1. Mai: Nazis in Rhein-Neckar-Region (Bilder)

Beobachterin 03.05.2006 00:32 Themen: Antifa
Am ersten Mai fanden in fast ganz Deutschland größere oder kleinere Aufmärsche oder Kundgebungen von Neonazis statt. So auch in der Rhein-Neckar -Region, wo das Aktionsbüro-Rhein-Neckar wie angekündigt an meheren Orten aufmarschierte.
Am morgen gings um 11:00 Uhr in Heppenheim los, wo die Nazis dank über 1000 Polizeieinheiten marschieren konnten. Die Aufteilung der Kleinstadt in eine polizeilich national befreite Zone (westlich der Bahnstrecke) und eine für "normale" Menschen machte es nahezu unmöglich an die Nazidemo heranzukommen. Schon zu Beginn kam es, als sich eine Gruppe von GegendemonstrantInnen von der bürgerlichen Kundgebung entfernte, zu brutalen Festnahmen durch die Polizei. Die Bürgerkundgebung hätte indes schrecklicher kaum sein können: in schwarz-rot-gold geschriebene Transparente, Lobeshymnen an die Polizei, die dafür sorge, dass es nicht zu Ausschreitungen kommt, aufrufe zum Dialog zwischen den "Völkern und Rassen" uvm. (Die Nazis bekam mensch hier nur beim aussteigen aus dem Zug zu Gesicht --> siehe Fotos)
Anschließend gings in das beschauliche Touristenstädtchen Ladenburg. Der Zug der Nazis hatte, offenbar wegen einem rauchenden Objekt auf den Schienen, etwas Verspätung. Die Nazisdemo kam dann auch schon nach ca. 100m zum Stillstand, da sich an mehreren Stellen GegendemonstrantInnen auf die Route stellten. Nach ca. 15-30 min Stillstand und einem erfolglosen Ausbruchversuch der Nazis (der von der Polizei mit Schlagstöcken beantwortet wurde) wurden diese zurück zum Bahnhof geleitet, so dass sie letztlich nur einmal um den Häuserblock direkt am Bahnhof laufen konnten.
Nun sollte es weiter nach Weinheim gehen. Die weiterfahrt der "deutschen Jugend" (Selbstbezeichnung) verzögerte sich jedoch um ca. eine Stunde, was auch damit zusammenhängen kann dass anscheinend zeitgleich in einem Zug vor Ladenburg die Notbremse gezogen worden. In Weinheim (bei Heidelberg), wo sich den ganzen Tag über schon mehrere Hundert GegendemonstrantInnen aufgehalten hatten führten endete der Tag für den "nationalen Widerstand" dann mit einer relativ unspektakulären Kundgebung direkt vor dem Hauptbahnhof. Die Polizei war dort noch massiver präsent als in Heppenheim und hatte um die Nazikundgebung eine gut 50 m große Zone gezogen, die gut abgesichert wurde. überall waren in der Stadt Polizteieinheiten, -autos und Zivis unterwegs. An der DGB-Kundgebung, ebenfalls beim Bahnhof, wurde massiv gefilmt und einzelne Leute von vermummten BFE-Greiftrupps herausgegriffen und in Gewahrsam genommen. In Weinheim dürften weit über 1000 Polizisten im Einsatz gewesen sein.
Auffallend war in allen drei Städtchen die enorme Anzahl an Zivilpolizisten, die sich an jeder Straßenecke und überall in den Kundgebungen aufhielten. Insgesamt soll es (nach offiziellen Angaben) 18 Ingewahrsamnahmen gegeben haben. Nach Zeitungsangaben waren an dem Tag 2500 PolizistInnen in der Region im Einsatz.
Unten Bilder aus Heppenheim. Bilder aus Ladenburg und Weinheim folgen.
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Ergänzungen

weiteres

jaja 03.05.2006 - 02:37

zu bild "brutale festnahme 2 (auf dem auto)"

beobachter 03.05.2006 - 15:38
der demonstrant der dort festgenommen wurde, wurde vom poliezuhund während der festnahme (schon in handfesseln) angefallen und musste ins krankenhaus eingeliefert werden. auf die verletzung schaut auch der beamte im vordergund wähend des fotos. es existieren noch weitere fotos von dieser aktion von antifa fotografen von der anderen seite des geschene saufgenommen dieses wurden jedoch scheinbar noch nicht veröffentlicht

Schade

Bummelbao 04.05.2006 - 12:09
Ich finde es ein bisschen schade, dass die Aktionen der"normalen" Leute hier als schrecklich angesehen werden. Es ist schon klar, dass die Polizei bei Demos nicht wirklich dafür sorgt das die Situation friedlich bleibt, sondern sie noch mit ihrem Verhalten aufstachelt. Trotzdem finde ich es aber gut, dass sich die "normalen" Bürger überhaupt auf dei Straße stellen und ihre Meinung den Nazis gegenüber äußern, auch wenn sie es mit teilweise komischen Mitteln tun.

Bürgers

Mein Name 04.05.2006 - 14:22
Die Bürger waren zwar zu großen Teilen wirklich recht untätig, aber da waren gerade in Heppenheim doch auch echt coole Menschen mit dabei, die z.B. am Anfang der Demo absolut Übergriffe von der Polizei verhindert haben (Antifas abgeschirmt). Ich finde nicht, dass man von jedem erwarten kann sich auf Dinge einzulassen, bei denen man im Zweifelsfall auch was abbekommen kann, auch wenn es lobenswert ist das zu tun. Jeder sollte nach seinen Fähigkeiten Widerstand leisten und wenn man zu viel Angst hat sich vor einer Garde Bullen mit Knüppeln aufzustellen oder hinzusetzen oder sich mit Nazis zu prügeln, dann find ich das voll ok und es ist für mich auch nachvollziehbar, solange diese Leute auf der Demo waren isses doch ok, denn damit erfüllen sie immerhin schonmal das Minimum, sie sprechen sich dagegen aus.