Weg mit Nazi-Läden und rechter Kultur !

eigentlich jemand anders als ich 25.06.2001 00:54 Themen: Antifa
Antifaschistische Demonstration am 30.Juni 2001 gegen den Nazi-Laden Odin in Berlin/Marzahn - Treffpunkt 14.00 Uhr S-Bhf. Ahrensfelde
Odin, Thor und die Nazis
Schon allein durch seinen Namen fällt der Laden "Odin" auf. "Odin" ist bei den Nordgermanen Oberhaupt der Göttersippe der Asen und höchster Gott. Er entspricht weitgehend dem südgermanischen "Wodan" (-> Bedeutung: "Wut"). "Odin" soll der Legende nach der Vater und Herrscher der Götter sein, so auch von "Thor". "Thor" ist der älteste Sohn "Odin's" und der stärkste der Asen. Der Laden "Odin Berlin" hat in seinem Angebot "Thor's Hammer" - sozusagen das Markenzeichen Thor's - als Kettenanhäger.
Oftmals sehen Neonazis und Rassisten sich und die sogenannte "arische Rasse" als direkte Nachkommen der Wikinger. "Die Nordmänner sind Kult für die braune Szene. Sie dienen als Vorbild für unerschrockenes Kämpfertum (...)" (der spiegel, 32/2000) Organisationen wie die bereits verbotene "Wiking Jugend" bestätigen dies. Aber auch beim Stöbern im Internet stößt mensch immer wieder auf einschlägige Seiten rechter Gruppen, die die Götter der Wikinger verehren und in ihrem Namen zum Rassenkampf aufrufen. Aber diesen Hang zu altgermanischen Mythen ist nicht neu. Schon im 3. Reich haben viele Nazis ihre angeblich skandinavischen Vorfahren geehrt. "Gefürchtet war während des Zweiten Weltkriegs eine Eliteeinheit der Waffen-SS, die "Wiking-Division". Heinrich Himmler, Reichsführer SS, glaubte, dass die Norweger direkte Nachfahren der Wikinger seien. Als Besatzungsmacht in dem skandinavischen Land, so die schriftliche Anordnung, sollten deutsche Soldaten so viele Kinder wie möglich zeugen. So sollte zusammenwachsen, was zusammengehöre." (der spiegel 32/2000)
Es ist sicherlich kein Zufall, das ein Laden der "Odin" heißt, bestückt ist mit germanischen Symboliken, auch Kleidung, Waffen und sonstige Arktikel verkauft die zur Grundausstattung heutiger Rassisten gehört. "(...) Runenzeichen der Nordmänner wurden von Hitler und den Nationalsozialisten ebenso benutzt wie von der heutigen rechtsextremen Szene." (der spiegel 32/2000) Der Laden "Odin Berlin" ist somit das Einkaufsparadies in Marzahn/Hellersdorf für Neonazis und Rassisten.

Den ganzen Spiegel-Artikel "Met und Party mit Odin" findet ihr im Internet bei Spiegel-Online (  http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,88047,00.html).

Das Geschäft mit dem Fremdenhass
Auf den rechten Konsens und die allgemeine rechte Jugendmode in Marzahn/Hellersdorf haben sich im laufe der Jahre jene eingestellt, die hinter Fremdenfeindlichkeit und menschenverachtenden Ideologien das große Kapital sehen. Das Konzept ist einfach, denn auch Faschos müssen ihre Klamotten, Aufnäher, Waffen und alles das was der allgemeine Neonazi sonst noch braucht, irgendwo kaufen. Und weil es T-Shirts mit der Aufschrift "Odin", "Holigan" und "Pit Bull Germany" weder im Kaufhof noch bei C&A gibt, sammelten sich in Marzahn und Hellersdorf Läden an, die sich auf militärische und von Rechten bevorzugte Artikel spezialisiert haben. Diese Läden liegen jedoch nicht in versteckten Nischen, die nur der Szene bekannt sind, sondern an gut besuchten Einkaufsstraßen in den Zentren der Bezirke. In großen Schaufenstern werben sie für ihre Artikel, doch Protest in der Bevölkerung gibt es nicht. Der Verkauf von Artikeln, die die rassistische und faschistische Ideologie der Käufer verherrlichen hat seinen Platz in der Öffentlichkeit gefunden.
Doch muss mensch auch zwischen den einzelnden Läden die sich in Marzahn/Hellersdorf angesiedelt haben unterscheiden. Die Boombastic-Filialen zum Beispiel haben zwar Kleidung die bevorzugt von Rechten getragen wird, sollten aber nicht als echte Naziläden bezeichnet werden, da sie durch ihr breites Angebot an Markenwaren so ziemlich jeden Marzahner Jugendlichen ansprechen. Faschos sind zwar die Hauptkunden des Ladens und auch erwünscht, wie die "Pit Bull Germany"- Artikel zeigen, aber die Betreiber stellen sich nur auf das ein, was gerade Geld bringt.
Um einiges mehr auf Neonazis und Rassisten spezialisiert hat sich der Odin (S-Ahrensfelde). Schon allein der Name gibt Anlass ihn als Naziladen zu bezeichnen und nach betrachten des Angebotes wird einem diese Theorie nur bestätigt. An Kleidung hat er fast nur Sachen, die ausschließlich von der Neonaziszene getragen werden, doch auch Aufnäher, Gürtelschnallen mit einschlägigem Aufdruck und Waffen gehören zu seinem Angebot. Was unter dem Ladentisch an Materialien vertrieben wird, lässt sich nur erahnen. Aufgrund seiner doch sehr eindeutigen Waren lässt sich beim Odin nicht ausschließen das der Betreiber den Laden nicht nur aus rein kapitalistischen Gründen betreibt.
Ähnlich wie der Odin ist der Military- & Freizeit-Shop. Er ist der einzige Laden der nicht sofort ins Auge springt. Zwar liegt auch er im Zentrum von Marzahn, doch etwas weniger offensichtlich unter der Marzahner Brücke (S-Bhf. Marzahn). Gut geschützt befindet er sich dort in einem kleinen Durchgang der in den Abend- und Nachtstunden in der Regel abgeschlossen wird.
Auch ein eindeutiger Naziladen befindet sich in der Nähe von Helle Mitte in Hellersdorf, dessen Namen uns leider unbekannt ist. Ein kleiner Laden, unübersichtlich, vollgepackt mit Naziklamotten, aber auch Fahnen (z.B. "Holigan" in altdeutscher Schrift ect.). Da mensch von außen nicht in die Verkaufsfläche sehen kann, werden auch hier evtl. Artikel unter dem Ladentisch verkauft.
Diese Läden sind Zeichen dafür wie selbstverständlich Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft ist. Aber auch dafür, dass in dieser kapitalistischen Welt aus allem Profit gemacht wird, egal welche menschenverachtende Ideologie damit unterstützt wird. Den Faschos muss der öffentliche Raum streitig gemacht werden und die Toleranz ihnen und ihres eingeschränkten Weltbildes muss aufhören. Es muss ihnen klar gemacht werden, wer sich öffentlich als Nazi(laden) bekennt, wird nicht geduldet und bekommt Probleme.
Jeder dieser Läden hat bei Stiftung-Ladentest mit dem Urteil "scheiße" abgeschlossen!
Doch Schluß damit, machen wir dieses Treiben ein Ende. Kommt alle zur antifaschistischen Demonstration am 30.Juni 2001 um 14.00 Uhr am S-Bahnhof Ahrensfelde in Berlin/Marzahn.
Weg mit dem Nazi-Laden Odin !!!
Infos erfahrt Ihr bei:

Jugend Antifa Marzahn (JAM)
Weydinger Strasse 14-16
10178 Berlin
 http://www.atglobal.net/jam
 antifa-marzahn@gmx.net

Antifa Hohenschönhausen
Postfach 770344
13005 Berlin
 http://www.antifaH.ist-im-netz.de
 antifah@firemail.de

Antifaschistisches Bündnis/Bündnis gegen den Odin
 http://www.weg-mit-dem-odin.de.vu

oder bei der

Antifaschistischen Aktion Berlin (AAB)
Weydinger Strasse 14-16
10178 Berlin
 http://www.antifa.de
 aab@anitfa.de
Infotelefon: 030/27560756
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Ergänzungen

Monotheistischer Promisque Talk

Gatekeeper 25.06.2001 - 01:59
Es ist doch Sagenhaft, wie aus dem kulturellem Heilsversprechen heraus, ein Kult zum Glaube jenseits Jesuitscher Stömungen entstehen kann, ohne diese Pan- Kultur auch nur an zu hauchen. Diese Form virtuellen Erscheinens sollte auch beinhalten, daß das oben geschriebene eine Art Trans-skiption von Mobilisierung
zur 'living in a box'-Fraktion darstellt, die es ja wohl in jeder größeren Stadt zu geben scheint...
Also greift die Ox humanbiologisch an >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Oh, die Symbole!

zdophers 25.06.2001 - 20:48
Bin ich ein Nazi, weil ich einen Thors-Hammer trage? Diese Symbole gab es lange bevor es Nazis gab und sie werden existieren, wenn diese fehlgeleiteten Irren wieder verschwunden sind. Macht also keine Symbole für Taten verantwortlich.
Übrigens ist das Friedenssymbol das umgekehrte Symbol des Lebensborn (Zeugungsstätte für die Sonnenkinder der Nazis)

Faschistische "Antifaschisten"?

NoDoubleTalk 25.06.2001 - 21:12
Wenn nun also die Leute sich versammeln wollen, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen, dass sie mit sowas nicht einverstanden sind, dann ist das eine Sache. Wenn sie sich aber versammeln, um sich ebenso scheinheilig wie andere Heuchler in der von uns abgelehnten Gesellschaft zu verhalten und um dann also doch nur zum Pogrom gegen Leute mit rechten oder extrem-rechten Ansichten aufzurufen oder anzustacheln oder diese auszuüben, dann muss man sich fragen, inwiefern sie sich überhaupt von ihren Gegnern unterscheiden. In dem Fall überführen sie sich dann natürlich selbst, aufgrund ihrer tatsächlichen Handlungen, der Komplizenschaft mit den von ihnen Angegriffenen.

Deutschland halt's Maul

25.06.2001 - 22:44
Jetzt ist mal Schluß, mit deinem Totalitarismusgequatsche kannste Dich bei der CDU bewerben.

Naziladen in Hamm/Westf. schliessen!

26.06.2001 - 02:13
Um die Schliessung einer Filiale der Outfit-Kette ist die Antfa Hamm bemüht. Lest unser Flugblatt:

Naziläden schließen!
Direkt in der Fußgängerzone/ Oststrasse an der Pauluskirche befindet sich der „Outfit-Store“. Dieser deklariert Militaria/Army-Equipment zu verkaufen, bietet neben diesem Sortiment aber auch Gegenstände mit rechtsextremem Hintergrund an. Dazu gehören neben typischen Skinhead-Marken auch T-Shirts mit rassistischen und nationalistischen Aufdrücken und verschiedene, offen gewaltverherrlichende Motive. Auch Schlagstöcke, Messer, Skimasken und CS-Gas werden im Schaufenster ausgestellt.
Ein ehemaliger Mitarbeiter, ein bekannter Rechtsextremist, gab zudem auf Nachfrage an, dass unter dem Ladentisch auch Kataloge mit Sachen „von den Helden von damals“ zu besorgen wären. Darunter sind Fahnen, Anstecker, Bücher, Tonaufnahmen und Militaria der NS-Zeit zu verstehen, die über einen Versand in Belgien geliefert werden, um einer Strafverfolgung in Deutschland zu entgehen.
Lokaler Treffpunkt
Daneben dient der „Outfit-Store“ aber auch als Treffpunkt und Anlaufstelle für die lokale Neonaziszene. Zeitweise befanden sich im Hinterzimmer des Ladens auch weit nach Ladenschluß noch mehrere Naziskins, die dort offensichtlich Liederabende veranstalteten. So spielt der Laden für die Hammer Nazis eine wichtige Rolle als ständiger Anlaufpunkt, von dem aus Informationen ausgetauscht und zu Demos mobilisiert wird. Dies führt zu einer Stärkung der Naziszene. Besonders „Neulinge“ kommen so ohne Schwierigkeiten mit der menschenverachtenden, faschistischen Ideologie, dem Equipment und den zugehörigen Personen in Kontakt. Aus diesem Grund zogen bereits am 28. Februar rund 50 Menschen vor die Hammer Filiale des Outfit, um für die Schließung des Geschäfts zu demonstrieren. Anwohner solidarisierten sich spontan. Einer von ihnen: "Da muss man noch mehr Druck machen. In dieser Strasse will keiner den Laden."
Die Betreiber, das Ehepaar Kahl aus Nordhessen, bestreiten indes rechtsextreme Verwicklungen. Merkwürdig nur, dass Werner Kahl bei einer Demonstration gegen einen Naziaufmarsch in Kassel im vergangenen Oktober einen Demonstranten tätlich angriff und in seiner Jugend für Bombenanschläge auf Autos türkischer Mitbürger eine Freiheitsstrafe erhielt.
Schließung erzwingen
Das Beispiel Kamen gibt Mut: In der Nachbarstadt musste die Filiale des Outfit aufgrund des öffentlichen Drucks dichtmachen. Das dortige Geschäft hatte sich ebenso wie die Hammer Filiale zu einem Treffpunkt für Neonazis entwickelt.
Die Antifaschistische Aktion Hamm will daher die Kampagne für die Schließung des Outfit weiterführen und alle gesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen in Hamm zu einem Vorbereitungstreffen einladen, um in einem Bündnis nach Kamener Vorbild ein gemeinsames Vorgehen zu koordinieren. Geplant sind bisher: Ein Demonstrationszug vom Bahnhof zur Outfit-Filiale und ein Rock gegen rechts-Konzert.

Odins Klinge in Hamburg

sub 27.06.2001 - 00:23
Hallo erstmal. In HH gibts auch einen "Odin" Laden .
Gleiche Verehrung wie in B findet ihr auch dort aber andere
Wurzeln . Der Laden wirbt für, und gehört zum Teil auch den
Hells Angels . Allerdings sind mir dort keinerlei rassistischen oder faschistischen Bücher,Texte oder Flugis
aufgefallen. Der Schwerpunkt liegt auf Messern (sehr gute)
und Schmuckwaren. Schaut euch den Laden an !

Schiffeversenken?

Frank 28.06.2001 - 00:26
In Frankfurt am Main liegt seit ewigen Zeiten ein Restaurantschiff, das MS Wotan oder Wodan heißt. Das sollte man doch dann glatt verbieten, weil da ja theoretisch nur Nazis Essen können und wenn es da dann noch Zigeuner-Schnitzel und nicht "Sinti- und Roma Tofubratlinge" gibt gehört das Teil doch versenkt, oder ? (Vorsicht enthält evtl. Ironie.)