Castorblockade gemeinsam mit franz. Atomgegne

Ingrid Röder 16.03.2001 20:06 Themen: Ökologie
Saarland ist Nadelöhr für Atomtransporte

Rotgrüner Atomkonsens garantiert Weiterbetrieb von Atomkraftwerken
Aktion 3.Welt Saar Nr. 18 / 15. März 2001

Gemeinsam mit französischen Atomgegnern werden deutsche Anti-Atom
Organisationen den geplanten Castor-Transport am letzten März-Wochenende
von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben blockieren. Dies
kündigten sie auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Saarbrücken an.
"Wir sind nicht prinzipiell gegen die Rücknahme deutschen Atommülls aus
Frankreich", so Ingrid Röder von der AKTION 3.WELT Saar. "Aber der jetzt
anstehende Castortransport soll dabei den Türöffner für weitere
Atomtransporte nach La Hague einnehmen". Akzeptabel wäre er nur, wenn er
den Ausstieg aus der Atomwirtschaft markieren würde und nicht deren
Weiterbetrieb. Es ist der erste Transport seit dem Transportverbot vom Mai
1998. Mit einem zweisprachigen Aufruf rufen die Atomgegner/innen zu
folgenden Protesten auf: - Samstag, 24. März, 13 Uhr, Bahnhof Kehl:
Demonstration über die
Europabrücke nach Strasburg
- Sonntag, 25. März, Aktionstag am kurzfristig feststehenden
Grenzübergang (Kehl, Lauterbourg oder Saarland)
- Montag/Dienstag, 26./27.März, voraussichtlicher Grenzübergang
Lauterbourg, Kehl oder Saarland: Warten auf den Castor

Die Aussage von Umweltminister Trittin, wonach die BRD aus Gründen
"nationaler Verantwortung" die Castoren zurückzunehmen hätte, wurde als
Roßtäuscherei bezeichnet. "Dieser Transport dient letztlich", so Markus
Pflüger von der Initiative für den Atomausstieg Trier (IFAT), "dem
Weiterbetrieb von Atomkraftwerken und der Fortsetzung der
Wiederaufarbeitung weit über 2005 hinaus".

Für Martin Schüttler vom Koordinationskreis gegen Atomkraft Saar ist das
Saarland das Nadelöhr für Atomtransporte von und nach Frankreich. Bis zum
Stop im Mai 1998 gingen wöchentlich 2 Transporte über Perl/Apach und den
Saarbrücker Hauptbahnhof. Wenn dieser Transport nicht blockiert wird,
liegt Ende 2001 mehr Atommüll in La Hague als jetzt, so das französische
Anti-Atom Netzwerk Réseau Sortir du nucléaire.

Wir werden weiter protestieren und blockieren, bis es einen wirklichen
Atomausstieg gibt, so das Schlußwort der Pressekonferenz. Das, was Rotgrün
als Atomkonsens bezeichnet, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als das
Weiterlaufen der Kraftwerke bis ans Ende ihrer betrieblichen Lebensdauer.


Ingrid Röder

Weitere Informationen und Aufrufe: Koordinationskreis gegen Atomkraft:
www.geocities.com/castor-saar
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Ergänzungen