauf, müssen wir bei der Pflanze den umgekehrten Weg machen. Die Wurzel der Pflanze ist mit dem Kopf verwandt. Wenn wir das bedenken, wird uns gewissermaßen ein Licht aufgehen über die Bedeutung der Kartoffel. Denn die Kartoffel, die hat Knollen; das ist etwas, was nicht ganz Wurzel geworden ist. Man ißt also, wenn man viel Kartoffeln ißt, vorzugsweise Pflanzen, die nicht ganz Kartoffel geworden sind. Wenn man sich also beschränkt auf das Kartoffelessen und zu viel Kartoffeln ißt, kriegt man nicht genug in den Kopf hinein. Es bleibt unten im Verdauungstrakt. So daß es also so ist, daß mit dem Kartoffelessen die Menschen in Europa ihren Kopf, ihr Gehirn vernachlässigt haben. Diesen Zusammenhang sieht man erst, wenn man Geisteswissensschaft treibt. Da sagt man sich: Seit in Europa diese Kartoffelnahrung immer mehr und mehr überhand genommen hat, seit der Zeit ist der Kopf der Menschen unfähiger geworden." (Rudolf Steiner, Themen aus dem Gesamtwerk 6, Naturgrundlagen der Ernährung, Verlag Freies Geistesleben, 1984, S. 77)
Ich mag dieses Zitat sehr, weil es eines der ersten war, bei dem mir "gewissermaßen" ein Licht über Steiner und seine Geisteswissenschaft aufgegangen ist. Erhellend in diesem Zusammenhang war auch die folgende Passage, die schlagend illustriert, wie Steiner mit Kritik umgeht.
"So ist für den, dessen geistige Sinne erschlossen sind, der physisch wahrnehmbare Mensch nur ein Teil des ganzen Menschen. Dieser physische Mensch wird der Mittelpunkt seelischer und geistiger Ausströmungen. Nur angedeutet kann die reich-mannigfaltige Welt werden, die sich vor dem "Seher" hier auftut. Ein menschlicher Gedanke, der sonst nur in dem Denkverständnisse des Zuhörenden lebt, tritt zum Beispiel als geistig wahrnehmbare Farbenerscheinung auf. Seine Farbe entspricht dem Charakter des Gedankens. Ein Gedanke, der aus einem sinnlichen Trieb des Menschen entspringt, hat eine andere Färbung als ein im Dienste der reinen Erkenntnis, der edlen Schönheit oder des ewig Guten gefaßter Gedanke. In roten Farbnuancen durchziehen Gedanken, welchen dem sinnlichen Leben entspringen, die Seelenwelt.*"
Ich unterbreche an dieser Stelle, weil die seelische Farbenlehre Steiners völlig unerheblich ist. Viel interessanter ist seine eigene Fußnote, die gerade hier einhakt. Sie lautet:
"Die hier gegebenen Auseinandersetzungen sind naturgemäß den stärksten Mißverständnissen ausgesetzt. Es soll deshalb in dieser neuen Auflage ganz kurz am Schlusse in einer Bemerkung auf sie zurückgekommen werden (Vgl. S. 158 ff.)
Man schlägt die angegebene Stelle auf und erfährt, wie auf die Auseinandersetzungen "zurückgekommen wird".
"Das Kapitel dieses Buches: "Von den Gedankenformen und der menschlichen Aura", ist wohl das, welches am leichtesten zu Mißverständnissen Anlaß gibt.(...) Es liegt zum Beispiel wirklich recht nahe, zu verlangen, daß die Aussagen des Sehers auf diesem Gebiete durch Versuche bewiesen werden sollen, welche der naturwissenschaftlichen Vorstellungsart entsprechen."
In der Tat, es liegt nahe. Steiner war ja kein bloßer Dummerjan, er wußte, was man ihm entgegenhalten würde. Der Redeschwall, mit dem er den vorweggenommenen Einwand gegen seine Phantasterien wegdrückt, ist deswegen so interessant, weil er einen der zentralen Tricks Steiners denunziert: den bequemen Rückzug auf eine Geisterwelt, die völlig ohne Evidenz, Überprüfung und Beweise auskommt. Was im Haupttext als bewiesene Tatsache präsentiert wird, wird in der Fußnote in vorsichtigen Formulierungen zu einer Hypothese gedämpft, die in der groben materiellen Welt, in der die Nichtseher leben, keinen, in der Steinerschen Geisterwelt aber allen Wert hat. Der Seher sieht, was der Seher sieht, belegt es sich selbst und beweist es seinesgleichen dadurch in einem Zug. Für die Länge des Zitats bitte ich um Entschuldigung. Wer es nicht erträgt, hat mein volles Verständnis und darf gerne weiterblättern.
"Allein, es kommt das Folgende in Betracht: Die Arbeit des Geistesforschers an der eigenen Seele, die ihm die Fähigkeit des geistigen Schauens gibt, gehzt dahin eben diese Fähigkeiten zu erwerben. Ob er dann im einzelnen Falle etwas in der geistigen Welt wahrnimmt und was er wahrnimmt, das hängt nicht von ihm ab. Das fließt ihm zu als eine Gabe aus der geistigen Welt. Er kann sie nicht erzwingen, er muß warten, bis sie ihm wird. Seine Absicht, die Wahrnehmung herbeizuführen, kann nie zu den Ursachen des Eintreffens dieser Wahrnehmung gehören. Gerade diese Absicht aber fordert die naturwissnschaftliche Vorstellungsart für das Experiment. Die geistige Welt läßt sich aber nicht befehlen. Sollte der Versuch zustande kommen, so müßte er von der geistigen Welt aus angestellt werden. In dieser müßte ein Wesen die Absicht haben, die Gedanken eines oder mehrerer Menscheneinem oder mehreren Sehern zu offenbaren. Diese Seher müßten dann durch "geistigen Antrieb" zur Beobachtung zusammengeführt werden. Dann würden ihre Angaben ganz gewiß miteinander stimmen."
Steiner traut seinem eigenen Gerede nicht. Das ständige inhaltslose Herumgepurzele in der Geisterwelt überschlägt sich derart, daß Steiner zum Schluß nichts bleibt als das autoritäre Dekret. Der nächste Satz lautet:
"So paradox dies alles für das rein naturwissenschaftliche Denken erscheinen mag: es ist doch so."
(Die fünf letzgenannten Zitate aus Rudolf Steiner, Theosophie, Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz, 1962 S. 123ff. u. 158ff.)
(3) Aus: "Die Entwickelung mechanischer, eugenetischer und hygienischer okkulter Fähigkeiten in der Zukunft" in: Die soziale Grundforderung unserer Zeit, Gesamtausgabe Bd. 186, S. 71.
(4) Ebd.
(5) Aus "Die königliche Kunst in einer neuen Form" in: Die Tempellegende und die Goldene Legende, Gesamtausgabe Bd. 93, S. 286.
(6) Mit diesem Vorwurf konfrontiert, beriefen die niederländischen Anthroposophen 1996 eine Kommission ein, die ihn überprüfen sollte. Nach reiflicher Sichtung der Steinerschen Schriften zählte diese Kommission 62 diskriminierende Passagen, von denen sie sogar 12 als strafrechtlich relevant einstufte. Darunter finden sich solche Perlen wie die Behauptungen, daß "Neger" aufgrund ihres besonderen Stoffwechsels ein "starkes Triebleben hätten" (Gesamtausgabe Bd. 349, Vortrag vom 3.3.1923, S. 52-67), daß Indianer transformierte "Neger" seien, die aufgrund ihrer Unfähigkeit, wirkliche "Neger" zu sein, zum Untergang verdammt seien (ebd.) und ähnliches mehr. Es braucht wohl nicht betont zu werden, daß die "Untersuchungskommission" Steiners allgemeinen Irrationalismus mit keinem Wort erwähnt oder gar kritisiert. Sie konzentriert sich ganz auf die heikelsten Passagen, um das Gebirge aus Unsinn, das sie krönen, unangetastet zu lassen. Und selbst die von der Kommission gefundenen eindeutigen Belege rechtfertigen ihrer Ansicht nach nicht die Behauptung, Steiner sei ein Rassist gewesen (Vgl. Anthroposophy and the Race Issue, Summary of the interim report: »ANTHROPOSOPHY AND THE RACE ISSUE«, englischsprachige Zusammenfassung des Berichts "Antroposofie en het vraagstuk van de rassen", Anthroposophische Gesellschaft der Niederlande, 1998). Unweigerlich fühlt man sich an eine ähnliche Kommission erinnert, die im Auftrag des Papstes die Kollaboration der Katholiken mit dem Nationalsozialismus untersuchen sollte. Nach jahrelangen Beratungen wuschen sie ihre Hände in Unschuld, und bezeichneten den Nationalsozialismus als eine "neuheidnische Bewegung", die dem katholischen Christentum immer wesensfremd gewesen sei. Der tiefverwurzelte christliche Antisemitismisus wird mit milden Formulierungen erwähnt und väterlich getadelt, nur um ihm im gleichen Atemzug vom völkischen Antisemitismus ebenso radikal wie künstlich unterschieden zu werden. Zu der Protektion, die den abgehalfterten Nazischergen nach dem Krieg durch den Vatikan zuteil wurde, zum stabilen Bündnis mit den Mördern, zu den finanziellen Verquickungen des Vatikans mit den Nazis und ihren Alliierten, zu den Greueln der katholischen Kroaten während des zweiten Weltkriegs, zu all dem kein Wort (vgl. "Wir erinnern: eine Reflexion über die Shoah. Dokument der "Päpstlichen Kommssion für die religiösen Beziehungen zu den Juden", 1998). Strukturell ähnlich das reine Gewissen der Anthroposophen. Selbstverständlich haben auch sie nichts dazu zu sagen, daß der sogenannte Führerstellvertreter Rudolf Heß einer der glühendsten Anhänger der Anthroposophie war, und daß der führende Nazipädagoge Alfred Bäumler sie protegierte, indem auf seine Veranlassung 1938 fünfzig von Steiners Schriften, die 1935 verboten worden waren, wieder zugelassen wurden (taz vom 11.3.95). Selbst 1939 noch blieb der Fortbestand der Waldorfschulen in Dresden, Hamburg und Hannover genehmigt, zu einer Zeit, in der alles, was mit dem Nationalsozialismus nicht halbwegs kompatibel war, schon längst nichts mehr zu melden hatte (ebd.)
(7) Von 1899 - 1904 war Steiner Lehrer an der "Berliner Arbeiterbildungsschule" Wilhelm Liebknechts.
Der ganze Abschnitt aus: "Instant Nirwana", Aufbau 1999, S. 53 - 58, Endnoten S. 99 - 104
Weiteres zur Anthroposophie:
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_hansson.html
http://www.akdh.ch/ps/ps_38Dossiers.html#anthro
Grüße,
M. Hammerschmitt
http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/high.html
SPAMVERMEIDUNG.Marcus.Hammerschmitt@t-online.de
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Danke!
Anthros ganz praktisch
Erinnert sei in dem Zusammenhang, an eine Boykottkampagne, die es vor einigen Jahren gegen den Kaffee einer mexikanischen Plantage gab, deren Patriarch Anthroposoph ist. Auf der Plantage würden unzumutbare Zustände herrschen, so die damalige Begründung für die Kampagne.
Importiert und vertrieben wurde der Kaffee (mit selbstgebasteltem FAIRTRADE-Siegel) Kaffee von LEBENSBAUM, einem Öko-Unternehmen, dessen Chef im Vorstand der anthroposophischen DEMETER-Gesellschaft sitzt. Die ZDF-Sendung "Kennzeichen D" hatte damals über den Fall berichtet. LEBENSBAUM hatte daraufhin einen der Sendung Interviewten wegen Verstoß gegen das UWG verklagt und hinter den Kulissen durch einflußreiche Anthroposophen massiv Druck auf das ZDF ausüben lassen. Als es zum Prozeß kam, saß das ZDF auf einmal als Nebenkläger gegen eine seiner eigenen Quellen mit im Gerichtssaal und das ungeschnittene Rohmaterial zur Sendung war wie durch eine Wunder aus dem ZDF-Archiv verschwunden. Der Kaffee wurde nach massiven Absatzeinbrüchen im Verlauf der Boykott-Kampagne übrigens aus dem Programm genommen.
Wenn Religion und Geschäft Hand in Hand gehen, ist das eben bisweilen eine üble Mischung.
blabla
wie dem auch sei, ich will ja gar nicht auf dem artikel der durchaus seine richtigkeit hat, rum reiten, aber wie gesagt, klar ist steiner für einige der "King" schlechtweg, aber im grossen und ganzen ist er doch deutlich in den hintergrund geraten. eines noch: wo ich wirklich zicke ist, wenn mir jemand weiss machen will, ich sei durch 13 jahre waldorfschule gebrainwasht!!!! wenn dem so sei, dann ist ja jeder schüler einer öffentlichen schule zutiefst von einem amerikanisch-kapitalistischen gedankengut gebrainwasht - also, vorsicht, auch waldis haben spätestens mit der pubertät begonnen, sich ihre eigene identität zu bilden.
in diesem sinne, keep on rockin for a free world, marius
Problem der Perspektive
Das ist eigentlich das selbe Thema wie die Frage: "Gibt es Gott oder nicht?" hier gibt es keine wahre Antwort, sowohl die Gläubigen, als auch die Atheisten müssen sich auf "ihren Glauben" berufen.
Zurück zu Marcus´ Beitrag: "Die Anthroposophiedebatte" gefällt mir weit besser (vom Stil her), als die ausgeuferte und vom Thema abgekommene "ICE-Debatte", da sie eine Recherchequalität wiederspiegelt (und somit die dumpfen "Hau-drauf-Schreiberlinge" durchs höhere Niveau von vornherein abschreckt), aber leider sind die Zitate aus der Anti-Literatur entnommen und somit richtet sich der "repräsentative Querschnitt durch die krudesten Passagen" nur subjektiv nach dem, was präsentiert werden soll. Es wurden weiterhin nur aus dem (inzwischen ausgeweiteten) Kontext gerissene und nach einer bestimmten Ineressenlage ausgewählte Zitate präsentiert.
mfg
Ganz genau!!
Zu jeder Schule gibt es eine Gegenschule, und die Anthroposophie ist sicherlich eine der heutigen Gegenschulen, die keineswegs ein Allheilmittel ist, die aber durchaus zu sehr vielen Dingen interessante Denk- und Umdenkanstösse geben kann. Was daraus gemacht wird liegt bei den Menschen. Es sind meisstens verrückt erscheinende, die dann doch entscheidendes zur Menscheitsgeschichte beitragen(Einstein, Jesus, Marx und viele mehr), aber wie gesagt, was daraus gemacht wird liegt bei uns (Es sind eben nicht nur Atombomben, Religionen und dogmatische Ideologien). Wir müssen halt flexibel bleiben und es gibt keine absolute Schule, nichts, für das es sich lohnt, eine Religion zu etablieren, glaube ich zumindest.
Ganz genau!!
Zu jeder Schule gibt es eine Gegenschule, und die Anthroposophie ist sicherlich eine der heutigen Gegenschulen, die keineswegs ein Allheilmittel ist, die aber durchaus zu sehr vielen Dingen interessante Denk- und Umdenkanstösse geben kann. Was daraus gemacht wird liegt bei den Menschen. Es sind meisstens verrückt erscheinende, die dann doch entscheidendes zur Menscheitsgeschichte beitragen(Einstein, Jesus, Marx und viele mehr), aber wie gesagt, was daraus gemacht wird liegt bei uns (Es sind eben nicht zwangsläufig Atombomben, Religionen und dogmatische Ideologien). Wir müssen halt flexibel bleiben und es gibt keine absolute Schule, nichts, für das es sich lohnt, eine Religion zu etablieren, glaube ich zumindest.
Die PR-Maschine der Anthr. arbeitet....
@ jojo u.a.
außer: "das ist doch aus dem zusammenhang gerissen, das hab ich schon vor jahren gehört, ihr plappert nur nach.. usw.usw."
wo bleiben eure argumente???
eine diskussion mit euch ist wohl eher so wie dem papst erklären zu wollen das es keinen gott gibt. @ jojo: es ist eben nicht nur eine andere form des "glaubens" ob es gott gibt oder nicht. die konsequenzen für dein denken und handeln und dein weltild unterscheiden sich bei religiösen menschen fundamental. viele menschen brauchen halt die gewissheit das etwas abstraktes übergeordnetes existiert in dieser chaotischen welt...wir sollten versuchen das zu überwinden, und lieber die realität zu verändern in richtung freiheit, gerechtigkeit usw..
find ich gut
ausserdem
Keine ANgst vor der Anthro-Mafia!
Deshalb muß ich dem autor recht geben: Steiner hat sehr viel geschrieben und soweit ich das überblicken kann war ne Menge davon Scheiße, auch rassistischer Natur und sozialrevolutionär war er, wie manche behaupten, erst recht nicht!
Trotzdem wird hier doch sehr übertrieben. Die anthros für eine faschistoide, sektenartige Weltverschwörung zu halten ist schlicht lächerlich. Die hardcore-anthros, die ich kenne (und ich kenn viele!), sind etwa so gefährlich für die Allgemeinheit wie der durchschnittliche Besucher einer Esoterikmesse.
Abgesehen davon sind Waldorfschule und Anthroprosophie nicht gleichzusetzen. Zwar durchläuft man in seiner Ausbildung als Waldorflehrer auch eine anthroposophische Ausbildung, trotzdem würde ich nur eine kleine Minderheit (meiner!) Lehrer als weltfremde Spinner bezeichnen, die die meisten Anthros nun mal sind. Die Anthroprosophie bleibt als Unterrichtsstoff an der W-Schule weitgehend aussen vor. Ich kann nur sagen, daß Steiner an meiner Schule keineswegs unkritisch aufgenommen wird, auch von den meisten Lehrern nicht. Dies kann an anderen Schulen ganz anders sein, denn: Die Waldorfschulen sind weitgehend dezentral organisiert. Es gibt keine festen Lehrpläne und das führt dazu das jeder Lehrer ziemlich frei ist daß zu unterrichten, was er für richtig und wichtig hält. Dieser Spielraum wird auch genutzt und deshalb kann es durchaus sein das irgendein Waldorflehrer irgendwo seinen Schülern versucht zu erklären warum "Neger dumm sind", während mein PW-Lehrer vorgestern eine Quelle zum Zusammenhang von Kapitalismus und Faschismus von Angelo Tasca in den Unterricht bringt, oder wir die faschistoide Propaganda der "freien Welt" gegen Afghanistan diskutieren.
Insofern kann ich mich dem oben geschriebenem nur bedingt anschließen: AN den Waldorfschulen die ich kenne, wird kein brainwashing vorgenommen an anderen ist dies nicht ausgeschlossen
P.S. Die Berliner Waldorschulen haben zu Beginn der Nazidiktatur den Unterricht aus Protest eingestellt und dei meisten Lehrer sind emigriert...
PPS. An den anderen Waldorfschüler: Warum bist im Marketing gelandet und marschierst an der Speerspitze des Kapitalismus wenn dich die allgemeine Gehirnwäsche nicht gekriegt hat.
Mit Zorn und Zärtlichkeit für die Anarchie!
Hui...
Ebenso bezeichnend ist jedoch die Namenswahl der DB, harmoniert doch alles perfekt mit dem nun verstärkten Kampf gegen Obdachlose, sozial schwache und andere Schattenmenschen...
Auf, auf zum fröhlichen jagen !
Dummerweise ist es nicht so einfach
> Gewißheiten, die er nicht belegen kann.
ACK, nervt mich auch.
> Motoren gibt es, welche dadurch, daß man die betreffende
> Schwingungskurve kennt, durch sehr geringfügige
> menschliche Beeinflussung in Tätigkeit, in Betrieb
> gesetzt werden können.
Klingt für mich, als wollte jemand z.B. die Wirkung eines
Transistors beschreiben, der noch keinen gesehen hat und
auch keine Ahnung hat, wie er funktioniert.
> Steiner behauptet hier allen Ernstes, daß eine Turbine
> unter Umgehung der Grundsätze der Physik in Gang gesetzt
> werden kann, indem man sie "andenkt" oder "anmeditiert".
Oder daß eine Fertigungsstraße in Gang gesetzt wird, indem
man lediglich auf ein Knöpfchen drückt?
> Das Mechanische und das Moralische werden sich
> durchdringen, weil dann das Mechanische ohne das
> Moralische nichts ist. Hart vor dieser Grenze stehen wir
> heute. Nicht bloß mit Wasser und Dampf, sondern mit
> spiritueller Kraft, mit spiritueller Moral werden in
> Zukunft die Maschinen getrieben werden.
Ich möchte Windows nicht gerade als "moralisch" bezeichnen,
aber wenn Du "Das Mechanische und das Moralische" durch
"Hardware und Software" ersetzt, klingt es gar nicht mehr
so abwegig.
Steiner war ja nun wirklich kein Naturwissenschaftler. Und
hätte er nicht die völlig unpassende Bezeichnung "Geistes-
wissenschaft" für seine Lehren gewählt, würdest Du ihm
das vielleicht auch nicht ankreiden.
Einiges von dem krausen Zeug, das ich bei ihm lese, ergibt
für mich verblüffend viel Sinn, wenn ich ihm zugestehe,
daß er viel später Geschehendes mit den Worten und in den
Bildern seiner Zeit und seines eindeutig nicht-
naturwissenschaftlichen Weltbildes auszudrücken versuchte.
> Konzepte Steiners wie das vom "mechanischen Okkultismus"
> könnten noch als verschrobene Idee eines begabten
> Phantasten gelten, auch wenn es einem bei dem Gedanken
> kalt den Rücken herunterläuft, daß dieser Nonsens
> Schulkindern beigebogen wird.
Wo geschieht das? An einer Waldorfschule? An welcher?
> Es ist nicht nur gerechtfertigt, ihn einen Rassisten zu
> nennen, es ist absolut zwingend.
Ach, wenn´s doch so einfach wäre. Dann hättest Du Recht
und das Thema wäre erledigt. Aber was ist hieran
rassistisch:
"Und so sehen wir, daß gerade im 19. Jahrhundert ein Pochen
auf Stammes- und Volks- und Rassenzusammenhänge beginnt,
und daß man von diesem Pochen als einem idealistischen
spricht, während es in Wahrheit der Anfang ist einer
Niedergangserscheinung der Menschen, der Menschheit."
> Wenn sie einmal über die eine oder andere befremdliche
> Äußerung des Bewegungsgründers oder über seltsame Sitten
> an den Schulen stolpern, sind sie bereit, im Austausch
> für die diffuse Nestwärme, die ihnen die Anthroposophie
> in einer kalten Welt gibt, beide Augen zuzudrücken.
Zugegeben, wenn mein Kind sich für die sonntägliche
"Handlung" begeistert, erfüllt mich das mit Sorge. Mit
keiner anderen Sorge allerdings, als mich die Begeisterung
für eine evangelische oder katholische Messe erfüllen würde.
Aber ich drücke nicht direkt beide Augen zu. Ich sage mir:
"Unsere Kultur hat viele wichtige Impulse aus dem
Christentum erfahren. Viele große Kunstwerke lassen sich
nur verstehen, wenn man die christliche Mythologie kennt.
Und warum soll ein Kind nicht glauben, daß es einen
gnädigen Gott gibt, der das Gute belohnt und das Böse
bestraft? Und vielleicht sogar einen Schutzengel, der
einen nicht verzweifeln läßt, wenn man sich mal ganz allein
fühlt? Die Zweifel daran begegnen dem Kind früh genug
von allein..."
Und meinem Kind sage ich:"Stimmt, die Sendung mit der Maus
kannst Du ja auch nächsten Sonntag wieder sehen..." ;-)
Das Leben ist irgendwie komplizierter als in Deinem
Schwarz-Weiß-Artikel, es enthält mehr Grautöne und wird
zwischendurch auch richtig bunt...
Und die Nestwärme ist gar nicht "diffus". Da Lehrer, Eltern
und Schüler sich für die Schule engagieren, zusammen
arbeiten, Zeit, Kraft und Geld einsetzen, kennt man sich
eben.
Meine Eltern kannten meinen Klassenlehrer und meine
besten Freunde. Einmal im halben Jahr gingen sie zum
Elternabend. Ich kenne fast alle Lehrer an unserer
Schule, alle Mitschüler meines Kindes und deren Eltern.
Einige davon sind sehr gute Freunde geworden.
Zusammen kümmern wir uns - jeder im Rahmen seiner Zeit,
Lust und Möglichkeiten - darum, daß die Schüler das
kriegen, was sie brauchen. Da ist nichts "diffus".
Du bist nicht zufällig irgendwie...neidisch?
> Er hatte es gar nicht nötig, sich selbst mit politischen
> Strukturen zu umgeben und Sturmabteilungen oder
> Schutzstaffeln zu gründen
Schade, ich war so froh, mal eine intelligente Anthrokritik
zu lesen. Aber hier hast Du mit beiden Händen in die
Gülletonne gegriffen. Was willst Du uns damit sagen?
> Die Zahl von 168 Waldorfschulen in Deutschland zeugt
> einerseits von dem sozialen Geschick, mit dem die
> Anthroposophen ihren esoterischen Eintopf unter die Leute
> bringen,
Das klingt bei Dir wie ein Vorwurf? Was wünschst Du Dir
statt dessen? Soziales Ungeschick?
> andererseits von einem brennenden Verlangen nach Heil,
> Genesung, Natur und Sanftheit in einer Gesellschaft, die
> all das planmäßig abbaut.
Sollte man sich Deiner Ansicht nach lieber an dem Abbau
beteiligen? Mit unsozialem Geschick oder sozialem
Ungeschick? Würde man dann Deinen Beifall finden?
> Er kann sie nicht erzwingen, er muß warten, bis sie ihm
> wird. Seine Absicht, die Wahrnehmung herbeizuführen, kann
> nie zu den Ursachen des Eintreffens dieser Wahrnehmung
> gehören. Gerade diese Absicht aber fordert die
> naturwissnschaftliche Vorstellungsart für das Experiment.
Hast Du mal Halluzinogene genommen? Medidiert? Künstlerisch
gearbeitet? Dich verliebt? Okay, dann weißt Du ja, wie´s
geht: Ich schalte jetzt die Meßgeräte ein, und Du
verliebst Dich/improvisierst ein großartiges Solo/machst
eine transzendentale Erfahrung...
> "So paradox dies alles für das rein
> naturwissenschaftliche Denken erscheinen mag: es ist doch
> so."
Bitte informiere Dich über den heutigen Kenntnisstand zum
Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon. Ich erwarte unruhig
zappelnd Deine Albert-Einstein-Schmähschrift... ;-)
Viele Grüße
Harald
Nachtrag
Dumm, peinlich, volle Zustimmung. Wobei ich die schwangeren
Frauen, die durch das Lesen von "Negerromanen" Mulatten
gebären, immer noch als Gipfel der Dämlichkeit empfinde.
> Unweigerlich fühlt man sich an eine ähnliche Kommission
> erinnert, die im Auftrag des Papstes die Kollaboration
> der Katholiken mit dem Nationalsozialismus untersuchen
> sollte.
Unweigerlich? Du meinst "Gewiß" und "bestimmt"?
[Untersuchungsergebnis der Kommission]
Jaja, schon schlimm, die Katholiken. Laß uns wieder von
den Anthroposophen reden.
> Selbstverständlich haben auch sie nichts dazu zu sagen,
> daß der sogenannte Führerstellvertreter Rudolf Heß einer
> der glühendsten Anhänger der Anthroposophie war
Richtig. Genau wie die Körnerfresser, die Saubande!
Eigentlich müßte auf jedem Bund Möhren stehen:
DER IDEOLOGIEMINISTER WARNT: HITLER WAR VEGETARIER.
Und Hundehalter. Selbstverständlich haben auch sie nichts
dazu zu sagen, daß Hitler ein begeisterter Hundefreund war.
Goebbels hat seine Kinder mit Pudding vergiftet - das
verschweigt uns Dr. Oetker wohlweislich.
> Selbst 1939 noch blieb der Fortbestand der Waldorfschulen
> in Dresden, Hamburg und Hannover genehmigt, zu einer
> Zeit, in der alles, was mit dem Nationalsozialismus nicht
> halbwegs kompatibel war, schon längst nichts mehr zu
> melden hatte
Im Gegensatz zu staatlichen Schulen. Die wurden ja gleich
1933 abgeschafft, weil sich das dort gelehrte Gedankengut
nicht mit dem der Nazis vereinbaren ließ, und wegen des
erbitterten Widerstands der Lehrer, Eltern und Schüler.
Ich nehme die oben gebrauchte Formulierung "intelligente
Anthrokritik" mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.
Grüße
Harald
Mythen und meeeehr
Ich bekam den Auftrag eine Wohnung zu designen.Zu wenig Geld,zuviel Arbeit,zuviel Widerstände.Es war die Wohnung eines Anthrophosophen.Er sprach über Meridiane,Energieströme,morphologische Felder und ektoplamatische Tektonik.Ich kam mir vor als wäre ich Mitglied einer geologischen Expedition.Ich sprach von Farbklang,Bordüren,Spachteltechnik und der Altertümlichkeit von Tapeten.Meine Vorschläge wurden unter Zuhilfenahme abstrusester Theorien über Ecken und Winkel,und schädlicher bis krebserzeugender Farbwirkungen bei Vollmond und Wasseradern verworfen,abgelehnt,verneint...Schliesslich verwies ich den wirren Knaben aus seiner Wohnung.Es war sein Glück,seine Angebetete schwärmte über meine Komposition.
Ich vermag den Anhängern der steinerschen Schule alles mögliche vorzuwerfen.Seltsame Ernterituale und schwachsinnige Verarbeitung von Kräutern oder Salaten(welche zum Beispiel bei Vollmond ein paar Nächte in fliessendem Wasser harren sollen...ist kein Fluss vorhanden,so tuts auch die örtliche Kanalisation...*würg*..oder der Abfluss vom Klärbecken..*spei*),zeitraubende Kompositionen von fragwürdigen Cremes(Weleda),merkwürdig kurvige Möbel die nur in eckenlose Wohnungen passen...welche kaum jemand baut und zu guter Letzt vegetarische Rezepte und Vegankost,deren Zubereitung den letzten Nerv kostet.Dazu die Lehre selbst,die gar nicht so recht passen will und die eine Nähe zu Scientologen vermuten lässt.Dazu endlos lange Diskussionen mit Anthrophosophen die jeden Konflikt und jede Kritik mit milde-säuselnder Stimme und undeutbaren Lächeln zu Tode erdrosseln.Du willst streiten und er streicht dir übers Gesicht"sei entspannt,bleib geschmeidig mein Sohn"....teuflisch,teuflisch...Die Liste wäre endlos fortzusetzen.
Was ich dieser "Loge"jedoch nicht nachsagen kann ist der Vorwurf des Rassismus,Chauvinimus,Antisemitismus etc etc.
Ganz im Gegenteil traf ich immer auf Menschen die,nunja,geistig reifer...zumindest früher geistig reifer waren als andere in ihrer Altersklasse,Menschen die mit Sinn und einer gewissen Sensibiltät ihre Umwelt "ertasteten",Menschen die eine geschultere Wahrnehmung ihr Eigen nennen als der Grossteil der Bevölkerung.Die Meisten besitzen überhaupt keine Wahrnehmung mehr...die haben das Sehen anstelle des Denkens und Fühlens gesetzt.Ich traf auf Menschen die authentisch waren,was selbst in linken Zusammenhängen eine Seltenheit geworden ist.Menschen mit Substanz...und Menschen denen Vorurteile über andere Lebensweisen,Mentalitäten,Nationen,Hautfarben,Religionen usw fremd waren.Die Werte ändern sich,Ansichten ändern sich,Wissen ändert sich und wird ergänzt...auch Lehren wie der Buddhismus oder die Lehre Steiners ändern sich.
So ist ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Dharma des Theravada und dem Dharma des sagen wir Zen oder dem Diamentwegsbuddhismus entstanden.Nicht anders ist es mit der Lehre Steiners.Die entstand zur Hochzeit des Kolonialismus.Das die Lehre von der4 Überlegenheit der weissen Rasse,teils gespeist durch die Kirche,teils durch die technische Überlegenheit,rassistisch ist,ist klar.Damals aber galt es En Vogue,und die wenigen Kritiker diser Denkweise wurden weggelacht,totgeschwiegen oder ignoriert.Die Hunnenrede von WilhelmII traf auf keinerlei Widerstand und wurde als Selbstverständlichkeit aktzeptiert.
Rassistische Texte werden wir bei Lassalle,Bebel,Marx finden,ebenso wie die Selbstverständlichkeit der Überlegenheit der Weissen Rasse und des Denkens bei Hegel,Schiller,Lessing oder Kant anzutreffen waren.Selbst bei Schopenhauer der bekennender Buddhist war fand sich in Sequenzen ein latenter Rassismus.Und wenn ich noch tiefer grabe,dann werden wir zwischen Renissaince,Aufklärung und Sturm und Drang keinen Menschen mehr von halbwegs angenehmer cosmopolitischer Gesinnung finden....auf heuigen Standard gemünzt.Und wenn ich erinnere das mal die Meinung galt das Onanie zu Wahnsinn und Rückenmarksschwund führt...:-)
Was die Nähe von Hess zu den Anthrophosen betrifft,nunja,nicht immer begibt Mensch sich in schlechte Gesellschaft,manchmal steht die schlechte Gesellschaft vor der Türe und begehrt Einlass.Schliesslich war Hitler ja auch Veganer...sollen nun alle Veganer in Sicherungsgewahrsam genommen werden
Die Leiche im Keller
vegan oder schwul?
Hitler war Vegan?
Und sie dreht sich doch
Hitler war,auch wenn das keiner hören mag,vegan.
Er nahm auch keinerlei Milchprodukte zu sich...überhaupt nichts tierisches.
Quellen,Quellen soll ich dir anschleppen.Kannst du haben...hm,da gibt es einen Adjutanten namens Misch,der hat das mir gegenüber bestätigt,ich wollte es nämlich genausowenig glauben.Die Küche der Reichskanzlei wurde von diversen Zeitgenossen als langweilig,uninteressant,mystisch und zu guter Letzt als Chuzpe und Affront bezeichnet.
Nun,Steaks und Austern machen sich bei Empfängen einfach besser als Grünkern und Soja.Die sind immer ins Adlon rübergelatscht.Ferner gabs da die Memoiren von Albert Speer der sich ebenfalls über die Vegankost in der Reichskanzlei mokierte und der sich über Hess und seine makrobiotische Küche lustig machte.
Hitler selbst äusserte sich mehrmals abfällig über die Konsumenten tierischer Produkte.Er nannte sie Barbaren,nicht einer zivilisierten Gesellschaft zugehörig usw usw...mitunter all die Argumente die Veganer heutzutage so geltend machen
interessant
Schwul,Hypochonder,Einhodig,Päderast,Jude,Freimaurer,Illuminat,Alien...die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Achja,kokainabhängigkeit,wahlweise Amphetamine versucht man ihm gelegentlich noch unterzujubeln,passt aber auch nicht.
Göring war Morphinist,die Piloten der Luftwaffe bekamen wahlweise Koka,Amphetamine und die Bomberpiloten bekamen heroin und Barbiturate.Der Landser an der Front bekam Heroin,die U-bootbesatzungen Barbiturate.
Als die Engländer Göring festsetzten gestatteten sie ihm zwei Koffer ins Lager mitzunehmen.Er
erschien auf der Schwelle mit den beiden Koffern und hatte am Leib seine weisse Generalfeldmarschallsuniform,besetzt mit rund zehn Kilo Orden an der Brust,an.Vor der Einfahrt ins Lager gabs noch ne Kontrolle,man wollte halt sehen was der Gefangene so in seinen Koffern mit sich trägt.
Die beiden Koffer waren gefüllt mit Morphium
worüber diskutieren ?
ANTHROPOSOPHIE UND KRITIK
Zum Thema Anthroposophie und Kritik und zur Rassismus Debatte kann man sich auch direkt hier informieren: http://www.info3.de unten links gibts dazu die amüsantesten Links.
Oder hier: http://www.rudolf-steiner.de/thema/kritik/index.htm
Das sind übrigens beides Seiten von Anthros. Vielleicht eher ein ein Hinweis darauf, dass die Hammerschmitts dieser Welt knapp daneben liegen;-))
Freut Euch des Lebens!
Herzlich
Sebastian
pamphlet?
ein sehr gelungenes pamphlet. gratuliere. aber leider nur ein pamphlet. oder sollten sie die 300 bücher des herrn steiners gelesen haben?? und ein eingeweihter sein? der alles besser weiß, wie viele deutsche kleinbürger??
es gab meines wissens sehr viele gegenschriften und kampfschriften zu steiners zeiten gegen steiner. nicht zuletzt die der nazischergen, die ihn in münchen in den 20iger jahren festsetzen wollten. könnte es sein, daß sie sich darüber gefreut hätten, wenn die nazis ihn ins KZ gebracht hätten??
--aber nein, sicherlich nicht, sonst könnten sie ja nicht solche schönen hochgeistigen pamphlete schreiben dürfen (sie brauchen ja jemanden, an dem sie sich reiben können, oder etwa nicht?!). und wir wären um ein stück "hammerschmitt-historik" ärmer, oder reicher?
wie gesagt gibt es und gab es viele gegner von herrn steiner. und es ist auch gar nichts neues, was sie da schreiben. und keiner der herren hat steiner jemals ganz gelesen. ich entsinne mich bei dieser gelegenheit meiner ehemaligen lehrer in der schule (ich war nie auf einer walldorfschule und bin kein walldorfschüler), die immer gesagt haben: kinder kritisiert erst etwas, von dem ihr auch genügend kenntnis habt, denn ansonsten ist euere arbeit sinnlos und unseriös! alles weitere ist stümperhaft und zeugt nur von möchtegern-auch-mal-in-der-mitte-stehen.
und es sollte jedem schulkind klar sein, besiegen kann man nur jemanden, dessen methode und wissen man kennt. ist es nicht so??
eines lieber herr hammerschmitt hatte steiner ihnen voraus, falls es sie überhaupt interessiert: er hat sehr viel gearbeitet.
meinen sie denn, er hat das nur so mal eben gemacht? das können sie ja gar nicht meinen. oder etwa doch?? verfügen sie über emphatie? nein?
schauen sie herr hammerschmitt: gewiss ist doch, daß alles hier auf der erde 2 seiten hat. gute und schlechte seiten.
und es ist nicht unbedingt unkompliziert mittels der wissenschaftlich hermeneutischen methode, mal eben einen aristoteles über den tisch zuziehen oder einen herrn steiner. ganz gleich wie die geschichtliche person heißt, wer sich in historische fakten wirklich einzudenken weiß, weiß auch, daß gerade ein allzu frühzeitiges urteil immer die dummheit des untersuchers zu tage fördert.
sorry für die ohrfeide herr hammerschmitt. aber wir menschen
brauchen uns gegenseitig um uns zur mitte hin zu korrigieren und nicht über einander herzuziehen. oder sind sie dermassen aus dem gleichgewicht, daß sie nicht mehr zu unterscheiden wissen, was sachliche kritik ist und emotionale???
sehen sie, mir ist gar nicht eingängig was die walldorfschulen mit einem herrn steiner zu tun haben in unserer heutigen zeit. die exegese von steiners schriften ist doch mit sicherheit eines anderen inhalts als die hiesigen walldorfschulen. oder meinen sie, daß alle die, die sich anthroposophen nennen auch steiner heißen und steiner gelesen haben? die ganzen 300 bände? glauben sie mir das haben sie ebensowenig getan, wie sie!!!
sollte es ihnen entgangen sein, daß gerade die walldorfschulen immer aus eigener initiative heraus entsteht?
aus dem volke oder um im chargon zu bleiben aus der bürgerinitiative? zumindest ist das so angelegt. was die einzelnen leute daraus machen steht doch auf einem anderen blatt. und kann überahupt gar nicht zur ideologiekritik dienen. und daß menschen was nicht richtig kapieren können von dem, was anthroposophie sein will, könnte oder ist liegt doch auf der hand. oder etwa nicht? oder meinen sie, daß sie alles richtig kapieren und sich nie irren??
sollte das der fall sein, sind sie ein chauvinist, vielleicht sogar aus der rechten szene. oder links mit rechtsschwapp.
sie wissen ja auch, daß heiß und kalt sehr nahe beieinander liegen können.
zu was also sollte nun ihr pamphlet dienlich sein? um andere, die ebensowenig steiner gelesen haben zu überzeugen, daß alles was anthroposophie ist gefährlich und dumm ist?
und man alle anthroposophen schlachten sollte, damit die welt gut wird? so wie das heutzutage mode ist?
wollen sie überzeugen?
angstmachen? zum kreuzzug aufrufen? die bösen schlachten?
sagen sie doch, was sie wollen? aber bitte kurz und einfach, damit man es auch verstehen kann. ich liebe einfache aussagen mit gehalt, weniger gewurschtl und langweilige urteile.
Nietzsche hat einaml gesagt: mit zunehmendem alter nimmt die urteilfähigkeit zu, das genie aber ab.
nun weiß ich nicht, ob zu einem pamphlet wahrhaft wirklich genie gebraucht wird. es gibt aber durchaus geistreiche pamphlete der dadaisten in den 10ner jahren, zb. von hugo ball usw.. im gegensatz zu ihrem sind diese pamphlete wirklich geisterregend und treffend. und sie hatten erfolg in der zeit und haben was bewegt. das kann man nachstudieren.
im gegensatz zu ihren müden äußerungen, die wohl kaum was bewegen (wieder eine sachgemäße ohrfeige, sorry), oder meinen sie, daß sie unter seriösen denkern mitmischen könnten? wissen sie auch warum das so ist? man muß keine linguistik studiert zu haben , um herauszufinden woran das liegt: ich sage es ihnen: es liegt an dem vorgezogenen urteil, was sie schon ganz am anfang über steiner und konsorten fällen. das ist stümperhaft (ohrfeige, ich bitte höflichst um entschuldigung), denn urteile kann man nur zum schluß, wenn überhaupt fällen. ganz geanuso wie in der mathematik, nicht wahr?
lesen sie mal steiner richtig: der mann macht nie ein urteil am anfang. er gibt sogar zu, falls sie ihn wirklich studiert haben müssten sie das auch wissen, daß sein schreibstil nicht einer der besten ist. er hat im gegensatz zu ihnen auch noch selbstkritik übrig. sie auch??
sehen sie, so tief muß man die dinge schon studieren, um überhaupt zum nugget beim goldschürfen zu kommen!
ich schlage vor, nochmal ihre methodologischen grundlagen zu studieren. und darüber mehrere jahre in verschiedener weise nachzudenken, wie das alle seriösen, hochgeistigen männer getan haben! beten sie darum, daß man sie nicht an ihrem eigene urteil misst!
alles gute für ihre weiteren studien, herr messeschmitt...
Hitler
Klasse Artikel
Schade
Grüß Gottle
Weitere prominente Nazis und Sektenmitglieder
Wers noch nicht kennt schaue sich doch mal die Internationale Liste prominenter Ex-Waldorfschüler an auf der angegebenen HP an. Ändern wirds warscheinlich nix. Warum hat eigentlich noch niemand den 11. September in Verbindung mit den Anthros gebracht. Es wird wirklich immer lächerlicher.
Herzlich Sebastian
:-))))
so was hirnrissiges!
die anthroposophie als wirtschaftlich stark zu bezeichnen ist noch absurder, die gesellschaft ist quasi pleite!
in dem sinne, bis zu nächsten scheiß artikel!
völkische RassistInnen
Schili ist kritisch zu sehen, nicht falsch!
Dennoch: das ist nicht der Punkt... links und rechts geben sich schnell die Hand... da muss man aufpassen, egal, aus welchem Lager man kommt. vor allem linksaußen und rechtsaußen. Das ist wie der Lehrsatz mit der unendlichen Geraden, die sich in einem unendlich fernen Punkt mit beiden Enden berührt...
Davon sollten wir unser Urteil nicht abhängig machen... Ganz egal, wieviele Prominente Waldorschüler waren, oder Angehörige/Kinder auf dieser Schule haben... Ändert as etwas an der Einzigartigkeit dieser Schule? Einzigartig soll hier nicht als "Das Beste" oder "phantastisch" gelesen werden, sondern einfach, als sehr besonders. Die Schule ist mit Sicherheit nicht die Lösung für alle, aber wir brauchen ohnehin Vielfalt in unserer Bildungslandschaft. Man sollte ihr nicht vorbehaltslos gegenüberstehen und Ja und Amen sagen, denn so lässt sich nichts erändern, aber man sollte nicht die Augen schließen, wegen ein paar Vorurteilen, die sich dann mit Otto Schily, oder ähnlichen Personen von beiden Lagern aus stützen lassen.
Man soll nur nicht Kritik an Dingen äußern, von denen man keine Ahnung hat. Man soll bei seiner Kritik fair bleiben, man soll tolerant sein und nicht neidisch, eifersüchtig oder blind...
Ich bin Waldorfschüler und liebe meine Schule, wenn ich auch nicht in jedem Punkt mit der Schule zufrieden bin. Sie ist und bleibt eine gute Schule. Währe sie perfekt, würde ich sie mit Sicherheit nicht mögen! Ich bin dort gut aufgehoben und ich äußere auch offen meine Meinung wenn mir etwas nicht passt. Ich habe schon viele Auseinandersetzungen mit meinen Eltern gehabt (Anthoposophen) und mich sehr kritisch mit Steiner auseinandergesetzt, aber heute erkenne ich, das ich auf dieser Schule am richtigen Platz bin. Ich werde dort mein Abi machen, werde Informatik studieren, oder vielleicht in die Politik gehen (Grün vielleicht?) und ich werde auch in Zukunft kritisch bleiben, aber negativ gepolte Kritik, die sich nicht stützen lässt und haltlos mit Vorurteilen um sich wirft (also Rufmord) werde ich nicht dulden! Immer sachlich bleiben!