Spassaktion in Berlin: Bericht

Gipfelstürmende 06.07.2001 19:34 Themen: Globalisierung
Widerstand macht Spaß! Bei sonnigem Wetter sind AktivistInnen in Berlin in Schlauchboote gehüpft und sind auf der Spree zum Reichstag gepaddelt.
Spassaktion in Berlin heute am 6.7.01


Mit Schlauchbooten für die Globalisierung des Widerstandes!

Unter starker Polizeipräsenz protestierten mehrere AktivistInnen mit farbigen Schlauchbooten auf der Spree für offene Grenzen und gegen die massive Repression die zuletzt in Göteborg gegen Protestierende ausgeübt wurde. Bei den Protesten gegen den EU-Gipfel in Göteborg wurde ein junger Schwede schwer verletzt im Rücken angeschossen, ein 19jähriger Abiturient aus der BRD erlitt eine Beinverletzung. Noch immer sitzen Protestierende in Schweden in Haft.

Die AktivistInnen paddelten bei strahlendem Sonnenschein (ja, es hat richtig Spass gemacht!) vom S-Bahnhof Friedrichstraße auf der Spree zum Reichstag und befestigten dort ein riesiges Transparent am Ufer: "Step by step against the worlwide gap!" Die PolizistInnen besetzten das ganze Ufer. Die Wasserpolizei verfolgte die AktivistInnen auf dem Wasser als sie zurück zum S-Bahnhof Friedrichstraße paddelten. Mit einem spitzen Enterhaken und gefährlichen Manöveraktionen ging die Wasserpolizei auf die Schlauchboote los, und riskierten dabei das Kentern der Schlauchboote. Aber zum Glück waren die AktivistInnen auf den Schlauchbooten sehr pfiffig, und auch zwei Polizisten auf einem Schlauchboot kamen nicht so richtig hinterher.
Die AktivistInnen waren guter Dinge und riefen Slogans wie "Kein Mensch ist illegal!" und "Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer!". Mit erheblicher Verwunderung beobachteten die TouristInnen auf den vorbeifahrenden Sightseeing-Schiffen die Verfolgungsjagd. So dauerte es immerhin eine Weile, bis alle AktivistInnen auf dem Wasser leider doch eingesammelt wurden. Die Personalien aller Beteiligten wurden festgestellt, Platzverweise auch den Zuschauenden am Ufer erteilt, ein Aktivist wurde abgeführt zur erkennungsdienstlichen Behandlung (wegen fehlender Papiere), die anderen wurden nach einem Polaroidfoto wieder freigelassen. Vorgeworfen wurde den AktivistInnen "gefährlicher Eingriff in den Wasserverkehr".
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Ergänzungen

Mal was anderes als Latschdemos

@nti 06.07.2001 - 20:24
Super Sache, war es ein Erfolg?

Feine Aktion in Mitte

Hans Dampf 06.07.2001 - 20:32
In Schönefeld war heute auch was los. Irgendwas wegen Abschiebung. Und eben lief hier eine 100-Leute starke Demo (wg. Türkei und F-Typ-Gefängnis vorbei - mit 300 Bullen)...

Das mit

E T 07.07.2001 - 00:22
dem Gefährlichen Eingriff in den Wasserverkehr, mit Schlauchbooten, können sie ja wohl knicken, aber Irgend welche Blöden Argumente bringen sie ja Immer, wenn sie Willkür walten lassen

klasse!

Tom 07.07.2001 - 11:13
schöne aktion, das! gratulation! mehr davon...

schön...

reiko 07.07.2001 - 13:28
da sieht mensch mal wieder: spasz kann auch wiederstand machen !!