Impaled Nazarene Konzert in Halle abgesagt

Daniel Gollasch 03.05.2006 17:58
Leipzig/Halle: Nach dem vom Leipziger Schwulen- und Lesbenzentrum RosaLinde Leipzig e.V. organisierten Protest gegen das geplante Konzert der finnischen Band „Impaled Nazarene“ im Club Rockstation haben die Veranstalter das einzig richtige getan und das Konzert ersatzlos abgesagt.
Pressemitteilung

Nach öffentlichem Druck: Impaled Nazarene – Konzert in Halle abgesagt

Leipzig/Halle: Nach dem vom Leipziger Schwulen- und Lesbenzentrum RosaLinde Leipzig e.V. organisierten Protest gegen das geplante Konzert der finnischen Band „Impaled Nazarene“ im Club Rockstation haben die Veranstalter das einzig richtige getan und das Konzert ersatzlos abgesagt.

Die Band war durch Ihren Song „Zero Tolerance“ in die Kritik geraten, da in diesem in unerträglicher Art und Weise gegen Schwule gehetzt und zur Vergewaltigung lesbischer Frauen aufgerufen wird.

Nach mehreren Pressemitteilungen der RosaLinde und dem Einschalten der Generalstaatsanwaltschaft hatte sich in Halle eine breite Front der Unterstützer für eine Konzertabsage gebildet.

„Die Entscheidung der Veranstalter ist die einzig richtige und verdient unseren Respekt. Die Betreiber der Rockstation gehören nicht in die rechte Ecke und haben dies durch die Einsicht, dass eine solche Band nichts in Ihren Vereinsräumen verloren hat, deutlich unterstrichen“, so RosaLinde-Vorstand Daniel Gollasch.

Der ursprünglich geforderte Boykott von Veranstaltungen des „Vereins zur Förderung von Jugend-Musik-Kulturen Halle e.V.“ ist nicht mehr aktuell. „Ich bin mir sicher, dass die Buchung dieser Band ein einmaliger Ausrutscher war, so Daniel Gollasch abschließend.
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Ergänzungen

Reaktion von Impaled Nazarene auf k17.de

K17 auf´s Maul! 03.05.2006 - 22:44
In Berlin tritt die Band im K17 auf. Auf der Homepage ist folgendes zu lesen:

"Aus gegebenem Anlass

Auszüge aus: Statement from Impaled Nazarene To all interested people.

Mit Entsetzen mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass durch gezielte Falschinformationen von Seiten der so genannten AntiFa-Szene der Versuch unternommen wurde, die Band IMPALED NAZARENE aus Finnland als Naziband, als rassistisch und menschenverachtend darzustellen, um dadurch die geplanten Konzerte in Deutschland zu verhindern.

Wir verwahren uns mit aller Entschiedenheit gegen diese Defamierung, die leider auch zum Teil von der Presse übernommen wurde, aufs Schärfste.

Richtig ist vielmehr, dass die Band IMPALED NAZARENE niemals weder eine Naziband, noch rassistisch und/oder menschenverachtend war oder ist. Sie gehört auch keiner wie auch immer gearteten Partei oder politischen Gruppierung an. I.N. erkennt vielmehr die Menschenrechte an und ist gegen jedwede Form von Rassismus und Menschenverachtung. Wie sollte es sonst sein, dass sie farbige Musiker bei den Vorbands auf dieser Tour nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Tourbus akzeptiert.

Die Band erwartet aber auch, dass ihr Recht auf künstlerische Freiheit und Redefreiheit akzeptiert wird.

Die von der AntiFa und anderen Interessierten vorgebrachten Textpassagen sind völlig aus dem Zusammenhang gerissen und berücksichtigen weder die historischen Hintergründe noch den gesamten Kontext der 3 als Beweis dienenden Songs. Darüber hinaus sind besagte Titel aus den Jahren 1993, 1996 und 1999 schon lange aus dem Programm genommen. [...]

[...] Es ist schon erschreckend festzustellen, in welcher leichtfertigen Art und Weise einige verantwortliche Kommunalbedienstete oder Klubinhaber sich dieser Hetzkampagne anschließen, damit drohen die Konzerte zu verbieten und die Staatsanwaltschaft einschalten oder einfach Verträge nicht erfüllen, ohne sich vorher richtig zu informieren. Diese sollten sich einmal darüber Gedanken machen, welchen Schaden sie mit ihrer Vorgehensweise anrichten, bevor sie falschen Parolen glauben schenken.

Sind eigentlich immer diejenigen, die am lautesten schreien und am besten defamieren und diejenigen, die ihnen folgen, tatsächlich immer die besseren Deutschen, die das Recht für sich gepachtet haben?

In diesem Zusammenhang ein Dankeschön an den Buergermeister von Hauzenbach in Bayern, der dass getan hat, was das deutsche Recht vorschreibt. Er hat die Veranstaltung genehmigt, da für ihn - wie eigentlich auch für jeden anderen auch - solange die Unschuldsvermutung gilt bis gegenteiliges durch ein Gericht nachgewiesen wurde.

Stockholm, den 03. April 2006,
Mika Luttinen fuer IMPALED NAZARENE ( FIN),
Wolfgang Salomon fuer Bruchstein-Records (GER)
und andere"

Quelle:  http://www.k17.de/konzerte/200605130.php

Das K17 ist kein unbeschriebenes Blatt, insofern wundert es nicht, dass die Band dort ohne Probleme auftreten kann. Dass dieses "Statement" inhaltsloses Blabla und nur ein Versuch, die Angelegenheit herunterzuspielen, ist, sollte der aufmerksamen und ein wenig denkfaehigen Leserin leicht auffallen.